
Portfolio Svea Schumacher ausgewählte Arbeiten 2015-2023
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Portfolio Svea Schumacher ausgewählte Arbeiten 2015-2023
Die Arbeit auf der ersten Seite ist in meinem ersten Semester an der TU Braunschweig entstanden. Die Aufgabe bestand darin, ein Manifest zu entwickeln, welches unsere Auffassung von Architektur widerspiegelt.
Mein Manifest lautet „Architektur ist Veränderung“
Dies ist meine große Motivation. Ich sehe Veränderungen als Chancen zur Weiterentwicklung und zum Fortschritt. Mit meinen Ideen möchte ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Welt sich zum Guten verändert. Mein Interesse gilt dabei nicht nur dem Gebäude selbst, sondern auch, wie es sich in seinem Umfeld positioniert und die Umgebung beeinflusst und wie generell eine gute, nachhaltige, sozial verträgliche Architektur und Stadtplanung aussehen kann.
Dieses Interesse hat sich bei mir während meines Bachelorstudiums entwickelt: Dank eines DAAD-Stipendiums konnte ich mein Auslandsjahr in Rio de Janeiro verbringen. Dort habe ich an unserer Partneruniversität an der Fakultät für Architektur und Urbanismus studiert und auch Fächer aus dem Bereich des Urbanismus‘ belegt, was meinen Horizont immens erweitert hat und mein Interesse an Stadtentwicklung geweckt hat.
Berufspraktische Erfahrungen konnte ich schon während meines Studiums durch meine Mitarbeit an architektonischen und städtebaulichen Wettbewerben und Entwürfen während eines Praktikums in Berlin und als studentische Mitarbeiterin in Hannover sammeln. Dort habe ich viel über gemeinschaftliches Wohnen und zirkuläres Bauen gelernt. In meinem Masterstudium habe ich diese Interessen vertieft und mich zudem intensiv mit dem Stadtgeschehen in Braunschweig auseinandergesetzt, sowohl in ehrenamtlichen Projekten, als Mitglied eines soziokulturellen Vereins als auch in universitären Projekten, in denen ich mich vor allem mit den Themen gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung, Partizipation, Leerstandsaktivierung sowie dem Bauen im Bestand beschäftigt habe. In meinen Entwürfen habe ich stets maßstabs- und disziplinübergreifend an der Schnittstelle zwischen Städtebau und Architektur gearbeitet. Dabei macht mir die Arbeit im Bestand, sowohl auf architektonischer als auch auf städtebaulicher Ebene, besonders viel Spaß.
Auf den folgenden Seiten stelle ich eine Auswahl meiner bisherigen Projekte und Tätigkeiten vor und wünsche viel Spaß beim Ansehen.
Seite 1 Manifest
Seite 2 - 3 Inspiration & Lebenslauf
Masterstudium
Seite 4 - 13 Masterthesis „Gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten“ Umnutzung eines ehemaligen Industrieareals
Seite 14 - 21 Städtebauliches Projekt „Railscape Dortmund“
Schlaun-Wettbewerb 2022, Transformation des Dortmunder Hafens
Seite 22 - 25 Kompaktentwurf Zukunft Wohnen - Living Futures Umwidmung eines leerstehenden Kasernengebäudes in Braunschweig
Seite 26 - 29 Experimentelles städtebauliches Projekt „Urban Lab Weststadt“ Nachverdichtung einer Großwohnsiedlung in Braunschweig
Seite 30 - 33 Experimenteller Masterentwurf „Reframe Galeria“ Öffnung und Umnutzung eines leerstehenden Kaufhauses
Bachelorstudium
Seite 34 - 37 Bachelorarbeit „Lohmühlenmarkt“
Ein Markt zum Arbeiten, Einkaufen, Erholen und Wohnen in Berlin
Seite 38 - 41 Konstruktives Projekt „Bicycle Innovation Lab am Ringgleis“
Ein Gebäude für ein Fahrrad-Start-Up
Publikationen
Seite 42 - 43 Beiträge und eigene Publikationen
Weitere Projekte & Ehrenamt
Seite 44 - 45 Ausstellungen & Stadtinterventionen
10/2020 - 04/2023
10/2020 - 03/2021
Master of Science Architektur, Schwerpunkt Stadtplanung TU Braunschweig, Abschlussnote 1,5
Nebenhörerschaft Studiengang Urbanistik
Bauhaus-Universität Weimar
2015 - 2020 Bachelor of Science Architektur+ TU Braunschweig, Abschlussnote 1,9
09/2017-12/2017
Fakultät für Architektur und Urbanismus Bundesuniversität Rio de Janeiro (UFRJ), Abschlussnote 1,7
2014 Abitur
Albert-Schweitzer-Schule Nienburg, Abschlussnote 1,8
seit 04/2024
05/2023 - 02/2024
08/2022 - 12/2022
Stadtbezirksplanerin, Stadt Hannover
Erhaltungssatzungen, städtebauliche Konzepte
Mitarbeit, Ackers Morese Städtebau, Braunschweig Städtebauliche Gutachten, Studien, Bebauungspläne
Studentische Mitarbeit bei studiomauer, Hannover Mitarbeit an architektonischen und städtebaulichen Wettbewerben
05/2020 - 09/2020 Praktikum bei carpaneto.schöningh architekten, Berlin Mitarbeit an Wohnprojekten, Haus der Statistik u.a.
03/2018 - 07/2018 Praktikum bei Cité Arquitetura, Rio de Janeiro Mitarbeit an innenarchitektonischen Projekten
05/2022 Anerkennungspreis für das Projekt „Railscape Dortmund“ im Bereich Städtebau und Landschaftsplanung Schlaun-Wettbewerb 2022
10/2021 - 09/2022
Deutschlandstipendium
Jörg und Aenne Hinze Stiftung
09/2017 - 07/2018 Stipendium für ein Auslandsjahr in Brasilien
DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst)
01/2022 - 01/2024 Mitgliedschaft im Schrill e.V., Braunschweig Organisation von soziokulturellen Veranstaltungen
09/2021 - 12/2021 Mithilfe bei der Braunschweiger Tafel e.V. Sortierung und Ausgabe der Lebensmittel
12/2020 - 04/2021 Initiative schau.fenster, Braunschweig Organisation und Öffentlichkeitsarbeit schau.fenster-Projekt
2019 Mitglied der Studienkommission Architektur
2016-2019 Fachgruppenrat Architektur, TU Braunschweig
2022 Fotoband „Bunte Welt - Spielräume des Alltags“ Institute of Media and Design, TU Braunschweig
2020 Beitrag in „Grenzen des Bauens - Folgen der Massenproduktion von Stadt und die Alternativen“ Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik, TU Braunschweig
Deutsch Muttersprache Englisch sehr gut Portugiesisch (BR) sehr gut Französisch Grundkenntnisse
CAD Gute Kenntnisse in Rhinoceros 6.0 und Vectorworks Grundkenntnisse in AutoCAD 2D und ArchiCAD
Adobe Photoshop, Illustrator, Indesign Sonstige Open Office, MS Office Word, Power Point, Excel
Theater, Fotografie, Grafikdesign, Kunst, Reisen, Sprachen, Pflanzen
Gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum - Umnutzung eines ehemaligen Industrieareals
Prof. Dan Schürch, Institut für Entwerfen und Baugestaltung
Prof. Elisabeth Endres, Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur
Oktober 2022 - März 2023
„Stadt und Land sind sich ähnlich geworden. Ich bemerke allerdings, dass wir zu wenig Forschung, Empirie und Imaginationen dafür haben. (…) Wir haben zu wenig Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Respekt und raumbezogene Strategien entwickelt für die ländlich geprägten Räume.“
- Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen
Spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist das Wohnen im ländlichen Raum wieder stärker in den Fokus gerückt. Die Sehnsucht nach Freiräumen, Grün und Weite treibt Familien, aber auch Menschen nach ihrer Ausbildung wieder aufs Land. Durch die Pandemie sind neue Arbeitsformen üblich geworden und lange Wege zum Pendeln fallen für Menschen, die die Möglichkeit zum Homeoffice haben, komplett oder teilweise weg. Dadurch ergeben sich für die Wahl des Wohnortes neue Möglichkeiten, da der Arbeits- und Wohnort nicht mehr zwingend derselbe sein muss.


