Zürcher Bote Nr. 37

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Freitag, 15. September 2017 | Nr. 37 | 59. Jahrgang

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DANK-, BUSS- UND BET TAG 2017

«Ich will meinen Mund nicht zügeln» Von der Freiheit des Gebets im Blick auf Hiob 7,11–21 Der Dank-, Buss- und Bettag wurde im 19. Jahrhundert von

jeden einzelnen genoss, als Haupt einer grossen Familie und

sein, er muss zuvor ein Teufel werden, und wir können nicht

den staatlichen Behörden eingeführt, um die Leute zur Be-

eines umfangreichen Unternehmens: Sieben Söhne und drei

gen Himmel kommen, wir müssen vorher in die Hölle fahren,

sinnung zu bewegen. Für den Dank haben wir heute viel

Töchter, 7000 Schafe und 3000 Kamele, 500 Joch Rinder und

können nicht Gottes Kinder sein, wir werden zuvor des Teu-

mehr Gründe als damals. Die Busse scheint etwas weiter

500 Eselinnen, dazu eine Schar von Angestellten. Das waren

fels Kinder. Es ist aber damit noch nicht aller Tage Abend. Es

weg zu sein. Busse ist ein kritisches Nachdenken über sich

Glanzzeiten in Hülle und Fülle. Und es waren Tage, wo das

heisst doch zuletzt: Seine Güte und Treue waltet über uns.» –

selbst. Sie mündet in Selbsterkenntnis und vielleicht in Kor-

Leben wie im Flug verging. Doch jetzt sind die Tage dünn,

Keinesfalls will ich Ihnen zum Bettag den Teufel verkündi-

rekturen. In der biblischen Sprache ist Busse aber zugleich

und komischerweise vergehen sie nur noch langsam. Müh-

gen. Es geht um Gottes Güte und Treue, die auch durch

ein Aufatmen darüber, dass nicht alles verloren ist und dass

sam und trostlos schleppt er sich dahin. Auch von seinen

Hiobs Klage zuletzt durchklingen. Aber lassen wir Hiob! Wir

Gott uns auf schwierigen Wegen begleitet.

Freunden hat Hiob genug. Was gibt es sonst Wertvolleres

können uns mit ihm nicht vergleichen. Die Bibel liebt Ext-

Zum Gebet gehört mitunter auch die Klage. Trotz allen

als sie? Freunde haben, heisst verstanden und angenom-

remfälle. Wir gleichen ihm nur am Rande. Hiob starb alt

Annehmlichkeiten scheint sie dem heutigen Menschen na-

men sein. Doch in Leid und Schicksalsschlägen können Freund-

und lebenssatt. Lassen wir ihn!

hezustehen. Die Klage entspringt der Unzufriedenheit. Die

schaften versanden. Hiobs Freunde waren keine schlechten

Unzufriedenheit kann gute Gründe haben – oder auch gar

Freunde. Sie wollten ihm helfen. Stattdessen machten sie

schleuderte, war die Wahrheit über Gott. Was ist das für ein

keine. Hiobs Klage stieg aus einer echten Not empor. Kann

ihn fertig, ohne es zu wollen. Sie redeten von Gott und sei-

Gott, der sich so anpöbeln lässt? Der sich das anhört, der

Er starb. Gott aber lebt. Und das, was Hiob ihm ins Gesicht

man so hemmungslos mit Gott reden? Bei meinem eigenen

ner Gerechtigkeit auf ihn ein und redeten an ihm vorbei.

muss noch eine andere Seite haben ausser Allmacht und All-

Gebet fällt mir manchmal auf, dass ich nach Worten suche,

Hiob bleibt einsam.

gegenwart. «Warum hast du mich dir zur Zielscheibe ge-

die Gott angemessen sind. Aber unser Gebet muss nicht al-

«Ich wollte lieber ersticken, der Tod war mir lieber als die-

macht, dass ich mir selbst eine Last bin?» (7,20) – Ja, diesem

lein dem hörenden Gott, es muss auch der Lage entspre-

ser Körper.» – Der Tod, sonst das Schlimmste, erscheint hier

Gott können Menschen zur Last werden. Und er ist in der

chen. «Ich will meinen Mund nicht zügeln», sagt Hiob. Und

als wünschbare Alternative zu dem, was Hiob erleidet. Nicht

Lage, diese Last zu tragen. Er schüttelt sie nicht ab. Er ist

die Lage kann – wie bei ihm – eine Misere voller Verzweif-

vor dem Tod, sondern vor dem Noch-nicht-sterben-Können

sogar seinem innersten Wesen nach ein Lastenträger.

