Snowactive Februar 2019 - DE

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d i e g ro s s e W M -Vo r s c h au


Editorial

Weit gereist Zwischen Anfang Februar und Ende März wird an fünf verschiedenen Orten in Europa und Übersee an Weltmeisterschaften um Medaillen und Ehre gekämpft. Åre ist uns bestens bekannt und in ebenso guter Erinnerung seit den alpinen Skiweltmeisterschaften 2007. Wer live dabei sein will, muss allerdings eine längere Reise auf sich nehmen. Mit einer ähnlich langen Anreise verbunden ist das schwedische Östersund (2294 Autokilometer, exklusive Fähre), Austragungsort der Biathlon-Weltmeisterschaften, oder etwas weniger weit (1800 km, exklusive Fähre) das norwegische Rujkan. Die norwegische Kleinstadt liegt 180 km westlich von Oslo entfernt und ist in der Provinz Telemark angesiedelt. Unschwer zu erraten, wer hier um Medaillen kämpft. Für die Snowboard- und Ski-Freestyle-WM in Park City muss der Sportfan ins Flugzeug steigen. Die Stadt liegt im US-Bundesstaat Utah. Da bleibt noch Seefeld. Den Tiroler «NordischKlassiker» erreicht man von der Schweiz – je nach-

Bitte Startnummer ziehen

dem wo man startet – in etwa drei bis viereinhalb Stunden mit Auto oder Bahn. Schmackhaft machen wir Ihnen die kommenden Weltmeisterschaften – wo auch immer – in dieser Ausgabe mit einem umfangreichen WM-Spezial. Schweizer Esprit wird überall versprüht – in Åre mit dem ersten eigenen Swiss-Ski-«House of Switzerland» noch ein bisschen mehr. Das Haus hat eine lange Reise hinter sich und war Mitte Januar bereits aufgebaut worden. Wenn die letzten Entscheidungen im schwedischen Åre gefallen sind, wird es zurückgebaut und in der Schweiz gelagert. Wenn Sie nicht selber in Åre dabei sein können, so werden sie spätestens 2020 in Adelboden und Wengen die Möglichkeit haben, den Schweizer Esprit am eigenen Leibe zu erfahren. Aber lesen Sie doch einfach, was hinter diesem «House of Switzerland» steckt – und noch viel mehr. Ich wünsche Ihnen, ob zu Hause am Fernsehen oder live vor Ort, jedenfalls schöne Weltmeisterschaften in Nah und Fern!

J O S E P H W E I BE L CH EF R E DAK TO R SN OWACT IV E

Audi quattro Ski Cup Davos

22. – 24.02.2019

Infos unter www.audi.ch/aqsc

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Inhalt // Februar 2019 FO KU S 8 // WM-Vorschau Åre wir kommen – zusammen mit rund 120 000 Gästen und Athleten aus 70 Nationen. Ein Schweizer Hoffnungsträger: Loïc Meillard. 24 // House of Switzerland Im mobilen Chalet sorgt Spitzenkoch Daniel Lehmann für Swissness auf dem Teller.

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26 // WM 2025 Crans-Montana nutzt die weltweite Aufmerksamkeit für seine Kandidatur und eine WM-Fortsetzung im Wallis. 28 // Nordische Ski-WM 2019 Seefeld und Innsbruck sind die charmanten Gastgeber der nordischen Skiweltmeisterschaften in Tirol.

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32 // Dario Cologna Gute Erinnerungen an Seefeld motivieren den Bündner zu Höchstleistungen.

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M I XE D Z ON E 39 // Historisch Die Schweizer Mixed-Staffel erstieg auf höchster Biathlon-Stufe das Podest. Das gab es noch nie.

M E NS CHE N

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44 // Sandro Viletta Mitte Dezember gab der Engadiner nach mehreren Unfällen seinen Rücktritt.

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48 // Didier Plaschy Ein Walliser macht von sich reden – früher als Rennfahrer, heute als Trainer, Co-CEO von Ski Valais und Skiexperte beim SRF.

A KT IV

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52 // Skiclub Sörenberg Der Gastgeber des Grand-Prix-Migros-Finals hatte bereits einige Ski-Asse auf dem Podest.

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54 // Ski-Festival Zermatt Einen fulminanten Saisonstart legten die Gäste des 39. Ski-Festivals Zermatt auf die Walliser Pisten.

Standards

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01 // Editorial 04 // Panorama

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D I E G R O S S E W M -VO R S C H AU

57 // Neunmal aufgeschnappt 60 // Medizin-Kolumne

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Titelbild Vom 4. bis 17. Februar richtet das schwedische Åre die FIS Alpinen Weltmeisterschaften aus – zum dritten Mal nach 1954 und 2007. Foto: Swiss-Ski

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Panorama

SO VI E L S C HW E I Z Das 78. JUSKILA ist nach sieben wundervollen Tagen Geschichte. Die 600 Jugendlichen machten sich auf den Heimweg. Im Kuspo an der Lenk kehrte wieder Ruhe ein. Über Kantons- und Sprachgrenzen hinweg wurden neue Freundschaften geschlossen und gemeinsam spannende Schneetage erlebt. Eindrucksvoll war die Eröffnungsfeier alleine schon wegen der ganz schweizerischen Choreographie, die von den 600 Kindern gebildet wurde. Mit an der Eröffnung dabei: Der Tessiner Regierungsrat Manuele Bertoli, Skicrosser Peter Stähli und Swiss-Ski-Präsidiumsmitglied Florence Koehn. Foto: Swiss-Ski

Anmeldungen fürs JUSKILA 2020: www.juskila.ch

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Panorama F LU G-S PEKTA KEL AUF DE R T I T LIS -SCHA NZE

Foto: Swiss-Ski

Eine Woche vor Weihnachten war es wieder soweit: Die weltbesten Skispringer gingen in Engelberg auf Weitenjagd und sorgten auf der Titlis-Schanze vor einem herrlichen BergPanorama für Spektakel. Gleichzeitig holten sie sich auf der grössten und perfekt präparierten Naturschanze den letzten wettkampfmässigen Schliff für die Vierschanzentournee, die im Anschluss folgte. In der kommenden Saison finden die Weltcupspringen in Engelberg am 21./22. Dezember 2019 statt.

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Fokus // WM-Vorschau

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ÅRE SEEFELD PARK CITY ÖSTERSUND RJUKAN F FOKUS

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Ob im schwedischen Åre, in Östersund, im österreichischen Seefeld, im norwegischen Rjukan oder in Übersee in Park City: An den fünf Weltmeisterschaften möchten die Schweizer Vertreter so viel Edelmetall wie möglich sammeln. Porträt der Austragungsorte, Athletenstimmen und viele Insideinformationen prägen unseren umfangreichen WM-Fokus. FEBRUAR 2019

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Åre, gut 300 km unterhalb des nördlichen Polarkreises, ist das alpine Skisport-Mekka Schwedens schlechthin. Der Kern des Ortes hat zwar nur 1400 Einwohner und mit den umgebenden Dörfchen, die weitgehend ineinander verschmolzen sind, rund 3000. Im Winter, wenn bis zu 800 000 Touristen kommen, wächst es zu einer veritablen Stadt.

Alpin: Åre

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ie dritten alpinen Skiweltmeisterschaften nach 1954 und 2007 sind das grösste Ereignis, das je in Åre stattfand. Man rechnet mit insgesamt 120 000 Zuschauern, was etwas hochgegriffen scheint. Denn die nächstgelegenen grossen Städte sind ziemlich weit entfernt, Östersund auf schwedischer Seite rund 100 km sowie Trondheim in Norwegen 130 km. Lange Anfahrt ... Das sind auch die traditionellen Anfahrtswege. Der eine Weg führt über Norwegen, mit dem Flugzeug über Oslo und Trondheim und dann mit der Bahn oder dem Mietauto weiter. Die andere Möglichkeit ist über Schweden, ebenfalls mit dem Flugzeug via Stockholm nach Östersund und von dort wieder mit der Bahn oder dem Mietauto in das beschauliche Skiressort. Åre hat einen modernen Bahnhof, der für die letzten Weltmeisterschaften 2007 gebaut wurde. Die Fahrt ist vor allem landschaftlich reizvoll. Die Strasse ist von beiden Seiten

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gut ausgebaut, ausge aber oft vereist oder schneebedeckt. Die Mietautos sind aber wintertauglich und perfekt ausgerüstet.

Tannforsen. Der Winter dauert von November bis Mai. Die erste Bergbahn wurde schon 1910 gebaut, und das erste Skirennen soll laut Chronik 1921 ausgetragen worden sein.

Eine Reise wert Der WM-Ort ist durchaus eine Reise wert. Er liegt an einem See, der in Wahrheit ein breitgewordener Flusslauf ist. Die Natur ist faszinierend und das Skigebiet beeindruckend. Es gehört dem Unternehmen SkiStar, das Liftanlagen betreibt (und unter anderem in Andermatt aktiv war). Der Hausberg, der Areskutan, im Volksmund «Skutan» genannt, ist 1420 Meter hoch. Der Höhenunterschied der Piste, und des gesamten Skigebietes, beträgt 900 Meter. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Insgesamt verfügt Åre über 70 Restaurants, Hotels und Unterkunftsangebote jeder Kategorie. Damit wird Åre skisportlich wie touristisch höchsten Ansprüchen gerecht. Auch im Sommer bietet es attraktive Angebote, unter anderem mit Schwedens grösstem Wasserfall in

Treibende Kraft: Bibbo Nordenskjöld Im sportlichen Bereich war Bibbo Nordenskjöld die treibende Kraft. Er kam 1946 nach Åre, übernahm zwei Hotels und gehörte zu den Initianten der ersten Ski-WM 1954. Nach der Gründung des Weltcups 1967 engagierte er sich auch in der FIS und organisierte schon 1969 die ersten Weltcuprennen. Inzwischen fanden über 100 Rennen statt; 62 bei den Frauen, 41 bei den Männern, darunter 1986 die erste Abfahrt. Es war Bernhard Russis Premiere und erstes Werk als Pistenarchitekt. Der erste Sieger hiess (1986) übrigens Peter Müller, den letzten Schweizer Sieg holte zwei Jahre später Karl Alpiger. Und die letzte Schweizer Siegerin war Sonja Nef 2001. Zwischen 1977 und 1981 gewann Ingemar Stenmark fünf Mal in Serie und lockte jeweils bis zu 25 000 Zuschauer an. Åre liegt in der Provinz Jämtland. Insgesamt leben dort 126 000 Menschen. Um sich ein Bild von der Bevölkerungsdichte zu machen: Jämtland ist flächenmässig etwa gleich gross wie die Schweiz. Mit acht Millionen hat unser Land allerdings sechzig Mal mehr Einwohner ... RICHARD HE GGLI N

Å R E ( A R E FJÄ L L E N ) Höhe 384 bis 1274 Meter über Meer Saison Anfang Dezember bis Anfang Mai Lage Das Skigebiet befindet sich am Areskutan, einem 1420 Meter hohen Berg in Schweden. Die höchste Piste des wichtigsten und ältesten Skigebiets Schwedens beginnt auf 1274 Metern. Åre liegt 350 km vom nördlichen Polarkreis entfernt. SKIGEBIET Anzahl Pisten 90 (52 leicht, 32 mittelschwer, 6 schwer) Aufzugshilfen Skilifte: 27; Sessellifte: 9, Seilbahnen: 3 Loipen 88 km

EI N KUR ZES I NT ERM EZ ZO MIT CEO NIKLAS CARLSSON

ALPINE WELTMEISTERSCHAFTEN 1954, 2007, 2019 ANREISE Mit Flugzeug Flug nach Trondheim (NOR) oder Östersund (SWE). Ab Zürich jeweils mit einem Zwischenstopp (Oslo oder Stockholm). Vom Flughafen aus jeweils ca. zwei Stunden mit Auto oder Bahn. Mit PW Nicht zu empfehlen. Fahrkilometer: 2322 (knapp 27 Stunden reine Fahrzeit). Hinzu kommt die Fahrt mit der Fähre.

ICH LIEBE SCHWEIZER NUSSGIPFEL

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ie Spannung steigt, die Nervosität ist spürbar, obschon alles nach Fahrplan läuft.» Niklas Carlsson, CEO der alpinen Skiweltmeisterschaften 2019 in Åre: «Wir sind bereit. Ich glaube, dass wir mit frischen Ideen für bestimmte Bereiche wie der Organisation, der EventPromotion und der Aktivierung sowie für die Side-Events gute Arbeit geleistet haben.» Der 43-jährige CEO rechnet mit gut 120 000 Besuchern in Åre – Medienvertreter und Teilnehmer aus 70 Nationen inklusive. «Wir haben nochmals elf Millionen Euro für die Arena, die Verlängerung des Tunnels, für Licht- und Wasserversorgung und nicht zuletzt für die Herstellung von Kunstschnee investiert.» Während den Weltmeisterschaften wird bewusst auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichtet. «Das sind wir unserer Umwelt schuldig.» Mit der Schweiz verbindet Niklas Carlsson eine ganz spezielle Liebe: Er schwört auf Süssmost von Ramseier – am liebsten zusammen mit einem Schweizer Nussgipfel. DM FEBRUAR 2019

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Alpin: Åre

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VON DER PREMIERE

BIS ZUR WENDE

1954

2007 Marc Berthod holte Bronze in der Kombination.

Ida Schöpfer (Mitte) gewann die Abfahrt vor Trude Klecker und Lucienne Smith.

Kein Stachel sitzt tiefer im Selbstverständnis des Schweizer Skisports. Sogar das Parlament beschäftigte sich damals mit der legendären Nullnummer von Bormio 2005.

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rst einmal in der Geschichte kehrten die Alpinen ohne Medaillen von alpinen Skiweltmeisterschaften heim. Das war 1966 in Portillo – als die Titelkämpfe in Chile im Schweizer Sommer stattfanden. 39 Jahre später wiederholte sich das Debakel, und die Tilgung der Bormio-Schmach war die ultimative Forderung für die alpinen Skiweltmeisterschaften 2007 in Åre. Alles ist möglich Frauen-Chef Hugues Ansermoz schloss eine weitere Nullnummer nicht aus: «An Weltmeisterschaften ist alles möglich.» Auch dem Männer-Team fehlte damals noch die Stabilität. Immerhin hatte Marc Berthod ein paar Wochen vorher im denkwürdigen Rennen von Adelboden mit der Startnummer 60 nach

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1000-tägiger Durststrecke wieder einmal einen Weltcupsieg für die Schweiz eingefahren. Aber zu den Favoriten zählten die helvetischen SkiAsse in Åre nicht. Und dann das: sechs Medaillen – inklusive zum krönenden Abschluss Bronze im Teamwettkampf. Kernen legte vor Schon nach den ersten zwei Rennen in Åre stand fest, dass die Bilanz positiv ausfallen würde. Die Frauen gingen zwar, wie von Ansermoz befürchtet, leer aus. Dafür stiegen die Männer fünf Mal aufs Podest. Nur bei den «Jahrhundert-Weltmeisterschaften» 1987 in Crans-Montana und 1989 in Vail war das Männer-Team noch um eine Auszeichnung reicher. Wie schon an den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin legte der 34-jährige Bruno Kernen mit seinem frühen Medaillengewinn eine beruhigende Basis. Vorübergehend etablierte sich der Berner als ältester WM-Medaillengewinner aller Zeiten, ehe ihn ein paar Tage später der 38-jährige Schwede Patrik Järbyn ablöste.

«Albright» holte kompletten Satz Dann entfachten zwei 23-Jährige eine Euphorie: Daniel Albrecht und Marc Berthod, die symbiotischen Ski-Zwillinge, wurden vier Jahre nach ihrem Triumph an den Junioren-Weltmeisterschaften (vier Titel!) den Vorschusslorbeeren gerecht und räumten auch bei den Grossen ab. Albrecht holte Gold in der Kombination und einen kompletten Medaillensatz, Berthod Bronze in der Kombination. Die unbekümmerten Youngsters verhalfen dem verunsicherten Swiss-Ski-Team zu einer neuen Identität. Sie empfahlen sich als Nachfolger der abgetretenen Norweger Kjetil-André Aamodt und Lasse Kjus, die einst bei den Junioren ebenso durchstarteten und später den Weltcup aufmischten. «So lange wie die beiden Elche werden wir sicher nicht Ski fahren», flachste der um einen Spruch nie verlegene «Albright». So hatte ihn im Sportgymnasium Stams einst ein kanadischer Zimmerkollege getauft, weil er den Namen Albrecht nicht aussprechen konnte. Die so trocken hingeworfene Bemerkung sollte tragische Realität werden.

FOTO S: K E YSTON E

Daniel Albrecht holte Gold in der Kombination und einen kompletten Medaillensatz.

Schnelles Karriereende Die Karriere der beiden Schweizer Ski-Zwillinge dauerte viel zu kurz. Beide entstammen dem Jahrgang 1983, der in der Schweiz einen aussergewöhnlichen Ruf besass. Zusammen mit Werner Elmer und Grégoire Farquet bildeten sie ein Quartett, das als unschlagbar galt. Elmer verunglückte bei einem FIS-Rennen tödlich, Farquet musste nach schweren Verletzungen seine Karriere ebenfalls kurz nach dem Junioren-Alter abbrechen. Albrechts hoffnungsvolle Laufbahn ging, wie man weiss, 2009 durch einen fürchterlichen Sturz im Hahnenkamm-Zielhang zu Ende. Marc Berthod fuhr zwar noch bis 2016, aber Rückenprobleme und Verletzungen hinderten ihn an der Entfaltung seines ganzen Könnens. Neben den Talenten Albrecht und Berthod stand in Åre ein im Vergleich schon älterer Herr im Rampenlicht. Im Alter von nicht ganz 33 Jahren errang der Neuenburger Didier Cuche im Riesenslalom endlich seine erste WMMedaille. Im Super-G hatte er diese noch um eine Hundertstelsekunde verpasst. «14 Mal», rechnete Cuche nach, «bin ich um Sekunden-

Didier Cuche holte im Riesenslalom endlich seine erste WM-Medaille.

bruchteile am Podest oder einem Sieg vorbeigefahren. Wenn ich all diese Rückstände in den 14 Rennen addiere, ergibt das zusammen weniger als eine Sekunde.» Nach diesem Erfolgserlebnis blühte Cuche förmlich auf. Zwei Jahre später wurde er in Val d'Isère Weltmeister im Super-G. Und 16 seiner 21 Weltcupsiege errang er nach den alpinen Skiweltmeisterschaften im schwedischen Are 2007. Cuche symbolisierte mit seiner ersten WM-Medaille einen Wendepunkt im Schweizer Skisport. Die Premiere in Åre: 1954 Åre stand schon 1954 im Zentrum von alpinen Skiweltmeisterschaften. Damals stand ein Bergbauernmädchen aus dem Entlebuch im Mittelpunkt. Ida Schöpfer, spätere BieriSchöpfer, gewann Gold in Abfahrt und Kombination sowie Silber im Slalom. Die Reise ins ferne Åre war beschwerlich. Die Schweizer Mannschaft nahm sie mit dem Zug in Angriff – via Deutschland, Dänemark und dann mit der Fähre ging es aufs schwedische Festland. Die Fähre blieb aber vorerst im

Packeis stecken. Fast hätten die Schweizer die WM verpasst. Frauen wollte man ursprünglich keine mitnehmen. Darauf hatte Ida Schöpfer dem damaligen Skichef Arnold Glatthard gedroht: «Wenn ihr uns nicht mitnehmt, werde ich nie mehr für den Verband fahren.» Daraufhin wurden sie und Madeleine Berthod selektioniert. Berthod errang Silber im Riesenslalom und in der Kombination und wurde zwei Jahre später Olympiasiegerin in der Abfahrt. Nach der Ankunft in Åre stellte Ida Schöpfer fest, dass sie mit ihren Tourenski chancenlos war. Worauf Glatthart am Tag vor dem Rennen noch einen 2,05 Meter langen Kneissl organisierte, mit einer Riemenbindung, der Riemen zwei Meter lang. Ida Schöpfer hatte keine Ahnung, wie man diesen Ski anschnallte. Man musste ihr helfen. Dann gewann sie die Abfahrt eine Zehntelsekunde vor der hohen Favoritin Trude Klecker aus Österreich – und wurde nach Hugo Koblet (Rad), Sepp Stalder (Turnen) und Fredy Bickel (Fussball) als erste Frau Sportlerin des Jahres. R IC HAR D H EGGLIN

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Alpin: Åre

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AUF DIESER PISTE HABE ICH MICH WOHLGEFÜHLT

Welches ist das erste Ereignis an einer Ski-WM, an das du dich als kleiner Junge erinnern kannst? Ich erinnere mich nur vage an die Ski-WM 2007 in Åre. Der Podestplatz von Daniel Albrecht im Riesenslalom ist mir aber geblieben. Die SkiWM 2009 in Val d'Isère ist mir hingegen noch recht präsent. Ich habe mir alle Rennen angesehen. Besonders beeindruckt war ich von Carlo Jankas Riesenslalom-Läufen – und davon, wie steil die Strecke La Face de Bellevarde insbesondere für die Speedrennen ist. 14

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Hattest du in dieser Zeit, in deiner Jugend, ein Idol, dem du nacheifern wolltest? Ich hatte niemals nur ein Idol. Mich inspirierten mehrere Skifahrer, unter ihnen Didier Cuche, Carlo Janka, Bode Miller und Ted Ligety. Ich habe versucht, mir von jedem etwas abzuschauen, um daraus meinen eigenen Stil zu entwickeln. Mit dem diesjährigen WM-Ort Åre verbindest du sehr gute Erinnerungen. Im letzten März hast du hier dein damals bestes Weltcup-

Ergebnis realisiert – einen 4. Platz im Riesenslalom. Ist so etwas im Hinterkopf, wenn man wieder an diesen Ort zurückkommt? Das gibt natürlich Selbstvertrauen. In den letzten zwei Jahren war ich zweimal in Åre, zunächst an der Junioren-WM und später am Weltcup-Finale. Beide Male ist es für mich gut gelaufen. Auf dieser Piste habe ich mich wohlgefühlt, und ich kann es kaum erwarten, dort wieder an den Start zu gehen. Denn es ist durchaus möglich, dass ich dabei einmal mehr gut abschneide. >

FOTO S: SWI SS -S K I

Mit dem WM-Ort Åre verbindet Loïc Meillard überaus gute Erinnerungen. Vor zwei Jahren gewann er hier seine insgesamt zweite und dritte Goldmedaille an einer Junioren-WM – im Riesenslalom und in der Kombination. Im letzten März schaffte der 22-jährige Romand im mittelschwedischen Ski-Ort nahe der norwegischen Grenze seine bis zum damaligen Zeitpunkt beste Platzierung im Weltcup, als er beim Saisonfinale im Riesenslalom Vierter wurde.

