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Freitag, 6. Juni 2014 | Nr. 23 | 56. Jahrgang
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Pfingsten 2014
Die menschliche Bildung und der Geist Gottes Und Mose sprach zum HERRN: Warum gehst du so übel um mit deinem Diener, und warum finde ich keine Gnade in deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volks auf mich legst? … Wenn du aber weiter so an mir handeln willst, töte mich lieber, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht länger ansehen muss. Da sprach der HERR zu Mose: Versammle mir siebzig Männer von den Ältesten Israels, von denen du weisst, dass sie die Ältesten des Volks und seine Aufseher sind. Dann werde ich herabkommen und dort mit dir reden und von dem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. (aus 4. Mose 11) Mose beklagt sich bei Gott über die Beschränktheit des Volkes, das er ins Gelobte Land führen soll. Die Befindlichkeit des Mose war übel. Er wünschte sich, Gott möge seinem Leben ein Ende setzen, weil er die Last seines Auftrags nicht mehr ertrug. Eine Besserung war nicht in Sicht. Erst am Schluss ist davon die Rede, dass Gott angefangen habe, unter den Israeliten mehr Geist zu verteilen. Dass es nachher besser ging, wollen wir gerne hoffen. Aber wer die Geschichten des Alten Testaments kennt, weiss, dass es auch nach Mose noch viele Enttäuschungen gab. Wir ziehen aus dieser Geschichte nicht den falschen Schluss, jene Leute seien geistig noch nicht ganz auf der Höhe gewesen. Dass jene Menschen ein Geistesleben, wie wir es kennen, nicht kannten, ist wohl wahr: Geisteswissenschaften, Opernhaus, Tonhalle, gescheite Bücher und gescheite Leser, gebildete und geistreiche Gespräche. Aber dass sie deswegen auf einer tieferen Stufe gestanden hätten, wäre ein Fehlschluss. Und das Gegenstück wollen wir ja auch nicht vergessen: Dass trotz allem Geistesleben, trotz aller Bildung und Kultur Europa vor wenigen Jahrzehnten in die tiefsten Niederungen der Barbarei versank, sodass man sich fragen muss: Was ist eigentlich Bildung, und was ist Kultur? Und woher kommt der Geist, sofern er kommt? Die westliche Kultur war und ist durch zwei grosse Traditionen getragen: Einerseits von der griechisch-römischen Antike und anderseits vom Christentum. Auf die griechisch-römische Tradition geht der Humanismus zurück. Humanismus ist eine Idee vom Menschen, die das konkrete Leben übersteigt und die ihm Würde und Pflichten verleiht. Es ist der Glaube an eine geistige Grösse, durch die der Mensch Wahres, Gutes und Schönes schafft in Wissenschaft, Recht und Kunst. Dieses geistige Reich ist, im Gegensatz zur Welt, die wir mit den Sinnen erfahren und erfassen, unsichtbar. In diesem Sinne glaubt auch der Humanist, ohne Christ sein zu müssen, an eine jenseitige Welt. Und auch der Humanismus ist nicht naiv. Er kennt den Menschen und seine oft unberechenbare Willkür. Eine Willkür, über die wir täglich
aus den Medien erfahren, und die wir, wenn wir in uns hineinhorchen, auch im eigenen Herzen finden. Deshalb weiss der Humanismus, dass Freiheit nie absolut sein kann. Nach seiner Auffassung gibt es echte Freiheit nur dadurch, dass der Mensch auf höhere Werte bezogen ist. Humanismus und Christentum gehen in dieser Hinsicht zusammen. Beide anerkennen eine unantastbare Würde des Menschen. Im Alten Testament hat Gott die Juden zu seinem Volk erwählt, nicht weil es ein besonders gutes oder grosses Volk gewesen wäre, sondern weil er sie liebte (5. Mose 7,7). Im Evangelium von Jesus Christus hören wir, dass Gottes Liebe über das Volk der Juden hinausreicht und Menschen