pura. surselva.

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pura. surselva. Das Gästemagazin aus der Tourismusregion Surselva


Eine unserer ĂźberfĂźlltesten Pisten.

Wenige

r. h e m t s i r Le u t e

Jetzt Winterferien in Brigels und Obersaxen buchen: www.surselva.info


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Erlebbar machen, wie es früher war Lieber Jules, wie ist es dazu gekommen, dass die «Tegia Rasuz», diese nostalgische Alphütte, mitten in Brigels steht und zum Museum geworden ist?* JULES: Ich und mein Cousin Maurus lieben Gegenstände aus alten Zeiten. Wir sammeln solche seit 40 Jahren mit Leidenschaft. Die Gegenstände wurden immer grösser und irgendwann gehörte auch diese Maiensässhütte dazu. Vor einiger Zeit haben wir sie auf dem Maiensäss abgebaut, im Dorf wieder aufgebaut und zum «lebendigen» Museum aus früheren Zeiten gemacht. Machst Du auch die Erfahrung, dass die Leute vermehrt Interesse an vergangenen Zeiten und alten Kulturen haben? Ich sehe in verschiedenen Bereichen, dass sich die Leute wieder an früher orientieren. Wenn ich sehe, wie unsere Vorfahren Kleider hergestellt haben … sie haben sich von Grund auf bei der Natur bedient. Heute weiss man ja nicht, woher die Textilien kommen. Darum legen die Leute wieder Wert darauf, mehr über die Herkunft der Produkte zu wissen. Man will nicht nur gute Qualität, sondern auch Nachhaltigkeit. Ich habe gerade letzte Woche einem Nachwuchskoch aus dem Dorf ein tolles altes Rezept gezeigt, wie man damals Ravioli machte … Wie sich dieser Trend widerspiegelt, siehe Fortsetzung des Interviews mit Jules Cathomas auf Seite 18.

*  mit Jules Cathomas sprach Silvan Gabriel von der Surselva Tourismus AG 3


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Ein Blick hinter die Kulissen 12

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Der Schneeteppich entlang dem Rhein

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Auf Brettern, die die Welt bedeuten

Lustwandeln im Tal des Lichts 36

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Inhalt 6 Schneeparadies Obersaxen: Auf Brettern, die die Welt bedeuten 12 Brigels – Allzeit bereit: Ein Blick hinter die Kulissen 18

Ein kulinarischer Blick zurück mit Jules

20 Abtauchen im märchenhaften Safiental 24

Die Surselva-Skigebiete auf einen Blick

30 Sumvitg und Trun: Der Schneeteppich entlang dem Rhein 26 Als in Ilanz noch Ski produziert wurden

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Als in Ilanz noch Ski produziert wurden

Die Val Lumnezia auf guten Wegen: Lustwandeln im Tal des Lichts

40 Die Zweitheimischen als Surselva-­Botschafter

Abtauchen im märchenhaften Safiental 20

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Impressum Herausgeberin: Surselva Tourismus AG Redaktion: Cornelius Raeber, Viaduct Auflage: 32 000 Exemplare Design und Produktion: Viaduct, viaduct.ch Fotografie: Nordlichtphoto.com, Barbara Steinmann, Safiental Tourismus, Werner Stucki, Paul Gartmann, Roman Clara, Lotar Tomaschett, Susi Rothmund, Marc Weiler Photography, Dani Ammann Photography, Mäsi Volken und weitere Fotografen

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OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

Obersaxen Mundaun

Ab auf die Insel ! Obersaxen Mundaun bietet ein reichhaltiges Skisport-Menü.

Skirennfahrer Carlo Janka präsentiert seine Heimat.

«Es waren jeweils besondere Tage, wenn wir Kinder im Spätherbst den nahen Winter spüren und erahnen konnten», erzählt der Obersaxer Skirennfahrer Carlo Janka. «Denn Schnee kann man riechen», weiss Janka, der im Ortsteil Miraniga aufgewachsen ist und sich gerne an seine Kindheit und die Zeit vor den Wintersaisons erinnert. «Die Zwischensaisons im November waren oft sehr trist, umso grösser war ­jeweils die Vorfreude auf den kommenden Skiwinter.» Schon früh Konkurrenzsituationen erlebt Der November sei darum genau der richtige Monat gewesen, das Skimaterial des letzten Winters aus dem Keller zu holen, dieses zu testen und zu überlegen, welches neue Equipment es für eine erfolgreiche Skisaison brauche. Erfolgreich soll sie sein, weil die jungen Obersaxer Rennfahrer und Rennfahrerinnen schon früh in Konkurrenz zueinander standen. Einerseits darin, wer welche neuen Ski, Schuhe oder sonstiges Material anschaffen dürfe, um im Vergleich mit den Kollegen gut dazustehen. «Und wenn dann im Dezember endlich der erste Schnee gefallen ist, ging der Konkurrenzkampf weiter», so der Top-Athlet aus dem Walserort. «Alle haben bei den Wisalis der Ski-Jugendorganisation (JO) mitgemacht, es gab ja kaum Alternativen.» Darum sei man jede freie Minute, aber besonders am Mittwochnachmittag und am Wochen­ ende auf der Piste gewesen und habe trainiert – verbissen und unermüdlich, wie es die Walser eben sind. Dabei durfte der junge Carlo auf die Unterstützung und Förderung seiner Eltern und seiner Trainer zählen, die einiges dafür getan haben, dass er zu einem erfolgreichen SkiRennfahrer wurde.

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OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

Früh übt sich, wer Olympiasieger werden will.

