AZA CH -8600 Dübendorf P. P. / Journal Post CH AG
Freitag, 25. August 2017 | Nr. 34 | 59. Jahrgang
Retouren an: SVP, Lagerstrasse 14 , 8600
Die Bank für Unternehmer
Seefeldstrasse 215, 8008 Zürich Tel. 044 204 56 00 www.neuehelvetischebank.ch
WOCHENZEITUNG FÜR DEN MIT TELSTAND PUBLIK ATIONSORGAN DER SCHWEIZERISCHEN VOLKSPARTEI SVP DES K ANTONS ZÜRICH
CHRISTOPH BLOCHERS REDE ZUR GEDENKFEIER "600 JAHRE KL AUS VON FLÜE" (AUSZUG)
«Niklaus von Flüe – die moderne Führungslehre» Wie alle grossen, prägenden Persönlichkeiten war und ist Niklaus von Flüe vieles: Suchender, Mystiker, Einsiedler, Ratgeber, Schiedsrichter, Streitbeileger, moralische Instanz, Friedensstifter, Versöhner, Nationalheiliger, Ahnherr der schweizerischen Neutralität. Nach seinem Ableben vielleicht noch bedeutungsvoller als in seinem aktuellen Leben. Weil ich mich zeitlebens – als Industri- Staatsmaxime «Neutralität» noch nicht). eller, als Offizier, als Politiker, aber nicht Aber was ist dann die Aufforderung zuletzt auch als Familienvater mit Füh- «Mischt Euch nicht in Fremde Händel» rung beschäftigt habe, war und ist Bru- anderes als der Inhalt des abstrakten der Klaus für mich ein grossartiger Füh- Fremdwortes «Neutralität»? Ein Blick in rungslehrer – oder wenn Sie es lieber die Schweizer Geschichte zeigt: Immer zeitgemäss haben wollen – ein Mana- dann, wenn sich die führenden Kreise ger-Coach! Seine Botschaft war und ist am Ratschlag von Bruder Klaus orienjedenfalls eine wegweisende Führungs- tiert haben, kam es richtig. Immer dann, wenn man der Führungslehre lehre. Ob in der Politik – namentlich in der des Bruder Klaus untreu wurde, wenn Aussenpolitik –, ob in der Wirtschaft, man Grossmachtgelüste hegte, wenn ob in der Armee, ob in der Familie und man Partei ergriff oder fremden Mächim Privatleben und auch in der Kirche: ten huldigte, wenn man sich bestechen Bruder Klaus hat uns Entscheidendes, und kaufen liess, ging es der Schweiz vielleicht das Entscheidende zur Füh- schlecht. –– stillsitzen auf unserem Mist; rung zu sagen. –– sich nicht in fremde Händel mischen; Zurückhaltung und Verzicht Was er genau im Wortlaut wo, wann –– den Zaun nicht zu weit abstecken – das waren die Führungsgrundsätze. und wie gesagt hat, ist weniger entscheidend, als das, was in den Jahrhunderten daraus geworden ist, was verin- Leider haben die Eidgenossen diese nerlicht wurde und weiterhin verinner- Führungsgrundsätze von Bruder Klaus schon bald nach seinem Tod vorüberlicht wird. So die Botschaften: –– «Machet den Zun nit zuo wit!» gehend vergessen. Sie wollten Gross–– «Mischet Euch nicht in fremde machtpolitik betreiben, führten fremHändel!» de Kriegseinsätze und mussten im Er–– «Beladet euch nicht mit fremden oberungskrieg von Marignano 1515 erst Angelegenheiten!» einen hohen Blutzoll zahlen, bevor sie sich eines Besseren besannen. ImmerJedenfalls war die Botschaft des Niklaus hin zogen die Eidgenossen daraus die von Flüe klar und wirkungsmächtig: Er richtigen Lehren: Sie verzichteten fortriet den Eidgenossen aussenpolitisch an auf Grossmachtpolitik und gingen zur Zurückhaltung und zum Verzicht keine Offensivbündnisse mehr ein. auf kriegerische Eroberungen. InnenSie wahrten die Freiheit ihres Bunpolitisch empfahl er, Streitigkeiten güt- des und opferten sie nicht mehr dem lich beizulegen und nur im äussersten Machtstreben eines europäischen GrossFall vor den Richter zu bringen. Der reiches. Rat Niklaus von Flües – des früheren Aus dieser Erkenntnis entwickelte Kriegsmanns, Ratsherrn und Richters – sich die zentrale schweizerische Staats sollte als politische Richtschnur bis maxime der immerwährenden bewaffheute Bestand haben. Klaus von Flües neten Neutralität, die noch heute gilt Führungslehre an die Politikerinnen und auch in Zukunft gelten soll. und Politiker geht dahin, aussenpoliWie sehr Klausens Führungslehre der tisch stillezusitzen, neutral zu bleiben. Nichteinmischung 200 Jahre nach sei(Natürlich kannte er, der weder schrei- nem Tod die Schweiz bereits geprägt ben noch lesen konnte, die abstrakte hat, zeigt die folgende Beurteilung der
