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der lange weg zum exak Ten handicap

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VorsChau

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Die Anpassungen beim Handicapsystem geben auch in dieser Saison Anlass für viele Diskussionen. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Historie des Handicaps und darauf, wie es in verschiedenen Regionen angewandt wird.

Jean-m arc mommer

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Die Geschichte des Handicaps reicht wahrscheinlich bis ins 17. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit waren in Schottland Wetten bei Pferderennen sehr populär und übertrugen sich folglich auch auf das Golfspiel. Mit dem stetigen Anstieg der Anzahl der Golfplätze, speziell gegen Ende des 19. Jahrhunderts, und der Organisation einer immer grösseren Zahl von Turnieren wurde es notwendig, ein System zu schaffen, das es Spielern verschiedener Stärken erlaubte, zusammen Turniere auszutragen und somit den Sportwettern die geeigneten Rahmenbedingungen zu bieten.

Schläge Verteilt zWei SySteme, ein ziel Auch in den USA gab es ab Ende des 19. Jahrhunderts einige Versuche, ein möglichst gerechtes Handicapsystem einzuführen. Am Anfang zählten die drei besten Resultate, dann die zehn besten von 15 und aktuell sind es die besten zehn der vergangenen 20 gespielten Resultate. Allerdings unterscheidet sich zum Beispiel das in den USA verwendete

Das anfängliche System war sehr einfach: Bei gewissen Turnieren wurden die Schläge mit der Zustimmung aller Spieler verteilt! Erst gegen 1881 wurde das Handicap aus dem Durchschnitt der drei besten Jahresresultate berechnet. Die Entwicklung ging dann rasant vorwärts und nach verschiedenen Methoden kam es schliesslich zum jetzigen System. Geblieben ist das Streben nach dem Par. Auch dieser Ausdruck wurde bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts geprägt und drückte die Anzahl der Schläge aus, die ein Scratch-Spieler für ein Loch benötigte, unter Berücksichtigung von zwei Schlägen auf dem Grün.

Handicapsystem der USGA (United States Golf Association) deutlich von dem in Europa verwendeten EGA-Handicapsystem. Konkret wird dort jede Runde (und nicht bloss Turnierresultate) in ein Computersystem eingetragen und so das Handicap berechnet. Dabei werden nicht bloss die Resultate auf dem Heimplatz notiert, auch lockere Ferienrunden sollten nach diesem System erfasst werden. Das Ganze basiert auf der Ethik und Integrität der Spieler. In Europa wird eher kontrolliert, ob ein Ergebnis stimmt oder nicht. Das bei uns fast immer angewendete System mit Stableford-Punkten kennt man in den USA nicht. Dort rechnen alle mit der blossen Anzahl Schläge. Damit die Runden nicht zu lange dauern, gibt es pro Handicapkategorie eine maximale Anzahl Schläge, die notiert werden muss. Bei Handicap 20 ist dies beispielsweise an jedem Loch eine Acht, bei Handicaps unter 9 ist maximal ein Doppelbogey zu notieren.

Auch die Übertragbarkeit des Handicaps von einem Platz auf einen anderen stand zur Diskussion und verschiedene Methoden wurden nach und nach eingeführt, um die Schwierigkeit eines Platzes zu bestimmen. Das heute bekannte USGA Course Rating System™ wurde 1981 in den Vereinigten Staaten eingeführt und kam 1995 nach Europa. Nach der raschen Entwicklung des Golfsports in den achtziger Jahren wurde es in Kontinentaleuropa immer dringender, ein strengeres Handicapsystem einzuführen, das den Spielbedingungen gerechter würde. Die europäischen Verbände

Das Zählspiel nach Stableford ist eine Spielform im Golf, die 1898 von Dr. Frank Stableford erfunden, 1932 erstmals offiziell angewandt und 1968 in die Golfregeln aufgenommen wurde.

Stetig angePaSSt

Das Ziel des europäischen Systems besteht darin, die Handicaps so gut wie möglich dem tatsächlichen Potential der Spieler anzupassen. Dies wird einerseits mit dem Course- und Slope-Rating erreicht, das Unterschiede beseitigt, die durch den unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad der Plätze entstehen, und andererseits mit den StablefordPunkten, welche die sehr hohen Resultate an einzelnen Löchern ausgleichen. Mit den verschiedenen Revisionen bezweckt die EGA, die Erlangung und das Führen eines Handicaps zu beschlossen daher einstimmig bei ihrer Generalversammlung im Jahre 1994, die European Golf Association (EGA) mit der Herausgabe der diesbezüglichen Reglemente zu beauftragen. Am 1. Januar 2000 trat das Handicapsystem der EGA offiziell in Kraft. Dieses System beruht auf den Regeln, wie sie auf den Britischen Inseln angewandt werden (der CONGU = Council of National Golf Unions), und basiert auf dem Course- und Slope-Rating, das von der USGA entwickelt wurde, und auf der Anwendung der Stableford-Punkte. Diese Richtlinien werden alle vier Jahre überarbeitet, im gleichen Rhythmus wie die Golfregeln. erleichtern, welches die Spielstärke eines Golfers so genau wie möglich widerspiegelt. Aus diesem Grund wurde 2007 die Möglichkeit eingeführt, Turniere über 9 Loch mit einer angepassten Bufferzone für Spieler mit einem Handicap über 11.5 zu organisieren. Auch die Extra Day Scores (EDS) über 9 Loch wurden für alle Spieler ausser Handicapgruppen 1 und 2 eingeführt. Ein EDS ist ein Stableford-Resultat, das unter den Bedingungen eines Turniers erspielt wurde. Diese Karten ermöglichen es allen Spielern, eine grössere Anzahl von handicapwirksamen Resultaten zu notieren und somit ein genaueres Handicap zu besitzen.

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AlbATros in belfry

Zweimal gewann Europa den Ryder-Cup in Belfry, zuletzt vor zehn Jahren. Das Riesen-Resort hat schon 11 European Tour Events beheimatet, doch noch nie gab es auf der bekannten Bahn 10 ein Ass. Nun gelang das Kunststück am 13. März ausgerechnet einem 19-jährigen Amateur. Dan O’Connor (Handicap 3) hat getan, was Tiger Woods, Rory McIlroy und so viele andere noch nicht geschafft haben. 0’Connor dreschte seinen Drive über das Wasser direkt ins Loch. 301 Yards sind nicht extrem lang, doch nur Seve Ballesteros zirkelte 1978 den Ball um alle Bäume herum aufs Green. Seither erinnert eine Tafel an diese Premiere. Für den 19-jährigen O’Connor war es ebenfalls das erste Ass: «Es ist mein erstes Hole-in-one und definitiv das Highlight meiner bisherigen Golf-Karriere.» Klar musste er eine Runde spendieren, das ganze sei ziemlich teuer gewesen, liess er in Lokalmedien zitieren.

Resort zu verkaufen

Weniger gut steht es um die finanzielle Situation des LuxusResorts. Es wird seit vergangenem Dezember zum Verkauf angeboten, dies unter anderem weil Schulden in der Höhe von rund 100 Millionen britischen Pfund drücken. Belfry ist erst vor sechs Jahren für 185 Millionen Pfund übernommen worden. Wegen finanziellen Problemen der aktuellen Besitzer suchen die Kreditgeber (Anglo-Irish Bank und die US Versicherung Liberty Mutual) nun neue Investoren.

Guter Start für Neu-Profi iN-alboN

Mit zwei Runden à 75 Schlägen holte sich Neo-Proette Fabienne In-Albon Anfang März den guten 10 Rang auf der Banesto Tour in Spanien. Der Platz Parador Málaga Golf lag der Innerschweizerin vor allem auf den ersten neun Loch: Sie benötigte zweimal 36 Schläge (jeweils 1 über Par), auf den zweiten neun spielte sie fast gleich konstant, musste aber jeweils ein Bogey mehr hinnehmen. Trotzdem darf In-Albon bei ihrem ersten Auftritt als Proette insgesamt zufrieden sein. Allerdings fehlten ihr auf die Siegerin total 7 Schläge. Gewonnen wurde das Turnier von der Italienerin Allessandra Averna, sie verdiente 6000 Euro. In-Albon erhielt noch einen Scheck über 420 Euro.

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