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Die junge Walliser Amateurin Azelia Meichtry lag zeitweise sogar in Führung, musste sich bei den 2. ASGI Swiss Ladies Open in Gams aber am Ende der deutschen Nationalspielerin Olivia Cowan geschlagen geben. Dank starkem Schluss kam auch Gioia Carpinelli unter die Top Ten.
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Stefan Waldvogel
Die erst 18-jährige Azelia Meichtry trainierte diesen Winter erstmals in Südafrika und ganz nebenbei realisierte sie in Mossel Bay einen neuen Platzrekord. «Bisher hatte ich immer etwas Mühe beim Saisonstart, dies ist nun ganz anders», bilanzierte die Walliserin nach ihrem sensationellen Auftritt am Heimturnier in Gams. Die aktuelle Juniorenmeisterin legte am zweiten Tag der ASGI Swiss Ladies Open eine neue Bestmarke für das ganze Turnier auf den Rasen: sechs Birdies, der Rest in Par. So gut hat noch keine Frau auf dem jungen Golfplatz gespielt, dabei teen die Ladies auf der LET Access Tour meist deutlich hinter den normalen Damenabschlägen auf. Im Final konnte sie die 66 nicht mehr ganz bestätigen. Zwar lag sie zeitweise bei neun unter Par in Führung, doch ein Doppelbogey auf Loch 14 warf sie etwas zurück. Danach vergab sie einige Chancen und hatte auf Bahn 17 auch noch Glück, als ihr Ball nach längerem Suchen (von rund 30 Leuten) im hohen Gras gefunden wurde. Obwohl nur wenig neben dem Fairway gelegen, konnte sie ihn allerdings bloss herauschippen. Das daraus resultierende Bogey brachte die endgültige Entscheidung.
Azelia Meichtry mit ihrer Mutter Gaby als Caddy. Fröhliche Stimmung in Gams schon vor dem Start, die glückliche Siegerin, Olivia Cowan.
Ainil Bakar aus Malaysia freut sich über die „erputtete“ Omega-Uhr. Gioia Carpinelli erhält Lob von ihrer Mutter Barbara für den Super-Finish. Immer aufgestellt: Tamara Scheidegger.
Ganz unten: Tamara Scheidegger gratuliert Azelia Meichtry zum hervorragenden Turnier. Di Barnard (LET-Tourdirektorin) mit Organisator Guido Mätzler auf dem Platz. ASGI-Generalsekretär Pascal Germanier, Azelia Meichtry und Guido Mätzler bei der Sieger-Ehrung.
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«Mir hat wohl etwas die Erfahrung gefehlt, insgesamt bin ich aber mit dem Turnier hochzufrieden. Ich habe vor dem Event nicht damit gerechnet, so weit vorne zu spielen, und es ist erst der dritte LET-Access-Anlass, den ich spiele», sagte die 18-Jährige. Für die Juniorin des Golfclubs Sierre ist es einer ihrer «grössten bisherigen Erfolge», ganz speziell sei aber auch die letztjährige Teilnahme an den Youth Games in China gewesen, erzählte die Absolventin der Sportmittelschule Brig.
Bis zur Matura dauere es noch drei Jahre. Man sei eben im Wallis etwas später dran, lachte die grossgewachsene junge Frau. Klar wolle sie später einmal Profi werden. «Einfach den Status zu ändern bringt aber nichts», fügte sie an und diskutierte solche Themen auch im finalen Flight mit ihren professionellen Spielpartnerinnen aus Schweden und Malaysia. Zwischendurch plauderten die drei jungen Frauen über alles Mögliche, bei den Schlägen waren sie aber hochkonzentriert.
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Wie wichtig Erfahrungen bei Profiturnieren sind, zeigt Meichtrys Beispiel: «Gams 2014 war mein erstes Profiturnier. Da hatte ich am ersten Tag eins unter gespielt, am zweiten war ich aber extrem nervös und habe schliesslich den Cut um einen Schlag verpasst». Bei ihrem zweiten LETAS-Turnier im vergangenen Herbst in Kreta klappte es mit dem Cut, beim dritten Antreten auf dieser Tour spielte Meichtry bereits um den Sieg mit. «Das ist doch schon ein gutes Omen», lachte die sympathische Walliserin mit dem breiten Dialekt.
