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Freitag, 22. September 2017 | Nr. 38 | 59. Jahrgang
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UNFERTIGE «SERVICE PUBLIC»-DEBAT TE STELLT NATIONALR AT VOR SCHWIERIGEN ENTSCHEID
«No Billag»-Initiative: SVP lanciert Gegenvorschlag Heute betreibt die SRG 17 Radio- und 7 Fernsehsender sowie etliche Online-Plattformen und Social Media-Profile. Dies alles mit grosszügigem Budget: Allein aus dem Gebührentopf fliessen jedes Jahr über 1,2 Mia. Franken an die SRG. gen «Service public»-Auftrag in Aussicht auch die Diskussion zur «No Billag»-Ingestellt. Diese Diskussion jedoch verlief itiative im Nationalrat zeigt: Den meisin den vergangenen zwei Jahren weit- ten Votanten geht es um StrukturerGregor Rutz gehend im Sand. Eine vom Bundesrat haltung. Nationalrat ins Leben gerufene Medienkommission Die SRG ist noch immer eine heilige Vizepräsident SVP ZH glänzt derweil mit Verlautbarungen, Kuh. Darum werden auch sämtliche Zürich welche die etatistische Haltung des zu- Sparanträge a priori verworfen. Dies ist ständigen Departements wiederholen falsch – und auch kurzsichtig. Von solchen Budgets können private und inhaltlich stützen. So gelang es, die Sender nur träumen. Die «No Billag»- «Service public»-Diskussion Schritt um SVP kämpft für Medienvielfalt Initiative will dies radikal verändern: Schritt abzuwürgen. Medienvielfalt ist aus staatspolitischer Die Erhebung von Empfangsgebühren Sicht von höchster Bedeutung: Medien soll verboten sein. ermöglichen den demokratischen DisStrukturerhaltung um jeden Preis? Damit würde auch der «Service pub- Wenigstens die nationalrätliche Medi- kurs. Darum kämpft die SVP dafür, dass lic» abgeschafft. Die SVP reichte einen enkommission hinterfragte den «Ser- es möglichst viele verschiedene MediGegenvorschlag zur radikalen Initiati- vice public»-Bericht des Bundesrats en gibt, die unabhängig sind. Unabhänve ein: Die Halbierung der Gebühren kritisch. Zusatzberichte und Vorstösse gigkeit bedeutet inhaltliche, aber auch soll faire Rahmenbedingungen schaf- wurden beschlossen. Die Kommission finanzielle Unabhängigkeit. Jede «Serfen und gleichzeitig eine Fokussierung wollte das Subsidiaritätsprinzip noch vice public»-Leistung ist letztlich ein einmal diskutieren, um bessere Rah- staatlicher Markteingriff und bedeutet des «Service public» ermöglichen. Vor gut einer Woche hat der Natio- menbedingungen für private Sender zu Wettbewerbsverzerrung. Insofern ist der nalrat die Debatte zur «No Billag»-Initi- erwirken. Sie verlangte Varianten zur Ansatz der «No Billag»-Initiative richtig: ative aufgenommen. Am kommenden Finanzierung des SRG -Auftrags wie In einer freien Demokratie sollten MeMontag werden die Beratungen weiter- auch zur Reduktion der Anzahl der dien nicht staatlich gefördert und da für Steuern erhoben werden dürfen. geführt. Diese Initiative, welche die SRG -Sender. Radio- und Fernsehgebühren abschafUngeachtet dieser Interventionen Doch die Initiative verkennt die politifen will, war eine Reaktion auf die Ab- wird im zuständigen Departement wei- schen Realitäten und Schweizer Besonstimmung zur Revision des Radio- und tergearbeitet. Seit Monaten basteln Ex- derheiten wie z.B. die Viersprachigkeit Fernsehgesetzes (RTVG) vom Juni 2015. perten an einem «Mediengesetz», wel- und verschiedenen Kulturen. Während Mit dieser Abstimmung wurde eine Me- ches das bisherige Radio- und Fernseh- es in der Deutschschweiz zweifellos Podiensteuer (die sog. «Haushaltabgabe») gesetz ersetzen soll. Das neue Gesetz tenzial für mehr Wettbewerb im Radioeingeführt. Künftig müssen alle Haus- soll nicht nur Radio und Fernsehen, und Fernsehmarkt gibt und die Gebühhalte eine Abgabe für Radio und Fern- sondern auch Internetangebote – und ren nahezu abgeschafft werden können, sehen entrichten – völlig unabhängig deren Finanzierung – regeln. Dies ist wird es wohl keinen privaten Anbieter davon, ob sie diese Medien konsumie- aus zwei Gründen absurd: Erstens be- geben, der im Bündnerland oder im ren oder nicht. Auch Unternehmen steht bezüglich Internet kein Regulie- Tessin gewinnbringend arbeiten kann. werden