2 minute read

die heiKle Pille davor

Next Article
VorsCHAu

VorsCHAu

Viele greifen vor dem Golfen zu einem Schmerzmittel, das ist problematisch. Nur wenn gleichzeitig die Ursachen des Schmerzes angegangen werden, kann das richtige Medikament unterstützend helfen.

Kerstin

Advertisement

Die Einnahme von Schmerzmedikamenten im Breitensport während Training und Wettkämpfen ist verbreitet. Wiederholte Untersuchungen, etwa bei Volksläufen, Fussball-, Handballund Basketballturnieren, zeigen, dass nahezu 60 Prozent aller Teilnehmer Schmerzmedikamente einnehmen. Auf der US-Profitour sollen über 65 Prozent der Spieler ständig Schmerzmittel einnehmen. Eine Umfrage bei den Schweizer Hobbygolferinnen und -golfern ist mir nicht bekannt – wenn wir uns aber auf den Plätzen umhören, dann scheint auch hier die Einnahme von Schmerzmedikamenten verbreitet.

wArum emPfinden wir ü BerhAu PT schmerzen?

Der Schmerz ist ein Alarmsignal unseres Körpers, der uns mitteilen will, dass etwas nicht gut ist, dass wir etwas ändern sollten. Ignorieren wir die Schmerzen, dann werden sie so stark, dass es irgendwann «nicht mehr geht». Wir können den Golfschläger nicht mehr richtig greifen oder den Schwung nicht zu Ende führen. Das Resultat: Wir spielen schlechter als gewohnt oder schlechter als gewollt. Es scheint naheliegend, schnell etwas einzunehmen, um den störenden Schmerz abzustellen. Leider ist das häufig der Beginn des Übels. Der Schmerz wird chronisch und schliesslich helfen die Schmerzmedikamente nicht mehr –wir müssen die Dosis erhöhen, sind aber dennoch nicht schmerzfrei. miTTel miT negATivem einfluss

Besser ist es also, genau hinzuschauen und nach der Ursache der Schmerzen zu forschen. Ist die Ursache der Ellenbogenschmerzen beispielsweise ein falscher Griff, oder schmerzt der Rücken, weil die Muskeln zu schwach sind oder gar der Golfschwung falsch? Oder haben wir einfach zu viel gemacht und unser Körper ruft nach einer Ruhepause?

Im Grunde genommen ist der Schmerz also ein willkommenes Ausrufezeichen, um genauer hinzuschauen.

Eine einmalige Einnahme von Schmerzmitteln, um das akute Stadium zu überbrücken und dann an der Ursache zu arbeiten, kann durchaus vernünftig sein. Aber Medikamente einzunehmen, um weiter Sport zu treiben, macht keinen Sinn. Problematisch ist vor allem, dass wir den Schmerz weniger empfinden und deshalb den Körper mit offensichtlich falscher Bewegung belasten. Dazu kommen in vielen Fällen auch die Nebenwirkungen der Schmerzmedikamente, mit denen unser Körper klarkommen muss. Die meisten Präparate reizen die Magenschleimhaut, drosseln die Nierendurchblutung und belasten die Leber. Und sie haben sogar einen negativen Einfluss auf die Selbstheilung des Körpers, da sie einige Regenerationsprozesse der Gewebe blockieren. z wei un Terschiedliche gru PPen

Schmerzmedikamente sollten deshalb im Rahmen einer kontrollierten Therapie eingenommen werden und nicht bloss, um den Schmerz auszuschalten. Nur wenn wir im Rahmen der Therapie die Ursache bekämpfen, werden wir den Schmerz auf Dauer los.

Ganz grob unterscheidet man zwischen entzündungshemmenden und fiebersenkenden Schmerzmedikamenten. In die erste Gruppe der Entzündungshemmer gehört beispielsweise das in der Schweiz sehr bekannte Ponstan®. Der gleiche Wirkstoff (Mefenaminsäure) findet sich in diversen anderen Medikamenten wie Spiralgin®, Mephadolor®, Mefenacid® oder auch Mefanamin Pfizer®. Ebenfalls dazu gehören etwa Voltaren®

(mit dem gleichen Wirkstoff in Ecofenac®, Diclo®, Flector®, Olfen® und Inflamac®), Brufen® (ähnlich wie Irfen®, Dolo-Spedifen®, Grefen®, Dismenol® und Dolocyl®) und auch Aspirin® (respektive Aspégic®, Alka-Seltzer® und ASS®).

Allen diesen Medikamenten ist gemeinsam, dass sie Entzündungen hemmen und Schmerzen stillen, aber die Magenschleimhaut reizen können, bis hin zu Magenblutung und Magengeschwüren. Zudem belasten sie in der Regel die Leber, die Nieren und das Herz.

Zur zweiten Gruppe der Fiebersenker gehört beispielsweise der bekannte Wirkstoff Paracetamol, der etwa in den Medikamenten Dafalgan®, Influbene®, Ben-u-ron®, Acetalgin® und Becetamol® vorkommt. Rein pharmakologisch gesehen belastet Paracetamol nicht die Magenschleimhaut, da seine «entzündungshemmende» Wirkung nicht über den gleichen Mechanismus läuft wie bei den oben genannten Medikamenten. Es ist schmerzstillend und fiebersenkend. Dies, obwohl der genaue Wirkmechanismus immer noch unklar ist.

Paracetamol ist in niedrigen Dosierungen sogar für Säuglinge und Kleinkinder zugelassen. Vorsicht bei diesem Medikament ist dann

This article is from: