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Doppelt trifft besser!

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VorsCHAu

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Das richtige Training ist das A und O, um im Golf besser zu werden. Darum achten Sie in Zukunft genau darauf, wie Sie trainieren. Einfach nur auf der Driving Range Bälle schlagen oder drei, vier Putts versenken, kann man nicht als richtiges Training bezeichnen. Richtiges, intensives Schlagtraining kann aber auch schnell langweilig und monoton werden. Für uns ist es deshalb immer wieder super, wenn wir mal Zeit haben, die Trainingseinheit zu zweit zu absolvieren. Oft klappt es zwar nicht, aber wenn, dann achten wir neben den obligatorischen Drills auch darauf, dass das Spielerische nicht zu kurz kommt. Klar geht es bei Trainings mit dem Coach auch darum, auf der Range am Schwung zu arbeiten oder auf dem Putting Green die Putt-Bewegung zu verbessern. Aber wir reden hier von Trainingseinheiten unter Freunden, mit dem Partner oder – wie bei uns – unter Geschwistern. Für den richtigen Schwung ist später dann der Club-Pro oder Coach zuständig. Die folgenden Übungen geben einen Einblick, wie diese Sessions aussehen. Nachahmung wärmstens erwünscht. Die Übungen lassen sich variieren, wie Sie gerne möchten. Sie können sie gar mit HCP spielen. Soll heissen: Jeder hat die Chance zu gewinnen – auch wenn sie/er nur ein HCP 36 hat. In vielen Sportarten ist es schwierig, zusammen sinnvoll zu trainieren, da oft einer besser ist. Im Golf können Sie Ihrem Trainingspartner immer einen Schlag geben oder die Übung etwas einfacher machen. Und beide müssen wirklich alles geben, um zu gewinnen.

Und noch ein Tipp: Setzen Sie vor Trainingsbeginn die genauen Regeln und um was Sie spielen fest. Wenn es um was geht, auch wenn es sich dabei nur um einen Drink nach dem Spiel handelt, konzentriert sich jeder besser und dadurch wird die Qualität des Trainings besser.

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übUnG 1: DrIVInG ranGE, zIElübUnGEn

ausgangsposition: Nehmen Sie einen Kübel Bälle mit auf die Driving Range sowie Ihr ganzes Equipment. Wählen Sie ein Ziel auf der Driving Range aus. Das kann eine Fahne, eine Distanzmarkierung, oder ein Bunker sein (je nachdem was Sie auf Ihrer Range haben). Schätzen Sie, welches Eisen Sie für die gewählte Distanz brauchen. Jeder darf den Club nehmen mit dem er glaubt, am nächsten an das Ziel zu kommen. Es ist also egal, ob Sie Frau oder Mann sind. Caroline und ich nehmen nie die gleichen Clubs für das gleiche Ziel. Aber trotzdem haben beide die Chance, diese Übung zu gewinnen.

Durchführung: Sie schlagen abwechselnd auf das ausgewählte Ziel. Derjenige, der näher an die Fahne spielt, bekommt einen Punkt. Derjenige mit dem besseren HCP muss 15 Punkte machen (also 15 mal näher schlagen) und der mit dem höheren HCP nur 10 Punkte. Versuchen sie eine gute Scala zu finden, die es möglichst fair für beide macht. ziel: Der, der zuerst 15/10 Punkte gesammelt hat, gewinnt. übUnG 2: CHIPPInG GrEEn, TEnnISSPIEl bEIm CHIPPEn ausgangsposition: Begeben Sie sich mit ihrem Bag und einem Ball zum Chipping Green. Benutzen Sie Ihre eigenen Bälle und nicht die von der Driving Range, um sich besser auf die Realsituation einstellen zu können. Ein Pro V1 ist nun einmal viel besser als jeder Driving Range Ball. Nun spielen Sie ein Tennismatch. Derjenige, der «aufschlägt», soll den Club wählen, mit dem Sie das erste Game spielen. Dann wird gezählt, 15-30-40-Game. Ich denke, dank unserem Roger Federer weiss jeder Schweizer, wie im Tennis gezählt wird. Punkte gibt es für denjenigen, der näher an der Fahne ist. Auch hier kann mit HCP gespielt werden. Der bessere Spieler muss z.B. zwei Games mehr machen, also für einen

Variation: Sie können den Ball auf der Range so hinlegen, wie Sie es immer machen. Alternativ können Sie denn Ball aber auch droppen. So landet der Ball vielleicht auch mal in einem Divot. Zumindest liegt er aber nicht immer so wie aufgeteet. Es kann ja auch auf der Runde passieren, dass Sie auf dem Fairway nicht immer die perfekte Lage haben. Nur: Wie oft üben Sie dies normalerweie auf der Range?

Intensität/wiederholungen: Wiederholen Sie die Übung mit einem anderen Ziel und einem anderen Schläger in der Hand. Für Fortgeschrittene kann diese Übung auch mit Fade und Draw oder Hook und Slice gemacht werden.