lung sein. Durch Unglücksfälle und Verbrechen hatte er zu-

schreit Hiob seine Worte in die Luft. Vom Leben hat er

Das bleibt auch dem empörten Hiob nicht verborgen.

erst seine Habe verloren, dann die Knechte, sogar Söhne

genug, aber wer so betet, hat auch genug von Gott. Das ist

Merkwürdig, immer dann, wenn er Gott seine Gegenwart

und Töchter, und schliesslich seinen Wohlstand. Und wie es

die Wahrheit, die er Gott ins Gesicht schleudert. In seinen

übelnimmt, und ihn am liebsten abschütteln möchte, merkt

manchmal geht, so auch hier: In der Not geriet er in Streit

Klagen wirft Hiobs Gott mehrmals dasselbe vor, nämlich

er, dass in Gottes Gegenwart noch etwas anderes wirksam

mit seiner Frau. Dieser Mann hatte wirklich den Boden unter

dass Gott aufdringlich sei. Mit jedem neuen Morgen ist er

ist als blosse Allmacht. Nämlich die Macht des Herzens. Got-

den Füssen verloren.

wieder da. Und auch das Dunkel der Nacht: «Wenn ich dach-

tes Allmacht kennen, das ist das Eine. Aber Gottes Herz ken-

Die Geschichte Hiobs ist ein Beispiel dafür, wie Menschen

te: Mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll meine Ver-

nen, das ist das Andere. Ohne dieses Andere kennen wir

bei aller Gottestreue unter die Räder des Schicksals geraten

zweiflung lindern, so erschrecktest du mich mit Träumen

Gott nicht.

können. Bevor die Geschichte von Hiob erzählt wurde, war

und überfielst mich mit Gesichtern, sodass ich lieber ersti-

Gottes Herz ist es im Grunde, das uns verfolgt. Seine

die Auffassung verbreitet, jede Misere sei die Folge von

cken wollte, der Tod mir lieber war als dieser Körper.» (Hiob

Sorge und Fürsorge ist es, die uns nicht aus den Augen lässt.

Sünde. Diese Auffassung vertreten auch Hiobs Freunde, seine

7,13–16) – Gott werden wir offensichtlich nicht los. Seine

Big brother is watching you? – Ja, vielleicht, aber nicht, um

unseligen Seelsorger. Aber Hiob musste ja bloss für ein Ex-

Macht ist grösser als unsere List. «Wann endlich blickst du

uns zu kontrollieren, sondern um uns zu begleiten. Seine

periment des Satans herhalten. Der Satan wollte beweisen,

weg von mir?», fragt Hiob (7,19). Manchmal fragen wir gar

Fürsorge reicht so weit wie seine Macht. Und sie verfügt

dass Hiob gottlos würde, sobald es ihm schlecht erginge. Zu

nicht mehr, sondern tun einfach so, als habe der Ewige seine

über ebenso viel Energie. Deshalb: Ruft Gott herab, indem

diesem Zweck erhielt er von Gott die Erlaubnis, Hiob zu tes-

Augen für immer geschlossen. Wir vergessen ihn.

ihr zu ihm hinaufschreit! Nicht nur am Bettag. Er, der alles

ten und ihn mit Schicksalsschlägen zu misshandeln.

Es gibt aufdringliche Menschen, die man nicht los wird.

kann, kann doch eines nicht: Die Ohren und das Herz ver-

Doch Hiob blieb Gott treu. Was sich veränderte, war sein

Auch den allmächtigen Gott werden wir nicht los. Er ruft

schliessen, wenn ein Mensch nach ihm ruft. Deshalb bleiben

Denken. Seine Worte zeigen, dass er genug hat. Genug von

sich in Erinnerung, sei es im Antlitz unserer Mitmenschen,

wir bei ihm. Wir bleiben bei Gott und Christus, wie die

der Welt, die ihm einst so lieb war, wo er Erfolge erzielte

sei es im Seufzen über uns und unser Schicksal, sei es in den

Reben am Weinstock, damit wir Trost bekommen und ir-

und Reichtümer anhäufte. Was immer er anschaut, erinnert

Albträumen der Nacht. Und dann fragt man sich, ob er wirk-

gendwie Frucht bringen.

ihn an Verluste und Niederlagen. Davon hat er genug. Und

lich der liebe Gott sei oder nicht vielmehr ein Plaggeist. Lu-

er hat genug von den Lebenstagen, von denen er einst

ther hatte wohl recht, als er schrieb: «Gott kann nicht Gott

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