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Daniel im siegT im sTechen
s wiss challenge
Ein spektakulärer Platz mit hohem
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Rough, der erste amerikanische
Sieg und eine gute Schweizer

Bilanz: Dies das Fazit der sechsten Swiss Challenge, die erstmals schon Anfang Juni ausgetragen wurde. Das Datum wird deshalb auch 2016 so bleiben.
Stefan Waldvogel
Als der 30-jährige Daniel Im zum zweiten Mal auf dem Woodside Course auf Golf Sempachersee zur Swiss Challenge startete, deutete noch wenig auf seinen ersten Turniersieg als Profi hin. Er spielte im gleichen Flight wie Damian Ulrich, lag nach drei Löchern schon drei über Par und beendete die Runde mit diesem ziemlich enttäuschenden Resultat. Der Amerikaner mit südkoreanischer Abstammung spielt seit 2013 regelmässig auf der European und der Challenge Tour. Sein bisher bestes Resultat war immerhin ein Rang 7 beim Lyoness Open auf der «grossen Tour».
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Punkto Schwierigkeiten mit den brutal hohen Roughs und den wirklich schnellen Greens kann die Swiss Challenge durchaus mit den Events der European Tour mithalten. «Es war fantastisch –nachdem ich am ersten Tag noch zwei Bälle verloren hatte, fand ich später mein Spiel. Die vier Birdies auf den schwierigen ersten vier Bahnen in der zweiten Runde haben mir den richtigen Kick fürs Turnier gegeben», freut sich der Amerikaner, der mit seiner Freundin Sadie Sula Park als Caddy durch Europa reist. Eigentlich wollte er zur Nordea Masters in Schweden fliegen, sie riet ihm aber, stattdessen sein Glück in der Schweiz zu versuchen. «Wir brauchen das Geld, und hier sind die Chancen grösser», hatte sie argumentiert, wie der Kalifornier nach dem ersten Sieg, der ihm 27 200 Euro und seine «allererste gewonnene Uhr» einbrachte, erzählt.
Klar benötigte er für den ersten Sieg auch etwas Glück. Vor der Finalrunde lag er auf Rang 14, produzierte auf dem zweiten Loch bereits einen Drei-Putt und «dachte, nun ist alles gelaufen», wie er danach erzählte. Mit sieben Birdies kam er früh ins Clubhaus und musste abwarten, was die Konkurrenz macht.
Der ebenfalls European-Tour-erprobte Engländer Gary Boyd hatte auf dem 18. Loch die Gelegenheit, das Turnier mit einem Birdie-Putt für sich zu entscheiden. Boyd verpasste diesen, und so mussten die beiden mit 11 unter Par in ein Play-off. Dort war die Sache allerdings relativ rasch entschieden: Im Stechen auf der Schlussbahn spielte Im ein sauberes Birdie, während sich der Engländer nach dem Eisen-Abschlag im Bunker wiederfand und von dort nicht angreifen konnte.
Für Daniel Im ist es der erste Sieg als Professional. Er ist auch der erste Gewinner aus Übersee an diesem Turnier. Er habe sich von seinen höchst erfolgreichen amerikanischen Kollegen Brooks Koepka und Peter Uihlein inspirieren lassen, die vor ihm auf der Challenge Tour gespielt hatten, sagte Im nach der Siegerehrung. «Wir sind gläubige Christen und beten zusammen vor jedem Turnier, nun hat es geholfen», freut sich Freundin und Caddy Sadie Sula Park über den erfolgreichen Abstecher in die Schweiz.
Z WEi SCHWEiZER Au F R ANG 24 Ein echter Exploit, wie er Mathias Eggenberger vor einem Jahr mit dem sensationellen dritten Rang gelang, lag bei der sechsten Ausgabe der
Swiss Challenge auf Golf Sempachersee diesmal nicht drin. Die Schweizer Professionals dürfen sich mit ihrer Bilanz im längerfristigen Vergleich aber sehen lassen. Fünf von ihnen standen in den Finalrunden, was dem drittbesten Wert in der insgesamt zehnjährigen Geschichte des Turniers entspricht.
Nicht ganz überraschend waren die beiden Thurgauer Neo Professionals Benjamin Rusch und Joel Girrbach die Besten unter den einheimischen Golfern. Beide klassierten sich mit vier Schlägen unter Par im guten 24. Rang. Nie zuvor hat an der Swiss Challenge ein Schweizer in seinem ersten Jahr als Professional so gut abgeschnitten.
Die beiden Spieler des GC Lipperswil waren zuletzt nicht gleich zufrieden. Der erst 21-jährige Ermatinger Girrbach erkannte: «Für mich wäre in dieser Woche noch viel mehr möglich gewesen.» Er trauerte besonders der dritten Runde vom Samstag nach, in der er mit 73 Schlägen die gute Ausgangslage auf dem achten Zwischenrang nicht nutzen konnte. «Das waren die schlechtesten 18 Löcher seit langem, vor allem mit dem Putting war ich überhaupt nicht zufrieden.» Die übrigen drei Runden absolvierte er allesamt mit 69 Schlägen oder zwei unter Par. Der Weinfelder Benjamin Rusch dagegen war froh, dass er am Wochenende überhaupt noch mitspielen konnte. Nach dem missratenen Auftakt mit 75 Schlägen zeigte er eine beeindruckende Aufholjagd. Nur dank Eagle und Birdie auf den letzten zwei Löchern schaffte er es im zweiten Durchgang auf 68 Schläge und damit höchst knapp für den Cut. «Die Bilanz ist mehrheitlich positiv. Ich freue mich darüber, dass ich mich so gut ins Turnier zurückkämpfen konnte. Am ersten Tag wollte ich etwas erzwingen. Das kommt nie gut.» Nun wolle er sich wieder auf die Pro Golf Tour konzentrieren und seine Führung in der Jahreswertung verteidigen. «Die Saison ist noch lang, und für mich war das deutlich höhere Niveau hier eine gute Erfahrung», fasst der zweifache Saison-Sieger auf der Pro Golf Tour zusammen.
