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durch Widerstand Weiter schlagen
the natural athletic golf sWing teil 3
Einer der häufigsten Fehler bei Golfern ist, dass ihre Arme einen «Over-Swing» erzeugen – der Schaft des Schlägers bewegt sich an der Spitze des Aufschwungs weit unter die Parallelposition. Einer der Hauptgründe, warum sie den Ball nicht sehr weit schlagen können.
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Von ALEXAnDRA ALBISETTI–PoTTS
Meiner Meinung nach kommt der «Over-Swing» speziell bei den Ladies so oft vor, weil sie um so vieles flexibler sind als die Männer. Ladies finden es oft schwieriger die Bewegung ihres Unterkörpers zu begrenzen und können aus diesem Grund den Widerstand in ihren Hüften, Knien und Füssen nicht herstellen, um ihren Oberkörper kraftvoll zu drehen und somit ein zu weites Zurückschwingen der Arme zu vermeiden. Männer wiederum tendieren dazu, ihre Arme beim Zurückschwingen aufgrund fehlender Flexibilität separat zu bewegen und sie anzuheben, anstatt sie mit ihrer Körperdrehung nach oben und zurück zu schwingen.
Ein athletischer Aufschwung sollte jedoch wie das Zurückziehen eines Gummibandes funktionieren. Die eine Hand hält das Band, die andere zieht. Je weiter Sie das Band von der haltenden Hand wegziehen, desto mehr Drehmoment und Widerstand wirkt auf die Finger der anderen Hand bis Sie es letzten Endes loslassen.
Je mehr Drehmoment und Widerstand Sie mittels eines stabilen Schwungzentrums beim Aufschwung erzeugen können, desto höher wird die erzeugte Geschwindigkeit sein, um den Schlägerkopf kraftvoll und präzise auf der Rückseite des Balls zu platzieren. Zu verstehen, wie man diesen Widerstand herstellt, ist der Schlüssel dazu, den kraftlosen «Over-Swing» der Arme zu vermeiden.
Bei einem falschen «Over –Swing» ist zu sehen, dass die Knie näher zueinander bewegt wurden, die Hüfte sich fast soweit gedreht hat wie die Schultern, der Oberkörper nach vorne gekippt ist (anstatt sich gleichmässig hinter den Ball zu bewegen), wodurch die Arme angehoben werden und zusammensinken. Eine kraftlose Drehung und eine nicht adäquate Gewichtsverlagerung sind das Ergebnis.
Bei jedem guten Golfschwung muss der Körper während des Aufschwungs der Drehbewegung der Schultern einen bestimmten Widerstand entgegensetzen. Dieser Widerstand muss vom Boden aufwärts durch Füsse, Knie und Hüften gefühlt werden. Während die Arme – sie müssen eine Einheit mit dem Oberkörper bilden – nach oben und hinten um den Körper geschwungen werden, drehen sich die Knie gegen die Füsse, die Hüfte gegen die Knie und die Schultern gegen die Hüfte.





Tipp: Für Golfer mit «Over–Swing»- Problem gibt es eine gute Möglichkeit diesen Widerstand herzustellen, indem Sie beim Üben den linken Fuss so weit wie möglich in Richtung Ziel drehen und die linke Ferse am Boden halten. Dies hilft Ihnen, die Bewegung Ihres Unterkörpers einzuschränken und sich dem Gefühl der Drehung des Oberkörpers gegen den Widerstand Ihres Unterkörpers und des Bodens bewusst zu werden. Natürlich wird das «Nach-Aussen-Drehen» des linken Fusses seltsam aussehen und sich anfangs unbequem anfühlen, Ihr Schwung wird sich kürzer und kompakter anfühlen als normal und Sie werden eine stärkere Drehbewegung Ihres Oberkörpers spüren. Probieren Sie auch mit einem Handtuch unter jeder Achsel zu üben und Sie werden feststellen, dass Sie Ihre Arme weniger anheben werden, diese Übung verhilft Ihnen zu einer besser synchronisierten Körperdrehung und einem korrekten Armschwung während Auf- und Durchschwung.
Beachten Sie folgendes bei der Handtuch Übung: Sie sollten zunächst mit halben Schwüngen anfangen: Ausserdem sollten die Handtücher nicht herunterfallen, sowohl beim Aufschwung als auch beim Abschwung sollten die Oberarme am Körper gehalten werden. Wenn Sie dann mit vollen Schwüngen fortfahren, soll das Handtuch unter dem rechten Arm herunterfallen wenn der Schläger von einer horizontalen «halber Weg nach oben» Position nach oben, zum Abschluss des Aufschwungs, bewegt wird. Warum? Weil sich der rechte Arm beim Aufschwung nach oben und vom Körper weg bewegen und beim Abschwung wieder an die Seite des Körpers zurückkehren muss, damit der Schläger korrekt, auf einer inneren Bahn, nach unten in Richtung Ball geschwungen wird.
Dann soll das Handtuch unter dem linken Arm nach dem Treffmoment in der Vorwärtsbewegung herunterfallen, um den Armen zu erlauben den Schlägerkopf in Richtung des Ziels zu folgen. Versucht man das Handtuch unter dem linken Arm zu halten, resultiert dies in einem viel zu zögerlichen Durchschwung und die gewünschte Freisetzung von Schläger und Körper würde ausbleiben.
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Jeder exzellente Spieler ist am höchsten Punkt des Aufschwungs in einer natürlichen athletischen Position ausbalanciert, um den Schwung vom Boden aufwärts zu initiieren. Oberkörper, Kopf und Brustbein sind alle hinter den Ball gedreht und über der Innenseite des rechten Knies ausbalanciert – ready to fire!


Alexandra Albisetti-Potts ist Mitglied sowohl der Deutschen als auch der Schweizer PGA. Sie war 2000 Schweizer PGA Professional World Cup Spielerin und unterrichtet seit 2002 zusammen mit ihrem Mann Cliff Potts in der gemeinsamen Golf Academy im Golf Club Patriziale Ascona. www. cliff-potts-golfacademy.com