Mit Carlo auf Pistentour Und mit diesem Ski-Rennfahrer geht es auf Erkundungsfahrt durchs Skigebiet Obersaxen Mundaun Val Lumnezia, zuerst mal abwärts: Bestens ausgerüstet mit profimässig präparierten Ski von Miraniga in Richtung Talstation Meierhof. «Das war früher mein Schulweg, den wir mit dem Schlitten und den Ski unsicher gemacht haben», erzählt Janka. Ziel diesmal ist aber nicht das Schulhaus, sondern eine Pistentour durch das attraktive Skigebiet zwischen Obersaxen und Vella in der Val Lumnezia. Ab gehts mit der Sesselbahn Richtung Kartitscha. Ein Genuss, die Abfahrt über die Medera zur Mittelstation Untermatt. Der Stein wartet. Auf dem 2161 m ü. M. hohen Gipfel eröffnet sich eine fantastische Rundsicht über die Val Lumnezia und die Surselva. Majestätische Berge bilden die Kulisse – Momente, um innezuhalten und zu geniessen. Ein Hochgefühl. Also gleich noch einmal Richtung Untermatt. Janka dreht dynamische Kurven auf der flach planierten Piste und lächelt zufrieden (ja, er lächelt). Hansdampf Leo winkt aus seiner Snackbar, für eine Einkehr ist es noch zu früh. Und jetzt? Talstation Meierhof oder doch nach Misanenga? Über stiebende Hänge und durch eine kleine Waldpartie? Gut, Misanenga und wieder hoch nach Untermatt. Wieso nicht ein Abstecher nach Meierhof? Mal sehen, wie die Pisten dort sind. Alles bestens, es brettern die Ski, es rauscht im Schnee. Dann der nächste Ritt auf den Stein. Aber diesmal gehts in Richtung links «s’Loch ab», wie ein waschechter Obersaxer sagt. Wali heisst das Zwischenziel, im Visier der Piz Sezner mit seinem neuen Gipfelrestaurant. Der Zmittag muss warten, zuerst noch eine Runde über die breiten und reizvollen Hänge am Sezner – und zack, gleich wieder hoch auf den 2310 m ü. M. hohen Gipfel. «Z’Wunder». Vor den Skispitzen liegt die längste Abfahrt des Skigebiets, will heissen, 15 Kilometer blaue Schlender-Piste bis nach Vella, dem Hauptort der Val Lumnezia. Höhenunterschied über 1000 Meter. «Diesen Pisten­ abschnitt muss man einfach erlebt haben», empfiehlt Janka.

Die Walsersiedlung Obersaxen und die Romanen Die rund 30 Höfe und Weiler der deutschsprachigen Insel Obersaxen liegen auf durchschnittlich 1200 m ü. M. Der höchstgelegene Ortsteil ist Miraniga auf 1434 m ü. M., der tiefste, Axenstein, auf 1010 m ü. M. Circa im 12. Jahrhundert sind die Vorfahren der Obersaxer aus dem Oberwallis und dem Urserental über den Oberalp ins Vorderrheintal eingewandert. Bewohnt war das Gebiet zwischen Piz Mundaun und Sezner aber schon vorher. Die romanischen Dörfer Flond und Surcuolm sind Zeugen aus alten Zeiten. Seit dem 1. Januar 2016 sind Obersaxen, Flond und Surcuolm zur Politischen Gemeinde Obersaxen Mundaun zusammengewachsen. Sowohl die romanische als auch die deutsche Sprache werden ex­ plizit gepflegt, das sieht auch die Gemeindeverfassung unter Art. 5 vor: «Die Gemeinde hat die rätoromanische Sprache und das ‹Obersàxar Titsch› nachhaltig zu fördern».




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Winterthur goes Obersaxen Interview mit Markus und Claudia Geissler aus Winterthur

Die nächste (Zwischen-)Station heisst Triel, ein kurze Stärkung im Bergrestaurant ist fällig – wie wärs mit einem garnierten Plättli und einem feinen Kaffi? Aber nicht zu lang, die Verhältnisse sind wunderbar. Die Rundfahrt geht weiter – hoch auf den Hitzegga und retour auf die Obersaxer Seite. Nicht zu vergessen Cuolm Sura oberhalb Surcuolm und der Aufstieg zum Piz Mundaun. Das Rundum-Panorama macht süchtig. Quer-schnee-ein geht es zurück zur Untermatt, nochmals Stein, nochmals Medera. «Die Medera mit dem permanent ausgesteckten Torlauf ist wohl meine Lieblingsstrecke», verrät Janka – und gibt noch den einen oder anderen Tipp für einen Ride neben der Piste. «Von der Kartitscha über die Schwiisita hinab zur Schààfhitta rockt es ganz gehörig», meint der kürzlich 34-jährig gewordene Familienvater. Warum aber die «Schwiisita» «Schwiisita» heisst, kann niemand auf die Schnelle ­erklären  … Zum Abschluss des Wundertages bevor die Mitarbeiter der Bahn Feierabend machen, darf ein Abstecher nach Misanenga in den Rufalipark nicht fehlen. Das Spieleparadies ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt geworden. Die Freizeitanlage ist aber auch der Ort, an dem sich Janka für die Wintersaison fit trainiert hat.

www.surselva.info/ Bergbahnen-ObersaxenMundaun Schlüssel zum Erfolg: das richtige Material.

