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SwissPropTech prämiert Innovationen an der Swissbau 2020
Die Leitmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft zeigte anfangs Jahr die volle Bandbreite an Möglichkeiten bei Planung, Bau und Betrieb von Liegenschaften. Das Swiss Innovation Lab funktionierte dabei als ideale Plattform für alles Neue und Digitale.
Wie vielfältig und bunt die neuen jungen Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche daherkommen, zeigte an der Swissbau 2020 Mitte Januar in Basel die erste Schweizer ConTech Startup Competition. Diese wurde von SwissPropTech, dem Innovationsnetzwerk der Schweizer Immobilienbranche, in Kooperation mit dem Swissbau-Veranstalter Messe Schweiz (MCH Group) initiiert und organisiert wurde.
Wettbewerbsgewinner Voliro und DES Im Rahmen der ConTech Startup Competition präsentierte Joanna Demkow-Bartlomé von SwissPropTech je 5 Startups, die in den Kategorien Planning und Building «pitchten». Den Wettbewerb in den Sparte «Planen» und «Bauen» gewannen nach Abstimmung der Fachbesucher vor Ort in der Speakers Corner zwei Firmen, die sich den Einsatz von Drohnen zunutze machen: Voliro Airborne Robotics aus Zürich und DES Digital Engineering Solutions aus Kielce in Polen. Voliro setzte sich in seiner Kategorie gegen die Konkurrenten Atome, Capmo, FenX und Mobbot durch. DES behauptete sich in einem engen Rennen gegen die Mitbewerber Abstract, Aestico, Ped4BIM und Regen Villages.
an Gebäuden und Infrastrukturen übernehmen können, wie beispielsweise Inspektion, Reinigung oder Fassadenbeschichtung. Das PropTech-Startup hat jüngst in Zusammenarbeit mit dem Baukonzern Losinger Marazzi und den Firmen Wagner SprayTech und Greutol mittels Drohnen-Einsatz erfolgreich ein Gebäude des Spitals Limmattal mit einer neuen Fassadenfarbe versehen.
Die Geschäftsidee von DES Digital Engineering Solutions besteht in der Verbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit der Bildanalyse und mobilen Apps, um Kosten und Risiken in der Branche Architecture, Construction and Engineering (ACE) zu reduzieren. Die DES Image Analysis Software wurde bereits bei der Grossen-Belt-Brücke in Dänemark und einer 760 Meter langen Autobahnbrücke zwischen Polen und Tschechien mit Erfolg angewendet.
Stimmen aus der Branche Für Roman Bolliger, CEO der Swiss Circle AG, war es «höchste Zeit, dass sich die innovativen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer auf einer eigenen Bühne präsentieren dürfen». Die Zusammenarbeit in der sehr arbeitsteiligen Baubranche werde durch die neuen Technologien erleichtert. «Die Zukunft wird dank neuer Technolo-
gien noch markante Effizienz-, Zeit- und Qualitätsgewinne bringen», so Bolliger. Die einzelnen Leistungsträger werden sich in Zukunft stärker vernetzen und heute oft fehleranfällige Schnittstellen werden zuverlässiger, ist er überzeugt.
«Die ConTech Startup Competition war ein sehr wichtiger Event, weil er zeigte, dass die Schweizer Baubranche, die sehr lange sehr zögerlich mit der Adaption der neuen Technologien war und im Vergleich zum Ausland auch eher konservativ unterwegs ist, nun in der Digitalisierung angekommen ist», erklärte Rafael Mesey, Project Director und Deputy Branch Manager der Gruner AG, dem Schweizer Baudienstleister mit 32 Standorten in der DACH-Region. «Wir sehen nun viele junge Unternehmen und Startups, welche die neuen Technologien durchsetzen wollen – und dies auch können.»
«Die Baubranche befindet sich im Umschwung, denn die technischen Fortschritte und die Digitalisierung sind nicht mehr aufzuhalten und allgegenwärtig», sagt Marco Bertolini, Geschäftsleiter und VR-Mitglied bei der b+p baurealisation ag. Das digitale 3D-Entwerfen, -Konstruieren und -Zeichnen habe sich langsam etabliert. «Bis dato sind sicherlich gute Einzellösungen für Problemstellungen und Arbeiten entwickelt worden, aber die Vernetzung des Ganzen ist definitiv noch nicht vorhanden.»
Swiss Innovation Lab und iRoom An der Swissbau 2020 sorgte auch der bereits bei der vorangegangenen Messe im 2018 erstmals erprobte iRoom für grosse Aufmerksamkeit. Das neben dem Speakers Corner zentrale Element des Swissbau Innovation Labs zeigte mit dem Vorhaben «Uptown Basel» ein konkretes Bauprojekt. Acht Gebäude, teils umgebauter Bestand, teils neu zu bauen, sollen sukzessive bis ins Jahr 2025 fertiggestellt sein. Den Baubeginn auf dem 70’000 Quadratmeter grossen alten Industrieareal am Schorenweg feierte man im März vergangenen Jahres. Mit Fokus auf die Industrie 4.0 wollen die Projektverantwortlichen nach eigenen Angaben einen «Anziehungspunkt für HighTech-Firmen» schaffen.
Die 26. Edition der Swissbau in Basel lockte Mitte Januar über 92’000 Besucher aus 17 Nationen auf die 110’000 Quadratmeter Ausstellungsfläche am Rheinknie. Dabei bot der Bereich «Swissbau Focus» den Messefachbesuchern zusammen mit 38 Partnern eine grosse Veranstaltungs- und Netzwerkplattform. An 80 Events mit über 300 Referenten wurden darüber hinaus die aktuellen Herausforderungen der Branche thematisiert und diskutiert. In enger Zusammenarbeit mit führenden Herstellern und Meinungsführern werde das Messekonzept für das Jahr 2022 gemäss den Branchenbedürfnissen weiterentwickelt, kündigte Messechef Rudolf Pfander an. Die nächste Swissbau-Edition in zwei Jahren wird vom 18. bis und mit 21. Januar 2022 in Basel stattfinden.