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alleskönner
Von MAX C. ACHER
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Hybrids zu den wichtigsten Innovationen der jüngsten Vergangenheit zählen. Die Mischlinge aus Eisen und Hölzern erobern seit einigen Jahren rasant die Golfplätze weltweit. Warum? Es gibt wohl kaum ein anderes Golfschlägersegment, das derart viele Einsatzmöglichkeiten bietet, einfach zu spielen ist und eine vergleichbare Fehlertoleranz aufweist. Während man sich bis vor einigen Jahren mit einem langen Eisen oder einem Fairway-Holz bei Schlägen um die 170 bis 180 Meter Länge «mühen» musste, kann man heute mit Hilfe der Hybrids diese Weiten nicht nur nahezu mühelos erzielen, sondern erreicht das Ziel meist auch mit einer viel höheren Präzision. Am meisten werden die Utility-Schläger, wie die Hybrids auch genannt werden, inzwischen sicherlich auf dem Fairway verwendet. Speziell Spieler mit höherem Handicap tun sich hier deutlich leichter als mit einem FairwayHolz oder gar einem langen Eisen – denn die Hybrids lassen sich deutlich kontrollierter spielen und machen zudem auch noch Strecke. Bestens geeignet sind die Schläger ferner auch beim Abschlag: Die Grüns von Par-3-Bahnen mit 160 bis 180 Metern Länge lassen sich einfacher angreifen als mit langen Eisen – auch bei Bahnen mit engen Landezonen fährt man mit Hybrids oft besser als mit dem Driver.
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Doch damit nicht genug: Hybridschläger sind ebenfalls bestens dafür geeignet, Bälle von ungünstigem Untergrund recht weit nach vorn zu bringen. Keine Überraschung also, wenn die
Hersteller beim Blick in ihre Bücher feststellen, dass die meistgefragten Modelle über einen Loft von 21 und 24 Grad verfügen – genau diese Lofts weisen üblicherweise die Eisen 3 oder 4 auf. Auch bereitet es, dank eines tief im Kopf platzierten Schwerpunkts, weniger Probleme mit diesen Schlägern die Bälle hoch zu schlagen, so dass sie im Idealfall auch auf dem Grün schnell liegen bleiben. Der Spielkomfort und das leichte Handling sind die Eigenschaften, die Hybrids zu wahren Kassenschlagern werden liessen. Ist ein Ende dieses Runs in Sicht? «Nein», meinen Branchen-Profis, «die Hybrids haben sich ihren festen Platz in den Taschen der Golfer geholt.» Und im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Hybridschläger nicht nur bei Anfängern und Spielern mit höheren Handicaps gefragt. Auch Profis vertrauen ihnen seit längerem und sind von deren Spieleigenschaften überzeugt. So sagt beispielsweise der dreimalige Major-Gewinner Padraig Harrington: «Es gibt nur wenige Dinge, die wichtiger sind als Vertrauen ins eigene Material und die Sicherheit, damit die gewünschte Länge abrufen zu können. Hybrids bieten für jeden Golfer die Möglichkeit, sein Spiel zu vereinfachen. Als ich zum ersten Mal ein Hybrid in der Hand hielt, fühlte ich mich damit so gut, dass ich es sofort in mein Bag steckte und nicht mehr hergeben wollte.»
