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Neue Ideen und Konzepte in Sicht
Natürlich hat man vor allem eine Frage an Stephen Urquhart. Als Verantwortlicher des Hauptsponsors muss er sich wahrscheinlich als erster Gedanken machen über die Zukunft eines Anlasses, der sich gegenwärtig im Schnittpunkt der weltweiten Turnierinteressen im Golf befindet. Doch noch will er sich nicht äussern; Geduld, Geduld, eine der herausragenden Tugenden beim Golfspiel, sagt er. Nach der diesjährigen Austragung, stellt er in Aussicht, würden Details publiziert.
Von der Marke Omega, das darf risikolos festgestellt werden, hat wohl jeder Schweizer, aber auch jeder Schweizer Golfer einen positiven Gesamteindruck. Nicht nur geniessen die Produkte – Uhren –mit dem Omega-Label einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Qualität; nein, auch das jetzt bereits elf Jahre dauernde Sponsoring am Swiss Open hat für einen aussergewöhnlichen Bekanntheitsgrad gesorgt. Omega hat in diesem Sinne ja auch den simplen Status als «normaler Sponsor» längst aufgegeben, zu Gunsten einer tiefen Partnerschaft mit diesem Top-Event.
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Golf Suisse: Mister President, steckt hinter der Partnerschaft zwischen Omega und dem Golfsport Vernunft oder Liebe?
Stephen Urquhart: Seit den 60er Jahren wird Omega mit zahlreichen Projekten im Golf in Verbindung gebracht, was ohne Passion, ohne Emotionen kaum denkbar wäre. Aber um ein solches Engagement zu rechtfertigen, sind auch handfeste Vernunftgründe gefragt. Golf begeistert seine Anhänger wie kaum eine andere Beschäftigung, und es ist weltweit populärer als die meisten anderen Sportarten. Längst ist auch nicht mehr die Rede von einem elitären Sport. Das Omega European Masters 2006 hat alle Rekorde gebrochen. War das auch aus der Sicht von Omega der beste Jahrgang aller Zeiten?
In der Tat: 53000 Zuschauer, das ist ein aussergewöhnliches Erfolgserlebnis. Ich werde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, es sei für uns das schönste Turner aller Zeiten gewesen; denn immerhin hat ja für die Tour suchte. Hilfreich war ihm, dass auch die Stars über die zu lange Saison und über eine gewisse Übersättigung jammerten. Deshalb ersann er ein «Playoff» genanntes Finale, anlässlich dessen nochmals Unsummen von Preisgeldern zur Verfügung stehen, damit auch ganz sicher alle Topspieler der Welt am Start sein werden. Dieses Saisonfinale heisst jetzt also nach seinem Hauptsponsor FedEx Cup, es dauert vier Wochen lang, und zwar vom 23. August bis zum 16. September.
So geht das! Die Top-144 der amerikanischen Order of Merit sind startberechtigt, und es liegt auf der Hand, dass kaum einer unter ihnen nach Crans kommt (weitere Details unter www.fedexcup.com).
Auch die asiatischen Events werden unter dieser Entwicklung leiden. Das wird sich allerdings weniger dramatisch auswirken, weil die wichtigen Turniere vor allem im südostasiatischen Raum zwischen November und April stattfinden und zu einem guten Teil auch für die European Tour gewertet werden (co-sanctionned events). In Europa betroffen ist aber nicht nur das Omega European Masters; das KLM Open, die Johnny Walker Championship at Gleneagles und die Mercedes Benz nicht einer unserer Botschafter gewonnen, sondern Bradley Dredge. So gesehen haben mir die Turniere 2003 und 2004, mit Ernie Els und Sergio Garcia als Sieger, besser gefallen. Es gefällt mir immer, wenn die besten Spieler sich durchsetzen!










Michelle Wie war ein enormer Zuschauermagnet. Aber nicht alle Leute finden grundsätzlich Gefallen daran, wenn Frauen in Männerturnieren mitspielen.