Gleichzeitig bieten zahlreiche Leerstände im ländlichen Raum ein großes Potential für Transformation, Nachverdichtung und gemeinschaftliches Leben. So auch das ehemalige Torfwerk in Poggenhagen. Das Dorf liegt ca. 20 km nordwestlich von Hannover und besitzt einen S-Bahn-Anschluss an die Stadt.
Das Werk verfügt über historischen Gebäudebestand aus dem 19. und 20. Jahrhundert und war in der Vergangenheit als Arbeitgeber für die Region von großer Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Produktion von Styropor aufgenommen und das Werk Richtung Süden erweitert. 1981 wurde die Torfproduktion eingestellt, in den Folgejahren sanken die Beschäftigtenzahlen stetig, bis 2016 auch die Styropor-Produktion komplett eingestellt wurde. Seitdem ist das Gelände ungenutzt und die Gebäude stehen leer. In der Umgebung des ehemaligen Torfwerks befinden sich in fußläufiger Entfernung Kirchen, eine Schule, ein Kindergarten und der Bahnhof.
Die Lage des Werks im Ort, der Bahn-Anschluss sowie der Gebäudebestand mit seinem Industriecharme und die Freiflächen auf dem Gelände bieten ein großes Potential für zukünftige Entwicklungen.
Die Land:Werk:Stadt knüpft an die „alte“ Praxis des ländlichen Raums an - Wohnen, Leben, Arbeit und Kultur an einem Ort.
Verortungsplan Poggenhagen
ZIELE DES ENTWURFS
1. Innenentwicklung und Nachverdichtung des
1. Innenentwicklung und Nachverdichtung des Ortes
2. Die Land:Werk:Stadt als neues Herz des Dorfes: Mehrwert für den Ort
3. Das „5min-Dorf“: Die Einbindung in das vorhandene ÖPNV-Netz bringt mehr Unabhängigkeit vom MIV
4. Zugänglichkeit: Öffnung des Areals durch neue Zugänge und Nutzungen
2. Die Land:Werk:Stadt als neues Herz des Dorfes: für den Ort
5. Nutzungsdichte und -vielfalt: vom monofunktionalen Industriegebiet zum nutzungsgemischten Teil des Dorfs
6. Förderung des Austauschs der Nutzenden des Geländes und den Dorfbewohnenden durch Wohnen und Arbeiten an einem Ort in der Gemeinschaft
3. Übertragung von urbanen Qualitäten auf Raum durch Verdichtung und Nutzungsmischung. Das „5min-Dorf“: Die Einbindung in das ÖPNV-Netz bringt mehr Unabhängigkeit vom motorisierten vidualverkehr
7. Wahrung der Geschichte und des industriellen Charmes des Geländes: Sicherung des historischen Gebäudebestands
8. Schaffung urbaner Qualitäten: Ergänzung des Bestandes um neue Gebäude, die Plätze definieren
9. Attraktive Wohnangebote für junge und ältere Menschen, neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens & Arbeitens
4. Zugänglichkeit: Öffnung des Areals durch und Nutzungen
10. Genossenschaftliche Entwicklung und Organisation des Projektes gewährleistet Inklusivität und Offenheit über einen langen Zeitraum. Nutzungsbausteine können sich gegenseitig unterstützen
5. Nutzungsdichte und -vielfalt: vom monofunktionalen triegebiet zum nutzungsgemischten Teil des Dorfs
6. Erlebnis- und Interaktionsdichte: Förderung der Nutzenden des Geländes und den Dorfbewohnenden Wohnen und Arbeiten an einem Ort in der Gemeinschaft
Phase
Öffentliche Erschließung + Plätze Öffentliche Nutzungen EG
Erschließung der privaten Außenbereiche und Gärten über Gassen
Erschließung/ Mobilität
Lieferverkehr: An- und Ablieferung
Haupterschließung Fuß/ Rad ÖPNV: Bushaltestelle
Parkmöglichkeiten MIV/ Car-Sharing
Erdgeschossnutzungen
Wohnen
Nahversorgung/ Gastronomie
Kultur/ Freizeit Werkstätten/ Produktion
morgens erwacht die Land:Werk:Stadt zum Leben. Das Gemüse und Getreide aus der Region wird für die Produktion angeliefert und die Menschen kommen auf dem zentralen Marktplatz an und zusammen. mittags essen die Menschen, die in der Land:Werk:Stadt wohnen und arbeiten gemeinsam in der Kantine, treffen sich im Café, auf dem Nachbarschafts- oder Pausenhof und dem Marktplatz abends verlagern sich die

Die Land:Werk:Stadt reaktiviert das leerstehende ehemalige Torfwerk und verleiht dem Areal durch eine neue Gesamtplanung, eine Zonierung in öffentliche, gemeinschaftliche und private Bereiche sowie neue, vielfältige Nutzungen einen neuen Charakter.
Die schrittweise Entwicklung – vom partiellen Rückbau über Umbau zu Neubau lässt einen sinnvollen und rücksichtsvollen Umgang mit dem Areal zu. Die architektonischen Eingriffe ermöglichen ein neues Innenleben und damit neue Funktionen der Gebäude. Das Haus-im-Haus-Prinzip, in unterschiedlichen Strategien auf die Gebäude angewandt, erlaubt die Bewahrung der historischen, post-industriellen Atmosphäre und einen behutsamen Umgang mit dem Gebäudebestand. Die Eingriffe sind dabei minimalinvasiv und setzen sich vom Bestandstragwerk ab, sodass dieses stets sichtbar und erfahrbar bleibt. Auf diese Weise bleibt die industrielle Atmosphäre auch in den Gebäuden erhalten und es entstehen großzügige, flexibel nutzbare Räume. Hier werden neue Wohnangebote sowie Lebensstrukturen geschaffen, die es den Menschen vor Ort erleichtern, durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung so lange wie möglich selbstständig leben zu können. Das Werk wird wieder zum Arbeitgeber für die Menschen in der Region und wandelt sich gleichzeitig vom monofunktionalen Industriegebiet zum nutzungsgemischten, belebten Teil des Dorfes.


Strategie 1 für den Bestand: „Riegel im Haus“ - Die Werkstatt
gemeinschaftliche
Erschließungs- und Begegnungszone
Das Haus-im-Haus-Prinzip, in unterschiedlichen Strategien auf drei Gebäude angewandt, erlaubt die Bewahrung der historischen, post-industriellen Atmosphäre und einen behutsamen Umgang mit dem Bestand.
Strategie 1 für den Bestand:

„Erschließungsgasse“
durch das Werkstattgebäude
„Riegel im Haus“ - Die Werkstatt
Das Werkstattgebäude liegt am zentralen Marktplatz, wo auch die Anlieferung erfolgt. Es beherbergt verschieden große Werkstätten, die durch Trennwände flexibel einteilbar sind.
Das Haus-im-Haus-Prinzip, in unterschiedlichen Strategien auf drei Gebäude angewandt, erlaubt die Bewahrung der historischen, post-industriellen Atmosphäre und einen behutsamen Umgang mit dem Bestand.
Hier besteht der Eingriff lediglich aus einem eingesetzten Riegel. Dieser ist der beheizte Teil des Gebäudes und dient den Mitarbeitenden als Erschließungs-, Begegnungs-, Aufenthalts- und Kommunikationszone. Von hier aus gelangen die Mitarbeitenden in die Werkstätten. Zudem beinhaltet er Sanitärräume, Sitzbereiche und eine Teeküche.
Abrücken der neuen
Wände vom Raster des Bestands
Durch das Abrücken der neuen Wände vom Raster des Bestands bleibt das Bestandstragwerk erfahrbar. In dieser Zone zwischen Alt und Neu liegen die Treppen, die entlang der Dachbinder ins obere Geschoss des Riegels führen. Dort befinden sich Arbeitsplätze, die Blickbeziehungen in die Werkstätten ermöglichen.
Strategie 1 für den Bestand: „Riegel im Haus“ - Die Werkstatt
Das Werkstattgebäude liegt am zentralen Marktplatz, wo auch die Anlieferung erfolgt. Es beherbergt verschieden große Werkstätten, die durch Trennwände flexibel einteilbar sind.
„Erschließungsgasse“ durch das Werkstattgebäude
Hier besteht der Eingriff lediglich aus einem eingesetzten Riegel (Strategie 1 - „Riegel im Haus“). Der Genius Loci des Ortes und das Thema der Gasse wird so aufgegriffen und auf die Architektur übertragen. Der Riegel ist der beheizte Teil des Gebäudes und dient den Mitarbeitenden als Erschließungs-, Begegnungs-, Aufenthalts- und Kommunikationszone. Von hier aus gelangen die Mitarbeitenden in die Werkstätten. Zudem beinhaltet er Sanitärräume, Sitzbereiche und eine Teeküche.
Durch das Abrücken der neuen Wände vom Raster des Bestands bleibt das Bestandstragwerk erfahrbar. In dieser Zone zwischen Alt und Neu liegen die Treppen, die entlang der Dachbinder ins obere Geschoss des Riegels führen. Dort befinden sich Arbeitsplätze, die Blickbeziehungen in die Werkstätten ermöglichen.
gemeinschaftliche Erschließungs- und Begegnungszone Abrücken der neuen Wände vom Raster des Bestands
Das Haus-im-Haus-Prinzip, in unterschiedlichen Strategien auf drei Gebäude angewandt, erlaubt die Bewahrung der historischen, post-industriellen Atmosphäre und einen behutsamen Umgang mit dem Bestand.
Das Werkstattgebäude liegt am zentralen Marktplatz, wo auch die Anlieferung erfolgt. Es beherbergt verschieden große Werkstätten, die durch Trennwände flexibel einteilbar sind.
Hier besteht der Eingriff lediglich aus einem eingesetzten Riegel (Strategie 1 - „Riegel im Haus“). Der Genius Loci des Ortes und das Thema der Gasse wird so aufgegriffen und auf die Architektur übertragen. Der Riegel ist der beheizte Teil des Gebäudes und dient den Mitarbeitenden als Erschließungs-, Begegnungs-, Aufenthalts- und Kommunikationszone. Von hier aus gelangen die Mitarbeitenden in die Werkstätten. Zudem beinhaltet er Sanitärräume, Sitzbereiche und eine Teeküche.
Durch das Abrücken der neuen Wände vom Raster des Bestands bleibt das Bestandstragwerk erfahrbar. In dieser Zone zwischen Alt und Neu liegen die Treppen, die entlang der Dachbinder ins obere Geschoss des Riegels führen. Dort befinden sich Arbeitsplätze, die Blickbeziehungen in die Werkstätten ermöglichen.

Blick in die Werkstätten
Grundriss OG Werkstätten/ Kleingewerbe 1:100 Begegnungsraum mit Sanitärräumen (1), Besprechungsbereich (2), Arbeitsplätzen (3), Zugängen zu den Werkstätten (4) und Wandschränken (5)
Werkstätten 1:100
Grundriss EG Werkstätten/ Kleingewerbe 1:100 Begegnungsgasse mit Sanitärräumen (1), Technikraum (2), Zugängen zu den Werkstätten (3), Wandschränken (4), Teeküche (5), Garderobe (6) und Waschbecken
Grundriss OG Werkstätten/ Kleingewerbe 1:100
Grundriss OG Werkstätten/ Kleingewerbe 1:100
Ansicht Nord Werkstatthaus 1:100


Das Gebäude bietet verschieden große Einheiten im EG und Wohnungen im OG an. Die Räumlichkeiten im EG können als Atelier, Studio, Büro oder Praxis genutzt werden und eignen sich für Selbstständige, die ihren Arbeitsplatz nah bei ihrer Wohnung haben möchten und gleichzeitig auch Kunden und Kundinnen empfangen möchten oder auch für Angestellte, die dauerhaft im Homeoffice arbeiten und ihren Arbeitsplatz teilen möchten.
Strategie 2 für den Bestand: „Haus im Haus“Das Studiowohnen
Wintergartenzone als „Erschließungsgasse“
Das Gebäude befindet sich am Nachbarschaftshof und bietet verschiedene Atelier-/ Studio-Einheiten und -Wohnungen an. Diese eignen sich für Selbstständige, die ihr Büro, Atelier oder Studio nah bei ihrer Wohnung haben möchten und gleichzeitig auch Kunden und Kundinnen empfangen möchten oder auch für Angestellte, die dauerhaft im Homeoffice arbeiten und ihren Arbeitsplatz teilen möchten.
Die Räume im EG verfügen über zwei Zugänge und werden über den gemeinschaftlichen Wintergarten oder den Nachbarschaftshof im Norden erschlossen. Somit sind sie auch in zwei Arbeitsbereiche teilbar oder in einen Arbeits- und Wohnbereich.
Die Studios und Büros im EG verfügen über zwei Zugänge und werden über den gemeinschaftlichen Wintergarten oder den Nachbarschaftshof im Norden erschlossen. Somit sind sie auch in zwei Arbeitsbereiche teilbar oder in einen Arbeits- und Wohnbereich. Die Atelierwohnungen im OG werden über den Laubengang am Nachbarschaftshof im Norden erschlossen.
Die Atelierwohnungen im OG werden über den Laubengang am Nachbarschaftshof im Norden erschlossen. Im Anbau befinden sich ein Waschraum sowie eine großzügige Gemeinschaftsküche mit Zugang zum Garten.
Im Anbau befinden sich Gemeinschaftsräume wie ein Waschraum sowie eine großzügige Gemeinschaftsküche mit Zugang zum Garten.
Räume für die Hausgemeinschaft
dienende Zone privat: Wohn-/ Arbeitsbereich
gemeinschaftlich
öffentlich: die Werkgasse
Im Süden ergibt sich durch das Abrücken des „Hauses im Haus“ vom Bestand eine Pufferzone. In dieser unbeheizten Wintergartenzone wird die Bestandsfassade auch von innen erlebbar. Gleichzeitig bietet der Bestand so einen baulichen Sonnenschutz für das neue Haus im Haus.
Im Norden dient der neue Laubengang als Erschließung, im Süden ergibt sich durch das Abrücken des „Hauses im Haus“ vom Bestand eine Pufferzone. In dieser unbeheizten Wintergartenzone wird die Bestandsfassade auch von innen erlebbar. Gleichzeitig bietet der Bestand so einen baulichen Sonnenschutz für das neue Haus im Haus.
Schichtung der Zonenverschiedene Privatheitsgrade
In den großzügigen Wohnungen im Obergeschoss wird das Tragwerk des Bestands erlebbar, zudem besitzen diese noch eine zusätzliche Ebene im Dachgeschoss.
In den großzügigen Wohnungen im Obergeschoss ist das Bestandstragwerk sichtbar, zudem besitzen diese noch eine zusätzliche Ebene im Dachgeschoss.
Mittlere (A), kleine (B) und große (C) Nutzungseinheiten

