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Nice Job, Nicki!
Erfolgreiche Turnierspieler bekommen gegen das Ende ihrer Karriere hin Lust, sich als Course-Designer zu versuchen. Natürlich: sie kennen das Spiel, und ihre Qualifikation zum Auslegen von Golfholes in unberührte Landschaften ist besser als von manch einem, der sich «Golfplatz-Architekt» nennt, selber aber kaum einen ordentlichen Ball zu spielen versteht. Nick Faldo ist nicht nur der Captain des europäischen Ryder Cup Teams von 2008, sondern er hat auch je drei Mal das US Masters und die British Open Championship gewonnen; sechs Majors also. Mit Spannung lernt man deshalb einen Golfplatz kennen, den ein so grosser Meister verbrochen hat.
Belek im Südwesten der Türkei direkt am Mittelmeer liegend, das ist längst gleichbedeutend mit Golf im Winterhalbjahr. Die Destination hat in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um sich im obersten Qualitätssegment zu positionieren. Da passt es bestens ins Bild, dass sich Investoren in neue Golfprojekte auch für überdurchschnittliche Layouts interessieren.
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Prominente Player als Course Designer: Greg Norman, Severiano Ballesteros, Nick Price, Bernhard Langer sind nur Beispiele von Spielern, die bereits zahlreiche Plätze irgendwo auf der Welt gebaut haben – von Superstars wie Jack Nicklaus oder Arnold Palmer gar nicht zu reden. Da kann Belek natürlich nicht zurückstehen; denn ein berühmter Name in der Affiche für einen speziellen Golfplatz, das ist ein hervorragendes Profilierungs-Tool. Auch Nick Faldo hat schon einige Projekte umgesetzt, und in Belek befindet sich gegenwärtig auch ein Colin-Montgomerie-Platz im Bau, der noch im kommenden Herbst eröffnet werden soll.
Wie gesagt: mit wachsender Spannung biegt man von der Hauptstrasse in die ziemlich bombastische Auffahrt zum Clubhaus des Cornelia Golf Club ein. Nick Faldo hat sich zeitlebens in den Turnieren als enorm talentierter, enorm ehrgeiziger, aber auch als zynischer und mit dem berühmten englischen Humor reichlich ausgestatteter Mensch gezeigt; wie sich eine solche Persönlichkeit wohl in einem Golfplatz-Layout niederschlägt?


«Ich habe hier eine einmalige Kombination von sandigem Boden, ausgedehntem Pinienwald und einem leicht gewellten Terrain vorgefunden. Solche Chancen muss man nutzen: mein Ziel war es, einen wirklich markanten Golfplatz zu bauen, der zu einem der besten in dieser Region der Welt werden soll!» – so Faldo selber bei seinem letzten Besuch.
Drei Mal neun Löcher sind es, die sich beliebig kombinieren lassen. Schon ein Blick auf den Plan des Parcours zeigt, wie abwechslungsreich die Aufgaben sind, welche sich dem Golfer hier stellen. Unterschiedlich ist nicht nur die Länge der Holes. Neben einem Par 4, das mit dem Driver attackiert werden kann, und einigen kurzen Holes, die einen präzisen Abschlag verlangen, um eine offene Linie zum Green zu haben, wollen auch lange, schmale Par 5 oder Holes mit grossflächigen Wasserhindernissen bewältigt werden. Ein Par 5 hat sogar zwei «Hundebeine», also Winkel: zuerst nach rechts, dann nach links, mit dem dritten Schlag zu einem leicht erhöhten Green. Überhaupt hat Faldo die natürlichen Höhenunterschiede des Geländes ziemlich genial ausgenützt. Es warten keine extremen bergsteigerischen Aufgaben; der Parcours ist zu Fuss problemlos zu schaffen, ohne am Ende völlig geschafft zu sein. Doch es sind immer wieder ein paar Höhenmeter zum Green einzukalkulieren; nicht zuletzt auf einigen langen Greens zwischen Front und hinterem Ende der Puttingfläche. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass je nach Fahnenposition ein Wedge oder ein Eisen 8 gespielt werden muss (weil ein Green auch mal über 40 Meter lang sein kann).
Faldo, der Stratege

Nick Faldo war nie einer der grossen Longhitter. Das zeigt sich auch in diesem Design: der entscheidende Punkt bei den Tee Shots ist eher die Präzision. Ein wirklich langer Abschlag rauscht bei einigen Holes durch die Biegung des Fairways hindurch in den Wald. Das zeigt sofort, dass der Spieler hier sein Spiel im Voraus etwas organisieren muss. Dabei ist es nicht etwa so, dass blinde Schläge, verborgene Bunker oder andere Gemeinheiten lauern. Alles ist vom Abschlag aus einsehbar; nur ist vieles im Spiel, das mit einkalkuliert werden muss, wie die Distanzen, überhängende oder im Fairway stehende Bäume, Mounds (Hügelchen) am Fairwayrand oder auch sehr schmale Landezonen für den Abschlag.