Da haben wir bei Omega gar kein Verständnis dafür. Nachdem auch sie eine Botschafterin von Omega ist, war es nur logisch, dass sie in Crans spielte, nachdem sie die Absicht hatte, sich mit den besten Männern zu messen. Man muss zugeben, dass ihre Leistung eher diskutabel war, aber die Zuschauer haben an diesem zusätzlichen Show-Element viel Freude gehabt. Wenn man etwas bedauern muss, dann höchstens, dass man sie nicht während vier Tagen hat spielen sehen können!
Werden wir eines Tages das Vergnügen haben, sie wiederum im Wallis am bewundern zu können?
Das ist eine Frage, auf welche man heute unmöglich eine Antwort geben kann.
Omega ist sehr präsent in den Turnieren der Asian Tour. Liegt dort die Zukunft des Golfsports?

Die asiatischen Länder sind für uns sehr wichtige Märkte; vielleicht sind das für die Uhrenhersteller, also für Omega, die wichtigsten
Märkte überhaupt, weshalb unsere Investitionen in dieser Region absolut gerechtfertigt sind. Golf erlebt gegenwärtig in Asien eine spektakuläre Entwicklung, gerade auch im Bereich der Events, der Veranstaltungen und der Turniere. Das sind für uns günstige Trends. Golf ist überhaupt weltweit eine der am meisten prosperierenden Freizeitbeschäftigungen.
Neuerdings ist Omega auch Sponsor des World Cup. Welche strategischen Überlegungen stecken da dahinter?
Der World Cup wird sich für die nächsten zwölf Jahre fest in Shenzhen niederlassen, in einem Resort namens Mission Hills, und das war für uns ein enormes Argument. Der zweite Grund für dieses neue Sponsoring lag in der Tatsache, dass der World Cup ab sofort nicht mehr zur Serie der World Golf Championship gehört, sondern als selbständiges Event von der European Tour organisiert wird. Wäre es immer noch ein Event der WGC, so hätten wir uns nie dafür interessiert. Ich war immer der Meinung, dass es jeder Logik entbehrt, ein Nationenturnier mit Einzelturnieren zu mischen. Nicht zuletzt der Ryder Cup hat gezeigt, wie sehr Events, welche Kontinental- oder Nationalteams am Start sehen, an Popularität gewonnen haben. Wir sind überzeugt, dass der World Cup ein grosses Entwicklungspotenzial hat, vor allem auch wegen seiner Tradition und seiner Geschichte. Die Einbusse an Beachtung während der letzten paar Jahre hat für einen Sponsor eine erstklassige Chance zum Ein- steigen geschaffen. Das wird nicht alles schon nächstes Jahr wieder ganz anders sein; ein wenig Zeit muss man dem World Cup einräumen. Ich bin aber sicher, dass die weltbesten Spieler schon bald wieder teilnehmen werden. Für Omega hat sich da eine erstklassige Gelegenheit geboten, sich mit einem absoluten Top-Event zusammen zu tun, in einem Land, wo der Golfboom gerade erst begonnen hat und wo Golf in der Gesellschaft und im Tourismus eine erste Rolle zu spielen begonnen hat.
Das Omega European Masters steht in heftiger Konkurrenz mit dem Playoff des FedEx Cup in den USA und mit den Turnieren der Asian Tour. Wie sehen Sie die Perspektiven in der längerfristigen Optik?

In meinen Augen ist vor allem die US PGA Tour eine enorme Konkurrenz. Paradoxerweise tragen die besten europäischen Spieler in einem enormen Masse zur weltweiten Popularität der amerikanischen Tour bei... Ich denke, dass die Lösung in mehr Kreativität und Innovativität liegt. Ohne mit dem Omega Europan Masters eine Konfrontation mit amerikanischen Veranstaltern zu suchen, sollte es eine bessere internationale Ausrichtung bekommen. Man kann davon ausgehen, dass die besten Spieler der Welt an den Playoffs des FedEx Cups spielen werden. Wir haben deshalb ausgiebig über die Zukunft unseres Turniers nachgedacht, wollen eine neue Dynamik und eine neue Ausrichtung suchen. Wir werden nach dem diesjährigen Turnier mit neuen Vorschlägen an die Öffentlichkeit treten; so lange bitten wir alle um Geduld. Wir sind seit sechs Jahren der Titelsponsor, wir haben viel zur Entwicklung des Swiss Open beigetragen, haben Weltstars nach Crans gebracht – die das Turnier sogar gewonnen haben. Doch jetzt ist es notwendig, dass das European Masters eine gewisse Emanzipation durchläuft und sich nicht mehr nur auf die Inputs der Marke Omega stützt. Wird es dieses Turnier in zehn Jahren in Crans-Montana noch geben?
