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man spricht deutsch und spielt spanisch

Nah, sicher und 300 Tage Sonne: Mallorca ist auch bei den Golfern ein beliebter Klassiker. GOLFSUISSE präsentiert fünf ausgewählte sportliche Plätze nahe von Palma für einen Kurz­Trip auf die Balearen.

Stefan Waldvogel

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uchen, Kaffee und Cognac 3,5 Euro», so wirbt das StrandRes taurant in Peguera um deutsche Touristen. Man spricht deutsch im Westen der Insel, und der sportlichste und anspruchsvollste Golfplatz Mallorcas ist einem Deutschen zu verdanken. Adam Pamer, Fensterfabrikant aus Franken, investierte sehr viel Geld und Zeit, um mit Golf Son Gual östlich von Palma einen echten Championship-Course zu schaffen. Der deutsche Golfplatz-Designer Thomas Himmel hatte ausser «einem See mit einer kleinen Palmen-Insel, dazu Olivenbäume» wenig Vorgaben und praktisch freie Hand. Aus dem topfebenen Gelände formte Himmel mit 1,4 Millionen Kubikmeter Erdbewegungen eine sanfte Hügellandschaft. Er liess 1000 Olivenbäume pflanzen und schuf 66 teilweise riesige Bunker mit 75 000 Tonnen feinsten Sandes vom Festland. Klar erhielt der stolze Besitzer seinen See mit Palmen, dazu kommt ein künstlicher Bach, der sich beinahe zwei

Kilometer über den Platz schlängelt. Auch die dominierenden Wiesen wurden angesät, doch abgesehen von den jungen Rebbergen am Rand der Fairways sieht der Platz fast aus, als ob er «schon immer» da gewesen wäre.

PfEILScH n ELLE R IESE n-GRünS

Ein eigentliches Signature-Hole gibt es hier nicht. Der ganze Parcours ist spannend und durchdacht; insgesamt kommt 13 Mal Wasser ins Spiel, zuletzt beim wirklich schönen und anspruchsvollen Par 5. Sechs Abschläge stehen zur Wahl. «Schwarz» hat eine Länge von 6621 Metern und ist ein wahres Monster. Aber nicht nur die Distanzen machen Son Gual zum sportlich anspruchsvollen Platz: Ist man erst einmal auf den durchschnittlich 800 (!) Quadratmeter grossen Greens angekommen, heisst es, das richtige Plateau anzusteuern und mit der pfeilschnellen Unterlage zurechtzukommen. Dabei ist jedes Grün speziell geformt und natürlich «von Hand» gemäht. Insgesamt 22 Greenkeeper kümmern sich aktuell um die Anlage, die zu Recht zu den Leading Golfcourses of Europe gehört. Ursprünglich kostete das Greenfee 150 Euro, seit einiger Zeit liegt die Hochsaison-Rate 20 Euro tiefer. Den Platz kann man problemlos zu Fuss gehen; abgesehen vom ständigen Flugzeugverkehr in der Anflugschneise ist der Platz ein absolutes Highlight der Insel. Immerhin ist es am Morgen etwas ruhiger. Ein zusätzliches Plus: Nur alle 15 Minuten startet ein Golfer-Flight. Bei vielen anderen Plätzen beträgt die Abschlagfrequenz acht Minuten.

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So ist ab und zu Geduld gefragt, wenn zwar deutsch gesprochen, aber «spanisch» gespielt wird. So passiert etwa in Andratx. Der Platz ist wirklich anspruchsvoll, nicht nur wegen des längsten Par 5 Spaniens, liebevoll als «The Green Monster» bezeichnet. Praktisch auf jedem Loch sucht der Flight vor uns seine Bälle, dazu kommen die eigenen Probleme mit den teilweise

Kurztrip nach Mallorca

engen Fairways. Später wird der Platz zwischendurch offener. Typisch sind allerdings auch die grossen Höhenunterschiede und die teilweise langen Wege zwischen den Löchern. So ist ein Cart zwar nicht mehr obligatorisch, aber sehr zu empfehlen. Bei unserem Besuch Ende April waren die Fahrzeuge nur auf den Wegen erlaubt. So bleibt noch genug Sport. «13 000 Schritte habe ich kürzlich auf einer Runde in Andratx gemessen», erzählt mir ein Deutscher später. Das sei ihm zu viel, deshalb verzichte er vorläufig auf das eindrückliche Erlebnis in den Bergen. Speziell sind hier fast alle Löcher, auch wenn sie nicht immer lang sind, wie etwa Bahn 7, «Los Muros». Das Par 4 ist zwar eng und ab Gelb bloss 230 Meter, das Problem ist hier aber die hohe Steinmauer, die das Green auf dem erhöhten Plateau optisch fast verschwinden lässt. Auch hier spielen übrigens Deutsche und Schweizer eine wichtige Rolle. Nach der Insolvenz des als «Promi-Clubs» geltenden Andratx übernahmen sieben Investoren im vergangenen

Sanfte Hügellandschaft mit 1000 Olivenbäumen: Golf Son Gual.

F antastisch : G ol F en . e ntspannen . G eniessen .

Um Ihnen so viel Golferlebnis wie möglich zu garantieren, bieten wir unbegrenztes Greenfee. Um Sie von Zeit zu Zeit dennoch vom Platz zu locken, haben wir unser Erlebnisrepertoire erweitert. Um ein Wellnessangebot mit Entspannungsgarantie. Um ein Massage ­ und Beautyangebot mit Wohlfühlkompetenz. Und um ein kulinarisches Angebot für allerfeinste Genussmomente. Da muss man schon sehr stark sein, um das unbegrenzte Greenfee auszunutzen!