ends für viele zum Schutzgeist, ja zum was dich überfordert. Auch für mich als Industrieller hiess es: Konzentriere Retter des Vaterlandes wurde. Sein Ratschlag war darum richtig dich auf das, was du vermagst, lass die und dauernd gültig, weil er der Lebens- Finger von nebulösen Globalisierungswirklichkeit entsprang, nämlich der strategien. Bescheide dich auf das, was Einsicht in die Beschränktheit des ei- du kannst: Schuster bleib bei deinen genen Handelns. Darum war es mehr Leisten oder: «Machet den Zun nit zuo als ein Ratschlag, es war eigentlich ein wit!» Schweiz durch einen deutschen Staats- Auftrag an die Eidgenossen. Und wie bei jedem Führenden war Auftrag im Zentrum rechtler im 17. Jahrhundert: –– «Kein Nachbar ist angenehmer als auch Bruder Klaus nicht nur einer, der Bruder Klausens wohl nachhaltigster die Schweiz, für die es ein Grund- Aufträge erteilt, sondern gleichzeitig Auftrag erging 1481 anlässlich des Stansatz ist, ihr Eigentum zu schützen, ein Unterstellter – Unterstellter eines ser Vorkommnisses an die zerstrittenen nichts Fremdes zu erstreben und lie- ihm Übergeordneten. Bruder Klaus Eidgenossen: hatte einen einzigen ihm ÜbergeordBeschränkt euren Waffeneinsatz zur ber zu nützen als zu schaden.» neten, d.h. er war untergeordnet dem Wahrung des Friedens und zur Ver teidigung eures Landes! Missbraucht «Schuster, bleib bei deinen Leisten» Willen Gottes. Aber der Auftrag von Bruder Klaus eure Macht und eure Kraft nicht für Die Feier 600 Jahre Niklaus von Flüe ist auch ein Fest der Dankbarkeit. 2017 galt nicht nur für die Politik, sondern Einmischung, Unterdrückung und Tydürfen wir dankbar feststellen: Die für alle Lebensbereiche. Sie hat in der rannei! Dieser Auftrag Klaus von Flües letzten über 200 Jahre Friede für unser Wirtschaft als Führungsgrundsatz – war unbequem in einer Zeit, in der raLand in einer wahrlich kriegerischen «Schuster, bleib bei deinen Leisten.» – sche, reiche Beute, Kriegsruhm, Macht Zeit verdanken wir letztlich dem Rat- Eingang gefunden. Das war Zeit meines und Prestige winkten. Lebens nicht nur für mich als Politiker, Wie gut, wenn sich mancher Manaschlag des Niklaus von Flüe: Die Nichteinmischung, die Wahrung sondern genauso als Unternehmer ein ger mehr an Niklaus von Flüe statt an der Neutralität bewahrte die Schweiz ganz wichtiger Grundsatz: allerlei grossspurige Managertheorien Du sollst dir immer bewusst sein, gehalten hätten! im 20. Jahrhundert vor den Gräueln zweier blutiger Weltkriege. Gut ver- dass deine Kraft, deine Mittel, aber ständlich, dass nun Bruder Klaus voll- auch deine Weisheit beschränkt sind. Einsam in der Führung Tue das, was du vermagst, meide alles, Aber Niklaus von Flüe lehrt uns auch: Wer in der Führung vorangeht und sei ne Sache recht macht, muss sich von der eigenen Person lösen und wird notwendiger Weise einsam. Das zu ertragen gehört zum eigenen Auftrag. So stiess der einsame Eremit bei der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit auf grosses Misstrauen. Er wurde bewacht, befragt und geprüft, ob er wirklich keine Nahrung aufnehme. Auch dies trug er mit Fassung. Aber Niklaus von Flüe ist nicht nur Führungsvorbild. Er bietet uns allen auch viel Trost. Sein Lebensweg verlief nicht gradlinig, sondern mit harten, unbequemen Brüchen: Gerade dadurch bezeugt er aber: Niemand von uns geht verloren. Es zeigt die Gewissheit: Früher oder später müssen wir unseren Lebenswagen nicht mehr selber steuern. «Herr, du nun selbst den Wagen halt», schrieb einst Huldrych Zwingli, der Bruder Klaus sehr verehrte. Oder: «Aus Gnade seid ihr errettet», so sagt es die Bibel. Bruder Klaus sei der Dank Christoph Blocher bei seiner vielbeachteten Rede in Flüeli-Ranft. Bild: «Schweiz mit Bruder Klaus» / Jörg Frey seiner Nachfolger gewiss.
Liebe Leserinnen und Leser
Populismus (von lat.: populus, das Volk) bezeichnet eine um «Nähe zum Volk» bemühte Politik Kein Mensch steht morgens mit dem Vorhaben auf: Heute schaue ich mir ein Plakat an. Deswegen sind wir gerne populistisch! Denn unser oberstes Ziel ist es, dass unsere Kampagnen von allen Wählerinnen und Wählern ohne Nachdenken verstanden werden. Wir freuen uns auf Sie! Alexander Segert, Geschäftsführer Tel. 043 499 24 00 info@goal.ch, www.goal.ch
Mettlenbachstrasse 2 a • 8617 Mönchaltorf Tel. 044 949 20 00 • Fax 044 949 20 01 info@schreinerei-ruetschi.ch www.schreinerei-ruetschi.ch
Allgemeine Schreinerarbeiten Fenster
Glas
Möbel Badmöbel
Treppen
Schränke Böden
Parkett
und -partner, dass sie hier für nur 320 Franken beste Werbung für
Ihre Produkte und Dienstleistungen machen können? Danke, dass Sie ihnen diese Möglichkeit empfehlen. Ihr Zürcher Bote
Türen
Einbruchschutz Bänke
AG für Werbung und Public Relations Wir wollen Ihren Erfolg
Küchenbau
Wissen Ihre Geschäftsfreunde
Garderoben
Inserate «Der Zürcher Bote»: Marco Calzimiglia ZBV, Lagerstrasse 14 8600 Dübendorf Telefon 044 217 77 39 inserate@zuercher-bote.ch
ZBV_Fussfeld.indd 1
22.03.17 15:56