Eingesetzt werden sie meist als Ersatz für die langen Eisen. Die Eisensätze fangen heutzutage bei Nummer 4 oder 5 an, bei Damen öfters sogar erst bei Eisen 6. Statt eines 3er oder 4er-Eisens wird nun mit dem Hybridschläger gespielt. Diesem Trend haben die Hersteller Rechnung getragen und bieten zunehmend Eisensätze an, bei denen Hybrids die langen Eisen ersetzen. Worin sich die Hersteller allerdings noch nicht trend: die anzahl der hybrids in den (tour-)b ags steigt einig sind, ist die entsprechende Konfiguration mit der das optimale Ergebnis erzielt werden kann. Da gibt es beispielsweise Schläger mit langen Schäften und hohen Loft-Zahlen, aber man findet auch solche, bei denen der Schaft ein wenig kürzer ist, die Neigung des Schlägerblatts aber dafür etwas geringer. Ein kürzerer Schaft verspricht mehr Kontrolle über den Schlag, ein längerer kann zu mehr Länge führen, auch wenn der Loft etwas höher ist. Und weil‘s noch verwirrender geht, sind auch die Schäfte bei gleichen Lofts nicht immer gleich lang. Daher unser Tipp: Testen Sie ausführlich die Modelle, denn die Lofts alleine sind kein Entscheidungskriterium. Ansonsten erleben Sie möglicherweise auf dem Platz eine unangenehme Überraschung: Das heißt: So mancher Schlag ist entweder deutlich zu kurz oder aber landet weit hinter dem Grün. Mit einem langen Schaft und einem hohen Loft kann nominell das gleiche Resultat wie mit einem kurzen Schaft und niedrigem Loft herauskommen – die Spieleigenschaften des Schlägers und die Flugkurve des Balls sind jedoch komplett verschieden. Hier gilt es, die persönlichen Vorlieben und auch das eigene Spielvermögen bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Zudem sollte beim Kauf eines oder mehrerer Hybrids darauf geachtet werden, dass keine Lücken bei den Schlaglängen auftreten. Was unbedingt zu vermeiden ist, dass Sie zwei oder im ungünstigsten Fall noch mehr Schläger im Bag haben, mit denen Sie die Bälle gleich weit schlagen und Sie andererseits für eine bestimmte Distanz keinen Schläger zur Verfügung haben. Achten Sie daher unbedingt auf gleichmäßig steigende Schlaglängen, wenn Sie lange Eisen oder möglicherweise Fairway-Hölzer mit hohen Lofts durch Hybrids ersetzen wollen.
Seit 2004 nimmt die Anzahl der Tour-Spieler, die ein Hybrid verwenden, stetig zu. Offensichtlich haben die Pros erkannt, dass diese Schläger auch für sie von großem Nutzen sein können. Je nach Set-up des Kurses verwenden sie die Hybrids als Ersatz für Fairway-Hölzer oder lange Eisen. Der British Open Sieger von 2004, Todd Hamilton, setzte es beispielsweise bei Abschlägen, Annäherungen und Chips ein und hat seitdem viele Nachahmer gefunden. Und dies nicht nur bei den Profis. Auch Amateure sind mittlerweile davon überzeugt, dass Hybrids ihr Spiel verbessern. Ein Blick auf die Verkaufszahlen zeigt, dass sich ihr Anteil von 2004 bis 2010 von 15 Prozent auf knapp über 30 Prozent erhöht hat. Ist ja auch kein Wunder. Denn: Kein anderer Schläger zeichnet sich durch eine derartige Vielseitigkeit aus. Und darüber sind sich Pros und Amateure gleichermaßen einig.
HybrIDS SInD waHrE allroUnD-TalEnTE. HIEr SInD SIE übErall EInSETzbar:

1. aus dem rough Liegt der Ball im Rough, kann man nie sicher sein, mit einem Fairway-Holz oder längerem Eisen einen guten Schlag zu machen. Mit einem Hybrid, dessen Kopf kleiner ist und das ungefähr das Gewicht eines Holz 3 hat, kommen Sie besser an den Ball. So erhöht sich die Chance einen guten Schlag zu machen erheblich.
2. Vom Tee Wenn Sie zu der Vielzahl der Golfer gehören, die für Par 3 Löcher mit ungefähr 160 bis 170 Meter Länge ein langes Eisen benötigen, sollten Sie stattdessen zu einem Hybrid greifen. Sie werden überrascht sein, wie viel mehr Grüns Sie plötzlich treffen können.
3. Vom Fairway
Wer ein höheres Handicap hat, hat nicht nur mit den langen Eisen Probleme, auch Schläge mit Fairway-Hölzern haben dann so ihre Tücken. Manchmal erschwert deren großer Kopf einen sauberen Ballkontakt. Hybrids mit ihren kleineren, schlankeren Köpfen sind dann eine sehr gute Alternative und ideal für längere Schläge ins Grün.
4. Ums Grün
Selbst Tour Pros sind sich nicht zu schade die Mischlinge für kurze Annäherungsschläge (Bump and Run) zu verwenden. Vor allem Spieler, die Probleme beim Chippen haben, sollten über diese Alternative nachdenken, denn sie erhöht die Chancen auf ein gutes Ergebnis enorm.
Infos zu den neuen Drivern und den neuen Eisen finden Sie unter: www.golfsuisse.ch
Single-Handicapper Max C. Acher ist mit Schlägerherstellern seit Jahren per du. Nichts liebt er mehr, als sich immer wieder neu auf die Suche nach revolutionären Ideen im Golf-Hardwarebereich zu begeben.


