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Suche nach Verbesserungen

Golf ist eine ständige Suche nach Verbesserungen, um die perfekte Runde spielen zu können. Dass dieser Satz im Leitbild von Taylor Made steht, kommt nicht von ungefähr. Dank einer Innovation, die eine neue Ära auf dem Schlägersektor einläuten sollte, wurde der Name eines winzigen Unternehmens auf einen Schlag bekannt: An der PGA Merchandise Show im Jahr 1979 lancierte Taylor Made das erste Holz aus Metall – eine revolutionäre Neuheit, die längst zum Standard geworden ist.

Gary Adams heisst der Gründer von Taylor Made. Der Aussendienstmitarbeiter der PGA Golf Company soll eines Tages von einem Mann angesprochen worden sein, der daran war, einen Driver mit einem Schlägerkopf aus Metall zu entwickeln und deshalb nach Investoren Ausschau hielt. Gary Adams war vom Projekt sehr angetan, vor allem, nachdem sein Vater, ein Golf Pro, sein Urteil über das neuartige Gerät abgegeben hatte. Er fand, der Prototyp sei «hässlich, aber interessant». Im Jahr 1978, anlässlich einer Proberunde der Walt Disney World National Team Championship, stellte sich ein 32-jähriger Mann dem PGA Tour Pro Ron Streck vor. Es war Gary Adams – er trug drei Metallhölzer mit sich. Im nächsten Jahr nahm Adams eine Hypothek auf sein Haus über $ 24000 auf und gründet Taylor Made Golf. Firmensitz war McHenry, Illinois. In einem Gebäude mit einer Nutzfläche von gegen 2000 Quadratmetern, in dem ehemals Fernsehapparate montiert worden waren, mietete sich die neue, drei Mitarbeiter zählende Firma ein, deren Name als eine Anspielung auf massgeschneiderte Produkte für bessere Golfer verstanden werden wollte.

Pittsburgh Persimmon

Die neue Firma startete mit einem einzigen Produkt, einem 12°Driver, gegossen aus rostfreiem Stahl. Nach verschiedenen Modifikationen, die in erster Linie darauf abzielten, das anfänglich hässliche Geräusch beim Treffmoment zu verbessern, wurde der revolutionäre Driver anlässlich der PGA Merchandise Show 1979 in Orlando Florida einem grösseren Publikum vorgestellt. Die Summe der Messe-Bestellungen für den «Pittsburgh Per- simmon» erreichte $ 47000. Die Bezeichnung, die später auf die Sohle der Schläger eingeprägt wurde, stammte von einem Pro aus Kalifornien. Das Wortspiel verbindet das neue Material aus der Stahlmetropole mit dem traditionellen Schlägerkopf-Material der Driver. Im neuen Holz aus Metall sah Gary Adams allerdings nur einen Anfang; er hatte vielmehr die Vision einer kompletten Schläger-Linie, welche der Konkurrenz das Fürchten lernen wird.

Distanzgewinn und Vorbilder

Die Innovation von Taylor Made revolutionierte das Golfspiel. Während sieben Jahrhunderten veränderte sich die Technologie der Ausrüstung nur sehr langsam. Das galt besonders bis zum Beginn des Industriezeitalters im 19. Jahrhundert. In der neueren Ära, mit der steten Zunahme der Spieler und den wachsenden Börsen der Pros entwickelte sich Golf zum lukrativen Geschäft. Die Hersteller begannen nach Innovationen zu suchen, die das schwierige Spiel erleichtern, um damit Kunden zu gewinnen. Die technologische Entwicklung erfolgte in immer schnellerem Tempo, viele Neuheiten konnten sich jedoch auf dem Markt nicht durchsetzen. Wem es aber gelang, vor allem die Vorbilder aus der Gilde der Professionals mit einem neuen Produkt zu überzeugen, der konnte sich einen Marktvorteil verschaffen. Gary Adams ist es als einem der wenigen auf dem Golfmarkt gelungen, eine solche, weltweit anerkannte Innovation zu lancieren. Doch auch Gary Adams’ Innovation gründete auf einer anderen Neuerung, welche auf dem hauptsächlichen Antrieb der Golfindustrie beruht – Distanz. Gegen ein Jahrzehnt vor der Entwicklung des Metallholzes wurden die ersten zweischaligen Golfbälle mit einer Surlyn-Hülle produziert. Diese Bälle fanden bei Clubspielern und TourPros sofort grossen Anklang. Mehr Distanz war auch im Fokus von Gary Adams. Denn er hatte herausgefunden, dass die neuen Bälle weiter flogen, wenn sie mit einem Metallkopf statt mit den üblichen Persimmon-Hölzern geschlagen wurden.

