Snowactive November 2019 | Deutsch

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Aktiv // Weltcup-Auftakt

Ich gelangte irgendwann an den Punkt, wo ich wusste, dass ich etwas ändern muss, wenn ich weitermachen will mit dem Skifahren. Mir ist aufgefallen, dass eine Kollegin vom Sportgymnasium Davos in einem Winter extrem grosse Fortschritte gemacht hat. Ich habe sie gefragt, wie sie das geschafft hat. Sie erzählte mir dann von Dietmar Thöni, der sie als Privattrainer unterstützte. Einige Zeit später habe ich sie nach der Nummer von ihm gefragt. Daraufhin haben wir eine Art Probetraining gemacht – und es hat gepasst. Seither hat sich ein extrem gutes Verhältnis entwickelt, auch abseits vom Skifahren. Er hat mich während einer schwierigen Zeit begleitet, das schweisst zusammen. Heute bin ich voll in den Verbandsstrukturen drin, ich frage ihn aber gleichwohl ab und zu um Rat und seine Meinung als Aussenstehender. Du bist auf diese Saison hin ins A-Kader von Swiss-Ski aufgestiegen. Wie gehst du mit der deutlich höheren Erwartungshaltung deiner Person gegenüber um? Die Erwartungshaltung steigt auch von meiner Seite. Stand jetzt kann ich mir nicht vorstellen,

zu machen. Ich darf von mir selbst nicht erwarten, dass ein Top-10-Platz in Sölden eine geritzte Sache ist – auch wenn ich im Weltcup im vergangenen März schon einmal Vierter geworden bin.

Es geht darum, eine Stabilität über mehrere Winter hinweg zu haben.

dass mich die gestiegenen Erwartungen von Externen beeinflussen. Letztlich darf man nicht vergessen: Ich habe bislang erst sechs Weltcup-Rennen absolviert. Ein 20. Rang in Sölden wäre für mich gut. Ich würde mich darüber aber zugegebenermassen nicht mehr gleich freuen wie noch im letzten Winter. Es geht darum, einen Schritt nach dem anderen

Welche Ziele hast du dir für die bevorstehende Saison gesetzt? Am Anfang wird es darum gehen, konstant in die Punkte zu fahren. Danach will ich mich selbstverständlich nach vorne orientieren. Optimal wäre deshalb ein guter Start. Nur noch Top-10-Ränge auszurufen, wäre jedoch vermessen. Ich will aber auch nicht tiefstapeln, denn ein 30. Platz macht mich auch nicht glücklich. Wenn ich Ende Saison im Riesenslalom in den Top 20 bin, dann passt das. Wenn es für die Top 15 reicht, dann nehme ich das natürlich gerne. Es ist nicht so, dass ich schon zehn Saisons im Weltcup hinter mir habe. Es geht darum, eine Stabilität über mehrere Winter hinweg zu haben. Nach der letzten Saison weiss ich, dass es nicht verkehrt sein kann, was ich bisher gemacht habe. Ich bin überzeugt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. RO MA N E B E RL E

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