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HEFT SCHON WEG? KEIN PROBLEM! Ich versuche, meinen Weg zu gehen und mich auf mein Skifahren zu konzentrieren. Loïc Meillard

Du giltst für viele Experten als eines der grössten Talente im alpinen Ski-Weltcup. Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du mit solchem Lob konfrontiert wirst? Spürst du zusätzlichen Druck? Zusätzlichen Druck verspüre ich nicht. Mir ist bewusst, dass ich relativ früh in den Weltcup eingestiegen bin. Schaut man sich die Fahrer an, die die Ranglisten aktuell anführen, zeigt sich jedoch, dass einige dieser Athleten noch deutlich früher dran waren als ich. Es stimmt, dass das für mich alles recht schnell gegangen ist. Ich versuche aber, meinen Weg zu gehen und mich auf mein Skifahren zu konzentrieren. Wir werden sehen, wohin das führt. Kurz vor Weihnachten hast du deine ersten beiden Podestplatzierungen im Weltcup herausgefahren. Damit ging für dich ein Traum in Erfüllung. Was hat nach diesem Erfolg überwogen? Die Freude oder die Erleichterung, dieses Ziel erreicht zu haben? 16

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Die Freude! Es hat Spass gemacht, es aufs «Treppchen» zu schaffen – und noch dazu an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in zwei unterschiedlichen Disziplinen. Das war wirklich etwas ganz Besonderes. Je anspruchsvoller eine Strecke ist, desto besser fährst du. Worauf führst du diese Stärke zurück? Als Kind haben mich meine Eltern bei allen Schneeverhältnissen zum Skifahren mitgenommen. Dadurch habe ich technische Fähigkeiten entwickelt, die mir heute unter schwierigen Bedingungen auf anspruchsvollen Pisten zugutekommen. Nach wie vor fahre ich zum Spass Pulverschneehänge und Buckelpisten hinunter, wenn sich die Gelegenheit bietet. Meiner Meinung nach hilft mir das auch auf besonders schwierigen Wettkampfpisten. In welchen Bereichen hast du dich auf diese Saison hin am meisten verbessert? Im Vergleich zur letzten Saison habe ich besonders daran gearbeitet, mich auf die verschiedenen Schneearten und Disziplinen einzustellen. Ich hoffe, dadurch konstanter und präziser zu fahren und den Druck auf meine Ski besser den äusseren Bedingungen anpassen zu können. Eine deiner fünf Medaillen an JuniorenWeltmeisterschaften hast du im Super-G gewonnen. Sind dereinst auch WeltcupStarts in den Speed-Disziplinen geplant – oder fokussierst du dich in den kommenden Jahren auf Riesenslalom und Slalom? Mein Ziel ist es, nach und nach auch im Super-G Erfahrungen zu sammeln, die Pisten kennenzulernen und zu schauen, wie es läuft.

Riesenslalom und Slalom haben für mich aber auf jeden Fall auch weiterhin Priorität. Wie kannst du am besten vom Skifahren abschalten und auf andere Gedanken kommen? Wenn ich zu Hause bin, nutze ich die Pisten in meiner Umgebung, gehe zum Freeriden oder auf eine Skitour. So erhole ich mich von der Wettkampfanspannung. Und in den Trainingsund Wettkampfphasen hilft mir die Fotografie dabei, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Zusammen mit meinen Teamkollegen an einem rennfreien Tag etwas völlig anderes zu unternehmen, ist ebenfalls ein gutes Mittel zur Entspannung.

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Deine Schwester Mélanie macht nach zwei Operationen am Knie schwierige Zeiten durch. Du erlebst derzeit also auch die Schattenseiten des Skirennsports sehr nah mit. Wie gehst du respektive wie geht ihr als Familie damit um? Verletzungen gehören, wie wir wissen, leider zu unserem Sport dazu. Als Athlet oder Athletin geht man Risiken ein. Entsprechend häufig sind Blessuren. Natürlich ist niemand glücklich, wenn so etwas seiner Schwester zustösst. Mélanie hat sich aber ihre positive Einstellung bewahrt. Sie ist fest entschlossen und äusserst motiviert, ihr Comeback auf höchstem Niveau zu feiern. Wir anderen sind für sie da, um sie zu ermutigen und zu unterstützen. Wird dich Mélanie bei den WM-Rennen in Åre unterstützen? Meine Eltern werden vor Ort sein. Ich glaube aber nicht, dass Mélanie die Zeit haben wird zu kommen. JÉRÔME KRIEG U ND ROMAN EBERLE

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MAIN PARTNER

WIR WOLLEN SPÜRBARE WÄRME UND VIEL SWISSNESS BIETEN

MAIN SPONSOR

ANNALISA GERBER, GASTGEBERIN DES «HOUSE OF SWITZERLAND»

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m anstrengendsten, aber auch am schönsten sind die Medaillenfeiern. Da ist das House of Switzerland voll – und es herrschen ausgelassene Stimmung und Freude bis um zwei Uhr morgens. In diesen Momenten wird mir bewusst, wie wichtig ein solcher Ort für die Athleten, Betreuer, Funktionäre, Fans und Sponsoren ist. Aber auch wenn unsere Athletinnen und Athleten für einmal weniger erfolgreich sind, wird das House of Switzerland zum Treffpunkt der Schweizer SkiFamilie. Auf die Titelkämpfe in Åre freue ich mich ganz besonders. Es ist seit 2001 das zehnte House of Switzerland, das wir in dieser Form so betreuen. Dass wir just auf dieses 10-JahrJubiläum hin mit einem ureigenen und immer wieder an verschiedenen Orten aufbaubaren House of Switzerland auftrumpfen können, ist vielleicht Zufall, aber umso schöner. Als ich vor knapp 35 Jahren beim Skiverband im Bereich Dienste angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich dereinst für Swiss-Ski um die halbe Welt reisen und während alpinen Skiweltmeisterschaften Verbandssponsoren betreuen und Gastgeberin eines Restaurants sein würde. Von einer früheren Tätigkeit vor meinem Engagement bei Swiss-Ski ist mir der Umgang mit Gästen in der

OFFICIAL SPONSORS

ASSOCIATION SPONSORS

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Gastronomie jedoch nicht fremd. Vor 18 Jahren durfte ich bei Swiss-Ski an vorderster Front beim Aufbau des Bereichs Sponsoring mitwirken. Ich dachte mir damals: Ja, das ist meine Welt. Hier fühle ich mich wohl, das ist meine Berufung. Ich hatte das Privileg, von meinen Chefs entsprechend gefördert zu werden. Das hat angefangen mit der Projektleitung des Grand Prix Caran d’Ache, dem heutigen Grand Prix Migros. Es war nicht immer ganz einfach, für das immer bedeutender gewordene alpine Nachwuchsrennen Sponsoren zu finden. Die Tätigkeit im Bereich Sponsoring wird aber zu einer besonders schönen Aufgabe, wenn man nach erfolgreicher Akquisition sieht und spürt, dass der neue Sponsor seine Investition in guter Obhut sieht. All dies ist aber nur möglich, wenn man mit einem motivierten und dynamischen Team auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten kann. Ganz entscheidend ist, die besten Leute um sich herum zu haben – und das habe ich. Die Idee eines House of Switzerland stammt nicht von mir. Ein ‹Schweizer Haus› an alpinen Skiweltmeisterschaften gab es schon im fernen Morioka 1993. Damals war es die Hauptsponsorin Schweizer Käseunion, die in einem etwas abgelegenen Haus etwas Schweizer Luft in Ja-

pan vermittelte. Aber auch drei Jahre später in der Sierra Nevada, 1997 in Sestriere oder 1999 in Vail gab es ein ‹Schweizer Haus›. 2001 in St. Anton habe ich mit der leitenden Betreuung des House of Switzerland begonnen, mit dem damaligen Hauptsponsor Swissair haben wir einen wichtigen Patronatsgeber für das Vorhaben gewonnen. Inzwischen gehören wir noch zu den ganz wenigen Skiverbänden, die an Weltmeisterschaften, wo auch immer auf dieser Welt, ihre Athleten, Verbandssponsoren und Fans in heimischer Atmosphäre beherbergen. Wenn man mich fragt, wo es bislang am schönsten gewesen sei, dann sage ich immer: Da, wo die Weltmeisterschaften zuletzt stattgefunden haben. Und das war in St. Moritz. Es gibt zahlreiche tolle Erinnerungen an jene Zeit im Engadin: Einige Medaillenfeiern, hoch motivierte Athletinnen und Athleten, glückliche Fans und immer wieder auch Vertreter von anderen Nationen, die bei uns vorbeischauten. Mal rief mich unser ehemaliger Cheftrainer der Männer, Martin Rufener, an und fragte, ob er mit dem kanadischen Team vorbeischauen und mit ihnen etwas essen dürfte. Das ehrte uns natürlich. Ein House of Switzerland in der Schweiz hat nochmals eine ganz andere Aus-

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strahlung, als wenn wir, wie in wenigen Tagen, mehr als 2000 Autokilometer entfernt von der Heimat sind. Aber auf die WM in Åre freue ich mich sehr. Als ich vor einer Woche zusammen mit Sandra Engler nach Are gereist bin, haben wir fasziniert auf dieses Haus im Zentrum des Städtchens geblickt, das kurz vor seiner Vollendung stand. Zehn Tage dauerte der Transport der einzelnen Holzmodule hierher, zehn Mitarbeiter von Woopdesign in Burgdorf haben den Prototyp daraufhin errichtet. Wenn die letzten Medaillen verteilt worden sind, wird der Holzbau wieder in seine Einzelteile zerlegt, nach Hause transportiert und bis zum nächsten Einsatz – 2020 in Adelboden und Wengen – eingelagert. Mein ehemaliger Chef fragte mich mal: Wie schafft ihr es, immer wieder Sponsoren für das House of Switzerland zu finden? Ich antwortete ihm: Wir müssen sie finden, weil wir mit diesem Projekt keinen Verlust einfahren dürfen. Die Akquisition von Sponsoren war und ist nicht immer einfach. Die Zeiten, in denen man mit einem Augenzwinkern und mit Handschlag einen Deal ohne konkretes Gegengeschäft machen konnte, sind längst vorbei. Deshalb erstellen wir jeweils ein detailliertes Konzept, auf dem ersichtlich ist, in welcher Form Partnerschaften möglich sind und was ein Sponsor dafür erhält. Für Åre haben wir mit dem WM-2025-Kandidat Crans-Montana einen Hauptpartner und mit Helvetia einen Hauptsponsor gewinnen können; offizielle Sponsoren gibt es fünf, hinzu kommen sieben Lieferanten sowie die Verbandssponsoren. Die SRG als National Broadcaster sendet, wie das schon Tradition ist, auch in Åre direkt aus unserem Haus in die Schweizer Wohnzimmer. Wir sind für jedes Sponsoring-Engagement sehr dankbar, denn solch ein Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Es freut mich deshalb sehr, dass wir mit BWT, Electrolux, Gotham und Batmaid neue offizielle Sponsoren für das House of Switzerland dazugewinnen konnten. Das sind Firmen mit nationaler oder gar internationaler Ausstrahlung und dereinst möglicherweise auch neue Verbandssponsoren. Umso mehr bemühen wir uns als Team, den Athletinnen und Athleten, den Sponsoren und ihren Gästen sowie allen Fans und Interessierten spürbare Wärme und

Swissness in diesem Haus zu bieten. Wir wollen nicht nur Gastgeber in einem fremden Land sein, sondern Botschafter der Schweiz. Dank der zentralen Lage des House of Switzerland – zwölf Gehminuten vom Zielgelände entfernt – wird uns die Arbeit in den gut 14 Tagen wohl nie ausgehen. Und das ist natürlich ganz in unserem Sinn. 35 Personen sorgen für das Wohl unserer Gäste. Um die Funktionalität im House of Switzerland habe ich keine Sorge. Caterina Wehrli-Dietschi ist bereits zum sechsten Mal und mit bewährten Teammitgliedern als Gastro-Chefin mit dabei. Ihre Premiere feiert Sandra Engler, die vor allem unzählige Vorarbeiten leisten musste. Auf der erwähnten Reko-Tour in Åre habe ich sie mit den Besonderheiten einer Weltmeisterschaft vertraut gemacht. Sie weiss nun, dass manchmal auch scheinbar Unmögliches funktionieren muss ... Wenn am ersten Tag die Türen zum Restaurant aufgehen, so wird das für uns alle ein ganz besonderer Moment sein, auf den ich mich schon seit Wochen freue. Es wird eine Freude sein, wenn wir unsere Gäste mit einem Frühstück, Mittag- oder Abendessen verwöhnen dürfen. Mit unserem arrivierten WM-Koch Daniel Lehmann haben wir nicht nur einen Garanten für eine hervorragende Küche, sondern vor allem auch jemanden für die Umsetzung von typisch schweizerischen kulinarischen Highlights. Ich darf mit einem tollen Team zusammenarbeiten, so fallen Arbeit und lange Präsenzzeit um einiges leichter. Aber es ist nicht so, dass ich mir keinen Moment der Ruhe gönne. Das ist für alle, die hier in diesem Haus tätig sein werden, ebenso wichtig. Am Morgen ist eher weniger los, ebenso an rennfreien Tagen. Mir ist aber wichtig, dass ich da bin, wenn Sponsoren zu uns ins House of Switzerland kommen oder die verschiedenen Gönnerclubs, die sich angekündigt haben. Und natürlich freuen wir uns besonders über den Besuch unserer tollen Athletinnen und Athleten, die im House of Switzerland ein Stück Heimat suchen. Wenn dann zum Ausdruck kommt, dass sich unsere Sportler, die Sponsoren, Gönner und Fans wohlfühlen wie zu Hause, dann ist dies der schönste Lohn für uns alle, die am Projekt ‹House of Switzerland› beteiligt sind!»

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D I E P ROJ E KTL EI T ER I N: SA N D R A E NGL ER Geboren 30. September 1991; aufgewachsen in Davos; Ausbildung: KV-Lehre bei Tourismus Davos, Berufsmatura, Bachelor-Studium mit Vertiefung Sport Management; Beruflicher Werdegang: Kongress-Administration bei Davos Congress und Sprachaufenthalt in Vancouver; seit 2015 bei Swiss-Ski (zuerst Sportsekretariat Ski alpin Damen und Nachwuchs, seit 2017: Marketing/Weltcup-Vermarktung). Einen wichtigen Part für Swiss-Ski an den alpinen Skiweltmeisterschaften in Åre nimmt Sandra Engler als Projektleiterin für das House of Switzerland ein. Die Bündnerin arbeitet seit anderthalb Jahren im Weltcup-Marketing bei Swiss-Ski. Anfang Oktober hat sie zusammen mit Annalisa Gerber den WM-Ort besucht, entsprechende Vorkehrungen getroffen und vor allem sichergestellt, wie der Lebensmittelnachschub funktioniert. «Ich habe mich zudem darüber schlau gemacht, wo wir die Nahrungsmittel lagern können, wie die Entsorgung funktioniert und wo Geschirr gemietet oder gekauft werden kann.» Im Gegensatz zu früheren Weltmeisterschaften muss die eigens für Swiss-Ski neu gefertigte Holzhauskonstruktion von Grund auf mit dem gesamten Innenmobiliar, Geschirr, Besteck, Gläsern etc. ausgerüstet werden. Im Haus stehen 80 Sitz- und rund 200 Stehplätze im Barbereich zur Verfügung. «Da kommt einiges an Material zusammen», schmunzelt Engler. Sie sorgt auch dafür, dass sämtliche Events im House of Switzerland für einen reibungslosen Ablauf sorgsam vorbereitet werden. Dazu gehören unter anderen einige VIP-Events – individuelle Menüwünsche inklusive. Sandra Engler kümmerte sich um die Dekoration im Haus und wird laufend auch für die Essens- und Getränkebestellungen in Schweden besorgt sein. Und nicht zuletzt verfasste sie ein Sicherheitskonzept. «Ich bin Mädchen für alles hier und freue mich sehr auf meinen Einsatz an der Weltmeisterschaft in Åre.»

AUFG EZEICHNE T VON JOSE PH WE IBEL

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Alpin: Åre

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HOUSE OF SWITZERLAND

Das House of Switzerland steht mitten im Zentrum von Åre an bester Lage.

Die «Macher» des House of Switzerland kommen aus Burgdorf (links): Silvio Sederino und Chrigu Stalder.

