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«Nur wenige Turniere sind so gut organisiert»

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NACHFOLGEREGELUNG

NACHFOLGEREGELUNG

Der Tournament Director des Omega European Masters, der Spanier José Maria Zamora Rodriguez, äussert sich zur Walliser Station der DP World Tour und zur Lage des Golfsports in Europa.

José Maria Zamora, wie lebt es sich als Tournament Director auf der DP World Tour?

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Es ist faszinierend. Die Reisen, die bereichernden Begegnungen, die Zusammenarbeit mit sehr interessanten Persönlichkeiten und die Möglichkeit, Golfplätze auf der ganzen Welt zu entdecken – all das ist eine tolle Chance, vor allem, wenn man auch selbst Golfer ist. Als ich jünger war, bin ich selbst für die spanische Amateur-Nationalmannschaft angetreten; eine Profi-Karriere hat mich allerdings nie gereizt. Seit 33 Jahren kann ich nun meine Golfleidenschaft als Mitarbeiter der European Tour ausleben, zunächst als Schiedsrichter und seit 2001 als Tournament Director. Dieses Jahr bin ich für zehn Turniere zuständig, in Australien, Indien, Dubai und Europa.

Worin besteht Ihre Rolle?

Ich stelle die Verbindung zwischen der DP World Tour und dem Organisator des Turniers sicher. Im Rahmen der Vorarbeiten besuche ich zunächst die Golfplätze, zusammen mit einem Agronomen. Anschliessend entscheiden wir, wie der Platz für das Turnier vorbereitet werden soll: die Höhe der Fairways und der Roughs, die Geschwindigkeit der Greens, und so weiter. Während des eigentlichen Turniers sorge ich dafür, dass alles wie vorgesehen funktioniert: der Wettkampfablauf an und für sich, aber auch die Tee Times, die Ergebnisse, die Logistik, die Players Lounge, die Caddie Lounge, die Driving Range und Transporte oder auch die medizinische Betreuung.

Ist diese Rolle bei den Omega European Masters die gleiche wie anderswo?

Grundsätzlich ist meine Rolle an jedem Austragungsort dieselbe. Crans-Montana ist allerdings so hoch gelegen, dass sich das Wetter Ende August/Anfang September überhaupt nicht voraussehen lässt. Von strahlendem Sonnenschein bis zu Gewittern, Regen oder Nebel ist alles möglich. Man muss es nehmen, wie es kommt, und mit der Zeit gewöhnt man sich an diese Unsicherheiten.

Wo stufen Sie dieses Turnier auf der DP World Tour ein?

In meinen Augen gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die diesen Event zu einem besonderen Ereignis machen. Zunächst einmal die Lage: Alle Spieler und deren Familien kommen gerne nach Crans-Montana; es ist das familienfreundlichste Turnier des Jahres. Zudem leisten die Organisatoren ganz fantastische Arbeit; die Zusammenarbeit ist immer eine grosse Freude. Aus diesem Grund gehört das Omega European Masters auch zu meinen liebsten Terminen. Es gibt nur wenige Organisatoren und Golfplätze, die sich derart engagieren und ihre Anlagen so aufwändigen Renovationsprogrammen unterziehen wie in Crans-sur-Sierre. Auch was den Empfang angeht, sucht dieser Ort seinesgleichen: Von Jahr zu Jahr steigert sich der Standard. Und last, but not least ist es ein geschichtsträchtiger Ort, den ich auf derselben Stufe wie das Spanish oder das French Open ansiedeln würde. In Crans will jeder gewinnen und sich in die ausserordentlich illustre Siegerliste einreihen.

Vom Besonderen zum Allgemeinen: Wie stufen Sie die Lage des Golfsports und der professionellen Turniere in Europa ein?

Unser Veranstaltungskalender ist solide, unsere Beziehung mit der PGA Tour stark. Seit diesem Jahr erhalten die zehn besten Spieler der DP World Tour am Ende der Saison ihre Karte für die PGA Tour. Dies trägt zur Attraktivität der DP World Tour bei. Zudem gibt es Turniere unter der Schirmherrschaft der beiden Touren: das Scottish Open in Europa und die Barbasol Championship sowie die Barracuda Championship in den USA. Wenn sich ein Spieler der DP World Tour an einer dieser beiden US-Veranstaltungen durchsetzt, erhält er seine Karte für die PGA Tour. Ganz ehrlich: Die aktuelle Lage ist gut und die Zukunft vielversprechend. Wenn die beiden grössten Organisationen zusammenarbeiten, kann dies dem Golfsport nur zugutekommen. •

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