Schweizer Landtechnik 09/2023

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FÜTTERUNGSTECHNIK

Automatisches Füttern

Suche nach perfekter Mischung

Vollelektrisches Mähen

Landtechniker ins Parlament

September 2023

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Aktuelles

4 Kurzmeldungen

Focus

8 Brennpunkt «Boden»

Markt

10 Hans Güttler: «Wir denken vom Boden her»

13 Lemken lanciert den «Thulit»

14 «XXL»-Neuheiten von Krone

16 Kverneland integriert Hacktechnik

19 Jetzt anmelden für die «Alp Innovation Trophy 2024»

20 Horsch baut das Sortiment weiter aus

Schwerpunkt: Fütterungstechnik

22 «Nichts ist so konstant wie Veränderungen»

28 Faszination der Automation

34 So gelingt die perfekte Mischung

Impression

40 Neuartige Messer für Freischneider

42 Gruber: Bewährte Technik verbessert

46 Amazone «Precea»: Einfach und präzise

Management

49 Akkus mit Respekt behandeln

Plattform

50 Elektro-Einachser «Monotrac»

53 Ueli Hagen ist neuer Wettpflüger-Meister

54 Stecken gebliebene Fahrzeuge bergen

56 Flachs: Zupfen, Dreschen, Wenden und Pressen

60 Streifzug durch die Forstmesse

Passion

62 IHC «946 S» von Beat Ottiger, Rothenburg

SVLT

45 Kreuzworträtsel

64 Wahlempfehlungen der Sektionen

66 Geschicklichkeitsfahren: Thomas Bucher und sein Sohn Livio gewinnen die Meisterschaft

68 Sektionsnachrichten

74 Im Porträt: Tobias Pärli aus Schüpfen (BE)

75 Kurse und Impressum

Titelbild:

Auf vielen Landwirtschaftsbetrieben ist der Futtermischwagen nicht mehr wegzudenken. Gefragt sind aber immer mehr auch automatische Fütterungssysteme.

Bild: Roman Engeler

www.youtube.com/

Editorial Roman Engeler

Am 22. Oktober werden die politischen Weichen für die Zukunft der Schweiz mit den National- und Ständeratswahlen neu gestellt – auch die agrarpolitischen Weichen. Wenn man auf die letzte Legislatur zurückblickt, so standen immer wieder landtechnische Themen auf der Traktandenliste der eidgenössischen Räte: Schleppschlauch-Obligatorium, Freigabe des RTK-Signals oder die Motion des SVLT-Verbandspräsidenten Werner Salzmann zur Förderung von moderner und umweltschonender Landtechnik. All diese Vorhaben hatten es in den Räten schwer und wurden letztlich abgelehnt.

In den kommenden vier Jahren stehen mit der Neuausrichtung der Agrarpolitik, dem bäuerlichen Boden- und Pachtrecht, dem Jagdgesetz, den verschiedenen Anpassungen in den Umweltschutz- und Strassenverkehrsgesetzgebungen, der Raumplanung oder dem Gewässerschutzgesetz Themen an, von denen die Landwirtschaft direkt oder indirekt betroffen ist.

Es ist deshalb von grösster Bedeutung, dass die Landwirtschaft und ihr Umfeld an dieser Wahl teilnehmen und mithelfen, dass eine starke bäuerliche Vertretung Einsitz im Parlament nehmen kann und so die Interessen des primären Wirtschaftssektors wirkungsvoll und mit Durchschlagskraft wahrnehmen kann.

Es genügt nicht, nur selbst an der Wahl teilzunehmen. Ebenso wichtig ist die Mobilisierung des gesamten ländlichen Raums. Die vergangenen Abstimmungen über Agrarinitiativen haben gezeigt, dass es gelingen kann, Mehrheiten für landwirtschaftliche Anliegen zu finden – kein Wahlcouvert darf im ländlichen Raum ungenutzt bleiben!

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Ausgabe Nr. 10 erscheint am 12.10.2023

September 2023 | Editorial • Inhalt
agrartechnikCH
CHLandtechnik 09 2023 Schweizer Landtechnik 3
56 50 8 66

In Kürze

Die Traktor-Serie «5D Keyline» von DeutzFahr gibt es neu mit «PowerShuttle»Getriebe und einer Reihe von Zusatz funktionen.

Jost erwirbt mit LH Lift einen etablierten Lieferanten und Hersteller von Dreipunktvorrichtungen und Kupplungen für landwirtschaftliche Traktoren und baut so sein Agrartechnik-Programm weiter aus, das mit Quicke und Rockinger weitere bekannte Marken beinhaltet.

In den ersten sechs Monaten 2023 (Januar bis und mit Juni) wurden 1086 Traktoren neu in Verkehr gesetzt. Das sind 72 Traktoren oder 7,1% mehr als in der gleichen Zeitperiode des Vorjahres.

GEA wird sein neues Gülleanreicherungssystem «ProManure E2950» in vier holländischen Betrieben installieren, die Unilever mit Milch beliefern.

Pöttinger konnte im per 31. Juli abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022/23 den Umsatz um 26,8% auf 641 Mio. Euro steigern.

Burel Group führt die Marken Sulky, Sky und Prolog zur neuen Gesamtmarke Sky Agriculture zusammen.

Ott Landmaschinen hat per 1. September 2023 den Vertrieb von Schmotzer Hacktechnik in der Schweiz übernommen, der bisher über Agrar-Landtechnik abgewickelt wurde. Schmotzer gehört seit 2019 zur Amazone-Gruppe.

Mitte August konnte man in Tänikon an drei Tagen geballte Landtechnik erleben. Die «AgriEmotion»-Farmtage zogen 6000 Personen in den Bann. Eine Neuauflage ist in zwei Jahren vom 15. bis 17. August 2025 vorgesehen.

New Holland baut in Brasilien serienmässig Traktoren des Typs «TL5» für Menschen mit Behinderungen der unteren Gliedmassen.

Der von Agroscope veröffentlichte Kostenkatalog 2023 zeigt in den letzten zwölf Monaten einen Preisanstieg für Maschinen zwischen 5 und 15%.

John Deere baut in Kernersville (USA) eine neue Fabrik für Batterien und Ladesäulen. Rund 22 000 Wald- und Holzbegeisterte haben im August die internationale Forstmesse in Luzern besucht.

Robert Aebi Landtechnik blickt auf eine gelungene erste Durchführung der RobertAebi-Days in Ersigen (BE) zurück.

Direkte Partnerschaft mit Trimble

Seit über 10 Jahren ist das Precision Center von Bucher Landtechnik für den Vertrieb und Unterhalt von TrimbleLenksystemen in der Schweiz bekannt. Da CNH, Maschinenlieferant von Bucher Landtechnik, und Trimble per Ende Jahr getrennte Wege gehen, hat sich das Precision Center entschieden, mit Trimble eine direkte Vertriebspartnerschaft einzugehen. «Dieser Schritt ermöglicht die lückenlose Betreuung unserer Vertriebs- uns Servicepartner in der Schweiz», heisst es in einer Medienmitteilung. Die Trimble-Kunden

profitieren weiterhin vom umfangreichen Service und Support. Als Spezialist für Lenksystem-Nachrüstungen bietet das Precision Center, unabhängig von Traktorenmarke, massgeschneiderte Lenksystem-Lösungen an.

Urs Amstutz ist Holzhauerei-Meister

Während zwei Tagen kämpften an der Forstmesse die Holzhauer-Wettkämpfer an der 12. Schweizer Meisterschaft um den Titel der Holzhauerei. Schweizer Meister wurde mit 1667 Gesamtpunkten Urs Amstutz vor Florian Isler (1602 Punkte) und Philipp Amstutz (1599). In der Kategorie U24 mit 27 Teilnehmern gewann Marco Ryser (1579 Punkte) vor Gian Tschuor (1538) und Pascal Moser mit 1425 Punkten. Der Holzhauerei-Wettkampf geht über die fünf Disziplinen «Fällen», «Kettenwech-

Laserimpulse gegen Unkräuter

Das Start-up Carbon Robotics, ansässig in Seattle im US-Bundesstaat Washington, hat mit dem «Laser-Weeder» ein innovatives System zur Unkrautbekämpfung vorgestellt. Die etwa 5 m breite Maschine ist mit einem optoelektronischen System ausgestattet, das Unkräuter mithilfe künstlicher Intelligenz erkennen kann. Die eigentliche Unkrautbekämpfung übernehmen 30 separat arbeitende CO2 -Laser mit je 150 Watt Leistung, welche die detektierten Unkräuter millimetergenau mit einem energiereichen Laserimpuls bekämpfen. Dabei wird der Vegetationskegel zerstört, was zum Absterben der Schadpflanzen führt. Mit dem System ist es auch möglich, Kulturpflanzen wie beispielsweise Kopfsalat auf Endabstand zu vereinzeln. Dabei sollen bis zu 200 000 Unkrautpflanzen pro Stunde bekämpft werden, ohne dass dabei ein Eingriff in den Boden erfolgt. Das System verspricht den vollständigen Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden und ist zunächst vor allem für den Gemüseanbau gedacht.

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 09 2023
sel», «Kombinierter Schnitt», «Präzisionsschnitt» und «Asten».
precision-center.ch AUTOMATISCHE LENKSYSTEME SYSTEME DE GUIDAGE AUTOMATIQUE

Grünlandtag von Samasz

In Bayreuth organisierte Saphir Maschinenbau, der deutsche Vertriebspartner des polnischen Herstellers Samasz, einen Grünlandtag. Bei leider etwas kargem Futteraufwuchs und doch ziemlich feuchten Bodenverhältnissen wurden Mähwerke, Kreiselheuer, Schwader und Mulcher im praktischen Einsatz gezeigt. Mit dem 5,5 t schweren Bandschwader «MRG2900» (Bild) steigt Samasz in ein neues Produktsegment ein. Damit hat Samasz drei Schwadertypen im Angebot: Neben

dem neuen Bandschwader die klassischen Kreiselschwader und Kammschwader. Neu ist auch der 10-Kreiselheuer «P10-1100T» mit einer Arbeitsbreite von 11 m. Weiter bietet Samasz das Schmetterlingsmähwerk «KDD 912» neu mit einer Load-Sensing-Hydraulik und IsobusSteuerung an. An der Agritechnica wird Samasz einen speziellen Bereich für alpine Futterernte-Technik aufbauen und dort vermutlich ein neues 4-m-Frontmähwerk zeigen.

Termine

20 Jahre Agrotechnik Zulliger, Jubiläumsfest mit Ausstellung, 22. bis 24. September 2023, in Hüswil (LU)

20. Traktoren- und LandmaschinenOldtimer-Treffen, Samstag/Sonntag, 30.9./1.10.2023 in Gross am Sihlsee

75 Jahre Lindner Traktoren, 18. Oktober 2023, Kundl (A)

Sepp Knüsel AG, Hausausstellung, 20. bis 22. Oktober, Küssnacht am Rigi (SZ)

Agritechnica, 12. bis 18. November 2023, Hannover (D)

Cyril Pabst gewinnt erstmals

An der Forstmesse in Luzern kämpften die 12 besten Sportholzfäller um den Titel des Schweizermeisters der Stihl Timbersports Series. Die Sensation des Tages gelang dem langjährigen Zweitplatzierten Cyril Pabst aus Chailly (VD, im Bild). In einem Wettkampfkrimi über alle sechs Disziplinen hinweg setzte er sich mit 67 Punkten erstmals an die Spitze des Siegerpodiums. Dem 11-fachen Schweizer Meister

Grimme mit neuem «EVO 280»

Der für hohe Reinigungs- und Durchsatzleistung bei gleichzeitig optimaler Produktschonung bekannte «EVO 280» von Grimme erhält in der neuen Generation einen vollhydraulischen Antrieb und bringt weitere Neuerungen hinsichtlich der Wartungs- und Anwenderfreundlichkeit mit sich. Dank des vollhydraulischen Antriebs können alle Siebbänder inklusive des optional erhältlichen Aufnahmebandes sowie die Trenngeräte unabhängig von der Motordrehzahl (Zapfwellendrehzahl) des Traktors eingestellt werden. Die Geschwindigkeiten aller Siebbänder inklusive Grobkrautband werden fortan in km/h dargestellt, sodass der Fahrer

die Bandgeschwindigkeiten einfacher zur gewählten Erntegeschwindigkeit einstellen kann. Die Geschwindigkeiten vom zweiten Siebband und Grobkrautband können dabei unabhängig voneinander mit einer Differenzgeschwindigkeit von bis zu 30 % eingestellt werden. Auf Wunsch entlasten «Speedtronic-Web» und «SpeedtronicSep» den Fahrer durch eine automatische, lastabhängige Regelung aller Bandgeschwindigkeiten, sodass dieser sich dank des gross dimensionierten «SmartView»-Terminals voll auf die Überwachung der Maschine konzentrieren und auch lange Arbeitstage ermüdungsfrei bewältigen kann.

Christophe Geissler aus Aigle (VD) gelang es, trotz einer Disqualifikation aufgrund eines ungültigen Schnittes in der Disziplin «Stock Saw», am Ende mit 66 Punkten doch noch den zweiten Platz zu belegen. Dritter wurde Pirmin Gnädinger aus Ramsen (SH) mit 57 Punkten. Auch die Damen und der Nachwuchs zeigten beeindruckende Leistungen im Internationalen Swiss Women’s Cup und im Newcomer Cup. In drei Disziplinen sicherte sich die dänische Gastsportlerin Felixia Banck den Sieg bei den Damen, beste Schweizerin wurde Yolanda Gnädinger aus Ramsen, Ehefrau von Pirmin Gnädinger. Sean Oesch aus Uetendorf (BE) sicherte sich mit einer beeindruckenden Leistung den ersten Platz bei den Newcomern.

Aktuelles 09 2023 Schweizer Landtechnik 5

Neuer «Loadall»

Der neue «Loadall 530-60 Agri Super» von JCB weist eine Hubkraft von 3 t und eine Hubhöhe von 6 m auf. Gemäss Hersteller ist der Lader auf die Bedürfnisse von Viehzuchtbetrieben mit engen Gängen und Durchgängen zugeschnitten. Die Maschine erfüllt insbesondere die Anforderungen von Schweine- und Geflügelbetrieben, indem sie ein hohes Mass an Leistung und Zugkraft mit kompakten Abmessungen für eine produktive Leistung kombiniert.

Die Leistung wird von einem 4,8-lMotor mit einer Spitzenleistung von 130 PS und einem Drehmoment von 550 Nm erbracht. Beim Getriebe wird ein neues hydrostatisches Zweiganggetriebe verbaut. Diese Kombination sorgt für eine um 25 % höhere dynamische Zugkraft als beim Vorgängermodell «527-58 Agri Plus». Die «VariSpeed»Steuerung ermöglicht die separate Einstellung von Motordrehzahl und Fahrgeschwindigkeit beim Einsatz von hydraulisch angetriebenen Anbaugeräten.

AkkuGehölzsäge

Metabo erweitert seine MotorsägenProduktfamilie um eine leistungsstarke Akku-Gehölzsäge. Die «MS 18 LTX 15» ist für den

«Rubin» mit 10 m Arbeitsbreite

Mit 10 m Arbeitsbreite rundet Lemken sein Programm der Kurzscheibeneggen «Rubin» nach oben ab und bringt eine Maschine auf den Markt, die trotz des grossen Scheibendurchmessers von 645 mm Strassenzulassung bis 40 km/h aufweist. Die neue Kurzscheibenegge wird über Kugelkopf oder Zugöse angehängt. Zum leichteren An- und Abbau ist ein hydraulischer Stützfuss erhältlich. Die zwei Reihen gezackter Hohlscheiben ermöglichen ein ganzflächiges Einmischen bereits ab sieben Zentimeter Bodentiefe. Dabei gewährleistet der Strichabstand von 14 cm verstopfungsfreies Arbeiten auch bei grossen Mengen organischer Masse. Jede Hohlscheibe des «Rubin 10/1000» ist mit einer Überlastsicherung mit gedämpftem Rückschlag ausgestattet, die die Belastung des Rahmens verringert. Weiter sind die Arbeitsfelder pendelnd aufgehängt, um der Feldkontur optimal zu folgen. Bei welligem Gelände oder beim Arbeiten am Hang gewährleistet der optionale Pendelausgleich «iQ-Contour» die optimale Bodenanpassung. Ausserdem macht es die hydraulische Tiefeneinstellung möglich, auf wechselnde Bedingungen zu reagieren und die Arbeitstiefe während der Fahrt zu ändern. Der Wendevorgang erfolgt auf der Walze, die über besonders stabile Lagerungen verfügt. Mit ihrer breiten Aufstandsfläche garantiert sie den sicheren Stand der Maschine und minimiert Bodenverdichtungen.

Sträuchern sowie für Grünschnittarbeiten geeignet. Ob für Einsätze im Garten- und Landschaftsbau oder für private Nutzer: Die kompakte und nur 1,6 kg (ohne Akkupack) schwere Maschine hat eine Schnittlänge von 15 cm. Der Rückschnitt von Sträuchern und Bäumen mit handelsüblichen Astsägen oder Rebscheren ist meist zeitaufwändig und kräftezehrend, was nun gemäss Metabo mit dem Modell «MS 18 LTX 15» wesentlich einfacher gehen soll. Die Kettensäge soll gut in der Hand liegen und einfach zu bedienen sein.

Aktuelles 6 Schweizer Landtechnik 09 2023

20 Jahre Rigitrac

Die Familie Knüsel und ihr Team luden Ende August zum grossen Fest «20 Jahre Rigitrac». Viele Fans von nah und fern reisten nach Küssnacht am Rigi ans Jubiläum. So auch rund 40 Rigitrac-Besitzer, die mit ihren Traktoren zum Fest fuhren und ihre Rigitracs präsentierten. Eindrücklich war unter anderem die Rigitrac-Show, bei der alle vier aktuellen Modelle ihr Können präsentierten. Für Abwechslung sorgten das Starten der alten Lanz-Bulldog-Fahrzeuge und die vielen Marktstände. Auch konnte die Montage des Rigitracs besichtigt werden.

Mit erweiterten Funktionen

Die Steuerungssoftware des autonomen Roboters «AgBot» hat AgXeed um neue Funktionen erweitert. So bietet die Funktion «headland only» die Möglichkeit, einen Einsatz mit der Bearbeitung des Vorgewendes zu beginnen. Dies ist besonders sinnvoll für Arbeiten wie Mulchen oder Mähen. Damit gibt es jetzt vier Optionen im Routingsystem: Kernfläche zuerst, Vorgewende zuerst, nur Kernfläche oder nur Vorgewende. Ausserdem haben die Softwareentwickler noch die Möglichkeit hinzugefügt, dass der «AgBot» in einem Auftrag ausschliesslich vorwärtsfährt.

«Extra» für die Schweiz

Das Frontmähwerk Vicon «Extra 332XF Compact» mit einer Arbeitsbreite von 3,18 m bietet eine effiziente Lösung für die aktiv angetriebene Schwadzusammenführung, die sich ideal zum Eingrasen oder Mähen mit Heckaufbereiter eignet. Diese Maschine wurde speziell für die Schweiz und den Einsatz mit kleineren Traktoren ab einer Leistung von 60 PS entwickelt. Der vollverschweisste Mähbalken mit 8 gegenläufigen Mähscheiben und jeweils drei Klingen zeichnet sich durch einen geringen Leistungsbedarf sowie ein perfektes Schnittbild aus. Die Schwadbreiten lassen sich in 4 Stufen von 1,00 bis 2,20 m verstellen. Das Mähwerk verfügt über einen kompakten Anbaubock und bringt den Schwerkraftpunkt nah an den Traktor heran.

Gratis-Eintritte

In den letzten 30 Jahren hat sich die Messe Sitevi im französischen Montpellier als wichtigste Ausstellung für den Anbau von Weintrauben und Anlagen für die Herstellung von Weinen etabliert. Die Ausstellung bietet auch Ausrüstungen für den Obst- und Gemüse-Sektor. Für die vom 28. bis 30. November 2023 stattfindenden Austragung gibt es für die Abonnenten der «Schweizer Landtechnik» gratis Eintrittskarten. Um diese zu erhalten, muss man das Anmeldeformular mit dem Code SUIDIG23 auf https://badge.sitevi.com/accueil.htm ausfüllen.

Aktuelles 09 2023 Schweizer Landtechnik 7

Verdichtungen im Unterboden sind nicht gut zu erkennen, meistens kommt es zu schleichenden Veränderungen und Schäden. Eine mechanische Kurierung, etwa mit einem Tiefenlockerer,

Brennpunkt «Boden»

Der Boden ist unter Druck. Auch in der Landwirtschaft. Es gibt unterschiedliche Ansätze, mit dieser Thematik umzugehen. Das wurde auf der Tagung «Boden unter Druck» am Inforama in Zollikofen (BE) einmal mehr deutlich.

Heinz Röthlisberger

«Verdichtet ist der Boden innerhalb von Sekunden, die Auswirkungen davon sieht man aber nicht unmittelbar, sondern vielleicht erst im nächsten Jahr und dann hat man jahrelang damit zu kämpfen», sagt Stefan Gfeller. Der Lehrer und Berater im Bereich Landtechnik am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) spricht damit eine Problematik an, die leider zu viel vorkommt. Verdichtete Böden werden erst dann zum Problem, wenn die Landwirte die direkten Auswirkungen zu spüren bekommen. «Ich bin überzeugt, wenn man den Schaden unmittelbar sehen würde, dann würde sich sofort etwas ändern», sagt Gfeller an der Tagung «Boden unter Druck» am Inforama Rütti in Zollikofen (siehe Kasten).

Faktor Zeit

Ist der Boden einmal verdichtet, ist es zu spät. Im besten Fall kann ein solcher Bo -

den, wenn überhaupt, erst mit langjährigen Massnahmen wieder fruchtbar gemacht werden. «Der Faktor Zeit ist dann ein wichtiger Aspekt, um den Boden wieder in Ordnung zu bringen», so Gfeller. Leider ist Zeit in der heutigen Landwirtschaft Mangelware. Das sei eine weitere Problematik. Von den Landwirten wird verlangt, dass sie effizienter werden. Mehr Effizienz bedeutet leider oft auch immer grössere und schwerere Maschinen. Seit Mitte der achtziger Jahre hat die Mechanisierung der Landwirtschaft im Zuge der Rationalisierung stark zugenommen. Mit Radlasten bis über 11 Tonnen und Maximalgewichten um 60 Tonnen stehen etwa in der Zuckerrübenernte viele schwere Landmaschinen im Einsatz. Und: Steht das Erntezeitfenster fest, wird oft in die Parzelle gefahren. Bodenzustand hin oder her.

Schäden am Unterboden

Eindrücklich wurde an der Tagung mit einer Live-Bodendruckmessung mit einem schweren Traktor-Tandem-Anhängergespann vorgeführt, welche Auswirkungen Radlast, Reifendimension und Reifendruck auf den Ober- und Unterboden haben. Damit wurde aufgezeigt, dass durch das Reduzieren des Reifendrucks am Tandem-Anhänger der Druck im Oberboden zwar abnimmt, der Druck im Unterboden infolge der gleich bleibenden Radlast aber unverändert hoch bleibt. «Wenn wir dem Unterboden Sorge tragen wollen, müssen wir ganz klar die Gewichte reduzieren», so das Fazit der Bodendruckmessung. Alleine mit dem Vergrössern der Aufstandsfläche geht das nicht. Bodenverdichtung im Unterboden ist beinahe nicht zu beheben und muss vor allem durch vorbeugende Massnahmen verhindert werden.

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muss aber gut geprüft werden. Bilder: Heinz Röthlisberger

Reifendruck senken ein Muss

Dass das Absenken des Reifendrucks grosses Potential für die Optimierung der Zugkraft hat, wurde an der Tagung ebenfalls live demonstriert. Reifendruckregelsysteme minimieren nicht nur den Bodendruck, mit ihnen kann der Schlupf reduziert und damit die Zugkraft erhöht und Diesel eingespart werden. «Die Vorteile von solchen Systemen sind immens», erklärte Samuel Guggisberg, der die Vorführung moderierte. Wer heute einen neuen Traktor kaufe, müsse sich zugunsten des Bodens auf seinem Betrieb auch damit beschäftigen, diesen schon beim Kauf mit einer Reifendruckregelanlage auszurüsten, so der Lohnunternehmer aus Zimmerwald. Denn die Problematik der zu hohen Gewichte in der Landwirtschaft könne man einfach nicht wegdiskutieren. Kostenpunkt einer Reifendruckregelanlage an allen Rädern mit Montage: je nach Anbieter zwischen CHF 5000.– und CHF 6000.–. Der Reifendruck könne aber problemlos innert kurzer Zeit auch ohne ein solches System gesenkt werden. Man müsse einfach nur wollen. Die positiven Auswirkungen würden den kleinen Zeitverlust längst wettmachen. «Übrigens», so Guggisberg, «Doppelräder sind auch heute noch immer eine der besten Varianten, um die Gewichte auf dem Boden zu verteilen.»

Tiefenlockerung gut prüfen

Es gibt unterschiedliche Ansätze, mit Verdichtungen umzugehen. Gründüngungspflanzen sind zum Beispiel in der Lage, verdichtete Böden zu durchwurzeln. Doch wie schon eingangs erwähnt, brauchen solche Massnahmen Zeit. Bodenverdichtungen können auch mechanisch kuriert werden. An der Tagung wurden zu diesem Thema verschiedene Maschinen präsentiert, welche bei Verdichtung eingesetzt werden können. Darunter auch zwei Spezialmaschinen für die Tiefenlockerung. «Der Einsatz solcher Maschinen muss aber gut überlegt sein und es braucht viel Fingerspitzengefühl», erklärt Stéphane Burgos von der Hochschule HAFL. Zum Beispiel müsse man beachten, wie der Boden nach einer Tiefenlockerung wieder stabilisiert werden könne. Oft entstehen zudem grosse Klumpen, die können austrocknen und sind danach nur noch sehr schwierig für ein Saatbeet zu bearbeiten.

Erosion: Miteinander reden Bodenverdichtungen begünstigen auch Erosion. Der Kanton Bern setzt dabei auf

Eigenverantwortung. Das heisst, wenn es zu einem heftigen Ereignis kommt, also wenn etwa eine Strasse mit Erde aus einem Acker «überschwemmt» wird, werden mit dem Landwirt Massnahmen besprochen und eingeleitet, um ein nächstes Mal zu verhindern. Sollte es aber zu einem zweiten Ereignis kommen, muss der Landwirt mit rechtlichen Massnahmen rechnen. Neben den Erosionsschutzmassnahmen sei es etwa auch wichtig, dass benachbarte Landwirte miteinander reden würden, sagt Andreas Chervet von der Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern. Das heisst, wenn beide zum Beispiel an einer für Erosion exponierten Stelle auf zwei benachbarten Parzellen nebeneinander Kartoffeln anpflanzen würden, sei das nicht gerade ideal.

Projekt 2-teiliger Spaten

Vorgestellt wurde in Zollikofen auch «BodenDok», die neue benutzerfreundliche Spatenprobe für die Schweizer Landwirtschaft. Andreas Chervet stellte an der Tagung auch noch gleich sein Projekt eines 2-teiligen Spatens für die Bodenprobe vor. Dieser Spaten kann einerseits in zwei Teile auseinandergenommen und damit sehr praktisch im Traktor mitgeführt werden. Andererseits ist im Griff ein Sporn integriert, mit dem in den Boden gestochen werden kann. Damit können auf einfache Art und Weise Verdichtungen festgestellt werden. «Ziel mit dem Spaten ist es, dass Landwirte und Lohnunternehmer, wenn sie auf den Acker fahren, im -

«Boden unter Druck»

Praxisnah und anschaulich wurde Ende August an der Tagung «Boden unter Druck» beim Inforama Rütti in Zollikofen thematisiert, mit welchen Massnahmen Bodenverdichtung verhindert, wie entstandene Verdichtungen frühzeitig erkannt und wie diese kuriert werden können. Organisiert wurde der Anlass von der Kommission Agrartechnik der OGG Bern, bei der unter anderem auch der Berner Verband für Landtechnik BVLT Mitglied ist.

mer einen Spaten zur Hand haben und jederzeit eine Bodenprobe durchführen können», erklärt Chervet. Der Spaten ist noch in der Entwicklung.

Es geht um die Zukunft des Betriebs Am besten wirkt zur Verhinderung von Bodenschäden eine Kombination verschiedener Massnahmen wie Gründüngung, schonende Bodenbearbeitung und die entsprechende Technik sowie Ausrüstung der Maschinen und ein konsequenter Fokus auf die Gewichte. Und das Bewusstsein, dass ein gesunder Boden wichtig für die Zukunft des Betriebes ist. Fatale Auswirkungen haben Faktoren wie Zeit, Wetter und damit verbundene knappe Erntefenster. Die führen dazu, dass die Schonung des Bodens oft erst an zweiter Stelle kommt.

Focus 09 2023 Schweizer Landtechnik 9
Wenn die Radlast gleich bleibt, ist der Druck auf den Unterboden trotzdem gross.

Gut auf Herausforderungen vorbereitet

Güttler GmbH gilt als Walzenpionier und Vorreiter der Rückverfestigung. Der heutige Firmenchef Hans Güttler äussert sich im Interview zur Technik im Ackerbau und im Grünland sowie zur weiteren Entwicklung seines Unternehmens.

Durch die gesamte Firmengeschichte zieht sich

Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Güttler GmbH gilt in der Branche als «Walzenspezialist» oder Pionier der Rückverfestigung. Wie kam es dazu?

Hans Güttler: Das ist eine generationenübergreifende Geschichte. Begonnen hat es mit meinem Vater, ein Bauernsohn, der nach dem Krieg im bayrischen Triesdorf Agrartechnik studiert hat – wohl bei ausgezeichneten Lehrkräften, weil ich von seinem gebunkerten Wissen noch heute

profitieren kann. Er kam dann 1956 als Verkäufer zur Firma Rau. Rau entwickelte damals ein Kombi-System, dem man verschiedene Geräte anbauen konnte. Meinem Vater war es von Beginn an wichtig, nicht tonnenweise Stahl, sondern vielmehr Lösungen zu verkaufen. So fiel es ihm auf, dass bei der Frühjahrbestellung unterschiedliche Feldaufgänge zu sehen waren. Er stellte fest, dass dort, wo die Egge zufälligerweise ganz flach gearbei -

tet hatte, der kapillare Anschluss des Saatguts und somit der Feldaufgang viel besser war. Ihm schwebte dann vor, mit einem Krümler die Tiefenführung der Egge zu regulieren, mit dem Ziel, nicht tiefer zu lockern, als am Ende gesät wird.

Wie erfolgte dann die Firmengründung?

1972 gab mein Vater seinen gut bezahlten Posten bei Rau auf und machte sich selbständig mit der Vision, die flache

Markt | Interview 10 Schweizer Landtechnik 09 2023
bei Hans Güttler ein «roter Faden»: «Wir denken vom Boden und von der Pflanze her.» Bilder: Roman Engeler

Saatbettbereitung weiter zu perfektionieren. Im Massstab 1 : 10 baute er ein erstes Modell einer Saatbettkombination, bei der die Bearbeitungswerkzeuge über Parallelogramme und Krümler zuverlässig in der gewünschten Arbeitstiefe geführt werden.

Wie und wo wurden die ersten Geräte gebaut?