Modularer Auf- und Abbau Der Komplex besteht neben den zwei Haupthäusern noch aus einem sogenannten Mittelschiff, das als Arbeits- und Lagerbereich dienen soll. Fläche: 80 Quadratmeter. Die beiden Haupthäuser bieten rund 80 Sitzplätze oder 200 bis 300 Stehplätze, wenn es Medaillen gibt und die Festivitäten die Nähte platzen lassen. Beheizt wird das ganze Haus mit zehn elektrisch betriebenen Steinplattenöfen. «Das ist die beste Möglichkeit, die drei Häuserteile gleichmässig zu beheizen», sagt Silvio Sederino. Der Gebäudekomplex besteht aus Fichtenholz. Böden, Decken und Dach sind aus gros-

sen Elementen gebaut. Zusammengestellt werden die drei Häuser modular, und die vorgefertigten Teile werden verschraubt. Beim Abbau ist so ein einfaches mechanisches Lösen der Schrauben möglich. Premiere in Åre Das House of Switzerland ist ein Prototyp und so ein exklusives Gebäude, das künftig nachhaltig genutzt werden soll. Swiss-Ski hat das Mietvorrecht. Wenn der Verband keine Ansprüche stellt, kann Woopdesign das Haus an Dritte vermieten. Swiss-Ski wird die drei Gebäudeteile vor allem an Grossanlässen nutzen

– so unter anderem in Adelboden oder Wengen. Noch vor Weihnachten waren sämtliche Teile des neuen House of Switzerland vorgefertigt, und sie wurden transportbereit gemacht. Am 7. Januar 2019 wurden die Teile verladen und in einer Woche nach Åre transportiert. Mitte Januar begannen zehn Mitarbeitende von Woopdesign mit dem Aufbau. Chrigu Stalder einen Monat zuvor: «Ein bisschen nervös sind wir schon. Am liebsten hätten wir das Haus hier probehalber aufgebaut.» Die Premiere war nun erst in Åre – eine geglückte Premiere. Noch einmal Chrigu Stalder beim Gespräch im Dezember: «Zur Sicherheit nehmen wir ein paar Teile zusätzlich mit. Man weiss ja nie!» J OS EPH WE I BE L www.swiss-ski.ch/hos

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hrigu hat Verspätung und schickt eine SMS. «Wird öppe viertu vor Nüni», schreibt er. Zielort ist die Kirchbergstrasse 130 in Burgdorf. Da stehen nicht ein Gebäudekomplex, sondern gleich mehrere und erst noch ganz ähnliche. In einen davon zog die Firma Woopdesign vor neun Monaten ein. Die Zeit, in der ein Baby im Bauch einer Frau verbringt, ehe es das Licht dieser Welt erblickt. Chrigu und sein Kompagnon Silvio haben auch ein Kind geboren – sozusagen. Es besteht aus viel, viel Holz und wurde vor rund zwei Wochen im rund 3000 Kilometer entfernten Åre modular aufgebaut – das House of Switzerland in der schwedischen WM-Stätte. Chrigu heisst mit Familiennamen Stalder, Silvio heisst Sederino. Im noch blutjungen Alter von 24 bzw. 25 Jahren haben sie ihre eigene Firma gegründet und das Geschäftsjahr 2018 nicht nur mit einer Züglete, sondern mit einer ganz besonderen Unternehmung gestartet. 22

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Alles etwas anders Der Eingang zur Firma Woopdesign hat weder ein Schild noch eine Türklingel. Man tritt ein, schaut sich um und spricht dann einen der hier zehn Mitarbeitenden an. Chrigu sei wahrscheinlich im Büro, sagt einer und zeigt auf eine offene Bühne in dieser lauten Werkhalle. Chrigu und Silvio sagen, sie seien im Moment ganz schön unter Druck und deshalb erscheine hier das Ganze noch etwas provisorisch. Ein grosser Sitzungstisch, zwei Couches und etwa drei Arbeitsplätze mit Computer. Von hier oben wird die Woopdesign strategisch und operativ geführt. Etwas anders als vielleicht anderswo. Das betonen die beiden Geschäftspartner immer wieder. Die Mitarbeitenden, zehn an der Zahl, seien stark im Entscheidungs- und Arbeitsprozess eingebunden. «Alle haben ein 80-Prozent-Pensum und viel Eigenverantwortung, auch im sozialen Bereich», betont Chrigu Stalder. Und wer kompensiert die fehlenden 200 Prozent? «Wir», feixt Silvio Sederino. Jedenfalls kommen Mitarbeitende und die beiden Chefs mit der unkomplizierten Arbeitsregelung bis heute ganz gut zurecht. Holz und Metall Geschreinert haben die beiden immer schon gerne und sich deshalb entschlossen, diese Firma zu gründen. Massenware gibt es hier keine, sondern jedes Möbelstück ist individuell. Auf der Website wird dieser Anspruch so umschrieben: «Die ausgewählten Materialien mit Handwerk und Traditionelles mit Innovation verknüpfen.» Zusammengebracht hat die

beiden die Ehefrau von Silvio Sederino. Und so haben Chrigu und Silvio kleinere Aufträge angenommen und den Kunden gute Qualität aus ihrer Werkstatt gezaubert. So gut, dass schon bald einer der zwei Schreiner davon leben konnte. Ihrem Credo sind sie treu geblieben. Neben der Schreinerei verarbeitet Woopdesign auch noch Metall, nachdem die Firma die Schlosserei von Vater Stalder übernehmen konnten. «Holz und Metall sind eine ideale Kombination», finden sie. Symbol der Heimatstätte Aus Holz und Metall besteht auch der Prototyp des neuen House of Switzerland, das nach Beginn der alpinen Skiweltmeisterschaften in Åre wohl jeden Tag zur Primetime im Zentrum der TV-Übertragungen in die Schweiz sein wird. Und wenn dann alle Gäste im House of Switzerland gemütlich in diesen zwei Häusern mit einer Fläche von je 120 Quadratmetern sitzen, denkt niemand mehr daran, wie die Vorgeschichte dieses immer wieder nutzbaren Gebäudekomplexes aussieht. Der Kunde Swiss-Ski steht zuoberst auf der Referenzliste von Woopdesign – nicht erst seit der Erteilung dieses ganz besonderen Auftrags. Man habe schon einige kleinere Projekte gemeinsam erarbeiten können. Die Vorgabe von Swiss-Ski war ein einem Chalet ähnlichen Gebäudekomplex, den man in relativ kurzer Zeit auf- und wieder abbauen kann. Ob nun im fernen Åre oder im nahen Adelboden und Wengen – das immer gleiche House of Switzerland wird so zum Symbol der Heimatstätte der Schweizer Skiathleten.

BWT: Partner im «House of Switzerland»

FOTO S: ZVG. / J OSE P H WE IBE L

Wenn es in wenigen Tagen im schwedischen Åre Schweizer WM-Medaillen zu feiern gibt, so findet das in einem ganz individuell gebauten Holzhaus statt. Auf einer Fläche von 320 Quadratmetern stehen gleich drei Häuserkomplexe aus Schweizer Produktion in Åre. Dahinter steht eine junge und ganz besondere Berner Firma.

Egal, ob schweisstreibende Trailrunning-Runde über Stock und Stein. Egal, ob muskelzehrendes Kettle-Bell-Stemmen im Gym. Oder einige weite Carvingschwünge die frisch präparierte Piste hinunter. Eines haben all diese sportlichen Betätigungen gemeinsam: Unsere Körper brauchen währenddessen und danach ausreichend Wasser! BWT, Partner im «House of Switzerland» in Åre macht aus lokal verfügbarem Leitungswasser bestes BWT Magnesium Mineralized Water. Gut für Körper und Umwelt. Rund 300 mg Magnesium sollte ein Erwachsener laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung täglich zu sich nehmen – sportlich aktive Menschen sogar noch mehr.

Die ideale Lösung: Tischwasserfilter von BWT mit den einzigartigen Filterkartuschen machen durch die Zugabe von Magnesium aus Ihrem Leitungswasser wertvolles Magnesium Mineralized Water. Und man leistet ganz einfach durchs Wassertrinken einen wertvollen Beitrag zur Deckung seines täglichen Magnesiumbedarfs – genau gesagt mit 2,5 Liter Magnesium Mineralized Water bis zu 20 Prozent des täglichen Mindestbedarfs an Magnesium! (Bei einer durchschnittlichen Wasserhärte von 17° dH = hartes Wasser.) Dazu kommt noch, dass mit Magnesium mineralisiertes Trinkwasser einen nahezu neutralen ph-Wert hat, was als besonders weich und wohlschmeckend empfunden wird. Ausserdem werden geruchs- und geschmacksstören-

de Stoffe aus dem Wasser gefiltert. Das Ergebnis: ein erfrischendes Wasser für Alltag und Sport. Spezial-Tipp für alle Sportler: Die BWT Filterkartusche für Magnesium Mineralized Water + ZINC, die gleichzeitig mit dem wertvollen Mineral Magnesium das Spurenelement Zink ins Wasser abgibt. Magnesium und Zink unterstützen das Immunsystem des Körpers sowie Haut und Haare – ein echtes Performance Plus. Und nie vergessen: Immer direkt zum Sport das Magnesium Mineralized Water + ZINC in der praktischen BWT Sportbottle aus Glas oder Tritan TM mitnehmen. Dann ist das Sportequipment komplett! Immer und überall dabei Die BWT Tischwasserfilter mit den Filterkartuschen für Mag-

nesium Mineralized Water machen dank ihrer weltweit einzigartigen und patentierten Technologie aus lokal verfügbarem Leitungswasser bestes mit Magnesium mineralisiertes BWT Wasser. Für die kleine Erfrischung zwischendurch im Büro, bei Veranstaltungen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen sorgen die BWT AQA drink Wasserspender, die es als Standgerät und in einer Auftisch-Version gibt. Diese Trinkwasserspender beziehen das Wasser direkt aus der Leitung und liefern auf Knopfdruck Magnesium Mineralized Water – prickelnd, gekühlt oder still. Mehr Informationen zu Magnesium Mineralized Water und den innovativen Trinkwasserlösungen von BWT finden Sie unter: www.bwt.com. FEBRUAR 2019

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Alpin: Åre

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An den alpinen Skiweltmeisterschaften steht erneut das «House of Switzerland» von Swiss-Ski im Zentrum. Es feiert eine Premiere und garantiert dank dem Berner Spitzenkoch Daniel Lehmann auch kulinarisch Swissness pur. Zur Premiere: Das «House of Switzerland» wird mit nach Åre transportiert und eigens für die WM aufgestellt (siehe Seite 22).

AUCH IN DER KÜCHE HERRSCHT

SWISS NESS

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FOTO S: B&S STO CK IM AGE , ZVG.

ei seinem ersten Reko-Besuch mit SwissSki-Vertretern in Åre nahm «House of Switzerland»-Küchenchef Daniel Lehmann den Platz unter die Lupe, wo das gänzlich aus Holz gefertigte Haus zu stehen kommt. «Ich liebe diese Herausforderung. Ich will etwas auf die Beine stellen können, etwas aufgleisen.» Nach Garmisch-Partenkirchen (2011), Schladming (2013), Vail (2015) und St. Moritz (2017) ist er nun bereits zu fünften Mal an einer alpinen Ski-WM für Gastgeber Swiss-Ski für die Gastronomie der feinsten Art zuständig. «Jede WM-Station brachte eigene Herausforderungen mit sich. In den USA waren die Schweizer Spezialitäten noch mehr gefragt als in Europa.» Die Aufgabe sei äussert reizvoll und biete ihm jeweils ein ganz neues Spektrum. Positiv zu erwähnen gelte bereits jetzt die ideale Zusammenarbeit mit dem OK. «Den Skisport, die ganze Atmosphäre schlechthin, liebe ich sowieso.» Kalt sei es gewesen. «Extrem winterlich», schmunzelt der Berner, als sein Blick beim Gespräch im Dezember fast wehmütig auf die spätherbstliche Stimmung draussen fällt.

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Ein Schweizer, wie er im Buche steht Normalerweise zelebriert Daniel Lehmann seine Kochkünste hoch über den Emmentaler Hügeln zwischen Arni und Emmenmatt. Dort liegt auf über 1000 Metern über Meer das Hotel «Moosegg». Im Restaurant wird Wellness für den Gaumen mit all seinen Facetten zelebriert. Nebst seinen Spezialitäten aus der modernen Landküche ist vorab das zu jeder Saison passende «Moosegg-Menü», ausgezeichnet mit 16

Gault-Millau-Punkten, weit über die Region hinaus bekannt. Daniel Lehmann ist ein Schweizer, wie er im Buche steht: Regional verbunden und gleichzeitig der Welt zugewandt. Der Lebenslauf des 41-jährigen Geschäftsführers und Küchenchefs ist gespickt mit einer schier endlosen Aneinanderreihung zahlreicher Auszeichnungen. Sie haben eines gemeinsam: Die besondere kulinarische Leistung und der ausgeprägte Teamgeist. «Ich freue mich, im House of Switzerland von Swiss-Ski vor allem Schweizer Spezialitäten anbieten zu dürfen.» Im Gegensatz zu den letzten WM-Einsätzen birgt das Engagement in Schweden zusätzliche Herausforderungen und einen extrem hohen Aufwand. Bisher sei das House of Switzerland von Swiss-Ski jeweils in Restaurants untergebracht gewesen und die entsprechende Infrastruktur bereits vorhanden war. Nach Åre werde man jedes einzelne Gewürz, jede Pfanne oder jeden einzelnen Schwingbesen aus der Schweiz mitbringen oder vor Ort einkaufen. Der Treffpunkt für alle Daniel Lehmann will das House of Switzerland von Swiss-Ski zum Treffpunkt für Athleten, Trainer, Sponsoren, Journalisten, Fans und Besuchern aus aller Welt machen. «Walliser Spezialitäten wie Fondue oder Raclette werden besonders gefragt sein. Auf der Speisekarte befinden sich jedoch auch Salate, Suppen, Pasta, Risotto, Fisch und Fleischspezialitäten.» Die Preise sind dabei sehr moderat. So gibt es zum Beispiel ein Original-Walliser-Fondue unter 20 Franken pro Person. «Einzig mit dem Nachschub von Walliser Weisswein könnte es eng

Ich freue mich, im House of Switzerland von Swiss-Ski vor allem Schweizer Spezialitäten anbieten zu dürfen. Küchenchef Daniel Lehmann

werden, denn die schwedischen Einfuhrbedingungen sind streng und kompliziert.» Bei seinem letzten WM-Einsatz in St. Moritz sei er nur einen halben Tag lang zum Skifahren gekommen. Dies werde in wenigen Tagen kaum anders sein, auch wenn ihm sechs Köche und sieben Service-Fachangestellte aus der Heimat zur Seite stehen. Und trotzdem: Daniel Lehmann lebt seine Passion, denn am Ende des Gesprächs zeigt er sich bereits heute davon angetan, an der alpinen WM 2021 in Cortina d’Ampezzo, 2023 in Courchevel-Méribel und natürlich sehr gerne 2025 möglichst in CransMontana eine neue Herausforderung wiederum mit grosser Leidenschaft anzugehen. D ANI EL M ARTI NY

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Alpin: Åre

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Hugo Steinegger: »Wir sind für 2025 noch nicht in der Pole-Position».

Swiss-Ski zusammengearbeitet. Präsident Urs Lehmann hat Einsitz im Strategie-OK genommen.

und immer neue Herausforderung.» Tatsächlich ist das Erscheinungsbild der Kandidatur realisiert. Das Logo der WM-Kandidatur ist eine überzeugende Symbiose zwischen dem Kanton Wallis und der Destination. Zudem wird für die offizielle Kandidatur sehr eng mit

Vorwärts schauen Der ideale Standort und die Einzigartigkeit des neuen Swiss House fand auch bei Hugo Steinegger sofort Zuspruch. «Das mobile Chalet wird bestimmt ein Renner. Mit der Übernahme des Hauptpatronats für das House of Switzerland in Åre setzen wir im engen Verbund mit dem Kanton Wallis und Swiss-Ski starke Akzen-

Mit Helvetia im House of Switzerland Schweizer Ski-Medaillen feiern

K A ND I DAT UR CR AN S - M ON TA NA

DYNAMISCH UND SELBSTBEWUSST

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Mitten auf dem Dorfplatz von Åre wird das House of Switzerland zu stehen kommen.

FOTO S: ZVG.

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FOTO: ZVG.

Der alpine Skirennsport in Crans-Montana ist fest verwurzelt und mit der Jahreszahl 1987 in überaus harmonischem Einklang. Vor 32 Jahren regnete es im Unterwalliser Skiort förmlich Medaillen für die Schweiz. Crans-Montana setzt aber auch regelmässig im Weltcup wichtige Akzente. 2025 will CransMontana wieder im globalen Mittelpunkt des alpinen Skisports stehen. Hugo Steinegger. «Die Austragung von alpinen Skiweltmeisterschaften kommt der höchsten Auszeichnung im Skirennsport gleich.» Deshalb sei die Motivation im ganzen Ort riesig. Crans-Montana führt alljährlich Frauenrennen im Weltcup durch und zeigt, zu was der Ort und die Veranstalter fähig sind. «Besser machen können wir es immer. Es ist eine stetige

D ANI EL M ARTI NY

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Das Logo der WM-Kandidatur Crans-Montana: eine gelungene Verbindung des Kantons Wallis, der Destination Crans-Montana und der FIS-Ski-WM.

ynamisch, emotional und selbstbewusst soll die Kandidatur laut Vize-Exekutivdirektor Hugo Steinegger anvisiert werden. Dem Berner, inzwischen im Wallis beheimatet, ist bewusst, dass es nicht einfach werden wird, im Mai 2020 am FIS-Kongress in Marrakesch den Zuschlag zu erhalten. «Wir sind bereit und geben alles dafür», betont ein selbstsicherer

te», sagt Steinegger, der bereits 1987 an den Weltmeisterschaften 1987 als Pressechef agierte. «Natürlich zehren wir noch von dieser unvergessenen Veranstaltung mit dem grossen Medaillensegen. Wir wollen uns aber von diesem Mythos trennen und vorwärts schauen». Die FIS sieht für Bewerbungen jeweils eine achtjährige Pause nach Ende der letzten Weltmeisterschaften in einem Land vor. «Unsere Bewerbung ist inhaltlich absolut top und gehört diesbezüglich zu den Favoriten. Jedoch gibt es die politische Komponente zu berücksichtigen, wonach wir für 2025 noch nicht in der Pole-Position sind.» Hugo Steinegger gibt sich kämpferisch: «Es wird erneut alpine Skiweltmeisterschaften in Crans-Montana geben. Wenn 2025 noch nicht, dann zwei oder vier Jahre später!» Die Basis sei gelegt. «Wir werden kämpfen und bald der ganzen Welt dynamische und spannende Titelkämpfe aus unserer wunderbaren Region ins Haus liefern. Darauf dürfen wir uns alle sehr freuen», zeigt sich Hugo Steinegger überzeugt.

Helvetia Versicherungen ist seit vielen Jahren Verbandssponsor von Swiss-Ski und unterstützt auch zahlreiche Athletinnen und Athleten. Die internationale Versicherungsgruppe wird sich dieses Jahr zudem auch als Hauptsponsor der Alpinen Skiweltmeisterschaft im schwe-

dischen Åre engagieren und – und dies wohl zur Freude aller Schweizer Ski-Fans – auch als Hauptsponsor des House of Switzerland. «Das House of Switzerland hat an Skiweltmeisterschaften einen grossen Stellenwert und wird sehr geschätzt. Wir freuen uns,

als Hauptsponsor dabei zu sein», erklärt Cyril Grin, Leiter Sportsponsoring bei Helvetia. «Natürlich hoffen wir, dass im House of Switzerland viele Schweizer Medaillen gefeiert werden können.» Helvetia ist übrigens nicht nur Hauptsponsor der Alpinen

Weltmeisterschaft, sondern auch der Nordischen Skiweltmeisterschaften im österreichischen Seefeld.

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Nordisch: Seefeld

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Seefeld Der Klassiker unter den Nordischen

«HAND IN HAND», so lautet das Motto vom nordischen Hotspot Seefeld, der gemeinsam mit Innsbruck die nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 veranstalten wird.