Studiowohnung
Studiowohnen
Grundriss 1.OG Atelier-/Studiowohnen 1:100
Grundriss 1.OG Atelier-/Studiowohnen 1:100
Grundriss 1.OG Atelier-/Studiowohnen 1:100
Gemeinschaftlicher Wintergarten/ Erschließungszone
A-A Atelier-/Studiohaus 1:100
Grundriss EG Atelier-/Studiowohnen 1:100
Erschließung vom Nachbarschaftshof im Norden. A: Mittelgroße Einheit 80qm Haralds Fotostudio + 50qm Wohn-/Arbeitsbereich), B: kleine Einheit (30qm Studio + 42qm Wohn-/Arbeitsbereich), C: große Einheit (70qm Studio + 90qm Wohn-/Arbeitsbereich) Waschküche (1), Technikraum (2), Gemeinschaftsküche (3) mit Zugang zum Garten (4), gemeinschaftlicher Wintergarten (5) Haralds Fotostudio (6), kleine Arbeitsräume für Selbstständige, Künstler*innen (7) und Bürogemeinschaft (8)
Grundriss Dachgeschoss Atelier-/Studiowohnen 1:100
Grundriss Dachgeschoss Atelier-/Studiowohnen 1:100
Grundriss Dachgeschoss Atelier-/Studiowohnen 1:100
B-B Atelier-/Studiohaus 1:100
B-B Atelier-/Studiohaus 1:100
Ost Atelier-/ Studiohaus 1:100 Schnitt A-A Atelier-/Studiohaus 1:100
Nord Atelier-/ Studiohaus 1:100
Nord Atelier-/ Studiohaus 1:100
Ost Atelier-/
STRATEGIE 3 FüR DEN
BESTAND: DAS CLUSTERWOHNEN
Das Gebäude wird durch eine Erschließungsfuge zweigeteilt. In dieser liegt die vertikale Erschließung sowie der Zugang zum gemeinsamen Garten. Von hier aus sind die vier Clusterwohnungen erreichbar.
Auf der nördlichen Seite der Fuge befindet sich eine Wohnung mit 240m² für bis zu neun Personen, auf der südlichen eine Wohnung mit 380m² für bis zu elf Personen. Das Haus wird durch eine umlaufende Wintergartenzone charakterisiert, die sich durch das Nach-innen-rücken des „Hauses im Haus“ ergibt. Auf diese Weise schützt der Bestand das neue Haus. Gleichzeitig ist die Bestandsfassade auf diese Weise auch von innen erlebbar und zudem dient die Zone als Kälte-/ Hitze- und Lärmschutz.
Beide Wohnungen verfügen über großzügige, doppelgeschossige Gemeinschaftsräume, die sich direkt an der Bestandsfassade befinden und Licht in die innere Zone bringen. Zudem bieten sie eine Bandbreite an verschiedenen Individualräumen und privaten Wohnungen innerhalb des Clusters. So befindet sich im Erdgeschoss ein Jokerzimmer mit eigenem Bad, Küchenzeile und eigenem Zugang, aber auch Anschluss an die Clusterwohnung. In diesem könnte z.B. eine betreuende Person leben, wenn Bedarf besteht. Außerdem gibt es Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen mit eigenem Bad und Vier-Zimmer-Wohnungen, die sich über zwei Geschosse erstrecken und über eine eigene kleine Treppe sowie Austritte in der Wintergartenzone verfügen.
Auch hier wird das Bestandstragwerk, die Stahlstützen und die Stahlfachwerkbinder, durch das Abrücken vom Bestand erlebbar.
Dachaufbau von außen nach innen
Stehfalzblech 25mm
Abdichtung
Holzschalung 20mm
Hanfdämmmatte 180mm in Ebene der Sparren
Dampfsperre
Holzfaserdämmplatte 15mm Holzschalung 15mm
Stahlträger Dach, 80/100mm (Bestand) Stahlfachwerkträger (Bestand)
Wandaufbau außen:
2. & 3.OG: Stahlfachwerk, ausgemauert, 240mm (Bestand) Wintergarten als Pufferzone
Schiebefensterelemente, 2-fach verglast
EG & 1.OG: Mauerwerk, massiv, 365mm (Bestand)
Bodenaufbau Holzbalkendecke:
Massivholzdielen, 20mm OSB-Platte 20mm Trittschalldämmung, 20mm Holzbalken, sichtbar, 100/150mm in Ebene der Holzbalken: Sandschüttung 40mm, OSB-Platte 20mm, Installationsebene 40mm, Holzschalung 20mm
Bodenaufbau 2.OG:
Massivholzdielen, 20mm Estrich 30mm Trennlage m. Randdämmstreifen Trittschalldämmung, druckfest 100mm Stahlbetondecke 200mm (Bestand)
Bodenaufbau EG:
Massivholzdielen, 20mm Estrich 30mm Trennlage m. Randdämmstreifen Wärmedämmung, druckfest 150mm Stahlbetonplatte 250mm (Bestand)
6 Wandaufbau Innenwand:
Lehmoberputz mit Lehmfarbe, 5mm Lehmunterputz mit Putzgewebe und integrierter Wandheizung mit Kupferrohr, 25mm Holzschalung mit Schilfstukkatur, 20mm Holzständer 100x100mm, Hanfdämmmatten und Installationsebene im Zwischenraum



Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow
Institute for Sustainable Urbanism
Sofie Eichler & Svea Schumacher Oktober 2021 - Februar 2022

https://www.lokalkompass.de/marl/c-wirtschaft/ evonik-baut-seine-seine-produktion-im-chemiepark -marl-weiter-aus_a1132560#gallery=default&pid=10234350
Zechenpark Friedrich Heinrich Kamp-Lintfort Chemiepark Marl
St. Anthony Hütte

Zinkfabrik Altenberg
Umspannwerk Recklinghausen
Zeche Ewald Herten
Nordsternpark

Schiffshebewerk Henrichenburg
Altes Hafenamt Dortmund


http://www.rottenplaces.de/main/kokerei-hansa-26097/
Eisenbahnmuseum
Welterbe Zollverein Villa Hügel
Jahunderthalle
Deutsches Bergbaumuseum Henrichshütte Hattingen
Zeche Nachtigall Witten


https://tportal.toubiz.de/ruhr-tourismus/package/ detail1/TUR00020110025192136
Zeche Zollern
DASA Arbeitsausstellung Kokerei Hansa
Klönne-Areal

https://www.lindenbrauerei.de/ueberuns.html
Freilichtmuseum

Das Projekt wurde beim Schlaun-Wettbewerb 2022 mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Die Aufgabe bestand darin, eine Zukunftsvision für den Dortmunder Hafen, der heute größtenteils gewerblich und industriell genutzt wird, zu entwickeln.
Wie viele andere Städte im Ruhrgebiet weist auch Dortmund eine spannende, wechselvolle Industriegeschichte auf. Die „Route der Industriekultur“ verbindet Orte im Ruhrgebiet mit ehemaliger industrieller Nutzung und macht sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Genau hier knüpft der Entwurf an: Der Dortmunder Hafen hat ein großes Potential, sich in dieses Netzwerk einzureihen.
Der behutsame Umgang mit dem Bestand ist ein bedeutender Teil des Entwurfs. Sowohl historische Hafenund Speichergebäude als auch Container, Kräne und Schienen werden in den Entwurf integriert, um den Charakter des Hafens zu wahren. Gleichzeitig werden aktuelle städtebauliche Entwicklungen im Gebiet, bestehende gewerbliche Nutzungen sowie kulturelle, alternative Projekte vor Ort in die Planung miteinbezogen. Ein weiterer Entwurfsbaustein ist die großmaßstäbliche Verknüpfung qualitätsvoller Grünräume sowie die Einbindung in den regionalen Kontext. Der entstehende Gleispark im Westen bietet das Potential, mit dem Gelände der IGA 2027 und anderen Orten der Industriekultur, wie beispielsweise der Kokerei Hansa, verknüpft zu werden.
Mehr Infos unter:

https://schlaun-forum.de/wettbewerbe/20212022-2/
https://www.wettbewerbe-aktuell. de/ergebnis/10-schlaun-wettbewerb-2021-2022-trilogie-fur-dortmund-160322#resultInfo

Anerkennungspreis
Schlaun-Wettbewerb 2022

WILDE BEGRÜNUNG entlang der BESTEHENDEN
SCHIENENSTRUKTUR
STRUKTUR DES ENTWURFS
Der behutsame Umgang mit dem erhaltenswerten, charaktergebenden Gebäudebestand gibt die Strukturierung des Gebietes vor. Die Blockstrukturen, die das Gebiet verdichten und qualitatives Wohnen im Hafen ermöglichen, orientieren sich an den umgebenden Quartieren im Osten des Hafens. Im Norden leitet die aufgelöste, kleinteilige Bebauung in den angrenzenden Park über.
SCHIENENSTRUKTUR IM HAFEN
Ausgehend vom Schienennetz im Hafen, auf dem nach der Stilllegung teilweise Bäume gewachsen sind, entwickelt sich die „Railscape“: Ein Netzwerk aus Fußund Radwegen, welches von Grün- und Freiräumen begleitet wird, verknüpft verschiedene Plätze und Quartiere miteinander und stellt die Anbindung zum Fredenbaumpark im Norden und zum neu entstehenden Gleispark im Westen her.
SCHWERPUNKT
PRODUKTION/GEWERBE
KULTUR/KREATIVITÄT
SPORT/FREIZEIT
ARBEITEN/BÜROS
QUARTIERSTREFFPUNKT: MARKTHALLE
FREDENBAUMPARK
MIV UND BUSSE
RAILSCAPE-TRAM
SHARED SPACE
FUß-UND RAD
MOBILITY HUBS
ÖPNV HALTESTELLEN
NUTZUNGSSCHWERPUNKTE
Auf Grundlage vorhandener und neuer Funktionen entstehen Promenaden mit verschiedenen Schwerpunkten: Im Südwesten liegt der Fokus auf urbaner Produktion und Gewerbe. Entlang der Hauptachse, beginnend am Alten Hafenamt, erstreckt sich die Kulturpromenade, an der Filmstudios, Museen und der Kreativcampus liegen. An der Wasserpromenade bietet ein Grünstreifen Sport- und Freizeitangebote.
MOBILITäT
Durch ein dichtes Netzwerk aus Fußund Radwegen entlang der Railscape wird der Verzicht auf das Auto ermöglicht. Die Rolle der Schienen als Bewegungsraum wird somit beibehalten. Zusätzlich sorgt der Ausbau des ÖPNV für eine gute Anbindung des Hafens an die angrenzenden Quartiere, die Innenstadt, den Fredenbaumpark im Norden und den neu entstehenden Gleispark im Westen.
GLEISPARK