Einen ersten Prototyp, später dann Serien davon, baute die Firma Grinbold Maschinenbau, mit der wir heute noch eine Partnerschaft pflegen. Mein Vater hat die Maschinen vertrieben und ich als Maschinenbaustudent erstellte in der Freizeit die Fertigungsunterlagen. Kurz darauf übernahm Schmotzer die Lizenz dieser Maschine, liess diese aber weiter bei Grinbold fertigen. Ende 1980 geriet Schmotzer in Konkurs. Mein Vater und ich gründeten im März 1981, also vor mehr als 40 Jahren, die heutige Firma und konnten mit Grinbold als Produzent unserer Maschinen sofort neu starten. Mit dem Strukturwandel wurden die Betriebe grösser und die eingesetzten Traktoren schwerer, so dass das flache Arbeiten wegen tieferer Spuren so nicht mehr möglich war. Anstelle des Krümlers kam die Walze ins Spiel, und so war die Rückverfestigung geboren. Unsere Geräte waren kompakt gebaut. So war das Mehrgewicht einer Walze gut zu beherrschen. Die in Deutschland als Standard

gesetzte Cambridgewalze schied von vorneherein aus, weil sie ein zu feines Saatbett mit hoher Verschlämmungsneigung hinterliess. Mein Vater begann mit der Sternwalze, die genau seinen Vorstellungen von einem idealen Saatbett entsprach, nämlich unten fest –oben locker. Es zeigte sich aber schnell, dass die Sternwalze bei feuchten Böden sehr schnell verstopfte. Daran wäre es gescheitert, hätte er nicht aus der Sternwalze die heutige Güttler­ Walze entwickelt, die einerseits für ein ideales Saatbett und anderseits für Selbstreinigung bekannt wurde.

Sie sind 1981 ins Familienunternehmen eingetreten und haben es weiterentwickelt. Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie heute?

Mein Vater und ich haben das heutige Unternehmen Güttler GmbH 1981 gegründet und waren zu gleichen Teilen Besitzer. Ich war von Beginn an Geschäftsführer. Heute beschäftigen wir in Kirchheim (Verwaltung, Vertrieb, Entwicklung und Marketing) mit den Aussendienstmitarbeitenden knapp 50 Leute. Bei Grinbold Maschinenbau, die nach wie vor für uns die Maschinen fertigt, sind etwa 40 Personen beschäftigt. Seit 1996 haben wir in Ungarn eine Tochterfirma, wo 80 Mitarbeitende vorwiegend in der Entwicklung und Fertigung von Walzen und Grubbern sowie im Vertrieb tätig sind.

Welchen Umsatz erzielen Sie?

2022 erzielten wir einen konsolidierten Umsatz von rund 30 Mio. Euro.

Beleuchten wir etwas Ihre Marktgebiete: Wo überall vermarkten Sie Ihre Geräte?

Von unserem Werk in Ungarn beliefern wir Südosteuropa mit Ungarn, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien und etwas auch im ehemaligen Jugoslawien. Dann sind wir von Deutschland aus in Westeuropa in Deutschland selbst sowie in den Ländern Österreich, Schweiz, Holland, Belgien, England und Frankreich aktiv. Wir verkaufen bis nach Übersee, beispielsweise nach Chile. Wir beschäftigen eigene Vertriebsleute, arbeiten aber auch mit Handelsvertretern oder sogenannten Importeuren zusammen.

Können Sie als vergleichsweise kleiner Hersteller im «Haifisch-Becken» der Longund Fullliner bestehen bleiben?

Wenn Sie damit meinen, ob wir schon Angebote für einen Verkauf unserer Firma erhalten haben, dann muss ich Ihnen sagen, das ist nicht der Fall. Dafür ist Güttler zu klein. Wenn ein grosser Hersteller Interesse an unseren Produkten hat, dann kopiert er diese einfach, sofern kein Patentschutz mehr vorhanden ist, was übrigens seit 2013 vermehrt der Fall ist. Für mich behauptet sich in dieser Beziehung ein altes chinesisches Sprichwort: Jede Kopie ist das beste Kompliment für den Meister. Man muss jedoch schauen, dass man weiterhin der Meister bleibt! Wir bezeichnen uns als Spezialisten und setzen alles daran, dass wir uns auch als kleiner Hersteller im Markt behaupten können.

Wie beurteilen Sie den Schweizer Markt? Die Schweiz ist für uns ein wichtiger Markt, der sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat. Die Firma A. Leiser AG arbeitet wie wir nach dem Prinzip, nicht primär Technik zu verkaufen, sondern vielmehr Lösungen anzubieten. Es wird das vielfältig einsetzbare Baukasten ­System von Güttler in den Vordergrund gestellt, mit dem man Maschinen möglichst ganzjährig ausnutzen kann.

Unterscheidet sich der Schweizer Markt von anderen Märkten?

Wenn ich die in die Schweiz verkauften Maschinen betrachte, dann muss ich sagen, dass dieser Markt sich nicht wesentlich von anderen unterscheidet. Allerdings sind die Betriebsstrukturen kleiner,

Interview | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 11
«Wir verkaufen nicht Tonnen an Stahl und Schrauben, sondern pflanzenbauliche Lösungen», betont Hans Güttler im Interview mit der «Schweizer Landtechnik».

die Erzeugerpreise höher als anderswo und die Landwirte sind generell anspruchsvoller.

Die Produktpalette bei Güttler umfasst heute mehr als «nur» Walzen. In welchen Segmenten sind Sie heute aktiv?

Bis 2005 stand unser Programm auf den Säulen Anhängewalzen, Front- und Heck-Anbauwalzen bis 6 m Arbeitsbreite, Frontpacker und Nachläufer für Kreiseleggen. Für die Kreiseleggen kamen dann Walzen aus dem leichten SynthetikMaterial Polyurethan ins Programm – ein Erfolgsprodukt, von dem wir bis heute aneinandergereiht 23 km solcher Walzen gebaut haben. Seit einigen Jahren ist das Segment Packerwalzen an Kreiseleggen bei uns rückläufig, weil die entsprechenden Eggen-Hersteller heute vorwiegend eigene Walzen verbauen. Wir haben aber mit Pöttinger und Amazone noch Vereinbarungen, so dass Kunden bei diesen Herstellern eine Kreiselegge und bei uns die gewünschte Walze bestellen können.

Wie kam es zum Schritt ins Grünland?

Per Zufall fuhren wir mit einer Walze auf einer frisch gemähten Wiese. Ich sah die Abdrücke der Prismenspitzen in der Grasnarbe und erinnerte mich an ein Lehrbuch meines Vaters, in dem steht: «Der Tritt der Tiere beim Weidegang schafft eine dichtere Grasnarbe.» So stiegen wir um das Jahr 2000 mit unserer Walze ins Grünland ein – eine anspruchsvollere Sache als der Ackerbau. Wir mussten dabei viel lernen, konnten aber auch von Erfahrungen der österreichischen Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein profitieren. Beispielsweise insofern, als man gewisse unerwünschte Gräser und Kräuter mit einem harten Striegel ausreissen muss, um so Platz für eine Nachsaat zu schaffen. So entstand die Güttler- Grünlandmaschine, bestehend aus einem Striegel, einer Walze und einem Sägerät.

Und dann gab es mit der «SuperMaxx» plötzlich eine Maschine ohne Walze?

Ja, auf der Agritechnica 2007 stand bei uns auf dem Stand zur Verwunderung vieler eine Maschine ohne Walze. Hintergrund waren Erlebnisse bei der Maisbestellung im Frühjahr auf schweren und nassen Böden. Das System Kreiselegge und Maissägerät kombiniert funktioniert nämlich oft nicht, weil dies bei feuchten Böden dazu führen kann, dass das Maiskorn «hineingeschmiert» wird und dann

nicht schön auflaufen kann. So kam ich auf die Idee, das Saatbett mit der Federzahnegge «SuperMaxx» zuerst ablüften zu lassen und dann mit Sämaschine und Walze eine stabile Krümelstruktur herzustellen. Die flach arbeitende «SuperMaxx» lässt sich auch zur wassersparenden Stoppelbearbeitung und zur Unkrautbekämpfung verwenden, Themen, die in den letzten Jahren ungeahnte Bedeutung erlangt haben.

In Sachen Sätechnik verbauen Sie Geräte des Schweizer Spezialisten Krummenacher. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Vor dem Einstieg ins Grünland arbeiteten wir an einem Projekt, direkt beim Mähdrusch mit einer am Schneidwerk unter dem Einzugskanal angebauten Direktsaatmaschine Zwischenfrüchte zu säen. Aus verschiedenen Gründen wurde daraus am Ende nichts, aber bei diesem Projekt war Krummenacher als Lieferant der Sätechnik mit an Bord. Als wir dann später ins Grünland einstiegen, lag es nahe, wiederum auf diese Sätechnik zu setzen, zumal es sich bei Krummenacher um einen ausgewiesenen Spezialisten handelt, mit dem man sehr gut zusammenarbeiten kann. Wir bei Güttler hatten kein Interesse, mit eigenen Lösungen ins Segment der Sätechnik einzusteigen.

Wie sieht es generell mit der Fertigungstiefe in Ihrer Produktion aus?

Unsere Fertigungstiefe ist relativ gering. Wir kaufen Zinken, Hydraulikzylinder oder Gussteile und eben auch die Sätechnik zu. Ich sehe wenig Sinn darin, die Fertigungstiefe zu erhöhen. In all diesen Teilen steckt viel Know-how von Spezialisten drin.

Sind Sie Ihrerseits auch Zulieferer für andere Hersteller?

Maschio ist der einzige Hersteller, den wir direkt beliefern. Wie erwähnt gibt es mit Pöttinger und Amazone eine gewisse Vereinbarung. Sonst fokussieren wir uns ganz auf unsere eigenen Vertriebsleute und Importeure.

Welches sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen, vor denen die produzierende Landwirtschaft heute steht?

Da steht wohl an erster Stelle der Klimawandel mit vermehrt extremer Trockenheit und Starkniederschlägen. Daraus folgt die Frage, welche Kulturen wir künftig noch anbauen können oder wollen

und wie wir das machen werden. Dann wird generell das nachhaltige Wirtschaften immer wichtiger, ganz nach dem Motto: Wir brauchen künftig nicht mehr PS pro Hektar, sondern mehr Hirn!

Wie reagieren Sie mit Ihrem Maschinenangebot auf diese Herausforderungen? Ich denke, wir sind mit unserem Maschinenprogramm hinsichtlich dieser Herausforderungen ganz gut vorbereitet. Im Sommer bei Trockenheit wird es herausfordernd sein, die optimale Stoppelbearbeitung zu machen. Schwergrubber und Scheibeneggen stossen an ihre Grenzen, mit unserem «SuperMaxx» sind wir besser unterwegs. Dieses Produkt können wir sicher noch optimieren.

Was darf man demzufolge in Zukunft Neues von Ihnen erwarten?

Haben Sie da bitte Verständnis, dass ich nicht aus dem Nähkästchen plaudern werde! Sie können aber davon ausgehen, dass, was neu von uns kommt, Güttler-like sein wird. Es werden besondere Maschinen sein, mit denen wir grossen Wert auf die agronomische Wirkung legen werden. Unsere Ideen-Pipeline ist sicher gut gefüllt. Ich möchte aber auch betonen, dass man mit bereits vorhandener Technik noch viel mehr machen kann.

Wie sieht es mit der Nachfolge in Ihrer Firma aus?

Ich bin gut eingebettet in einem Team und daraus wird es jemand geben, der künftig meine Rolle übernehmen wird. Wir arbeiten an diesem Prozess.

Markt | Interview 12 Schweizer Landtechnik 09 2023
Hans Güttler vor dem Modell einer Saatbettkombination seines Vaters.

Lemken bringt den «Thulit»

Mit dem «Thulit» präsentiert Lemken erstmals einen Hackstriegel und komplettiert so das Programm in der mechanischen Unkrautbekämpfung.

Das Ende 2022 auf der Sima vorgestellte Striegel-Konzept hat Lemken in der Zwischenzeit aufgrund intensiver Feldversuche optimiert und zur Serienreife gebracht. Der Striegel hat die Bezeichnung «Thulit» erhalten und wird künftig das Programm an mechanischer Unkrautbekämpfung von Lemken ergänzen. «Thulit» reisst das Unkraut zwischen den Reihen in einem frühen Entwicklungsstadium aus, belüftet den Boden und erleichtert die Mineralisierung. Zudem soll auch die Wasserverdunstung verringert und gleichzeitig die Bodenoberfläche eingeebnet werden. Der Striegel kann bei Reihenkulturen und Gemüse, aber auch in Dämmen wie bei Kartoffeln eingesetzt werden.

Anstatt komplexer Federkombinationen kommt beim Striegel eine innovative hydraulische Zinkendruckeinstellung zum

Einsatz, die für einen gleichmässigeren Druck der Zinken über die gesamte Arbeitsfläche sorgt. Der Druck kann während der Fahrt stufenlos auf bis zu 5 Kilogramm reguliert werden. Damit soll der «Thulit» in den empfindlichen Wachstumsstadien der Nutzpflanze gute Arbeit leisten.

Strichabstand von 31,25 mm

Die Zinken sind mit einem Strichabstand von 31,25 mm an vier Balken in acht Reihen angeordnet und gewährleisten gemäss den Entwicklern eine verstopfungsfreie Arbeit. Eine stabile, spurgetreue und verschleissfreie Zinkenlagerung sorgt für die Entfernung von Unkräutern. Ein Schnellwechselsystem erleichtert den Austausch der einzelnen Zinken. Durch die konstante Bodenanpassung mit gleichbleibendem Zinkendruck ist der

«Thulit» vielseitig einsetzbar, auch bei unebenen Böden und wie erwähnt auch in Dammkulturen. Seine Durchgangshöhe ist grosszügig bemessen und da er ohne die sonst üblichen Federn auskommt, ist ein Verhaken von Pflanzen unter dem Rahmen nahezu ausgeschlossen. Das flexible hydraulische System ermöglicht zudem künftig auch eine Teilbreitensteuerung (Section Control) innerhalb der Rahmenfelder, um eine mehrfache Bearbeitung zu vermeiden.

Wenig bewegliche Teile

Bei der Rahmenkonstruktion nahm die Minimierung des Gewichts eine zentrale Rolle ein. Daher wurde die Anzahl beweglicher Teile gegenüber vergleichbaren Modellen erheblich reduziert, damit er auch mit Traktoren mit geringer Hubkraft gut einsetzbar ist. Der Fahrer hat bei der Arbeit freie Sicht auf die Striegelzinken und so sein Arbeitsergebnis ständig im Blick. Für den Transport klappen sich die Zinken automatisch ein und sorgen so für ein erhöhtes Mass an Sicherheit.

Der Striegel «Thulit» ist in begrenzter Stückzahl zunächst in Arbeitsbreiten von 6 und 9 m ab Frühjahr 2024 erhältlich.

Neuheiten | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 13
Der «Thulit» von Lemken hat eine hydraulische Zinkendruckeinstellung, mit welcher der Druck während der Fahrt stufenlos auf bis zu 5 kg reguliert werden kann. Bilder: Matthieu Schubnel

«XXL»-Neuheiten für 2024

Krone präsentierte ausserhalb von Berlin den Fachmedien die Neuheiten für die Futterernte im obersten Leistungsbereich, die 2024 auf dem Markt verfügbar sein werden.

An der kommenden Agritechnica wird Krone im Bereich der Mäh- und Schwadtechnik sowie im Segment der Lade- und Transport-Logistik einige Neuheiten für die kommende Futterernte-Saison zeigen. Die «Schweizer Landtechnik» war bei der Erstpräsentation der Innovationen im Raum Berlin-Brandenburg dabei.

Erhöhte Schlagkraft beim Mähen …

Krone ergänzt mit den beiden Mähwerken «EasyCut B 880» und «Easycut B

1050 CV» die Palette der Schmetterlingsmähkombinationen. Abgestimmt auf ein 4 m breit mähendes Frontmähwerk erreicht das neue Topmodell «EasyCut B

1050» eine maximale Arbeitsbreite von 10,45 m. Teleskopierbare Auslegerarme (mechanisch oder hydraulisch) sorgen dabei für einen angepassten Überschnitt. Serienmässig sind die Mähkombinationen mit V-Zinken- oder Rollenaufbereitern (Polyurethan- oder Stahlwalzen) und optional mit Querförderaggregaten (Rollenband oder Förderschnecke) ausgerüstet. Am Zugfahrzeug sind die Mähkombinationen mittels optimiertem Dreipunkt-Anbau angebaut. Für die optimale Bodenanpassung sorgt die patentierte «DuoGrip»Aufhängung und die im Traktor einstellbare hydropneumatische Entlastung. Für die Bedienung der Mähkombinationen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits können die hydraulischen Funktionen, wie etwa das ein- oder beidseiti -

ge Anheben der Mäheinheiten oder das Ein- und Ausschwenken der Querförderbänder, mit dem neuen «PreSelect»-Gerät elektrisch vorgewählt und dann über die Betätigung der Steuergeräte oder eines isobusfähigen Fahrhebels ausgeführt werden. Anderseits lassen sich sämtliche Funktionen auch direkt über die traktoreigenen oder isobusfähigen Zusatz-Terminals steuern.

Nach getaner Arbeit lässt sich das Mähwerk auf Wunsch mithilfe hydraulisch teleskopierbarer Stützfüsse sicher und platzsparend abstellen.

und beim Schwaden

Mit dem «Swadro TC 1570» will Krone neue Massstäbe auch bei den VierkreiselSchwadern setzen. Das vom Mittelschwader «Swadro TC 2000» adaptierte V-Rahmen-Konzept verleiht der Maschine neben einer flexiblen Arbeitsbreite von bis zu 15,70 m einen stabilen und ruhigen Lauf. Die beiden V-Ausleger sind unabhängig voneinander ein- und ausfahrbar, sodass sich auch Feldecken oder Hindernisse bearbeiten lassen. Es können Schwaden mit Breiten von 1,40 bis 2,90 m erzeugt werden.

Dank einer neuen Bedienoberfläche lässt sich der Schwader über ein isobusfähiges Terminal oder in Kombination mit einem Isobus-Joystick einfach bedienen.

Verbaut sind 15 Zinkenarme an allen vier Kreiseln und jeweils fünf Zinken je Zin -

kenarm an den beiden hinteren Kreiseln. Das mechanische Antriebskonzept steht für eine effiziente Kraftübertragung und lässt die vorderen beiden Kreisel um rund 25 % schneller drehen als die hinteren. Der «Swadro TC 1570» ist mit einem pendelnd aufgehängten Zweipunkt-Anbaubock ausgestattet, der Bodenunebenheiten ausgleicht und dem Schwader eine gute Wendigkeit verleiht. Dank des hydraulisch absenkbaren Hauptrahmens lässt sich die Maschine ohne Abklappen von Zinkenarmen für die Strassenfahrt auf eine Transporthöhe von unter 4 m absenken. Das Transportfahrwerk ist mit einer Bereifung 710/40 R 22,5 (optional 800/35 R 22,5) ausgestattet.

Weiter gibt es eine elektrische Kreiselhöhenverstellung und eine in die Aushubzylinder integrierte hydraulische Kreiselentlastung. Zudem sorgt eine Absenkautomatik dafür, dass die Auslegerarme kurz vor dem Aufsetzen der Kreisel abgebremst werden und diese somit sanft auf dem Boden aufsetzen.

Neue Features, frisches Design

In einem neuen Look und technisch aufgerüstet präsentieren sich die neuen Krone-Ladewagen der Baureihen «RX» (3 Modelle mit 33 bis 40 m³) und «ZX» (3 Modelle mit 43 bis 56 m³). Dank den neuen Schneidaggregaten «OptiGrass 28» (mit 54 Messern und 28 mm Schnittlänge) und «37» (mit 40 Messern und

Roman Engeler
Markt | Neuheiten 14 Schweizer Landtechnik 09 2023
Mähen, schwaden, laden und transportieren: Für diese Bereiche der Futterernte hat Krone neue «XXL»-Lösungen parat. Bilder: Roman Engeler, Eilbote, Krone

37 mm Schnittlänge) soll ein optimal strukturiertes und homogenes Futter eingelagert werden können. Die Pickups sind hydraulisch angetrieben, sodass sich die Zinkengeschwindigkeit je nach Durchsatz anpassen lässt und der Schneidrotor gleichmässig beschickt wird.

Das Herzstück der neuen Baureihen ist das Schneidaggregat mit Integralrotor, der das Erntegut gleichmässig auf der gesamten Breite verteilt. Die äusseren 22 cm des Rotors sind mit Schnecken versehen, welche die Halme aktiv in die Mitte befördern.

Bei einer Verstopfung wird das Schneidwerk hydraulisch abgesenkt und nach Lösung der Blockade wieder hochgefahren.

Zum Wechseln der einzeln gegen Fremdkörper gesicherten Messer lässt sich der Messerbalken zur linken Fahrzeugseite ausschwenken.

Der Rotor mit innenliegendem Planetengetriebe wird über einen Riemen angetrieben. Durch das Wechseln der Riemenscheiben kann die Drehzahl variiert werden. Der Kratzboden zum Rotor ist bei beiden Baureihen um 35 cm abgesenkt, was den Kraftbedarf verringern und das Futter stärker verdichten soll. Zwecks Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen kann man die hydraulische Vorderwand von der Traktorkabine aus einstellen, um so etwa die Vorpressung und die Schnittqualität des Futters bei unterschiedlichen TS-Gehalten zu optimieren.

Mit der Ladeautomatik, bei der Sensoren die Presskraft an der Vorderwand und den Füllstand erfassen, soll die Beladung noch effizienter werden. Alle Modelle gibt es sowohl mit als auch ohne Dosierwalzen. Die Lasten werden auf Tandemoder Tridemachsen verteilt. Weiter gibt es eine hydraulische und gefederte Knickdeichsel, optional eine Laderaumabdeckung, Wiegeeinrichtung sowie eine Siliermittelanlage mit 200 l Fassungsvermögen und vier Flachstrahldüsen direkt über dem Pickup.

Ausbau der Agrarlogistik-Palette 2019 hat Krone den holländischen Agrarlogistik-Spezialisten Knapen übernommen und diesen als Tochtergesellschaft in die Firmengruppe integriert. Knapen ist ein ausgewiesener Spezialist für Schubboden-Auflieger mit hydraulisch mitlaufender Trennwand. Mit dem Modell «KX» kommt nun ein neues Modell auf den Markt. Diese Baureihe umfasst die zwei Modelle «KX 650» (65 m³) und «KX 770» (77 m³). Dank Aluminium-Leichtbauweise ist das Leergewicht des Trailers mit 10 t

Achslast gering und sorgt in Verbindung mit der Laderaumabdeckung – serienmässig als Rollplane, optional als hydraulisches Klappdach mit Netz oder wasserfestes «PowerSheet» – für eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Ladevolumens. Dieses lässt sich neben allen Arten landwirtschaftlicher Güter auch für Paletten, Bigbags oder Strohballen nutzen. Standardmässig besteht das Schubsystem aus 21 Alu-Lamellen, die sich auf der 6 mm (optional 10 mm) dicken Bodenplatte in einem bestimmten Rhythmus hin- und herbewegen. Je nach Antriebssystem und verfügbarer Hydraulik-Leistung (110 oder 180 l/min bei 250 bar) variiert die Hubfrequenz und damit die Entladezeit. Der Auflieger soll über die hydraulisch betätigte Heckklappe per Funkfernbedienung innerhalb von knapp 4 bis 6 Minuten entladen sein. Schüttgüter lassen sich auch über den in der Heckklappe integrierten Kornschieber entladen. Ein klappbarer Unterfahrschutz, Heck- und Laderaumkameras sowie ein Wasserbehälter mit Seifenspender sind weitere Features dieses Aufliegers.

Die neuen Schmetterlingskombinationen «EasyCut B 880» und «Easycut B 1050 CV» mit Schwadzusammenführung. Der 4-Kreisel-Schwader «Swadro TC 1570» weist eine flexible Arbeitsbreite bis 15,70 m auf. Schubboden-System mit Lamellen aus Aluminium beim «KX 770» von Knapen.
Neuheiten | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 15
Beim Integralrotor sind die äusseren 22 cm des Rotors mit Schnecken versehen.

Agritechnica-Vorschau von Kverneland

Hersteller Kverneland zeigte kürzlich neue Maschinen für den Ackerbau. Die Bandschwader von ROC – dazu gibt es drei neue «RS»-Modelle – werden in die Vertriebsschiene von Vicon integriert. Mit Hochdruck arbeitet Kverneland an der neuen Produktgruppe «Hacktechnik».

Ende August stellte Kverneland der internationalen Fachpresse eine Auswahl an Innovationen in den Bereichen Bodenbearbeitung, Aussaat, Spritzen und Ernte vor, die an der Agritechnica in Hannover dann auch ausgestellt werden. Diese Maschinen, die von Ott Landmaschinen in die Schweiz importiert und vertrieben werden, sind voraussichtlich ab Saison 2024 verfügbar.

«Pudama»:

punktgenaue Düngung

Das im letzten Jahr an der gezogenen, klappbaren Einzelkornsämaschine «Optima TFprofi» vorgestellte System «Pudama» (steht für «punktgenaue Düngerapplikation bei der Maisaussaat») wurde weiterentwickelt, um es an die angebauten

«Optima F» anzupassen. Der Dünger wird pneumatisch aus dem Fronttank «f-drill» transportiert und in der Nähe des Saatguts platziert. Dazu wird der Dünger durch eine kegelförmige Bürste geleitet, aus welcher der Dünger im richtigen Moment durch einen Luftstrahl freigesetzt wird, und zwar synchron mit der Ablage des nachfolgenden Saatguts. Nachdem sich die Technik bei einer Reihenweite von 75 cm und einem Reihenabstand von 14,8 cm bewährt hat, bietet der Hersteller nun eine Variante mit einer Reihenweite von 55 cm und einem Reihenabstand von 22,5 cm an. Laut Kverneland ist die Wirkung des Düngers dann noch konsequenter. Die Saatdichte liegt in beiden Konfigurationen unverändert bei 90 000 Körnern je ha.

Die Technik wird von Kverneland als ein «Muss» für jeden Betrieb angesehen. Sie soll in der Lage sein, die Menge an Dünger um mindestens 25 % zu reduzieren, ohne an Ertrag einzubüssen. Schon aus agronomischer Sicht ist die Düngung lokal begrenzt, da die Wurzeln der Pflanze den Dünger nur in einem 5 cm tiefen Kegel mit einem Durchmesser von 10 cm aufnehmen können. Zudem wird die Auswaschung des Düngers vermieden.

Das Arbeitstempo wird nicht beeinflusst, da eine Fahrgeschwindigkeit von 15 km/h möglich ist. Der Preis für eine werksseitig ausgerüstete Drillmaschine ist etwa 20 % höher als jener für eine nicht entsprechend ausgerüstete Sämaschine. Laut Ott Landmaschinen wird «Pudama» ab 2024 auch

Markt | Neuheiten 16 Schweizer Landtechnik 09 2023
Im neuen Kverneland-Produktbereich «Hacktechnik» gibt es unter anderem die Rollhacke «Helios 2060 F». Bilder: Matthieu Schubnel

in der Schweiz bestellbar sein, aber die ersten Lieferungen werden wahrscheinlich nicht vor 2025 erfolgen.

Neue Kreiselegge mit variabler Tiefensteuerung

Bei der neuen Kreiseleggen-Generation «Rotago F» lässt sich die Arbeitstiefe während der Fahrt verstellen: bei der Basisversion mit der Traktorhydraulik durch den Fahrer oder bei der komfortableren Isobus-Variante per Knopfdruck am Terminal. In Kombination mit GPS und «Geocontrol» lässt sich die Arbeitstiefe standortspezifisch automatisiert steuern. Zudem ermöglicht diese patentierte Arbeitstiefeneinstellung mit geschobener Kreiseleggen-Wanne die Einstellung aller vordefinierten Parameter, ohne die 3-Punkt-Hydraulik des Traktors oder der hinteren Walze neu nachjustieren zu müssen. Eine Parallelogramm-Aufhängung sorgt dafür, dass die Wanne parallel zum Boden bleibt. Alle Einstellungen werden durch eine speziell entwickelte elektronische Sensorik überwacht, die vor Überlastung oder Fehlbedienung schützt. Die Kreiselegge «Rotago F» kann man so -

wohl alleine als auch als Säkombination einsetzen.

«TwinFill» für Front- und Hecktank

«TwinFill» ist ein automatisches Befüllprogramm für die Front- und Heckanbauspritzen-Kombination «iXtra» mit «iXter B». Es ermöglicht dem Fahrer, das Pflanzenschutzmittel für beide Tanks in einem Arbeitsgang einzufüllen. Die Software sorgt dafür, dass die hoch konzentrierte Spritzbrühe des Hecktanks aufgeteilt und mit dem richtigen Volumen und der gleichen Konzentration in den vorderen und hinteren Tank befüllt wird. Danach werden beide Tanks mit Wasser bis zum erwünschten Level aufgefüllt. Das Befüllsystem erspart lange Mischprozesse zwischen Front- und Hecktank und sichert laut Kverneland schon beim Spritzenstart ein homogenes Mischungsverhältnis in beiden Tanks.

Hacktechnik neu im Fokus

Erst im Januar dieses Jahres hat Kverneland die Hacktechnik des französischen Herstellers BC Technique übernommen. Seitdem arbeiten die Norweger mit Hochdruck an der vollständigen Integration

dieser neuen Produktgruppe. Erste Geräte sind in dieser Saison in ganz Europa zur Präsentation und Schulung des eigenen Vertriebsnetzes im Einsatz. Die Reihenhacke «Onyx», der Verschieberahmen «Lynx» und die Rollhacke «Helios» sind bereits in der neuen Preisliste enthalten. Wie ernst es Kverneland mit der mechanischen Unkrautregulierung meint, zeigt auch die Tatsache, dass es bereits Prototypen von Kombination gibt: Scharhacke «Onyx» mit «iXtra LiFe» für die Bandspritzung oder Ausbringung von Flüssigdünger sowie in Kombination mit den Drillboxen «a-drill» und «f-drill» für die gleichzeitige Ausbringung von Dünger oder Begleitfrüchten. Diese kombinierten Entwicklungen sind noch in Entwicklung, sollen aber bereits ab 2024 in einer limitierten Auflage verfügbar sein. Die Rollhacke «Helios» wird in Breiten von 3 m mit festem Rahmen und bis zu 6,40-m-Versionen mit klappbarem Rahmen angeboten. «Helios» fördert den Feldaufgang, indem das Gerät den oberen Horizont des Bodens bearbeitet und lockert und gleichzeitig die vorhandenen Unkräuter ausreisst. Zudem trägt die Roll -

Bei der neuen Kreiseleggen-Generation «Rotago F» lässt sich die Arbeitstiefe während der Fahrt verstellen. Mit dem Befüllprogramm «TwinFill» können die Mittel in einem Arbeitsgang mit gleicher Konzentration in den Front- und Hecktank gleichzeitig eingefüllt werden. Lange Mischprozesse fallen weg. «Onyx» ist das Ergebnis der Übernahme von BC Technique. Das Reihenhackgerät wird von Kameras gesteuert und ist in der Lage, Getreide in Reihenabständen von 12,5 cm zu hacken.
Neuheiten | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 17
Das punktgenaue Maissaat-Düngesystem «Pudama» ist nun auch für die Einzelkornsämaschine «Optima F» verfügbar.