einbezieht, die diese Liebe nicht verdienen. Hier steckt aus christlicher Sicht die Wurzel der Menschenwürde. Sie ist nur deshalb unantastbar, weil Gott sie proklamiert. Als sich die Israeliten damals in der Wüste so dumm anstellten und Mose zur Verzweiflung trieben, da war ihnen der Geist Gottes abhanden gekommen. Und als die westliche Kultur im 20. Jahrhundert in die Barbarei versank, da war ihr, zumindest teilweise, der Geist Gottes ebenfalls abhanden gekommen. Auch der Geist des Humanismus war abhanden gekommen! Niemand soll meinen und behaupten, Humanismus ohne christlicher Glaube führe in die Barbarei. Es gibt genügend Beispiele von Menschen, die zwar den christlichen Glauben zurückweisen, aber gleichwohl eine vorbildliche Gesinnung haben und viel Wertvolles zustande bringen. Deswegen tun Christen gut daran, alles was ausserhalb der Kirche und ausserhalb des Gottesdienstes stattfindet, an der Gesinnung, an der Menschlichkeit, und an der Tat zu messen und nicht am Bekenntnis. Christentum und Humanismus gehen ein Stück weit zusammen. Aber sie unterscheiden sich auch. Der Unterschied wird am Gedanken des Jenseits deutlich. Der Humanismus kennt eine geistige Welt jenseits von dem, was wir sehen und wahrnehmen. Für den christlichen Glauben ist das aber noch nicht das Jenseits Gottes. Und wenn die Bibel von der Welt redet, der Gott ein Ende setzt, um die Menschen endgültig zu befreien und zu erlösen, so gehört
die ganze geistige Welt – die Geisteswissenschaften, die Musik, die Kultur – ebenfalls dazu. Es ist ja auffällig, dass die Bibel die Begriffe der Bildung und der Kultur nicht kennt. Das geistige Jenseits, von dem der christliche Glaube redet, ist nicht die Idee vom Menschen, der sich in geistiger Entwicklung und Bildung immer mehr dem Ideal annähert. «Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen» (Goethe). Sich strebend bemühen ist gewiss nicht verwerflich. Aber Erlösung ist damit nicht zu gewinnen. Der Weg zur Erlösung führt nicht über die Bildung und über die Kultur. Er beginnt mit der Bereitschaft, der Ungewissheit, ja der Leere, getrost entgegenzugehen. Als die Israeliten in der Wüste so gottvergessen mühsam wurden, da fehlte ihnen nicht die Bildung, sondern das Vertrauen in die Zukunft und das Vertrauen in Gott. Wer nicht an die Zukunft glaubt, schwärmt leicht von der Vergangenheit. «Hätten wir doch Fleisch zu essen! In Ägypten ging es uns besser!» So war es ja nicht. Aber es war der Trost, der ihnen einfiel, als das Vertrauen aussetzte. Vertrauen lässt sich nicht erzwingen. Bildung durchaus ein Stück weit. Mit Zeugnisnoten, Abfragen und Nachsitzen. Der Geist Gottes kommt anders. Auch in der Wüste damals kam er anders. Mose versammelte im Auftrag Gottes siebzig Männer von den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Heilige Zelt auf. Das Heilige Zelt war der mobile Tempel, den die Israeliten mit sich führten und an verschiedenen Standorten aufschlugen, um zu beten und zu opfern. Eine Art Camping-Kirche. Aber jetzt wird nicht geopfert. Weder Kult noch Kultur geben hier den Ausschlag, sondern der Geist Gottes, der zuversichtlich macht, tröstet, und sowohl den Israeliten als auch den Christen Rückenwind gibt, damit sie ohne Angst und ohne Beklemmung in die Zukunft schreiten. Gott ist die Zukunft. So wie er sich in Jesus Christus offenbart hat. Diese Gabe sollen wir entgegennehmen, jetzt und immer wieder, mit oder ohne Verzückung. Zusammen mit dem Geist Gottes wird uns auch die Kultur und die Bildung zum Besten dienen. Peter Ruch, Pfarrer, Küssnacht am Rigi
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