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serie clu Bs ohne Plat Z ( teil 9)

Der «Golf Club 68 International» feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag.

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Gegründet von Exil-Tschechoslowaken, hat die Jahreszahl 1968 im Namen einen ganz speziellen Hintergrund. Club-Präsident Ivan Wagner möchte den Verein ohne eigenen Platz «verjüngen».

Hierzulande verbindet man mit dem Jahr 1968 in erster Linie «Flower Power», Studentenproteste in Paris, aber auch anderswo. Für den gebürtigen Prager Ivan Wagner und seine Landsleute gibt es ein Datum, das alles veränderte. «Am 21. August 1968 ist ‚es’ passiert», sagt der heute 68-Jährige. Gemeint ist der Einmarsch der sowjetischen Truppen in die damalige Tschechoslowakei. Dieser Akt beendete den sogenannten «Prager Frühling», die sanfte Öffnung des kommunistisch regierten Landes.

Zwei Fluchtversuche

Per Zufall waren seine Eltern in diesen entscheidenden Tagen in Italien in den Ferien. Wagner selber arbeitete damals als Werkstudent bei IBM in Deutschland. Die Familie traf sich im August 68 bei Bekannten in Basel. «Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen half uns damals das Schicksal. Wir sind der Schweiz heute noch dankbar, wie gut sie uns aufgenommen hat», erinnert sich der langjährige Kadermann beim Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young.

Sein Vater fand als Wissenschaftler schnell Arbeit bei Geigy. «Meine Eltern sind praktisch mit dem Feriengepäck hier gestartet, trotzdem konnten sie sich schnell integrieren und etablieren», erinnert er sich an den Neustart in der Freiheit. Ihm selber half neben dem Job vor allem der Sport, sich hier schnell einzuleben. Als ehemaliger Skirennfahrer engagierte er sich stark beim Schweizerischen Akademischen Skiclub (SAS). Seine früh entdeckte Passion fürs Golf half ebenfalls.

Tschechisch Nur Unter Sich

Fünf seiner ehemaligen sportlichen Landsleute hatten im Herbst 1996 auf der Oberen Alp den Golf Club 68 International gegründet. Der Verein wuchs und wuchs. Seit etwa zehn Jahren ist Wagner als aktives Mitglied dabei, seit fünf Saisons führt er den Club mit heute gut 80 Mitgliedern. Die grosse Mehrheit besteht immer noch aus ausgewanderten Tschechoslowaken, doch spielen auch gut zehn Schweizer mit, die keinen speziellen Bezug zum Prager Frühling haben. «Bei den offiziellen Anlässen wird deshalb Mundart oder Deutsch gesprochen; im reinen Tschechen-Flight unterwegs und an vielen sonstigen Anlässen sprechen wir natürlich auch unsere Muttersprache, obwohl mittlerweile eigentlich alle einen Schweizer Pass besitzen», erzählt der Präsident, der seit 1975 Mitglied im Golfclub Zumikon ist.

1. AUGUST IMMER IN MARIENBAD

Jährlicher Höhepunkt des Vereinsjahrs ist der 1. August-Ausflug nach Marienbad. Gefeiert wird dabei nicht bloss ein Tag. Die Reise in die Heimat (mit «wunderschönen alten Golfplätzen») dauert jeweils mindestens eine Woche. «Die Angefressenen gehen gleich zehn Tage und spielen dabei neun oder zehn Runden», lacht Wagner. Trotzdem reiche die Kraft der meisten am Abend noch für Tanz respektive Gesang. Auch beim traditionellen Pfingstausflug konzentriere man sich nicht bloss aufs Spiel. Dieses Jahr fuhren 25 Mitglieder in den Kempferhof im Elsass. Meist werden bei solchen Ausflügen auch kulturelle Sehenswürdigkeiten besucht.

«Die Reisen zu organisieren ist klar der grösste Aufwand, das erledigen unsere Vizepräsidentin Hana Schuler mit ihrem Implus Reiseatelier sowie meine Vorstandskollegen Michael Gütling und Miroslav Philipp perfekt, da bleibt für mich gar nicht so viel Arbeit übrig», erklärt der Club-Präsident.

Allerdings sei es nicht einfach, in der Schweiz geeignete Plätze zu finden, fügt er an. So wird ein Freundschafts-Event im Ryder-Cup-Format auch dieses Jahr wieder in Rickenbach ausgetragen. «Obwohl wir alles Schweizer sind, treten wir dort im Einheitsdress als Tschechoslowaken an», erzählt Wagner.

Die meisten Mitglieder stammen aus der Region Zürich, rund die Hälfte von ihnen ist schon pensioniert. «Wir wollen das Golfspiel auf unkomplizierte, aber korrekte Weise praktizieren und neue Freundschaften schliessen», formuliert Wagner das Credo. Aktuell sei man zwar gut aufgestellt, doch sei es auch für sie nicht einfach, jüngere Golfer anzusprechen. Der zehnjährige Sohn von Mitgründer Karel Vaclena spielt als Jüngster mit. Neue Mitglieder, egal welchen Alters, sind grundsätzlich willkommen. Wer sich für den Golf Club 68 International interessiert, kann sich direkt beim Präsidenten oder auf der Homepage melden. Die Jahresmitgliedschaft kostet 75 Franken.

www.gc68.ch

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