Weitere Neuheiten in der Pipeline

Kverneland wird auf der Agritechnica im November voraussichtlich weitere neue Maschinen vorstellen, darunter ein Frontmähwerk für die Bergregion, einen Kreiselheuer mit 13,5 m Arbeitsbreite und eine Press-Wickelkombination mit fester Kammer (in Zusammenarbeit mit Göweil). Weiter soll es neue Modelle der Präzisionsstriegel-Baureihe «Arcadia» und die Non-Stop-Ballenpresse «Fastbale» mit neuen Funktionen zu sehen geben.

hacke «Helios» dazu bei, das biologische Leben und die Mineralisierung im Boden zu stimulieren.

Aus «ROC» wird «Vicon» Kverneland ist seit mittlerweile über zehn Jahren Teil der globalen Kubota-Gruppe. In seiner bewegten Vergangenheit haben die Norweger viel Erfahrungen mit einem Markenmix gesammelt. Viele Erkenntnisse davon fliessen jetzt bei der Kooperation mit dem italienischen Bandschwader-Spezialis-

zeit für draussen

Mit den Benzinmotorsägen

MS 162, MS 172, MS 182 und MS 212

Kompakt und vielseitig für den Einsatz im privaten Bereich

ten ROC ein. Da man keine neue Marke promoten möchte, hat man sich auf folgenden Kompromiss geeinigt: Die Bandschwader werden unter der Marke «Vicon» verkauft, die Modelle heissen «ROC» mit der entsprechenden Typenbezeichnung und werden – zumindest im nächsten Jahr – weiterhin gelb lackiert. Der Verkaufsstart erfolgt im November mit der Agritechnica. Zeitgleich werden drei neue Modelle eingeführt: «RS 380», «RS 730» und «RS 1000». Die «RS»-Mo -

delle sollen besonders für den Einsatz in mehrschnittigen und kurzen Erntegütern geeignet sein. Ein für den Bandschwader neu entwickeltes Prallblech mit Rollenniederhalter ermöglicht eine Anpassung an alle Erntebedingungen aus der Traktorkabine. Die hydraulische Dämpfung ist nach der variablen Einstellung des Niederhalters aktiv. Bei Trockengütern kann der Niederhalter hochgeklappt werden und fährt zur Transportklappung automatisch in die Grundposition.

Verlässliche Qualität und durchdachte Details für die erfüllende Arbeit in der Natur. Dafür steht STIHL. Die neuen Einstiegsmodelle sind besonders leicht in der Handhabung und das bei den unterschiedlichsten Aufgaben rund ums Haus.

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NEU Schw.Landtechnik_23-09-14_49_Range_DE_181x128 1 29.08.23 11:55 Markt | Neuheiten 18 Schweizer Landtechnik 09 2023

Ausschreibung der «Alp-Innovation-Trophy»

Mit der «Alp-Innovation-Trophy» suchen die beiden Fachzeitschriften «Landwirt» und «Schweizer Landtechnik» erneut herausragende, neue technische Entwicklungen für die Berglandwirtschaft. Teilnehmen können sowohl Firmen als auch «private Tüftler».

Alpenraum» in Feldkirch (A) am 3./4. April 2024.

Ziele

Mit diesem Wettbewerb sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

• Optimierung und Vereinfachung von Arbeitsprozessen im Berggebiet.

• Verbesserung bei Effizienz und Ergonomie.

• Reduktion im Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen.

• Verbesserte Nachhaltigkeit im Maschineneinsatz.

• Steigerung der Sicherheit für Mensch und Maschine.

Bewertungskriterien

Die genannten Ziele gelten auch gleich als Bewertungskriterien für die eingereichten Entwicklungen. Diese Innovationen müssen als Prototyp oder Serienmaschine vorhanden sein, sodass allenfalls eine Besichtigung oder Test- und Fahreinsätze seitens der Jury-Mitglieder möglich sind.

In die Bewertung fliessen Entwicklungen ein, die in einem Zeitraum von zwei Jahren im Vorfeld der Tagung «Landtechnik im Alpenraum» entstanden sind. Für die Ausgabe 2024 gilt also ein Zeitfenster von April 2022 bis Dezember 2023.

Anmeldeverfahren

Die Zeitschriften «Landwirt» (Österreich) und «Schweizer Landtechnik» haben vor vier Jahren mit grossem Erfolg die «Alp-Innovation-Trophy 2020» lanciert und führen diesen Wettbewerb im Vorfeld der kommenden Tagung «Landtechnik im Alpenraum», die im Frühjahr 2024 in Feldkirch stattfinden wird, nun zum dritten Mal durch.

Mit diesem Wettbewerb sollen Innovationen für die fortschrittliche Mechanisie -

rung der Berglandwirtschaft gesucht und letztlich gefördert werden. Eingeladen sind einerseits Firmen, die für diesen Bereich der Landwirtschaft neue Entwicklungen auf den Markt bringen. Mitmachen können aber auch Einzelpersonen, die als «Tüftler» für ihren Betrieb eine interessante, technische Lösung entwickelt und gebaut haben.

Preisübergabe

Die Preisübergabe der «Alp-InnovationTrophy» an die Gewinner erfolgt dann anlässlich der Tagung «Landtechnik im

Die Anmeldung zur «Alp-Innovation-Trophy» erfolgt mit der Einsendung einer Dokumentation – entweder per E-Mail oder per Briefpost an die Adressen der beiden Zeitschriften ( siehe Impressum, Seite 75 ). Diese Dokumentation soll eine kurze Beschreibung mit einem deutlichen Hinweis auf das Neue und das Vorteilhafte der Innovation sowie drei Bilder und/oder eine VideoSequenz umfassen. Mit der Einsendung werden die Publikationsrechte an die beiden Zeitschriften übertragen. Letzter Einreiche-Termin ist der 15. Januar 2024.

Jury

Alle eingereichten Vorschläge werden von einer Jury gesichtet und beurteilt. Diese Jury, sie setzt sich aus Redaktoren der genannten Zeitschriften, aus Vertretern von Forschungsinstituten, der landwirtschaftlichen Praxis und aus Beratungsstellen für Unfallverhütung zusammen, nimmt eine Vorauswahl vor. In der Folge sind dann die Leserinnen und Leser der beiden Zeitschriften eingeladen, ihren oder ihre Favoriten zu wählen.

Wettbewerb | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 19
Roman Engeler und Johannes Paar*
2024 2024
*Johannes Paar ist Landtechnikredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

Ausbau des Sortiments

Horsch baut sein Produktsortiment weiter aus. Mit dem «Xeric» gibt es neu einen pneumatischen Düngerstreuer. Beim bisherigen Programm gab es bei der NeuheitenVorstellung interessante Detailverbesserungen zu sehen.

Roman Engeler

Über ein Dutzend Neuheiten präsentierte Horsch Ende August im Leeb-Werk bei Landau an der Isar (D). Das Unternehmen blieb dabei seinem Rezept treu: Vielseitige und robuste Geräte mit einer enormen Vielfalt an Varianten sowie Maschinen, die immer stärker vernetzt sind.

«Xeric» läuft vom Band

Bereits vor zwei Jahren zeigte Horsch an einer Presse-Orientierung CAD-Zeichnungen eines pneumatischen Düngerstreuers. Nun sind die ersten Vorserien-Modelle des «Xeric 14 FS», wie der Streuer heisst, gebaut. Sie verfügen über einen 14 m³ fassenden Düngertank, der mit einem hydraulischen Deckel bestückt ist, so dass sich die Maschine schnell wieder befüllen lässt. Das Ausbringgestänge, das über das von den Feldspitzen bekannte «BoomControl»-System aufgehängt ist und auch bei Tempos bis 20 km/h für Stabilität sorgt, kann von 36 bis 48 m variieren. Das Tandemfahrwerk mit aktiver Lenkung beider Achsen und einem Lenkeinschlag bis zu 28° wurde von der Anhängespritze «Leeb 12 TD» adaptiert. Es ermöglicht einen spurtreuen Nachlauf der gross bereiften Räder. Die Maschine besitzt weiter eine automatische Teilbreitenabschaltung, eine variable Mengensteuerung sowie auch die Möglichkeit der Anpassung der Ausbringmenge bei Kurvenfahrten, wo -

durch stets eine exakte Düngerausbringung gewährleistet wird. Der Dosierkasten mit zentraler Dosierung soll einen optimalen Transport von granulierten Düngern über zwölf Förderschnecken aus Edelstahl und zwei Gebläse-Einheiten garantieren. Der Dünger wird dann über Prallteller bei einem Variationskoeffizienten zwischen 5 und 8 % präzise ausgebracht. Die Markteinführung des «Xeric» ist für 2024 vorgesehen. Bis dahin wird noch am Feinschliff der Maschine gearbeitet.

«Versa» mit neue Ausstattungsmöglichkeiten

Für die «Versa 3 KR», eine mechanische Anbausämaschine, gibt es ein paar neue Ausstattungsmöglichkeiten. Mit dem hydraulischen Oberlenker zwischen Sämaschine und Kreiselegge kann man jetzt den Schwerpunkt der Maschine beim Strassentransport zum Traktor verlagern. Zudem ist mit ausgehobenen Säscharen ein Vorkreiseln möglich. Mit der hydraulischen Schardruckverstellung besteht die Möglichkeit, den Schardruck an wechselnde Bedingungen anzupassen. Zusätzlich ist nun auch ein Kit für die optimale Aussaat von Grassämereien erhältlich. Zu dem speziell für die Versa-Baureihe entwickelten Doppelscheibenschar «DuoDisc» gibt es wahlweise ab Frühjahr 2024 das etwas schwerere «TurboDisc»-Schar.

Ab Anfang 2025 soll auch eine neue Generation der Kreiselegge «Kredo 3 HD» verfügbar sein. Diese ist mit einer neuen Wanne und einem neuen Getriebe auf eine noch höhere Stabilität unter schwierigsten Bedingungen ausgelegt.

Neues Selbstfahrspritzen-Modell

Mit dem neuen Modell «Leeb VT» erweitert Horsch das Programm der Selbstfahrspritzen nach unten. Der neue Selbstfahrer ist besonders für Gemischtkulturbetriebe und Lohnunternehmer konzipiert. Der Tank ist mit einem Volumen von 5000 oder 6000 l erhältlich. Die Spurweite lässt sich flexibel von 1,80 bis 2,40 m einstellen. Das ist in kupiertem Gelände von Vorteil für die Standsicherheit. Die Bodenfreiheit beträgt bis zu 1,30 m. Technisch bedient sich das neue Modell «Leeb VT» aus dem Baukasten der Serie «Leeb PT». Der 6,7-l-Motor von FPT ist in zwei Varianten mit 230 und 300 PS verfügbar. Mit dem neuen Modell hält auch die neue Kabine Einzug. Diese Kabine aus dem Hause Claas wird künftig bei allen Selbstfahrern verbaut. Im Innenraum befindet sich ein A-Säulen-Terminal mit benutzerdefinierbarer Hauptseite. Armlehne und Joystick sind speziell für Pflanzenschutzanwendungen angepasst. Serienmässig sind die Kabinen für die Kategorie-4-Filtrierung vorgerüstet. Optional soll

Markt | Neuheiten 20 Schweizer Landtechnik 09 2023
«Leeb Xeric 14 FS» heisst der pneumatische Düngerstreuer aus dem Hause Horsch, die mechanische Sämaschine «Versa 3 KR» hat einige Updates erhalten und auffälligstes Merkmal der Selbstfahrspritze «Leeb VT» ist die neue Kabine. Bilder: Roman Engeler, Horsch

Mit «Avatar SL» kommt nun eine 6-m-Dreipunktvariante auf den Markt, die Hackgeräte «Transformer VS» gibt es neu auch in Arbeitsbreiten von 6, 9 sowie 12 m

es künftig auch eine pneumatische Vierpunkt-Kabinenfederung geben.

«Avatar» wird universeller

Diese noch sehr neue Sätechnik von Horsch gab es bisher nur als gezogene Variante mit einer Arbeitsbreite von 8 bis 12 m. Mit der «Avatar SL» kommt nun eine 6-m-Dreipunktvariante auf den Markt, die in erster Linie auf Mulchsaat ausgelegt ist. Die Tiefenführungsrolle des «SingleDisc»-Einscheibenschars soll eine gleichmässige Tiefenablage auch bei unebenen Bedingungen gewährleisten. Reihenabstände von 25 cm oder 30 cm machen den Weg für mechanische Unkrautbekämpfung frei. Damit ein Schardruck von bis zu 240 kg pro Schar erzielt werden kann, wird eine hydraulische Gewichtsübertragung angeboten. So kann zusätzlich zum Eigengewicht der Maschine Gewicht des Traktors auf die Säschare übertragen werden. «Avatar SL» ist optional mit Räumsternen verfügbar, die höhere Strohmengen problemlos bewältigen.

Mechanische Unkrautregulierung

Seit 2019 gibt es bei Horsch Geräte für die mechanische Unkrautregulierung.

Jetzt kommen neue hinzu: Mit dem «Transformer VS» präsentiert Horsch ein neues Hackgerät in den Arbeitsbreiten von 6, 9 und 12 m. Der Namenszusatz «VS» steht dabei für «variable small» und beschreibt die Bauweise des Hackaggregats, das zunächst nur für Reihenabstände von 25 und 30 cm verfügbar sein wird. Merkmal der «VS»-Variante ist die kurze, kompakte Bauweise der Maschine mit Hauptrahmen, voll integrierter Seitenverschiebeeinheit und insgesamt 450 mm Verschiebeweg. Die Bodenanpassung wird durch jeweils ein Tiefenführungsrad pro Hackaggregat und Schar sowie mit

einem kompakten Aufbau von Schar zum Tiefenführungsrad verbessert. Die Schare sind in Breiten von 150, 180 und 230 mm erhältlich. Pro Reihe ist eine Schar verbaut. Die Vorteile durch das optionale Ausstattungsmerkmal «RowLift» (SectionControl) sind unter anderem eine konstante Arbeitsqualität über das gesamte Feld sowie eine Fahrerentlastung. Damit lassen sich Hackkörper GPS-gesteuert ausheben und wieder einsetzen.

Ausbau bei Striegeln

Den Striegel «Cura» gibt es bei Horsch in den Arbeitsbreiten 6, 9, 12, 13, 15 und 24 m. Jetzt kommt zwischen dem «Cura 15 ST» und dem «Cura 24 ST» mit dem Modell «Cura 18 ST» ein weiteres gezogenes Modell mit einer Arbeitsbreite von 18,20 m hinzu. Die Zinken des «Cura ST» sind einzeln angebunden und einzeln gefedert, wodurch sich der Zinkendruck flexibel von 300 g bis über 5 kg anpassen lässt. Die Zinken lassen sich in ihrem Arbeitswinkel über die hydraulisch höhenverstellbaren Stützräder einstellen und haben einen Strichabstand von 28 mm bei einer Zinkenstärke von 8 mm. Neu ist der aktive Zinkeneinzug. Damit ist eine kompakte Klappung möglich und zudem kann man hängengebliebene Unkräuter am Vorgewende leichter lösen. Die gezogene Variante ermöglicht ein Arbeiten auch mit Traktoren ab 160 PS. Zum Einsatz werden drei doppelwirkende und ein einfachwirkendes Steuergerät benötigt.

Neue «Sprinter»

Bei den Zinkensämaschinen «Sprinter» bietet Horsch mit den «6.25 SL» und «12.25 SC» zwei neue Modelle mit drei verschiedenen Scharen an, so dass man auf diverse Bedingungen reagieren kann. Die «Ultra ThinEdge»-Säschar ist mit 12 mm Breite die schmalste der drei Vari -

anten. Die Variante «ThinEdge» weist eine Breite von 21 mm auf und die breiteste Schar «WideEdge» erzeugt bei einer Breite von 110 mm ein rund 70 mm breites Saatband. Jeder Zinken wird von einer Druckrolle in der Tiefe geführt, wodurch eine präzise Tiefenablage erzielt wird. Durch die hydraulische Vorspannung wird der Zinken beim Transport eingezogen, wodurch die Breite von unter 3 m eingehalten wird. Ausgestattet ist der «Sprinter SC» mit einem 6300-l-Doppeltank und wird zukünftig auch mit einem Tripletank verfügbar sein. Der kleinere «Sprinter SL» ist für die Kombination mit einem Fronttank vom Typ «Partner FT» konzipiert.

Digitale Zwillinge

Bei Horsch soll künftig für jede ausgelieferte Maschine auf dem Online-Portal «PartFinder» ein «digitaler Zwilling» verfügbar sein – und zwar in exakt jener Konfiguration, in der das entsprechende Modell vom jeweiligen Kunden gekauft wurde. Erste Versuche mit zehn Maschinen-Modellen, die in 3D und in verschiedenen Ebenen dargestellt werden, sind erfolgreich verlaufen, so dass dieses Angebot nun schrittweise ausgeweitet wird. Um den Zugang zum Online-Portal zu erleichtern, soll jedes Typenschild mit einem QR-Code ergänzt werden.

Neuheiten | Markt 09 2023 Schweizer Landtechnik 21
und «Cura 18 ST» erweitert das bestehende Portfolio an Striegeln.

«Nichts ist so konstant wie Veränderungen»

Die Mechanisierung erlaubt einerseits Arbeitszeiteinsparungen, andererseits Arbeitserleichterungen. Diese Vorteile werden auch bei der Futterentnahme, der Futtervorlage und dem Futternachschieben genutzt. Eine Befragung von Agroscope zeigt, wie viele Milchviehbetriebe in der Schweiz welche Techniken einsetzen.

Ruedi Hunger

Bild: Ruedi Hunger

Der Stand der Mechanisierung im Bereich der Fütterung und der Tierhaltung generell ist bekanntlich sehr unterschiedlich. Der Strukturwandel der letzten Jahrzehnte bestimmte mehrheitlich, wie stark sich die Betriebe mechanisierten und wie sie sich veränderten und noch immer verändern. Viele Arbeiten, die früher von Hand erledigt wurden, sind heute mechanisiert, automatisiert und digitalisiert. In erster Linie betrifft dies menschliche Arbeiten in Form von regelmässig wiederkehrenden Tätigkeiten (Ausmisten, Füttern, Melken). In der Regel fehlen genaue Angaben zur Mechanisierung einzelner Arbeiten, Betriebszweige oder ganzer Betriebe. Mit Hilfe einer schriftlichen Befragung zum Stand der Mechanisierung in der Schweizer Landwirtschaft hat Agroscope «Licht ins Dunkel» gebracht. Automatisierung, Digitalisierung und Mechanisierung sind fortdauernde Prozesse, die sich über den Stichtag der Erhebung hinaus immer weiter entwickeln. Dennoch gibt die Agroscope-Befragung wertvolle Hinweise zum Stand der Mechanisierung. Insbesondere interessiert, wie schnell technischer Fortschritt und Digitalisierung in Schweizer Landwirtschaftsbetrieben vorwärtsgeht. Die Umfrageergebnisse hat Agroscope 2021 in zwei Teilen veröffentlicht. In einem ersten Teil geht es um den Bereich Pflanzenbau, in einem zweiten Teil um Tierhaltung. Dazu wurden im Rahmen einer schweizweiten Umfrage jeweils zahlreiche Betriebe schriftlich befragt. (Quelle: «Agroscope Transfer, Nr. 351 und 352, 2021»)

Mechanisierung der Futterentnahme

Um den Stand der Mechanisierung bei der Fütterung genauer aufzuzeigen, wurden Fragen zur Futterentnahme und zur Futtervorlage gestellt. Dabei zeigte sich ein hoher Mechanisierungsgrad bei der Entnahme von Heu und Silage. Der Grund liegt sicher bei der Arbeitserleichterung. Bei fast 60 % der Betriebe kommt zur Entnahme des Dürrfutters (Heu) ein Kran zum Einsatz. Knapp ein Viertel der Betriebe verwendet dazu einen Front- oder Hoflader. Immerhin 38 % der Betriebe erledigen diese Arbeit noch ausschliesslich oder teilweise von Hand. Dabei überrascht es wenig, dass die relative Häufigkeit der manuellen Entnahme von Heu

und Emd mit zunehmender Betriebsgrösse abnimmt. Bei Bestandesgrössen bis 25 Tiere entnehmen etwas mehr als die Hälfte der Betriebe das Futter von Hand. Bei Betrieben über 50 Tiere sinkt die Handarbeit bei der Entnahme auf unter 7 %. Bereits ab 25 Tieren wird meistens ein Kran eingesetzt.

Bei der Silageentnahme ist der Frontbzw. Hoflader mit über 53 % das häufigste Entnahmeverfahren. Rund 17 % der Betriebe setzen für die Silageentnahme einen Kran oder eine Fräse ein. Ein selbstfüllender Futtermischwagen wurde 2018 (Umfragezeitraum) von 4,5 % der Betriebe eingesetzt. Der Anteil Blockschneider lag bei 2,2 %. Immerhin fast ein Drittel (30,3 %) der Betriebe mit Silagelagerung entnahm die Silage vollständig oder teilweise von Hand. Auch bei der manuellen Silageentnahme zeigt sich ein eindeutiger Abnahmetrend mit zunehmenden Bestandesgrössen. Bei Betriebsgrössen mit

Literaturhinweis

Der Agroscope-Bericht «Transfer Nr. 352» (nur deutsch) fokussiert auf den Stand der Mechanisierung und Digitalisierung in der Nutztierhaltung und gibt einen Überblick über die derzeitig eingesetzten Maschinen und Bewirtschaftungsverfahren in den Betriebszweigen mit Tierhaltung. «Stand der Mechanisierung in der Schweizer Landwirtschaft» (Teil 2 «Tierhaltung», Agroscope Transfer Nr. 352/2021). Herunterladen über: www.agroscope.ch – Suche mit Nr. 352 im Suchfenster «Publikationen». Direktlink: https://link.ira.agroscope.ch/ de-CH/publication/46 941

09 2023 Schweizer Landtechnik 23 FÜTTERUNGSTECHNIK
Der Kran wird am häufigsten eingesetzt zur Futterentnahme. Bild: P. Wolf Frontlader, Hof­ und Teleskoplader sind eine willkommene Hilfe bei der Futterentnahme und der Befüllung. Bild: Ruedi Hunger

Bereits ein Ballenauflösegerät bringt erhebliche Arbeitserleichterung und Arbeitszeiteinsparung. Bild:

über 50 Tieren kommt die Handentnahme der Silage nicht mehr vor. Dafür werden vor allem Front- und Hoflader eingesetzt. Auf kleineren und mittleren Betrieben wird zur Silageentnahme der Kran eingesetzt.

Vorlage von konserviertem Futter

Die Futtervorlage (Heu und Emd) erfolgt bei rund 60 % der Betriebe lose von Hand. Nachvollziehbar am verbreitetesten ist das manuelle Verfahren bei kleinen Betrieben (bis 25 Tiere). Ein Viertel der Betriebe legt das Heu manuell ab Ballen vor. Heurüstmaschinen werden nur noch sehr vereinzelt (1 %) von kleineren Betrieben zur Vorlage genutzt. 17 % setzen zur Heuvorlage einen Kran ein und etwa ein Viertel aller Betriebe mit Milchviehhaltung verwenden zur Vorlage von Heu einen Futtermischwagen.

Auf 31 % der Betriebe mit Silagefütterung erfolgt diese ab Ballen oder Blöcken von Hand. Knapp ein Viertel der Betriebe nutzt dazu einen Silowagen für die händische Vorlage. Diese beiden manuellen Vorlageverfahren sind insbesondere bei Betrieben mit Bestandesgrössen bis 50 Tiere verbreitet. Bei über 25 Tieren wird aber zunehmend ein Futterverteilwagen (6,3 %) oder ein Futtermischwagen eingesetzt. Weniger als 10 % der Betriebe gaben an, einen Kran einzusetzen. 2018 stand auf nur sehr wenigen Betrieben (1,1 %) eine automatische Fütterungsanlage für die Silagevorlage zur Verfügung. Dieser Anteil dürfte in den letzten fünf Jahren zu Lasten anderer Vorlagetechniken gewachsen sein. Automatische Fütterungsanlagen für die Silagevorlage finden sich nur auf grossen Betrieben mit mehr als 100 Milchkühen.

Etwas überraschend werden Ballenauflösegeräte nur von wenigen (2,3 %) Betrieben bei der Silagevorlage verwendet.

Frischfuttervorlage

Von den für die Auswertung befragten Betrieben setzen knapp 17 % Frischfutter (Futterrüben, Kartoffel usw.) ein. Die Vorlage von Frischfutter erfolgt auf 37 % der Betriebe von Hand mit der Schubkarre. Rund 19 % setzen für die Frischfuttervorlage einen Bröckler ein, auf ebenso vielen Betrieben wird Frischfutter ganz verfüttert. Für die Frischfuttervorlage setzen 14 % der Betriebe den Futtermischwagen und 2,3 % einen Futterverteilwagen ein. Auf fast 10 % der Betriebe wird ein fahrbarer Kleinmischer und auf rund 5 % ein Standmischer für die Frischfuttervorlage

24 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
In den letzten Jahren haben sich automatische Futternachschiebesysteme immer weiter verbreitet. Bild: Wasserbauer Mit dem automatischen Futteraustrag ist die derzeit höchste Mechanisierungsstufe erreicht. Bild: Trioliet Ruedi Hunger

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verwendet. Hingegen kommt bei der Frischfuttervorlage (2018) auf keinem der befragten Betriebe eine automatische Fütterungsanlage zum Einsatz.

Kraftfuttervorlage

Rund 2,5-mal (0 bis 15-mal) pro Tag wird im Mittel auf Schweizer Milchviehbetrieben Kraftfutter vorgelegt. Dabei dominiert die manuelle Kraftfuttervorlage, dazu wird auf der Hälfte der Betriebe Kraftfutter von Hand aus dem Kessel vorgelegt. Dieses Verfahren kommt bei drei Viertel der Anbindeställe zur Anwendung. Automatische Verfahren wie eine Abrufstation (18,8 %) oder die automatische Fütterungsanlage (8,0 %) waren zum Zeitpunkt der Umfrage (2018) auf Schweizer Milchviehbetrieben noch nicht sehr weit verbreitet. Und wenn, dann in grösseren Beständen. Beispielsweise setzte jeweils ein Drittel der Befragten mit Beständen über 100 Tieren diese Verfahren ein. Die Kraftfutterabgabe im Melkstand kommt selten vor.

Futternachschieben

Im Mittel wird auf Schweizer Betrieben mit Milchviehhaltung 5,3-mal (0 bis 40mal) pro Tag das Futter nachgeschoben. Auf fast 85 % der Betriebe erfolgt das Futternachschieben von Hand. Die relative Häufigkeit der Betriebe mit mechanisiertem Futternachschieben variiert stark in Abhängigkeit von der Bestandesgrösse. Auf Betrieben mit weniger als 25 Tieren erfolgt das Nachschieben zu 97 % von Hand. Obwohl dieser Anteil bei zunehmender Bestandesgrösse sinkt, erfolgt auch auf Betrieben mit mehr als 100 Tieren das Nachschieben noch zu 13 % von Hand. Hier spielt evtl. der Aspekt der Tierbeobachtung eine Rolle. Von Betrieben mit mechanischer Futtervorlage wird das mobile Nachschieben mit Einachser oder Hoflader am häufigsten (11,6 %) genannt. Roboter wurden (2018) auf 2 % der Betriebe eingesetzt.

Fazit

«Nichts ist so konstant wie die Veränderung.» Die Beständigkeit des Wandels wird uns in allen Facetten des täglichen Lebens und der täglichen Arbeit deutlich vor Augen geführt. Dies gilt speziell in einer Welt, in der Geschwindigkeit und Innovationen ständig weiter zunimmt. Vor diesem Hintergrund bringt die Erhebung zum Stand der Mechanisierung (in der Schweizer Landwirtschaft) wertvolle Hinweise – auch wenn sie morgen bereits anders sein wird, als sie heute noch ist.

Lagerungsverfahren von Dürrfutter, Silage und

Vorlageverfahren für Heu/Emd

Verfahren zur Vorlage von Heu/Emd auf Betrieben in der Schweizer Milchwirtschaft

Vorlageverfahren für Kraftfutter

Verfahren zur Vorlage von Kraftfutter auf Betrieben in der Schweizer Milchwirtschaft

mit Eimer Von

26 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
Grösstenteils wird das Futter noch von Hand nachgeschoben, an zweiter Stelle stehen mechanische Hilfen. Bild: sumag.ch
Relative Häufigkeit
Fahrbarer Kleinmischer Futtermischwagen Automatische Fütterungsanlage Im Melkstand automatisch Im Melkstand von Hand Abrufstation Andere 50,0 % 20,0 % 1,6 % 9,6 % 8,0 % 2,0 % 3,2 % 18,8 % 4,0 % Quelle:
(%) Von Hand
Hand mit Futterwagen
Agroscope Transfer 352
Relative Häufigkeit (%) Kran Heurüstmaschine Futtermischwagen Futterverteilwagen Automatische
Ab Ballen von Hand Lose von Hand Andere, Hoflader Andere, Sonstige
16,8 % 0,8 % 25,6 % 2,4 % 1,6 % 24,4 % 58,8 % 2,4 % 1,6 % Quelle: Agroscope Transfer 352
Fütterungsanlage
(abweichende Futtervorlageart)
Frischfutter Verfahren zur Lagerung von Heu/Emd auf Betrieben in der Schweizer Milchwirtschaft Relative Häufigkeit (%) Lose (Lagerung) Grossballen Kleinballen Andere Verfahren 88,2 % 42,9 % 11,4 % 1,2 % Lagerung von Silage Grassilage Maissilage CCM Zuckerrübenschnitzel Malztreber Andere 96,8 % 70,3 % 1,6 % 15,7 % 4,3 % 2,2 % Lagerung von Frischfutter Futterrüben Futterkartoffeln Andere Andere Lagerung (abweichende Lagerungsart) 22,9 % 65,7 % 8,6 % 28,6 % Quelle: Agroscope Transfer 352

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Faszination Automation

Die automatische Futtervorlage fasziniert. Das hängt wohl damit zusammen, dass die tägliche und je nach Stallsystem auch zeitaufwendigste Arbeit plötzlich vollumfänglich automatisiert werden kann.

Ruedi Hunger

Nach einer Studie von Agroscope (vormals FAT) sind die Arbeitserleichterungen, verbunden mit Zeiteinsparung, die wichtigsten Kriterien, welche für ein automatisches Fütterungssystem (AFS) sprechen.

Auf den Blickwinkel kommt es an Es gibt zwei Sichtweisen zu einem AFS. Einerseits jene der Tiere und anderseits diejenige des Menschen:

• Sicht der Tiere … Ein wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit der Gruppenfütterung. Dank AFS kann mit der Ration der jeweilige Nährstoffbedarf auf eine Tiergruppe ausgerichtet werden. Ein weiterer Aspekt ist, dass mit der immer neu gemischten Futterration die Futtereffizienz steigt. Zudem gibt es kaum Futterreste, weil die Ration mehrmals täglich vorgelegt wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Selektionieren des

Futters, dies wird erschwert oder verunmöglicht, weil die Mischung sehr homogen ist. Dank der mehrmaligen Futtervorlage können auch rangniedrigere Tiere ungestört der Futteraufnahme nachgehen können. Letztlich hat ein AFS auch Auswirkungen auf das Melken, denn die höhere (Tier­)Aktivität wirkt sich positiv auf ein gleichmässigeres Besuchsverhalten beim automatischen Melksystem (AMS) aus. Zudem werden ausgegliche ­

28 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
Die korrekte Bevorratung der Komponenten ist der Schlüssel für einwandfreies Futter ab einem automatischen Fütterungssystem. Bild: Trioliet

nere Zwischenmelkzeiten am Roboter erreicht.

