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Die Spanierin Carolina Gonzalez García gewann das 3. ASGI Swiss Ladies Open in Gams am Ende überraschend knapp. Die Schweizer Amateurin Rachel Rossel beendete das Heimturnier auf dem guten 15. Rang. Ende Jahr möchte sie, wie Freund und Caddie Nicolas Thommen, zu den Profis wechseln.
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Stefan Waldvogel
Die Grundlage für den ersten Sieg der Spanierin auf der LET Access Tour war der Turnierrekord von 63 Schlägen in der ersten Runde. Dass sie wirklich gewonnen hatte, realisierte Carolina Gonzalez García erst, als ihre Landsfrauen sie auf dem 18. Grün jubelnd umringten und mit Mineralwasser duschten. «Es ist mein bisher wichtigster Sieg, der grösste Erfolg meiner Profikarriere», freute sich die 28-Jährige aus Barcelona nach Beendigung der Schlussrunde. In diese war die Spanierin mit drei Schlägen Vorsprung gestartet. Mit diesem komfortablen Polster ging sie auch noch an den letzten Abschlag. Im ersten Durchgang hatte sie auf dem durchaus leichten Par 5 noch einen Eagle erzielt, im Finale machte sie es zum Schluss aber nochmals unerwartet spannend.
Ihr Ball landete nach dem zweiten Schlag im Grünbunker, von wo ihn Gonzalez García übers Grün hinweg ins Biotop schlug und damit einen Strafschlag hinnehmen musste. Der Approach geriet zu kurz, sie benötigte noch zwei Putts zum Doppelbogey und damit zum Sieg.
«Ich war heute nicht ganz so nervös wie vor dem Start zur zweiten Runde, aber es gab einige bange Momente», gestand die Katalanin.
Augenzwinkernd ergänzt sie, in Gams einen kleinen Vorteil genutzt zu haben: «Ich wohnte diese Woche sozusagen auf dem Golfplatz, war bei einer Gastfamilie untergebracht, deren Haus neben Loch 6 steht – mein Zuhause für diese Woche.»
16-Jä HR iGE M iT A n DER SPiTz E Mit dem verpatzten Schlussloch hätte sie sich noch fast in ein Stechen gespielt. Nur einen Schlag hinter der Überraschungssiegerin klassierten sich die Österreicherin Christine Wolf und Tonje Daffinrud aus Norwegen bei sieben unter Par nach drei Runden. Die Tirolerin spielte am Finaltag mit 68 Schlägen das beste Tagesresultat und schob sich so in der Schluss- rangliste auf Rang zwei vor. Wolf ist aktuell für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert. Dass es nicht ganz fürs mögliche Dreier-Stechen um den Sieg in der Schweiz gereicht hat, nahm sie gleich nach dem Turnier in der Ostschweiz mit Galgenhumor. «Tonje Daffinrud und ich werden uns nächste Woche in Marokko das Zimmer teilen. Ein Stechen heute wäre keine gute Reisevorbereitung gewesen.»
Beste Amateurin wurde die erst 16-jährige Emma Spitz aus Österreich. Für sie war es das erste Profi-Turnier der jungen Karriere. Sie schaffte es im letzten Flight kurzfristig an die Spitze, am Ende reichte es ihr immerhin noch für den sehr guten vierten Schlussrang.
ROSSEL BESTE SCHWE iz ER in Für die Schweizerinnen endete das Heimturnier eher ernüchternd. Beste Eidgenossin bei der ASGI Swiss Ladies Open war die 22-jährige Amateurin Rachel Rossel als 15. «Ich bin mit meinem Spiel am Finaltag ganz zufrieden, habe mir einige Birdie-Chancen erarbeiten können; leider sind nicht alle Putts gefallen», resümiert die Berner Oberländerin. Das Turnier sei für sie eine tolle Erfahrung und Möglichkeit gewesen, Tour-Luft zu schnuppern. Die 5-unter-Par-Runde vom ersten Tag nimmt sie als Motivation für weitere Erfolge. Nach dem Sieg bei den italienischen Meisterschaften der Amateure bestätigte Rossel in Gams mit dem zeitweiligen zweiten Rang ihre gute Form. «Wenn alles nach Plan läuft, wechsle ich Ende Jahr zu den Profis», erzählt die Interlaknerin, die schon in Gams einen «professionellen» Caddie an ihrer Seite hatte. Freund und Part-time Caddie Nicolas Thommen spielt in der Regel auf der Pro Golf Tour, half seiner Partnerin in Gams «aber sehr gern am Bag». Auch für ihn sei es eine gute Erfahrung, und er lerne sogar selber etwas für sein Spiel, erzählt Thommen. Rossel versucht ihr Glück diesen Herbst an der Q-School für die Ladies European Tour. «Es ist wichtig, dass man sich Ziele setzt, denn ohne kommt man nicht weiter», sagt die ehrgeizige Oberländerin. «Die Saison hat ja jetzt schon mal gut angefangen.»