22 Jahre
Quality Golf-Unterricht nach dem Motto


aDamS
Das V3 Hybrid wurde so entwickelt, dass ein hoher Ballflug leicht erreichbar ist. Die vier Kammern in der Sohle sorgen dafür, dass der
Schläger leicht durch das Gras gleitet, auch wenn die Lage des Balls schlecht ist. Ein Modell, das den Ansprüchen aller Handicap-Klassen gerecht wird und laut Hersteller mit einem hohen Spielkomfort überzeugt. Erhältlich mit verschieden Flexen in 17°, 19°, 22°, 25° und 28°. Preis: 279 CHF. www.adamsgolf.com
Callaway hohe Trägheitsmoment erhöht die Fehlertoleranz. Die Standardmodelle haben etwas grössere Köpfe und mehr Offset als die Tour-Versionen. Ideal für alle, die viel Performance erwarten. Preis: Beide Versionen kosten 249 CHF. www.callawaygolf.com
Bei den Legacy Hybrids sorgt die ultradünne Schlagfläche für höhere Ballgeschwindigkeiten und damit mehr Länge. Die Köpfe sind kompakt im Design, und das leichte Offset erleichtert es, den Schläger square durch den Treffmoment zu bekommen. Die Schläger sind für viel Länge, hohe Genauigkeit und ein sanftes Gefühl im Treffmoment entwickelt worden. Preis: 349 CHF.
Honma
Die Beres U-01 Hybrids sind leicht manövrierbare Allrounder und spielen sich kompakt wie Eisen, jedoch ein wenig leichter. Optisch stellen sie eine Verbindung zwischen Fairway-Holz und
Dank des Zero-Roll-Designs sind mit den Hybrids der Razr-Serie höhere und längere Schläge möglich, auch wenn der Ball mit dem unteren Teil der Schlagfläche getroffen wird. Das www.honmagolf.com
Eisen dar. Die flache Schlagfläche unterstützt den Spieler dabei, gut an den Ball zu kommen. Für Stabilität im Treffmoment sorgen die Nickelgewichte im Bereich der Spitze und Ferse. Der neu entwickelte »ARMRQ6«-Graphitschaft verleiht den Schlägen dank 6-fach Anordnung der Fasern noch mehr Präzision. Preis: mit »ARMRQ6«-3*Graphitschaft 899 CHF.
mIzUno
Die Köpfe der JPX 800 Hybrids aus 1770 Stainless Steel haben eine erhöhte Stabilität auf der horizontalen und vertikalen Achse. Daher sind hohe Ballgeschwindigkeiten und maximale
Längen möglich. Bei den höheren Lofts kommen kürzere Schäfte zum Einsatz, bei den niedrigeren Lofts längere. Das Modell schliesst die Lücke zu den langen Eisen mit einer grösseren und weniger einschüchternden Kopfgrösse effektiver. Gut ausbalanciert mit hohem Komfortfaktor.
Die VR Pro Hybrids sind vor allem auf die Bedürfnisse besserer Spieler abgestimmt. Eine «heissere» Schlagfläche ermöglicht längere
Schläge. Die überarbeitete Sohle sorgt für einen sauberen Ballkontakt aus allen Lagen. Der etwas näher am Blatt platzierte Schwerpunkt lässt die Bälle etwas flacher fliegen. Eine Eigenschaft, die besonders zur Kontrolle des Ballflugs von besseren Spielern geschätzt wird. Preis: 299 CHF. www.nikegolf.com
G
Bei den K15 Hybrids gelang es den Ingenieuren, einen höheren Abflugwinkel und deutlich weniger Spin zu erzeugen. Das ermöglicht mehr Länge. Für eine hohe Fehlertoleranz hat man das Modell mit einem hohen Trägheitsmoment ausgestattet. Viel Komfort zeichnet die Neuheit aus und macht sie daher für alless, die es sich leicht machen wollen und den Ball hoch schlagen wollen, zu einem heissen Kandidaten. Preis: 245 CHF. www.pinggolf.com
PrECEPT
Die Hybrids der MS-X-Serie haben ein besonderes Sohlendesign. Es verleiht dem Modell laut Hersteller viel Spielkomfort und maximale Fehlertoleranz. Die für Damen und Herren erhältlichen Schläger gibt es mit 23 und 26 Grad