• Aus Sicht des Menschen …

Einerseits steht die Arbeitsentlastung und anderseits mehr Flexibilität bei den verschiedenen Arbeitsabläufen im Mittelpunkt. Weil sich auch geringe Futtermengen mischen und zuteilen lassen, können auch Kleingruppen wie beispielsweise Trockensteher präziser nach Bedarf der Tiere gefüttert werden. Dies ist mit konventionellen Futtermischwagen aufgrund des grossen Behältervolumens oft nicht so gut möglich. Als weitere Beweggründe für ein AFS werden die Verbesserung der Tiergesundheit und eine höhere Milchleistung genannt. Allerdings bestätigt sich dies nicht in jedem Fall. Ein baulicher Zusatznutzen bringt ein AFS, wenn dank diesem die Futtertischbreite reduziert werden kann oder wenn ein vorhandenes Altgebäude einbezogen wird.

Systemübersicht

Automatische Fütterungssysteme haben sich über die Jahre (weiter)entwickelt. Die einzeltierbezogene Fütterung in Form einer Mischfutterabrufstation wurde lediglich bis zum Prototypen entwickelt. Am Markt sind heute gruppenbezogene Systeme. Diese können in stationäre und mobile unterteilt werden. Gemischt wird mit den heute bekannten Mischsystemen. Der Futteraustrag erfolgt mit Futterband, schienengeführten oder selbstfahrenden Systemen, die teilautonom oder autonom arbeiten.

Welches System arbeitet genauer?

Egal, ob Futtermischwagen (FMW) oder automatische Fütterungssysteme (AFS), grundsätzlich bestehen die gleichen An ­

Technik-Systemübersicht AFS

Mechanisierungsstufe

Automatische Futtervorlage

Stufe I: Mischen – verteilen – (nachschieben)

Teilautomatische Fütterung

Stufe II: Mischer befüllen – mischen – verteilen –(nachschieben)

forderungen an die Austraggenauigkeit. Folgende Punkte sind wichtig:

• Es soll kein Vermusen oder Nachzerkleinern der Grobfuttermittel stattfinden (Struktur erhaltend).

• Die Futtermischung soll homogen gemischt sein und den Tieren in einem aufgelockerten Schwad vorgelegt werden.

• Aus hygienischen Gründen sollte, sei es bauartbedingt oder aus technischen Gründen, praktisch kein Restfutter (max. 3 %) in der Misch ­ und Verteileinheit verbleiben.

Entlang der Futterstrecke wurden vor zehn Jahren noch Abweichungen um 20 % (TM) toleriert. Heute ist der Anspruch höher bzw. werden Abweichungen im einstelligen Prozentsatz angestrebt. Allgemein ist bekannt, dass Futtermischwagen aus Gründen einer guten Mischgenauigkeit auf eine bestimmte Mindestmenge angewiesen sind. Es stellt sich daher die Frage, ob dies auch für AFS zutrifft. Grundsätzlich ist jedes Mischsystem auf eine Mindestmenge angewiesen. Bei AFS liegt die Mindestmenge je nach Hersteller zwischen 100 und 300 kg (ab 60 kg Trioliet). Dies ist ausreichend um auch bei kleineren Bestandesgrössen noch Futterrationen für Spezialgruppen bereitzustellen.

Weder Lärm noch Abgase Auch wenn der hohe Anschaffungspreis eine Hemmschwelle darstellt, stossen AFS auf immer grösseres Interesse. AFS sind auf eine sichere Stromversorgung angewiesen, idealerweise kommt der Strom von der eigenen PV­ Anlage. Neben der Arbeitserleichterung und einer markanten Arbeitseinsparung zählen der tiefe Lärm ­

Was bedeutet automatische Fütterung?

Unter automatischer Fütterung versteht man das automatische Mischen von Grund ­ und Kraftfutter zu einer Mischration (TMR) und eine darauffolgende leistungsgerechte Zuteilung an die Tiere. Das Grundfutter wird bei den meisten Systemen aus sogenannten Vorratsbehältern entnommen und in den Fütterungsroboter dosiert. Im Fütterungsroboter wird das Grund ­ und Kraftfutter gemischt und anschliessend an die Tiere verfüttert. Es kann eine Vielzahl an verschiedenen Mischungen hergestellt werden. Die grösste Erleichterung durch AFS liegt in der Automatisierung des Mischens und der Futtervorlage.

pegel und die fehlenden Abgase zu den Vorzügen. Auf grossen Betrieben gibt es einen Trend weg vom schienengeführten Mischbehälter hin zu freibeweglichen Systemen. Vorausgesetzt die Betriebsgrösse passt, werden sich frei bewegende AFS mittels im Boden eingelassener Kontaktschleifen oder per RTK­Signal (auf dem Betrieb) geführt. Diese Auslegung erleichtert die Installation, wenn das AFS in verschiedenen Gebäuden eingesetzt werden soll. Die meisten Fütterungsanlagen arbeiten mit Vorratsbunkern für die Mischkomponenten. Diese müssen regelmässig befüllt werden. Ab Hochsilo mittels Entnahmefräsen, ab Flachsilo vorzugsweise mit Siloblockschneider, damit das Futter nicht unnötig gelockert wird. Für Flachsilos gibt es bereits automatisierte Lösungen, bei denen der Mischer zum Entnah ­

• Mischung muss manuell erstellt werden.

• Mehrmals tägliches Füttern einer Leistungsgruppe

• Kein Zwischenlager (Kosteneinsparung)

• Mehrmals täglich Füttern aller Leistungsgruppen

• Keine zeitliche Bindung für das Füttern

• Jeweils frische Mischung mit Einzelkomponenten aus Zwischenlager

• Zeitliche Bindung (Mischungsherstellung)

• Futtermischung bleibt längere Zeit im Mischer.

• Zwischenlager und höhere Kosten

• (noch) keine Vollautomatisierung

Vollautomatische Fütterung

Stufe III: Entnahme und Transport – Mischer befüllen – mischen – verteilen – (nachschieben)

• Vollautomatisiertes mehrmals tägliches Füttern aller Leistungsklassen

• Keine zeitliche Bindung für Futterbereitstellung und Füttern

• Jeweils frische Mischung mit Einzelkomponenten aus Zwischenlager

• Hoher Investitionsbedarf

• Hoher Elektro ­ Energieverbauch

09 2023 Schweizer Landtechnik 29 FÜTTERUNGSTECHNIK
Vorteile Nachteile

megerät, das am Silo stationiert ist, hinfährt und dort das Futter «bezieht».

AFS verlassen den Stall

Die Entwicklung neuer Fütterungstechniken wird zunehmend geprägt von autonomen Fütterungsrobotern, die nicht nur im Stall, sondern auch ausserhalb des Stalles autonom fahren und Futter ab Fahrsilo selbstständig befüllen können. Dazu sind spezielle Navigations- und Sicherheitssysteme erforderlich. Deren Entwicklung steckt vielfach noch in den Kinderschuhen. Ein hoher Sicherheitsanspruch blockiert die zügige Markteinführung. Auf dem Hof navigiert autonom arbeitende Technik mittels GNNS-Signal und Lidar-Technik. Diese Systeme sind noch nicht frei verfügbar auf dem Markt. Ausgerechnet die natürlichen Einflussfaktoren wie Regen, Nebel oder Schatten stellen die Systeme vor Herausforderungen. Zur Qualitätssicherung der Silage aus Fahrsilos werden Sensoren entwickelt, die eine Qualitätsüberwachung über die ganze Lagerzeit ermöglichen. Mithilfe eines LoRaWAN*-Netzwerks können CO2-Konzentration und Temperatur im Silo erfasst werden.

Qualitätssicherung

Futterhygiene beginnt bereits vor und mit der Futterkonservierung – auf dem Feld (Verschmutzung) und bei der Silagebereitung (Konservierung). Der Arbeitsaufwand und die Arbeitsproduktivität werden auch durch die Silagequalität beeinflusst. Kühe stellen wie bereits erwähnt den Anspruch, jederzeit aromatisches und kaltes Futter vorgelegt zu bekom -

men. Diesen Anspruch stellen sie an jedes Fütterungssystem. Nacherwärmte Silagen und in der Folge warme Rationen auf dem Futtertisch beeinträchtigen die Futteraufnahme immer negativ. Die aerobe Silage-Stabilität beeinflusst insbesondere die Qualität im Vorratsbehälter. Welche Folgen Temperaturerhöhung und Verluste durch instabile Silagen haben, zeigt die Tabelle «Verluste bei instabilen Silagen».

Wie viele Tage kann Futter vorgelagert werden?

Die Frage, wie viele Tage das Futter in den Vorratsbehältern vorgelagert werden kann, wird nicht durch die Werbung beantwortet, sondern durch die Stabilität der Silage. Mitbestimmend ist ebenfalls die Silageentnahme-Technik. Eventuell noch vorhandene Futterresten in den Vorratskammern sind vor jeder erneuten Befüllung zu entfernen. Damit wird eine Schimmelbildung verhindert. Die Vorlagerungszeit wird nicht zuletzt auch durch die Umgebungstemperatur bestimmt. Bei hohen Temperaturen ist ein tägliches Befüllen vorteilhaft bzw. erforderlich. Pressschnitzelsilage gelangt aufgelockert in den Vorratsbehälter und ist damit vermehrtem Luftkontakt ausgesetzt. Deshalb ist ein täglich frisches Befüllen notwendig. Auch ein konsequentes Reinigen der Förderketten im Vorratsbehälter ist erforderlich.

Welche Einflussfaktoren gibt es noch?

Ein weiterer Faktor, der die Verarbeitung von Silage vor und während des Mischprozesses beeinflusst, ist die Häcksel -

Verluste bei instabilen Silagen bei unterschiedlichem Trockenmassegehalt

länge. Sie beeinflusst einerseits die Entnahmetechnik, anderseits aber auch die Dosiertechnik des Vorratsbehälters und ebenso den Mischvorgang. Mit der passenden Häcksellänge kann einer Nachzerkleinerung der Silage und damit einer möglichen Strukturzerstörung vorgebeugt werden. Im Silo führen Häcksellängen um 5 mm gegenüber einer Partikellänge von 20 mm zu einer um 25 % höheren Lagerdichte, was sich schon vorteilhaft auf ein Nacherwärmungsrisiko mit Nährstoffverlusten auswirkt.

Wie oft wird frisches Futter vorgelegt?

Praxiserhebungen in verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch die Schweiz, ergaben zwischen zwei und 13 Futtervorlagen pro Tag. Damit stellt sich sofort die Frage, welche Vorteile die mehrmalige Futtervorlage bietet. Im Vordergrund steht die Tatsache, dass mehrmals am Tag vorgelegte, frisch gemischte Rationen für verschiedene, dem Bedarf der Tiere angepasste Leistungsgruppen eine ruhige und kontinuierliche Futteraufnahme fördern. Das Selektieren und «Mulden fressen», wie es bei ein- oder zweimaliger Futtervorlage vorkommt, wird durch mehrmalige, kleinere Futtervorlage verhindert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass bei mehrmaliger Vorlage sowohl ranghöhere als auch rangniedere Tiere ihren Futterbedarf ohne Zeitstress decken können und die Herde dadurch ruhiger ist. Schliesslich steigt die Futtereffizienz, weil das Füttern auf Futterrest entfällt. Die meisten Betriebe legten die Ration achtmal täglich vor. Oft wird in einem 2,5-stündigen Rhythmus

Mögliche Vorteile durch den Einsatz von AFS

Tier Mensch

Leistungsgruppen

(immer) frisches Futter

kein Futterselektieren mehr

keine Futterreste

höhere Futtereffizienz besseres Sozialverhalten Aktivitätssteigerung

Höhere Arbeits-/Zeitflexibilität

Geringere Baukosten

Einbezug «alter» Stallgebäude

Geringere Mechanisierungskosten

(Steigerung) Milchleistung

Verbesserung der Tiergesundheit

30 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
TM-Gehalt des Futters (in %) Temperaturerhöhung gegenüber der Umgebungstemperatur 5 °C 10 °C 15 °C 20 °C 25 °C Tägliche Trockenmasse-Verluste in % 20 1,6 3,2 – – –30 1,2 2,3 3,5 – –50 – 1,5 2,2 2,9 3,7 Quelle:
DLG
Die Futterzentrale soll geschützt vor direkten Witterungseinflüssen sein. Bild: GEA

verteilt, andere Quellen erwähnen einen 3-bis-4-Stunden- Intervall. In der Praxis wird sich die Anzahl der Vorlagen je nach Rationengestaltung, Anzahl Phasen und Laktation sowie dem betriebsspezifischen Fütterungsmanagement bei 6 bis 8 Futtervorlagen einpendeln.

Mehr Vorlagen – mehr Futteraufnahmen?

Über die Frage, ob durch mehrmalige Futtervorlage die Futteraufnahme steigt, wird kontrovers diskutiert. Mehr Ruhe im Stall, kein Gedränge am Futtertisch und weniger Rivalitäten wirken sich ohne Zweifel positiv aus. Mit anderen Worten ausgedrückt, das natürliche (Fress-)Verhalten der Kühe wird durch die Technik unterstützt. Eine mögliche höhere Futteraufnahme wird durch gute Hygiene und aerobe Silage-Stabilität auf dem Futtertisch unterstützt und mit geringen Futterresten honoriert. Nicht zu unterschätzen ist, dass Kühe durch den Besuch des Futtertischs auch dazu animiert werden, den Melkroboter aufzusuchen. Was insbesondere durch nächtliche Futtervorlage die Besucherfrequenz erhöht und für eine gleichmässigere Auslastung des Melkroboters sorgt.

Spart ein AFS Arbeitszeit?

Das tägliche Füttern beansprucht je nach betrieblichen Voraussetzungen zwischen 20 bis 25 % der Gesamtarbeitszeit. Damit erfordert das Füttern, nach dem Melken (35 %), den zweitgrössten Zeitanteil in der Milchviehhaltung. Automatische Fütterungssysteme werden in erster Linie aus Gründen der Arbeitserleichterung und der Arbeitszeiteinsparung installiert. Arbeitszeitmessungen von Agroscope auf Milchviehbetrieben zeigten, dass mit der automatischen Futtervorlage (AFS) gegenüber

dem Futtermischwagen bei Bestandesgrössen von 60 Kühen etwa 15 Minuten je Arbeitskraft und Tag eingespart werden konnten. Bei 120 Kühen betragen die Einsparungen rund 48 Minuten.

Kommt ein AFS in Altbauten in Frage?

Experten sagen Ja. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Einsatz des Futtermischwagens (FMW) zur Futtervorlage an der geringen Durchfahrtshöhe scheitert. Ebenfalls können AFS eingesetzt werden, wenn der Futtertisch für FMW zu schmal ist. Bei schienengeführten, abgehängten Systemen braucht es eine statische Überprüfung der Gebäudekonstruktion. Allgemeine Antworten auf stallbauliche Fragen sind betriebsindividuell zu klären. So beispielsweise: Durchfahrtshöhe, Futtertischbreite, Futteraustrag (einseitig oder beidseitig). Gruppenfütterung, wenn ja, wie viele? Auch die Frage, ob geeignete Futter- und Silageentnahmetechnik vorhanden ist, will vorab geklärt sein. Wird für dezentrale Stallbereiche zusätzliche Vorlagetechnik benötigt (Doppelmechanisierung)? Sind die Zufahrtswege zu den Silos und zur Futterküche befestigt? Ist das System bei Stallerweiterungen ausbaubar? Und schliesslich darf der Strom-, Wasser- und Internetanschluss nicht vergessen werden.

Fressplatzbemessung beim AFS

«Im Optimalfall hat jede Kuh Zugang zu einem Fressplatz mit schmackhaftem Futter», dies ist eine der sechs Freiheiten, die einer laktierenden Kuh gewährt werden sollten (Fachstelle Rindvieh SG). Die rechtlichen Grundlagen sind laut TierschutzKontrollhandbuch (Version 4.2/2021) erfüllt, wenn maximal 2,5 Tiere pro Fress-

platz gehalten werden. Dies unter der Voraussetzung, dass Futter von einheitlicher Qualität und Beschaffenheit dauernd zur Verfügung steht. So weit, so gut. Beobachtungen zeigen, dass das Fressverhalten immer nach frischer Futtervorlage am intensivsten ist. Die meisten Tiere suchen den Fressplatz bis etwa zehn Minuten nach der Futtervorlage oder nach dem Heranschieben des Futters auf. Weiter zeigen Beobachtungen, dass das Futter bereits 90 Minuten nach der Vorlage oder dem Nachschieben ausserhalb der Erreichbarkeit für die Tiere war. Dies führt ohne automatisches Nachschieben zu einer verminderten Futteraufnahme. Dabei sind die Rangkämpfe noch nicht mitberücksichtigt. Daraus leitet sich die Empfehlung ab, dass auch beim automatischen Fütterungssystem für jede Kuh ein Fressplatz zur Verfügung stehen sollte.

«Futterküche» oder Futterzentrale

Bei der Frage, worauf bei der Integration der Futterzentrale für das AFS geachtet werden sollte, muss bei vorhandenen Stallbauten oft ein Kompromiss, bezogen auf den Standort, eingegangen werden. Etwas einfacher, aber nicht problemlos, ist die Standortwahl bei einem Stallneubau. Einerseits soll der Standort zentral sein, anderseits sollte er einer möglichen Stallerweiterung «nicht im Wege stehen». Fast selbstverständlich ist ein Bodenablauf für Reinigungswasser. Für Vorratsbehälter usw. ist je nach verwendeten Futterkomponenten (Feuchtsilage/Sickersaft, Pressschnitzel, Biertreber) eine regelmässige Hochdruckreinigung erforderlich. Eine Ausrichtung nach Süden hat den Nachteil, dass bei direkter Sonneneinstrahlung die in den Vorratsbehältern lagernden Futterkomponenten erwärmt

09 2023 Schweizer Landtechnik 31 FÜTTERUNGSTECHNIK
«Selbstbedienung» am Fahrsilo durch das automatische Fütterungssystem. Bild: Wasserbauer Auch die Fütterungsroboter werden stetig optimiert und weiterentwickelt. Bild: Lely

werden können. Im Übrigen ist es selbstverständlich, dass das Futter in den Vorratsbehältern vor weiteren Witterungseinflüssen (Regen) geschützt ist.

Fazit

Vor der Anschaffung bzw. Installation eines AFS sollen alle Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme sorgfältig abgewogen werden. In der Regel gibt es kein System «ab Stange», da jedes Futterlager und jedes Stallgebäude seine Spezialitäten aufweist. Wenn im Zusammenhang mit einem AFS von «hohen Kosten» gesprochen wird, ist dies nur ein oberflächliches Urteil. Gelingt es, eine Doppelmechanisierung zu verhindern und die Vorteile der Arbeitszeiteinsparung und Arbeitserleichterung optimal zu nutzen, werden sich automatische Fütterungssysteme auf lange Sicht sicher bezahlt machen.

* LoRaWAN steht für «Long Range Wide Area Network» und bedeutet bzw. ermöglicht ein energieeffizientes Senden von Daten über lange Strecken.

AFS-Hersteller-Kurzübersicht

Hersteller Selbstfahrender Futterroboter Hängende Futterroboter Bandfütterung

Lely www.lely.com

Vector

Chefredaktor/in

Feedstar www.feedstar.com

Feedstar Basic, Vario, Pro DeLaval www.delaval.com

GEA www.gea.com

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Die perfekte Mischung

Der Futtermischwagen ist in vielen rindviehhaltenden Betrieben eine Schlüsselmaschine. Sein Zweck ist es, eine homogene Futtermischung herzustellen und diese Totalmischration genau und gleichmässig von Anfang bis zum Schluss den Tieren vorzulegen. Ein hoher Anspruch.

Ruedi Hunger

Wie wollen Futtermischwagen dem Anspruch gerecht werden und welche Trends gibt es? «Die perfekte Mischung», «Genau füttern», «Vorbei mit der Rosinenpickerei», «Zeit und Diesel sparen», «Mischen ohne Lärm und Abgase», «Compact Feeding», «Elektrifizierung» und letztlich noch «Auf dem Weg zum automatischen Fütterungssystem». Schlagworte, die rund um die Fütterungstechnik immer wieder auftauchen.

Rund 30 Jahre jung

Noch in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren Futtermischwagen zwar keine Ausnahme, aber noch lange nicht auf jedem Betrieb Stand der Technik. Das zeigt sich auch daran, dass Agroscope (vormals FAT) in den Jahren 2001 bis 2005 gleich mehrere «FAT­ Berichte» über Futtervorschieber, TMR, Futtermischwagen, Mischen der Grundration oder Rundballenvorlage (Nr. 578, 599, 614, 624, 632, 646) verfasste. Damit beabsichtigte man, der Praxis die Kosten und die Vor­ und Nachteile neuer Fütte ­

rungstechnik aufzuzeigen. Heute ist das anders. Der Futtermischwagen ist in der Regel das Gerät der (ersten) Wahl, er ist quasi zur Selbstverständlichkeit geworden.

Natürlich, Zeiteinsparung und Arbeitserleichterung sind altbekannte Argumente, die für den Futtermischwagen sprechen. Wer den FMW nicht nur auf diese beiden Aspekte reduzieren will, findet selbstverständlich noch mehr Vorzüge. Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Punkt ist das Herstellen einer «TotalMisch ­ Ration» TMR. Heisst mit anderen Worten: Er vermischt alle erdenklichen Futterkomponenten zu einer homogenen Mischung – sofern alles mit der notwendigen Sorgfalt gemacht wird. Und er sollte noch mehr können, nämlich diese Mischung vom Anfang bis zum Ende gleichmässig am Futtertisch oder der Futterkrippe verteilen. Schliesslich ist es seine Hauptaufgabe, dafür zu sorgen, dass die erste und die letzte Kuh eine gleichmässig zusammengesetzte Mischung in ausreichender Menge bekommen.

Die Unterschiede

FMW gibt es als Selbstfahrer oder in gezogener Bauart. Es gibt ihn elektrifiziert oder für Zapfwellenantrieb, mit liegenden oder stehenden Mischschnecken (Horizontalmischer oder Vertikalmischer). Nach wie vor haben auch die besonders schonend arbeitenden Freifall ­ Mischer ihre Anhänger. Zudem gibt es verschiedenste Behälterformen, Entnahme ­ und Mischsysteme und unterschiedliche Wiegesysteme. Kurz gesagt: FMW gibt es heute für jeden Betrieb und jedes Bedürfnis. Die Schweizer Hersteller behaupten sich gut am Markt und produzieren erfolgreich für kleine und mittlere Betriebsgrössen. Gezogene FMW gibt es mit Inhalten von 1,5 m³ bis 50 m³ und als Ein ­ bis Dreiachser.

Die Mischerhöhe wird vielfach durch die Durchfahrtshöhen in den Gebäuden limitiert. Daher besteht eine Herausforderung darin, einen Wagen mit einem optimalen Verhältnis zwischen (möglicher) Gesamthöhe und Fassungsvermögen zu finden. Insbesondere Raufutter (Heu) beansprucht

34 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
Elektrische Futtermischwagen sind leise und abgasfrei und daher besonders geeignet in Gebäuden. Bild: Siloking

Raum und damit Höhe. Für schmale Durchfahrten gibt es auch schmale FMW, dabei haben Horizontalmischer oder Vertikalmischer mit nach hinten versetztem Fahrwerk die Nase vorn.

Innovationen bestimmen die Trends

Das Angebot an FMW ist sehr breit und reicht von sehr kleinen bis sehr grossen Fassungsvermögen. In der Schweiz liegt die meistgekaufte FMW-Grösse im Bereich von 8 m³ bis 16 m³. Grundsätzlich bestimmt der Viehbestand die Mischwagengrösse. Eine Faustzahl besagt, dass pro Kubikmeter Inhalt etwa fünf Kühe gefüt tert werden können. Parallel zu den in den letzten Jahren gewachsenen Vieh- bzw. Milchkuhherden sind auch die Mischwagengrössen gewachsen. Die Bereitschaft, einen FMW zu kaufen oder in einen neuen oder grösseren zu investieren bzw. den Schritt vom gezogenen zum Selbstfahrer zu machen, hängt neben der Bestandesgrösse in allen Ländern auch vom Milchmarkt – sprich Milchpreis – ab. Ein zweiter grosser Einflussfaktor ist neuerdings die Witterung. In einem trockenen Jahr mit Futterknappheit (Futterzukauf) verzichtet mancher Milchproduzent auf eine Neuanschaffung. Über den ganzen europäischen Markt gesehen, sprechen die Hersteller von einer konsolidierten Seitwärtsbewegung (keine markanten Ab- oder Zunahmen). Es gibt aber länderspezifische Unterschiede. Coronabedingt blieben auch die FMW-Hersteller nicht von Lieferproblemen verschont. Damit jedem Kaufinteressenten ein passender FMW verkauft werden kann, wächst die Modell-Vielfalt weiter. Neben der Bestan -

desgrösse kann auch ein Wechsel in der Rationengestaltung ein Beweggrund für eine Neuanschaffung sein.

Nicht zu kurz und nicht zu lang Eine Futterration soll möglichst immer gleich sein und idealerweise auch zur gleichen Zeit am Tag verabreicht werden. Gerade bei hohen Temperaturen fressen die Tiere viel in der Nacht. Eine hohe Futteraufnahme wird durch den Einbezug mehrerer Futterkomponenten in die Grundration unterstützt. Hier kann der Mischwagen seine Stärke ausspielen, indem er problemlos verschiedene Komponenten homogen zu einer Totalmischration mischt. Bedingung ist, dass er korrekt befüllt wird und genügend Mischzeit bekommt. «Genügend» heisst: nicht zu wenig. Aber auch das Gegenteil, eine zu lange Mischzeit, sollte verhindert werden, weil sonst je nach Mischsystem die Futterstruktur negativ beeinflusst wird. Und schliesslich sollte weder Zeit noch Diesel verschenkt werden. Im Übrigen kann kein Mischsystem Fehler und Qualitätseinbussen, die bei der Futterkonservierung entstanden, wieder beheben. Bestenfalls werden Futterverschmutzung und Qualitätseinbussen durch das Mischen einfach «unsichtbar».

Neue Trends bei der Fütterung

Die Futteraufnahme der Milchkühe wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Das Futter als Ausgangsprodukt beeinflusst die Aufnahme durch die Energiekonzentration, die Futterstruktur, die Gärqualität der Silage und die Schmackhaftigkeit. Neben der Erntetechnik, die

letztlich auch die Fütterung beeinflusst, wird die Futteraufnahme auch durch die Fütterungstechnik beeinflusst. Der Mensch als Einflussfaktor bestimmt die Futteraufnahme durch sein Management. Eine wiederkäuergerechte Ration wird vorwiegend mit dem Einsatz von Grundfuttermitteln erreicht. Daher sollte eine möglichst hohe Grundfutteraufnahme das oberste Ziel sein. In diesem Zusammenhang steht das Thema «Compact Feeding oder Compact TMR» irgendwie quer in der Landschaft, ist aber in Dänemark und Deutschland (Schweiz?) ein Diskussionspunkt. Bei Compact TMR wird das Kraftfutter mit grossen Mengen Wasser im Futtermischwagen einige Stunden eingeweicht. Anschliessend werden die übrigen Futterkomponenten hinzugegeben und alles vermischt. Gemischt wird, bis sich eine homogene, strukturarme Mischung mit einem TS-Gehalt unter 40 % bildet. Sinn und Zweck ist, dass die Kühe die Ration nicht mehr sortieren können. Im Grunde widerspricht dieses Compact Feeding den bisherigen Fütterungsgrundsätzen. In erster Linie, weil Rinder Raufutterverwerter sind und der strukturarme Futterbrei nicht artgerecht ist. Damit Compact TMR im Mischer komplett aufgenommen und vermischt wird, und Korrosionsschäden und Verschleiss vermieden werden, sind z. T. technische Änderungen notwendig. Aus Sicht einiger Hersteller (BvL, Marmix, Strautmann, Kuhn, Siloking) soll die Herstellung von Compact TMR mit der handelsüblichen Technik oder einem Nachrüst-Kit möglich sein. Allerdings sei das anfängliche Interesse bereits wieder rückläufig.

09 2023 Schweizer Landtechnik 35 FÜTTERUNGSTECHNIK
Es ist ein hoher Anspruch, auf die ganze Länge eine homogene Mischung gleichmässig auszutragen. Bild: R. Hunger Keiner zu klein, um nicht selber auch Mischwagen zu sein. Bild: Mammut

Dem Megatrend folgen … oder abseits stehen? Die steigenden Anforderungen der Gesellschaft zu Tierwohl und Klimaschutz hinterlassen auch bei technischen Entwicklungen für die Tierhaltung ihre Spuren. Im europäischen Kontext zeigt sich dies bei strukturellen und technologischen Entwicklungen für die Milchviehhaltung. So breitet sich zunehmend Smart Dairy Farming aus. Das zeigt sich in der vermehrten Automatisierung und der Verbreitung der Digitalisierung. Nicht zuletzt ist die schwierige Arbeitskräfterekrutierung ein Treiber für diese Entwicklung. Noch hapert es immer noch bei der Vernetzung der verschiedenen Sensorsysteme. Der Megatrend Digitalisierung zeigt sich insbesondere in der

Vor- und Nachteile unterschiedlicher

Automatisierung in den Bereichen Melk-, Fütterungs- und Reinigungstechnik. Aufzuhalten ist er wohl kaum. Dennoch ist es sinnvoll, der Digitalisierung Zeit für die richtige Entwicklung zu lassen, damit man nicht eines Tages feststellen muss, dass alles nur viel kostet, unter dem Strich aber dennoch wenig oder nichts bringt.

Marktanteile gehen an AFS

Viele unwissende und fachfremde Einflüsse aus der Bevölkerung zwingen Landwirte immer mehr dazu, dass alles gerechtfertigt werden muss. Zusammen mit dem Strukturwandel wird es immer schwieriger, qualifizierte und interessierte Mitarbeiter zu finden. Obwohl der gezogene Futtermischwagen in der Regel das Gerät der

Futtermischwagen-Bauarten

+ Schonender Mischvorgang

+ Gute Mischqualität

Wahl ist, gewinnen automatische Fütterungssysteme AFS an Bedeutung. In halb automatisierten oder voll automatisierten Fütterungssystemen steckt folglich noch (Arbeits-)Einsparpotential. Auch wenn dieser Wandel vorerst nur langsam vor sich geht, geht er letztlich zu Lasten des FMW. Es gibt aber auch gegenteilige Stimmen (Marmix), die sagen, dass sie Kunden zurückgewinnen konnten, die sich von AFS abwenden. Auch Siloking sieht vorerst keine Marktdurchdringung von AFS.