So entsteht Schnee Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen (zum Beispiel Staubteilchen) anlagern und dort gefrieren. Dabei entstehen winzige Eiskristalle. Durch zunehmende Masse fallen sie erdwärts und wachsen weiter an. Auch der in der Luft vorhandene Wasserdampf wird zu Eis und trägt so zum Kristallwachstum bei. Dabei entstehen viele verschiedene Formen von Schneekristallen. Es soll Tausende geben. Der Grund dafür liegt bei unterschiedlichen Temperaturen. Bei tieferen Temperaturen bilden sich Plättchen oder Prismen aus, bei höheren Temperaturen sechsarmige Eis- oder Schneesterne. Auch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Kristallwachstum. Die grösste Komplexität der Schneekristalle zeigt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit. Bei sehr niedrigen Temperaturen sind die Eiskristalle kleiner und einfacher gebaut, zudem schneit es bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt weniger, da die Luft kaum Feuchtigkeit enthält. Warum ist der Schnee weiss? Schnee ist weiss, weil die Eiskristalle transparent sind. Wenn Licht, das aus verschiedenen Wellenlängen besteht, auf die ungeordnet fallenden Flocken fällt, wird dieses zwischen Kristall und seiner umgebenden Luft reflektiert und gestreut. Eine ausreichend grosse Ansammlung von Eiskristallen führt so zu einer diffusen Reflexion – der Schnee erscheint darum weiss.

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Was verbindet Sie mit Obersaxen? M ARKUS GEISSLER: Meine Mutter ist auf dem Schnäggabiel geboren und aufgewachsen. Logisch, dass ich als Kind viele ­Ferienwochen bei meiner Grossmutter und Verwandten verbrachte. Im Sommer half ich Heuen und im Winter waren wir auf den Ski unterwegs. Anfänglich mussten wir noch zu Fuss zum Chummenbüehl laufen, dort stand der einzige Skilift. CL AUDIA GEISSLER: Mit einer Tessinerfamilie war ich 1980 als Aupair in den Skiferien in Miraniga. Auf dem damaligen Skilift vom Wali zum Sezner habe ich meinen Ehemann, Markus, kennengelernt. Die meisten Familienferien haben wir dann mit un­ seren beiden Kindern in der Mietwohnung meiner Schwiegereltern in der Vorstadt in Meierhof verbracht. Seit April 2020 geniessen wir nun die Aufenthalte in unserer eigenen Ferienwohnung in Misanenga. Sie wohnen in Winterthur, sind aber oft in Obersaxen anzutreffen. M ARKUS GEISSLER: Vor allem im Winter kommen wir fast jedes Wochenende und in den Ferien zum Skifahren. Aber auch im Sommer geniessen wir die Bergwelt – zu Fuss oder mit den E-Bikes. CL AUDIA GEISSLER: Im Sommer geniessen wir auch die Ausfahrten mit den Motorrädern in ein Seitental in der Surselva oder machen einen Ausflug ins nahe Tessin. Was gefällt Ihnen allgemein in Obersaxen? CL AUDIA GEISSLER: Die grosse Ruhe und die einmalige Aussicht über die Surselva sowie die vielen Kontakte mit netten Bekannten und Verwandten. M ARKUS GEISSLER: Die Aufenthalte in Obersaxen sind für mich ein guter Ausgleich zum hektischen Berufsalltag im Unterland. Für mich ist Obersaxen eine zweite Heimat mit vielen Erinnerungen aus der Kindheit und mit unserer Familie. Dazu bietet das Gebiet zwischen dem Piz Mundaun und dem Sezner viele schöne Naturerlebnisse. Was gefällt Ihnen im Skigebiet am besten? M ARKUS GEISSLER: Die Pisten von Sasolas am Piz Mundaun bis zum Sezner sind sehr abwechslungsreich. Eine meiner Lieblingspisten ist die «Medera». Das Gastroangebot im neuen Bergrestaurant Sezner und das gemütliche Restaurant Stai gefallen mir sehr gut. Ein weiteres tolles Erlebnis ist sicherlich ein Sonnenuntergang mit einem Bier in der Bar Muntaniala am Piz Mundaun. CL AUDIA GEISSLER: Ich bin sehr gerne am Sezner unterwegs, die breiten und gut präparierten Pisten machen Skifahren zu einem grossen Spass. Was will man mehr.


BREIL/BRIGELS – PUR A . IDILL A .

Breil/Brigels

Der Berg ist bereit Hauptsaison im Skigebiet bedeutet, einen 24-Stunden-Betrieb zu unterhalten. Damit aber im Winter alles funktioniert, herrscht im Skigebiet schon im Sommer und Herbst Hochbetrieb.

Die letzten Pistenkontrollen haben stattgefunden und die Gäste des Skigebiets Brigels Waltensburg Andiast freuen sich über einen tollen Wintertag. Angesagt sind jetzt noch andere Freuden. Während sich alle für den Abend chic machen oder ihren Ferientag auf dem Sofa ausklingen lassen, macht es sich Sandro Capaul in der Fahrerkabine seines 400-PS-starken und neun Tonnen schweren Pistenbullys bequem. Routiniert zündet er die Motoren und donnert los, um die Pisten des Skigebiets für den nächsten Wintertag herzurichten. Aus dem Radio trällern aktuelle Hits, Sandro singt kräftig mit. Die Songs bleiben jedoch «unerhört», falls Sandro das hintere Schiebefenster seines PS-Ungetüms öffnet. «Die röhrenden Motoren produzieren einen Höllenlärm und Radio hören ist vorbei», so der Herr der Pferdestärken. Bei eindunkelnder Nacht und geschlossenen Fenstern gebe es aber nicht nur Hits aus dem Radio zu hören, sondern auch Highlights in der Natur zu beobachten, berichtet Sandro. Der halbe Zoo am Berg «Viele Tiere kreuzen jeweils meine Fahrten am Berg», so der Gruppenchef der acht Pistenbully-Fahrer. «Oft ist ein halber Zoo im Gelände unterwegs», schwärmt Sandro von den Begegnungen mit der heimischen Tierwelt und zählt auf, was er unter einem halben Zoo versteht: «Schneehühner, Rehe, Hirsche, Füchse oder auch Hasen». Diese eindrücklichen Naturbeobachtungen dürfen auch die Gäste mit ihm teilen, welche eine der beliebten Pistenbully-Mitfahrgelegenheit buchen. Angeboten werden diese jeden Freitag der Hauptsaison während des