Davon gehe ich aus; doch die Verantwortlichen müssen vorwärts denken. Stillstand ist Rückschritt. Wir sind sicher auf dem richtigen Weg – aber, wie gesagt: Geduld!
Zum Schluss eine etwas weniger komplizierte Frage: wie steht es um Ihr persönliches Golfspiel?

Es geht. Auch wenn ich nicht so viel zum Spielen komme. Ich versuche, über die Weekends eine Runde Golf zu spielen, oftmals mit meinem Sohn. Entweder in Lausanne, wo ich Mitglied bin, oder in Lavaux und Vuissens. Das betrachte ich als grosses Privileg, weil ich überzeugt bin, dass wir in der Schweiz auf ausgezeichnet gepflegten Golfplätzen spielen können!
Mister President, herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch!
■ Jacques Houriet
Championship in Gut Lärchenhof in der Nähe von München haben ihre Termine gleich vor und gleich nach Crans-Montana. Dass die weltbesten Spieler also in den USA festgehalten werden, heisst nichts anderes, als dass wir hier in Europa mit der zweiten Garde vorlieb nehmen müssen.
Ilonen vor Vancsik und Liang
Mikko Ilonen kommt aus Finnland und hat sich als Sieger des Indonesia Open 2007 unvergesslichen Ruhm in der European Tour geholt. Das gleiche gilt für Daniel Vancsik, welcher der neunte Argentinier ist, der einen Tour-Sieg in Europa errungen hat (in seinem Fall das Madeira Open 2007).
Und schliesslich verfügt auch der Chinese Wen-Jong Liang über die volle Spielberechtigung in Europa, nachdem er kürzlich – im März dieses Jahres – das Clariden Leu Singapore Masters für sich entschieden hatte.
Solch ein Podium für das Omega European Masters ist denkbar. In die Siegerlisten der European Tour 2007 haben sich auch Y.E. Yang, Nathan Green, Anton Haig, Ariel Canete (als achter Argentinier...), Chapchai Nirat, Pablo Martin, Markus Brier, Richard Sterne, Carl Suneson, Graeme Storm oder Richard Green eingeschrieben. Hinter jedem dieser Namen steckt natürlich eine spannende Geschichte; aber es möglicherweise nicht eine Geschichte, welche die Organisatoren des Omega European Masters interessiert.

Auch Ernie Els, Retief Goosen, Lee Westwood, Padraig Harrington, Henrik Stenson oder Colin Montgomerie tauchen in der Siegerliste 2007 auf; aber sie werden höchstwahrscheinlich nicht im Wallis auftauchen. Oder doch? Lee Westwood hat zugesagt, Paul Casey ebenfalls, und Michael Campbell ist der dritte echte Star, der Anfangs September bei uns zu Gast sein könnte. Sie würden wir wenigstens erkennen, wenn sie uns beim Shoppen in Crans-Montana begegnen würden; bei Yang, Nirat, Green oder Sterne kann man da nicht so sicher sein.
Sergio Garcia und Luke Donald indessen, die Sieger der Jahre 2005 und 2004, werden bis auf weiteres vermutlich nicht mehr nach Crans kommen. Sie sind Members der US PGA
Die Schweizer in Crans am Omega European Masters
Drei Schweizer Amateure werden normalerweise von der Sportkommission der ASG selektioniert und so am Swiss Open spielen. Bei Redaktionsschluss schienen laut Nationalcoach Graham Kaye Marc Dobias und TinoWeiss die besten Karten zu haben; der dritte Platz war noch offen.
Die Swiss PGA hat ebenfalls das Recht auf Startplätze; hier entscheiden die Platzierungen in der Titleist Order of Merit zum Stichtag. Ameldeschluss für ein Turnier der European Tour ist jeweils erst eine Woche vor Beginn.