Der selber befüllt

Vor zwanzig und mehr Jahren noch als die Neuheit «gefeiert», ist der Selbstfüller unter den FMW inzwischen, mindestens bei den Selbstfahrern, zur Selbstverständlich-

Vertikalmischer

+ Gute/sehr gute Eignung für Rund- und Grossballen allgemein

+ Variabler Messereinsatz möglich, auch hydr. Messerbedienung

+ Problemlose Fremdbefüllung

+ Beidseitiger Futteraustrag

+ Kompakte Bauweise

+ Modularer Aufbau möglich

– Bedingte Möglichkeit für die Eigenbefüllung

– Evtl. Austragsprobleme bei langem Futter

Hohe Bauform setzt entsprechende Bauhöhe voraus

Haspel- oder Paddelmischer

+ Strukturschonendes Mischsystem, daher keine Strukturveränderung während des Mischvorgangs

+ Futterkomponenten werden schonend behandelt

+ Einfache Bauweise und geringer Leistungsbedarf

+ Auch Selbstfahrer inkl. strukturschonender Entnahmefräse ist heute möglich

+ Schneidwerk möglich

Ohne Schneidwerk, keine Futterzerkleinerung

Ohne Schneidwerk, Häcksel-Silage not wendig

Indirekte Rundballen-Eingabe

– Mischgenauigkeit wird evtl. durch die Befüllreihenfolge mehr beeinflusst als bei anderen Systemen

– Etwas längere Mischdauer

Selbstfahrer

+ Alle Arbeiten werden mit einer Maschine erledigt

+ Flexibler Einsatz bei verschiedenen Silos und Ställen

+ Wendig und einfach zu rangieren

+ Alle Funktionen sind überschaubar

+ Saubere, glatte Futterentnahme

+ Sehr genaue Befüllung

+ Einmannbetrieb

– Hoher Anschaffungspreis, daher nur für Grossbetriebe, LU und überbetrieblichen Einsatz

– Für Viehbestände ab mindestens 100 Stück

– Auslastung von 500 Std./Jahr erforderlich

Einzweckmaschine

Hydrostatischer Antrieb

Horizontalmischer

+ Einfache Bauweise und einfacher Antrieb

+ Selbstbefüllung möglich

+ Problemlose Fremdbefüllung

+ Individueller Messereinsatz

+ Gute Eignung für Rundballen

+ Kurze Mischzeit bei feuchten Futterkomponenten

+ Relativ günstiger Anschaffungspreis

– Volumenausnutzung ist abhängig von der Anzahl Mischschnecken

– Geschlossene Rührwellen verlängern Mischzeit gegenüber der offenen Rührwelle

– Gleichmässige Befüllung erforderlich

– Langes Futter – hoher Leistungsbedarf

– Vermusungsgefahr abhängig von Anzahl Mischschnecken

36 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK

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September

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keit geworden. Saubere Silageentnahme ist eine Grundbedingung für Entnahmegeräte und Selbstfüller. Neben Entnahmefräsen kommen Schneidschilde oder kombinierte Systeme zum Einsatz. Ziel ist immer eine glatte Anschnittfläche. Genau daran sind auch einige Systeme gescheitert. Anschnittflächen, die nicht sauber und glatt sind, ermöglichen den Luftzutritt und damit früher oder später das Erwärmen der Silage. Bei selbstfahrenden FMW wird das entnommene Futter via Elevator oder Laderotor in den Mischbehälter gefördert. Wird regelmässig qualitativ gutes Strukturmaterial (sprich Stroh) eingemischt, lohnt ein Strohhäcksler, beispielsweise im Ladearm des Selbstfahrers. Der hydraulisch angetriebene Strohhäcksler ist direkt hinter dem Fräskopf platziert.

Genau füttern

In den neunziger Jahren musste die Ration auf einen Zettel aufgeschrieben werden. Bei jeder Änderung war ein aufwändiges Dreisatzrechnen angesagt, um die benötigten Mengen für jede Futterkomponente korrekt anzupassen. Jetzt erledigt das eine Fütterungssoftware mit wenigen Klicks und zeigt unter Umständen die aktuellen Daten erst noch stets im Smartphone an. Über eine App sind Tierzahlen, Lademengen und TS ­ Gehalt von Futterkomponenten jederzeit anpassbar. Dabei führt die App eine Synchronisierung der Fütterungsmengen mit der Cloud selbständig durch. Noch (zu) oft besteht allerdings eine Lücke, weil nicht in jedem Fall eine Vernetzung mit dem Herdenmanagement­ Programm möglich ist.

NIR-Sensor bei der Fütterung Technik/Innovationen sind nur dann erfolgreich, wenn sie die Arbeit einsatzsi ­

cher, schneller, einfacher, genauer und günstiger erledigen. Experten gehen davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis NIR­Technologie zum Standard wird, weil die Systeme einfach zu teuer sind. Wer aber die Fütterung ausreizen und genau wissen will, was er den Tieren offeriert, muss in den «sauren Apfel» beissen. Noch ist an Stelle von Euphorie eine gesunde Vorsicht angezeigt. Zu oft wurde in der Vergangenheit versichert, dass die Massnahme X und die Technik Y eine Leistungssteigerung von Z Prozent ermöglichen. Nichtsdestotrotz, die Technik ist vorhanden und jemand muss sie unter Praxisbedingungen testen, sonst bleibt’s bei nicht erfüllten Versprechen. Verschiedene Hersteller beurteilen den NIR­Sensor beim FMW folgendermassen:

• Triolett: genaue Messungen von TS und Inhaltsstoffen sind von eminenter Bedeutung. Anstatt ausschliesslich Gewicht und TS zu erfassen, geht der Fütterungstrend immer mehr in Richtung Fütterung auf Inhaltsstoffe.

• Marmix: digitales Futtermischen sei normaler Alltag. Fernwartelösungen bei technischen Problemen über Rezeptoptimierungen oder Auswertungen bei der Wiegetechnik bis hin zu Cloudlösungen nutzen die Kunden immer wieder.

• Sgariboldi: Precision Feeding pushe auch neue nützliche Messtechnik für TS und Inhaltsstoffe, beispielsweise NIRSensor, wenn auch noch sehr teuer.

• Strautmann: Den Bauern stehen immer mehr Daten zur Verfügung. Stichworte sind in diesem Zusammenhang Fütterungssoftware, Herdenmanagementprogramm, AMS ­ Daten, die sinnvoll zu nutzen sind. Ob dies mit dem NIR ­Sensor der Fall sein wird, ist noch nicht ab ­

schliessend zu beurteilen. Es ist aber zumindest eine Möglichkeit, wenn auch eine teure. Es muss sich aber für die Landwirte auch betriebswirtschaftlich lohnen, solche Technologien einzusetzen.

Mischen ohne Abgase

Heute wird oft von elektrischen Hofladern oder elektrischen Traktoren gesprochen, doch elektrische Futtermischwagen sind viel verbreiteter. Es gibt zwei Hauptgründe dafür: Motorabgase sind insbesondere in Gebäuden und Stallungen für Mensch und Tier mehr als nur unangenehm. Gleichzeitig steht die Lärmbelastung durch den Verbrennungsmotor in keinem Verhältnis zum Elektromotor. Die Reduzierung von Lärm und Schadgasen rückt immer mehr in den Vordergrund. Seit Jahren gibt es elektrische Mischwagen von Schweizer Herstellern und Umbauten mit Elektrofahrkopf und E­ Mischer von Schweizer Importeuren (z. B. BvL, Strautmann). Als Nachteil haben die netzabhängigen FMW eine begrenzte Reichweite. Weitgehend unabhängig von der Steckdose – zumindest, solange die Batterie nicht leer ist – sind Akku ­ betriebene Mischwagen. Entsprechend steigt deren Anzahl kontinuierlich an.

Fazit

Es lebe der Futtermischwagen! Auf vielen Schweizer Landwirtschaftsbetrieben ist er nicht mehr wegzudenken. Die Innovationsfreudigkeit der Industrie zeigt sich immer wieder bei Details oder ganz neuen Konzepten. Ewig wird auch der FMW als gezogene Variante nicht überleben. Seine grösste Konkurrenz sind Selbstfahrer, die sich auf den Weg zu automatischen Fütterungssystemen begeben.

38 Schweizer Landtechnik 09 2023 FÜTTERUNGSTECHNIK
Der Mischwagen auf dem Weg zum automatischen Fütterungssystem. Bild: Kuhn Schon seit Jahren im Einsatz: Futtermischwagen mit elektrischem Treibkopf. Bild: R. Hunger

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Neuartige Messer für Freischneider

Werner Gysel aus Wilchingen im Kanton Schaffhausen hat für den Einsatz mit der Motorsense einen neuen Messer-Typ mit zwei oder drei Flügeln entwickelt und diese innovativen Messer zum Patent angemeldet.

Roman Engeler

Zum Beseitigen von kleineren Büschen und Dornensträuchern werden in der Waldpflege vielfach Zwei- oder DreiflügelMesser mit nach unten gebogenen Spitzen eingesetzt. Diese haben aber den Nachteil, dass sie keine scharfen Ecken aufweisen und der Schneideffekt so nicht optimal ist. Zudem verlieren die geschliffenen Stellen bei Bodenkontakt schnell an Schneidfähigkeit. Weiter nimmt durch den Verschleiss die Tiefenwirkung mit der Zeit ab.

Hardox-Stahl und Hartmetall-Zähne

Die neuen Messer, von denen Landwirt und Lohnunternehmer Werner Gysel erst einige wenige zu Testzwecken produziert hat, sind aus 4 mm dickem Hardox-Stahl gefertigt und weisen aussen eine ge -

schärfte Ecke im 90-Grad-Winkel auf. Die scharf geschliffenen Schneidstellen verlaufen schön in der Flucht zum Drehpunkt.

Damit wird eine höhere Schnittleistung erreicht, als dies mit den konventionellen Zwei- oder Dreiflügel-Messern der Fall ist.

Die neuen Messer lassen sich mehrmals von aussen her einkürzen, sodass für die gesamte Lebensdauer die scharfe Ecke und damit das gute Schnittergebnis erhalten bleibt. Zu diesem Zweck wird auch eine Auswucht-Einrichtung zu jedem Messer mitgeliefert.

Unter jedem Flügel des Messers ist ein Wolfram-Carbid-Zahn eingelassen, wie man ihn auch bei Baumstockfräsen verwendet. Dieser Zahn besitzt eine scharfe

Spitze. Mit diesem Zahn kann der Bewuchs und schwächeres Gehölz ebenerdig zerkleinert werden, ohne dass die geschärften Zonen aussen am Messer übermässig verschlissen werden. Gerade starker Brombeerbewuchs wird so schnell zerfräst, wenn man die Motorsense von oben nach unten bewegt.

Bessere Leistung

Werner Gysel verspricht sich von seinem neuen Messertyp eine bessere und vor allem eine länger gleichbleibende Schneid-Leistung, ein besseres MulchErgebnis dank den Hartmetallzähnen an der Unterseite und eine wesentlich längere Lebensdauer als vergleichbare Messer-Produkte.

Impression | Testbericht 40 Schweizer Landtechnik 09 2023
Die neuartigen Messer für Freischneider oder Motorsensen konnten beim Beseitigen von starkem Brombeerbewuchs im Jungwald überzeugen. Bilder: Roman Engeler

Die «Schweizer Landtechnik» hat die Zweiflügel-Variante getestet. Als Freischneider wurde das Modell «YBC 50 D» von Yamaha mit 41,5-ccm-Motor eingesetzt.

Im Test konnte sowohl die Schneid- als auch die Mulch-Leistung überzeugen. Dank gutem Schnitt wurden auch keine Stängel oder Halme aufgewickelt, wie dies sonst bei tiefen Drehzahlen und sperrigem Gestrüpp oft der Fall ist. Die WolframCarbid-Zähne zeigten sich unbeeindruckt beim Kontakt mit steinigem Erdreich. Allerdings darf das heftige Ausschwenken der Motorsense beim unvorsichtigen Kontakt mit grossen Steinen oder Baumstrünken nicht unterschätzt werden.

Verschiedene Ausführungen

Das Messer wird in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich sein. Die Zwei -

Schweizer Präzision

flügel-Variante hat einen Aussendurchmesser von 30 cm und ist für den ganztägigen, ermüdungsfreien Einsatz an mit telgrossen Freischneidern gedacht. Die Dreiflügel-Variante weist einen Aussendurchmesser von 35 cm auf und eignet sich für die grossen Freischneider. Der Einsatz mit dem Dreiflügel-Messer

erfordert durch die hohe Schwungmasse mehr Muskelkraft, bringt aber auch eine erheblich höhere Arbeitsleistung. Dieses Blatt ist auch besser für verholztes Material bis 3 cm geeignet. Beide Messer sind wahlweise mit der 20-mm-Bohrung (Stihl) oder der sonst gängigen Aufnahme von 25,4 mm erhältlich. Das Design wird bis zum Serienstart entsprechend den neusten Erkenntnissen noch leicht angepasst.

Messer ist ab Oktober verfügbar

Ebenso offen ist der Preis, der aber sicher höher sein wird als für ein konventionelles Messer, was jedoch mit höherer Arbeitsleistung und geringerem Verschleiss mehr als kompensiert werden dürfte. Die Messer können schon jetzt unter werner@agro-dienstleistungen.ch vorbestellt werden.

Testbericht | Impression 09 2023 Schweizer Landtechnik 41
Die neuartigen Freischneider-Messer gibt es in Zwei- oder Dreiflügel-Ausführung. Die unterhalb der Messer eingelassenen Wolfram-Carbid-Zähne sorgen für einen guten Mulcheffekt. Hat die neuartigen Messer entwickelt: Werner Gysel
Bei Züchtung, Auswahl, Produktion und Bereitstellung des Saatgutes arbeiten wir höchst präzise. Zertifiziertes Schweizer Saatgut – natürlich gute Ernte. swisssem.ch

Bewährte Technik verbessert

Gruber hat seiner Ladewagen-Baureihe vor zwei Jahren ein neues Schneidaggregat und ein neues Bedienkonzept verpasst. Nachfolgend ein Testbericht zum grössten Tiefladermodell «ProAlp 350T».

Vor sechs Jahren hat Maschinenbau Gruber das Äussere der Ladewagen-Baureihe aufgefrischt. 2021 machten sich die Salzburger an die inneren Werte. Sie haben dabei das Förderaggregat, das Schneidwerk, einige Ausstattungsmerkmale sowie das gesamte Bedienkonzept überarbeitet.

Gruber hat für einen Test in Silage und Heu einen gut ausgestatteten «ProAlp 350 T» zur Verfügung gestellt.

Einachs-Tieflader

Der «ProAlp 350 T» fasst 21,61 m³ (nach DIN) und brachte in der Testausstattung

rund 2,6 t auf die Waage. Das Fassungsvermögen für Heu gibt der Hersteller mit 35 m³, das maximale Gesamtgewicht mit 7 t an. Der Testkandidat war mit der optionalen Breitbereifung «500/50 R17» ausgestattet. Der niedrige Schwerpunkt des Tiefladers in Kombination mit den breiten Rädern wirkte sich auf das Fahrverhalten am Hang positiv aus. Der Testkandidat wurde an verschiedene Traktoren angebaut. In zwei Fällen waren am Traktor Zwillingsräder montiert. Dank der schmalen und langen Deichsel, konnte man auch damit im Steilhang problemlos enge Kurven fahren.

Für die Anpassung der Anhängehöhe gibt es mehrere Möglichkeiten: Beim Test war der Wagen mit einer hydraulischen Knickdeichsel ausgestattet. Hierbei lässt

sich die Anbauhöhe verstellen, indem man die Kolbenstange am Hydraulikzylinder mit einem 42er-Schlüssel verdreht. Damit die Zugöse satt im Zugmaul aufliegt, lässt sie sich mit einer gezahnten Exzenterplatte im Winkel anpassen. Die Knickdeichsel ist stark. Sie stemmte den mit Silage gefüllten Wagen problem -

Kurzbewertung

+ Hangtauglichkeit

+ Deichselanpassung

+ Pickup, saubere Futteraufnahme

– Stockbildung beim Silieren

– Akustische Töne am Terminal zu leise

– Stützradbedienung

Impression | Testbericht 42 Schweizer Landtechnik 09 2023
Der Ladewagen Gruber «ProAlp 350 T» wurde in der Silage- und Heuernte intensiv getestet. Bilder: Johannes Paar *Johannes Paar ist Fachredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

los in die Höhe. Auch die Deichselfederung erntete viel Lob. Sie reduziert die Schwingungen auf unebenen Wegen und bei schneller Strassenfahrt. Alternativ zur Obenanhängung des Testwagens gibt es auch eine Deichsel mit Untenanhängung und Kugelkopf.

Die Position des Stützrades hat Gruber nicht verändert, oder aufgrund des Antriebes nicht verändern können. Es ist zwar in der Deichsel integriert und stört nicht beim engen Abdrehen mit dem Traktor. Zum Kurbeln muss der Fahrer aber auf die rechte Seite wechseln. Zudem sind viele Umdrehungen notwendig. Da hätte man sich eine grössere Übersetzung gewünscht.

Saubere Aufnahme, schlechte Sicht

Am Pickup hat der Hersteller nichts verändert. Gruber schwört hier schon seit über 60 Jahren auf die gezogene Ausführung. Sie sitzt deutlich weiter hinten als die geschobene Variante. Das hat Vorund Nachteile: Der Fahrer kann die Futteraufnahme schlechter einsehen. Dafür bleibt in engen Kurven nichts liegen und die Bodenanpassung ist besser. Selbst wenn sie tief eingestellt ist, nimmt das Pickup kaum Fremdkörper auf und die Zinken stechen nicht ins Erdreich. Am Schwad-Ende muss man sie systembedingt etwas später ausheben. Das Pickup ist bei der neuesten «ProAlp»Generation serienmässig 1,8 m breit. Der Testwagen war optional mit vier TandemTasträdern aus Metall ausgestattet. Diese tasten die Bodenoberfläche ab und lassen die 5-reihige Pick-up-Trommel mit gesteuerten Zinken mittels Pendelgelenk

den Bodenkonturen folgen. Diese mehrfache Abtastung mit vergrösserter Auflagefläche reduziert vor allem auf weichen Wiesen die Futterverschmutzung. Eine Rollenkette auf der linken Wagenseite treibt das Pickup an. Ein einfach wirkender Hydraulikzylinder hebt es mittels Stahlseilen an, die über Umlenkrollen geführt sind. Der Zylinder sitzt geschützt in der Deichsel. Senkt man das Pickup auf einer Kuppe ab, kann es vorkommen, dass es nicht ganz abgelassen wird.

Schubstangen-Förderaggregat Gruber hat das Aggregat an einigen Punkten überarbeitet. Das Funktionsprinzip ist aber gleich geblieben. Von zwei Kurbelwellen gesteuerte Doppelzinken übernehmen das Futter vom Pickup. Sie gabeln es schonend in drei Etappen etwa 0,5 m über dem Kratzboden in den Laderaum. Das Aggregat läuft ruhig. Es zeigt wenig Lastspitzen und beginnt auch am Ende des Ladevorganges nicht zu «hüpfen». Das kennt man bei anderen Schwingensystemen. Die gleichmässige Kraftaufnahme verleitet dazu, dass man den Ladewagen zu sehr vollstopft. Dabei kommt die Nockenschaltkupplung in der Gelenkwelle schnell an ihre Grenze, da man bei jedem Hub den gesamten Futterstock hochheben muss. Gruber hat die oberste Zinkenreihe der Förderrechen erhöht und verlängert. Die sollen nun das letzte Material besser abwerfen. Zudem haben die Konstrukteure die Abladekante des Förderkanals abgesenkt. Dadurch soll das Futter leichter runterrutschen. Beide Nachbesserungen haben bewirkt, dass sich das Aggregat am

Gruber «ProAlp 350 T» Technische Daten

Ladevolumen (nach DIN 11 741): 21,61 m³, bei mittlerer Pressung (Heu): 35 m³ Pickup: 1,8 m, gezogene Ausführung, 5 gesteuerte Zinkenreihen, Zinkenabstand 55 mm, Doppelpendel-Tasträder

Ladeaggregat: Schubstangen-Fördersystem

Schneidwerk: max. 21 Messer mit Gruppenschaltung 0-4-17-21, theoretische Schnittlänge: 70 mm

Bedienung: ProControlAir mit Telemetriesystem

Bereifung: 500/50 R17

Leergewicht: ca. 2,6 t

Zulässiges Gesamtgewicht: 7 t

Optionen: hydraulische Knickdeichsel, Deichselfederung, hydraulisch klappbarer Scherengitteraufbau, Druckluftbremse

Preis: ab 48 573.– Euro (exkl. MwSt.) ( Herstellerangaben)

Ende besser entleert. Dennoch bleibt auch weiterhin noch Futter im Kanal zurück. Der Wartungsaufwand ist leider wie beim Vorgängermodell hoch: Die 18 Schmiernippel der vier Aussen- und zwei Mittellager sowie der zwölf Kunststofflager an den Kurbelwellen sind teilweise nicht gut erreichbar. Eine Handkurbel zum Nachdrehen des Förderaggregats würde diese Arbeit erleichtern. Zumal die Betriebsanleitung empfiehlt, den Ladewagen alle vier Betriebsstunden bzw. nach etwa 30–50 Fuhren abzuschmieren.

Testbericht | Impression 09 2023 Schweizer Landtechnik 43
Das gezogene Pickup mit den Doppelpendel-Tasträdern, die sich dem Boden gut anpassen.

Die Antriebskette mit automatischer Spannvorrichtung hat Gruber auf 5¼ Zoll verstärkt. Die automatische Kettenschmierung ist beim neuen Schneidaggregat serienmässig.

Neues Schneidwerk

Gleich geblieben ist bei diesem nur die Messerzahl von 11 oder alternativ 21 Messern. Die lässt sich aufgrund der Förderzinken nicht verändern. Die Messer sitzen jetzt auf zwei Wellen und nicht wie beim Vorgängermodell auf einer. Die vordere Messerwelle ist mit vier Messern bestückt, die hintere mit 7 oder wie beim Testfahrzeug mit 17. Bei beiden Schneidwerkstypen kann man die Messeranzahl auf der linken Seite mit dem mitgelieferten Schneidwerkshebel gruppenweise verändern. Mit vier Schaltstellungen lassen sich je nach Schneidwerkstyp 0-4-711 oder 0-4-17-21 (Testladewagen) Messer einschwenken. Mit 21 Schnittstellen beträgt die theoretische Schnittlänge 7 cm. Mit diesem System muss man zum Einstellen einer bestimmten Messeranzahl also nicht mehr in den Laderaum klettern. Das ist nur noch nötig, wenn man die Messer ausbauen will. Neu ist auch die Messerform und die Fremdkörpersicherung.

Das neue Schneidwerk verdient viele Pluspunkte: Die Gruppenschaltung ist einfach und durch die Verdichtung des Futters im Förderkanal wird das Futter sauber geschnitten. Zudem wird der Wagen von der Mitte bis an die Ränder hinaus gleichmässig befüllt.

Hoher Bedienkomfort

Gruber bietet verschiedene Bediensysteme an. Im höchsten Ausstattungsniveau kann man den Wagen über Load-Sensing und Isobus steuern. Der Testwagen war mit dem neuen Bedienterminal «ProControlAir», Telemetriesystem und Ladeautomatik ausgestattet. Für diesen Komfort muss man einen Aufpreis von über 6000 Euro netto bezahlen. Darin ist die Nutzung der Telemetriedaten für fünf Jahre inkludiert. Damit kann man alle Maschinendaten bis hin zu den Navigationsdaten über das Internet abrufen. Die Software für diese Steuerung hat Gruber selbst programmiert. So kann der Hersteller sie bei Bedarf rasch den individuellen Kundenbedürfnissen anpassen. Das Testteam hat schon zwei Wünsche deponiert: Zum einen ist das akustische Signal kaum wahrnehmbar und zum anderen werden am Terminal nur die ausge -

führten Funktionen angezeigt, aber nicht, ob beispielsweise die Heckklappe ganz offen ist.

Die meisten Einstellungen, wie die Kratzbodengeschwindigkeiten für das Be- und Entladen, kann man am Terminal erledigen. Besonders entlastend für den Fahrer ist die Ladeautomatik. Leider funktionierte sie bei Silage nur bedingt, da es über dem Ladeaggregat zu einer Stockbildung kam. Fällt dieser Stock um, lässt sich der Wagen nicht voll ausladen. Positiv vermerkten die Testfahrer, dass sich der Kratzboden nach dem Auslösen des «Vollmelders» manuell ansteuern lässt.

Fazit

Gruber hat mit diesem zweiten Entwicklungsschritt die inneren Werte dieses Ladewagens gestärkt. Der «ProAlp 350 T» mit dem 21-Messer-Schneidwerk hat bei den Testfahrern sowohl bei der Heu- als auch der Silageernte einen guten Eindruck hinterlassen. Er passt in das Berggebiet.

In der Basisausstattung kostet der Ladewagen «ProAlp 350 T» von Gruber laut Preisliste 48 573 Euro (exkl. MwSt.). Das hohe Ausstattungsniveau der Testmaschine treibt den Nettokaufpreis dann auf über 67 000 Euro.

Impression | Testbericht 44 Schweizer Landtechnik 09 2023
Das Schubstangen-Fördersystem mit erhöhter und verlängerter oberster Zinkenreihe. Das 21-Messer-Schneidwerk mit Einzelmessersicherung und Gruppenschaltung.

Begriffe

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Das Lösungswort im September lautete: MASCARPONE

Gewonnen hat: Roland Rüfli 2543 Lengnau (BE)

09 2023 Schweizer Landtechnik 45
Kreuzworträtsel Waagrecht
1 unerwünschte Massenmails
5 dt. Kurzform von Matura
Kurzform
8 beruf. Ausbildungsprüfung
Clinton
11 Behälter für Setzlinge 15 Vorname des US-Vizepr. unter
16 Löwe frz. 17 Seife engl.
der EG 24 weibl. Nutztier 25 Alarmeinrichtung
luz. Gemeinde mit gleichnamigem See 28 chem. Zeichen Zink
männl. Artikel 3. Fall Ez. 30 Abk. Radius 31 salopp «Hallo» engl. 32 Geschwindigkeit engl. 34 sehr in Mode 35 heim engl. 36 span. Ausruf 37 techn. Bremssystem Abk. 39 Salatspeise mit Bitterstoffen 41 aufmerksam zuhören 43 kahl 45 ja frz. 46 Feuer engl. 47 US-Autokonzern 48 freiheitlich 50 chem. Zeichen Sauerstoff Senkrecht
belg. Stadt mit Kurbad
Steinobstgewächs
chem. Zeichen eines Leichtmetalles
Missgeschick frz.
nordatl. Schönwetterlage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 K 11 12 13 14 15 16 17 18 H 19 20 21 22 23 A M 24 25 26 D B 27 28 29 30 31 32 33 E 34 35 36 I 37 38 39 40 41 42 43 44 F 45 46 L G 47 48 49 50 C A B C D E F G H I K L M
18 Zeichen für die Hälfte des Durchmessers 19 Weichkäsesorte 22 Kfz. Schweden 23 Nachfolgerin
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Kirchenamt
zu keiner Zeit
nach engl. 14 Wüsteninsel 19 Abk. Verkehrskunde 20 Gemeinde am Zugersee 21 fein regnen 26 Abk. Reparieren 29 Zwiegespräch 33 Versicherung für Lohnersatz Abk. 35 Raupendumper 38 int. Landkürzel Schweiz 39 militärische Ausbildung Abk. 40 Kfz. Österreich 42 Sommer frz. 43 Öl engl. 44 Antitranspirant Abk. 46 Marke für Körperpflegeprodukte 48 Kfz. Luxemburg 49 Kfz. Belgien Rätsel von Hans Popp, 9323 Steinach
Kantons 10
mit Einkünften 12
13
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 K 11 12 13 14 15 16 17 18 H 19 20 21 22 23 A M 24 25 26 D B 27 28 29 30 31 32 33 E 34 35 36 I 37 38 39 40 41 42 43 44 F 45 46 L G 47 48 49 50 C A B C D E F G H I K L M

Einfach und präzise

Mit der Einzelkorn-Sämaschine «Precea» hat Amazone seit vier Jahren eine neue Einzelkorn-Sämaschine im Angebot. Die «Schweizer Landtechnik» konnte die teleskopierbare «Precea 4500-2 Super» mit elektrischer Vereinzelung bei der Maissaat nach Gerste beobachten.

Heinz Röthlisberger

Einzelkorn-Sätechnik hiess bei Amazone lange Zeit «ED» und EDX». Bis vor vier Jahren. Da hat der deutsche Hersteller mit der «Precea» eine neue Sämaschine auf den Markt gebracht, die mit der langjährigen Erfahrung und Vereinzelungstechnik der «ED» und der «EDX» kombiniert worden ist und die nun das bisherige Programm ergänzt. Die Sämaschine, die laut Hersteller eine präzise Vereinzelung auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten bis 15 km/h ermöglicht, ist in verschiedenen Ausführungen und Breiten, starr, teleskopierbar, klappbar und neuerdings auch gezogen, erhältlich. Die Vereinzelung gibt es mechanisch mit der Be -

zeichnung «Special» oder in der Variante «Super» mit dem elektrischen Vereinzelungsantrieb «ElectricDrive».

Variabel teleskopierbar

Seit 2021 sind auch schon «Precea»-Sämaschinen in der Schweiz in Betrieb. Bei Hofmann Farm-Service von Alex Hofmann in Diemerswil (BE) kommt seit diesem Frühling nun auch erstmals eine «Precea Super» mit der automatischen Schardruckregelung «SmartForce» und elektrischer Vereinzelung zum Einsatz. Die «Schweizer Landtechnik» war Anfang Juli bei einer Maissaat nach Gerste in sehr trockenen Bedingungen mit dabei und

konnte die variabel teleskopierbare «Precea 4500-2 Super» mit elektrischer Vereinzelung im Einsatz beobachten. Variabel teleskopierbar heisst: Der Rahmen der «Precea» lässt sich innert Kürze per Knopfdruck von 2,70 m auf die Arbeitsbreite von 4,50 m hydraulisch aus- respektive einfahren. Bei der «Precea» von Hofmann sind so, je nach Kultur, Reihenabstände von 45 bis 75 cm möglich. Ein Düngerkasten ist auf der Maschine von Hofmann keiner aufgebaut. Hingegen nutzt er einen Tank für Flüssigdünger an der Traktorfront. Angebaut wird die «Precea Super» beim Lohnbetrieb an einem John Deere «6130» mit 130 PS.

Impression | Einsatzbericht 46 Schweizer Landtechnik 09 2023
Die «Precea 4500-2 Super Variabel» von Alex Hofmann aus Diemerswil (BE) bei der Maissaat nach Gerste. Mit dem elektrischen Antrieb lässt sich jede Reihe einzeln an- und abschalten. Dies hat besonders in Keilen und am Vorgewende Vorteile. Bilder: Heinz Röthlisberger

Vereinzelung mit Überdruck

Das Herzstück der «Precea Super» ist die Vereinzelung mit der elektrischen Abstreifereinstellung, die nach dem Überdrucksystem arbeitet und mit der die Abstreifer bequem über das Bedienterminal aus der Traktorkabine eingestellt werden können. Ein manuelles Einstellen entfällt. Um den Fahrer noch weiter zu entlasten, bietet Amazone die automatische Abstreifereinstellung «SmartControl» an.

Durch den Überdruck werden die Körner an die Noppenbohrungen der sich drehenden Vereinzelungsscheibe gedrückt und mitgenommen. Bei der weiteren Drehung laufen die angedrückten Körner dann an drei Abstreifern vorbei, welche für die Vereinzelung der Körner auf der Lochbohrung verantwortlich sind. Überschüssige Körner werden damit abgestreift, sodass Doppelstellen effektiv verhindert werden. Das ist besonders wichtig für die Ablagegenauigkeit.

Zudem wird mit der Neuentwicklung die sonst sehr stark verschleissanfällige Dichtung der Vereinzelungsscheibe nicht belastet. Weil sich die Druckkammer zusammen mit der Lochscheibe dreht, wird so kräftezehrendes Schleifen an der Druckkammer-Dichtung vermieden. So wird für

die Rotation nur ein geringes Drehmoment benötigt, wodurch die Bedienung ausschliesslich über die Elektronik des Traktors erfolgen kann.