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ereits drei Mal brannte das olympische Feuer in der Olympiaregion Seefeld in Tirol, welche Austragungsort der nordischen Disziplinen im Rahmen der Olympischen Winterspiele in den Jahren 1964 und 1976 sowie bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 war. 700 Athleten reisen an Im Rahmen der nordischen Ski-WM 2019, der zweiten Austragung in Seefeld nach 1985, wurden neben der Bahnhofsanierung auch weitere Investitionen für eine Steigerung der

Nordisch: Seefeld

Qualität – insbesondere des Loipennetzes sowie der Infrastruktur – umgesetzt. «HAND IN HAND», so lautet das Motto Seefelds vom 19. Februar bis 3. März 2019. 700 Athleten aus über 60 Nationen gehen an den Start. Der Skisprung-Wettkampf von der Grossschanze findet auf der Bergisel-Schanze in Innsbruck statt. Gesamthaft wird zu 21 Bewerben gestartet. Olympisches Feuer Die aufregende sportliche Historie ist namensgebend für die Region: In den Jahren 1964 und

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1976 wetteiferten hier die Teilnehmer der Olympischen Winterspiele in den nordischen Disziplinen um den Sieg. Zuletzt wurde das olympische Feuer 2012, im Rahmen der Olympischen Jugend-Winterspiele, in die Region getragen. Neben Olympia nutzen weitere international renommierte Sportwettbewerbe die idealen Langlaufbedingungen der Region und die hohe Kompetenz im Skisprung sowie der Kombination: Seit 2014 ist Seefeld jährlich Austragungsort des Weltcup Nordic Combined Triple. Eine Ausnahme bildet dieses Jahr mit den Weltmeisterschaften. JOSEPH WE IBE L

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FOTO S: O LYM PI ARE G IO N S EE FE LD

Die Sponsoren und Partner

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1985 war Seefeld erstmals Schauplatz der nordischen Skiweltmeisterschaften. Der Ort in Tirol wurde dank diesem Grossanlass vermehrt als touristische Perle im Sommer und Winter wahrgenommen. Dank seiner Lage auf einem Hochplateau ist der Tiroler Winter- und Sommerkurort vor allem für Langläufer zu einem eigentlichen Mekka geworden. An den Weltmeisterschaften vor 33 Jahren spielten die Schweizer Vertreter keine Hauptrollen. In den Langlaufbewerben fällt vor allem der 5. Rang in der Männer- und der 6. Platz in der Frauen-Staffel auf. Bei den Männern starteten Koni Hallenbarter, Giachem Guidon, Joos Ambühl und Andreas Grünenfelder. Bei den Frauen waren Karin Thomas, Annelies Lengacher, Martina Schönbächler und Evi Kratzer in der Loipe. Die beste Platzierung holte sich bei den Männern im 30-km-Lauf als Achter Giachem Guidon, bei den Frauen klassierte sich Evi Kratzer über 5 km als Neunte, Marie Risby wurde Zehnte. Schweizer Starter gab es auch in der Nordischen Kombination mit Fredy Glanzmann, Andreas Schaad und Sergej Tschervjakow. Im Einzelwettkampf auf der 90-m-Schanze und auf der Loipe (15 km) klassierte sich das Schweizer Trio in den Rängen 5, 9 und 10.

SEEFELD

NORDISCHE SKIWELTMEISTERSCHAFTEN 1985, 2019 Höhe 1180 bis 2064 Meter über Meer Lage Seefeld befindet sich auf einem nach Süden hin geöffneten Hochplateau im Tirolerland, umrahmt vom Wetterstein-, Karwendel- und MiemingerGebirge sowie der Hohen Munde. Gästebetten 15 000

ANGEBOT IM WINTER

ANREISE

Langlauf 247 Loipenkilometer, davon 135 km klassisch und 112 Kilometer Skating. Alpin Rund 30 Pistenkilometer (vor allem familienfreundliches Skigebiet). Ausserdem 142 km Winterwanderwege; 35 km Schneeschuhwanderrouten, 90 Strecken (52 leicht, 32 mittelschwer, 6 schwer)

Mit Flugzeug Flughafen Innsbruck, ca. 25 Minuten entfernt von Seefeld. Mit Bahn Von München und Innsbruck aus gibt es gute Bahnverbindungen nach Seefeld. Direkte Fahrt von Zürich mit Railjet ÖBB nach Innsbruck und anschliessend nach Seefeld (ICE-Verbindung Innsbruck-München). Mit PW Aus allen vier Himmelsrichtungen gibt es sehr gute Verbindungen in die Region. Osten/Westen: Über A12, Ausfahrt Zirl oder Telfs; Süden: Von der Brennerautobahn auf die A12; Norden: Ab München, über Garmisch.

Alle Infos zum Ticketverkauf, Pläne und Wissenswertes rund um die WM 2019 erhält man unter www.seefeld2019.com

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Nordisch: Seefeld

Dario Cologna ist der weltweit erfolgreichste Langläufer der Gegenwart. Sein Palmarès zieren neben den je vier Olympiasiegen, Erfolgen im Gesamtweltcup und Triumphen an der Tour de Ski auch drei WM-Medaillen. Ein vierter WM-Podestplatz soll bei den Titelkämpfen in Seefeld (19. Februar bis 3. März) folgen. Hierfür müsse allerdings wie immer alles aufgehen, so Cologna.

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it dem WM-Ort in Tirol verbindet der 32-jährige Bündner sehr gute Erinnerungen. Wenige Wochen vor dem Gewinn von Olympia-Gold über 15 km in PyeongChang entschied Cologna Ende Januar 2018 in Seefeld die WM-Hauptprobe (15 km Skating mit Massenstart) für sich.

FOTO : SWI SS -SK I

WENN MAN GROSSE SIEGE ERRUNGEN HAT, WILL MAN DAS WIEDER ERLEBEN

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Bereits vor sechs Jahren, im Februar 2013, hast du alle bedeutenden Titel in deinem Sport errungen gehabt. Wie wichtig sind Siege und Medaillen seither noch für dich? Dario Cologna: Nach wie vor sehr wichtig. Für mich ist es eine grosse Motivation, wichtige Rennen zu gewinnen und damit der Beste zu sein. Es hat sich nicht wesentlich etwas geändert, seit ich alle Titel, die es zu gewinnen gibt, mindestens einmal gewonnen habe.

Du liefst st also nie Gefahr, zwischendurch den nötigen Ehrgeiz zu verlieren? Bis jetzt habe ich noch immer Freude an dem, was ich tue. Klar muss man sich aber immer wieder von Neuem motivieren; der Aufwand, um an der Weltspitze mitmischen zu können, ist gross. In den Jahren 2016 und 2017, als es mir nicht nach Wunsch gelaufen war, war er noch höher. Aber die Motivation war stets da, die grossen Erfolge noch einmal zu erreichen. Welches war dein bislang grösster Sieg? Die Olympiasiege stechen von allen Erfolgen schon etwas heraus – aufgrund der Vorgeschichte insbesondere jener im Skiathlon in Sotschi. Es war ja damals nach meiner Fussverletzung ein Wettlauf gegen die Zeit. Letztlich ging alles so perfekt auf, weshalb jener Sieg der emotionalste Moment in meiner Karriere war. Deine erste Olympia-Goldmedaille hast du mit knapp 24 Jahren gewonnen. Hat dich jener Erfolg gelassener gemacht – oder hast du dich damit noch mehr unter Druck gesetzt? Das ist schwierig zu sagen. Wenn man solch einen Sieg errungen hat, dann will man das wieder erleben. Jener Erfolg 2010 in Vancouver war auf jeden Fall wichtig fürs Selbstvertrauen. Ich hatte von da an die Gewissheit und Bestätigung, dass ich bei einem Grossanlass reüssieren kann. Aufgrund verschiedener Verletzungen lagen zwischenzeitlich fast drei Jahre zwischen deinem 21. und 22. Weltcupsieg. Aussenstehende zweifelten, ob du es jemals wieder an die Spitze schaffst. Inwiefern hat dich diese Periode geprägt? Welche Erkenntnisse für deine weitere Karriere hast du damals gewonnen? Ich selbst habe jene Phase nie als so schlimm empfunden. Ich wusste, dass ich nie weit weg war von der Spitze. Zweimal konnte ich wegen Verletzungen die Saison nicht ganz durchziehen. Letztlich wird man immer mit dem verglichen, was man schon erreicht hat. Die Ansprüche von aussen waren und sind hoch, ein 4. oder 5. Platz ist nicht mehr viel wert. Da hat man schon gesehen, wie schnell es geht. Es war auf jeden Fall ein spannender Prozess, das durchzumachen und darüber nachzudenken, was man ändern und besser machen kann. Wenn es dann später so aufgeht wie bei mir in der letzten Saison, ist es umso schöner. Siehst du deine Leistungen in der Schweizer Öffentlichkeit angemessen gewürdigt? Grundsätzlich schon, ja. Aber der Sport ist einfach extrem schnelllebig. Man wird ständig an den grössten Erfolgen gemessen. In der Schweiz haben andere Sportarten wie Ski Alpin einen grösseren Stellenwert als Langlauf, aber darunter leide ich nicht. Fakt ist, dass es mehr

Fokus // WM-Vorschau

Schweizer Skifahrer als Langläufer gibt, die im Schweize Weltcup regelmässig Topklassierungen realisieren. Im Langlauf liegt der Fokus mehr auf meiner Person – in guten wie in schlechten Phasen. Im Februar in Seefeld nimmst du zum sechsten Mal an Weltmeisterschaften teil. Welches ist dein bislang schönstes WM-Erlebnis? Der Sieg 2013 im Skiathlon. Jene WM im Val di Fiemme war für mich die schönste. Ich hatte damals eine super Form, zudem gab es viele Schweizer Fans an der Strecke. Das Val di Fiemme ist grundsätzlich ein gutes Pflaster für mich (Cologna gewann hier neben je einmal WMGold und WM-Silber auch viermal die Tour de Ski). Rein von der Atmosphäre her war auch die WM zwei Jahre zuvor in Oslo speziell, allerdings lief es für uns Schweizer damals sportlich schlecht. Ich bin überzeugt, dass auch in Seefeld die Stimmung hervorragend sein wird und wir von vielen Schweizer Fans unterstützt werden. Verspürst du nach mehr als einem Jahrzehnt als Profi-Langläufer noch Nervosität vor dem Start? Oder nur noch vor ganz grossen Rennen an Titelkämpfen? Eine gewisse Anspannung ist immer da, denn man weiss ja nie genau, was letztlich auf einen zukommt. Wenn man jedoch spürt und weiss, dass man fit ist, macht dies vor dem Start gelassener. Bei einem Rennen mit Einzelstart muss man jeweils sofort parat sein, bei Massenstartrennen hat man etwas Zeit, um in den Wettkampf reinzukommen. Massenstartrennen mag ich etwas lieber, sie ermöglichen mehr taktische Spielräume. Wobei: Drei meiner vier Olympiasiege habe ich in Rennen mit Einzelstarts errungen ... Angenommen, du könntest diese Saison mit einer weiteren Goldmedaille an den Weltmeisterschaften in Seefeld krönen. Könnte es sein, dass du dich dann dazu entscheidest, deine Karriere zu beenden? Grundsätzlich wäre es dann natürlich kein schlechter Zeitpunkt. Aber ich mache diesen Entscheid nicht von den Resultaten in Seefeld abhängig. Nach dieser WM-Saison werde ich mir so oder so Gedanken darüber machen, wie es weitergeht. Wenn die Freude und Motivation weiterhin da sind, werde ich die Karriere fortsetzen. Welche Pläne hast du für die Zeit nach deinem Karriereende? Bleibst du dem Langlaufsport in einer bestimmten Funktion erhalten? Noch weiss ich nicht genau, in welche Richtung es gehen soll. Es ist auch nicht gesagt, dass es zunächst zwingend etwas im Bereich Sport sein muss. In irgendeiner Form einen Bezug zum Langlauf werde ich jedoch immer haben. RO M AN E B ER LE

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Fokus // WM-Vorschau

Snowboard/Ski Freestyle: Park City

Vom 1. bis 10. Februar 2019 kämpfen die weltbesten Snowboard- und Ski-FreestyleAkteure im über 8 500 Kilometer entfernten Park City (USA) um Medaillen – dies anlässlich der 13. Snowboard- respektive 18. Ski-Freestyle-Weltmeisterschaften.

N

ach 2015 und 2017 wird zum dritten Mal eine Doppel-Weltmeisterschaft aus SkiFreestyle und Snowboard durchgeführt. An drei verschiedenen Schauplätzen – Park City Mountain, Solitude Mountain Resort und Deer Valley – starten rund 1400 Athleten aus 40 Ländern zum grössten Wintersportevent in Park City im US-Bundesstaat Utah seit den Olympischen Spielen 2002. Die jüngsten Erfolge des Schweizer Teams an den Olympischen Spielen in PyeongChang – Nevin Galmarini und Sarah Höfflin holten Gold, Mathilde Gremaud und Marc Bischofberger Silber sowie Fanny Smith Bronze – schrauben die Erwartungen zusätzlich in die Höhe. «Die Erwartungen für die Weltmeister-

DOPPELWELTMEISTERSCHAFTEN ZUM DRITTEN

Biathlon: Östersund

VOM TRAUMSTART ZUM NÄCHSTEN

schaften in Park City sind hoch. Wir rechnen mit fünf bis sieben Medaillen über alle Snowboard- und Ski-Freestyle-Wettkämpfe gesehen», so Sacha Giger, Direktor Ski Freestyle, Snowboard und Telemark bei Swiss-Ski.

HIGHLIGHT?

Neue Disziplinen: Feuertaufe an der WM Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte im Juli 2018 angekündigt, dass die Disziplin Big Air an den Olympischen Spielen 2022 neu ins Freeski-Programm aufgenommen wird. Die Feuertaufe an einem Grossanlass gibt es an den diesjährigen Weltmeisterschaften zu bestaunen. Auch im Aerials-Programm taucht mit dem Team-Event eine neue Disziplin auf. SABRINA AE BISCHER

Zum dritten Mal nach 1970 und 2008 ist Östersund Austragungsort der Biathlon-Weltmeisterschaften (7. bis 17. März 2019). Die Stadt in Mittelschweden mit ihren rund 50 000 Einwohnern ist aus dem Biathlon-Kalender nicht wegzudenken. Seit Jahren erfolgt hier jeweils der Auftakt in die neue Weltcupsaison – ausser es wird wie in diesem Jahr in Östersund um WM-Medaillen gekämpft.

«W

ir wollen bei der WM an die Ergebnisse der Olympischen Spiele anknüpfen und uns nach Möglichkeit noch verbessern», so die Zielvorgabe des Schweizer Biathlon-Chefs Markus Segessenmann. Insgesamt werden in Östersund zwölf Medaillensätze vergeben – im Vergleich zu den Winterspielen in PyeongChang zusätzlich auch einer für die Single-Mixed-Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen hatten vor einem Jahr für die Schweizer Biathlon-Equipe sechs DiplomRänge und ein weiterer Top-10-Platz resultiert.

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FOTO S: SWISS -S KI , N O RDIC FO C US

MARC BISCHOFBERGER Drei Eigenschaften, die auf mich zutreffen: Zielstrebig, ab und zu etwas chaotisch und euphorisch. Mein bislang schönstes WM-Erlebnis: Die WM in Sierra Nevada war bestimmt ein cooles Erlebnis, als wir über die teils sandige Piste fuhren. Leider wurde ich dort in den Finalläufen auf den letzten hundert Metern von zwei Athleten überholt. Mein WM-Glücksbringer: Einen Glücksbringer habe ich keinen, da ich Angst habe, diesen zu vergessen. Ich habe aber angefangen, mein eigenes Kissen mitzunehmen, da ich so am besten schlafen kann. Vielleicht ist das mein Glücksbringer. Was ich mit dem WM-Ort ausser den Wettkämpfen verbinde: Die Unterkunft, die wir letztes Jahr während einem Rennen hatten! Das war eine super «Bären-Lodge». Da hatten wir eine gute und amüsante Zeit mit dem Team. Mein Rezept gegen Nervosität vor dem Start: Mein Ritual ist, dass ich meine Skier selber an den Start trage und selber anziehe, ohne dass mir jemand die Skischuhe abklopft. Das mache ich, um mich abzulenken.

Fokus // WM-Vorschau

Sehr komplexe Sportart Für zwei dieser Topklassierungen zeichnete damals der Schweizer Teamleader Benjamin Weger verantwortlich; der 29-Jährige wurde sowohl in der Verfolgung als auch im Einzel Sechster. Nun soll es für den Silbermedaillengewinner an den Junioren-Weltmeisterschaften 2009 bei den Titelkämpfen in Östersund nochmals einen Schritt nach vorne gehen. «Es braucht in einem Wettkampf 100 Prozent beim

B E NJA M I N W EG ER Drei Eigenschaften, die auf mich zutreffen: Ruhig, bodenständig und naturverbunden. Mein bislang schönstes WM-Erlebnis: Die gesamte WM 2017 in Hochfilzen. An diesem Ort laufe ich gerne und fühle mich wohl mit den Bergen und dem Schnee. Beim Einzel-Rennen an der WM in Hochfilzen war ich bis zum letzten Schiessen auf Medaillenkurs. Ansonsten bin ich bislang etwas auf Kriegsfuss mit Weltmeisterschaften. Mein WM-Glücksbringer: Ich habe keinen, denn ich bin nicht abergläubisch. Was ich mit dem WM-Ort ausser den Wettkämpfen verbinde: Es gibt einen schönen Fliegenfischerladen, den ich häufig aufsuche. Normalerweise bestreiten wir in Östersund im Dezember, wenn es lange dunkel ist, unsere Wettkämpfe. Da ist es schon Gold wert, ein bisschen Ablenkung im Fliegenfischershop zu finden und über etwas anderes als Biathlon zu reden. Mein Rezept gegen Nervosität vor dem Start: Ich habe grundsätzlich kein grosses Problem, dass ich vor Wettkämpfen zu nervös bin. Ein bisschen Anspannung gehört dazu. Mittlerweile habe ich ein relativ gutes Selbstvertrauen. Ich kann mich auf meine Fähigkeiten verlassen und muss mir nicht unnötig Gedanken machen.

