
2 minute read
ersTMals ein schrif Tlicher VerTrag
Seit 1939 findet das European Masters (früher unter dem Titel «Swiss Open») in CransMontana statt. In den vergangenen 25 Jahren ist das Turnier enorm gewachsen und erst jetzt gibt es einen schriftlichen Vertrag mit der European Tour, wie Turnierdirektor Yves Mittaz im Interview erläutert.
Yves Mittaz, sie sind seit 1987 beim european Masters engagiert. Was hat sich seither am meisten verändert?
Advertisement
Man kann es fast nicht vergleichen. 1987 waren wir ein grösseres Clubturnier mit etwas Preisgeld. Es gab kaum Sponsoren und wir stellten für eine Champagnerfirma ein fünf mal fünf Meter grosses Zelt auf. Das wars schon fast. Bis 1981 hatten wir keinen Hauptsponsor, sondern verkauften höchstens ein paar Banden. Seither sind wir mit Ebel, Canon und Omega als Titelsponsoren enorm gewachsen und versuchen, jedes Jahr noch etwas besser zu werden.
Wie haben sich die anforderungen der european tour verändert?
Die sind natürlich auch viel professioneller geworden. Bei der ersten Austragung als Teil der Tour schickten sie einfach nur einen Chefschiedsrichter. Heute zieht ein ganzer Tross von Turnier zu Turnier. Neben der eigenen TV-Equipe gehört unter anderem eine ganze PhysioAbteilung dazu, aber auch eine Frau, welche einen Kinderhütedienst für die Spieler einrichtet, und jemand, der sich nur um die Wetterprognosen kümmert. sie möchten, dass crans der einzige event der european tour in der schweiz bleibt. haben sie dieses exklusivrecht erhalten? in vielen ländern europas fehlen die sponsoren für etablierte turniere, wie kann man dem entgegentreten?
Und die Vorgaben punkto Platz?
Die Tour macht viele Vorgaben und kontrolliert sie natürlich auch. Vor dem Turnier entsendet sie drei Greenkeeper und einer kommt schon ab Anfang der Saison einmal pro Monat auf den Platz, um nach dem Rechten zu schauen. Man muss aber sagen, dass wir ein sehr gutes Verhältnis zu den Tourverantwortlichen haben. Wir kennen uns schon lange und finden zusammen immer eine Lösung. So verstehen sie unter anderem auch, dass wir als touristischer Platz nicht einfach zwei Wochen vor dem Turnier den Course sperren können. Bisher haben wir alles per Handschlag geregelt. Nun haben wir mit der Tour erstmals einen schriftlichen Vertrag, der alle Details regelt.
Wir sind sehr zufrieden mit dem Vertrag. Die Tourverantwortlichen haben gesehen, dass das Potenzial in der Schweiz für zwei solche Anlässe zu klein ist. Schliesslich hat Deutschland zehnmal so viele Golfer und nicht mal dort hat es zwei Tour-Events.
Das Sponsoring ist ein Spiegelbild der Wirtschaft. Die Probleme in Spanien etwa treffen alle Sportarten, nicht nur Golf. Die Tour hat schon früher versucht, die Turniersaison zu verlängern und geografisch breiter abzustützen. Dank den Anlässen in den Emiraten oder in Asien ist die Tour so stark geblieben. Vorab sind in diesen apropos verdienen: seit 2006 ist das Preisgeld am omega european Masters konstant bei zwei Millionen euro gewesen, nun soll es innerhalb von fünf Jahren auf zweieinhalb Millionen euro aufgestockt werden. Wie stark haben sich die startgelder für die stars verändert? aber die ansprüche der spieler steigen doch auch?
Gebieten die Märkte stark und am Wachsen. Wenn die Tour konkurrenzfähig bleiben soll, braucht es für die Profis Verdienstmöglichkeiten während möglichst zwölf Monaten. Die Tour gehört ja bekanntlich den Spielern selber und die wollen immer mehr verdienen.
Nicht gross. Es sind auch nur wenige wirkliche Topspieler, die wir finanziell entschädigen. Beim French Open in Paris würde mehr Preisgeld locken, aber die Spieler kommen lieber zu uns, weil sie hier locker mit der Familie zusammen sein können.
Ja, das kann man sagen. Einfach gesagt waren viele früher froh über ein Bahnticket zweiter Klasse. Heute möchten sie zwei Tickets erster Klasse für sich und ihre Frau und in einigen Jahren werden wir wohl auch noch Onkel und Tanten unterstützen müssen.