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beat your Handicap
argument auch für die Garmin Approach S2. Die bequeme Anwendung der Uhr hält Yves Thalmann, der Chef von Golfers Paradise, für einen wichtigen Wachstumstreiber. «Ich glaube, dass der Anteil der Uhren gegenüber anderen Geräten weiter steigen wird – ganz einfach, weil immer mehr Leute überhaupt ein Gerät haben wollen und die Uhr in der Anwendung am einfachsten ist.» app mit Sicht aUF Den pL atz
Da fällt nicht sonderlich ins Gewicht, dass die Genauigkeit der Laser noch nicht erreicht ist. Bei GPS-Geräten wie Uhren, Clips oder Smartphone-Apps hängt sie von zwei Dingen ab. «Bei einfachen Anwendungen wie Golfuhren mit ihren winzigen Antennen liegt die Genauigkeit der Positionsbestimmung irgendwo zwischen fünf und zwanzig Metern», erklärt Elmar Bockmann vom Bundesamt für Landestopographie. Und das ist erst die Hälfte der Miete. Denn der zweite Punkt für die Distanzberechnung, das Ziel, beruht auf den Kartendaten in der Uhr. Wenn diese aus grob aufgelösten Satellitenbildern berechnet worden sind, können weitere Abweichungen dazukommen.
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Die Positionsbestimmung wird exakter, wenn neben dem amerikanischen GPS auch das russische Glonass, das europäische Galileo oder das chinesische Baidu benutzt wird – wie in den meisten aktuellen Smartphones, die noch dazu bessere Antennen als die Uhren aufweisen. Jetzt schlägt die Stunde des Schweizer Golfexperten Yves Ton-That, der nicht nur praktische Handund andere Bücher anbietet, sondern auch Entwickler der iPhone-GPS-App «Expert Golf» ist. «Unseren Karten liegen die extrem genauen Daten der Schweizerischen Landestopographie zugrunde. Wir beschäftigen allein zwei Geomatiker, um die Georeferenzierung regelmässig anzupassen und eine Präzision auf ein bis zwei Meter sicherzustellen», erklärt Ton-That. Für einen Single-Handicapper sei eine Genauigkeit von unter fünf Metern unabdingbar. Das spricht seiner Ansicht nach gegen die Uhren. Und gegen die Laser, dass sie nur bei direktem Sichtkontakt anwendbar sind. Zudem bietet seine App Zusatzfunktionen wie Scorekarte, Stablefordrechner, Regelguide und anderes mehr. Ein Smartphone hat inzwischen wohl jeder Golfer, und in der Schweiz haben die meisten ein iPhone, wie Ton-That im Selbstversuch ermittelt hat. Expert Golf gibt’s deswegen nur für das Apple-Telefon. Für Schweizer Golfer gibt es Expert Golf kostenlos mit allen Schweizer Plätzen als «Swiss Caddie».
Ebenfalls eine Schweizer Entwicklung ist Tigerline. Die App von ETH-Ingenieur Daniel Estermann existiert seit gut drei Jahren. Die ersten sechs Löcher pro Platz sind gratis, ein typisches Länderpaket für die Schweiz oder
Die App als Alternative.
Deutschland kostet dann einmalig 9 Franken. Für Platzaktualisierungen ist kein Abo notwendig. «Brandneu» ist die Erweiterung für die Apple Watch. «Die Apple Watch ist im Moment noch nicht sehr verbreitet, wird aber so zu einer echten Alternative zur herkömmlichen GPSUhr», ist Estermann überzeugt.
Aber auch für Android ist eine Vielfalt an Apps mit Scorekarten und Distanzmessern verfügbar, teilweise auch kostenlos. Sie heissen zum Beispiel «Golfshot GPS», «Golf GPS Rangefinder» oder «Skydroid» und stammen in der Regel von amerikanischen Software-Häusern. Die Anwendungen bringen vielfach Zusatznutzen, der weit über den Platz hinausgeht: von der lückenlosen Schlagstatistik bis hin zur Echtzeit-Protokollierung (der Golfkollege im Büro kann jeden Schlag auf einer Google-Map verfolgen) und permanenten Handicap-Berechnung.
Der Preis dafür ist ein hoher Stromverbrauch und das Risiko, nach 18 Löchern mit dem toten Smartphone den Sieg nicht nach Hause melden zu können.
UnD zUm Ü Ben
So sind die Handys bei uns auf der Runde meist in der Tasche. Dagegen sind Trainings-Apps wie Game Golf Life längst etabliert: Das System aus Sensoren an jedem Schläger und einer per Bluetooth mit dem Smartphone verbundenen Speichereinheit registriert jeden einzelnen Schwung und liefert nicht nur nach jeder Runde eine lückenlose Chronik, sondern bald auch umfangreiche Statistiken über Schlagerlängen und Putt-Genauigkeit.
Für weniger Geld liefert auf der Driving Range der Sensor «Zepp 2» zahllose Daten. Er wird am Handschuh getragen und analysiert dort den Schwung. Das Gleiche erledigt das Konkurrenzprodukt von 3Bays GSA «Swing Analyzer», der am Griffende auf den Schläger gesteckt wird. Brandneu ist die Anwendung fürs iPhone des Schweizer Golftalents Jeremy Freiburghaus. Er hat eine 9-Shot-Drill-App geschrieben, mit der man neun verschiedene Schlagarten üben kann.
Drohne Im Anflug
Auch wenn Mobiltelefone – ausser als Distanzmesser – auf dem Fairway verpönt sind, macht der elektronische Fortschritt vor dem Golfplatz nicht halt: Auf dem Camel Gold Resort in Japan können Golfer seit kurzem neue Bälle, Snacks oder anderes auf der Runde per Android-App bestellen. Die Drohnen des Dienstes «Sora Raku» liefern die Bestellung dann direkt auf den Platz.