Zürcher Bote Nr. 42

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Freitag, 20. Oktober 2017 | Nr. 42 | 59. Jahrgang

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SO DROHT DER SCHWEIZER L ANDWIRTSCHAFT DER TODESSTOSS

Wie viel Widerspruch darf eine Bundesratsrede enthalten? Knapp drei Wochen, nachdem 80 Prozent der Bevölkerung an der Urne «Ja» zum Gegenvorschlag der Ernährungsinitiative gesagt hat, hält Bundespräsidentin Doris Leuthard zur Eröffnung der 75. Olma in St. Gallen eine bemerkenswerte Rede, die aufhorchen lässt. Dass der angenommene Verfassungstext hundert Interpretationen für eine zukünftige Landwirtschaftspolitik beinhaltet, war vorauszusehen. Was aber Doris Leuthard vom Stapel liess, tönt wie ein Todesstoss für die Schweizer Landwirtschaft.

Martin Haab Kantonsrat SVP Mettmenstetten

Die Zukunft verlangt von uns Bauern, laut Bundesrätin Leuthard, mehr Biodi­ versität, eine Anpassung an den Klima­ wandel und dann gleichzeitig eine An­ passung an das internationale Markt­ umfeld mittels Abbau des Grenzschut­ zes. All diese Forderungen, welche jede für sich in eine völlig andere Richtung zeigt, sind schlicht und einfach nicht miteinander vereinbar.

Der Schwindel mit Biodiversitätsflächen Die Forderung nach mehr Biodiversität in der Schweizer Landwirtschaft hört man nicht nur aus dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), welches dem Departe­ ment Leuthard unterstellt ist, sondern auch auf kantonaler Ebene kennen wir diese Abgesänge. Im Kanton wird das Naturschutzgesamtkonzept als Mass­ stab herbeigezogen. Im BAFU bedient man sich des kürzlich publizierten Be­ richts «Biodiversität in der Schweiz» oder einer Tabelle aus dem Europäi­ schen Umweltbericht zum Anteil der Schutzgebiete an der Landesfläche in den Ländern Europas. Diese Tabelle zeigt ein aus Sicht der Amtsstellen er­ schütterndes Bild für die Schweiz: Mit 6,2 Prozent hat unser Land den mit Ab­ stand kleinsten Anteil geschützter Bio­ diversitätsflächen. Die Schweiz, wie auch jedes andere europäische Land interpre­ tiert jedoch selbst die Anforderungen an solche Schutzgebiete. Interne Schät­ zungen aus dem BAFU haben nun erge­ ben, dass allein mit Einbezug der kan­ tonalen und privaten Schutzgebiete die

Fläche beinahe verdoppelt würde, auf ca.11 Prozent. Nähme man die ökologi­ schen Ausgleichsflächen ohne Öko-Qua­ litätsverordnung-Eigenschaft (ÖQV) so­ wie den extensiven Alpenraum eben­ falls dazu, wäre die Schweiz in der Spit­ zengruppe der europäischen Länder vertreten und hätte die geforderten 17 Prozent der UNO bei Weitem über­ troffen. Unsere nördlichen Nachbarn kennen bei der Definition, was als Schutz­ gebiet gelten soll, weniger Skrupel. Deutschland meldete der CCDA-Da­ tenbank, dass der Anteil Schutzgebiete an der Deutschen Landesfläche 36 Pro­ zent betrage und somit die Zielvorgabe der UNO (das sogenannte Aichi-Ziel von 17 Prozent) massiv überschritten hat. Die Deutschen holen ihre Flächen unter anderem in der Nord- und Ostsee, wo riesige Meeresflächen als Vogelschutz­ gebiete gemeldet sind. Bei einem Selbstversorgungsgrad im Nahrungsmittelbereich von gewünsch­ ten 60 Prozent würde eine weitere Aus­ dehnung der extensiv genutzten Flä­ chen automatisch bedeuten, dass we­ niger Flächen für die Produktion von Nahrungsmittel zur Verfügung stehen und dies wiederum würde mehr Im­ porte aus von uns nur schwer kontrol­ lierbarem Anbau und Produktion mit sich bringen. Anstatt noch mehr Biodi­ versität von uns Bauern zu fordern, soll­ te Bundesrätin Leuthard darauf ach­ ten, dass ihre Beamten beim BAFU ihre Praxis in Bezug auf die Anforderung ei­ ner anrechenbaren Biodiversitätsschutz­ fläche etwas mehr der EU angleichen.

Kläglich gescheiterte Grenzöffnung Schon wieder bedient sich ein Mitglied des Bundesrates in der Fra ge um die Grenzöffnung für Landwirtschaftliche Produkte des fatalen Beispiels des Käse­ freihandels und rühmt dessen angebli­ chen Erfolg. Die Aufhebung der Milch­

kontingentierung im Jahr 2009 und den damit verbundenen Käsefreihan­ del mit der EU als Erfolgsmodell der Bi­ lateralen I zu verkaufen, ist angesichts der aktuellen Situation der Milchwirt­ schaft etwas gar kühn. Die Molkereien seien hier ausgeklammert. Gross ist die Ernüchterung bei den Produzenten und selbst der letzte Optimist, der in die Milchproduktion als Zukunftsmarkt in­ vestiert hat, ist auf den harten Boden der Realität zurückgefallen. Frau Leut­ hards Vorgänger im Wirtschaftsdepar­ tement alt BR Couchepin hat im Jahr 2003 auf- grund einer Studie von ETH Prof. Lehmann weissgesagt, dass bei einem Käse­freihandel mit der EU und gleichzeitiger Auf hebung der Milch­ kontingentierung die Schweizer Milchund Käsewirtschaft überproportional profitieren wer­de.