Schiessen und beim Laufen. Wenn man nicht in beidem absolut top ist, reicht es nicht für das Podest. Die Sportart ist sehr komplex», so Weger. Ebendiese Komplexität ist es, die den Oberwalliser an seinem Sport so sehr fasziniert. Vieles spielt sich im mentalen Bereich ab. «Was das Schiessen betrifft, kann man immer etwas dazulernen und sich weiterentwickeln. Für mich hat das bis heute nicht an Reiz verloren.» Am liebsten Athlet gegen Athlet Auf diese Saison hin hat Weger in der Vorbereitung einige Anpassungen vorgenommen – nicht zuletzt mit Weitsicht auf die Olympischen Spiele 2022. Er ging teils eigene Wege abseits des Teams. «Ich habe das nicht gemacht, nur weil ich etwas anderes machen wollte. Ich war einfach der Meinung, dass ich für mich so das Maximum aus dem Training herausholen kann.» Obschon er sich damit etwas exponiert hat, hat er nie zusätzlichen Druck gespürt. Am ersten Weltcup-Podestplatz einer Schweizer Staffel (Rang 2 zum Saisonauftakt in Pokljuka mit der Mixed-Staffel) war er massgeblich beteiligt. Weger liebt den Wettkampf Athlet gegen Athlet, den es in den Staffel-Rennen gibt. Entsprechend präferiert er in den Einzel-Wettkämpfen die Disziplinen Verfolgung und Massenstart. «Hier hat man den direkten Vergleich. Man weiss stets, wo man steht, und kann taktisch etwas ausprobieren.» RO M AN E B ER LE

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Fokus // WM-Vorschau

Télémark: Rjukan

Kolumne // Medizin

Eine Grippe dauert sieben Tage oder eine Woche. Und ein Pfeiffer? Die Biathletin Flurina Volken verpasst die ganze Saison 2015/2016, die Alpin Skifahrerin Camille Rast muss im Februar 2018 die Saison abbrechen; das Gleiche passierte im Jahr 2008 auch dem TennisIdol Roger Federer. Der Grund dafür ist immer derselbe: Pfeiffersches Drüsenfieber. Ursache dafür ist ein Virus, das sogenannte Epstein-Barr-Virus (EBV). Der Übertragungsweg geschieht als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch – typischerweise beim Küssen, was der Krankheit auch den Namen «Kissing-Disease» oder «Kusskrankheit» gegeben hat. Küssen gehört auch in der Schweiz zum offiziellen Begrüssungsritual. Im Alter von 30 Jahren haben sich rund 95 Prozent der Bevölkerung bereits einmal mit diesem Virus infiziert. Die meisten von ihnen haben aber kaum Symptome bemerkt. Die Erkrankung kann durchaus in Form eines einfachen Schnupfens oder einer Erkältung ablaufen. Sie zeigt aber auch sehr schwere Verläufe. Gerade Sportler und Sportlerinnen sind während der intensiven Trainings und damit einhergehend reduzierten Abwehrkräften besonders exponiert. Was anfänglich wie eine Grippe mit Halsweh, Fieber und Müdigkeit beginnt, kann bei heftigem Verlauf noch andere Organe wie die Leber und Milz befallen und zu einem sehr schweren Krankheitsbild führen. Klarheit über den Erreger schafft dann die Untersuchung

im Blut. Die Krankheit kann Wochen oder Monate andauern. Da bei dieser Viruserkrankung kein Impfschutz möglich ist und die Therapiemöglichkeiten sich fast nur auf die Linderung der Symptome beschränken, ist es umso wichtiger, dass die Sportler überhaupt nie in den Kontakt mit diesem Virus kommen. Bis es bei einem Virusträger zum Ausbruch der Erkrankung kommt, kann dies mehrere Wochen dauern. In dieser Zeit ist

Dr. med. Walter O. Frey Chefarzt Swiss-Ski Ärztlicher Leiter Balgrist Move>Med Zürich

der Betreffende aber bereits ansteckend, auch wenn er sich noch gesund fühlt und sich normal im Team integriert bewegt. Er kann so das Virus unbemerkt an sein ganzes Umfeld übertragen. Nur ganz konsequenter Infektionsschutz während des ganzen Jahres mit Begrüssungsritual auf Distanz, häufiges Händewaschen mit Desinfektionsmitteln etc. bieten einen adäquaten Ansteckungsschutz. Wen es trotzdem einmal erwischt, muss jegliches Training einstellen und der muss sich auf eine längere Krankheitspause einrichten. Der grösste und häufigste Fehler ist der Versuch, zu rasch wieder mit dem Training zu beginnen. Auch wenn die Blutuntersuchung schon lange normale Werte zeigt und alle Krankheitssymptome verschwunden sind, kann es noch lange dauern, bis ein erstes lockeres Training wieder möglich ist. Da diese Erkrankung gerade beim Sportler einschneidende Konsequenzen haben kann, müssen wir uns nicht wundern, wenn uns die Athleten zur Begrüssung die Faust entgegenstrecken statt uns innig zu umarmen. Sie tun dies einzig aus Verantwortungsbewusstsein und zum eigenen Ansteckungsschutz. Faust auf Faust statt Hand in Hand oder Wange an Wange unterbricht die Weitergabe des Kissing-Virus’ definitiv.

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ZURÜCK ZUM URSPRUNG

Z

um zweiten Mal nach 2011 ist die südnorwegische Kleinstadt Rjukan Austragungsort der Telemark-Weltmeisterschaften. Die Titelkämpfe bilden für die Telemarker gleichzeitig den Abschluss der Saison 2018/2019. «Wir wollen an den Weltmeisterschaften in Rjukan die sensationellen Erfolge, die wir vor

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zwei Jahren feiern durften, zu wiederholen», gibt Hans-Peter Birchler, Chef Telemark bei Swiss-Ski, die Zielvorgabe bekannt. Damals kehrte das Team mit acht WM-Medaillen aus Frankreich zurück. Alleine die 34-fache Kristallkugel-Gewinnerin Amélie WengerReymond durfte sich vier Goldmedaillen umhängen lassen. Sie gewann in La Plagne-Montchavin alle Einzelrennen sowie den TeamEvent. «Wir sind sehr gespannt, wo sich Amélie an den ersten internationalen Rennen nach ihrer Babypause wieder einreihen kann», so Birchler über die 31-jährige Walliser Ausnahmekönnerin. SABRINA AEBISCHER

A M É L I E WE NG E R - R E YM O ND Drei Eigenschaften, die auf mich zutreffen: Bewegungsdrang, fokussiert, fürsorglich. Mein bislang schönstes WM-Erlebnis: Meine erste WM 2007 zu Hause in Thyon vor dem Heimpublikum. Mein WM-Glücksbringer: Meine Familie und meine Teamkollegen. Was ich mit dem WM-Ort ausser den Wettkämpfen verbinde: Einmal den Gaustatoppen, den mit 1883 Metern höchsten Berg Südnorwegens, herunterfahren zu können. Mein Rezept gegen Nervosität vor dem Start: Selbstgespräche.

FOTO S: ZVG.

Als letzte der fünf Weltmeisterschaften, die 2019 in den Swiss-Ski-Sportarten ausgetragen werden, stehen vom 20. bis 23. März die Titelkämpfe im Telemark an. Austragungsort ist kein geringerer als das Ursprungsland des Telemarks: Norwegen.

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Service // Mitgliederangebote

Mixed Zone

TEAM COLLECTION

Breitensport

DER SWISSCOM SNOWDAY FOR FAMILY & FRIENDS FEIERT PREMIERE

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Sichern Sie sich jetzt Ihren persönlichen Bag und profitieren Sie als Swiss-Ski-Mitglied vom Spezialpreis der qualitativ hochstehenden Modelle. Ob Business Bag, Hybrid Bag, Tube Bag,

Gym Bag, Big Bag oder Premium Travel Bag: Die neue Swiss-Ski Team Bag Collection bietet für jeden Geschmack und jeden Bedarf die passende Reise-, Transport- oder Sport-Tasche.

Swiss-Ski-Hauptsponsorin Swisscom lanciert im Winter 2018/19 einen einzigartigen Schneesporttag: Der Swisscom SnowDay for family & friends findet am 23. März 2019 erstmals statt. Anmeldungen sind bis am 10. März 2019 möglich.

Skicross NEU

Der Premium Travel Bag ist der ideale Begleiter für eine Städtereise oder einen Business-Trip. Mit seinen Massen passt er als Handgepäck in den Flieger. Zudem kann das ergonomische Tragesystem zu diesem Zweck verstaut werden.

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Der wetterfeste Business Bag ist mit seinen diversen Details perfekt auf den Business-Alltag zugeschnitten. Die Form und das widerstandsfähige Aussenmaterial sorgen dafür, dass Dokumente stets geschützt sind. Das gepolsterte Notebookund Smartphone-Fach stellt sicher, dass auch die Electronical Devices immer am richtigen Platz sind.

Der vielseitig einsetzbare Big Bag überzeugt durch seine Einfachheit, Funktionalität, das grosse Füllvolumen und seine Strapazierfähigkeit. Er dient als guter Wegbegleiter für Reisen und Transporte mit grösserem Materialbedarf. Perfekt eignet sich der Big Bag für Skiclubs und Skischulen, welche ein grosses Volumen an Material auf den Berg befördern müssen.

Die Vielseitigkeit und Funktionalität des Gym Bags ist unbestritten. Der Bag kann über das ganze Jahr im Alltag verwendet werden – beispielsweise als Turnbeutel oder als kompakte Zusatztasche für spontane Einkäufe.

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Der Tube Bag besitzt die ideale Grösse für den Gebrauch als Sport- oder Reisetasche. Die eingebaute Kulturbeutel-Garage dient als spezifisches Fach für alles Mögliche. Das mitgelieferte Necessaire kann zum individuellen Gebrauch genutzt werden.

Der Hybrid Bag ist der multisportive, leichte Rucksack, der über das gesamte Jahr immer im Einsatz steht – beispielsweise beim Biken, Wandern, Skifahren oder Einkaufen. Durch das speziell hochwertige und leichte Aussenmaterial kann der Bag in eine kleine Tasche zusammengerollt und verstaut werden.

6 PODESTPLÄTZE: SCHWEIZ GEWINNT NATIONENWERTUNG DER CROSS ALPS TOUR Wegen Schneemangels – die Weltcup-Rennen in Val Thorens und Montafon mussten abgesagt werden – startete der WM-Winter der Skicrosser mit elftägiger Verspätung am 17. Dezember im heimischen Arosa.

FOTO S: SWISS -S KI

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Die Equipe um Cheftrainer Ralph Pfäffli wusste bei erster Gelegenheit direkt zu überzeugen: Beim Saisonauftakt gewannen Jonas Lenherr und Fanny Smith den SkicrossNachtsprint, der Bündner Alex Fiva wurde in Arosa Dritter. Vier Tage nach dem erfolgreichen Weltcup-Auftakt stand im italienischen Innichen erneut Fanny Smith zuoberst auf dem Podest, sie gewann auch das zweite WeltcupRennen der verkürzten Cross Alps Tour. In einem hartumkämpften Finale gegen die Schwedin Sandra Näslund behielt Smith die Nerven

Dieses Jahr findet zum ersten Mal der Swisscom SnowDay for family & friends statt. Am 23. März 2019 geniessen Familien und Freunde einen unvergesslichen Schneesporttag in Meiringen-Hasliberg. Egal ob Anfänger oder Profi – jeder ist willkommen. Tickets gibt es bereits ab CHF 25.–. Swisscom-

und sicherte sich souverän ihren insgesamt 15. Weltcupsieg. Beim Schlussevent der Cross Alps Tour reüssierte überraschend der 28-jährige Prättigauer Joos Berry und errang so seinen ersten Weltcupsieg. Sein zuvor bestes WeltcupResultat war ein 7. Platz gewesen. «Was willst du noch mehr, ich bin überglücklich. Ich wusste, dass ich ein gutes Herbsttraining hatte, doch dass es direkt so gut aufgeht, hätte ich nicht gedacht», freute sich Berry. «Wir haben ein unglaublich starkes Team, das ist sehr motivierend. Ihnen gehört ein grosses Dankeschön,

inOne-Kunden profitieren von einem Spezialrabatt. Im Preis enthalten ist sowohl die Tageskarte als auch ein Bon für ein Mittagessen plus Getränk. «Wir freuen uns auf den ersten Swisscom SnowDay for family & friends und können es kaum erwarten, zusammen mit euch einen einmaligen Tag in Meiringen-Hasliberg zu erleben», sagt Tanja Uhlmann, Projektleiterin Swisscom SnowDay for family & friends. An diesem Tag jagt ein Highlight das nächste: Skills-Stations auf dem Schnee, Wettbewerb mit tollen Preisen, Konzert von Pat Burgener, Autogrammstunde mit Mauro Caviezel, Patrick Küng und Fanny Smith – das und vieles mehr erwartet die Teilnehmer am 23. März. RI ANA A NTH AM AT TE N

swiss-ski.ch/snowday-family

sie haben immer an mich geglaubt. Aber auch besonders die Familie muss auf vieles verzichten. Und so freue ich mich, dass ich ihnen auf diesem Weg etwas zurückgeben kann.» Auf den starken 3. Platz fuhr im zweiten Rennen in Innichen die 32-jährige Sanna Lüdi, die ihren 9. Weltcup-Podestplatz insgesamt realisierte. Dank den sechs Podestplätzen (vier Siege, zwei 3. Ränge) gewann das Schweizer SkicrossTeam die Nationenwertung der Cross Alps Tour 2018. S ABRI NA A EBISCHER

Biathlon

HISTORISCHER PODESTPLATZ Die Schweizer Mixed-Staffel mit Elisa Gasparin, Lena Häcki, Benjamin Weger und Schlussläufer Jeremy Finello schaffte Anfang Dezember beim Weltcup-Auftakt in Pokljuka Historisches. Erstmals überhaupt realisierte eine Staffel von Swiss-Ski auf höchster Biathlon-Stufe mit Rang 2 einen Podestplatz. «Staffel-Erfolge sind mit das Grösste, was es gibt. Denn sie zeigen auf, dass wir auf der ganzen Ebene und in der Breite gut gearbeitet haben», so Markus Segessenmann, seit dieser Saison Chef Biathlon von SwissSki. «Einen Einzel-Podestplatz kann auch eine kleinere Nation mit einem Athleten mal erreichen, aber für einen Staffel-Erfolg braucht es vier Athleten, die eine Topleistung abrufen können.» Für die Startläuferin Elisa Gasparin gab es an jenem 2. Dezember gleich doppelten Grund zum Feiern. Die Engadinerin, die an Olympischen Spielen bereits zwei Diplome in Einzelrennen gewinnen konnte, feierte in Slowenien am Tag des historischen Staffel-Erfolgs ihren 27. Geburtstag. Laut Segessenmann hätte der Zeitpunkt dieses Podestplatzes kaum besser sein können. Die vier StaffelMitglieder gingen mit sehr viel Selbstvertrauen in die nächsten Rennen, der Erfolg half dem ganzen Schweizer Team enorm. Schon zu jenem Zeitpunkt zeigte sich, dass sich der Teamleader Benjamin Weger in einer sehr guten Form befindet. «In einer besseren als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr. Er strahlt am Schiessstand eine enorme Sicherheit aus», so Segessenmann. «Zudem machte Lena Häcki auf diese Saison hin einen grossen Schritt nach vorne.» Das zweite Mixed-Staffelrennen der Saison findet am 17. Februar anlässlich des Weltcups in Soldier Hollow im US-Bundesstaat Utah statt. Um WM-Medaillen in dieser Disziplin geht es am 7. März zum Auftakt der 50. Welttitelkämpfe im schwedischen Östersund. ROMA N EBE R LE

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Advertorial // BKW

Jeden Winter zieht Davos Nordic bis zu 18 000 Besucherinnen und Besucher ins Bündnerland. Die Langlaufrennen sind ein Beispiel, wie ein Grossanlass nachhaltig gestaltet werden kann.

Es sind anmutige Szenen, die sich im Wald in Richtung Flüelatal abspielen. Mit gleichmässigen Bewegungen gleiten bunt gekleidete Athletinnen und Athleten auf ihren Ski im Sonnenschein durch die verschneite Landschaft im Bündnerland, passieren mächtige Tannen, drehen Runde um Runde. Immer wieder. «Bei solch perfekten Bedingungen schmerzt es schon, dass ich nicht selbst auf den Ski stehen kann», sagt Barbara Flury. Sie ist OK-Präsidentin der Internationalen Ski-Langlauftage Davos Nordic und gehörte in den Neunzigerjahren zu den besten Schweizer Langläuferinnen.

Während die Elite trainiert, steckt die 47-Jährige mitten in den Vorbereitungen für den zweitägigen Anlass, der jeden Dezember bis zu 18 000 Besucherinnen und Besucher ins Bündnerland lockt und seit 1980 zum FIS-LanglaufWeltcup gehört. Flury und ihr Team versuchen wie schon ihre Vorgänger, Davos Nordic so nachhaltig wie möglich zu gestalten: «Da ich selbst diesen naturnahen Sport betreibe, ist es mir wichtig, der Umwelt so wenig wie möglich zu schaden.» So gibt es seit 2011 das Ressort für Umwelt und Nachhaltigkeit. Luft nach oben gebe es noch, meint Flury. «Aber wir versuchen im

Barbara Flury ist seit drei Jahren OK-Präsidentin von Davos Nordic. Früher war sie selber aktive Langläuferin. Sie setzt sich für einen nachhaltigen Anlass ein.

Rahmen unserer Möglichkeiten das Beste.» So lokal wie möglich agieren Das beginnt schon mit der Anreise: Die Rhätische Bahn bietet mit der Aktion «Einfach für retour» Zugtickets zum halben Preis. So sollen die Besucher animiert werden, mit dem ÖV anzureisen. Bei der Verpflegung lautet die Devise: so lokal wie es geht. Das Essen stammt wenn möglich von regionalen Lieferanten. Die Milch beispielsweise kommt aus der Molkerei Davos. Angeboten werden die Esswaren auf kompostierbarem Geschirr. Auch bei der Infrastruktur wird Wert auf

Vitaminreiche Stärkung für Athleten und Besucher.

DAVOS NORDIC

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Holz statt Plastik: Ein freiwilliger Helfer bereitet die Pfosten für das Gelände vor.

FOTO S: ZVG.

SCHONEND KRÄFTE MESSEN

Ökologisch sinnvoll und ohne jeglichen Stress: Anreise mit der Rhätischen Bahn.

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Advertorial // BKW

VERLOSUNG

GEWINNEN SIE DEN PERFEKTEN TAG IN ZERMATT

Norbert Gruber und sein Team achten darauf, mit den Schneekanonen nur in sehr kalten Monaten Schnee zu produzieren, um so energieeffizient wie möglich zu sein.

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möglichst kurze Wege gelegt. Eine nahe Schreinerei liefert die Pfosten für das Zielgelände. Zudem nutzt das OK die Synergien mit anderen Grossanlässen. Das grosse Verpflegungszelt wird nach dem Anlass nicht abtransportiert, sondern für den Spengler Cup, der etwas später stattfindet, gleich nochmals genutzt. Ein anderer wichtiger Punkt ist der Schnee und damit verbunden die Schneesicherheit. Diese garantiert die Gemeinde Davos mit dem sogenannten Snowfarming. Norbert Gruber, Mitglied des Davos-NordicOK-Ausschusses, hat diese Art der Konservierung in die Schweiz gebracht. Schnee, der im Winter mit Schneekanonen produziert wird, wird zu einem Haufen geformt und mit einer dicken Sägemehlschicht bedeckt. So bleibt er zu grossen Teilen erhalten

und kann im Herbst wieder genutzt werden. Das Loipenteam achtet darauf, den Schnee nur in den kältesten Wintermonaten zu produzieren, wenn der Energieaufwand am geringsten ist. In diesem Jahr wurden 20 000 Kubikmeter Schnee «übersommert». Damit konnten Gruber und sein Team auf Ende Oktober vier Kilometer Loipe präparieren, ohne bei herbstlichen Temperaturen die Schneekanonen nutzen zu müssen. Mehrweggeschirr ökologischer als kompostierbare Teller Wie nachhaltig können Grossanlässe organisiert werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich Simona Degiacomi und Tanja Kreis vom Start-up Insembel in Silvaplana. Sie beraten Organisatoren und

zeigen ihnen die Stärken und Schwächen ihres Events auf. Die Bündnerinnen geben Davos Nordic gute Noten: «Es gibt viele positive Punkte anzumerken.» Die vergünstigten ÖV-Tickets, das Einsetzen eines Ressorts für Nachhaltigkeit, die Berücksichtigung lokaler Lieferanten und Produzenten sowie die Nutzung der Synergien mit anderen Anlässen. Einen Verbesserungsvorschlag haben sie allerdings: «Die Einführung von Mehrweggeschirr wäre ein wichtiger Faktor, um die Abfallmenge zu reduzieren. Nach Ökobilanz ist dies die nachhaltigste Lösung im Verpflegungsbereich.» Die BKW, Hauptsponsorin von Davos Nordic, unterstützt Swiss-Ski seit 2015 und bringt ihre Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz mit ein. Sie haben

Die Schneekanonen produzieren an kalten Tagen den Snowfarming-Schnee für die nächste Saison.

ein Tool entwickelt, das den Organisatoren von Grossanlässen hilft, Verbesserungspotenzial zu erkennen. Man gibt beispielsweise ein, wie viel Energie verbraucht wurde und kann sich mit anderen Anlässen vergleichen. Auch Davos Nordic wird das Tool nutzen. Im Bereich Geschirr arbeitet die Gemeinde Davos bereits an einem Konzept für ein MehrwegbecherSystem, das nach ausgereifter Planung bei Grossanlässen wie Davos Nordic und dem Spengler Cup zum Einsatz kommen würde.