Werkzeugloser Wechsel

Der ausgeklügelte Aufbau der mitdrehenden Vereinzelungsdruckkammer hat zudem den Vorteil, dass ein werkzeugloser Wechsel der Vereinzelungsscheiben möglich ist und dieser ohne Saatgutbehälterentleerung erfolgen kann. Zudem ist eine einfache und komfortable RestmengenEntleerung von beiden Seiten möglich. Öffnen lässt sich die Vereinzelung werkzeuglos, auch die Säscheibe kann so fix getauscht werden. Auch das Schussrohr ist in wenigen Handgriffen werkzeuglos ausbaubar. Zur Verfügung stehen Vereinzelungsscheiben für Mais, Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen, Ackerbohnen, Soja, Sorghum und Kürbis.

Elektrischer Antrieb

Bei der «Precea» wird die Vereinzelung separat bei jeder Reihe durchgeführt. Bei der Variante «Super» sorgt dafür der elektrische Antrieb «ElectricDrive». Jede Überdruckvereinzelung wird dabei separat über einen Elektromotor angetrieben.

Technische Daten Amazone Precea 4500-2 Super Variabel

Rahmentyp: Teleskopierbar

Arbeitsbreite: variabel von 2,70 bis 4,50 m (oder 3,00−4,80)

Bedienung: Isobus-Terminal

Mögliche Reihenabstände: 45–75 cm (oder 50–80)

Transportbreite: 3 m

Antrieb Vereinzelung: elektrisch

Arbeitsgeschwindigkeit: 3–15 km/h

Kornabstand: 3,1–86,9 cm (abhängig von der verwendeten Vereinzelungsscheibe)

Vereinzelung: Scheiben für Mais, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Raps, Soja, Sorghum, Ackerbohnen, Erbsen und Kürbis

Saatgutbehälter: 55 oder 70 l

Heckdüngerbehälter: 1600 oder 2000 l (bei Hofmann an der Traktorfront)

Preis der Profiausführung: ab CHF 66 300.− inkl. MwSt. (Herstellerangaben)

So kann der Fahrer die gewünschte Saatmenge, und wenn vorhanden, die Düngermenge und den Mikrogranulatstreuer über das Terminal einstellen. Durch die Möglichkeit der einzelnen Ansteuerung

Einsatzbericht | Impression 09 2023 Schweizer Landtechnik 47
Das Herzstück der «Precea Super» ist die Vereinzelung mit der elektrischen Abstreifereinstellung, die über das Terminal aus der Traktorkabine eingestellt werden kann. Das Schussrohr ist wie die Vereinzelungsscheiben in wenigen Handgriffen werkzeuglos ausbaubar. Die Arbeitstiefe der Säschar lässt sich werkzeuglos über eine Rasterarretierung einstellen. Die Mulchsaatschar «PreTeC» ist mit Doppelscheibenschar, Tragrollen, Fangrolle und V-Andruckrollen ausgestattet. Mit der Präzisionsschar sind Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h möglich.

der Säaggregate lässt sich mit dem elektrischen Antrieb jede Reihe einzeln anund abschalten. Dies hat besonders in Keilen und am Vorgewende Vorteile.

Druckerzeugung mit zusätzlicher Ballastierung

Die bei der «Precea» zum Einsatz kommende Mulchsaatschar «PreTeC» ist mit Doppelscheibenschar, Tragrollen, Fangrolle und V­ Andruckrollen ausgestattet. Werkzeuglos verstellbar sind der Schardruck, die Ablagetiefe, die Scheibenzustreicher, der Anpressdruck sowie der Öffnungswinkel der Andruckrolle.

Bei der «Precea» von Hofmann kann der Schardruck über die hydraulische Schardruckverstellung eingestellt werden. Der Fahrer kann den Schardruck damit über das Terminal auch während der Fahrt auf einen Schardruck bis zu 350 kg anpassen. Zusätzlich kann er an seiner Maschine vorne beim Traktordreipunkt Druck über die optional erhältliche Rahmenballastierung erzeugen. Mit dieser ist eine stufenlose Gewichtsverlagerung von der Traktorkabine aus möglich. Bis zu 600 kg Druck kann so zusätzlich erzeugt werden. Die Rahmenballastierung wird vor allem bei hydraulischer Schardruckeinstellung empfohlen.

Automatische Schardruckregelung «SmartForce»

Ausgestattet ist die Einzelkorn ­Sämaschine mit der schon erwähnten automatischen Schardruckregelung «SmartForce». Diese sorgt dafür, dass auch bei unterschiedlichen Bodenverhältnissen eine gleichmässige Ablagetiefe erreicht wird. Die Besonderheit von «SmartForce» ist, dass der Fahrer nicht den Schardruck vorgibt, sondern im Terminal eine Aufstandskraft einstellt. Im Feldeinsatz wird diese Aufstandskraft durch Messbolzen kontrolliert und das Hydrauliksystem regelt den Schardruck, sodass die Ablagetiefe immer konstant bleibt.

Fazit

Die «Precea 4500 ­2 Super Variabel» von Lohnunternehmer Alex Hofmann ist eine topausgerüstete Profi ­ Einzelkorn ­Sämaschine, die dank Elektronik und der neuen Vereinzelung für viel Komfort bei der Einstellung und für eine Entlastung des Fahrers sorgt. Dank variabel einstellbarem Rahmen ist sie zudem sehr schnell einsatzbereit. Die Profimaschine hat in dieser Version ihren Preis. Dank breiter Modellauswahl gibt es die «Precea» von Amazone auch in einfacheren Versionen.

Praxisstimme

Alex Hofmann von Hofmann Farm ­Service aus Diemerswil BE (Bild) setzt die teleskopierbare 4,5 ­ Meter­ Einzelkorn­Sämaschine «Precea 4500 ­2 Super» seit diesem Frühjahr neu ein. Dies als Ergänzung zu seiner 2003 angeschafften 3 ­ Meter­«ED 302», die er als Kombimaschine aufgesattelt auf einer Kreiselegge nach wie vor im Einsatz hat. «Mit der ‹ED› sind wir sehr zufrieden, haben aber noch ein Sologerät mit etwas mehr Breite für mehr Schlagkraft gesucht», erklärt Hofmann. Weil er auch eine Feldspritze von Amazone in Betrieb hat und er viel Erfahrung mit Maschinen dieser Marke hat, war es für ihn naheliegend, in die von Amazone neu entwickelte «Precea» zu investieren. «Die ‹Precea› ist sehr einfach aufgebaut und

der Wechsel auf die verschiedenen Früchte geht sehr schnell. In rund 15 Minuten kann man von Rüben­ auf Maissaat wechseln», umschreibt Hofmann seine Erfahrungen mit der neuen Einzelkorn­Sämaschine. Ebenfalls als einfach beschreibt er die Bedienung der Maschine und die Einstellungen über das Isobus­Terminal, das in etwa gleich daherkommt wie bei der Feldspritze. Das erleichtere natürlich die Arbeit für ihn und seine Mitarbeiter, erklärt er, der in diesem Jahr gegen 150 ha Rüben, Mais und Raps säen wird. Wie schon erwähnt, ist er mit der «ED 302» immer noch im Einsatz. Gefragt sei diese Kombi­Sämaschine etwa bei Saaten nach Gründüngung, also wenn der Boden noch feucht sei. Da könne man mit der Kombi in einem Arbeitsgang säen. «Mit der neuen ‹Precea› haben wir auch Direktsaat mit Mais probiert», sagt Hofmann. Da dürfe es allerdings nicht zu nass sein.

Impression | Einsatzbericht 48 Schweizer Landtechnik 09 2023
Mit dem teleskopierbaren Rahmen ist die Arbeitsbreite der Einzelkornsämaschine variabel von 2,70 bis 4,50 m einstellbar. Ausgestattet ist die «Precea» von Alex Hofmann mit der automatischen Schardruckregelung «SmartForce». Der Fahrer gibt dabei nicht den Schardruck vor, sondern stellt im Terminal eine Aufstandskraft ein.

Im Lieferumfang eines Akkugerätes ist üblicherweise auch eine Ladestation für den Akku. Bild: R. Hunger

Akkus mit Respekt behandeln

Normen oder offizielle Vorschriften für die Handhabung von Akkus gibt es noch nicht. Dafür kursieren viele Geschichten, was die Gefährlichkeit der Akkus angeht. Vorsicht ist aber immer ein guter Berater.

Ruedi Hunger

Die Anzahl verkaufter Akku-Sägen steigt laufend. Damit steigt auch die Gefahr, dass früher oder später einer dieser Stromspender beschädigt wird. Was, wenn einmal ein Akku herunterfällt? Auf den ersten Blick machen sie zwar einen robusten Eindruck. Passiert dennoch etwas, ist ein solcher Akku mindestens eine halbe Stunde als «suspekt» (unsicher) einzustufen und zu beobachten. Wird er nach dem Fall warm, bläht sich auf oder qualmt, gilt er tatsächlich als defekt. Sind die Anzeichen weniger gravierend, sollte er für die Dauer des ersten Ladens beobachtet werden. Keinesfalls sollte er unbeaufsichtigt über Nacht geladen werden.

Und wenn er brennt?

Ein Metallbehälter mit Wasser in der Nähe des Ladeplatzes kann im Fall eines Brandausbruchs von Vorteil sein, löst aber das Problem noch nicht. Akkus brennen auch unter Wasser, weil sie sich aus der eigenen Chemie mit Sauerstoff versorgen. Aus Sicherheit sollte deshalb die Feuerwehr ge -

rufen werden. Wichtig: Ein Akku muss vor dem Einsetzen in die Ladestation, beim Einräumen ins Lager oder vor dem Transport mit dem Auto kontrolliert werden. Verdächtige Anzeichen sind dem Händler zu melden.

Transportieren und laden

Für den Transport sollten Akkus aus dem Gerät genommen werden. Dann sind sie nicht angeschlossen und das Risiko sinkt. Sie sollten dennoch gesichert transportiert werden und nicht im Kofferraum oder auf der Ladefläche frei von einer Ecke zur anderen herumrutschen. Profis setzen spezielle Transportboxen ein. Frei herumliegende Kleinteile oder Werkzeuge können an den Kontakten einen Kurzschluss verursachen. Akkus sollten gemäss Empfehlung in einem Abstand von 5 m zu anderen brennbaren Materialien gelagert werden. In der Praxis ist diese Vorgabe fast nicht realisierbar. Werden in einem Gartenbau-, Kommunal- oder Forstbetrieb gleich mehrere Akkus gela -

gert, macht ein brandsicherer Schrank durchaus Sinn. In solchen Schränken (z. B. Husqvarna) werden mehrere (bis 20) Akkus über ein Lademanagement dosiert geladen. Bei Stihl bzw. Lüönd Service gibt es zudem die sogenannten «Bott-Trainer». Ein wetterfester Container für die Ladefläche des Lieferwagens oder Pick-ups. In diesem sind 8 bis 28 Ladeplätze für Akkus vorhanden. Zudem dient der Container auch zum diebstahlsicheren Aufbewahren und für den Transport sind die Akkus ebenfalls gesichert.

Merkblatt

Ein Merkblatt für den sicheren Transport von Akkus hat die ETH Zürich zusammengestellt. Das Merkblatt findet man im Internet über eine Suche (z. B. über www.google.ch) mit der Eingabe: «ETH-Zürich Transport von Li-Ion-Akkumulatoren»

Wissen | Management 09 2023 Schweizer Landtechnik 49
Forst- oder Kommunalbetriebe laden gleich mehrere Akkus in einem feuerfesten Schrank mit integriertem Lademanagement. Bild: Stihl

Vollelektrisches Mähen

Eine Wiese ohne den lästigen Motorenlärm und die stinkenden Auspuffgase mähen –begleitet nur vom Geräusch des Doppelmessers und dem leisen Surren der Elektromotoren. Der vollelektrische Einachsgeräteträger «Monotrac» der Firma Novaziun aus Rueun (GR) macht es möglich.

Ruedi Hunger

Es war einer der heissen Augusttage, als die «Schweizer Landtechnik» den Bergbauer Markus Joos im vorderen Safiental aufsuchte. «Kurz nach dem Tunnel, der steile Hang auf der rechten Seite», das war die kurze Einweisung am Telefon. Fürwahr, steil ist es. Der heranwachsende zweite Schnitt ist nicht üppig. «Es fehlten in den letzten Tagen die Niederschläge», sagt Joos und macht sich daran, seine neue Maschine vom Transportanhänger abzuladen. Vor uns steht der neu konzipierte, vollelektrische Einachsgeräteträger «Monotrac», ausgestattet mit einem elektrischen Direktantrieb. Auf hydraulische Baugruppen zur Leistungsübertragung haben die Konstrukteure verzichtet. «Unser Einachsgeräteträger ist auf höchste Energieeffizienz ausgelegt, da macht es keinen Sinn, die Energieeffizienz mit

hydraulischen Komponenten wieder zu verschlechtern», sagt Daniel Vincenz vom Hersteller Novaziun in Rueun (GR). Novaziun ist rätoromanisch und heisst übersetzt Innovation.

Zwei E-Radmotoren

Für zügiges Mähen sorgt beim «Monotrac» der 13 ­ kW­ Fahrantrieb (18 PS), aufgeteilt auf zwei E­ Radmotoren. Diese Motorleistung steht also ausschliesslich dem Fahrwerk zur Verfügung. Es gehört zu den Eigenschaften von Elektromotoren, dass ihre Drehzahl stufenlos gewählt werden kann. Das ist grundsätzlich auch beim «Monotrac» so. Der Anwender kann aber zwischen zwei Fahrmodi wählen, entweder dem stufenlosen oder dem gestuften Fahrmodus. Gestuft heisst aber nicht, dass nun plötzlich noch ein Schaltgetriebe

vorhanden ist, sondern der elektrische Antrieb in Kombination mit der Elektronik macht’s möglich, dass bis fünf Geschwindigkeitsstufen programmiert werden können. Zum Mähen eignen sich beispielsweise 5 km/h oder 7,5 km/h. Auf dem gut einsehbaren, hellen Farbdisplay wird die jeweilige Einstellung angezeigt. Die Vorwahl erfolgt über einen Joystick und Druckknöpfe. Die Druckknöpfe sind so angeordnet, dass sie auch beim Arbeiten mit Handschuhen unter winterlichen Bedingungen erreicht bzw. angetippt werden können.

Erni-Doppelmesserbalken

Basierend auf den Grundmodellen der Firma Erni Landmaschinen AG in Menznau (LU) kommt ein Doppelmesserbalken zum Einsatz. Derzeit sind Arbeitsbreiten

Plattform | Report 50 Schweizer Landtechnik 09 2023
Der «Monotrac» mit 13-kW-Fahrantrieb (18 PS) ist auf höchste Energieeffizienz ausgerichtet. Zum Einsatz kommt bei der Maschine von Landwirt Markus Joos (im Bild) ein Doppelmessermähbalken von Erni. Bilder: Ruedi Hunger

von 260 cm bis 343 cm vorgesehen. Bei unserem Praxiseinsatz war der «Monotrac» mit einem 300 cm breiten Balken ausgerüstet. Für den E­ Mähbalken steht ein 10 ­ kW­ Elektroantrieb (13 PS) zur Verfügung. Auf die Frage, ob weniger nicht ausreichend wäre, sagt Vincenz: «Den genauen Leistungsbedarf unter verschiedenen Einsatzbedingungen mussten wir zuerst eruieren. Bei einem Elektroantrieb ist das über die Leistungsaufnahme des Motors möglich. Es brauchte aber zahlreiche Messungen, deshalb sind wir vorerst mit einem etwas stärkeren Motor auf der sicheren Seite.» Noch braucht es auch beim «Monotrac» ein Herantasten an die richtige Leistung für den E­ Mähbalken. Im Übrigen sagte Vincenz, dass nicht der Messerantrieb «kraftfressend» ist, sondern die Reibkraft der Gleitsohlen auf dem Boden viel höher als erwartet sei. Bestimmt wird dieser Wert durch die Länge und die Breite der Gleitsohlen und wohl auch durch die Bodenbedingungen.

E-Motor direkt auf dem Balken

Der Doppelmesserantrieb in Form eines E­ Motors ist direkt auf der linken Seite des Balkens angebracht. Die Drehzahl bzw. die Messergeschwindigkeit kann stets optimal gewählt werden, zudem wird sie abhängig zur Fahrgeschwindigkeit nachgeregelt. Das empfanden wir beim praktischen Einsatz als sehr positiv. Wenn langsamer gefahren wird, sinkt auch die Messergeschwindigkeit. Das wirkt sich positiv auf den Messerverschleiss aus. Aufgefallen ist uns – bedingt durch den Elektromotor – das hohe Gewicht der Motor/Balkeneinheit auf der linken Seite. Die anfänglichen Bedenken, dass dadurch

unerwünschter Seitenzug entsteht, zerstreuten sich beim Testeinsatz aber bald. Einmal mehr kommt hier ein Vorteil des E­Antriebs zum Tragen, die Elektronik sorgt dafür, dass die Umfangsgeschwindigkeit an den Rädern ausgeglichen wird und der Mäher geradeaus fährt.

«Gespiegelte» Bedienung

Der «Monotrac» lässt sich am Hang leicht führen. Und wenn einmal entgegen dem Mahd ­Verlauf eine Korrektur hangaufwärts oder hangabwärts nötig ist, wird er durch ein leichtes Antippen des Joysticks (mit dem Daumen) wieder auf den richtigen Weg gebracht. Am Hang erhält der Sicherheitsaspekt besonderes Gewicht, daher ist auch jeder E­ Radmotoren mit einer integrierten Bremse ausgerüstet. Nach kurzer Angewöhnungszeit schafft es auch eine ältere Bedienperson, die Maschine sicher am Hang zu führen. Überhaupt ist das Bedienkonzept übersichtlich und logisch aufgebaut. Der «Monotrac» bietet noch mehr, als erster Einachsgeräteträger gibt es eine «gespiegelte» Bedienung für Links­ oder Rechtshänder, die frei wählbar ist für alle Bedienelemente. Die Steuerung über Joysticks und Druckknöpfe ist ergonomisch angeordnet und beides ist ohne Verrenkungen gut erreichbar. So macht Mähen Freude.

Geräteanbau

Wie es der Begriff «Geräteträger» erahnen lässt, eignet sich die Grundmaschine für verschiedene Anbaugeräte. Die Anbaugeräte wie der E­ Doppelmesserbalken werden per einfachem Plug & Play mit dem bereits praxiserprobten Kopplungs­

Entstehungsgeschichte

«Kompromisslos elektrisch». Diesen Slogan hat sich Gian Caduff aus Morissen (GR) schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben. Erst war es die «ePowerUnit», ein Umrüstungssatz für Landwirte, die den Benzinmotor am Motormäher gegen einen Elektromotor austauschen wollten. Vor rund zwei Jahren konzentrierte sich dann das heute zehnköpfige Team der Novaziun AG immer intensiver auf den Bau eines vollelektrischen Einachsgeräteträgers. Zudem wurden einige Landwirte, die sich im Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden» engagieren, auf den E­ Geräteträger aufmerksam und unterstützen das Vorhaben mit «mit Rat und Tat» in Form einer Anschaffung. Der «Monotrac» wurde vor wenigen Monaten geboren. Drei Maschinen stehen im Praxiseinsatz, weitere sind in der Fertigungshalle in Rueun für verschiedene Tests bereit. Der Preis für die Maschinen kann noch nicht abschliessend genannt werden. Die kaufwilligen Landwirte wurden finanziell unterstützt durch das Projekt Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden. Mehr Infos: novaziun.com

system «Bewaloc» der Firma Beat Walser GmbH angebaut. Zusätzlich sorgt eine Steckverbindung für die Stromversorgung. Für Anbaugeräte mit mechanischem Antrieb gibt es in Zukunft eine Standardschnittstelle mit einem E­ Motor und einer Antriebswelle hinter dem Bewaloc­ Kopplungssystem. Im Übrigen kann der Monotrac mit allen Bereifungsvarianten ausgestattet werden (Reifen, Stachelwalzen usw.).

Das Bedienkonzept erlaubt es, dass der «Monotrac» an die persönlichen Vorlieben der Bedienperson angepasst werden kann. Der Antriebsmotor für den Doppelmesserbalken ist auf der linken Seite am Balken montiert.
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Spurverstellung

Dieser Einachsgeräteträger ist nicht nur für das Mähen konzipiert, folglich kann er auch mit anderen Anbaugeräten, beispielsweise für Kommunalarbeiten oder Winterdienst, ausgestattet und eingesetzt werden. Jedes Anbaugerät hat ein anderes Gewicht, das verändert die Schwerpunktlage des Geräteträgers. Dazu besteht die Möglichkeit, durch Verschieben der Antriebsräder eine optimale Schwerpunktlage zu erreichen. Derzeit müssen dazu aber noch Schrauben gelöst und die Räder manuell verschoben werden. «Da wird es später eine komfortablere Lösung geben, die Dringlichkeit dazu ist derzeit noch nicht gegeben», sagt Vincenz.

Ladestrom ab PVA

Als Stromlieferanten kommen modernste Li-Ion-Batterien zum Einsatz. Der «Monotrac» kann mit einer bis vier Batterien ausgestattet werden. Jede wiegt 40 kg. Das ist der Hauptgrund, warum die Grundmaschine ohne Anbaugeräte 355 kg (mit drei Akkus) wiegt. Mit dem On-BoardLadegerät sind die leeren Akkus in zehn Stunden, mit einem externen Ladegerät in eineinhalb Stunden geladen. Markus Joos ist einer der rund 50 Landwirte im Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden». Für ihn ist es selbstverständlich, dass der «Monotrac» mit Strom aus der PV-Anlage an der Gebäudefassade unterwegs ist. Die Batterie -

Technische Daten «Monotrac»

Leistung Fahrantrieb: 13 kW (18 PS)

Leistung Anbaugerät: 10 kW (13 PS)

Batterie: 48 V; 12–24 kWh

Laufzeit Batterie: 5–9 h

Ladezeit: mit On-Bord-Ladegerät 10 h, mit externem Ladegerät 1,5 h

Leergewicht (3 Akkus): 355 kg

Preis: auf Anfrage (Herstellerangaben)

laufzeit ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig. Beispielsweise vom Messerzustand und von der Geländesteigung. «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit einer Akku-Ladung an unseren Hängen vier bis fünf Stunden mähen kann», sagt Joos. Auf die Frage, was er mit dem «Monotrac» im Winter mache, sagt er: «Dann wird er dank bidirektionalem Laden als Stromspeicher für die Elektrizitätsversorgung von Wohnhaus und Stallgebäude dienen.» Für diesen Zweck können 10 kW dauernd und als Spitzenwert 15 kW bezogen werden.

Zusammenfassung

Mähen kann auch am Hang Freude machen. Dies ganz besonders, wenn man nicht ständig von Lärm und Abgasen begleitet wird. Der «Monotrac» bringt zwar ein stattliches Gewicht auf die Waage, aber im praktischen Einsatz realisiert man dies kaum. Der Grund dazu ist wohl bei den ergonomisch und übersichtlich angeordneten Bedienelementen zu finden. Vor allem aber zeigen sich die unübertroffenen Vorteile eines elektrischen Antriebes.

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Praktisch alle Bereifungs- und Stachelwalzen-Varianten können auch mit dem «Monotrac» verwendet werden.

Ueli Hagen gewinnt

Der Thurgauer Ueli Hagen gewinnt die 44. Schweizermeisterschaft im Wettpflügen im solothurnischen Witterswil.

Dominik Senn

Der Thurgauer Ueli Hagen vor Lokalmatador Beat Sprenger sowie den Zürchern Marco Angst und Peter Ulrich bilden das Siegerquartett der 44. Schweizermeisterschaft im Wettpflügen im solothurnischen Witterswil. Die beiden Erstgenannten sind für die Teilnahme an der WM 2024 in Estland, die anderen für die EM 2024 in Frankreich qualifiziert.

«Trockenes Wetter am Sonntag, viele fröhliche Besucher und eine top Festwirtschaft,

aber leider auch viel Regen am Nordwestschweizerischen am Samstag», resümierte OK­ Präsident Christian Thüring, und Chefexperte Christoph Rupp würdigte das hohe Niveau der Austragung am Sonntag so: «Auffallend war die durchs Band saubere Feldarbeit aller Teilnehmenden, die Spaltfurche von Sieger Ueli Hagen war eine der schönsten, die ich jemals gesehen habe. Und der Drittplatzierte Marco Angst hat bloss drei Punkte weniger als der Erste.»

Aberhunderte von Besuchern machten dem Veranstalter, dem Ende 2022 gegründeten Verein «Pflüger­Team Nordwestschweiz», die Aufwartung. Hauptgründe waren die Austragung auf höchstem Niveau und das Begleitprogramm mit Plauschpflügen, der Vorführung einer Rotor spatenmaschine von GVS Agrar Brunner Landtechnik, einer Maschinenausstellung, Oldtimertraktoren, Einachserroulette und vielem mehr. Ein weiterer Grund für das grosse Publikumsinteresse war die Durchführung der Nordwestschweizermeisterschaft am Samstag anstelle eines Trainingspflügens, die von Marco Angst vor Beat Sprenger und Toni Stadelmann gewonnen wurde.

Die Rangliste

1. Ueli Hagen, Hüttwilen (TG), NH/Kverneland, 174,5 Punkte

2. Beat Sprenger, Wintersingen (BL), Same/Kverneland, 172,5

3. Marco Angst, Wil (ZH), Deutz/Kverneland, 171,5

4. Peter Ulrich, Neerach (ZH), MF/Kverneland, 166,0

5. Toni Stadelmann, Roggenburg (L’tal), Fendt/Kverneland, 164,5

6. Stefan Spring, Wigoltingen (TG), Fendt/Kverneland, 146,5

7. Luca Storrer, Wil (ZH), MF/Kverneland, 146,5

8. Lars Rubin, Rafz (ZH), Hürlimann/Kverneland, 146,0

9. Christian Rubin, Rafz (ZH), MF/Kverneland, 143,5

10. Michael Stamm, Neunkirch (SH), John Deere/Kverneland, 136,5

An der Schweizermeisterschaft in Witterswil (SO) zeigten die Wettpflüger eine saubere Feldarbeit und viel Präzision. Bilder: Dominik Senn OK­ Präsident Christian Thüring (l.) und Chefexperte Christoph Rupp (r.) flankieren Vize Beat Sprenger und Schweizermeister Ueli Hagen sowie Marco Angst und Peter Ulrich.
Veranstaltung | Plattform 09 2023 Schweizer Landtechnik 53

Das Bergesystem «L» (wie linear) in der starren Ausführung für den Bereich Landwirtschaft: Der

. . . die vertikalen Stempel mit den Traktionsfüssen heben die eingesunkenen Hinterräder an . . .

. . . und die horizontalen Schienen schieben beim Ausfahren den Traktor über die Kuhle hinweg

Bergesysteme für Traktor und Co.

Ein Thüringer Maschineningenieur hat drei Fahrzeug-Bergesysteme für alle Fahrzeugtypen, auch der Landwirtschaft, patentieren lassen; ein Augenschein vor Ort.

«Nach über hundert Jahren Automobilgeschichte bleiben Fahrzeuge immer noch stecken. Muss das sein?» Das fragte sich Maschineningenieur Michael Traut mit Jahrgang 1980 aus Schweinfurt (D), als er im extremen Winter 2010 nachts auf einem Waldweg im Thüringer Wald mit seinem Allradfahrzeug im Schnee steckenblieb. Es muss doch etwas geben, was ein Fahrzeug auf Knopfdruck wieder in Fahrt bringt, sagte er sich.

Die Aufgabe

In einer Werkstatt im Gewerbegebiet der Ortschaft Drei Gleichen begann er, eine Idee für ein Bergesystem – er nennt es das «Traution Traktionssystem» – für alle Fahrzeugtypen zu entwickeln, das auf Knopfdruck aktiviert werden kann, wenn das Fahrzeug steckengeblieben ist, ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen – in Sekundenschnelle, ohne Schaufeln in Schlamm, Sand und Schnee, ohne Warten auf ein Abschleppfahrzeug, ohne Aussteigen bei widrigem Wetter oder in militärischen Gefechtssituationen, ohne Suchen nach einem Baum für die Seilwinde. Sogar Hindernisse können überwunden werden.

Die Lösung

Wie Michael Traut das verblüffend einfache Bergesystem erläuterte, werden an geeigneten Stellen vertikal und horizontal steuerbare Traktionsfüsse mit grobem

Profil montiert, die das Fahrzeug anheben und nach vorne oder hinten oder zur Seite schieben. «Je nach Fahrzeugtyp, Wünschen und der zur Verfügung stehenden Bodenfreiheit stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme zur Auswahl», sagte er. Grundsätzlich bietet er drei Systeme an, die individuelle Vor- und Nachteile haben, aber auch kombinierbar sind.

Gefürchtete Situationen Traktoren, Mähdrescher, Maishäcksler und vielerlei andere Erntemaschinen hätten den schwierigsten Job: Einerseits sei der Boden in bestimmten Situationen extrem weich, anderseits müssten enorme Zugkräfte aufgebracht werden, um den Boden bearbeiten und die schweren Anhängelasten bewegen zu können, sagte er. Besonders während der Ernte sei die Zeit knapp und eine festgefahrene Maschine könne einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Eine gefürchtete Situation in der Landwirtschaft sei es, mit dem Traktor mitten auf dem Feld im tiefen Schlamm stecken zu bleiben und zuzusehen, wie sich die Räder immer tiefer im Boden eingraben. Die Bergung könne langwierig und aufwendig sein, da auf dem Feld nichts ist, woran man sich rausziehen könnte. Oft reiche ein weiterer Traktor als Bergefahrzeug nicht aus und die Rettungsfahrzeuge liefen ebenfalls Gefahr, stecken zu bleiben.

Aber auch Fahrzeuge der Forstwirtschaft, Skidder, Harvester und Forwarder, hätten täglich mit dem schwierigsten Gelände zu kämpfen und müssten darüber hinaus noch schwere Baumstämme in abgelegenen Gebieten und dichtem Wald bewegen. Das gelte auch für den Winterdienst: Schneepflüge, die in Schneewehen stecken bleiben oder vereiste Steigungen nicht befahren können.

Drei Systeme patentiert

Michael Traut hat inzwischen drei «Traution Traktionssysteme» europaweit patentieren lassen. Das System «U» (für Unterbodensystem) ist für alle Fahrzeugtypen universell nachrüstbar. Bei diesem System wird je eine Laufschiene links und rechts direkt an den stabilen Längsträgern des Traktors oder Lkw montiert, und zwar möglichst nahe des Fahrzeugschwerpunkts. Je zwei Hebezylinder pressen die zwei Füsse ins Erdreich. Die eingesunkenen Räder (vorne oder hinten) werden aus dem Schlammloch beziehungsweise der Kuhle ausgehoben. Ein HorizontalDoppelzylinder bewegt das Fussende in der Laufschiene vor- oder rückwärts und damit das ganze Fahrzeug, um der Kuhle nach vorne oder nach hinten auszuweichen. Möglich sind bei einem Manöver Schritte bis zu etwa einem Meter. Dann wird das System wieder in die Nullstellung gebracht und falls nötig ein zweiter und dritter Schritt in die Wege geleitet.