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Neben den beiden Ostschweizer Neo-Profis qualifizierten sich auch die Routiniers Damian Ulrich, Ken Benz und Raphaël de Sousa für das Wochenende. Der 32-jährige Genfer de Sousa, der diese Saison vorab auf der Asian Tour spielt, war mit einer 68 nach der ersten Runde noch der beste Schweizer, verspielte die gute Ausgangslage aber am zweiten Tag mit seiner 75er-Karte. Am Ende blieb er genau auf Par, was ihn auf Rang 48 brachte.
Enttäuschend verlief das Turnier vor heimischem Publikum für die beiden regelmässigen Challenge-Tour-Spieler Ken Benz und Damian Ulrich. Der Zürcher wurde im Frühling von einer Schulterverletzung geplagt und kämpfte sich mit eins unter Par ins Wochenende. Dort blieb Benz mit zwei 74er-Runden dann aber klar unter seinen Erwartungen. Allerdings spielte er vor allem am Sonntag mit 16 Par solide. Eine 9 auf der über 570 Meter langen Bahn sieben mit viel Wasser war der einzige aber heftige Ausrutscher. Damian Ulrich blieb ebenso wenig verschont vor hohen Zahlen. Er produzierte in der dritten Runde einen Triple Bogey auf dem kürzesten Par 3, hatte dabei aber auch viel Pech. Nach dem Schlag ins Wasser brachte er einen neuen Ball ins Spiel. Beim Probeschwung in vermeintlich sicherer Entfernung rollte die Kugel erneut in den Teich… So resultierten auch beim Zuger Routinier zwei Finalrunden mit insgesamt sechs über Par. Trotz des enttäuschenden Endes bleibt Ulrich in der Jahreswertung der Challenge Tour als bester Schweizer auf dem 45. Zwischenrang. Die besten 15 am Ende des Jahres qualifizieren sich für die European Tour. Dafür braucht es aktuell gut 20 000 Euro Preisgeld. Sempach-Sieger Daniel Im katapultierte sich als bester Amerikaner schon auf Rang 4.
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Mit Einladungen holten die Verantwortlichen der Swiss Challenge unter anderem auch zwei klingende Namen in die Zentralschweiz. So etwa das 18-jährige deutsche «Wunderkind» Dominic Foos (18, Bild links oben) sowie Javier Ballesteros (24, Bild unten), ältester Sohn des legendären Seve Ballesteros. Der Deutsche Foos spielte bereits vor drei Jahren den ersten EuropeanTour-Event und startete vergangenen Herbst seine Profi-Karriere am Omega European Masters in Crans. In Sempach holte er sich mit dem dritten Rang nun den bisher grössten Scheck im Betrag von 11 900 Euro. Er spielte am FinalWochenende genau gleich stark wie Sieger Daniel Im. Am Ende fehlte dem unbeschwert aufspielenden Youngster bloss ein Schlag, um ins Stechen zu kommen. Dafür hatte er zuvor ein Schweizer Fondue genossen, wie er auf Twitter verbreitete.

Deutlich weniger gut lief das Turnier für den ebenfalls seit vergangenem Herbst als Profi tourenden Ballesteros junior. Dem bald 25-jährigen Spanier wird ebenfalls sehr viel Talent zugeschrieben. Allerdings bleiben bei ihm die Resultate noch aus. Sein berühmter Vater hatte im Alter von 24 Jahren unter anderem schon je einmal das British Open und das US Masters gewonnen. Sein ältester Sohn hat bisher auf der drittklassigen Alps Tour 260 Euro verdient. An der Swiss Challenge spielte Javier Ballesteros die erste Runde noch ordentlich; eine Sieben auf dem kürzesten Loch (Bahn 12) warf ihn dann allerdings aus dem Rennen. Materielle Sorgen hat er dennoch keine, zumal sein Vater schon als Golfer ein gemachter Mann war und zu allem Überfluss eine schwerreiche Bankierstochter geheiratet hatte.
Kleiner Trost für Ballesteros junior: Nur wenige Söhne berühmter Väter haben es einigermassen «geschafft», eine eigene Golferkarriere aufzubauen. Einer von ihnen ist Kevin Stadler. Der Sohn von Craig Stadler, dem Gewinner des US Masters 1982, hat immerhin je einmal auf der Europa-Tour und auf der US-PGA-Tour gewonnen. Mit seiner Doppelzentner-plus-Figur ist er das Ebenbild seines Vaters, den sie wegen des Seehundschnauzes und der Leibesfülle nur «The Walrus» nannten. pl/sw
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