Alles in den Pinien, aber doch zahlreiche Holes mit einer spektakulären Optik, und auch die ClubhausBar hat sich gewaschen!

Ein modernes Hemd nach traditionellen Regeln der Schneiderkunst gefertigt
Die hochwertigen Details am Samstag, 7. Juli 2007, für Golfer und KMU-Mitglieder in
Meldensiesichjetztan
Sekretariat SWISSKMU/PME GOLF TROPHY GSTAAD, p. A. Philippe Werren, Krambrücke, 3780 Gstaad. Tel. 033 748 84 00, philippe.werren@swisskmugolf.ch www.swisskmugolf.ch





Nick Faldo
Der Engländer Nick Faldo ist 1957 in Welwyn Garden City geboren, ist 1,92 m gross und rund 90 Kilogramm schwer. Er errang 34 internationale Siege und dazu

9 Siege auf der amerikanischen
Tour. Je drei mal die Open Championship und das US Masters hat er gewonnen; dazu war er 12 mal Mitglied des europäischen Ryder Cup Teams, dessen Captain er im September 2008 sein wird.
Belek

Über die türkische Golfdestination Belek (Direktflug Zürich – Antalya, 30 km Transfer) hat Golf Suisse in der Nummer 6/06 bereits einen ausführlichen Bericht publiziert.
Zahlreiche neue Golfplatzprojekte, in den meisten Fällen mit Hotelkomplex, sind gegenwärtig geplant oder bereits im Bau, so dass auch in den kommenden Monaten Informationsbedarf bestehen wird. Belek als Golf-Destination wird in der Schweiz von Bentour Reisen verkauft – mit Abstand der grösste Tour Operator für die Türkei. www.bentour.ch
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Das heisst nichts anderes, als dass es sich bei diesem Golfplatz um einen «Thinkers Course» handelt. So kennen wir Nick Faldo auch von seinem Spiel her. Wenn er in Hochform war (wie bei seinem Open-Sieg in Muirfield 1992 oder seinem Gewinn des US Masters 1996, als er Greg Norman in der Schlussrunde deklassierte), dann war sein Spiel messerscharf, präzise wie eine Schweizer Uhr und kühl berechnet. Wenn allerdings sein Schwung etwas aus dem perfekten Timing geriet, dann wurden die Auftritte dieses polarisierenden Engländers zu einem Massaker. Ist es das, was den Touristen auf dem Cornelia Golf Course erwartet? Ist man dieser Aufgabe gewachsen? Nun, das gehört auch zu den Vorbereitungen einer Golfrunde – sich selber und die Verhältnisse richtig einschätzen, sich einen Game Plan zu schmieden, sich mit dem Layout des Platzes auseinander zu setzen, sich dann nach den Verhältnissen (Wind, harte oder aufgeweichte Fairways, Temperatur) für eine zumutbare Gesamtlänge zu entscheiden (lies: schwarze Abschläge sind für die allerbesten Pros, die weissen für sehr gute Amateure, und den meisten Männern sind eher die gelben zu empfehlen), um vielleicht sogar den Driver im Hotelzimmer zu lassen und mit einem Hybrid-Club abzuschlagen. Als Freund der Ladies und als Gentleman hat sich Faldo immerhin gezeigt: die Distanzen der Holes von rot sind gut zu bewältigen. Eine gute Runde auf einem vermeintlich kurzen Platz ist allemal besser als ständige Ausflüge ins Unterholz. Mit einer solchen Strategie erreicht man hier durchaus ein persönlich gutes Score und viel Befriedigung. Lässt man sich aber vom Meister aufs Glatteis locken, dann kann die Runde auf dem Cornelia Golf Course auch daneben gehen – wie auf jedem anderen Golfplatz natürlich. Wer hingegen nicht in diese vielen Fallen tappst, der kann anschliessend an der schicken Clubhaus-Bar seinen Kollegen im Bewusstsein zuprosten, dass auch Meister Nick auf seinem eigenen Design seine liebe Mühe hätte, wenn er von denjenigen Abschlägen spielen würde, die er seinen Kollegen hingestellt hat – schwarz. Und das ist doch immerhin ein ansehnlicher Triumph für uns alle!
■ Urs Bretscher
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