Tour und werden am FedEx Cup starten. Gegenwärtig darf man immerhin noch auf einen Titelverteidiger hoffen; Bradley Dredge hat unser Open letztes Jahr mit einer überzeugenden Leistung gewonnen und ist nicht Mitglied der US Tour. Das Omega European Masters wird den FedEx Cup natürlich nie konkurrenzieren können. Und ein Bradley Dredge ist auch nicht ein Ernie Els (Sieger in Crans 2003). Wo also soll es lang gehen mit «unserem» Turnier, mit Crans-Montana als Golfdestination?
Das wissen die Götter...
Wo also die Zukunft liegt eines Turniers, das jetzt Omega European Masters heisst und nach wie vor von einem Mann namens Gaston A. Barras mitkontrolliert wird, das kann heute niemand mit Bestimmtheit sagen. Wir stehen vor einer vielversprechenden Auflage, die keinen Superstar am Start sehen wird, dafür vielleicht aber eine Reihe von hungrigen jungen Spielern, die sich bis zuletzt eine offene Auseinandersetzung um den Siegespreis liefern werden. Denn dass in der European Tour grossartiges Golf gespielt wird, effektiv sogar immer besseres Golf, das steht fest. Die echten Golffans, die sich jedes Jahr entlang der Fairways unter den Lärchen treffen, werden auch jetzt wieder eine gute Show, exzellente Scores und zum Schluss einen grossen Sieger erleben. Sie kümmert es wenig, dass weder eine Michelle Wie noch ein Sergio Garcia den Club schwingen werden –jedenfalls, so weit man das vor Redaktionsschluss beurteilen konnte. Die Rechte am Omega European Masters gehören zur Hälfte IMG, zu einem Viertel dem GC Crans-surSierre und zum letzten Viertel dessen
Präsidenten Gaston Barras. Das ist eine Konstruktion, die nach Pattsituation und nach der Notwendigkeit einer gütlichen Einigung im Falle von Differenzen riecht. Nun war auch für die Walliser um Barras oder für IMG nicht absehbar, wie sehr die Macher der US PGA Tour den restlichen professionellen Turnierbetrieb der Welt – und vor allem eben die European Tour – attackieren würden. Deshalb ist damit zu rechnen, dass eine gewisse Presse, die sich vor allem im Boulevardstil übt, in den Ausgaben vor dem Beginn des Omega European Masters zahlreiche Theorien in die Welt setzen wird. Man wird enorme Probleme im Wallis lokalisieren, weil eben keine Superstars mehr verpflichtet werden können. Man wird das Turnier totreden, wie man es 2005 beim Auslaufen des Vertra- ges zwischen dem Masters und Omega auch schon gemacht hat. Bis dann Gaston Barras zusammen mit Stephen Urquhart die Verlängerung bekannt gegeben haben. Und schon verstummten die Kassandrarufe, jubelte die Boulevardpresse, schien die Walliser Sonne schöner als jemals zuvor.
Spitzengolf im Wallis

Das – scheinen nämlich – wird sie, die Sonne, auch diesen September wieder. Nach den Regeln der Gesetzmässigkeit, die bekanntlich im Wallis erfunden worden sind, scheint die Sonne im Herbst, wenn das «Open» gespielt wird, immer; über das sagenhafte Wetterglück des PGA-Turniers in Crans hat Golf Suisse vor einem Jahr bereits berichtet. Manche sagen, das hänge mit direkten Kontakten des Magiers an der Spitze des Clubs, des Gaston Barras, mit dem höchsten Wettermacher zusammen.
Bradely Dredge, Sieger 2006, weiss kaum mehr wo wehren…. Wer eine Stunde nach dem letzten Flight über den Golfplatz spaziert, erlebt diesen in seiner ganzen, menschenleeren Schönheit.

Deshalb ist ein Ausflug aufs HautPlateau schon nur wegen des wunderbaren Wetters, wegen der milden Wärme der Herbstssonne und wegen der grandiosen Aussichten in das Panorama der Walliser Viertausender quasi obligatorisch. Dass daneben auch Weltklassegolf geboten wird und man zahlreiche alte Bekannte trifft, das wäre genauso ein Bonus wie die Tatsache, dass die kulinarischen Highlights der Region den Trip zusätzlich attraktiv machen. Und ebenfalls erwähnt werden muss, dass sich in vernünftiger Distanz von Crans einige Golfplätze anbieten, wenn man das Zuschauen mit einer eigenen Golfrunde kombinieren möchte. Die Golfplätze von Sion, Sierre, Leuk oder gar Matterhorn sind nicht allzu weit entfernt und lohnen einen Besuch!