Auf insgesamt 13 Bühnen im Dorf und auf dem Berg treten im intimen Rahmen über 30 internationale und nationale Künstler auf, fünf Tage geballte Musik auf 1600 Meter über Meer vor imposanter Kulisse! Denn dann ist es Zeit für das einzigartige Zermatt Unplugged. Die Hauptbühne – ein grosses Rundzelt mitten in Zermatt mit 2000 Plätzen sowie die anderen Festivalbühnen vermitteln mit ihrer begrenzten Grösse eine besondere Intimität und machen das Festival einzigartig. Zermatt zeichnet sich durch Wärme und Freundlichkeit aus und ist trotz gehobenem Standard «down to earth» geblieben. Das Zermatt Unplugged knüpft an diese Gepflogenheiten an und ist dadurch mit über 50 Konzerten während fünf Tagen vor rund 29 000 begeisterten Besuchern ein absolut einzigartiges Festival und Gesamterlebnis. Sound und Sport Mit etwas Glück bietet die BKW als Sponsorin und Nach-

haltigkeitspartnerin von Zermatt Unplugged Ihnen ein besonderes Erlebnis am Fusse des Matterhorns. Die glücklichen Gewinner verbringen den Abend vom 9. April 2019 mit einem Abendessen im Hotel. Anschliessend besuchen sie das musikalische Highlight des Zermatt Unplugged. Nach einer erholsamen Nacht im Hotel ist es Zeit, die Skiausrüstung flott zu machen. Die Athleten von Swiss-Ski stehen schon bereit, um gemeinsam mit Ihnen und weiteren Gästen einen Tag auf den Skiern zu verbringen.

Nehmen Sie jetzt unter www.bkw.ch/snowactive an der Verlosung für 2 Tickets teil. Teilnahmeschluss ist der 6. März 2019.

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Menschen // Sandro Viletta

Menschen // Sandro Viletta

«PUNTO»

FOTO S: SWISS -S KI / B& S

HÄNGT DIE SCHUHE AN DEN NAGEL

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Olympiasieger Sandro Viletta fügt sich dem Schicksal und akzeptiert höhere Gewalt. Nach mehreren Unfällen und Comeback-Versuchen muss er sich eingestehen: «Mir ist auf harten, aggressiven Kunstschneepisten das Vertrauen verloren gegangen. Das Gefühl, das ich früher hatte, ist nicht mehr zurückgekehrt. So war ich nicht mehr bereit, Risiko einzugehen.» Mitte Dezember sagte der 33-jährige Engadiner, den wegen seines Wohnortes La Punt alle «Punto»nannten, dem Rennsport Adieu. FEBRUAR 2019

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Menschen // Sandro Viletta

Die frühen Abbrüche Zum dritten aufeinanderfolgenden Male musste er eine Saison vorzeitig abbrechen. Schon ein Jahr vorher bedeutete für ihn Val Gardena Endstation, nachdem er sich im Abfahrtstraining eine hartnäckige Knochenprellung zugezogen hatte. Und zwei Jahre zuvor bestritt er in Kitzbühel sein letztes Rennen, ehe er von der anschliessenden WM in Beaver Creek wegen Rückenschmerzen unverrichteter Dinge heimreisen musste. Seit seinem Sieg an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi fuhr er nie mehr länger als bis in den Januar wettkampfmässig Ski! Schon vor Sotschi zwangen ihn Verletzungen immer wieder zu Wettkampfpausen. So erstaunt es nicht, dass Viletta, der 2006 auf höchstem Niveau debütierte, in mehr als einem Jahrzehnt nur auf 121 Weltcup-Einsätze kam. Zur Relation: Einer wie Aksel Lund Svindal musste fast 100 Rennen bestreiten, bis er es überhaupt einmal auf ein Weltcup-Podest schaffte. Unter diesem Aspekt darf Sandro

Viletta stolz sein auf seinen Leistungsausweis, obwohl seine Karriere gerne auf Olympia-Gold und den Super-G-Weltcupsieg 2011 in Beaver Creek reduziert wird. Ein begabter Allrounder In Wahrheit war Viletta einer der begabtesten Allrounder, den Swiss-Ski je besass. Aus dieser Optik ist die Goldmedaille in der Kombination an den Olympischen Winterspielen eine hochverdiente Entschädigung für erlittene Mühen und Leiden, die den Rennfahrer Sandro Viletta permanent begleiteten. Er selber sagt: «Wenn ich einmal längere Zeit gesund geblieben wäre, hätte es spannend werden können – und an guten Tagen sehr spannend ...» Ein detaillierter Flash-Überblick illustriert, welches Potenzial in ihm steckte – in sämtlichen Disziplinen (s. Box). Viletta war ein kompletter Rennfahrer. Seine Karriere gliedert sich in zwei Abschnitte, jenen mit den technischen Rennen im Slalom (bis 2010) und Riesenslalom (bis 2012) sowie die anschliessende Speed-Ära, zu der er quasi gezwungen wurde, weil sein lädierter Rücken intensives Slalom-Training nicht mehr zuliess. Einzig die Kombination gehörte während der gesamten Aktivzeit zum Standard-Programm, wo er trotz reduziertem Slalom-Training erstaunlich konkurrenzfähig blieb. Der «Geisterfahrer» Schon ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi hätte er an den alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 in Schladming in der Superkombination wohl eine Medaille errungen, wäre ihm nicht mitten auf der Piste im Speed-Tempo (100 km/h!) ein «Geisterfahrer»

in die Quere gekommen. Geistesgegenwärtig wich er aus. Trotzdem wurde er mit nur 0,25 Sekunden Rückstand auf Bronze als Fünfter bester Schweizer. Die deutschen Medien berichteten umfangreicher über das spektakuläre Schock-Erlebnis als über Weltmeister Ted Ligety. Nach seinem Olympiasieg, wo er – im Slalom – vom 14. Rang aus zur Spitze vorgestossen war, sagte er rückblickend: «Es war unglaublich schön in Sotschi, aber ich vergesse auch die Zeit davor nicht, als ich gesundheitlich jahrelang angeschlagen war.» Er konnte nicht ahnen, was noch folgen sollte. Nach dem Kreuzbandriss im Dezember 2016 in Val Gardena holte ihn im März 2018 auf dem Weg zurück in der Europacup-Abfahrt in Kvitfjell noch einmal das gleiche Schicksal ein. Wieder rappelte er sich hoch, konnte im Herbst, wie er mit Freuden konstatierte, «sogar erstmals wieder ernsthaft Riesenslalom trainieren». Bis er dann auf die harten Pisten wechselte und feststellen musste: «So geht es nicht mehr.» Gleichwohl zieht er ein positives Fazit: «Es war definitiv eine gute Zeit. Was ich erleben durfte, ist unbezahlbar.» Stets ein Lächeln Trotz der Tiefschläge sah man «Punto» stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Man fragte sich: Was kann denn diesen Mann überhaupt erschüttern? Solche Athleten sind Gold wert für eine Mannschaft. Und einiges deutet darauf hin, dass er Swiss-Ski erhalten bleibt. «Ich möchte», so Viletta, «gerne ins Trainer-Metier einsteigen und glaube, dass ich mit meinen Erfahrungen, positiven und negativen, einiges weitergeben könnte. In andern Sportarten ist

es üblich, dass aus ehemaligen Athleten Trainer werden.» Schon jetzt betreut Viletta von Zeit zu Zeit Gruppen mit 8- bis 14-jährigen Kindern. Die Rückkehr in den Leistungssport würde ihn reizen. Deshalb darf man davon ausgehen, dass sein Abschied nur einer auf Zeit sein wird. In diesem Sinne: Danke für alles, Punto, viel Glück – und auf Wiedersehen. R IC HAR D HE GGLIN

E I N I GE H IG HL I G HTS I M Z EI T R AFFE R Slalom Sein erstes Top-Resultat glückte ihm 2008 in Val d'Isére mit einem 6. Rang (mit Startnummer 49!) zwar in der Superkombination. Aber dabei brillierte er vor allem im Slalom, wo er schneller fuhr als der nachmalige Doppelweltmeister Jean-Baptiste Grange und nur zwei Zehntel langsamer als Marcel Hirscher, die beide auf dem Podest standen. Riesenslalom Im Januar 2009 preschte er in Adelboden mit der Startnummer 53 sensationell auf den 4. Platz, geschlagen nur von Benjamin Raich, Massimiliano Blardone und Kjetil Jansrud. Seither war nie mehr ein Schweizer am Chuenisbärgli so gut! Super-G Sein Triumph 2011 in Beaver Creek vor Aksel Lund Svindal und Beat Feuz in seinem erst siebten Rennen in dieser Disziplin spricht für sich.

FOTOS: SW I SS -SK I / K EYSTO N E

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er ungewöhnliche Rücktrittszeitpunkt widerspiegelt eine gewisse Symbolik. Es wäre fast einem Stilbruch gleichgekommen, hätte Viletta an einem Saisonende auf «normale» Weise seine Karriere beenden können. Bezeichnenderweise erklärt er wenige Wochen nach einem Saisonanfang in den Räumlichkeiten seines Sponsors Helvetia in Chur den Rücktritt – zwei Jahre nach seinem letzten Weltcuprennen in Val Gardena, wo er sich bei einem Sturz das Kreuzband gerissen hat.

Menschen // Sandro Viletta

Abfahrt In dieser Disziplin ragen der 7. Platz in der Lenzerheide unmittelbar nach Sotschi und der 8. 2015 am Lauberhorn in Wengen heraus, wo er Teil jenes Schweizer Teams war, das sechs Mann ins erste Dutzend brachte, aber den Sieg dem Österreicher Hannes Reichelt überlassen musste.

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Wenn ich einmal längere Zeit gesund geblieben wäre, hätte es spannend werden können. Sandro Viletta

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Menschen // Legenden

Menschen // Legenden

Wo er auftritt, hinterlässt er Spuren. Schon als Rennfahrer gehörte Didier Plaschy zu den schillerndsten Figuren. Als Trainer verblüffte er mit seinen Innovationen. Als Co-CEO von Ski Valais ist er daran, strategisch Akzente zu setzen. Und als neuer Ski-Experte bei Schweizer Radio und Fernsehen gab er einen überzeugenden Einstand.

m Didier Plaschy herum ist es selten ruhig. Das Mundwerk ist immer auf Betriebstemperatur. Da könnte sich sogar Altmeister Bernard Thurnheer eine Scheibe abschneiden. Ein Teamkollege verpasste ihm einst das Attribut «Bla-Bla-Plaschy». Aber er ist eben einer, dem man gerne zuhört, ja zuhören muss.

FOTOS: KE YSTON E / SRF

Nachhaltiger Effekt Denn was Querdenker Plaschy sagt, sind selten Belanglosigkeiten. Er sieht Dinge, als Trainer oder TV-Experte, wo andere ein Dutzend Mal hinschauen müssen. Und er besitzt die Fähigkeit, seine Erkenntnisse auf spielerische und manchmal auch verrückte Art umzusetzen, dass nachhaltiger Effekt entsteht. Es ist kein Geheimnis: Der Aufstieg des vermeintlichen 2-Meter-Riesen Ramon Zenhäusern, dem kaum jemand eine solche Karriere zutraute, ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auch das Verdienst von Didier Plaschy.

Kompetenter Entertainer und Querdenker 48

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Inspirierend Als am Fest von Ramon Zenhäusern in Visp nach den Winterspielen in PyeongChang zu vorgerückter Stunde Plaschy auf eine kleine Gruppe Journalisten traf, war er verbal richtig im Element. Mit Leidenschaft und Inbrunst erklärte er die Eigenheiten des Slaloms und

Der Pragmatiker Nach seinem Rücktritt als Aktiver mit 27 Jahren studierte er neben Psychologie und Pädagogik auch die pragmatische Variante: «Im Prinzip ist jeder Mensch, der etwas weitergibt und andere beeinflusst, ein Pädagoge.» Bei seinem gegenwärtigen Job-Profil als Co-CEO von Ski Valais (80%), Trainer und TV-Experte ist diese Basis hilfreich. Die Tätigkeit am Fernsehen gefalle ihm, sagt er: «Es ist eigentlich kein grosser Unterschied, ob ich zu Jugendlichen auf den Skipisten rede oder zu den Zuschauern am Fernsehen. Ich kann keine wissenschaftlich abstrakte Sprache verwenden, sondern versuche mit einfachen Worten und bildhaften Vergleichen zu überzeugen.» Der Exzentriker Er schöpft auch aus seinem Fundus aus der Aktivzeit, wo der Exzentriker, der in der Freizeit Dudelsack spielte, sich nicht immer optimal betreut fühlte: «Ich war ein sehr emotionaler Typ. Bei mir musste alles stimmen, das Material, die Vorbereitung, die Taktik, das soziale Umfeld. Wenn nur ein, zwei Details nicht passten, konnte ich das nicht kompensieren. Die Trainer besassen nicht die Flexibilität, mich zu ‹packen›. Was ich damals vermisste, versuche ich heute als Trainer besser zu machen.» Immerhin: Zweimal siegte er im Weltcup (in Vail und Beaver Creek). Mehr Erfolge weist kein Schweizer Slalomfahrer auf. In Kitzbühel war er 1999 Zweiter und in Wengen Fünfter. Fünf Jahre nach seinem Rücktritt versuchte er ein Comeback, das durch einen Kreuzbandriss jäh gestoppt wurde. Bei seinem letzten Sieg 2006 an einem FIS-Rennen in Splügen fuhren u .a. die 15 Jahre jüngeren Mauro Caviezel, Marc Gisin und Thomas Tumler schon mit.

Starker Regionalverband Seit 2017 ist Plaschy (45) Co-CEO von Ski Valais, wo er zu Beginn stark mit Restrukturierungsaufgaben beschäftigt war: «In dieser Phase stand ich wenig auf den Ski. Aber ich kenne ja die Probleme, die wir auf den Skipisten haben, von meiner Tätigkeit im C-Kader und im Europacup her. Nach meiner Meinung müssen die Acht- bis Zwölfjährigen breitfächiger geschult werden. Man schickt sie zu früh ins Stangentraining, statt sie zu polyvalenten Skirennfahrern auszubilden.» Sein Ziel als CEO des momentan stärksten Regionalverbandes: «Ski Valais so zu positionieren, dass er auch in zehn Jahren up to date ist.» Auch wenn er im Moment in verschiedenen Bereichen aktiv ist, sieht er sich primär «ganz klar als Trainer». Und so lebt er als TV-Experte mit, wenn Schweizerinnen und Schweizer unterwegs sind. Mit fast allen hatte er in irgendeiner Form schon zu tun, kennt ihre Qualitäten, Stärken und Schwächen. Er ist ein Verfechter individueller Betreuung: «Ein Luca Aerni oder Loïc Meillard brauchen anderen Support als Ramon Zenhäusern. Bei ihnen kann man nach zwei, drei Stunden TechnikTraining sagen: Das ist okay. Ramon muss, tage-, wochen-, jahrelang gedrillt werden.» Er sagt das in seiner eigenen, bildhaften Sprache: «Durch den Fleischwolf drehen.» Sprachlich sind Plaschy eh keine Grenzen gesetzt. Er beherrscht alle lateinischen und germanischen Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, versteht dadurch auch Norwegisch, Holländisch, dazu Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch. Ein tschechisches Sprichwort besagt: Jede Sprache, die man kann, ist wie ein Leben, das man mehr lebt. Nur auf Deutsch besteht noch ein klitzekleines Defizit. Vereinzelte Zuschauer müssen sich noch an sein Walliser Idiom gewöhnen und umgekehrt. Solche Details, die ihm als Aktiver so schwer fielen zu kompensieren, macht er am Fernsehen als kompetenter Entertainer wett. Und arbeitet an sich: «Ich bin noch in der Lernphase, ein Rookie. Mein Ziel ist, mit verständlichen Analysen auch jene abzuholen, die vom Skisport wenig Ahnung haben, von den Kindern bis zum Grosi.» Die Leute aus der Szene hat er schon weitgehend hinter sich. R IC HAR D H EGGLIN

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insbesondere jene der Slalom-Hünen André Myhrer, Ramon Zenhäusern, Michael Matt und Clément Noël. Es waren die ersten vier des Olympia-Slaloms. Alle sind über 1,90 m gross. Damals war das kaum jemandem aufgefallen. Mario Rall, während Jahrzehnten die Stimme des Skisports im «Blick» und bei «Skionline», meinte: «Das sind die Momente, wo ich bedaure, dass ich pensioniert bin und nicht mehr schreibe.» Plaschy wirkt selbst auf abgebrühte Medienleute inspirierend.

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Advertorial // Knecht Reisen

DIE SCHÖNSTEN VERSCHNEITEN SKITOUREN-REGIONEN PULVERSCHNEE JENSEITS DES POLARKREISES

Norwegen ist die Heimat des Nordlichts, der Polarnächte, der tiefen Fjorde, der weiten Meere, der zerklüfteten Berge und der einzigartigen Schneeverhältnisse. Im Winter, wenn die Sonne kaum aufzugehen wagt, wird die norwegische Region zu einem Mekka für Skitouren. Wo die zerklüftete Küste in das Polarmeer mündet, warten einige der bemerkenswertesten Routen der Welt auf die abenteuerlichsten Skitourengeher. Zwischen den Lofoten und Spitzbergen erreichen Sie nur mit eigener Muskelkraft die schönsten

Gipfel Skandinaviens. Oben angekommen, erwarten Sie Abfahrten mit den verschiedensten Schneeverhältnissen, Hänge mit Neuschnee, Firn oder harschem Schnee werden Sie herausfordern. «Ski & Sail» auf der Arctic Haute Route Das offene Meer auf der einen Seite und die riesigen Felsen, die aus dem Wasser wachsen, auf der anderen Seite. Es gibt nur wenige Regionen, in denen das alpine Gelände und das Meer so nah beieinander liegen. Die Arctic Haute Route in

Nordnorwegen ist eine davon. Mehrere Inseln unterschiedlicher Grösse mit Bergen bis zu einer Höhe von 1000 Metern prägen die Landschaft zwischen den Lofoten und Tromsø. Das ist genau der Weg, den das ehemalige Industrieschiff der Hurtigruten einschlägt. Heute besteht die Ladung aus begeisterten Tourenfahrern und Freeride Enthusiasten. Drei Tage lang nimmt es seine Gäste mit auf eine unvergessliche Reise zu den schönsten Skiabfahrten nördlich des Polarkreises. Sobald der Kapitän auf der Brücke das Signal zum Anlegen gibt, knarren die Ankerketten plötzlich los und die Motoren stoppen schliesslich. So weiss jeder an Bord, dass sie sich einem fantastischen neuen Ort genähert haben, der nur auf diese Wintersportler

gewartet hat. Vom Pier aus erreichen Sie sehr schnell die wunderschönen Hänge. Kvaløya, Senja, Andørja und Svolvær auf den Lofoten sind die Etappen des «Ski & Sail» auf der Arctic Haute Route. Jede Skitour beginnt fast auf Meereshöhe. Ziel ist es, die verschiedenen Gipfel in der Region zu erreichen. Die Gruppen werden nach skifahrerischem Können und Tourenerfahrung zusammengestellt, sodass jeder dieses Erlebnis in der norwegischen Wildnis ohne Druck geniessen kann. Vom Gipfel aus erwartet Sie ein aussergewöhnlicher Blick auf die umliegenden Inseln, Fjorde und das Meer, bevor Sie ohne die Felle den Berg hinunterfahren.

Lifte und der eigenen Muskelkraft in den Beinen, erreichen Sie die Off-Piste-Zonen. Die besten Abfahrten werden oft bereits nach ca. 30 Minuten auf den Tourenskiern erreicht.

dern feine Pappeln, die einen natürlichen Slalom um die Bäume erlauben.