URBANE PRODUKTION
WASSERPROMENADE
QUARTIERSTREFFPUNKT: KREATIVCAMPUS
ALTES HAFENAMT
QUARTIERSTREFFPUNKT: VERANSTALTUNGEN
STäDTEBAULICHER ENTWURF COBE
INDUSTRIERELIKTE UND GEBäUDESTRUKTUR
Neben den Schienen bilden auch weitere Relikte der Industrie Ausgangspunkte für die zukünftige Entwicklung des Hafens.
Die Industriehallen am Wegenetzwerk werden umgewidmet und durch kulturelle und gemeinschaftliche Nutzungen im Zusammenspiel mit den neuen Gebäuden zu besonderen Treffpunkten der Quartiere. So werden die ehemaligen Industrieorte als Kulturorte etabliert, die weiterhin von der Geschichte Dortmunds erzählen. Entlang des Verlaufs der Railscape bleibt dieser historische Bezug durch die Integration der Kräne und Container in das Landschaftsbild stets erhalten.
Das Gebiet wird durch eine Blockstruktur verdichtet, die sich an den umgebenden Quartieren im Osten des Hafens orientiert. Das Aufeinandertreffen von Gebäuden aus verschiedenen Epochen gibt dem Stadtgebiet einen eigenen, spannungsvollen Charakter.

KULTUR- UND KREATIVPROMENADE
WASSERPROMENADE
üBERDACHTER CAMPUSPLATZ MIT AUSSTELLUNGS-/ CAFé-PAVILLONS
BEGRüNTE DACHTERRASSEN FYNAL FILMPRODUKTION
Isometrie Kreativcampus als Herzstück des Hafens

NUTZUNGEN TYP „BLOCK“
EG: ÖFFENTLICHE FUNKTIONEN (EINZELHANDEL, KITAS, ETC.)
OGS:18 WOHNUNGEN PRO GESCHOSS: 35, 70 und 104m², 1 GEMEINSCHAFTSRAUM PRO GESCHOSS

NUTZUNGEN TYP „WINKEL“
EG: ÖFFENTLICHE FUNKTIONEN (BIBLIOTHEK, MENSA, WERKSTäTTEN, ATELIER- ODER ARBEITSRäUME), ZUSAMMENSCHALTBARE
EINHEITEN MIT 180 - 280m²
OGS: CO-WORKING ODER ARBEITSRäUME, CLUSTER-WOHNUNGEN
NUTZUNGEN TYP „TURM“
EG: 255m², ÖFFENTLICHE FUNKTIONEN (WERKSTäTTEN, KITAS, EINZELHANDEL, GASTRONOMIE)
OGS: WOHNUNGEN mit 55, 75m² und GEMEINSCHAFTSWOHNUNGEN 135m²

„Der Wert dieser Arbeit liegt in der klaren Strukturierung der Hafeninsel durch Grün- und Freiräume, die sich an der Wasserkante entlangziehen und im Norden eine Grünanbindung an den Fredenbaumpark schaffen.
Die entstehenden Grünflächen entlang des Hafenbeckens bieten ganz neue Erlebnisräume und Auftenthaltsqualitäten. Mit der Umnutzung der alten Shedhalle im Zentrum des Gebiets wird zudem Bezug zum Bestand genommen und der hier vorgeschlagene Kreativcampus hat Potential, der Entwicklung des Gebietes einen wichtigen Impuls zu geben.“

Die Gebäudetypologien reagieren auf die Railscape und den historischen Bestand. In räumlicher Nähe zu der umgenutzten Shed-Halle im Zentrum des Kreativcampus‘ werden durch aufgelöste Gebäudestrukturen Plätze geschaffen. Hier verorten sich öffentliche Nutzungen wie Bildungseinrichtungen, Einzelhandel und Nahversorgung oder Büro- und Atelier-Räume. Wohnblöcke bieten private Innenhöfe. Durch eine hohe Nutzungsdurchmischung bildet sich ein neuer, lebendiger Stadtteil mit kurzen Wegen aus.
Schnitt Kreativcampus M1:500
Der Kreativcampus verleiht dem gesamten Gebiet einen neuen Schwerpunkt. Kreativität, Kunst und Kultur bilden einen großen Spielraum für Innovation und Diversität. Mit dem vorgeschlagenen Angebot geht der Entwurf auf den konkreten Bedarf an alternativen Orten mit freien Entwicklungsmöglichkeiten der Nordstadt Dortmunds ein.
Eine Vielfalt an Grün- und Freiraumangeboten schafft zudem öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität, die vielfältige Nutzungen ermöglichen. Gleichzeitig bietet die Gestaltung der Freiflächen Habitate für Flora und Fauna, mehr Biomasse und somit auch mehr Klimawirksamkeit. Durch die Vernetzung der Grünräume entsteht ein Biotopverbundsystem, welches Raum für Mensch, Pflanze und Tier lässt.
Das Freiraumkonzept der Railscape ist auf weitere Industrieareale in Dortmund übertragbar. Diese Areale stellen ein großes Potential für die zukünftige Stadtentwicklung, Nachverdichtung und Innenentwicklung der Stadt dar.
Ausstellungs-Pavillon

Gemeinwohlorientierte Umnutzung einer leerstehenden ehemaligen Kaserne in Braunschweig
Betreuung: Prof. Dr. Tatjana Schneider Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt 04/2022 - 06/2022



In diesem sechswöchigen Kompaktentwurf haben wir uns zunächst theoretisch mit Textlektüren dem Thema „Gemeinwohl“ genähert und in wöchentlichen Besprechungen als Gruppe diskutiert, was mit dem ehemaligen Kasernengebäude in der Grünewaldstraße passieren könnte.
Das Gebäude wurde in den 1930er-Jahren gebaut, nach dem 2. Weltkrieg verschieden genutzt und steht nun seit über zehn Jahren leer. Es liegt direkt zwischen einem beliebten Wohnviertel und einem Park und ist durch seine Lage in der Stadt prädestiniert dafür, verschiedene Funktionen statt nur Büronutzung zu beheimaten.
Anschließend an unsere Gruppenbesprechungen und einen Workshop mit der denkstatt sàrl, habe ich die folgenden 10 Thesen entwickelt, wie eine gemeinwohlorientierte Umwidmung der ehemaligen Kaserne aussehen könnte.
2. Partizipation und prozesshafte Entwicklung:
Das Projekt und die genaue Nutzungsverteilung wird in der Planungswerkstatt in Haus A phasenweise und partizipativ durch einen Verein geleitet. Auf diese Weise wird das Projekt auch im Betrieb evaluiert und weiterentwickelt.

10 THESEN DES GEMEINWOHLS
1. Nicht-Gewinnorientierung:
Die Entwicklung des Projektes mit einer Genossenschaft und einer Stiftung entzieht das Gebäude langfristig der Spekulation und gewährleistet Inklusivität und Offenheit über einen langen Zeitraum.

4. Funktionsmischung:
Produktion, Kunst, Kultur und Wohnen unter einem Dach

5. Bewahrung der Identität und Geschichte des Gebäudes:
Die Straßenfassade wird von außen belassen, wie sie ist. Rückwärtig an der Südseite wird eine Pufferzone mit Wintergärten angebaut
7. Robustheit:
Die Trennwände des Gebäudes werden teilweise herausgenommen, die Tragstruktur und Anschlüsse stehengelassen.
8. So wird größtmögliche Flexibilität und Offenheit im Prozess erreicht: Anpassbarkeit für verschiedene Wohnungstypen
70 Fenster: Ausbau und Wiedereinbau als Kastensystem
9. Zirkuläres Bauen:
Wiedereinbau in den späteren Wohnungen Weiterverkauf der restlichen Türen
3. Inklusivität:
Wird durch die Funktionsmischung und Partizipation, Barrierefreiheit sowie Beschilderung und Angeboten in mehreren Sprachen gewährleistet.