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Feinschliff am Berg mit «Mr. Pistenbully» Sandro Capaul.



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Nachtskifahrens – und seien praktisch bereits vor der Saison ausgebucht. Wenn alles weiss ist Während den Gästen in den schmucken Restaurants im Ort ein leckeres Dessert serviert wird, drehen Sandro und seine Kollegen unverdrossen ihre Runden am Berg. Rund 40 Kilometer extrabreite Pisten zwischen 1300 und 2500 m ü. M. müssen im Skigebiet am Piz d´Artgas bis zum nächsten Tag präpariert werden: das heisst, Schnee besser verteilen, planieren, kritische Unterlagen mit Schnee aufbessern, vereiste Pisten fräsen und allenfalls zugeschneite Stationen freischaufeln. «Wir arbeiten manchmal bis Mitternacht und je nach Witterung auch bis in die frühen Morgenstunden», weiss der leidenschaftliche Bully-Fahrer zu erzählen. «Dafür gibt es zur Belohnung oft herrliche Sonnenaufgänge zu bestaunen.» Auf jeden Fall freut er sich, wenn die Skiunzas und Skiunzs am nächsten Tag auf perfekten Unterlagen in Richtung Brigels oder Waltensburg carven können. Etwas schwieriger sei die Präparation der Pisten hingegen, wenn schlechtes Wetter herrsche, es ausgiebig schneie, kräftig stürme und der Nebel eine normale Sicht verunmögliche. «Wenn einfach alles weiss ist, dann fahren wir auch ‹auf Gefühl›», sagt der 30-Jährige, der nach neun Jahren als Pistenfahrzeug-Fahrer das Skigebiet wie seine eigene Hosentasche kennt. Die Messgeräte und Sensoren in seinem modernen Bully würden enorm helfen, den Job gut zu erledigen. Darum kann es den gebürtigen Daniser auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn bei einer Bully-Fahrt eine der metallenen Raupen von den Rädern springt. «Das passiert pro Winter aber höchstens einmal», beschwichtigt der gelernte Sanitär- und Heizungs­monteur cool.

Sommer ade, Skihasen bitte Platz nehmen, die Schneekanonen sind platziert und warten auf ihren Einsatz.

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Der 24-Stunden-Betrieb Kaum haben Sandro und seine Kollegen endlich Feierabend, sind es andere Arbeitskollegen und -kolleginnen der Bergbahnen Brigels, die ihre Schicht beginnen – z. B. diejenigen der Bahn, die ab 7 Uhr Systeme und Lifte checken, damit der tägliche Betrieb störungsfrei verläuft. «Wir sind tatsächlich ein 24-Stunden-Betrieb», bestätigt Eugen «Geni» Friberg, der langjährige Technische Geschäfts­führer der Bergbahnen Brigels. Als eidgenössisch diplomierter Seil­bahn­fachmann hat er die komplette Übersicht über alle technischen Belange des Unternehmens und kennt die genauen Einsatzpläne seiner neun festangestellten Arbeitskollegen und Lernenden der Technischen Gruppe. Neben den Pistenbully-Fahrern und den sechs Patrouil­ leuren, die nur während der Wintersaison im Einsatz stehen, sind das weitere Mechaniker, Mechatroniker, Elektriker und Baufachleute, die


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den Betrieb am Laufen halten. «Sie alle bringen fundierte Aus- und Weiterbildungen mit und sorgen dafür, dass Tag und Nacht alles funktioniert und die ­Sicherheit stets gewährleistet ist. Jobs im Pisten- und Rettungsdienst