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FÉVRIER 2019

Wenn es auf der japanischen Insel Hokkaido schneit, dann schneit es richtig! Pro Jahr fällt bis zu 16 Meter feinster Pulverschnee und verwandelt die Insel mit ihren vielen Vulkanen in ein Wintersportparadies. Die Japaner mit ihrer ruhigen und disziplinierten Art nehmen es gelassen – jedoch die Skifahrer und Snowboarder sind völlig süchtig danach! 1000 Meter Pulverschnee Aussergewöhnliche Skigebiete erstrecken sich von den

Vulkangipfeln, die auf einer Höhe von etwa 1300 Metern ihren Kulminationspunkt erreichen, bis hin zu den Talstationen auf 300 Metern über Meer. Wie in Nordamerika bieten die Areale Japans unzählige Freeride-Möglichkeiten, in Skigebieten, die immer von qualifizierten Guides kontrolliert werden. Sie werden auf Lawinenrisiken geschult und die Guides begleiten die Gäste durch eine für Europäer faszinierende und exotische Winterlandschaft. Mit Hilfe der

Treeskiing in fremden Wäldern Durch die riesigen Schneemengen sinken die Skifahrer in der weissen Pracht bis zur Hüfte ein. Abfahrten im Wald sind so gut wie in Kanada, obwohl es in Japan keinen engen Nadelwald gibt, son-

Heisse Quellen, frisches Sushi Für den Après-Ski fahren Sie zum «Onsen». In den öffentlichen Bädern mit heissen Quellen – in denen Frauen und Männer streng getrennt sind – können sich die Muskeln vom Tiefschneefahren entspannen. Am Abend sind die tollen Sushi-Restaurants ein Muss!

FÉVRIER 2019

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Aktiv // Skiclub Sörenberg

Aktiv // Skiclub Sörenberg

DIE SCHMIEDE ERFOLGREICHER SKIATHLETEN

eines Angehörigen des Skiclubs Sörenberg. Auf dem regionalen Parkett überzeugten sie in den 1980er- und 1990er-Jahren mit dem Gewinn von zahlreichen Titeln und weiteren Wettkämpfen im Territorium des Zentralschweizer Schneesport-Verbandes.

DER SKICLUB SÖRENBERG ORGANISIERT JEDEN WINTER MEHRERE RENNEN, VON TELEMARK BIS SUPER-G.

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ara Gut, Michelle Gisin, Reto Schmidiger – so hiessen drei der Kategoriengewinner des Finals Grand Prix Migros 2004 in Sörenberg. Eineinhalb Jahrzehnte später zählen die zwei Athletinnen zu den absoluten Aushängeschildern des hiesigen Skirennsports, Reto Schmidiger gehört dem B-Kader von Swiss-Ski an. Und: Sörenberg empfängt den hoffnungsvollen Skinachwuchs erneut zur Talentshow. Dies am letzten März-Wochenende und wiederum anlässlich des Finals Grand Prix Migros. «Die Messlatte ist hoch angesetzt», sagt Adrian Zurbuchen. Der Präsident des örtlichen Skiclubs denkt primär an «die vorbildliche Organisation», das riesige Volksfest und die «unvergleichliche Gastfreundschaft» beim ersten und bis dato letzten Final des weltweit grössten Kinderskirennens in Sörenberg. «Die Zusam52

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Skitour und Herbstwanderung Die «Skiclübler» aus der Zentralschweiz sind froh, dass sie in den vergangenen Jahren ausnahmslos alle vorgesehenen Aktivitäten auf den Pisten durchführen konnten. Und dies sind nicht wenige. Jährlich figurieren neben dem Famigros Ski Day auch ein Super-G, ein Clubrennen, ein Nachtriesenslalom und das Luzerner-Kantonalbank-Rennen fix im Programm. «Wir organisieren zwar viele Rennen – auch in Eigenregie», sagt Zurbuchen. «Das clubinterne Beisammensein darf natürlich aber nicht fehlen.» Gefrönt wird der Gemütlichkeit und Geselligkeit jeweils auf einer Skitour im Frühling oder einer Wanderung im Herbst. ANI TA FU C HS

menarbeit mit den Verantwortlichen bei den Bergbahnen, dem Tourismus und der Gemeinde verläuft reibungslos, weshalb wir den Anlass auch diesmal mit Bravour stemmen werden», ist Adrian Zurbuchen überzeugt. Anfänglich auch Langlaufrennen organisiert Die Austragung des Finals Grand Prix Migros stellt für den Skiclub Sörenberg den unbestrittenen Höhepunkt in diesem Winter dar. Mit der Durchführung eines einzigen Grossanlasses begnügen sich die Luzerner aber nicht; einen Monat davor helfen sie auch beim Famigros Ski Day mit. «Gemeinsam können wir vieles erreichen», weiss Adrian Zurbuchen. Diesen Leitsatz verfolgten schon die Gründungsmitglieder, die ab 1931 neben Alpin- und Langlaufrennen regelmässig eine Club-Skitour und jährlich ein Clubrennen veranstalteten. Erfolgreiche Clubsportler Aktuell beschränken sich das Angebot und die Aktivitäten im Skiclub Sörenberg hauptsächlich auf den alpinen Skisport. Die sogenannte Freestyle-Line im familienfreundlichen Wintersportgebiet fasziniert jedoch – speziell die Jüngeren unter den total 430 Mitgliedern. Im Gegensatz zur Alpinsparte existiert indes keine JO-Abteilung. Dabei war es doch gerade ein

Freeskier, welcher dem Skiclub Sörenberg in jüngster Vergangenheit zu medialer Aufmerksamkeit im Spitzensportsektor verhalf. Christian Bieri fuhr an einer Weltmeisterschaft einmal (Zehnter 2015) und im Weltcup zweimal (Siebter 2012 und Fünfter 2014) in die Top Ten, trat im Frühling 2017 nach der dritten Kreuzband-Operation aber vom Wettkampfsport zurück. Bei den Alpinen bewerkstelligte Sven Emmenegger als zweifacher Schweizer Juniorenmeister die bislang besten Resultate

FOTO S: ZVG.

Der Skiclub Sörenberg verfügt zwar über keine Spitzenathletinnen und -athleten in seinen Reihen. Er geniesst aber immer wieder mediale Aufmerksamkeit – dank der Mitorganisation von bedeutenden (finalen) Rennen mit mehreren und späteren Olympiaund WM-Medaillengewinnern.

«Wir machen uns keine Sorgen» Primär geht es den Zuständigen im Skiclub Sörenberg darum, «die Jugend zu fördern und die Kinder auf die Piste zu bringen. Es muss nicht immer um die Zeit gehen», erklärt Adrian Zurbuchen, der 2018 mit dem zehnten Präsidentenjahr ein persönliches Jubiläum feierte. Total umfasst die Abteilung der JO Flühli Sörenberg etwa 20 Mädchen und Knaben. Ihre Trainingsstation haben sie beim OchsenweidLift, wo auch das gesamte Material deponiert ist. Diesbezüglich präsentiert sich die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen ebenfalls hervorragend. «Die Bedingungen sind echt super.» Im Grundsatz sind sie indes nicht immer einfach. Das Skigebiet von Sörenberg erstreckt sich von 1166 bis 2350 Metern über Meer und befindet sich im unteren Teil somit auf der schneekritischen Höhe. Ein Umstand, welcher die Skifreunde aus dem Waldemmental indes nicht sonderlich beunruhigt. «Im Moment machen wir uns keine Sorgen», sagt Zurbuchen. «Wir können eh nichts dagegen unternehmen.» Sie schätzten sich jedoch glücklich, dass die Bergbahnen alles machen würden, damit

notfalls mit Kunstschnee nachgeholfen werden kann. Ausreichend Schnee gab es 1978, als Sörenberg Austragungsort des Finals Ovo Grand Prix und somit ebenfalls eines Rennens mit nationaler Ausstrahlung war. Auch damals gab es einen prominenten Kategoriensieger: Mike von Grünigen. Vier Jahrzehnte später wurden im Entlebuch gar erstmals Schweizermeisterschaftsmedaillen vergeben. Dies in der Sparte Telemark. Bei dieser Veranstaltung verdiente sich der mitorganisierende Skiclub ebenfalls Bestnoten. «Die stets positiven, teils überschwänglichen Rückmeldungen motivieren», so Adrian Zurbuchen, «und lassen all die Anstrengungen vergessen.»

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1 Die Piste Rocken mit Franco Marvulli, Mike von Grünigen, Jacques und Erika Reymond-Hess. 2 Strahlende Gesichter, trotz trübem Wetter und Schneefall, denn anschliessend gehts mit Urs Räber auf die Piste. 3 Bereit für eine Ausfahrt mit Bruno Kernen. 4 Maria Anesini-Walliser zusammen mit ihrer Gruppe, bevor sie die Piste in Beschlag nehmen und die perfekten Bedingungen auskosten.

SEASON OPENING MIT SKISTARS

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Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am Ski-Festival Zermatt 2019. Reservieren Sie sich dazu bereits heute das provisorische Datum 26. November bis 1. Dezember 2019.

FOTO S: B &S

Das Ski-Festival in Zermatt ist einzigartig – und immer wieder für eine Überraschung gut. Bei der 39. Auflage im November 2018 eröffneten die SFZ-Gäste auch gleich die Saison im Matterhorndorf. Eine Premiere, die vollauf gelungen ist. Schnee und Sonne satt und trotzdem noch viele jungfräuliche Pisten. Mit dabei wie immer ehemalige Topshots der Skiszene: Maria Anesini-Walliser, Mike von Grünigen, Erika Reymond-Hess, Bruno Kernen und auch Franco Marvulli. Der ehemalige Radrennbahnwelt- und Europameister unterhielt die Gäste auch neben der Piste – als Moderator, Entertainer oder einfach als geduldiger Zuhörer. Wer den exklusivsten Skitest der Schweiz noch nicht kennt, hat vom 26. November bis 1. Dezember 2019 dazu Gelegenheit. Ein Jubiläums-Ski-Festival (40. Auflage!) mit vielen Überraschungen.

Weitere Infos und Anmeldung ab Mitte April auf: www.ski-festival-zermatt.ch FEBRUAR 2019

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Advertorial // Engadin

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1 Das Engadin bietet auf 230 variantenreichen Kilometern Langlauf à discrétion. 2 Skifahrer auf der top präparierten Piste am Corvatsch mit Aussicht auf das Nebelmeer. 3 Skifahrerin im Skisportgebiet Corvatsch. 4 Bergrestaurant Lagalb mit Aussicht auf die Skipiste und das Puschlav.

Frühlingsskifahren im Engadin Sonne, Schnee, Natur und im Frühling angenehm warme Temperaturen – auf Skipisten, Winterwanderwegen, Loipen oder entspannt auf der Sonnenterrasse. Mit vier grossen und fünf kleinen Schneesportgebieten ist das Engadin eines der weitläufigsten Skigebiete der Schweiz und fasziniert nicht nur Spitzensportler, sondern alle, die in traumhafter Natur etwas erleben möchten. Dank der Höhenlage auf 1800 bis 3303 Metern gilt das Engadin als schneesicher und bietet auch im Frühling beste Bedingungen, um sein Können auf den zahlreichen Pisten unter Beweis zu stellen. Mit dem Angebot «Ski & Dine Around Corvatsch» ist Skifahren und Schlemmen in der Nebensaison besonders lukrativ: Drei Tage in den Oberengadiner Skigebieten mit Übernachtung in Sils oder Silvaplana versprechen viel Platz für schwungvolle 56

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Abfahrten und kulinarische Erlebnisse. Für Frühaufsteher lässt sich erstmalig der spektakuläre Sonnenaufgang mit Frühstück auf 3057 m ü. M. im Winter geniessen. Am Piz Nair Sunrise Event erhält man die Möglichkeit, eine Bergbahnfahrt vor den offiziellen Betriebszeiten auf die Spitze der Corviglia, den Piz Nair, zu erleben. (17.2.19/3.3.19). Langlaufparadies Bis zu 220 Kilometer fantastische Loipen: Das Langlaufnetz im Engadin ist ebenso dicht wie abwechslungsreich. Dazu gehören die 42 berühmtesten Kilometer der Schweiz: die Marathonstrecke zwischen Maloja und S-chanf. 15 Loipenmaschinen schaffen täglich perfekte Bedingungen und dies bis weit in die Seitentäler wie das Val Fex und das Val Roseg. Als Langlauf-Hochburg präsentiert sich der Flecken S-chanf, der nicht nur Zielort des Enga-

din Skimarathons, sondern auch Ausgangspunkt für besonders abwechslungsreiche Langlaufrouten ist, welche sowohl ambitionierte Sportler wie gemächlichere Naturliebhaber begeistern. Auf leisen Sohlen durch die Natur 150 Kilometer Winterwanderwege locken über die gefrorenen Seen, in die geheimnisvollen Seitentäler oder mit Schneeschuhen auf sieben ausgeschilderten Routen quer durch die Winterlandschaft. Ein Hauch von Wintermärchen liegt über Orten wie Silvaplana, mit einer fast unwirklich schönen Landschaft, stillen Wanderwegen und prächtigen Loipen inmitten der mystischen Engadiner Bergwelt. Ebenso traumhaft präsentiert sich Madulain, wo sich hervorragend präparierte Winterwanderwege breit machen, besonders aussichtsreich ist jener zur Ruine Guardaval, der grössten

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Auf dem Weg zu 40 Jahren Partnerschaft – Vertragsverlängerung mit Reusch bis 2026 Swiss-Ski setzt bei den Alpinen und bei den Skispringern auch in den kommenden Jahren auf Reusch als bewährten Ausrüster im Bereich Handschuhe. Der Sportartikelhersteller aus Bozen und der Swiss Ski Pool einigten sich auf eine vorzeitige Verlängerung der erfolgreichen Zusammenarbeit bis 2026. Dannzumal wird die Partnerschaft zwischen dem Swiss Ski Pool und Reusch bereits während 40 Jahren bestehen. Zusätzlich zu den Handschuhen stellt Reusch bei den Alpin-Kadern von Swiss-Ski sicher, dass die Athleten, Trainer und Betreuer mit den richtigen Mützen, Caps und Beanies jederzeit eine funktionelle Kopfbedeckung tragen, welche dem eigenen Profil und Stil entsprechen. Ausser in den Bereichen Ski Alpin und Skispringen wird Reusch im Rahmen der neuen Vereinbarung

S SERVICE

künftig auch die Swiss-Ski-Sportarten Skicross, Aerials und Moguls als Handschuh-Ausrüster abdecken. In der Vergangenheit waren die Skicrosser bereits einmal mit Reusch ausgerüstet. Die Swiss-Ski-Teams freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der ebenso familiären wie technisch hochstehenden Marke. Vlnr: Christian Zingg, Geschäftsführer des Swiss Ski Pools, Swiss-SkiPräsident Urs Lehmann, Erich Weitzmann, Geschäftsführer von Reusch International, Lisa Gasser, Head of Marketing von Reusch International.

Burganlage des Oberengadins. Und vollends zur Ruhe kommt, wer von Bever ins vier Kilometer entfernte Spinas stapft, zum Südportal des AlbulaEisenbahntunnels. Kulinarische Köstlichkeiten Nusstorte und Hirschsalsiz sind die wohl berühmtesten kulinarischen Exportschlager des Engadins – aber längst nicht die einzigen lokalen Köstlichkeiten, die eine Sünde Wert sind. Oder zwei. Capuns, Maluns, Pizzoccheri und Plain in Pigna: Was wie Musik klingt, muss auch himmlisch schmecken. Die Engadiner Spezialitäten, meist aus den lokalen Zutaten wie Kartoffeln, Mais, Gemüse und Speck zubereitet, werden zwar überall anders, aber garantiert mit Liebe, Lust und Leidenschaft serviert.

Weitere Informationen unter: engadin.ch/allegra

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Über Nacht zum Fischer-Team Rider Die erste Gondel am frühen Morgen zu ergattern, erfordert eine ganz besondere Hingabe zum Skisport – vor allem am Neujahrstag. An diesem Tag machen sich nur die passioniertesten Wintersportler auf den Weg. Das weiss auch Fischer Ski und beschloss: Das ist die perfekte Zeit und der optimale Ort, um genau diejenigen zu belohnen, die die wahren Werte von Fischer vertreten. Und so trafen Frühaufsteher am

Neujahrsmorgen in Pizol und Villars sur Ollon auf das Fischer-Team und die Frage: „Was hältst du davon, ein Fischer-Team-Rider zu werden?“ Sie erhielten ein neues Paar Fischer Ski ihrer Wahl – vormontiert während der Fahrt, um keine Sekunde ihres «Early Morning Rides» zu vergeuden.

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Der Weg aufs Podest ist teuer – Die Lotteriegesellschaften leisten Unterstützung Der Weg zum Erfolg ist für die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski lang, steinig und hart. Geeignete Infrastrukturen und Trainingsbedingungen sowie ein förderndes Umfeld vermögen, natürlich neben Talent und grossem Trainingseinsatz, viel zum sportlichen Erfolg beizutragen. Doch ohne die entsprechende finanzielle Unterstützung ist der Weg an die Spitze praktisch nicht möglich. Die Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande leisten seit vielen Jahren einen wichtigen finanziellen Beitrag zum Erfolg des Schweizer Sports. Aus ihrem Reingewinn fliessen jährlich Millionen in den Sport; 2017 waren es insgesamt 166 Mio. Franken. Diese gehen einerseits an die kantonalen Sportfonds, andererseits an den nationalen Sport. Dort fungiert die Sport-Toto-Gesellschaft als Bindeglied, das ihren Benefiziaren die Lotteriegelder weiterleitet.

An der 22. Versammlung des Sportparlaments vom 16. November 2018 durfte Swiss Olympic einen Check über 43 214 966 Franken von der Sport-Toto-Gesellschaft in Empfang nehmen. Dieser Betrag fliesst direkt an die Mitgliedsverbände von Swiss Olympic, womit auch Swiss-Ski von den Lotteriegeldern profitiert. Sie machen einen wichtigen Teil des Gesamtbudgets des Skiverbandes aus. Markus Wolf, Geschäftsführer von Swiss-Ski, erklärt: «Die Gelder der Lotterien werden primär für die Finanzierung unserer Leistungssport-Förderkonzepte verwendet. Darunter fallen die direkte Athletenunterstützung, die Entschädigung von Trainern und die Nutzung der Infrastruktur in den Nationalen Leistungszentren.»

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Gut unterstützt Der Verein Schneesportinitiative Schweiz wird ab sofort von den Schweizer Jugendherbergen (SJH) als neuem Träger finanziell und ideell unterstützt. Der Verein Schneesportinitiative Schweiz bietet für Schulen über die Plattform GoSnow.ch eine einfache und kostengünstige Organisation von Schneesporttagen und -lagern an und fördert damit die Erhaltung des Schneesports als Schweizer Kulturgut. www.gosnow.ch

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125-Jahr-Jubiläum des Ski-Clubs Glarus Der Ski-Club Glarus, der älteste Skiclub der Schweiz, feierte am 23. November 2018 im Schützenhaus Glarus sein 125-jähriges Bestehen im Beisein vieler Gäste aus Politik und Sport sowie Mitgliedern von anderen Skiclubs. Innerhalb der Schweizer Ski-Familie ist der Ski-Club Glarus der Inbegriff für Pionierarbeit. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts richtete er nicht nur das erste Skirennen

in der Schweiz aus, von ihm gingen wenig später – vor mittlerweile mehr als 114 Jahren – auch die entscheidenden Bestrebungen zur Gründung des Schweizerischen Skiverbandes Swiss-Ski aus. Als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes überreichte Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann an der 125. Hauptversammlung des Ski-Clubs Glarus einen Erinnerungspokal und lud die Club-Mitglieder ans Weltcupspringen nach Engelberg ein. Dieser Einladung folgten am 16. Dezember 2018 rund 40 Personen.

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Ein E-Click später und die Skischuhe sind zu, passen perfekt. Vor allem das Verschliessen der oberen beiden Schnallen erfordert bisweilen etwas mehr Kraftaufwand. Ganz einfach und bequem geht es künftig mit dem E-Click-Tool – ideal für Kinder oder Ältere und alle, die keine Zeit verlieren wollen. Erhältlich sind E-Clicks in verschiedenen Farben für 10 Euro 70 auf skibootfix. com. Wer hats erfunden? Die Niederländer. Snowactive hat das Produkt getestet und für gut befunden.