Plattform | Firmenporträt 54 Schweizer Landtechnik 09 2023
Traktor ist eingesunken . . . nach vorne. Bilder: zvg / Dominik Senn

Hydraulikpumpe – Gewicht – Kosten

Wie Michael Traut erläuterte, sind die Zylinder bewusst überdimensioniert, damit sie etwa das Doppelte des Fahrzeuggewichts anheben können, um auch bei Steigungen von 100 % noch genügend Vorschubkräfte und eine gewisse Tragsicherheit zu garantieren. Für den Betrieb genügt die bestehende Hydraulikpumpe oder eine zusätzliche elektrisch betriebene. Die gesamte Konstruktion wiegt für Traktoren bis 5 t Eigengewicht 100 kg, bis 10 t Eigengewicht 200 kg oder beispielsweise bei einem Dreiachskipper von 25 t gerade einmal 500 kg. Das erklärt sich

mit den verwendeten Materialien, die mit Ausnahme der Zylinder aus Aluminium gefertigt sind. Für die Anschaffung spricht auch die rasche Montage und Demontage unter zwei Stunden, allerdings unter Beizug eines Handhebewagens oder eines kleinen Gabelstaplers. Auch die Kostenfolge ist überblickbar: Der Erfinder rechnet für das System «U» mit Kosten ab 9500 Euro. Was die Strassenzulassung betrifft, seien die Prüforganisationen rund um Gotha informiert und sie würden nach dem Einbau eines «Traution Traktionssystems» in ein Fahrzeug eine Sondereintragung nach Prüfung machen.

Systeme «L» wie linear und «S» wie Schwenk

Sollte das System «U» den Anforderungen bezüglich Bodenfreiheit und Kletterfähigkeit nicht erfüllen, macht es Sinn, das System «L» (wie linear) zu prüfen, so Erfinder Michael Traut. Bei der starren Variante, die hinten oder vorne am Fahrzeug befestigt ist, sind die vertikalen Stempel, die die ausfahrbaren Füsse beinhalten, nicht kippbar oder auf sonstige Weise beweglich und lediglich auf den Horizontalschienen vorwärts und rückwärts hydraulisch verschiebbar. Der Nachteil: Die vertikalen Stempel beanspruchen Raum vor oder hinter dem Fahrzeug und die horizontalen Schienen müssen einen geeigneten Platz finden und nehmen im schlechtesten Fall ein Stück Bodenfreiheit weg. Bei Fahrzeugen, die am Heck Anbaugeräte mitführen müssen, zum Beispiel

Traktoren, oder wenn am Heck Platz zum Be- oder Entladen vorhanden sein muss, können die Stempel im Weg sein. An den horizontalen Führungsstangen sind vertikale

Optionales Zubehör

Für extremste Bedingungen bietet er Zusatz-Systeme an, die mit den Füssen zusammen nach unten fahren. Wenn die Füsse ganz ausgefahren sind, können Zusatz-Pfähle nochmals tiefer in das Erdreich eindringen.

Optionale Zusatz-System-Varianten sind die rotierenden Erdbohrer, die sich ins Erdreich schrauben, und der Elektrohammer an den Zusatz-Pfählen, die in die Erde fahren. Dieser hämmert die Pfähle ins Erdreich, wenn das Fahrzeuggewicht nicht ausreicht, diese nach unten zu drücken.

Führungsschienen angebracht, in denen Stempel-Füsse mit grobem Profil nach unten ausfahrbar sind. Dadurch krallen sie sich tief im Boden fest und heben das Fahrzeug an. Dann werden die horizontalen Zylinder aktiviert und verschieben es nach vorne oder hinten. Zum Schluss wird das Fahrzeug wieder abgelassen, die horizontalen Schienen fahren zurück und der Zyklus kann von vorne beginnen.

Ein Jeep mit Unterbodensystem: Michael Traut hat soeben die eingesunkenen Vorderräder angehoben und betätigt jetzt den horizontalen Zylinder, was das Fahrzeug nach vorne schiebt.

Wenn Zuverlassigkeit zahlt .. ..

Midland Schmierstoffe werden im aargauischen Hunzenschwil hergestellt. Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG, das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.

Midland – Swiss Quality Oil

Das System «S» (wie Schwenk) hat Vorteile bezüglich des Platzbedarfs, da keine Linearschienen installiert werden müssen. Es kann aber bauartbedingt nicht die grossen Vorschubkräfte liefern, wie das System «L». Video-Beispiele für unterschiedliche Fahrzeug-Typen sind unter www.traution.de zu sehen.

MIDLAND.CH

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Zupfen, Dreschen, Wenden und Pressen

Eine Zupfmaschine, ein Drescher zum Entkapseln der Samen, ein Wender sowie eine selbst umgebaute Ballenpresse: Für die Ernte ihres Flachses zur Faser- und Ölgewinnung kommen bei SwissFlax Spezialmaschinen zum Einsatz.

Heinz Röthlisberger

Wenn im Juli und im August in der Region Unteremmental um Willadingen und Oberösch jeweils nicht alltägliche Landmaschinen im Einsatz sind, dann ist definitiv wieder Flachs-Erntezeit. Denn dann sind die beiden SwissFlax-Gründungsmitglieder Fritz Studer aus Oberösch und Adrian Brügger aus Willadingen mit ihren Flachsernte-Spezialmaschinen auf den

Feldern unterwegs. Bei diesen Maschinen für die Gewinnung von Fasern und Leinsamen handelt es sich um eine Zupfmaschine, einen Drescher und einen Wender. Alle drei Maschinen stammen von der auf die Flachsernte spezialisierten Firma Depoortere. SwissFlax hat diese Geräte vor rund acht Jahren Occasion gekauft und in die Schweiz importiert. Auch eine

mit einer speziellen Schnurbindung umgebaute John-Deere-Ballenpresse kommt zum Einsatz.

Flinker Wender

«Die Maschinen sind sehr einfach gebaut und die Technik hat sich im Laufe der Jahre nicht gross verändert», sagt Fritz Studer. Er ist an diesem Tag Ende Juli mit dem

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Adrian Brügger mit der Zupfmaschine Jahrgang 1984 bei der Flachsernte. Die Flachspflanzen werden mit Bändern vorne am Mähwerk mitsamt den Wurzeln aus dem Boden gezupft und zum Ablagetisch hinaufbefördert. Bilder: Heinz Röthlisberger

Rund eine Woche nach dem Zupfen wird mit dem Drescher der Leinsamen aus den Flachspflanzen gedroschen (sogenanntes Entkapseln). Der Schwad wird am Heck der Maschine um 180 Grad gewendet. Damit sind mit dem Drescher zwei Arbeitsgänge möglich.

Flachswender im Einsatz und wendet noch ein letztes Mal seinen rund vier Wochen vorher gezupften und seither an Schwaden liegenden Flachs. «Mit dem Wenden sorgen wir dafür, dass das Flachsstroh genügend abtrocknen kann und dieses an allen Stellen des Schwades den Röstprozess gleichmässig durchläuft,», sagt er. Als Rösten bezeichnet man einen der Arbeitsgänge zum Gewinnen von Pflanzenfasern wie zum Beispiel aus Flachs. Doch mehr dazu später. Gewendet wird der Flachs je nach Wetter ein- oder zweimal nach dem Dreschen, meist noch vor dem Pressen der Ballen. Der Wender hat drei Räder und Studer ist damit sehr flink unterwegs. Innert Kürze hat er mit der Maschine den Flachs auf seiner Parzelle gewendet. Die Maschine nimmt den Schwad durch eine Pick-UpTrommel mit Fingern vom Boden auf, führt ihn mit Zahnriemen über Gleitstäbe, welche ihn um 180° drehen, über die Maschine hinweg und legt ihn hinter der Maschine wieder auf den Boden ab. Die Höhenführung der Pick-up erfolgt über ein in

der Höhe verstellbares Tastrad. Der Wender von SwissFlax mit Jahrgang 1987 hat einen 2-Zylinder-MAN-Motor mit geringem Dieselverbrauch. «Trotz sehr vieler Stunden müssen wir die Maschine nur ein- oder zweimal pro Saison tanken», sagt Studer. Der Wender ist aber nur ein Teil der mehrstufigen Flachsernte von SwissFlax. Denn der eigentliche Start der Flachsernte erfolgt mit der Zupfmaschine.

Der Zupfer

Wie es der Name schon sagt, werden mit der Zupfmaschine die feinen Flachspflanzen mitsamt den Wurzeln aus dem Boden gezupft (der Vorgang wird zum Teil auch «Raufen» genannt). «Mit Zupfen ist man schneller und effizienter als mit Schneiden», sagt Adrian Brügger. Er spricht aus Erfahrung. Bei den ersten Anbauversuchen 2012 hat er mit dem Motormäher gemäht, was sehr mühsam war und ihm zwei Messer verschliss. Mit dem Zupfen ernte man zudem die vollständige Pflanze, während beim Schneiden schon einige Zentimeter abgeschnitten würden. Die

Zupfmaschine haben die zwei Flachs-Spezialisten Brügger und Studer vor acht Jahren direkt beim Hersteller Depoortere aus Belgien werksrevidiert in die Schweiz importiert. «Eigentlich wollte uns die Firma zu Beginn keine Zupfmaschine in die Schweiz liefern», erzählt Brügger eine Anekdote aus den Anfängen. Die Leute in Belgien glaubten nicht daran, dass wir Schweizer es mit dem Flachsanbau ernst meinten. «Es hat dann schon etwas Überzeugungsarbeit gebraucht, bis sie uns dann doch noch einen Zupfer geschickt haben», schmunzelt der Willadinger Landwirt.

Alles passiert über den Schwad

«Die Zupfmaschine, die sie uns geliefert haben, hat Jahrgang 1984, funktioniert aber noch tadellos.» Angetrieben wird die Maschine von einem 4-Zylinder luftgekühlten Deutz-Motor. Der Antrieb erfolgt hydrostatisch. Alle Bänder sind eins zu eins gekoppelt mit dem Fahrantrieb. Je schneller man fährt, desto schneller drehen auch die Bänder. Beim Zupfen kann

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man bis zu 7 km/h fahren. Ährenheber führen die Flachspflanzen zu den Bändern, die diese aus dem Boden zupfen und nach oben zum Ablagetisch führen, wo sie zu einem Schwad zusammengeführt werden. Oben wird der Schwad von einem mit Stacheln bestückten Riemen übernommen und über den Tisch nach hinten geführt, wo der Schwad über Führungsschienen etwas seitlich zur Maschine schön auf dem Boden abgelegt wird. Damit wird das Überfahren beim nächsten Durchgang verhindert. Die Ablage als Schwad ist wichtig, passieren doch auch alle nachfolgenden Erntevorgänge über diese Ablageform. Nach dem Zupfen bleibt der Flachs am Schwad rund eine Woche liegen. Sobald die Kapseln abgereift (braune Farbe) sind, kommt der Leinsamen-Drescher zum Einsatz.

Der Drescher

Mit dem Drescher können zwei Arbeitsgänge in einem erledigt werden. Zum einen werden die Leinsamen aus den Kapseln gedroschen, was man Entkapseln nennt, und zum anderen kann mit der Maschine gleichzeitig das Flachsstroh einmal gewendet werden. Die Maschine nimmt den Schwad vorne über eine Pickup-Trommel auf und führt die Stengel mittels Stachelriemen mittig quer durch die Maschine, wo die Kapseln durch die zwei Dreschtrommeln ausgedroschen

werden. Die Ölsamen werden über einen Siebkasten und ein Gebläse in den Bunker geführt. Das gedroschene Flachsstroh, immer noch am Schwad, wird hinten am Drescher mit einer Kurvenbahn einmal um 180 Grad gewendet und dann wieder schön am Boden abgelegt. Die Leinsamen werden, wenn nötig, getrocknet und von SwissFlax an die Mühle Landshut in Utzenstorf verkauft. Eigentlich könnte man das Flachsstroh auch mitsamt den ungedroschenen Kapseln nach Holland zur Weiterverarbeitung schicken, wo sie dann erst dort ausgedroschen werden. SwissFlax drischt den Flachs aber selber, weil sie damit weniger Verluste haben. Auch deshalb haben sie den Drescher gekauft. Der Drescher hat Jahrgang 1990 und war vorher in Deutschland in der Region Schwäbisch Alb im Einsatz. Vom gleichen Ort hat SwissFlax auch den Wender importiert.

Alternaria-Pilz ist für den Röstprozess zuständig

Das eigentliche Hauptziel von SwissFlax ist die Herstellung von Fasern. Nach dem Dreschen bleibt der Flachs am Boden liegen, wo sich der wichtige Röstprozess weiter fortsetzt. Bei der sogenannten Röste unter freiem Himmel verrotten Teile der Pflanze unter dem Einfluss eines Alternaria-Pilzes. Dieser Abbauprozess löst die Fasern von den holzigen Teilen und

trocknet die Pflanzen zu Röststroh. Im Gegensatz etwa zum Kartoffelbau ist bei der Faserherstellung aus Flachs der Alternaria-Pilz erwünscht. Ist dieser Prozess genügend weit fortgeschritten, wird das Flachsstroh vor dem Pressen, je nach Feuchtigkeit, noch ein- oder zweimal gewendet, damit das Stroh genügend trocken ist. Vom Zupfen bis zum Pressen dauert es in der Regel vier Wochen. Je nach Wetter und Beschaffenheit des geernteten Flachses kann es auch kürzer oder länger dauern.

Umgebaute John-Deere-Presse

Für das Pressen des Flachsstrohs hat SwissFlax eine alte John-Deere-Rundballenpresse des Typs «545» gekauft und diese auf die speziellen Anforderungen der Flachs-Weiterverarbeitung umgebaut. So hat Adrian Brügger die Geschwindig -

Serie Flachs-Anbaujahr

Die «Schweizer Landtechnik» begleitet SwissFlax in diesem Jahr während eines Flachs-Anbaujahres, das heisst vom Anbau über die Ernte bis hin zur Verarbeitung. In der 3-teiligen Serie erschienen ist der Artikel «Flachs: Anspruchslos und schwierig zugleich» («Schweizer Landtechnik» Nr. 8/2023).

Fritz Studer mit dem 3-rädrigen Flachs-Wender. Mit dem Wenden wird dafür gesorgt, dass das Flachsstroh genügend abtrocknen kann und den Röstprozess am Schwad gleichmässig durchläuft. Beim Röstprozess lösen sich die Fasern von den holzigen Teilen.
Plattform | Report 58 Schweizer Landtechnik 09 2023

keit der Bänder verlangsamt, damit eine möglichst dicke Matte der Presse zugeführt wird. Zudem hat er die Presse mit einer speziellen Schnurbindung ausgerüstet, mit der die Lage (oder eben die Matte) gebunden werden kann und nicht nur die Balle als Ganzes. Grund dafür ist, dass das Flachsstroh für die Weiterverarbeitung schön in einer Lage gebunden und geordnet sein muss, also mit den ausgedroschenen Kapseln auf nur einer Seite. Denn das sind die Anforderungen der Fabriken. Die Weiterverarbeitung der Flachsballen von SwissFlax findet in Holland (Brechen und Ausfasern) und in Litauen oder Polen (Spinnerei) statt. Dahinter stecken auch betriebswirtschaftliche Gründe. Innerhalb von acht Stunden ist die gesamte Jahresernte von SwissFlax aufgeschlossen. «Entsprechend macht es zurzeit wenig Sinn, eine solche Maschine in der Schweiz zu betreiben.» Nach der Weiterverarbeitung im Ausland kommen die Garne zurück in die Schweiz, wo sie von mehreren Firmen zu Textilien weiterverarbeitet werden. Bevor aber die Flachs-Ballen mit dem Lastwagen nach Holland geschickt werden, müssen sie noch rund zwei Monate lagern, was für eine gleichmässige Restfeuchte und Faserqualität sorgt.

Gesuchte Occasionen

In den Jahren seit Bestehen von SwissFlax haben sich Fritz Studer und Adrian Brügger viel Wissen über die Flachsernte-Technik angeeignet. Ihre Maschinen sind älter als 30 Jahre, funktionieren aber noch tadellos. Viel verändert in der Technik habe sich nicht. Die heutigen Flachs-Erntemaschinen würden noch genau gleich funktionieren wie die von früher. Vom Prinzip her sei vieles gleich. Etwa bei den Antrieben habe es Änderungen gegeben. Oder bei der Leistung und beim Fahrerkomfort. So gebe es heute etwa Doppelreihen-Zupfer mit 2,80 Meter Arbeitsbreite und Fahrerkabine. Occasions-Maschinen seien übrigens derzeit sehr gesucht und zum Teil würden auf Handelsplattformen im Internet selbst für alte Maschinen enorm hohe Preise bezahlt. Grund dafür sei, dass sich die Weltproduktion von Flachs in den letzten zehn Jahren auf 164 000 ha fast verdoppelt hat und dadurch die Nachfrage nach Occasions-Maschinen gestiegen ist. Neue Maschinen sind zudem sehr teuer. Eine neue Zupfmaschine beispielsweise kostet rund 300 000 Franken. Mit den zwei belgischen Firmen Depoortere und Union sowie Dehont aus Frankreich gibt es nur drei Firmen, die Maschinen für die Flachsernte herstellen.

Faserernte ist etwas früher

Flachs für die Faserernte wird eher etwas früher geerntet als Flachs für die Leinsamen-Produktion. Der Samen ist infolge der früheren Ernte noch grün. Damit der Samen aber trotz früherer Ernte abreift, bleibt der Flachs rund eine Woche am Boden liegen. Mit der Restfeuchtigkeit, die dann noch am Stengel ist, reifen die Kapseln mit den Samen ab. Erst dann werden die Samen mit dem Drescher aus den Kapseln gedroschen.

Faserhanf als Alternative

Insgesamt zeigen sich Adrian Brügger und Fritz Studer nach der Ernte des diesjährigen Flachses zufrieden. Der nasse Frühling und der trockene Juni seien sehr herausfordernd gewesen (siehe auch Ausgabe Nr. 8/2023). «Wir müssen schauen, wie es mit dem Klima weitergeht, denn mit der Trockenheit der letzten Jahre wird der Flachs-Anbau immer schwieriger.» Eine Alternative wäre die Textilproduktion aus Hanffasern, wie sie jetzt in Holland auch immer mehr komme. Hanf wächst auch bei Trockenheit sehr gut. Doch das Saatgut sei sehr teuer. Weil man sehr dicht säen müsse, brauche es entsprechend viel Saatgut. Zudem sei die Ernte von Hanf anspruchsvoller als beim Flachs. SwissFlax möchte herausfinden, ob das mit ihren Flachs-Spezialmaschinen geht und plant, im Herbst eine kleine Parzelle mit Faserhanf anzusäen. «Wir wollen schauen, ob sich daraus etwas ergeben könnte», sagen Studer und Brügger.

Zum Pressen des gerösteten Flachsstrohs setzt SwissFlax eine alte John-Deere-Ballenpresse «545» ein. Damit die Presse die Lage und nicht nur die Balle als Ganzes binden kann, hat Adrian Brügger die Presse auf eine spezielle Schnurbindung umgebaut.

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Streifzug durch die Forstmesse

Nach einem Unterbruch von vier Jahren fand Ende August wieder die Internationale Forstmesse statt. Die 26. Ausgabe lockte gegen 20 000 Besucher aus dem In- und Ausland auf das Luzerner Messegelände in Luzern.

Ruedi Hunger und Heinz Röthlisberger

Über 200 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigten an der 26. Forstmesse ihre Neuheiten, aber auch viel Bewährtes. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich an der Forstmesse umgesehen.

49-PS-Raupe

Mit dem «MAX 50 le» zeigt Agro-Technik Zulliger AG in Luzern ein funkgesteuertes Raupenfahrzeug des italienischen Spezialisten Seppi M. Diese Funkraupe ist besonders robust gebaut, um auch die extremsten und anspruchsvollsten Arbeiten im und um den Forst zu bewältigen. Dank dem industrietauglichen 3-ZylinderTurbodieselmotors der Stufe 5 von Perkins, der 49 PS leistet, bietet das Fahrzeug maximale Durchzugskraft und Zuverlässigkeit Die Raupenbreite ist bis auf 181 cm erweiterbar. Damit kann das Rau -

penfahrzeug laut Hersteller Steigungen bis zu 55° bewältigen.

All-in-one

Binderberger zeigte in Luzern das All-inone-Paket «SSPX 800». Mit der Maschine ist es möglich, Stämme von bis zu 80 cm Durchmesser auf die gewünschte Länge zuzuschneiden. Die gesägten Stammab -

einstellen. Weiter kann die Scheitlänge stufenlos zwischen 20 und 50 cm reguliert werden.

Multifunktional

Der «11MWR» ist eine multifunktionale Forstmaschine des französischen Herstellers Mecalac. Der Hersteller senkt den Schwerpunkt der «MWR» im Gegensatz

schnitte werden anschliessend mit einem Übergabeband zur Spalteinheit transportiert. Mit 16 Tonnen Spaltkraft und einem zweistufigen X-Messer spaltet die Maschine die Stämme zu handlichem Brennholz. Dies vollautomatisch mit einem Spaltzyklus von 14/min. Die Grösse der Holzscheite lässt sich mittels acht verschiedener Stufen zwischen 3 und 10 cm

Plattform | Ausstellung 60 Schweizer Landtechnik 09 2023
Die Forstmesse lockte erneut über 20 000 Besucher nach Luzern. Bilder: Heinz Röthlisberger und Ruedi Hunger

zu herkömmlichen Maschinen in diesem Segment. Die Maschine gewinnt dadurch an Stabilität, Zugänglichkeit, Sicherheit und Geländegängigkeit. Die in Luzern ausgestellte Maschine bewährt sich bestens beim Forstbetrieb in Cazis (GR). Dank diversen Anbaugeräten, Auf- und Umbauten lässt sich der Mecalac «11MWR» perfekt an die bestehenden Arbeitsabläufe anpassen.

Kompakt-Hacker

Jenz Maschinen- und Fahrzeugbau GmbH aus Petershagen (Deutschland) zeigt mit dem «HEM 542 Z» einen kompakten Zapfwellenhacker, der für Traktoren von 150 bis 300 PS konzipiert ist. Er erzielt mit mittlerem Stammholz Durchsätze von bis zu 140 m³/h. Ausgestattet mit dem innovativen «D1.2»-Rotor, moderner «easy2»Steuerung sowie einer Einlasshöhe von 700 mm ist er vorrangig für die Produktion von Hackschnitzeln der Grössen G30/ G50 vorgesehen.

Elektro-Messkluppe

dem gibt es «Simple Start Technology» und «AutoTuneTM 3.0» für eine einfache Handhabung. Für gute Manövrierbarkeit sorgt ein verbessertes Leistungsgewicht: 0,60 kW/kg bei der «560 XP Mark II» und 0,59 kW/kg bei der «562 XP Mark II».

Die neue elektronische Messkluppe der österreichischen Firma Latschbacher vereinfacht die Erfassung von liegenden und stehenden Stämmen. Über die frei konfigurierbaren Tasten auf der Kluppe können Holzarten, Qualitäten oder Kombinationen davon mit einer Taste ausgewählt werden. Die Kluppe wird über Bluetooth mit dem Erfassungsgerät verbunden. Die Daten werden dort mit GPS, Tarif, Rindenabzug etc. automatisch ergänzt.

MIPS für Forsthelme

Zu sehen war in Luzern das MIPSSicherheitssystem für Helme. MIPS steht für «Multi-Directional Impact Protection System» und wurde in Schweden entwickelt. In bestimmten Aufprallsituationen kann dieses System gefährliche Rotationsbewegungen reduzieren, die anderenfalls eventuell auf den Kopf des Helmträgers übertragen würden. Das MIPS-System wird mittlerweile in vielen verschiedenen Helmtypen (Velo, Motorrad, Klettern usw.) und von über 150 Helm-Marken eingesetzt. Neu wird das System MIPS auch bei Helmen im Bereich PSA (persönliche Schutzausrüstung) wie zum Beispiel in Forsthelmen erhältlich sein. Marktstart ist laut Firmenangaben voraussichtlich ab Oktober 2023.

Hochleistungstrommelsäge

Als Highlight präsentierte FIM Uetendorf an der Messe den «Quatromat» von AMR. Diese Trommelsäge zersägt Rundund Spaltholz leicht und schnell. Die Trommelsäge hat eine Schnittleistung von 10 bis 14 Ster in der Stunde. Die Schnittlängen sind wählbar zwischen 25 bis 52 cm. Möglich ist eine Verarbeitung von Holzlängen bis zu einem Meter. Die Trommelsäge ist mit schwenkbarem Förderband verfügbar

Neue 4,7-PS-Sägen

Husqvarna stellte unter anderem erstmals die neuen 4,7-PS-(3,5 kW)-Kettensägen «560 XP Mark II» und «562 XP Mark II» vor. Die neuen Kettensägen sind auf eine verbesserte Beweglichkeit ausgelegt. Ein zentraler Punkt dabei ist der schmale Kettensägenkörper mit einem vorderen Griff, der näher am Schwerpunkt der Säge liegt. Eine verbesserte Kühlung und Filterung sorgt dafür, dass sie auch bei härtestem Arbeitseinsatz nicht überhitzen. Zu -

Injection-Motorsäge

Thema bei Stihl war unter anderem die bereits am Markt erhältliche «MS 500 i», die weltweit erste in Serie gebaute Motorsäge mit elektronisch gesteuerter Kraftstoffeinspritzung. Der Motor kommt ohne Vergaser und Zündmodul aus. Der

Kraftstoff wird über das Einspritzventil direkt ins Kurbelgehäuse eingespritzt. Die Stihl-Injection-Technologie verleiht der leichten Motorsäge neben einer enormen Durchzugskraft, auch eine rasante Beschleunigung der Sägekette von 0 auf 100 km/h in nur 0,25 Sekunden.

Für Einsätze in Gefahrenzonen

An der Sonderschau «Forst, Forêt, Foresta» wurde der Laufroboter «Anymal» der ETH Zürich vorgestellt. Der Laufroboter könnte dereinst als Assistent in der Forstwirtschaft eingesetzt werden und gerade in steilen Hängen, ausgestattet mit Messinstrumenten, wertvolle Erkundungsdienste leisten und Daten liefern. Zum Beispiel bei Waldbränden: Zur Anwendung kommen können solche Roboter wie «Anymal» vor allem dort, wo es für Menschen zu gefährlich ist und wo andere Roboter auf Grund des schwierigen Geländes nicht mehr einsetzbar sind.

Ausstellung | Plattform 09 2023 Schweizer Landtechnik 61

Fünf Mädels und fünf IHC-Traktoren

Im Haus fünf Mädels, auf dem Hof ebenso viele IHC-Traktoren (und weitere):

Wiesenmilchbauer Beat Ottiger in Rothenburg (LU) liebt sie alle.

Vielfach entscheidet die Nähe zum Händler über die Traktorenmarke eines Landwirtschaftsbetriebs. So auch bei Beat Ottiger mit Jahrgang 1979 an der Wegscheiden 2 in Rothenburg (LU). Im Dorf und näherer Umgebung befinden sich mehrere IHC-Händler.

Liebe und Leidenschaft

Im Jahre 2006 trat der gelernte Landwirt

Beat Ottiger mit seinem Vater in Generationengemeinschaft in den Betrieb ein, welcher mit einem Stallneubau und der Anschaffung eines IHC «844 S» auf ein solides Fundament gestellt war; umso mehr, als seit Grossvaters Zeiten Lohnar-

beiten für Dritte ausgeführt werden, früher Bindemäher- und Drescherarbeiten (um 1962 einer der ersten Mähdrescher), heute hauptsächlich Rundballenpressen. Mit der alleinigen Betriebsübernahme drei Jahre später war Beat Herr über einen 29,5-ha-Landwirtschaftsbetrieb, auf dem 250 Hochstammobstbäume stehen. Weiter nennt er 4,6 ha Wald sein Eigen. Er produziert mit derzeit 52 Milchkühen Wiesenmilch. Mit Regina hat er vier Kinder, alles Mädchen, und diesen fünf Mädels gilt seine Liebe. IHC-Traktoren hat er auch fünf, und diesen gilt seine Leidenschaft. Der IHC «844 S» ist seit Beginn am Ballenabwickler in der Scheune ange -

hängt. Daneben stehen der einstige Haupttraktor IHC «745 XL», der von Beat 2016 erworbene IHC «743Xl» und der 2003 vom Bruder Adrian gekaufte IHC «946» auf dem Betrieb. Der «733XL» ist jeweils sommers durch am Doppelschwader angehängt. Der Bestand erweiterte sich in diesem Jahr um einen IHC «744» auf die genannten fünf, wobei Letzterer jetzt der Hoftraktor auf dem Zweitbetrieb ist.

Das Lohnunternehmen befeuern ein New Holland «T 6080» für die Kombipresse und ein Case IH «Maxxum CVX 130» mit Frontlader. Ergänzt wird der Traktorenbestand durch einen Bucher «D 1800» für

Passion | Youngtimer 62 Schweizer Landtechnik 09 2023
Beat Ottiger ist leidenschaftlicher IHC-Traktorfahrer, hier auf dem «946» mit Jahrgang 1974. Bilder: zvg/Dominik Senn

das Weidezäunen, dessen Erwerb Beat mit seinen ersten Lehrlingslöhnen stemmte, und ein Lamborghini «R 550», der ehemalige Käsereitraktor.

«Spritzig und durchzugsstark»

Der rare «946» mit Jahrgang 1974 und bloss 3750 kg Leergewicht war in der «Tierwelt» ausgeschrieben und lief lange Zeit im nahen Ruswil. Gekauft als Hobby hat ihn sein Bruder Adrian. Damit er bewegt wird, stellt er ihn Beat zur Verfügung. Er wird hauptsächlich der variablen Rundballenpresse Vicon «RV 157» vorgespannt, um Heu- und etwas Stroh zu pressen. Aus diesem Grund ist er zwecks Standsicherheit mit Doppelrädern ausgerüstet, denn häufig presst er in Ökoflächen, welche zumeist auf Bördern angesiedelt sind. «In den siebziger Jahren galt er als überaus robuster, spritziger und mit 90 PS durchzugsstarker Traktor», sagt Beat Ottiger. Mit knapp 10 000 Stunden war – im Vorjahr – ein Wechsel der Bremsanlage nötig, weil ein hydraulischer Bremszylinder geplatzt war. «Im Übrigen war nie eine grössere Reparatur vorzunehmen. Die meisten Reparaturen und Services mache ich eigenhändig, was bei solchen mechanischen Traktoren noch möglich ist», sagt er. Er wisse bei diesem und den anderen

Der in Neuss produzierte IHC «946»

Der «946» ist ein von 1971 bis 1977 von IHC (International Harvester Company) in Neuss (D) produzierter Traktor mit wassergekühltem 6-Zylinder-Motor. Ab Juli 1972 gebaute Traktoren haben die entsprechende Bezeichnung «946 S» und «946 AS» (Allradantrieb). Der IHC «946» war mit dem Motor «D-310» bestückt, der mit gut fünf Litern Hubraum anfangs 85 PS Leistung holte, die ab Mai 1974 mit gesteigerter Drehzahl auf 90 PS erhöht wurde. Auch der Seitenrahmen zwischen Vorderachse und Kupplungsgehäuse entfiel bei späteren Modellen mit Hilfe einer verstärkten Ölwanne. ZF (Zahnradfabrik Friedrichshafen) steuerte bei diesen Traktoren die AllradVorderachse und das Wechsel-Gruppengetriebe mit dem kompletten Hydraulikblock bei. Das Gruppengetriebe hat je sechs

IHC halt immer genau, was los sei, da er mit allen jahrelange Erfahrung habe. Ihm gefalle es ausserordentlich, mit dem «946» ohne Kabine in der freien Luft Heu zu pressen.

Viel Fingerspitzengefühl Beat Ottiger beschäftigt zwar einen Aushilfsfahrer im Lohnbetrieb, aber er fährt

Gänge für Acker und Strasse sowie fünf Rückwärtsgänge.