Nicht nur im Winter, wenn es schneit … Aber nicht nur. «Um die strengen Sicherheitsbestimmungen und das Instandhaltungsprogramm für die vier Sesselbahnen, die zwei Skilifte und die Kinderlifte zu erfüllen, sind viele Arbeiten auch im Sommer fällig», betont Friberg und ergänzt: «Jede einzelne Rolle, die sich bewegt, wird mindestens einmal im Jahr von einem Fachmann geprüft.» Und will damit sagen, dass bereits vor der Saison, während der schneefreien Zeit, die verschiedensten Sicherheitsaufgaben, Belastungstests und Umprogrammierungen an den Hightech-Anlagen auszuführen sind – «damit wir die auf mehrere Jahre ausgelegten Konzessionen immer wieder verlängern können und unsere Gäste sorglos ihrem Wintervergnügen nachgehen können». Patrouilleure – zuverlässige Helfer Dabei kommt auch den Patrouilleuren der Bergbahnen eine wichtige Rolle zu. Ob Fangnetze kontrollieren, wegweisende Markierungen setzen oder im Falle eines Unfalls erste Hilfe leisten, «die Patrouilleure sind vielseitige Allrounder, sie durchlaufen eine interessante, aber keine einfache Ausbildung und leisten regelmässig Wiederholungskurse», so Friberg – «und nicht wenige schaffen die Prüfung nicht». Zum Aufgabengebiet der vielseitigen Allrounder gehört ebenso das Sprengen von Lawinen. «Wir haben im Betrieb zwei Personen mit der Sprengprüfung, zum Glück herrscht in unserem offenen Skigebiet keine aus­ gesprochene Lawinengefahr», sagt Friberg und ergänzt, dass während der Saison rund 100 Winterrettungen stattfinden würden: «Also praktisch jeden Tag eine.» An eine nervenaufreibende mag er sich besonders gut erinnern, als sich drei Jungs meldeten, weil sie den vierten Kollegen vermissten. Nach einer aufwendigen nächtlichen Suchaktionen bei schlechtem Wetter tauchte der Vermisste am nächsten Tag wieder auf. Er hat sich ohne Not Zugang zu einem Maiensäss verschafft und dort in aller Ruhe übernachtet – ohne jemanden zu informieren! Millioneninvestitionen in die Infrastruktur Während die 18 schneeerzeugenden Propellermaschinen und die rund 160 Lanzen im Gelände für den Feriengast gut sichtbar sind, sind es die kilometerlangen Leitungen im Boden für Kommunikationssysteme, für Strom, Luft und Wasser weniger. Bereits im Sommer und Herbst haben Mitarbeiter der Bahn neue Schächte gebaut, Gräben gezogen und Leitungen verlegt und für die Erneuerung und Optimierung der Systeme geschuftet. «Die Digitalisierung hält natürlich auch bei uns Einzug und alle Mitarbeitenden sind mit einem iPad ausgerüstet», erwähnt Friberg. Ein riesi-

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Seilbahnen Schweiz bietet nebst der beruflichen Grund- auch berufsorientierte und branchenspezifische Weiterbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Seilbahnunternehmen an. Die Weiterbildungskurse sind in die vier Bereiche Technik, Pisten- und Rettungsdienst, Management und Kommunikation unterteilt. Im Ausbildungsmodul Pisten- und Rettungsdienst werden folgende Ausbildungsschwerpunkte gesetzt: erste Hilfe, Lawinenbeurteilung und Rettung, Abtransport terrestrisch und mit dem Helikopter, Verkehrssicherungspflicht, Kommunikation mit Gästen und während Rettungsaktionen Gebirgstechnik. Der Lawinensprengkurs hat folgende Ausbildung zum Inhalt: künstliche Lawinenauslösung: d.h. pyrotechnische, elektrische und Schlauchzündung; praktische Übungen im Gelände; Sprengstoffgesetz und Verordnung; Materialkenntnisse und Umgang mit Sprengmitteln. Die angebotenen Weiterbildungskurse basieren auf dem Wissen und Können, welches in den Zentralkursen von Seilbahnen Schweiz erworben wird. Sie dienen dem Vermitteln neuer Methoden und Erkenntnisse sowie dem Auffrischen und Vertiefen des Stoffes aus den Zentralkursen, namentlich in den Bereichen Personalführung und Organisation des Rettungsdienstes. Er bietet die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen anderer Wintersportgebiete Erfahrungen auszutauschen. Bei einer Ausbildung zum Pistenfahrzeugführer sind folgende Ausbildungsinhalte vorgesehen: gesetzliche Grundlagen, Unfall­ prävention, Schnee- und Lawinenkunde, erste Hilfe. Quellen: www.seilbahnen.org/de/Berufe-Bildung/ Weiterbildung/PRD/Zentralkurs-A www.skipatrol.ch


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ges zentral verbundenes Netz mit Sensoren und Messpunkten überwacht alle Systeme und Anlagen und liefert permanent relevante Daten, um Störungen frühzeitig zu erkennen, das Skigebiet zu überwachen und das Snow-Management respektive den sparsamen Einsatz der rund 200 000 m³ Wasser aus dem Ausgleichsbecken zu steuern. Ebenfalls analysierbar: ­aktuelle Wetterentwicklungen oder der Dieselverbrauch jedes einzelnen Pistenfahrzeugs. «Alles in ­allem sind es millionenschwere Investitionen, welche das Unternehmen in den letzten Jahren in die Infrastruktur getätigt hat, um effizientere Abläufe und Erleichterungen für die Gäste zu erzielen», erklärt Friberg und weist dazu auf die neuen Möglichkeiten des Online-Ticketings hin.

Das Winterwandern ist nicht nur des Müllers Lust – Winterwanderweg von Brigels nach Waltensburg.

Jedem das Seine Aber nicht nur für Skifahrer und Snowboarder stehen Attraktionen wie zum Beispiel die neue «Fun Slope» mit Tunnel und Tempomesser bereit. Auch Schlittler, Schneeschuhwanderer oder Winterspazierer kommen auf ihre Rechnung. Ein grosses Netz an Schlittelbahnen und Wanderwegen werden von umtriebigen Mitarbeitenden unterhalten und gepflegt. Und wenn zwischenzeitlich die Kräfte der Gäste schwinden, stehen ihnen diverse Gastronomie­ betriebe zur Auswahl. Bei einheimischen Spezialiäten wie Capuns, Bizochels oder Maluns können sich die Winterfans für weitere Erlebnisse stärken. Die über 25 Kolleginnen und Kollegen in den Restaurants der Bergbahnen geben bis zum Betriebsschluss – und auch ein bisschen länger – alles, damit der Aufenthalt am Berg zum unvergesslichen Abenteuer wird.

www.surselva.info/Bergbahnen-Brigels

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Jules lässt alte Zeiten aufleben.