6. Gemeinschaft und Austausch:
Große Gemeinschaftsflächen und -Räume, die gemeinsam gestaltet, genutzt und gemietet werden können, bieten Räume für Begegnungen und zusammen mit der Nutzungsmischung einen Mehrwert für die Nachbarschaft. Durch verschiedene Privatheitsgrade kann der Wunsch nach Interaktion mit anderen oder Rückzug und Ruhe je nach Bedürfnis der NutzerInnen und BewohnerInnen erfüllt werden.

Einlagerung und Wiederverwendung der demontierten Bauteile
RücklaufRücklauf
10. Ressourcenschonung und Energieeffizienz:
RücklaufVorlauf
Fernwärme Vorlauf Fernwärme Rücklauf
Das Gebäude wird für die zukünftige autonome Energieversorgung vorbereitet und nur in den Teilen, in denen gewohnt wird, ertüchtigt.
temporär + gemeinschaftlich genutzte Räume
Ertüchtigung der zum Wohnen genutzten Bereiche
250 Türen: Ausbau und Zwischenlagerung im UG
Zukunft Wohnen Housing Futures Diagramme Zirkuläres Bauen + Energiekonzept temporär + gemeinschaftlich




Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow
Institute for Sustainable Urbanism
Sofie Eichler & Svea Schumacher
April 2021 - Juli 2021
Urban Lab Weststadt:
Experimenteller städtebaulicher Entwurf auf verschiedenen Maßstabsebenen zur Nachverdichtung einer Großwohnsiedlung und Verbesserung der Wohnqualität
Die Weststadt ist eine Großwohnsiedlung in Braunschweig, die durch große Verkehrsadern abgekoppelt von der restlichen Stadt ist. Sie ist in fünf Nachbarschaften eingeteilt, welche abschnittsweise in den 1960er bis 1980er Jahren errichtet wurden und unterschiedliche Qualitäten aufweisen, aber zur Zeit kaum miteinander interagieren. Trotz verschiedener Gebäudetypologien bleibt das Gesamtbild, auch aufgrund einer mangelnden Funktionsmischung, sehr monoton. Zudem fehlt es an Orientierungspunkten und einer guten Anbindung an andere Stadtteile.
Das Entwurfsgebiet, das Emsviertel und das nördliche Donauviertel, bietet räumliche Nähe zur Stadt und mögliche künftige Anknüpfungspunkte.
Das Ziel auf der großmaßstäblichen Ebene ist die Verbindung der Weststadt zum Ringgleis; ein stillgelegtes Gleis in Braunschweig, das heute als Fuß-und Radweg verschiedene Stadtteile miteinander verbindet. Der Entwurf überträgt dieses Konzept auf die Weststadt, um so die Verbindung der Nachbarschaften und die Mobilität in der Weststadt zu stärken.
Durch den durchlaufenden Fuß- und Radweg werden Orte wie Spielplätze, öffentliche Gebäude und besondere Grünräume miteinander verknüpft. Gleichzeitig besitzt der Weg durch seine Farbe, seine Materialitäten und das Mobiliar einen hohen Wiedererkennungswert und hilft bei der Orientierung in der Weststadt. Er ist umgeben von Grünräumen mit unterschiedlichen Qualitäten.
über die reine Verbindung von Orten hinaus bietet der Pfad neue Zentren mit thematischen Schwerpunkten sowie verschiedenen Freiräumen, die unterschiedlich genutzt werden können und so Treffpunkte und Aufenthaltsmöglichkeiten für die AnwohnerInnen darstellen. Entlang des Weges entstehen Zonen der Bewegung und Zonen des Verweilens.
Neben der Freiraumgestaltung und landschaftsarchitektonischen Elementen tragen auch die neuen Gebäude dazu bei, die bisher undefinierten Außenräume besser zu fassen und zu bespielen.
In der ersten Entwurfsphase entstehen auf Freiflächen enlang des Pfades durch Ensembles aus Punktgebäuden und Wohnhochhäusern auf Sockeln mit öffentlichen Funktionen neue Zentren, die Wohntypologien wie beispielsweise Single-Wohnungen und barrierefreie Wohnungen beinhalten. Gleichzeitig bringen diese Gebäude neue Funktionen in die Weststadt und bieten Anlaufstellen und Orientierungspunkte.

ZEILENBAUTEN
Da es sich bei „Urban Lab Weststadt“ um einen maßstabsübergreifenden städtebaulichen Entwurf handelt, haben wir den Gebäudebestand genauer analysiert, um uns nicht nur auf der städtebaulichen, sondern auch auf der architektonischen Ebene der Frage zu nähern, wie die Wohnqualität in der Weststadt verbessert werden kann.
Ausgehend von den vorgefundenen Gebäudetypologien in der Weststadt haben wir einen Katalog mit möglichen architektonischen Interventionen entwickelt. Die Auswahl zeigt hier eine Reihe von Ideen für Interventionen an Zeilenbauten, die vor allem im Donauviertel zu finden sind. Im zweiten Schritt des Entwurfs sind Eingriffe an den Bestandsgebäuden aus dem Interventionskatalog entlang des Pfades geplant, um bestehende Wohnungen zu modernisieren, zu erweitern und den Bestand um neue Wohnformen und -angebote zu ergänzen. Diese wurden ausgehend von den verschiedenen Architekturtypologien der beiden Viertel entwickelt und stellen verschiedene Möglichkeiten zur Nachverdichtung oder Erweiterung der Gebäude dar.
Als wiederkehrendes Element finden sich in allen Wohnungen großzügige Balkonflächen, die von den BewohnerInnen ausgestaltet werden können und große Gemeinschaftsbereiche in Form von Terrassen oder als Wohnküchen in den Clusterwohnungen. Die neuen Gebäude haben eine einheitliche Architektursprache und stellen eine Ergänzung und ein „Plug-In“ zum Bestand dar. Zudem können sie als Katalysator für weitere Entwicklungen in der Weststadt dienen.
Rooftop gardens on flat roofs
Gastronomy on flat roofs
Fragmentationfree space in between
Integrating functions for daily supply in a corner
Fragmentationnew use in between
Dismantling (partly)
Adding openings (doors or windows)
Die neue Architektur ist im Gegensatz zum Bestand eher leicht, offen und transparent und bietet Aneignungsspielräume, die heute noch nicht zur Genüge in der Weststadt vorhanden sind. Die architektonischen Eingriffe an den Bestandsgebäuden und die Ausgestaltung der Freiräume entlang des Pfades bieten ein gesamtheitliches Konzept, das der Weststadt einen neuen Charakter verleiht.
Umnutzung eines leerstehenden Kaufhauses
Betreuung: Prof. Dr. Tatjana Schneider & Prof. Dr. Norman Hack Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt & Institut für Tragwerksentwurf, TU Braunschweig 10/2020 - 03/2021
Im Oktober 2020 schloss das ehemalige Kaufhaus Galeria-Kaufhof am Bohlweg in Braunschweig. Das Gebäude befindet sich in der Innenstadt zwischen einer vielbefahrenen Straße, dem Bohlweg, und dem kleinteiligen, mittelalterlichen Magniviertel.
Im Wintersemester 2020/21 haben wir uns in Gruppen- und Einzelarbeit mit der Geschichte der Kaufhäuser, den Entwicklungen in unseren Innenstädten, zunehmendem Leerstand und möglichen Zukunftszenarien für das ehemalige Warenhaus beschäftigt. Ausgewählte Arbeiten wurden vom 26.-28. März 2021 in einer Schaufensterausstellung präsentiert.
In meinem Entwurf „Reframe Galeria“ schlage ich verschiedene Maßnahmen vor, wie man das Gebäude öffnen und unter Einbeziehung lokaler Initiativen flexibel nutzen könnte.



