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Zugerinnen glänzen in Gams

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NACHFOLGEREGELUNG

NACHFOLGEREGELUNG

Die Zugerin Elena Moosmann hatte das Turnier der Ladies Access Tour in Gams vor vier Jahren noch als Amateurin gewonnen. Seit dieser Saison kämpft die 21-Jährige als Proette um Preisgeld. Der flache Parcours mit den anspruchsvollen Grüns scheint ihr besonders zu liegen. Mit einer 68er-Runde oder vier unter Par setzte sich Moosmann nach Tag eins alleine an die Spitze. Nach der anschliessenden Par-Runde lag Moosmann mit drei Schlägen Vorsprung auf Rang eins der Qualifikation. Die Entscheidung fiel dann in drei Direktduellen im sogenannten Mätzler-Mix, der speziellen Kombination aus Strokeplay-Qualifikation und anschliessendem Dreier-Match-Play über jeweils neun Löcher.

Zu den 48 Finalistinnen nach zwei Runden gehörte auch die Amateurin Sarah Uebelhart, welche sich bei ihrem zweiten Auftritt in Gams in den Top-10 verbessern konnte. Im vergangenen Jahr war die Kanti-Schülerin als Jüngste im Feld auf Platz 19 die beste Schweizerin. Diesmal musste sie sich knapp von ihrer Teamkollegin Elena Moosmann geschlagen geben. «Es war cool, dass ich so weit vorne mitspielen konnte; bisher verlief meine Saison noch nicht ganz wunschgemäss», sagte die 17-Jährige direkt nach ihrem grössten Erfolg der noch jungen Karriere.

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Ihr Halbfinal-Match gegen ihre Klubkollegin Elena Moosmann war höchst umstritten. Am Ende ging es um einen Schlag. «Elena ist doch vier Jahre älter und spielte bisher immer in einer anderen Liga als ich. So bin ich mit dem ersten richtigen Ernstkampf gegen sie nicht unzufrieden», bilanzierte die Sechstklassierte, welche auf dem Weg zu ihrem Erfolg am Muttertag von ihrer Mutter Carla als Caddie unterstützt wurde.

«Ich hatte keine bestimmten Erwartungen, ich habe einfach mein Spiel gespielt», erklärte Uebelhart. «Unter dem Strich ist meine persönliche Bilanz positiv. Es war cool, gegen Elena zu spielen. Und es war interessant, mich mit Profis zu messen. Der sechste Rang gibt mir viel Selbstvertrauen für den Rest der Saison.»

BESTES ERGEBNIS

AUCH FÜR MOOSMANN

Für Elena Moosmann ist Rang drei ebenfalls das beste Resultat in der noch jungen Phase der Ladies Access Tour (LETAS). An den ersten beiden Turnieren blieb sie zwei Mal über Par, klassierte sich aber trotzdem zwei Mal auf Platz sieben. In Gams überzeugte die Zugerin speziell mit dem fulminanten Start ins Turnier mit vier Birdies auf den Frontnine. Im verregneten Match-Play-Final konnte sie dann nicht mehr ganz mithalten mit den beiden Däninnen Fie Olsen und Sofie Kibsgaard Nielsen. Im speziellen «Dreier-Stechen» über 9 Loch reichte in der Folge Pars nicht für einen weiteren Sieg im Match Play. Der dritte Rang brachte ein Preisgeld von 3375 Euro; Olsen bekam für ihren ersten Profititel einen Scheck über 7200 Euro.

«Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit diesem Top-3-Ergebnis», sagte die NeoProette nach dem Heimspiel in Gams.

«Ich habe in der Qualifikation und in meinen ersten beiden Matches wirklich solides Golf gespielt. Leider war das im Final nicht mehr ganz der Fall, aber ich nehme trotzdem viel Positives mit», bilanzierte die Spielerin vom Golfclub Ennetsee.

Moosmann blieb nur wenig Zeit, dem verpassten Sieg nachzutrauern. Ende Mai startete sie eine Stufe höher, bei ihrem ersten LET-Turnier der Saison in Belgien. Am 9. Juni begann in Frankreich der vierte von insgesamt 16 Events der LETAS. Uebelhart reiste direkt ins Swiss Olympic Trainingslager in Tenero. «Diese Saison konzentriere ich mich vor allem auf nationale und internationale U18-Turniere. Gleichzeitig wäre es natürlich sehr cool, wenn ich im Herbst beim VP Bank Swiss Ladies Open in Holzhäusern einen Startplatz erhalten würde», sagte sie auf eine entsprechende Frage. •

Bei der Flumserberg Ladies Open klassierte sich Elena Moosmann auf dem dritten Rang, ihre junge Clubkollegin Sarah Uebelhart wurde beste Amateurin. Speziell: Die beiden Clubkolleginnen kämpften im Direktduell um den Finaleinzug.

Livestream und Golf4Girls

Zum 10-Jahre-Jubiläum des Flumserberg Ladies Open organisierten die Verantwortlichen zusammen mit Produzent livemotion einen aufwändigen Livestream für Online und spätere Ausstrahlungen auf blueZoom im Fernsehen. «Das Match-Play-Format ist ideal für eine solche Übertragung. Die Zuschauerinnen und Zuschauer behalten den Überblick und können die Spielerinnen direkt vergleichen», sagt Projektleiterin Melanie Mätzler. Wie erstmals vor drei Jahren, kommentierte ihre Schwester Monja als Expertin und Co-Moderatorin während knapp zweieinhalb Stunden – dies so routiniert, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Dabei arbeitet sie seit vergangenem Jahr als Anwältin in der Kanzlei ihres Vaters.

Schon zum sechsten Mal waren die in auffälliges Pink gekleideten Girls aus dem schweizweiten Swiss Golf Förderprogramm Golf4Girls beim Final in Gams mit von der Partie. Trotz Starkregens verfolgten die Nachwuchs-Golferinnen mit riesigem Interesse die finale MatchPlay-Runde samt Siegerehrung. Insbesondere die Autogramme von Elena Moosmann und Sarah Uebelhart waren enorm begehrt.

Die 12-jährige Bailey Lockyer vom Golfclub Bubikon filmte fast jeden Schlag mit ihrem Handy. Dies mit dem klaren Ziel, «selber einmal in Gams am Start zu stehen». Nach verschiedenen Aufwärmübungen mit dem legendären Swiss Golf Theraband kam auch das eigene Golfspiel nicht zu kurz. Auf der Driving Range galt es unter anderem, durch «Torwand» zu treffen. Beim Chippen auf die Regenschirm-Insel sammelten die Girls Punkte und wurden mit kleinen Geschenken belohnt. Im Gespräch mit den Playing Proetten Maria Laura Elvira aus Argentinien und Verena Gimmy aus Deutschland erhielten die Girls unter anderem Informationen zu Trainings abläufen und Ernährungstipps.

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