Fortsetzung von Seite 3

Was war denn damals so anders gegenüber den heutigen Ravioli? JULES: Der Teig wurde nicht so intensiv geknetet und vor allem die Füllungen unterscheiden sich. Von Kompott bis zu Rosinen oder Äpfeln war alles dabei. Auch Nüsse oder Zucker wurden beigemischt. Der Teig wurde dann mit Vollei zusammengeklebt und im Sieb vorsichtig gedämpft. Zusammen mit scharfem Käse und flüssiger Butter war das ein Festschmaus. Man bediente sich an den Rohstoffen, die vorhanden waren, Kartoffeln, Mehl und Polenta hatte man genug, der Rest musste gut eingeteilt werden. Auf jeden Fall musste man kreativ sein, um in unserer Höhe an die nötigen Kalorien zu kommen. Jules, was meinst Du, leben wir heutzutage bezüglich unserem Essen gesünder oder ungesünder im Vergleich zu früher? Die meisten behaupten wahrscheinlich, dass ich selber ­ungesund lebe bei all dem Fett, welches ich beim Kochen verwende ( lacht ). Wenn ich aber sehe, was in den Supermärkten verkauft oder in den Broschüren beworben wird … das sind Fertigmahlzeiten, die man schnell zubereiten und lange aufbewahren kann. Dabei bekommt das den Menschen oft überhaupt nicht gut. Auch an der vegetarischen Küche habe ich meine Zweifel. Ich weiss nicht, ob man so genügend ­Eisen und Proteine aufnehmen kann. Für unsere Vorfahren wäre das aber schwierig geworden, sie mussten ja hart arbeiten und waren viel in Bewegung. Das verlangte nach ausreichender Energiezufuhr. Du hast ja Gäste aus allen Regionen der Schweiz und auch aus dem Ausland. Welches traditionelle Menü tischst Du ihnen auf? Mein «Überraschungsmenü» sieht wie folgt aus: Zuerst gibt es Bulzani mit Apfelmus und zwei Sorten Käse, ein scharfer und ein milder. Das wird direkt aus der Pfanne gegessen. Beim zweiten Gang sind meine «Männercapuns» an der Reihe – so wie sie vor circa 100 Jahren zu­ bereitet wurden. Capuns waren einst saisonale Produkte und wurden

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Bizochels: ein einfaches Gericht, als es noch nicht täglich Fleisch gab. Julian Cathomas, das Brigelser Original, lädt zum Gaumenschmaus – man nehme … –  600g Weissmehl –  7 Eier –  1 Teelöffel Salz –  50 Gramm Rosinen –  Wasser –  3 – 4 Kartoffeln –  Geriebenen Käse –  150 Gramm Butter –  Frischen Schnittlauch (fein gehackt)

frisch von Juli bis in den Herbst serviert. Frische Capuns unterscheiden sich grundsätzlich von tiefgefrorenen, das gab es ja damals noch nicht. Auch frischer Rahm war nicht verfügbar, da die Kühe auf der Alp waren. Nach dem 2. Gang gehen wir rüber ins Museum und ich zeige verschiedene Utensilien, mit denen früher gearbeitet wurde. Gerne stelle ich Werkzeuge und Handwerksberufe in den Fokus, ­welche ausgestorben sind. Zum Schluss gibt es noch «Buglia dad aun­ ghels», das heisst wörtlich übersetzt Engels-Brei. Das ist in gezuckertem Rahm aufgeweichtes Weissbrot. Dazu gibt es einen Kaffee oder Lutz. Wir haben auch verschiedene Schnäpse – natürlich alle authentisch gebrannt wie anno dazumal. Mit diesem Menü wird jeder satt und auch heikle Esser kommen auf ihre Kosten. Was möchtest Du Deinen Gästen ausser einem feinen Essen noch mitgeben? Während des Desserts und auch danach erzähle ich gerne von der «Tegia Rasuz» und ihrer Einrichtung. Wichtig ist, dass die Gäste verstehen, dass diese Hütte nicht das ganze Jahr bewohnt war. Mit einer ­Familie hätte man darin keinen Platz gehabt. Das sind für mich wichtige und authentische Details, die ich den Gästen unbedingt mitgeben möchte.

www.surselva.info/Grossvater-kocht

«Tegia Rasuz» Julian Cathomas nimmt Sie mit auf eine Zeit­ reise und zeigt Ihnen in seiner «Tegia Rasuz» das Leben und die Traditionen seiner Vorfahren. Auf Wunsch werden seine Führungen nach telefonischer Vereinbarung auch mit währschaften Bauernspeisen kombiniert, zum Beispiel mit Bizochels, die nach obigem Rezept zubereitet werden. Die «Tegia Rasuz», das «lebendige» Museum, war ein baufälliges Maiensäss, das nach Brigels transportiert wurde und dort mit viel Liebe zum Detail originalgetreu wiederaufgebaut wurde.

Die Zutaten Mehl, Eier, Salz, Rosinen und Wasser zu einem eher straffen Teig zusammenmischen. Die Kartoffeln in Würfel schneiden und 15 Minuten in kochendes salziges Wasser geben. Danach einen Teil des Teigs auf ein Schneide­ brett geben. Nun mit einem feuchten Messer kleine Teigstücke abschneiden und direkt ins kochende Wasser geben. Die Teigstücke kochen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Die schwimmenden Teigstücke mit einem Sieb herausfischen und in eine Schüssel geben. Sobald die Schüssel mit der ersten Schicht bedeckt ist, kommt geriebener Käse darüber. Danach mit der zweiten Schicht fortfahren und den Vorgang wiederholen. Bei der letzten Schicht wird Schnittlauch darüber gestreut. In einer kleinen Pfanne wird die Butter flüssig gerührt und danach über die Bizochels gegeben. Dieses Gericht lässt sich vorzüglich mit Apfel­mus kombinieren.