Unsere 7-Tages-Golfwoche zum Kennenlernen

H 7 x Übernachtung mit Frühstücksbuffet

H 7 x Genuss­Abendmenü oder Schmankerl­ und Themenbuffets

H Unbegrenztes Greenfee während Ihres Aufenthaltes

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November den Club. Sie bauen den Platz um und die übrige Infrastruktur aus. Während der Service bereits deutlich freundlicher und professioneller geworden ist, sind die teilweise sehr schöne Aussicht aufs Meer und die umliegende Landschaft erhalten geblieben. Hier lohnt sich übrigens der Halt im Halfway-House nicht nur, wenn es – wie in unserem Fall – mit dem Greenfee einen Gutschein für ein MiniBBQ gibt.

Oberhalb des achten Grüns hat man Zeit zum Verschnaufen, die Aussicht geniessen und dann gestärkt wieder zurück ins Clubhaus zu fahren. Auch in Andratx schliesst der Parcours mit einem speziell schönen Par 5 samt künstlichem Wasser. Kaffee und Kuchen kosten im Clubrestaurant eine Spur mehr als am Strand, dafür ist der Service schlicht perfekt.

Kön IGLIcH U n D H üGELIG

I n BE n DI nAt

Freundlich und herzlich werde ich vom Starter im Real Golf de Bendinat auf Schweizerdeutsch empfangen. «Wir haben hier viele Mitglieder aus der Schweiz, und ich versuche, von allen einige Fetzen aufzuschnappen», erzählt der lustige Spanier, der schon seit vielen Jahren am ersten Abschlag steht. Der «königliche» Bendi- nat liegt in hügeligem Gelände nahe dem früheren «Castillo». Beim ersten Abschlag muss der Starter auf dem Bildschirm beobachten, ob der Flight aus der tiefer liegenden, versteckten «Gefahrenzone» verschwunden ist. Dann lässt er jeden Spieler mit einem positiven Kommentar auf die Strecke. Die ersten neun Löcher sind noch relativ flach und erfordern präzises Spiel. Die Fairways sind hier recht schmal, einige Löcher winden sich um das zentral gelegene Hotel Lindner. Der 1986 angelegte und vor 20 Jahren auf 18-Loch ausgebaute Parcours erhielt total neue Greens. Wie auf allen gespielten Plätzen der Insel waren sie nicht nur eindrücklich gross, sondern vor allem auch in einem hervorragenden Zustand.

Etwas weniger erfreulich ist höchstens das Dauer-Provisorium auf der vierten Bahn: Statt des Par 4 bleibt bloss noch ein kurzes Par 3 übrig. Die zweiten neun Löcher erfordern einiges an Kondition. Wer nicht hundertprozentig fit ist oder einfach keine Lust auf eine stramme Bergwanderung hat, sollte einen Buggy mieten. Das gilt speziell für Bahn 10. Das Par 4 ist zwar «nur» 350 Meter lang, doch für einen jungen deutschen Mitspieler gleicht es «eher einer Skipiste als einem Fairway». Oben wird man belohnt mit einem spektakulären Ausblick aufs Meer. Vier

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Löcher liegen auf der anderen Seite der Autobahn und werden durch einen speziellen GolferTunnel erreicht. Auch der Abschluss mit dem Dogleg auf Bahn 15 bis zum ansteigenden Par 5 mit kleinem Wasserhindernis lässt das Golferherz nochmals höher schlagen. Zur Rush Hour kann es im unteren Teil des Platzes allerdings leicht zu Verwirrungen kommen. Hier liegen mehrere Bahnen dicht beieinander, und bei einer «Fore»-Warnung geht gleich ein halbes Dutzend Flights in Deckung. Klar geht es auch hier eher spanisch- gemütlich zu und her, der junge Deutsche schafft es nach gut fünf Stunden noch knapp aufs Kreuzfahrt-Schiff zurück.

W EItERE A LtER nAt IVE n Für einen sportlichen Kurztrip kann man Son Gual, Andratx und Bendinat durchaus empfehlen. Im Westen der Insel befinden sich diverse weitere Golfplätze: Poniente liegt nur 14 Kilometer von Palma entfernt. Der von John Harris designte Golfplatz bietet eigentlich alles, was es braucht für einen guten Parcours. Vor allem die Teeboxen, aber auch diverse andere Unzulänglichkeiten deuten allerdings auf einen sehr spärlichen Unterhalt beim früheren Landwirtschaftsbetrieb hin. Dafür sieht man ab und zu Hühner und andere Tiere. Immerhin waren auch hier die Grüns hervorragend, die 95 Euro für eine Runde im «Schäbi-Look» sind aber relativ viel.

Praktisch gleich viel kostet die Runde im Traditionsclub Santa Ponsa I. Dafür gibt es einen unspektakulären, aber sehr sportlichen Parcours. Ab Weiss sind es über 6500 Meter, mit dem häufigen Wind eine echte Challenge, auch wenn die Fairways breit sind und man praktisch keinen Ball verlieren kann. Trotzdem beklagen sich Golfer im Internet schon mal über «Sechs-Stunden-Runden». Bei unserem Besuch an einem sonnigen Samstag ging es erfreulicherweise deutlich schneller. Der Platz ist praktisch völlig eben, aber gleichwohl anspruchsvoll: Das gilt nicht bloss für das Par 3, das ab Gelb 200 Meter lang ist, gegen den Wind gespielt wird und dabei noch von zwei Bunkern verteidigt wird. Dabei ist es offiziell nur das siebtschwerste Loch. Nummer eins ist Bahn 10, ab Weiss fast 600 Meter lang.

«W IR RU fE n DE n K RA n A n»

Auf dem Platz liess sich schon Severiano Ballesteros als Sieger der Balearen Open feiern, doch die ganz guten Zeiten scheinen etwas

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