Der Entwurf sieht vor, die komplett geschlossene Fassade zu öffnen und teilweise nach hinten zu versetzen, sodass Loggien entstehen. In dieser äußeren Zone liegen ebenfalls die Treppenhäuser und die Versorgungsschächte des Bestands, sodass diese zur bedienenden Zone wird: Sie beinhaltet die Erschließung, Fluchtwege sowie feste Funktionen wie Sanitäranlagen und Gemeinschaftsküchen, die von zukünftigen MieterInnen geteilt werden können.
Die charakteristischen Hortenkacheln bleiben dem Gebäude erhalten. Es entstehen besondere Lichtsituationen, wenn die Fassade geöffnet wird und Licht durch die Kacheln ins Innere des Gebäudes fällt. Die Vielseitigkeit dieses Systems erlaubt eine spannende, abwechslungsreiche Fassadengestaltung, die je nach Bedarf und Nutzung im Innenbereich angepasst werden kann.
Ausgangszustand: geschlossene Fassade + Hortenkacheln
1) Rückbau Horten-Fassade, Fenster in der Fassadenebene
2) Loggien mit Horten-Brüstung: Aussicht + Interaktion mit dem Außenraum
3) lichtdurchlässiges Horten-Cobogó: Dämmung + wiederverwendete Fenster + Hortenkacheln
4) Loggien: zurückversetzte Fassade mit Brüstung
5) „Wintergarten“: verschiebbare Wände aus Polycarbonat
UMLAUFENDE LOGGIA ALS BEGEGNUNGSZONE
Die loggienartige Zone, die durch das Zurückversetzen der Fassade entsteht, bietet einen Aufenthalts-, Begegnungs- und Kommunikationsbereich, der auch zum gemeinsamen Arbeiten, durch Werkstätten, kleinere Büros, Studierende oder KünstlerInnen genutzt werden kann. Durch diese Maßnahme wird den BesucherInnen und MieterInnen ein Ausblick auf die Stadt ermöglicht.
Die Hortenkacheln der ehemaligen Kaufhausfassade werden im Innenraum für Trennwände und Möbel wiederverwendet.
Während sich in der äußeren Zone die festen Funktionen wie Versorgung, Erschließung, Fluchtwege und Sanitär befinden, soll das Innere des Gebäudes so flexibel wie möglich sein und mit verschiedenen Raumgrößen Räume für unterschiedliche Bedarfe und Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Dieses System an Ausbaumöglichkeiten ermöglicht ein breites, durchmischtes NutzerInnen- und MieterInnenspektrum.

Blick aus dem Innenraum auf die Innenstadt Braunschweigs.
Lohmühlenmarkt
Prof. Volker Staab IAD

Auf der Lohmühleninsel in Berlin soll ein Markt zum Arbeiten, Einkaufen, Erholen und Wohnen geschaffen werden. Dieser soll als sozialer Treffpunkt und als Austauschort von Waren und von Ideen dienen und ein vielfältiger, offener Ort sein, der vor allem auch die Zugänglichkeit zum Wasser für jeden gewährt und dort qualitativen öffentlichen Raum bietet. Auf dem Markt sollen sich verschiedene Alters- und Bevölkerungsgruppen vermischen, was öffentliche Räume, die Gelegenheiten für Begegnungen bieten, erfordert.
Der Entwurf gibt der Lohmühleninsel eine neue Struktur, schafft Zugänge und öffnet das Gebiet. Dabei werden die Bestandsgebäude sowie die kleinteiligen Strukturen am Flutgraben erhalten und miteinbezogen. Dort haben sich kleine Bars, Clubs und Restaurants angesiedelt, die aus einem Geflecht von kleinen selbstgebauten Terrassen, Stegen und Treppen bestehen und einzigartige Atmosphären bieten.
Die Verwebung findet nicht nur mit der Umgebung statt, sondern auch im Markt selbst. Dazu gibt es ein Wegenetz als Erschließungssystem. Die zentrale Haupterschließung beginnt an der Straße Vorm Schlesischen Tor und begleitet die BesucherInnen mit einer Abfolge von Holzrahmen durch den ganzen Markt bis zum Spreeufer. An diesem Weg befinden sich die Produktionsorte.
Wegesystem
Produktion
Verkauf + Wohnen
Gastronomie
Freiflächen
Anbauflächen
Plätze
Piktogramme Funktionsverteilung
Flutgraben




Mischtypologie Verkauf & Wohnen:
Erschließung der Wohnungen über Pergola-Struktur

Neben der Produktion gibt es noch zwei weitere Gebäudetypologien: den Verkauf im Erdgeschoss mit darüberliegenden Wohnungen und die Gastronomie. So gelingt die Schaffung eines langen Nutzungszyklus‘ der Insel über den Tag hinweg. Das Wegenetz aus Holzrahmen verbindet die Gebäude dabei miteinander.
Der Lohmühlenmarkt setzt sich mit der Verarbeitung von Nutzhanf auseinander. Der schnell wachsende Hanf hat in Deutschland optimale Bedingungen zum Wachsen. Zurzeit fehlt es nur noch an Verarbeitungsorten - das soll sich auf der Lohmühleninsel ändern. Hier soll gezeigt werden, wie aus einer Pflanze sowohl Lebensmittel als auch Textilien hergestellt werden können.
Typologie Produktion:
Fassade Holzlamellen
Einblicke für den Besucher durch Betreten der zweiten Ebene möglich
Längsschnitt
Gastronomie:
Nutzung der Dachterrasse
Die Hanffasern werden zu Textilien verwebt und im Anschluss direkt verkauft. Die Samen der Hanfpflanze werden in der Brauerei zu Hanfbier weiterverarbeitet. Durch Einblicke in die Produktion auf einer zweiten Ebene können die BesucherInnen erfahren, wie die Waren hergestellt werden, diese dann im Anschluss probieren und direkt erwerben. Diese Informationsmöglichkeit über die Produkte schafft Transparenz und Vertrauen.
Zudem gibt es auf dem Lohmühlenmarkt Platz für Veranstaltungen, wie zum Beispiel die zahlreichen Quartiersplätze oder den Gemeinschaftsraum, wo Workshops zur Produktverarbeitung und Kochkurse angeboten werden.
Prof. Werner Kaag
Institut für Baukonstruktion, TU Braunschweig
Sofie Eichler & Svea Schumacher 10/2018 - 02/2019


Am alten Nordbahnhof in Braunschweig soll ein Bicycle Innovation Lab für ein junges Fahrrad Start-Up entstehen. Dort sollen neue Fahrradtypen erforscht und entwickelt werden und die Neuentwicklungen der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Das Grundstück liegt direkt am Ringgleis, einem stillgelegten Gleis, das heute als Fuß- und Radweg genutzt und gut angenommen wird. Das Ringgleis definiert in unserem Entwurf Ausrichtung und Lage des Gebäudevolumens.
Um die Prägnanz des Gleises hervorzuheben, wird dieses zu einem „Erschließungsstreifen“, auf dem sich die Eingänge für alle verschiedenen Nutzergruppen des Gebäudes auf zwei Ebenen befinden. Eine Rampe führt dabei an der Südfassade des Gebäudes in das zweite Geschoss und bildet eine einladende Geste aus.
Erschließungsstruktur und Bewegungsströme sind längs ausgerichtet und vereinen alle verschiedenen Funktionen miteinander.
Das Dach greift als einheitliche Form über alle Nutzungen. Durch die Platzierung von First- und Traufpunkten lässt sich ablesen, an welchen Stellen Nutzungswechsel stattfinden.
Piktogramm Zugänge: Ringgleis als Erschließungsstreifen
Piktogramm Zugänge Ansicht

Piktogramm Funktionen
Piktogramm Dachform


Prof. Werner Kaag
Institut für Baukonstruktion
TU Braunschweig
Wintersemester 2018/19