Naturpark Beverin – der Natur ganz nahe Das Safiental bildet zusammen mit dem Rhein­wald, dem Schams und Tschappina den Naturpark Beverin. Im Zentrum steht der nicht ganz 3000 Meter hohe Piz Beverin (2998 m ü. M.) Zum Perimeter des Parks gehören zwei kulturhistorisch und sprachlich unterschiedliche Siedlungsgebiete. Einerseits sind dies die walserischen Streusiedlungen des Safientals, in Tschappina und im Rheinwald, andererseits gehören die rätoromanischen Orte des Schams mit ihren geschlossenen Siedlungen zum Naturpark. Im Februar 2009 wurde der Verein Naturpark Beverin in Wergenstein mit dem Zweck, einen Naturpark zu errichten, gegründet. Die zwölf Parkgemeinden haben sich zusammen­ geschlossen, um eine nachhaltige, wirtschaft­ liche und soziale Entwicklung der Region gemeinsam zu verfolgen und kost­bare Naturund Kultur­güter zu bewahren.

10. Schneeschuhplausch Safiental, ­Samstag, 9. Januar 2021 Zum 10-Jahr-Jubiläum des Schneeschuhplauschs wird Spezielles geboten, was, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Die heimischen und kompetenten Schneeschuhwanderleiterinnen führen SchneeschuhlaufSüchtige von Brün, hoch über der Rheinschlucht, durch die verschneite Landschaft zur Brüner Alp und weiter bis Imschlacht. Im urgemütlichen «Schlittelbeizli» geniessen die Teilnehmenden ein feines Käse­fondue mit vielen Beilagen. Gestärkt geht es durch die Dunkelheit retour nach Hause – wahlweise auf Schneeschuhen oder wer will auf Schlittenkufen. Treffpunkt/Start: 13 Uhr beim Parkplatz in Brün Anreise: Mit dem PW nach Brün, Anreise mit dem ÖV bis nach Valendas-Sagogn Bahnhof oder Valendas Dorf. Von dort wird ein Bustransport (beschränkte Platzzahl) nach Brün und zurück organisiert. Bitte um Vermerk bei der Reservation. Allgemeine Bestimmung: Die Versicherung ist Sache der Teilnehmer. Information und Anmeldung: Safiental T ­ ourismus, Tel. +41 81 630 60 16, info@safiental.ch Anmeldeschluss: 7. Januar um 17 Uhr www.surselva.info/Schneeschuhplausch


SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Die Ruhe suchen – und sie finden Das Safiental bietet Natur pur – zum Beispiel auf Schneeschuh-Wanderschaft. Aber nicht nur: Das Tal hat einiges aus vergangenen Zeiten zu erzählen.

Safiental

Ruhig, ruhiger, am ruhigsten – die Welt im Safiental.

Schritt für Schritt geht es aufwärts hoch hinauf – rhythmisch und gleichmässig. Die Luft ist frisch und kristallklar, der eigene Atem dampft, der Nebel gewordene Hauch verliert sich in der kalten Bergluft. Vor Augen eine lockere Waldlandschaft und die fantastischen Gipfel des Safientals: der Piz Beverin, das Bruschghorn, das mächtige «Wisshorn». Ausser den gleichmässigen Atemzügen, den stampfenden Schritten im stiebenden Schnee und allenfalls dem Gurren eines Schneehuhns ist kaum etwas zu hören. Perfekte Ruhe, andächtige Stille. Der lärmige und stressige Alltag ist weit weg, Dichtestress war gestern, Abstand ist garantiert. Unvergessliche Naturerlebnisse warten Die Schneeschuhwanderer sind berggängig-funktional ausgerüstet, unter ihren Füssen die topmodernen Schneeschuhe der neusten Generation – sie verhindern das Einsinken im feinen Pulverschnee und machen das Naturerlebnis zum Genuss erster Güte. Bei der Auswahl des richtigen Hightech-Modells hat Bergführer ­Werner Stucki bestens beraten. Der getragene Berg- oder Wanderschuh, das eigene Körpergewicht sowie das Terrain bestimmen Schneeschuhmodell und die Art der Bindung.

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SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Links und rechts lockere Waldbestände. Da und dort kreuzen WildtierSpuren die eigenen Schneebahnen und mit etwas Glück lassen sich in der Ferne Rehe, Gämsen, Schneehasen und Schneehühner beobachten – vielleicht sogar ein Rudel Steinböcke. Je nach Tageszeit und Witterung sind es mehr oder weniger Exemplare. Bergführer Stucki macht auf die temporären Wildruhezonen im Tennertälli, am Underhorn, beim Piz Riein aufmerksam. Diese sind unbedingt zu berücksichtigen, zu nahe Begegnungen mit Wildtieren bedeuten für die Winter-Überlebenskünstler viel Stress und Energieverlust.