Ein gutes Omen war das Turnier auch für andere junge Schweizer Amateurinnen. Allen voran Gioia Carpinelli – die praktisch gleichaltrige Kaderspielerin vom GC Lägern klassierte sich bloss zwei Schläge hinter Meichtry auf dem sehr guten sechsten Rang. Carpinelli war bei ihrem zweiten Auftritt in Gams mit drei über Par eher bescheiden ins Turnier gestartet, spielte dann aber zum Schluss mit der 67 noch die beste Runde des Tages. Ohne den ausgelippten Birdieputt am letzten Loch hätte sie sogar noch den Turnierrekord egalisiert. So realisierte sie den sehr guten sechsten Rang von 119 Gestarteten.

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Bei der Premiere vor einem Jahr qualifizierten sich bloss zwei Schweizerinnen für den Cut. Diesmal kämpften die Schweizerinnen auf breiter Front erfolgreich: Neben den beiden Spitzen- klassierungen schafften vier weitere Einheimische den Weg ins Finale. Allerdings konnten sich diese in der Schlussrunde nicht mehr steigern. Die Proetten Anaïs Maggetti (als 21.) und Tamara Scheidegger (als 27.) schafften den Sprung in die Top 20 nicht. Die Amateurinnen Rachel Rossel als 31. und Rebecca Suenderhauf als 45. komplettierten das aus Schweizer Sicht erfreuliche Ergebnis.
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Am Ende hatte die 19-jährige Amateurin Olivia Cowan aus Deutschland mit einem Gesamtscore von 207 Schlägen (neun unter Par) die Nase vorn. Im Vorjahr war sie noch die beste Amateurin, nun reichte es ihr für den Gesamtsieg, den Titel und die Punkte. Geld bekommt sie bei ihrem ersten Sieg bei den Profis natürlich nicht. Das dürfte sich allerdings bald ändern: Die 19-Jährige ist bereits heute Mitglied der LETAS, im Juli wird sie zu den Professionals wechseln. Ab dann wird die Deutsche auch Preisgeld für ihre Erfolge kassieren dürfen. Das Gefühl des Sieges ist ihr allerdings schon sehr wohl vertraut, die Nationalspielerin gewann zuletzt die wichtigen Amateurmeisterschaften von Spanien und Portugal.
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So teilten sich am Ende hinter der Amateurin die Schottin Kym Larratt und Ainil Bakar aus Malaysia das Preisgeld der Siegerin und erhielten je
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ASGI Swiss Ladies Open 2015, GC GamsWerdenberg, Par 72, Preisgeld: 30 000 Euro Endstand nach 3 Runden: 1. Olivia Cowan (GER/Am), 207 (71/67/69); 2. Azelia Meichtry (SWI/Am), 210 (73/66/71); Kym Larratt (SCO), 210 (72/69/69) und Ainil Bakar (MAL), 210 (70/69/71); 5. Olafia Kristinsdottir (ISL), 211 (70/66/75); 6. Gioia Carpinelli (SWI/Am), 212 (75/70/67). Ferner: 21. Anaïs Maggetti (SWI), 220 (74/72/74); 27. Tamara Scheidegger (SWI), 222 (73/74/75); 31. Rachel Rossel (SWI/Am), 223 (75/75/73); 45. Rebecca Suenderhauf (SWI/Am), 227 (73/72/82).

4096 Euro. Weil der Zusatzpreis, die Omega-Uhr im Wert von 5000 Franken, nicht zu teilen ist, musste zwischen den beiden ein nachträgliches Stechen auf dem Putting-Green entscheiden. Nach der offiziellen Preisverteilung zeigte die Malaysierin Bakar die besseren Nerven und freute sich riesig über den Zusatzpreis bei ihrem ersten Auftritt in der Schweiz. Zuvor war sie unter anderem mit Schweizer Edelschokolade von Läderach beschenkt worden. Immerhin konnte sie die Pralinés mit Anaïs Maggetti teilen. Die Tessinerin hatte ihre Kollegin für eine Woche bei sich zu Hause beherbergt und freute sich mit ihr über das unerwartete Souvenir der Schweizer Edeluhr.