zur Kasse gebeten. Damit wird rungsbedarf. Auch staatliche Subven- Deshalb braucht es hier einen gewissen die einstige Gebühr – also das Entgelt tionen sind dort nicht nötig, da der In- «Service public». Dieser soll sich aber für eine Leistung, die man bezog – zu ternetbereich boomt. Zweitens hat der auf Angebote beschränken, welche prieiner Steuer, die voraussetzungslos ge- Bundesrat im Online-Bereich gar keine vate Unternehmen nicht erbringen Regelungskompetenz. Da fast alle Zei- können oder erbringen wollen. schuldet ist. Vor diesem Hintergrund schlägt die tungen und Printmedien ihre AngeboEnttäuschende «Service public»te auch über das Internet verbreiten, SVP einen Mittelweg vor: Die Gebühren käme ein solches Gesetz einer Regulie- sollen auf 200 Franken gesenkt werden. Debatte Die genannte RTVG -Revision wurde nur rung der Presse gleich. Dafür aber fehlt So könnte in den Randregionen weiterganz knapp angenommen. Dies nicht dem Bund die Zuständigkeit. hin ein «Service public»-Angebot erzuletzt darum, weil der Bundesrat zu Das Ziel des Mediengesetzes ist klar: bracht werden, aber es gäbe mehr Raum vor versprochen hat, die Gebühren wür- Die Stellung der SRG soll zementiert für private Anbieter, und den Bürgern den sinken, was aber bis heute nicht und eine weitere Expansion im Online- bliebe mehr Geld zum Leben. Auch der der Fall ist. Auch wurde eine offene, Bericht ermöglicht werden. Nicht nur Gewerbeverband und Economiesuisse tabulose Diskussion über den künfti- die «Service public»-Debatte, sondern unterstützen diesen Antrag.
SRG will Fünfer und Weggli Die SRG -Vertreter wollen permanent das Beste aus zwei Welten. Geht es um den Leistungsauftrag, beruft sich die SRG auf ihre Unabhängigkeit: Sie fordert unternehmerische Freiheit. Geht es um Einsparungen, beruft sie sich jedoch auf den genannten Leistungsauftrag, welchen es kritiklos zu akzeptieren gelte. Einsparungen seien deshalb nicht möglich. Für die SVP sind sowohl die Extremvariante der SRG (Beibehaltung des Status Quo, keinerlei Einsparungen) als auch die «No Billag»-Initiative (keinerlei Gebühren mehr) keine idealen Lösungen. Aus diesem Grund haben wir den erwähnten Gegenvorschlag eingereicht, der die Gebühren halbieren möchte. In der Kommission wurden weitere Gegenvorschläge diskutiert – darunter Szenarien, die bei der SRG Einsparungen von 10 oder 20 Prozent gebracht
hätten. Sparrunden in diesem Umfang müssen viele private Verlage machen – so z.B. derzeit Tamedia und Ringier. Diese können sich den wirtschaftlichen Realitäten nicht entziehen: Sie haben nicht einfach Milliardenbeträge an Gebühren, die jedes Jahr automatisch kommen. Ein Umdenken ist dringend nötig – nicht zuletzt, weil die Wettbewerbsverzerrungen für etliche private Anbieter unerträglich und die Belastungen für die Haushalte immer grösser geworden sind. Gelingt es nicht, einen Gegenvorschlag zu beschliessen, bleibt wohl nichts anders übrig, als die «No Billag»Initiative zu unterstützen. Nicht weil es der richtige Weg wäre – aber es ist immerhin das kleinere Übel. Ein total privater Mediensektor ist besser als staatlich finanzierte und gelenkte Medien.
An die Urnen – jede Stimme zählt SO STIMMEN SIE RICHTIG!
Volksabstimmung vom 24. September 2017 Eidgenössische Vorlagen 1. Bundesbeschluss vom 14. März 2017 über die Ernährungs sicherheit (direkter Gegenentwurf zur zurückgezogenen Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit»)
Ja
2. Bundesbeschluss vom 17. März 2017 über die Zusatzfinan zierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Nein
3. Bundesgesetz vom 17. März 2017 über die Reform der Altersvorsorge 2020
Nein
Kantonale Vorlagen 1. Kantonsverfassung (KV) (Änderung vom 13. März 2017; Gegenvorschlag zur Anti-Stauinitiative)
Ja
2. Steuergesetz (Änderung vom 24. April 2017; Begrenzung des Arbeitswegkostenabzugs; Leistungsüberprüfung 2016)
Nein
3. Gesetz über die Jugendheime und die Pflegekinderfürsorge (Änderung vom 23. Januar 2017; Heimfinanzierung)
Ja
4. Sozialhilfegesetz (Änderung vom 3. April 2017; Aufhebung Sozialhilfeleistungen für vorläufig Aufgenommene)
Ja
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