Politische Geisterfahrer Eine Ausdehnung der Milchproduktion von 20 Prozent sei möglich bei einer ma­ ximalen Preiseinbusse von 7 Prozent. Nur ein Jahr nach Aufhebung der Kontin­ gentierung ist die produzierte Menge um 7 Prozent gestiegen, der Milchpreis aber um 25 Prozent gefallen und be­ sagter Prof. Lehmann zum Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) aufgestiegen. In den vergangenen Jah­ ren ist der Käseimport explodiert, der Export aber nur mässig angestiegen. Import- sowie Exportanstieg geschieht mehrheitlich im billigen no-name-Seg­ ment. Hier spielt die Konkurrenz nur über den Preis. Seit über hundert Jah­ ren ist der Käse das Flaggschiff der Schweizer Lebensmittelbranche, trotz­ dem ist aus unserer Sicht diese Grenz­ öffnung kläglich gescheitert. Sehr ge­ ehrte Frau Bundesrätin Leuthard, wa­ rum soll eine Grenzöffnung für andere Produkte, wie zum Beispiel Fleisch, Ge­ treide, Obst oder Gemüse, nun plötzlich

mögliche Grenzöffnungen und Frei­ handelsabkommen mit Ländern wie Malaysia oder den südamerikanischen Mercosur-Staaten spricht, ist nichts an­ deres als ein agrarpolitischer Geister­ fahrer. Entweder produzieren wir nachhaltig auf welthöchstem Nive­au und können uns gegen billiger und weniger nach­ haltig produzierte Lebens­mittel mittels Zöllen schützen oder wir lassen alles schleifen, vergessen unsere eidgenössi­ schen Gesetze und Verordnungen und lassen den Markt entscheiden. Den Fö­ ifer und s’Weggli gibt’s leider nicht. Der freie, grenzenlose Markt wird in unserer Schweiz nicht zu befreiten Bauern oder gar von hohen Kosten be­ freiten Einwohnern führen, wie Bun­ desrätin Doris Leuthard hofft. Dieser wird ganze Regionen von den Bauern befreien und die Bevölkerung zwingen, das zu essen, was in Zukunft irgendwo auf der Welt produziert worden ist. Egal wie, egal woher, egal wie nachhal­ tig, egal unter welchen sozialen Bedin­ gungen.

zu einem anderen Ergebnis führen? Die Gesellschaft fordert mehr Biodiver­ sität, mehr Tierschutz, mehr Gewässer­ räume, mehr Freilandhaltung, mehr Aufzeichnungspflicht, mehr Kontrollen, mehr Bio, mehr Hörner … Dazu weni­ ger Pflanzenschutz, weniger Importsoja, weniger Kraftfutter, weniger Kunstdün­ ger, weniger Glyphosat, weniger Am­ moniak, weniger Tiere, weniger Anti­ biotika, weniger Kuhglocken … Und die Wirtschaft fordert von den Bauern mehr Effizienz, höhere Arbeitsproduk­ tivität, weniger Staatsgelder. Das sind doch absolute Widersprüche! Wenn Po­ litiker von uns Bauern immer neue Anforderungen und Reglementierungen verlangen, so müssten sie sich eigent­ lich bewusst sein, dass dies die Produk­ tion verteuert und uns somit noch we­ niger konkurrenzfähig zu den billigen Produkten im nahen und fernen Aus­ land macht.

Konsequenzen vom freien Markt Wer höhere Produktionsauflagen fordert und im gleichen Atemzug aber über

Einladung zur Delegiertenversammlung vom Dienstag, 24. Oktober 2017, 20.00 Uhr Chliriethalle, Chlirietstrasse 20, Oberglatt Vorprogramm (ab 19.15 Uhr, Türöffnung 18.45 Uhr) -

Musikalischer Auftakt durch den Musikverein Oberglatt unter der Leitung von Dirigent Roger Loeliger

-

Begrüssung durch den Gemeindepräsidenten von Oberglatt, Werner Stähli

Traktanden 1.

Begrüssung / Standortbestimmung

KR Konrad Langhart Parteipräsident

2.

Gemeindewahlen 2018

3.

Eidgenössische Vorlagen

3.1

Eidgenössische Volksinitiative 'Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der Billag-Gebühren)'

KR Stefan Schmid (SVP, Niederglatt)

Pro: NR Gregor Rutz (SVP, Zürich) Contra: NR Priska Seiler Graf (SP, Kloten)

Information und Parolenfassung

4.

Unabhängige Schweiz

4.1

Beziehungen Schweiz/EU und das Rahmenabkommen

4.2

Standortbestimmung zur Aussenpolitik

4.3

Als SVP-Vertreter im Europarat

5.

Mitgliederwerbung

6.

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NR Albert Rösti Präsident SVP Schweiz

NR Roger Köppel (SVP, Küsnacht) NR Alfred Heer (SVP, Zürich)

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