Case IH entstand, nachdem die Case Corporation 1984 die Landmaschinensparte von International Harvester übernommen hatte. Seitdem werden die Landmaschinen der Case Corporation unter dem Markennamen Case IH vermarktet. 1995 übernahm Case IH von Steyr Daimler Puch (mit der Marke Steyr) die Traktorenproduktion. 1999 wurde die Case Corporation mit New Holland zu CNH Global (heute CNH Industrial) verschmolzen. Für den europäischen Markt werden die Case-IH-Traktoren vor allem im Stammwerk von Steyr in St. Valentin (A) gefertigt; ein weiterer früherer Produktionsstandort nebst Neuss bestand bis ins Jahr 2000 in Doncaster (GB).

praktisch als Einziger den «946», denn das Schalten sei nicht jedermanns Sache und verlange viel Fingerspitzengefühl. Gewöhnungsbedürftig sei auch die Seitenschaltung von ZF rechts (optional gab es eine normale Mittenschaltung): Der erste Gang sei aussen angesiedelt, der sechste innen, also eine «verkehrte» Anordnung der Gangpositionen.

Bild links: Die LohnunternehmenTraktoren New Holland «T 6080» für die Kombipresse und ein Case IH «Maxxum CVX 130».

Bild unten: Ein ausgewogenes Gespann mit der variablen Rundballenpresse.

Youngtimer | Passion 09 2023 Schweizer Landtechnik 63
Bei der Seitenschaltung rechts ist der erste Gang rechtsaussen, der sechste innen.

Empfehlungen für die nationalen Parlamentswahlen

In rund einem Monat werden der National- und Ständerat neu gewählt. Unter den Kandidierenden gibt es auch Mitglieder des SVLT – oder solche, die dem Verband sehr nahestehen. Sie verdienen Ihre Unterstützung.

Einen Monat vor den eidgenössischen Wahlen ist die entscheidende Phase des Wahlkampfs angebrochen. Angesichts der vielen und bedeutenden landwirtschaftlichen Themen, die im Parlament zur Behandlung anstehen, ist es äusserst wichtig, auch in der nächsten Legislaturperiode über eine starke bäuerliche Vertretung zu verfügen. Die allgemeine Agrarpolitik, das bäuerliche Bodenrecht, das Pachtrecht, das Jagdgesetz, die Umweltschutzgesetzgebungen, die Raumplanung, das Gewässerschutzgesetz oder das Strassenverkehrsgesetz: Überall gibt es Vorgaben, welche die Landwirtschaft direkt betreffen.

Es ist deshalb von grösstem Interesse, dass die Landwirtschaft ihre Anliegen, auch solcher landtechnischer Natur, direkt und wirkungsvoll einbringen kann. «Gelingt dies nicht, fallen Entscheide, die auf Betrieben nur Mehrarbeit, Mehrkosten, Mindererlöse und anderen Ärger einbringen», meint etwa Bauernverbandspräsident Markus Ritter. In den vergangenen vier Jahren habe man dies einige Male erlebt.

Es ist wichtig, dass nicht nur die Landwirte und Landwirtinnen, sondern – und vor allem – auch die Jungen aktiv in ihren Umfeldern für diese Wahlen mobilisieren.

In jedem Kanton kann die Landwirtschaft zusätzliche Sitze erringen, die für die Mehrheitsverhältnisse in den Räten entscheidend sein können.

Unter den zahlreichen Kandidatinnen und Kandidaten hat es auch Mitglieder des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT) und solche, deren Familie Mitglied ist, oder solche, die dem Verband oder einer Sektion sehr nahestehen.

In Zusammenarbeit mit den kantonalen Sektionen des SVLT ist nachfolgende Liste mit den Kandidierenden entstanden, die der Vorstand des SVLT zur Wahl empfehlen kann.

SVLT | Vorstand 64 Schweizer Landtechnik 09 2023
Roman Engeler

AG

NR Alois Huber SVP

NR Christoph Hagenbuch SVP

NR Christian Glur SVP

NR Beat Käser FDP

NR Andreas Meier Die Mitte

NR Ralf Bucher Die Mitte

NR Rolf Laube Die Mitte

NR Michael Wetzel Die Mitte

NR Franz Hagenbuch Die Mitte

NR Salome Schreiber Die Mitte

NR Jakob Sidler Die Mitte

NR Dominik Donat Die Mitte

NR Pirmin Umbricht Die Mitte

NR Bruno Sekinger Die Mitte

NR Marion Sonderegger Grüne

NR Gustav Freiermuth Grüne

NR Colette Basler SP

NR Hans Schibli FDP

BE

NR Hans Jörg Rüegsegger SVP

NR Ruedi Fischer SVP

SR Werner Salzmann SVP

SZ

NR Marcel Dettling SVP

NR Hanspeter Egli Die Mitte

TG

NR Josef Gemperle Die Mitte

NR Manuel Strupler SVP

VD

NR Steve Montandon Die Mitte

NR Laurence Cretegny FDP

NR Olivier Petermann FDP

NR Xavier Fonjallaz Junge FDP

NR Pierre-Yves Rapaz SVP

NR Maurice Treboux SVP

NR Jacques Nicolet SVP

NR Sylvain Freymond SVP

NR Philippe Jobin SVP

NR Jean-François Thuillard SVP

NR Alain Cornamusaz SVP

NR Jean-Bernard Chevalley SVP

NR Pierre-André Pernoud SVP

NR Olivier Guichard SVP

NR Pierre-Alain Favrod SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR José Durussel SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR Nicolas Bolay SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR Dominique Zamofing Die Mitte

SR Johanna Gapany FDP

NR Fabrice Tanner SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR Stéphane Jordan SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR Patrick Messeiller SVP (Liste Liberté et mobilité)

NR Laurence Bassin Energie libérale

NR Aurélie Regamey-Siegenthaler Energie libérale

NR Priska Wismer Die Mitte

ZG

NR Gerhard Widmer SVP

SR Peter Hegglin Die Mitte

NR Roman Schlatter SVP

NR Yvan Meuwly SVP SG

NR Markus Ritter Die Mitte

NR Peter Nüesch FDP

SR Esther Friedli SVP

ZH

NR Konrad Langhard Die Mitte

NR Martin Haab SVP

NR Martin Hübscher SVP

NR Urs Wegmann SVP

NR Markus Bopp SVP

NR Martin Farner FDP

NR Martin Huber FDP

NR Urs Hans Aufrecht

NR Edgar Kupper Die Mitte

NR = Nationalrat

SR = Ständerat

Vorstand | SVLT 09 2023 Schweizer Landtechnik 65
FR
LU
SH
SO

Geschicktes Umgehen mit Traktoren gefragt

Die Schweizermeisterschaft im Traktor-Geschicklichkeitsfahren fand heuer Mitte August in Tänikon (TG) statt, perfekt eingebettet in die «AgriEmotion»-Farmtage von GVS Agrar.

Die Schweizermeisterschaft im TraktorGeschicklichkeitsfahren findet jeweils im Drei-Jahres-Rhythmus statt. Die Schirmherrschaft über diese Meisterschaft hat der SVLT, als Organisator tritt jeweils eine Sektion des Zentralverbands auf – heuer waren es die Thurgauer, die auf dem Gelände der «Swiss Future Farm» im Rahmen der «AgriEmotion»-Farmtage von GVS Agrar mit viel Elan einen attraktiven Parcours, bestehend aus neun Posten, aufgebaut hatten.

«Das Geschicklichkeitsfahren soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, ihr praktisches Können und theoretisches Wissen im Umgang mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen unter Beweis zu stel -

len», heisst es unter anderem im Reglement des SVLT. Gestartet wurde in Tänikon in den beiden Kategorien «Junioren» (bis 18 Jahre) und «Elite» (ab 18 Jahre). Jede Sektion konnte pro Kategorie zwei Teilnehmer selektionieren, die sich (meist) aufgrund eines kantonalen Wettbewerbs im Vorfeld der Schweizermeisterschaft qualifiziert hatten.

Neun Posten

Zunächst galt es für die rund 60 Teilnehmenden, am Theorie-Posten 40 aktuelle Fragen zum Strassenverkehrsgesetz zu beantworten. Im praktischen Teil des Wettbewerbs musste dann mit einem Traktor eine Wippe während mindestens drei

Sekunden waagrecht gehalten werden. Beim «heissen Draht» galt es, ein mehrfach gebogenes Rohr mit einem an einem Teleskoplader befestigten Ring so vorund rückwärts abzufahren, dass keine Berührung stattfindet. An einem weiteren Posten mussten mit einem an einer Schnur befestigten Magneten Fische aus einem Becken gefischt werden. An einem Mähdrescher war ein Labyrinth angebaut, bei dem man mit Balkenbewegungen eine Kugel ans Ziel bringen musste. Anspruchsvoll war der Posten «Kugelspiel», bei dem eine Kugel mit einem Seil, das über einen Galgen führte, mit einem Traktor aufgezogen und in Schwung gebracht werden musste, um sie dann im richtigen Moment

Roman Engeler Der hier spielerische Umgang mit Landmaschinen kann auch im beruflichen Alltag von Nutzen sein. Bilder: Roman Engeler und Isabelle Schwander
SVLT | Geschicklichkeitsfahren 66 Schweizer Landtechnik 09 2023
Sie räumten die Titel ab: Vater Thomas und Sohn Livio Bucher aus Beromünster (LU).

in einer Kiste am Boden zu platzieren. Mit einem Drehschemel-Anhänger rückwärtsfahren, Harassen stapeln und mit einem Traktor möglichst gleichmässig einen Kreis fahren waren weitere Disziplinen dieser Meisterschaft.

Luzerner Sieger

In der Kategorie «Elite» siegte Landwirt und Lohnunternehmer Thomas Bucher aus dem luzernischen Beromünster mit 1250 Punkten knapp vor Stefan Liechti aus Ersigen (BE) mit 1240 Punkten und Vital Bircher aus Hagedorn (ZG, 1215 Punkte). Auch bei der Kategorie «Junioren» ging der Titel in den Kanton Luzern, und zwar in die gleiche Familie, siegte doch mit Livio Bucher der Sohn des «Elite»-Siegers. Livio konnte punktemässig seinen Vater sogar noch übertrumpfen. Mit 1345 Zählern siegte er deutlich vor Eliot Maccagno aus dem Waadtland (989 Punkte) und dem Thurgauer Timotheus Lutz (985 Punkte). Die fünf Erstplatzierten jeder Kategorie konnten attraktive Barpreise der Firmen New Process, Winkler und Motorex in Empfang nehmen. Darüber hinaus erhielt jeder Teilnehmer einen praktischen Werkzeugschlüssel aus dem Hause Winkler.

Fazit

Der Präsident der Luzerner SVLT-Sektion, Anton Moser, fasste den Sinn und Zweck des Traktorgeschicklichkeitsfahrens wie folgt zusammen: «Die Teilnahme am Geschicklichkeitsfahren kann bewirken, dass Landwirte und Lohnunternehmer sich in -

tensiver mit dem Traktorfahren befassen und so in Zukunft die Maschinen auf dem Landwirtschaftsbetrieb vorsichtiger sowie mit mehr Gefühl benutzen. Mehr Sicher-

Rangliste Kategorie «Elite»

1 Bucher Thomas LU 1250

2 Liechti Stefan BE 1240

3 Bircher Vital ZG 1215

4 Favre Bertrand VD 1183 5 Schelling Hansueli SH 1115 6 Flury Bruno SO 1085 7 Bättig Thomas LU 1050 8 Häfeli Michael ZG 1031

heit, effizienteres Arbeiten und Energieeinsparungen können so erzielt werden. Damit haben die Organisatoren dieses Anlasses die gesteckten Ziele erreicht.»

Rangliste Kategorie «Junioren»

Roger SH 1024 10 Windlin Bastian OW 1015 11 Schiess Reto TG 975 12 Beerli Reto TG 964 13 Hürlimann Thomas SG 960 14 Mosberger Fabian SG 945 15 Gabaglio Fabio TI 930 16 Gisler Werni NW 894 17 Siegrist Philipp AG 861 18 Schär Remo BE 853 19 Windlin Walter OW 834 20 Kälin Pirmin SZ 832 21 Zurlinden Reto AG 780 22 Maire Jean-Bernard NE 730 23 Mesot Stéphane FR 713 24 Betschart Dominic SZ 695 25 Schneiter Christophe NE 675 26 Zürrer Jasmin ZH 665 27 Odermatt Stefan NW 635 28 Pittet Marvin VD 564 29 Cardinale Simone TI 497 30 Roschi Oli SO 450 31 Hiltebrand Corina ZH 448
9 Hallauer
1 Bucher Livio LU 1345 2 Maccagni Eliot VD 989 3 Lutz Timotheus TG 985 4 Suter Dylan ZG 905 5 Trachsel Flurin BE 899 6 Huber Cyrill ZH 886 7 Leuba Noah NE 860 8 Stalder Jonas BE 850 9 Dönni Jannik ZG 830 10 Schwager Pascal TG 825 11 Maas Christian SH 800 12 Perrin Aurèle NE 795 13 Niederberger Josef NW 740 14 Müller Andrin SG 728 15 Gysel Simon SH 720 16 Töngi Julian OW 710 17 Steinauer Philipp SZ 710 18 Spycher Mathieu VD 705 19 Michel Roby OW 690 20 Hofmann Joel AG 680 21 Zimmermann Jonas NW 669 22 Hofer Lars SO 639 23 Betschart David SZ 621 24 Frey Luca AG 620 25 Kramer Adrian SG 599 26 Saller Nino ZH 585 27 Kaufmann Noah SO 559 28 Troxler Florian LU 413 29 Andrey Frédéric FR 388 Geschicklichkeitsfahren | SVLT 09 2023 Schweizer Landtechnik 67

Sektionsmitteilungen

BL BS

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2023

Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2023 14 Jahre alt (Jahrgang 2009) oder älter werden, Vorkurse für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Sissach: Vorkurs Mittwoch, 22.11.2023, 13.30 Uhr.

Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3.

Durchführung der Prüfungen: Eigene Anmeldung (Infos im Kurs) bei der Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein.

Kurskosten: Mitglieder CHF 40.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 10 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch (bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben).

ZH

Elektroinstallationskontrolle:

Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

SZ UR

20. Traktoren- und LandmaschinenOldtimer-Treffen

Samstag, 30. September, ab 16 Uhr, Sonntag, 1. Oktober, ab 9 Uhr

In Gross am Sihlsee

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt.

Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine:

Mittwoch, 27. September 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

Mittwoch, 8. November 2023, BBZN Sursee, 13.15−17.30 Uhr

Mittwoch, 13. Dezember 2023, BBZN Sursee, 13.15−17.30 Uhr «G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse).

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate).

Grundkurse (GK): Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine:

Derzeit läuft gerade der letzte Kurs vor der Winterpause. Die nächsten Kurse sind für April 2024 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert. Verkehrskundeunterricht (VKU) in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine:

Die nächsten VKU-Termine finden im Frühjahr 2024 statt. Die Daten sind noch in Planung und werden auf www.lvlt.ch publiziert.

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt.

Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 910 04 62, info@lvlt.ch.

Über viele Besucherinnen und Besucher des 20. Traktoren- und Landmaschinen-Oldtimer-Treffens würde sich das Traktoren-Oldtimer-Team Gross am Sihlsee freuen. Es beginnt am Samstag um 16 Uhr, am Sonntag um 9 Uhr. Weil die Platzzahl auf etwa 450 beschränkt ist, wird die Anmeldung unter www.traktoren-oldtimer-treffen.ch, unter dem entsprechenden QR-Code oder unter Nummer 079 200 53 42 dringend empfohlen. Für die Unterhaltung der Gäste ist gesorgt: Zu erwarten sind diverse Attraktionen wie «Gülletechnik früher und ihre Entwicklung», eine Festwirtschaft, Grill, Traktoren, Roulette und musikalische Unterhaltung mit dem «Echo vom Druosbärg» und «KÜWY».

SG AR AI GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 18. Okt. 23

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 23. Sep. 23

Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 25. Okt. 23

Wangs, Parkhotel Sa, 04. Nov. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 29. Nov. 23

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 08. Nov. 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 06. Dez. 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 11. Nov. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 13. Dez. 23

SVLT | Sektionen 68 Schweizer Landtechnik 09 2023
LU

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TG

Gelungene Medienkonferenz

Die Sektion Thurgau des SVLT (VTL / Landtechnik) lud Anfang August zusammen mit der Sektion Ostschweiz des Nutzfahrzeugverbands Astag zu einer Medienorientierung ein, um am Beispiel einer kürzlich umgesetzten, strassenbaulichen Massnahme im thurgauischen Hauptwil (Fussgänger-Insel) aufzuzeigen, wie problematisch dies für grosse Nutzfahrzeuge und Erntemaschinen ist, wenn die notwendigen Dimensionen nicht eingehalten werden. Rolf Kuhn (Präsident VTL / Landtechnik), Markus Koller (Geschäftsführer VTL / Landtechnik), Adrian Schmalz (Vorstand Astag Ostschweiz) und Roman Engeler (Direktor SVLT) zeigten auf, welche Masse heutige Nutzfahrzeuge aufweisen dürfen (bis 3,50 m Breite, 18,75 m Länge und 4,00 m Höhe) und dass solche nur einwandfrei zirkulieren können, wenn das entsprechende Strassenprofil genügend Marge in vertikaler und horizontaler Richtung aufweist. Die von Tiefbauämtern oft zitierten Normen gäben zwar eine Richtlinie vor, hätten aber ganz klar keine Rechtsverbindlichkeit. Man stütze sich, so die Referenten, auf die Gesetzgebung und die Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge. «Es darf aber nicht sein, dass man rechtmässige Verkehrsteilnehmer von der Strassenbenützung ausschliesst und gerade Erntemaschinen in der hektischen Erntezeit zu übermässig weiten Umwegen zwingt, was zusätzliche Emissionen verursacht und auch Mehrkosten für Lohnunternehmer oder Landwirte zur Folge hat.» Man sei nicht gegen die Verkehrssicherheit und den Schutz von Fussgängern. Aber anstelle von scharfkantigen Randabschlüssen und zu eng gehaltenen Fahrbahnen gebe es durchaus Alternativen. Man suche weiterhin das Gespräch mit den Behörden, sei aber schon frustriert, wenn man in solchen Sachen nicht angehört werde.

Um den Medienschaffenden die Problematik auch in Realität zu zeigen, passierten ein Forst-Forwarder von Bruno Krucker, ein Lastenzug von Daniel Haffa sowie ein Mähdrescher von Werner und Reto Schiess die entsprechende Passage. Sie konnten dabei die nun künstlich entstandenen Zirkulationsschwierigkeiten plastisch demonstrieren.

Geschicklichkeitsfahren im Jura

Die Sektion Jura-Berner Jura konnte zum traditionellen Geschicklichkeitsfahren während des Pferdemarkts von Chaindon in Reconvilier 128 Teilnehmende willkommen heissen, die ihr Können beim Steuern von Land-, Forst- und Baumaschinen zeigen konnten. Die Veranstaltung wird jedes Jahr von den ehemaligen Schülern der Landwirtschaftsschule Loveresse und der Landfrauen des Berner Juras organisiert. Das Organisationskomitee mit dem Präsidenten Willy Bigler dankte den rund 50 Freiwilligen, die für die Veranstaltung mobilisiert wurden, sowie den Händlern für die Bereitstellung der Maschinen.

ZG

Vorbereitungskurs Kat. G

Am 10. und 12. Oktober 2023 findet die Ausbildung für die Traktorenprüfung Kat. G statt.

Für den Vorbereitungskurs bekommen die Teilnehmer:

• Ein top aktuelles Theoriebuch für die Kat G.

• Eine VIP-Karte, um online auf dem PC, Phone oder Tablets zu lernen! Anmelden unter 041 755 11 10 oder beatbet@bluewin.ch

Unter den 128 Teilnehmenden waren 72 Männer, 19 Frauen und 37 Junioren. Hier ist die Rangliste 2023 der besten Fahrer des Kantons:

Tag des Strassenverkehrs in Romont (FR)

Am Donnerstag, 10. August, mobilisierte die mit Unterstützung der SVLT-Sektion Waadt von Freiburger Verband für Landtechnik organisierte Tagung rund um den Strassenverkehr mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen über 200 Personen. Die Freiburger Kantonspolizei stellte ein

SVLT | Sektionen 70 Schweizer Landtechnik 09 2023
Werner Schiess, Rolf Kuhn, Markus Koller, Daniel Haffa, Adrian Schmalz und Roman Engeler (v. l. n. r.). Bild: Daniela Clemenz
JU
Kategorie Männer: 1. Raphaël Tschan 99 Punkte 2. Eric Schüpbach 98 Punkte 3. Sébastien Bandelier 98 Punkte Kategorie Frauen: 1. Nadia Allemann 98 Punkte 2. Diane Oppliger 75 Punkte 3. Morgane Girardin 73 Punkte Kategorie Junioren: 1. Damien Wüthrich 91 Punkte 2. Alex Oppliger 89 Punkte 3. Joan Scheidegger 89 Punkte FR

Assistent/in Leitung Werkstatt Sportamt

100%

Erziehungsdepartement, Jugend, Familie und Sport, Abteilung Sport / Sportamt

01 01 2024

Ihre Aufgaben

Maschinen & Geräte unterhalten: Gemeinsam mit dem Leiter der Werkstatt stellen Sie sicher, dass die Maschinen und Geräte des Sportamts Basel-Stadt jederzeit einsatzbereit und in gutem Zustand sind

Sport & Bewegung ermöglichen: Ihre Arbeit ermöglicht den Mitarbeitenden auf unseren Sportanlagen, Gartenbädern, Kunsteisbahnen und Hallenbädern die Bereitstellung eines hochwertigen Sport- und Bewegungsangebots für die Basler Bevölkerung und unsere Gäste aus dem Umland

Neues entwickeln: Im Wissen um die Anforderungen helfen Sie bei der Entwicklung von neuen Maschinen mit, um die Arbeiten Ihrer Kolleginnen und Kollegen zu vereinfachen Sie haben Freude am Tüfteln und kreativen Lösungen

Einblick in unsere Arbeit

Der Bereich Jugend, Familie und Sport des Erziehungsdepartements Basel-Stadt betreut ein grosses Themengebiet rund um Kinderbetreuung, Kinder- und Jugendhilfe, frühe Förderung und Sport Er informiert und unterstützt Kinder, Jugendliche und an der Erziehung Beteiligte und setzt sich für qualitativ gute, staatliche und private Angebote ein Auch die Förderung von Breitensport und Bewegung, in Vereinen und privat, gehört zu den zentralen Aufgaben Diese Arbeiten kommen vielen Menschen in Basel direkt zugute: von Kindern über Eltern bis zu Sportbegeisterten

Ihr Kontakt

Fragen zur Funktion

Florian Mathys

Leiter Planung, Bau & Unterhalt

Tel +41 61 267 56 90

Ihr Profil

Erfahrung: Sie haben bereits Erfahrung im Unterhalt von Maschinen für den Grünunterhalt Technische Entwicklungen (E-Maschinen, Robotik) verfolgen Sie mit Neugier

Persönlichkeit: Sie haben Freude am Kontakt mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen und zeigen eine hohe Dienstleistungsbereitschaft Sie meistern auch hektische Phasen mit Ruhe und Gelassenheit

Ausbildung: Sie verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Mechaniker (Lastwagen, Baumaschinen, Landmaschinen oder ähnlich)

Sprache: Gute Deutschkenntnisse sind Voraussetzung

Die zentrale Werkstatt des Sportamts ist die Anlaufstelle für den Unterhalt und die Reparatur der Maschinen und Geräte aller Sportanlagen Wir verfügen über einen grossen Fahrzeug- und Maschinenpark für die Pflege der rund 50 Sportrasen in Basel (z B Traktoren, Aerifizierer, Feldspritze) Zudem arbeitet die Werkstatt auch mit Spezialmaschinen wie Eismaschinen, Reinigungsrobotern für Schwimmbäder oder auch Spezialgeräte zur Reinigung unserer Stadien oder Sporthallen Einige unserer im Einsatz stehenden Maschinen haben wir selbst entwickelt

Fragen zu Ihrer Bewerbung

Suzana Miodragovic

HR-Beraterin HS/JFS/ZD

Tel +41 61 267 84 17

Kosten
www.far mx.ch
senken durch bessere Maschinenauslastung

Wiegeverfahren für Gespanne mit Anbau- und Nachlaufgeräten vor, um die Konformität der mitgeführten Lasten mit den zulässigen Höchstlasten insgesamt und für jede Achse zu überprüfen. Es wurden mehrere Notbremsungen mit einem unbeladenen Traktor, einem leeren Anhänger und einem mit 10 t Kies beladenen Anhänger bei Geschwindigkeiten von 30 und 40 km/h demonstriert. Dabei erinnerte die BUL an die Gurtanlegepflicht in Traktoren, die mit Gurten ausgestattet sind. Die BUL stellte auch ein anpassbares System zur Erkennung von Personen in der Umgebung von Flurförderfahrzeugen und grossen Traktoren vor. Weiteres Thema war die Montage von Frontkameras bei vorderem Überhang von 5 m. Das kantonale Tiefbauamt beleuchtete ein Beispiel für die Verkehrsberuhigung, erinnerte an die Regeln für die Sichtverhältnisse (Sichtberme), die je nach Höhe der Kultur zwischen der Fahrbahn und der Parzelle eingehalten werden müssen. Man sprach auch über die Strassenreinigung mit verschiedenen Methoden, auch über solche, die den Boden absaugen können (wichtig bei Flüsterbelägen).

Lohnunternehmer

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

Siehe auch www.fahrkurse.ch

20

Jahre Lohnunternehmer Schweiz

Auf dem Betrieb von Verbandsvizepräsident Fernand Andrey im freiburgischen Arconciel konnte der Vorstand von Lohnunternehmer Schweiz nicht nur zahlreiche Verbandsmitglieder und Sponsoren willkommen heissen, sondern mit Bundesrat Albert Rösti und der Freiburger Ständerätin Johanna Capany auch Politik-Prominenz aus Bundesbern. Sie beide betonten in ihren Grussadressen die Bedeutung der Lohnunternehmer als wichtige Dienstleister einer produzierenden Landwirtschaft. Ehrenpräsident Fritz Hirter ging in seinem Referat auf die Entstehungsgeschichte des Verbands ein, der aus einer Fachkommission des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT) hervorging. Dabei unterstrich er die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit dieser beiden Organisationen.

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr):

– 25. November 2023

Voraussetzungen für Kursbesuch:

– Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).

Auf dem Bild die beiden Vizepräsidenten von Lohnunternehmer

Schweiz, Daniel Haffa und Fernand Andrey, zusammen mit Bundesrat Albert Rösti und den weiteren Vorstandsmitgliedern Rolf Haller und Beat Gerber (v. l. n. r.). Bild: LU Schweiz

Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nichtmitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung

Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau

Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52

www.agrartechnik.ch

SVLT | Sektionen 72 Schweizer Landtechnik 09 2023
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Pärli’s Biomost

Biolandwirt Tobias Pärli mit Jahrgang 1987 in Schüpfen BE hat eine grosse Leidenschaft: Hochstammbäume und ihre Produkte, ein Erbe von Vater Fritz Pärli. Dieser – einer der ersten Biobauern in der Region – setzte im Jahr 1990 auf dem Hof Hinzenmatt die erste Saftpresse in Gang, welche immerhin bis 50 Liter Apfelmost aus hofeigenen Äpfeln hervorsprudeln liess. Bereits zwei Jahre später investierte er in einen Durchlauferhitzer. Seither bringen die Kunden ihre Äpfel und erhalten den pasteurisierten Saft ihrer eigenen Früchte zurück –das Markenzeichen der Mosterei Pärli. Die Lohnmosterei ist jetzt in den Händen von Tobias, der dank der heute installierten Siebbandpresse die besagten 50 Liter nun in vier Minuten, im Schnitt 80 000 Liter jährlich, verarbeitet. Die Ertragskrönung ist jedoch Pärli’s Biomost von eigenen Hochstammbäumen, 110 an der Zahl.

Tobias Pärli lernte zuerst Maurer, bevor er sich in Zweitausbildung zum Landwirt und bis 2015 zum Betriebsleiter ausbildete. Im Jahr 2016 trat er in einer Generationengemeinschaft in den Kleinbetrieb mit 18 Milchkühen und Ackerbau ein, den er auf Jahresbeginn 2020 übernahm. «Für die Ausweitung der Milchproduktion hätte ich viel investieren müssen. Also stellte ich auf Bio ­Weiderinderhaltung um.» Pärli kauft halbjährige Remonten und hält sie bis zum Gewicht von rund 520 kg Lebendgewicht, sommers durch auf der Alp in der Nähe von Plaffeien (FR). Bei der Fruchtfolge hat er von Lein und Gerste auf Sonnenblumen und Speisesoja umgestellt. Weiter baut er Weizen, Silomais und Kunstwiese an. Mechanisiert ist er minimal: ein leichter Traktor, Heumaschinen und (zusammen mit einem Nachbarn) ein Unkrautstriegel von Einböck; weiteres Gerät mietet er als Mitglied des MR SchüpfenSeedorf ein.

Die Umstellung auf extensive Weiderinderhaltung hat einen bestimmten Grund: Die Mosterei ist nämlich seit längerem das Hauptstandbein des Betriebs, obwohl vor einem und vor zwei Jahren (Hagel und Folgeschäden) sowie vor vier Jahren (Frost) die Apfelernte grösstenteils ausfiel. Damit aber die Obstbäume viele Früchte tragen, müssen sie geschnitten werden. Seit mehreren Jahren werden die Bäume zahlreicher Kunden in den Wintermonaten von Fritz, Tobias und zwei Teilzeitmitarbeitern fachgerecht geschnitten. Schliesslich befindet sich auf dem Betrieb der Familie Pärli noch eine Spielgruppe. Mit den Kindern werden laufend Exkursionen auf dem Hof durchgeführt.

Tobias Pärli hat mit Ehefrau Andrea zwei Kinder, Nino 5 ­ und Leonie 3 ­ jährig. Der gesellige Biobauer ist Mitglied des Trychlerclubs Seeland und Trainer im Fussballclub Schüpfen, in dem der langjährige Geschäftsführer der SVLT­Sektion Bern, Peter Gerber (auch ein Nachbar von Pärli), fast zwanzig Jahre lang Präsident war.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

SVLT | Porträt 74 Schweizer Landtechnik 09 2023

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.

Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.

Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt.

Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

85. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT

Ständerat Werner Salzmann, Präsident

Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel:

matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen

Alex Reimann

Anzeigen-Verkauf

Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»

Herstellung und Spedition

AVD GOLDACH AG

Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise

11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis

Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN

0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Weinbau»

Auch wenn im Weinbau noch vieles von Hand gemacht wird − die Bedeutung der Mechanisierung in den Rebbergen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Nr. 10/2023 erscheint am 12.10.2023

Redaktionsschluss: 25.9.2023

Anzeigenschluss: 29.9.2023

Kurse | SVLT 09 2023 Schweizer Landtechnik 75

Malibu ® – Immer die richtige Lösung!

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gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm und alle wichtigen Unkräuter Sichere Wirkung durch die beiden Wirkstoffe Flufenacet und Pendimethalin
Winterweizen, Wintergerste Winterroggen, Triticale Bei Ryegras und Ackerfuchsschwanz (auch weiter entwickelt) Malibu ® + Avacco ® 3.5 l/ha + 0.9 l/ha
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