Satzgewinn nicht 6 sondern 8 Games gewinnen. Sie glauben gar nicht, wie schnell die Zeit bei dieser Übung vergeht. Wahrlich wie im Fluge! Durchführung: Immer der, der «aufschlägt», wählt Schläger (ein Game den gleichen Schläger) und die Positionen, von wo und auf welche

Jeder hat die Chance zu gewinnen – auch mit HCP 36…

Fahnen gespielt wird, aus. Sie können natürlich solche Chips/Schläge auswählen, die Sie «beherrschen». Das erhöht die Gewinnchancen. Variation: Wie auf der Range können Sie diese Übung mit Chippen oder mit Droppen durchführen. Als Variation können Sie auch weitere Regeln aufstellen: Der, der einen Ball einlocht, bekommt automatisch das ganze Game. Versuchen Sie immer den Ball einzulochen, das führt zu einem etwas aggressiveren Chippen und nicht immer nur zu Ausrufen oder Stossgebeten wie «ohhhh, nahe ran bitte!!» ziel: Sie lernen, mit gewissem Druck zu chippen. Was aber das Wichtigste ist, Ihr Training ist sehr kreativ, denn Sie stehen nicht stundenlang an der gleichen Stelle. So lernen Sie besonders schnell, mit verschiedenen Situationen umzugehen und sich bei jedem Schlag zu konzentrieren. Intensität/wiederholungen: Einen ganzen «Satz» zu spielen, kann zu Beginn für den einen oder anderen zu viel sein. Sie können es auch auf 3 und 5 Games reduzieren anstatt auf 6 oder 8 Games.

Sie zwei andere Löcher wählen und das Spiel geht von vorne los.

Variation: Diese Übung kann mit beliebig vielen Spielern gemacht werden. Jeder stellt sich einfach an ein Loch. Bilden Sie eine Art Kreis. Immer wenn einer trifft, wird weiter rotiert. Jeder der trifft bekommt einen Punkt. Bei Putt-Übungen ist das HCP nicht so entscheidend, denn es kann gut sein, dass einer mit HCP 15 besser putten kann als einer mit HCP 10. Sie müssen also abschätzen, ob überhaupt jemand einen Vorteil bekommen soll oder ob Sie «offen» (ohne Bonus für einen oder mehrere Teilnehmer) spielen wollen. übUnG 3: PUTTEn, PEnDUlE ausgangsposition: Jeder Spieler nimmt seinen Putter und einen Ball. Sie begeben sich aufs Putting Green und suchen sich zwei Löcher aus, die im Abstand von 3 bis 6 Meter zueinander liegen. Beide stellen sich mit ihrem Ball an ein Loch.

Golfsuisse / 95 x 125 mm / Ausgabe 3 - 10.06.2011

Durchführung: Jeder versucht nun, in das Loch von seinem Gegner zu treffen. Sobald einer trifft, bekommt er einen Punkt und die Seite wird gewechselt. Treffen beide das Loch mit dem gleichen Putt, bleiben sie stehen und keiner bekommt einen Punkt. Der, der zuerst 5 Punkte hat, gewinnt. Sobald einer gewonnen hat, können ziel: Sie lernen mit dieser Übung, aggressiv auf das Loch zu spielen. Sie lernen auch etwas längere Putts hin und wieder zu lochen. Wenn Sie immer wieder den gleichen Putt machen, achten Sie auf die Linie. Sie können auch gut mit Ihrem Spielpartner besprechen, was er zum Break eines Putts meint. So lernen Sie, Putts zu lesen und zu lochen.

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übUnG 4: PUTTEn, «CaTCH mE IF yoU Can»

ausgangsposition: Begeben Sie sich auf das Putting Green mit je einem Putter, einem Ball und sechs Tees. Wählen Sie ein Loch aus und stecken Sie die Tees rund um dieses Loch herum. Beginnen Sie mit 1,5 Meter. Einer startet bei Tee 1 und einer bei Tee 4, somit stehen Sie sich genau gegenüber.

Durchführung: Wenn Sie Ihre Position eingenommen haben, beginnt einer mit dem Putten. Putten Sie immer abwechselnd. Wenn Sie den Putt lochen, gehen Sie zum nächsten Tee. Verpassen Sie das Loch, dann müssen Sie am gleichen Ort stehen bleiben. So geht es immer weiter. Bis einer den anderen eingeholt hat: «Catch me if you can.» weitere Trainingstipps der romingers finden Sie unter: www.golfsuisse.ch

Variation: Sie können, wenn Sie eine Runde (6 Tees) ohne verschobenen Putt schaffen, die Tees um eine Grifflänge verlängern. ziel: Bei dieser Übung geht es darum, unter Druck relativ kurze Putts konsequent zu lochen. Wenn Sie Ihren Partner im Rücken spüren (weil ihn nur noch ein Tee von Ihnen trennt), werden auf einmal auch die kurzen Putts schwieriger. Wie oft gehen Sie mit Freunden auf die Runde und lassen sich die kurzen Putts schenken? Und dann stehen Sie plötzlich auf dem ersten Green am Turniertag und haben genau einen solchen Putt, den Sie schon lange nicht mehr gemacht haben und wissen gar nicht genau, ob Sie den auch versenken können. Was ich damit sagen will: Spielen Sie auch jeden kleinsten Putt mit Freunden aus und machen sie so oft wie möglich diese Übung auf dem Green. Es lohnt sich. Spätestens bei der nächsten «Offenen».

Die Geschwister Caroline und Martin Rominger gehören zu den besten Golfprofis der Schweiz. Caroline spielt 2011 ihr 3. Jahr auf der Ladies European Tour, Martin punktet auf der Asian Tour. Mehr Infos über die Turnierergebnisse der beiden erfahren sie unter: www.carolinerominger.ch und www.martinrominger.ch.

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