Die Playing Pros setzen im Golf die Standards, das war für Gary Adams von Anfang an eine Gewissheit. Würde die Überlegenheit seines Drivers von den Pros anerkannt, so wäre der Erfolg garantiert. Bereits im ersten Geschäftsjahr spielten 47 Pros die PGA Club Professional Championship mit dem neuen Driver. Die Taktik, auf die spielerischen Vorbilder zu setzen, ging voll auf. Schon 1983 waren jede Woche 60 Taylor Made Driver auf der Tour im Einsatz – und im ganzen Land in den Pro Shops erhältlich. Metall-Schlägerköpfe wurden rasch Standard. Der Pionier hatte sich durchgesetzt.

Ein

Metall-Hölzer hatten sich mittlerweile endgültig durchgesetzt, und auch eine wachende Konkurrenz versuchte, sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden und am Thron des Marktführers der Sparte zu sägen. In diesem Moment trat die französische Skiartikelherstellerin Salomon S.A. auf den Plan und integrierte Taylor Made in die Reihe ihrer Tochterfirmen. Salomon verschaffte sich so eine Eintrittskarte in das Golfbusiness, Taylor Made profitierte von den gut gefüllten Kassen des Giganten der Skiindustrie und dessen Erfahrung in Forschung und Entwicklung. Ein ausreichender finanzieller Hintergrund war eine Notwendigkeit geworden, denn erfahrenere und potentere Konkurrenten begannen, die erst seit fünf Jahren im Geschäft aktive Leaderin auf dem Sektor der Metallhölzer zu bedrängen. Gestärkt durch zunehmenden Erfolg auf der Pro Tour konnte sich die Firma konsolidieren und Innovationen auf den Markt bringen. Die neuen Burner und Burner plus Driver errangen Mitte der achtziger Jahre grosse Popularität. 1985 schloss Taylor Made den Betrieb in Illinois, und das Hauptquartier wurde nach Carlsbad, dem Mekka der Golfindustrie, verlegt, wo Taylor Made bereits eine Produktionsstätte betrieb, die, um der steigenden Nachfrage genügen zu können, zwei Jahre später um 30000 Quadratmeter erweitert wurde.

Explosiver Zuwachs

Nach einem steten Wachstum aus kleinsten Anfängen und der Etablierung als Pionier und innovative Marke liess der Elan in der Folge etwas nach. Erst Mitte der neunziger Jahre gelang Taylor Made ein erneuter Coup, der Furore machte wie seinerzeit der erste MetallDriver oder die Burner-Serie. Die Neuheit war der Bubble Burner Driver mit seinem innovativen Schaft. Taylor Made setzte grosse Hoffnungen auf das neue Produkt.