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E-Click und zu

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Mit SBB leichter am Ziel

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dieses Jahr mit James Morrison, DJ Antoine, Krokus und Ritschi sowie cooler After-ShowParty. Tickets und Infos auf www.snowpenair.ch

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Unser Engagement

Ski, Sonne, Südtirol FOTO: MARCO BONAT TA

FOTO: SKIRAMA KRONPLATZ

helvetia.ch/swiss-ski

In den Dolomiten wird der Genuss des Frühlings zwischen frisch präparierten Pisten und kuscheligen Stuben serviert. Es ist ein Genuss, wenn sich die scharfen Kanten der Ski in den weissen Schnee beissen und die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht vom frischen Fahrtwind gekühlt werden. Gedankenlos über perfekte Pisten wedeln kann man in Südtirol den 58

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ganzen Winter lang. Doch vor allem der Frühling punktet bis in den April mit längeren Tagen, angenehmen Temperaturen und mehr Ruhe in den zwölf Skigebieten vom Skiverbund Dolomiti Superski. Ob im Skigebiet 3 Zinnen Dolomiten, auf dem Kronplatz, in Alta Badia, Gröden, auf der Seiser Alm, in Obereggen oder Carezza – dort, wo die Dolomiten mit ihren majestätischen

Spitzen weit in den blauen Himmel ragen, ist unverwechselbarer Skispass garantiert. Vor allem, wenn Angebote wie DOLOMITI SUPERSUN Gäste ab dem 16. März mit einem geschenkten Skitag belohnen! Genuss bedeutet hier aber auch, den müden Körper während einer Pause in den Stoff der Liegestühle sinken zu lassen und mit Blick auf das UNESCO-Welterbe ganz

entspannt ein gutes Glas Wein zu trinken. Auf den Aperitivo folgt in der Wärme der urigen Hütten schliesslich noch traditioneller Geschmack, der auf der Zunge zergeht. Nur so lässt sich das Ende der Saison am besten ertragen.

Eisige Piste. Schwieriger Kurs. Sicher im Ziel. Mit Helvetia, offizieller Partner von Swiss-Ski, sicher ins Ziel kommen.

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Service // Medizin

Service // Medizin

TREND DSPORT AUS SPORTMEDIZINISCHER SICHT

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uch an der Schweiz geht diese Trendsportart nicht spurlos vorbei. Immer mehr Skigebiete setzen auf Schneeschuhlaufen, und die Zahl der ausgeschilderten, präparierten und gesicherten Trails nimmt jährlich zu. Man geht davon aus, dass jährlich über 100 000 Schneeschuhe verkauft werden. Ganz so neu wie von der Industrie oft suggeriert, ist diese Sportart jedoch nicht. Bereits vor mehr als 1000 Jahren bediente sich die Mensch60

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heit bereits entsprechender Hilfsmittel, um leichter über oder durch den Schnee zu gehen. Was macht Schneeschuhlaufen so interessant? Es gibt viele Aspekte. Einer davon ist sicherlich der, dass die Ausrüstung verglichen mit anderen Wintersportarten deutlich erschwinglicher ist. Wer keine 200 bis 300 Franken für das Material ausgeben möchte, kann sich in den meisten Regionen auch Schneeschuhe und Stöcke leihen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die geringeren Folgekosten. Lifte oder teure Materialpflege sind meist nicht nötig. Die Kleidung ist in der Regel unspezifisch und sollte vor allem bequem, gut belüftet und je nach Witterung auch wetterfest sein. Dennoch gilt es einige Dinge zu berücksichtigen: Grundsätzlich entspricht die Technik des Schneeschuhlaufens dem «normalen Gehen» mit Stöcken. Man spricht vom einfachen Diagonalschritt, wenn man hüftbreit, mit tendenziell eher kleineren Schritten über den Schnee geht. Die Beine werden dabei nicht zu sehr

angehoben, der Gang ist «schlurfend», ohne sich dabei mit den Schuhen zu verhaken. Die Stöcke werden wechselweise diagonal eingesetzt. Wenn das Gelände steiler wird, empfiehlt sich die «Duck-Step-Technik». Dabei werden die Füsse leicht nach aussen gestellt, was den Aufstieg erleichtert. Obschon man bemüht ist, die Beine wenig anzuheben, zeigen biomechanische Studien, dass im Hüft-und Kniegelenk mehr Beugung auftritt als beim normalen Gehen. Das heisst, das Bein wird mehr angehoben. Dies hat zur Folge, dass die Hüftbeugemuskulatur, die das Bein anhebt, zusätzlich durch das Gewicht des Schuhes und der Schneeschuhe (1,5 bis 2 Kilogramm) belastet, deutlich vermehrt eingesetzt wird. Dies führt oft zu einer Überlastung der Hüftbeuger mit Muskelkater, aber auch Entzündungen des Muskelansatzes, was sich jedoch nach ein paar Tagen in der Regel wieder gibt. Schneeschuhlaufen ist eine Ganzkörpersportart, bei der nicht nur die Muskulatur der Beine, des Rumpfes und des Oberkörpers trainiert

werden, sondern auch die Faktoren Koordination und Ausdauer eine wichtige Rolle spielen. Eine Vergleichsstudie von Schneeschuhläufern gegenüber Joggern ergab nach einer sechswöchigen Trainingsperiode (drei bis viermal pro Woche 30 Minuten) eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit in beiden Gruppen, die fast vergleichbar war. Über das Verletzungsrisiko des Schneeschuhlaufens liegen uns keine bzw. nur wenige Zahlen vor. Wie bei anderen Wintersportarten kann man sich im Rahmen eines Sturzes verletzen, aber das Risiko ist erfahrungsgemäss nicht grösser als beispielsweise beim Langlauf.

FOTO : B& S STOC KI M AG E

Schneeschuhlaufen erfreut sich nicht nur in der Schweiz zunehmender Beliebtheit. Die Zahl der Schneeschuhsportler hat sich in den USA innerhalb von nur fünf Jahren verdreifacht. Die Sportart gehört dort mittlerweile zu den Top-20-Sportarten, was umso mehr überrascht, gibt es doch viele Regionen in den USA, wo dieser Sport überhaupt nicht ausgeübt werden kann.

Wichtig zu wissen Da Schneeschuhlaufen eine Ganzkörpersportart ist, sind sehr viele Muskeln im Einsatz. Diese produzieren als Nebenprodukt Wärme. Dies kann zum Schwitzen führen, was zu einem Verlust von Flüssigkeit und auch von Mineralstoffen führen kann. Als zusätzlicher Faktor kommt hinzu, dass Schneeschuhlaufen in der Regel in Höhenlagen betrieben wird.

Durch die Belastung und die Höhe kommt es zu einer vermehrten Atmung, was einen zusätzlichen Flüssigkeitsverlust über die Atemluft beinhaltet. Aus diesem Grunde ist es wichtig, vor, während und nach dem Schneeschuhlaufen ausreichend viel zu trinken. Niemals alleine auf die Tour Trockene und warme Ersatzkleidung empfiehlt sich insbesondere dann, wenn nach einem längeren Anstieg ein langer Abstieg erfolgt oder sich der Transfer zur heissen Dusche verzögert. Eine kleine Zwischenverpflegung darf genauso wenig fehlen wie ein ausreichender Sonnenschutz (Creme, Kopfbedeckung, Sonnenbrille). Halten Sie sich, gerade wenn Sie ein Sporteinsteiger sind, an ausgeschilderte Wege. Denken Sie daran, dass gerade in den Wintermonaten unser Wild nur eingeschränkte Rückzugsmöglichkeiten hat und respektieren Sie deshalb die entsprechenden Wildzonen. Wenn Sie ins Freigelände gehen, dann niemals alleine! Informieren Sie sich über die aktuellen und örtlichen Gefahrensituationen

und nehmen Sie ein entsprechendes Sicherheits-Equipment (LVS, Sonde, Schaufel) mit. Was sich auf alle Fälle lohnt, sind geführte Touren, die in den meisten Gebieten angeboten werden. Hier lernt man von erfahrenen Insidern das Gebiet kennen und bekommt häufig auch nützliche Tipps, was die Technik anbelangt. Ausserdem macht es grossen Spass, Gleichgesinnte kennenzulernen und die Schönheit der Natur mit dieser wunderschönen, «alten» Trendsportart zu erkunden. Häbets guet und viel Spass! AN DR E AS GÖS EL E - KO P PE NBU RG

Dr. Andreas Gösele-Koppenburg Leiter Swiss Olympic Medical Center, crossklinik Basel

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WETTBEWERB Wie hoch liegt das Dorf Zuoz Ăźber dem Durchschnitt resp. Ăźber dem Meeresspiegel?

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Wir verlosen unter allen Einsendungen die kostenlose Teilnahme an einer Intensiv-Kur(s)woche fĂźr 1 Person im Hotel Allegra, Zuoz, im Gesamtwert von CHF 1135.00 (Termin nach Absprache). Bitte senden Sie die korrekte *03+.0ĆŤ)%0ĆŤ !)ĆŤ !0.!Ýƍ ÂŤWettbewerbÂť bis zum 1. März 2019 per Mail an info@allegra-zuoz.ch %!(ĆŤ (Ă˜ 'Ä“

Intensiv-Kur(s)wochen mit EPDŽ-Ernährungsprogramm im Hotel Allegra, Zuoz

Sie ďŹ nden uns im Herzen des Oberengadins, auf 1750 m Ăź. M. und mitten im malerischen Engadiner Dorf Zuoz. FĂźnf Gehminuten vom Bahnhof und der idyllischen Auen- und Uferlandschaft des Inns entfernt wird im Allegra echte alpine Gastfreundschaft gelebt. Dazu ist auf individuellen Wunsch ein breites Aktivitäten-, Sportund Kulturangebot direkt vor der HoteltĂźre verfĂźgbar. Frische HĂśhenluft, viel Engadiner Sonne und eine unver62

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gleichliche Bergkulisse sind im Allegra immer inklusive – so geht Entspannung! Zusammen mit unserem Kompetenzpartner im Bereich Ernährung, dem Fachkurhaus Seeblick in Berlingen und der Firma Hepart AG, Kreuzlingen, bieten wir Intensiv-Kur(s)wochen an, um Ihre Gesundheit und Lebensqualität durch das EPDÂŽ-Ernährungsprogramm, das seit 25 Jahren erfolgreich angewendet wird, zusätzlich zu steigern. Das Programm bringt Ihnen eine Ä‘ĆŤ0%!"#.!%"!* !ĆŤ *0#%"01*#ĆŤ des KĂśrpers Ä‘ĆŤ .$ÂŽ$1*#ĆŤ !.ĆŤ %0 (%0A0 Ä‘ĆŤ .)+*%/%!.1*#ĆŤ2+*ĆŤ Blutzucker- und Insulinspiegel Ä‘ĆŤ !#!*!. 0%+*ĆŤ !/ĆŤ ÂŽ.,!./ĆŤ und des Geistes Symptomen wie SchlafstĂśrungen, zu hohe Zucker-, Fett-

1* ĆŤ ! !.3!.0!ÄŒĆŤ !. 11*#/probleme, MĂźdigkeit, ErschĂśpfung oder rheumatische Beschwerden wird durch das Ernährungsprogramm äusserst effizient vorgebeugt. Das Wochenprogramm und auf Wunsch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden medizinisch Ăźberwacht. Schon während Ihrem unvergesslichen Gesundheits-Urlaub im einmalig schĂśnen Engadin, werden Sie schon folgende, positive Wirkungen spĂźren: Ä‘ĆŤ / $ĆŤ1* ĆŤ#!/1* ĆŤ !,+0ĆŤÄĄ fett abbauen Ä‘ĆŤ $+(!/0!.%*3!.0!ĆŤ1* ĆŤ Blutdruck reduzieren Ä‘ĆŤ ÂŽ.,!."1*'0%+*!*ĆŤ.!#!*!ÄĄ rieren und vitalisieren Ä‘ĆŤ ÂŽ.,!.!%#!*!ĆŤ 3!$.'.A"0!ĆŤ gezielt stärken Ä‘ĆŤ !*ĆŤ .# *%/)1/ĆŤ* $$ (0%#ĆŤ entschlacken und entgiften

Teilnahme: ĹĄ 6HQGH GLH GUHL =LÄłHUQ LQ GHQ JHIĂ‹UEWHQ )HOGHUQ SHU ( 0DLO PLW %HWUHÄł Ĺ?5Ă‹WVHO 6QRZDFWLYHĹž DQ LQIR#VQRZDFWLYH FK ĹĄ 2QOLQH XQWHU ZZZ VQRZDFWLYH FK ZHWWEHZHUE ĹĄ 3HU 3RVW DQ 3URVHOO $* 6QRZDFWLYH *Ä…VJHUVWUDVVH 3RVWIDFK 6FKÄ…QHQZHUG

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Einsendeschluss ist der 31. März 2019

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PACKAGE INTENSIV-KUR(S)WOCHEN Das Angebot ist buchbar vom 16. März bis 19. April 2019 (Ostern) und umfasst: đƍćƍ× !.* $01*#!*ĆŤ (jeweils Sa bis Fr) Ä‘ĆŤ 1./ (ÂŽ '!ĆŤ1* ĆŤ $2+.0.A#! Ä‘ĆŤ +((,!*/%+*ĆŤ'+),(!00ĆŤ* $ĆŤ IJĥ Ernährungsprogramm Ä‘ĆŤ !0.A*'!ÄŒĆŤ %*0.%00ĆŤ%*/ĆŤ %*!. ( ĆŤÄ’ĆŤ SPA Samedan (10 Autominuten entfernt) und auf Wunsch: Teilnahme an verschiedenen In- und Outdooraktivitäten (wie Gymnastik, Winter-Spaziergänge, Langlauf) Ä‘ĆŤÄ Ä†ĹŒĆŤ .ÂŽĂť*1*#/. 00ĆŤ1* ĆŤ ĆŤ61/A06(% $!ĆŤÄ†ĹŒĆŤ 00ĆŤ !%ĆŤ !.ĆŤ Buchung einer 2. Kurswoche CHF 1135.00 (im Double Comfort pro Person) ALLGEMEINE TEILNAHMEBEDINGUNGEN AN WETTBEWERBEN

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FOTO S: ZVG.

Sie legen Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, Sie sind aktiv und bewegen sich gerne in der freien Natur? Die IntensivKur(s)wochen mit viel Bewegung, frischer Bergluft und dem bewährten EPDErnährungsprogramm im Hotel Allegra, Zuoz, bieten ein vielseitiges Wochenprogramm.

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aren das noch Zeiten, als 15 000 Zuschauer an eine Schweizer Meisterschaft pilgerten und die Zeitungen seitenlang darüber berichteten. Jeder Sportjournalist, der etwas auf sich hielt, hatte einen Fuss im alpinen Skisport. Ich erinnere mich an keine grössere Zeitung, bei der nicht der Sportchef persönlich auch das Ressort Ski betreute. Im Zielraum kämpften sie zu Dutzenden um die Athletinnen und Athleten. Ganz Raffinierte benutzten beim Stimmenfang Fischerruten, an die sie Mikrofone hängten. Die grossen TVStationen leisteten sich sogenannte Schlepper, die die Rennfahrer zu den entsprechenden Kabinen lotsten – gegen Honorarzahlungen, die heute jedem Journalisten die Schamröte ins Gesicht trieben. Wie ein Pirmin Zurbriggen, das «Knie der Nation», sich an einer WM wie Bormio 1985 in diesem Tummelfeld bewegte, ohne Schaden zu nehmen, ist mir heute noch ein Rätsel. Irgendwie arrangierten sich Athleten und Journalisten. Kein einziger Skiverband kannte eine Medienabteilung. Noch an der WM 1997 in Sestriere steuerte bei Swiss-Ski ein einziger Mann diese Athleten- und Medienströme – der Verbandsdirektor himself. Und heute, zwei Jahrzehnte später? Da verfügt jeder Verband über eine mit mehreren Personen dotierte professionelle Kommunikationscrew. Dafür gibt es plötzlich keine (Print-)Journalisten mehr. Ausser in Adelboden, Wengen und Kitzbühel sowie an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen sind die Vertreter

Richard Hegglin war als Agenturjournalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-Weltcup-Komitee. Heute schreibt er für Snowactive und diverse Tageszeitungen.

der Presse an den Fingern einer Hand abzuzählen. Oft ist gar keine(r) mehr da! An den Weltcuprennen in Val Gardena, einst ein Klassiker mit immensem Medien-Zuspruch, waren gerade noch drei Schweizer Journalisten anwesend. Einer wartete noch das erste Abfahrtstraining der Frauen ab, an den Rennen war niemand mehr vor Ort. Zwei Tage später in Madonna di Campiglio das gleiche Bild: Den historischen Slalomsieg von Daniel Yule erlebt die Schweizer Ski-Gemeinde nur am TV – oder anderntags mit sda-Berichten ab TV. Das Reportage-Budget der Agentur ist drastisch gekürzt worden; die Abdeckung solcher Rennen liegt offenbar finanziell nicht mehr drin. Die Entwicklung irritiert. Adelboden gehört, wie erwähnt, noch zu den privilegierten Weltcup-Veranstaltern. Über 100 Personen waren akkreditiert, aber mehr als die Hälfte gehörten zur TV-Equipe – alleine deren elf zum Internet-Portal «Sportal». Printjournalisten sind im Vergleich zu Online- und Lokalradio-Journalisten krass in der Minderheit. Der Medien-Award, die Auszeichnung für verdienstvolle Journalisten, ist sistiert worden. Der Grund: Es gibt keine Journalisten mehr, die dafür in Frage kämen.

Die Weltcup-Journalisten der ältesten zwei Generationen sind abgetreten. Von der dritten Generation gibt es vielleicht noch zwei, drei, die regelmässig Rennen besuchen. Dann kommen schon jene um die 40, aber ebenfalls nur etwa ein halbes Dutzend. Der Nachwuchs drängt nur marginal nach. Die Gruppe jener, die sich mit Leidenschaft im Skisport engagieren, dünnt aus. Know-how geht verloren. Der mediale Stellenwert des Skisports erodiert schleichend. Skifahren war stets ein TV-Sport. Das Fernsehen berichtet nach wie vor flächendeckend über den Weltcup – mit immer noch bemerkenswerten Einschaltquoten. Auch da fand ein Generationenwechsel statt. Michi Bont, seit acht Jahren Experte, gehört mittlerweile zu den Dienstältesten. Nachrückende Leute wie Didier Plaschy (siehe Beitrag im Heft) sorgen für wohltuende Belebung. Und dann haben wir noch einen Trumpf in der Hinterhand. Tragt Sorge zum Jungtalent, empfahl Urs Lehmann Eurosport-Chefkommentator Guido Heuber in Bormio bei der Premiere eines neuen Mannes. Dieser bestand die Feuertaufe mit Bravour. Das «Jungtalent» wird im Sommer 80-jährig und heisst Karl Frehsner. Der grosse alte Mann des Skisports lieferte den Beweis, wie wichtig Wissen und Erfahrung im Skisport sind. Während 140 Minuten bot er beste Unterhaltung mit Tiefgang. Wann wird er auch für Printmedien aktiv und schreibt seine erste Kolumne? RICHARD HEGGLIN

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IMPRESSUM Snowactive Februar 2019, 52. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich ISSN 1661-7185 Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29 in Kooperation mit Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12 Redaktion Snowactive Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, Telefon 058 200 48 28 Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt Redaktionsausschuss Joseph Weibel (Leitung; j.weibel@snowactive.ch), Röbi Brandl, Wolfgang Burkhardt, Christian Stahl (Leitung; christian.stahl@swiss-ski.ch), Roman Eberle (roman.eberle@swiss-ski.ch), Annalisa Gerber (Sponsoring; annalisa.gerber@swiss-ski.ch)

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Fotoredaktion Erik Vogelsang Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch) Übersetzungen Syntax Übersetzungen AG, Thalwil Konzept, Design und Produktionsverantwortung Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer Aboservice Prosell AG, Schönenwerd, info@prosell.ch, Telefon 062 858 28 28 Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.) Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch

Adressänderungen Alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12

Das Team von Strike Media Schweiz wird ausgerüstet von:

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