Zur Straße hin orientiert sich der Fahrrad-Showroom mit einer offenen Fassade und einem Dachüberstand. Es schließt sich ein kleinerer Körper mit dienenden Zonen im EG und Büros im OG an. Dieser wiederum grenzt an ein großes Volumen, das Lager und Werkstatt beherbergt.
Am Ende findet sich ein zweites kleines Volumen, in dem sich dienende Zonen im EG und die DIY-Fahrradwerkstatt im Obergeschoss befinden.
Der Wechsel zwischen Privatheit und öffentlicher Zugänglichkeit wird auch in der Fassade deutlich:
Eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Holzlamellen umhüllt das Gebäude und erzeugt somit ein harmonisches Bild über die Länge des Grundstücks hinweg. Ein Gradient im Abstand der Holzlamellen spiegelt dabei die verschiedenen Zonen innerhalb des Gebäudes wieder.
Die zum Mittelweg ausgerichtete offene Fassade ermöglicht dem Showroom wertvolle Ausstellungsfächen.
Die andere Querfassade hingegen ist geschlossen, dort setzt sich der Dachaufbau fort.
Prof. Werner Kaag
Institut für Baukonstruktion
TU Braunschweig
Wintersemester 2018/19
Auch im Innenraum dienen Holzlamellen als Strukturierungselement und erlauben Einblicke in andere Bereiche.
Oberlichter sorgen für die zusätzliche Belichtung der oberen Geschosse.
In der Konstruktion werden Prinzipien angewendet, die wiederholt auftreten. Grundlage hierfür ist die Bauweise aus Holz. Die Dachkonstruktion wird aus Fachwerkbindern gebildet, welche in Stützen, die als Zange funktionieren, liegen. Die statischen Höhen der Binder sind jeweils an die Spannweite angepasst.
Die Innenwände sind als Holzständerkonstruktion ausgebildet.
Die Entwässerung erfolgt über eine Kehlentwässerung mit angrenzenden Fallrohren.
Der Entwurf stellt in einem harmonischen Bild das Zusammenspiel der Nutzungen dar, was durch die Fassade und die Dachform verstärkt wird.
Traditionelle Konstruktionsprinzipien finden eine innovative und einladende Form.
Beitrag zur Publikation „Grenzen des Bauens – Folgen der Massenproduktion von Stadt und die Alternativen“. Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik, Prof. Uwe Brederlau, TU Braunschweig
Betreuung: Larisa Tsvetkova 2020
„Bauen wird nicht nur in der Architekturausbildung und -praxis als ein Allheilmittel gesehen. Im Kontext der Wohnungskrise fordern die Wirtschaft, die Stadtgesellschaft und die Politik mehr Bauen. Mit der Globalisierung des Immobilienmarktes sind nun auch Gebäude zu einer Ware geworden, die als Kapitalanlage vermehrt werden will. Die Folgen des Wachstums auf einem begrenzen Planeten spüren wir bereits deutlich. Auch die Ressource Boden wird immer knapper, wie auch der Zugang zu Lebensräumen in unseren Städten. Die Herstellung der Masse an Neubau alleine bietet keineswegs eine Lösung. Diese Publikation ist ein Versuch, die Grenzen und Folgen des Bauens zu verstehen und Alternativen aufzuzeigen: wie wir nicht mehr bauen, sondern klüger. Wie wir nicht neue Flächen schaffen, sondern das nutzen, was da ist. Wie wir Gebäude nicht als Geschäft für Wenige, sondern als Gemeingut für Viele behandeln.“
Publikation online einsehbar unter:
http://www.tu-braunschweig-isl. de/STAEDTEBAU_UND_ENTWURFSMETHODIK/wp-content/ uploads/2020/07/2020_ISE_GrenzendesBauens_Publikation_web_ds.pdf


Publikation „Bunte Welt - Spielräume des Alltags“.
Institute of Media and Design, TU Braunschweig
Betreuung: Wolfgang Zurborn
2022
Die Stadt bietet als Bühne des Alltags die Möglichkeit, die eigenen überzeugungen nach außen zu tragen, sei es durch die eigene äußere Erscheinung, dem Ausüben von Aktivitäten, der Interaktion oder auch Nicht-Interaktion mit anderen Menschen.
Das Aufeinandertreffen von individuellen Spielräumen und kollektiven Regeln wird vor allem in der Stadt, im öffentlichen Raum, sichtbar.
Wo gibt es in der Stadt Spiel- und Freiräume? Wie und von wem werden sie genutzt? Und was bewirken sie?
Diese Arbeit dokumentiert Orte in der Stadt, die gewisse Spielräume für Gebrauch, Aneignung und Aufeinandertreffen bieten. Sie dokumentiert außerdem Spuren, die in der Stadt sichtbar sind. Durch jede Spur, die im Stadtraum hinterlassen wird, wird dem Ort eine persönliche Bedeutung gegeben und eine Botschaft hinterlassen, die wiederum eine Reaktion hervorrufen kann. Somit kann die Interaktion mit der Stadt als ein Ausdruck eines Verständnisses interpretiert werden, welches die Stadt als ganzes als Spiel- und Möglichkeitsraum und auch als Kommunikationsraum begreift.
Vielerorts gibt es noch nicht ausreichend Spiel- und Freiräume. Gerade das Durchbrechen der kollektiven Regeln und Normen stellt dort ein Spannungsmoment dar.


Das Brechen der Regeln oder das Anders-Nutzen der Räume zeigt aber auch, dass das Bedürfnis nach mehr individuellem Spielraum in der Stadt groß ist und auch, dass es in der Stadt noch viel mehr Spielräume geben könnte und sollte. Räume, die anders genutzt, angeeignet, bespielt und verändert werden können.
Publikation online einsehbar unter:
https://issuu.com/sveaschumacher/ docs/20220621_brosch_re_issuu
schrill e.V. - 23. Juli 2022
Im Sommer 2022 fanden im Rahmen einer Veranstaltungsreihe entlang des Braunschweiger Ringgleises verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt. So auch diese Veranstaltung am Spielplatz an der Ernst-Amme-Straße, die durch unseren Verein schrill e.V. organisiert wurde. Es gab Kuchen und herzhaftes Essen, Musik, ein buntes Mitmachprogramm und einen Siebdruckworkshop.

Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS)
TU Braunschweig
März 2021

Mehr Infos unter:
https://www.instagram.com/kulturamringgleis/
Instagram:
@kulturamringgleis
@schrill.bs


Im Wintersemester 2020/21 haben wir uns anlässlich der Schließung des Galeria-Kaufhauses in Braunschweig in Seminaren und Entwürfen mit der Geschichte der Kaufhäuser und mit Leerstand in der Innenstadt auseinandergesetzt und daraufhin verschiedene Formate entwickelt, die von möglichen (utopischen) Zukünften für das ehemalige Galeria-Kaufhaus erzählen. Die Ergebnisse unserer Entwürfe und Seminare haben wir vom 26. bis 28. März 2021 in einer Pop-Up-Ausstellung in einem Schaufenster eines Leerstands am Waisenhausdamm in Braunschweig der Öffentlichkeit präsentiert. Der Leerstand wurde bereits häufiger vom Konsumverein mit Kunstausstellungen bespielt und so fand diese Ausstellung auch in einer Kooperation mit dem Allgemeinen Konsumverein e.V. statt.

Weitere Infos unter:
https://www.gtas-braunschweig.de/ interacting/detail/institut-fuer-oertliche-angelegenheiten
https://www.tu-braunschweig.de/abu/ aktuelles-und-termine/news-detailansicht/gtas-wider-den-leerstand-ausstellungseroeffnung-freitag-26-maerz

Initiative schau.fenster
Februar - März 2021
Zur gleichen Zeit haben wir das schau.fenster-Projekt unserer Initiative schau.fenster durchgeführt. Dabei haben wir vom 9. Februar bis zum 15. März 2021 in fünf leerstehenden Schaufenstern der Braunschweiger Innenstadt Videoarbeiten von 17 KünstlerInnen aus Braunschweig und Umgebung gezeigt. Auf diese Weise wurden die Kunstwerke im öffentlichen Raum kostenlos zugänglich gemacht, als alle Theater, Kinos, Museen und Kultureinrichtungen pandemiebedingt geschlossen bleiben mussten. Gleichzeitig konnten die lokalen KünstlerInnen durch eine Förderung finanziell unterstützt werden. Das Projekt fand in Kooperation mit dem BBK, dem Sandkasten der TU Braunschweig und dem Sonnensystem (Umwelt- und Kulturverein) statt und wurde durch die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz unterstützt. Gemeinsam mit den weiteren Projektmitgliedern war ich für die Organisation des Projektes zuständig, außerdem für die Auswahl und Kuration der Beiträge, sowie für die Vorstellung der KünstlerInnen auf unserem Instagramkanal.
Mehr Infos unter:
Instagram: @schau.fenster
https://magazin.tu-braunschweig.de/ event/schau-fenster/
https://www.sandkasten.tu-braunschweig.de/projekte/schau-fenster