George Montgomery, Vizepräsident des Marketings, und zukünftiger CEO von Taylor Made, der bereits die Skimarke K2 zum Leader in Amerika gemacht hatte, setzte eine Maschinerie in Betrieb, wie sie die Welt hinsichtlich der Lancierung eines Golfschlägers noch nie gesehen hatte. 18 Mio Dollars wurden für Marketing- und Werbezwecke eingesetzt, 50% mehr als für das gesamte Budget des Vorjahres und das Doppelte von 1993. Das Resultat der Werbe-Bemühungen in Printmedien und im Fernsehen konnte sich sehen lassen: in den ersten acht Monaten wurden 500000 Bubble Burner verkauft, eine Zahl, welche alle Erwartungen übertraf. Über das Jahr gesehen brachte 1995 90% Mehrumsatz in Amerika und 50% im Ausland. Insgesamt erreichten die Verkäufe220 Mio Dollar.

Im Mai 1996 verstärkte sich Montgomery’s Position, denn der amtierende Präsident und CEO, Charles Yash, verliess unvermittelt die Firma und wechselte zum grossen Konkurrenten Callaway, um die Callaway Golf Ball Co. aufzubauen. Montgomery war nun an der Spitze des Unternehmens, das bei seinem Eintritt noch die Nummer sechs der Golfindustrie gewesen war. Nun war er an der Spitze des zweitgrössten Herstellers – vor Cobra und hinter Callaway Golf.

1997 kündigte Taylor Made eine Offensive an. Einerseits wollte man den Rückstand zu Callaway verringern und sich stärker von Cobra absetzen. In diesem Zusammenhang stand der Bau einer 65000 Quadratmeter Produktionsanlage, eines grossen Test- und Entwicklungslabors und einer Test-Range. Damit sollte die Produktions-Ka-

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Adidas packt zu

Noch während der Bauarbeiten zur Expansion machte im September die Nachricht die Runde, dass Salomon sich zusammen mit allen Tochtergesellschaften der Adidas AG angeschlossen habe. Montgomery war über die Entwicklung begeistert, denn Taylor Made konnte nun auf die Ressourcen der zweitgrössten Sportartikelherstellerin der Welt zurückgreifen. Nachdem der $ 1,53 Mia-Deal abgeschlossen war, hatte Taylor Made eine neue mächtige Mutter, die Adidas-Salomon Group. Bevor Taylor Made im Frühjahr 1998 die neuen Betriebseinrichtungen beziehen konnte, hatte sie ihrer Mutter noch ein frohe Botschaft übermitteln können: für das Jahr 1997 betrug der Marktanteil bei den Hölzern 25% und 30% bei den Eisen, die Verkäufe der Putter hatten sich verdreifacht und diejenigen der Golfbags verdoppelt. Neu waren ab 1998 Schläger für Kinder im Angebot. Auch unter den Fittichen von Adidas fand die Tradition von Taylor Made bis auf den heutigen Tag eine Fortsetzung: weiterhin als Nummer eins im Sektor der Metallhölzer erfolgreich an der Spitze der technologischen Ent- wicklung mitzumischen und Top-Spieler als Aushängeschilder der Marke zu verpflichten.

Im 1999, nach nur drei Jahren als Präsident und CEO von Taylor Made Golf, musste George Montgomery seinen Stuhl räumen –Reorganisation wurde als Grund angegeben – und an seine Stelle wurde Mark King, selber ein ScratchGolfer, berufen. Der VizeVerkaufschef bei der Callaway Golf Ball Company konnte seinen Posten erst antreten, nachdem eine Klage von Callaway, King könne dem Konkurrenten Geschäftsgeheimnisse von Callaway verraten, vom Gericht (Superior Court, County of San Diego, North County Judicial District) abgewiesen worden war. Vor seinem kurzzeitigen Wechsel zu Callaway – vom Januar 1998 bis August 1999 – war Mark King übrigens bereits 15 Jahre bei Taylor Made tätig gewesen. Der Grund zur Abweisung der Klage sah der Richter in der Tatsache begründet, dass Callaway selber neben King beispielsweise sogar den ehemaligen CEO von Taylor Made abgeworben hatte – das Kaderkarussell im Golfschläger-Paradies Carlsbad drehte sich munter.

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