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VorsChau

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Golf iN b ra S ilie N

exotisch bleiben.

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Stefan Waldvogel

Zweimal wurde der Entscheid verschoben, nach dem Karneval ist nun wenigstens klar, wer den neuen Golfplatz für die Olympischen Spiele 2016 bauen kann: Der Amerikaner Gil Hanse (48) erhielt unter acht Bewerbern den Zuschlag. Hanse ist hierzulande deutlich weniger bekannt als die meisten seiner Konkurrenten – Jack Nicklaus hatte sich beworben, Greg Norman, Robert Trent Jones, Jr. und auch Gary Player. Die Legenden gingen leer aus, den Zuschlag bekam Gil Hanse, der zwar nicht wie seine Mitbewerber als Golf-Professional zur Legende wurde, aber als Designer und Architekt einen exzellenten Ruf geniesst. «Gil ist ein nUn Doch Öffentlich

Gentleman» – mit diesen Worten erwies sich Gary Player als fairer Verlierer.

Um das Bauvorhaben zu realisieren, wird eine PPP (Public Private Partnership) gegründet, bei der der Unternehmer Mauro Pasquale, Inhaber des Grundstücks, die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro und das OK Brasilien zusammenarbeiten werden.

Pasquale wird den Bau und die Installationen für die Olympischen Spiele finanzieren. Im Gegenzug wurden die Bauauflagen zu seinen Gunsten geändert, so dass er nun beim Bau der Siedlungen höhere Häuser errichten kann.Die Verwaltung des Platzes wird partnerschaftlich von der Stadtverwaltung und dem brasilianischen OK übernommen. Der nun veröffentlichte Vertrag sieht vor, den Platz für 25 Jahre zu verpachten, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 25 Jahre. Der Platz soll nach den Spielen entgegen den Erwartungen nun doch öffentlich werden und Gäste können ihn gegen Greenfee bespielen.

Der neue Platz wird in der Nähe des olympischen Dorfes in Barra da Tijuca gebaut. Das Gelände liegt etwas zurückversetzt vom Meer, an einem vorgelagerten, langgezogenen See.

Da man dem Zeitplan schon stark hinterherhinkt, wurde bereits der als Testveranstaltung geplante Presidents’ Cup 2015 an Südkorea vergeben und es kann vor dem olympischen Turnier höchstens noch ein PGA-Turnier im März 2016 organisiert werden.

Die Meisten Plätze sinD MenschenleeR

Trotz 100-jähriger Tradition ist Golf in Brasilien immer noch sehr exotisch. Ganze 25 000 Spieler umfasst der Verband, und dies bei über 185 Millionen Einwohnern, im grössten Land

Südamerikas. Total stehen in dem riesigen Land aktuell 110 Plätze zur Verfügung und vor allem während der Woche sind die allermeisten menschenleer. Wenn pro Tag etwa zehn Greenfees verkauft werden, ist dies für die Clubs eine Katastrophe, für den Genussgolfer aber ein wahrer Luxus. Trotzdem ist Brasilien für Golftouristen eine sehr exotische Destination. Das muss auch Klaus Kaiser, Chef von TeamTours Brazil, zugeben: «Für Leute, die sonst schon auf der ganzen Welt gespielt haben, ist Brasilien sicher reizvoll», sagt der Reiseveranstalter. Neben den relativ grossen Distanzen gibt es aber auch diverse kleine Sachen, die ihm nicht passen. Man könne beispielsweise häufig nicht mit Kreditkarte, rund um São Paulo zirka 20 solcher Privatanlagen, wo ausschliesslich unter Freunden abgeschlagen wird.

DiVeRse PRoJekte

Mit einigen neuen Projekten rund um die Fussballweltmeisterschaft von 2014 und die Olympiade zwei Jahre später soll Golf in Brasilien doch etwas populärer gemacht werden.

• Der 18-Loch-Championship-Golfplatz in Búzios (zirka 170 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro) wurde bereits umgebaut und gilt als einer der Trainingsplätze für Olympia 2016.

• Der 18-Loch-Golfplatz Frade nahe Angra dos Reis (rund 170 Kilometer südlich von Rio de

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1 Woche ab CHF* sondern nur cash zahlen, zudem zeigten sich die Clubs oft wenig flexibel: «Zum Beispiel im Golfclub Arujá konnte ich, obwohl die Golfanlage menschenleer war, einmal nicht spielen. Die Begründung war, dass zwar Greenfee-Spieler gestattet sind, diese sich jedoch ausnahmslos 24 Stunden vorher telefonisch anmelden müssen.» Eine andere «Spezialität» Brasiliens sind die vielen Plätze, die total privat auf der eigenen Farm angelegt sind. Laut Kaiser gibt es allein

Janeiro) ist in einem nicht besonders guten Zustand. Das nahe liegende Hotelresort wird abgerissen und durch ein kleineres Boutiquehotel sowie eine Immobilienanlage ersetzt. Eröffnung ist zirka im März 2013.

• Nahe Petrópolis (in den Bergen, rund 90 Kilometer von Rio de Janeiro) ist ein 36-LochChampionship-Golfplatz von Nick Faldo geplant. Der Baubeginn wurde jedoch schon des Öfteren verschoben.

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