In eine weitere Zukunft zu blicken, das scheint demgegenüber eher müssig zu sein. Niemand weiss, wie's wirklich kommt; und nicht selten kommt es sowieso ganz anders. Vor längerer Zeit lag die internationale Golferelite zum Beispiel im Streit über die Frage, ob es eine Welt-Tour oder einen World Cup brauche. Greg Norman hatte sich an diesem vermeintlich heissen Thema die Finger verbrannt; doch nur wenig später lancierte die US Tour selber vier Turniere, welche den World Cup bilden. Aber schon bald merkte man, dass das für den restlichen Turnierbetrieb überhaupt kein Problem war.
Julien Clément in den Vorbereitungen für den Saisonschluss
Diese World Cups litten von Anfang an darunter, dass nicht immer die Favoriten (Woods, Els, Mickelson) gewannen, sondern Spieler wie David Toms, Geoff Ogilvy oder Darren Clarke. Der Mensch hat die Tendenz, im ersten Moment etwas zu übertreiben und dann dafür umso cooler zur Tagesordnung überzugehen… Das wird wohl auch im Falle des Omega European Masters so sein –wir prophezeihen ihm eine lange, glanzvolle und sonnige Zukunft, wofür es aber mit Sicherheit das Engagement aller Golfer, aller Golferinnen des Landes benötigen wird. Doch jetzt freuen wir uns zuerst einmal auf die Austragung 2007.
See you in Crans-Montana!
■ Urs Bretscher
«Crans – ein wichtiger Test!»
In den Jahren 2003 und 2004 sorgte er für Furore in der European Tour: zuerst als Rookie mit überdurchschnittlichen Leistungen, anschliessend mit einer langen Durststrecke, die ihn bis hinunter in die Alps Tour geführt hat. Arbeit an den Fundamentals mit seinem neuen Coach in Bonmont, mit Gavin Healey, lassen ihn aber jetzt wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Sein guter Rang an den Credit Suisse Challenge in Wylihof stützt den Optimismus.

Bei einem kurzen Gespräch zwischen zwei Turniereinsätzen war der Enthusiasmus von Julien Clément, die Vorfreude und Spannung vor der zweiten Saisonhälfte spürbar. «Mein Spiel läuft gegenwärtig gut, was sicher das Resultat von Techniktraining mit meinem neuen Coach ist. Es ging vor allem darum, einen ständig drohenden Hook unter Kontrolle zu bringen. Noch bin ich nicht ganz zufrieden, aber die Fortschritte sind unübersehbar; es geht immer besser. Ich finde auch wieder Vertrauen in meinen Swing!»
Vor dem Start in Crans-Montana am Omega European Masters ist das wichtig. «Ich habe noch nie einen Cut überstanden in Crans. Zwei Mal fehlte mir genau ein Schlag dazu. Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr meinen Start so gut wie möglich vorzubereiten, inklusive ausreichender Trainings auf dem Parcours. Das ist ein Test für mich, im Hinblick auf die QSchool im Herbst. Denn das ist mein Hauptziel in diesem Jahr.»
Julien Clément ist immerhin einer, der den Parcours Severiano Ballesteros wegen dessen hoher technischer Anforderungen gerne spielt: «Man muss über ein gutes langes Spiel verfügen, um möglichst viele Greens in Regulation zu treffen. Das ist eine meiner Stärken! Für uns Spieler von der Alps Tour kommt dann die spezielle Vorbereitung des Platzes nach den Standards der European Tour als zusätzliche Schwierigkeit dazu; an so schnelle Greens zum Beispiel sind wir ganz einfach nicht gewohnt. Aus meiner Amateurzeit habe ich an Crans sehr gute Erinnerungen – jetzt will ich dafür sorgen, auch als Pro einen guten Eindruck zu hinterlassen!»