Vier Regeln helfen den Wildtieren, strenge Bergwinter zu überleben. 1. W ildruhezonen und Wildschutzgebiete beachten – sie bieten Wildtieren Rückzugsorte 2. Im Wald auf Wegen und beschilderten Routen bleiben – so gewöhnen sich Wildtiere an Menschen 3. Waldränder und schneefreie Flächen ­meiden – sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere 4. Hunde an der Leine führen – Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden www.wildruhezonen.ch Auerhahn: Er lebt in strukturierten Wäldern mit Lichtungen und Unterholz bis zu 1800 m ü. M. Besonders aktiv ist er in den frühen Morgen- und Abendstunden und übernachtet meist auf Bäumen. Rothirsch: Der Rothirsch bewegt sich vorwiegend in Wäldern, Feldern und Wiesen bis 2000 m ü. M. Er kann gut auch tagsüber beobachtet werden. Gämse: Ihr Lebensraum sind Steilhänge um die Waldgrenze sowie das Hochgebirge. Ihre Hauptaktivität ist tagsüber. Schneehase: Der nachtaktive Schneehase ist auf offenen Flächen über der Waldgrenze unterwegs. Alpensteinbock: Es leben ca. 14 000 Exemplare in der Schweiz. Sie sind tagsüber im Hochgebirge anzutreffen.

Schneeschuhtrail Camana: Markierungen ganz in Pink Die Baumgrenze ist mittlerweile überwunden, es lockt offenes Gelände. Es geht vorbei an bezaubernden Alphütten und einsam gelegenen Ställen. Diese sind charakteristische Besonderheiten in der Safier Kulturlandschaft und liegen verstreut in der winterlichen Landschaft. Nebenbei gesagt: im ­Ausstellungsstall Turra in der Nähe der Postautohaltestelle Thalkirch, Turahus wird die Kultur dieser typischen Zeugen aus alten Zeiten lebendig. Die Gruppe der Schneeschuhfreunde folgt dem Trail in Richtung «Camaner Hütta» auf knapp 2000 m ü. M. Über weite Hänge zieht sich die Strecke von der Abgeschiedenheit nach Camanaboda. Pinke Pfähle weisen den Weg, gefährliche Stellen werden umgangen. Wem das dreieinhalbstündige Naturerlebnis über die lange Schlaufe bis nach Safien Platz zu streng wird, kürzt die Tour ab und kann ab Camana­boda die Postautohaltestelle Mura erreichen.


SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Als Alternative zum Camana-Trail bietet sich die kurzweilige Schneeschuhtour zu den Tscheurighütten an. Ausgangspunkt dieses Trails im hinteren Teil des Tals ist die Postautohaltestelle «Alte Post» in Thalkirch. Sicherheit grossschreiben Süchtig gewordene Schneeschuhwanderer, die sich gerne alleine in ­ungesichertem Gelände abseits der markierten Wege bewegen, informieren sich vor ihrer Tour über die aktuelle Lawinengefahr. Wer es ganz genau wissen will, besucht einen Lawinenkurs. Als Faustregeln für gefahrenloses Verhalten in der Bergwelt gelten: Die ersten Tage nach einem Schneefall sind besonders gefährlich – Neuschnee und Wind erhöhen die Lawinengefahr – ebenso gefährlich sind steile Hänge. Weiter bedeuten schnelle und markante Erwärmungen einen Anstieg der www.slf.ch Lawinengefahr. Tour-Ende mit Spezialitäten aus dem Tal Und zum Abschluss, wenn sich eine wohlige Müdigkeit im Körper breitmacht, dann muss der Spass noch kein Ende haben. Im Gasthaus Rathaus in Safien Platz – oder auch in einer anderen gastlichen Herberge – wartet zur Belohnung ein feiner Zvieri, eine würzige Hauswurst von lokalen Produzenten oder auch ein hausgemachtes Dessert in gemütlichem und geselligem Ambiente. Was darf es sein? Vielleicht eine Nussschnitte oder doch ein Stück Schoggikuchen mit Vanilleglace? – sozusagen als «Sahne-Schneehäubchen» nach einer herzerwärmenden Schneeschuhtour. Wunderland für Skitouren – und noch mehr Wer es gerne noch etwas sportlicher mag, findet im Safiental viele ausgezeichnete Skitourenziele. Als Lohn für den Aufstieg in luftige Höhen warten weite Hänge und stiebende Abfahrten – Momente, welche das Herzen jedes Skitourengängers höherschlagen lassen. Im Märchenland Safiental lässt es sich aber auch sonst prächtig aus­ toben. Auf bestens präparierten Wander- und Schlittenwegen kann das besondere Tal erlaufen oder erschlittelt werden. In Kombination mit ­einem Besuch der sechs Kirchen, des Ausstellungsstalles Turra oder der Spensa, einem Laden für lokale Produkte, wird der Aufenthalt vor Ort zum wunderbaren Erlebnis – viele unvergessliche Erinnerungen bleiben. Das Naturspektakel Safiental mit seiner urtümlichen Walserkultur liefert einiges, das man den Daheimgebliebenen erzählen kann.

www.surselva.info/Schneeschuh-Skitouren 23

Ein besonderer archäologischer Fund: Der Schneeschuh aus der Zeit vor dem Ötzi wird in Bozen präsentiert ( www.provinz.bz.it/news)

Die kreativen Schneeschuhmacher Die genaue Geschichte der Schneeschuhe ist weitgehend unbekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass frühere Natur- und Bergvölker im Kaukasus, in der Mongolei oder den ­Alpen schon vor Tausenden von Jahren die Vorteile von Schneeschuhen erkannt haben. Kaum vorstellbar, dass die Ureinwohner Amerikas oder auch die Eskimos ohne diese praktischen Unterlagen jagten oder bei ­Gefahr schnell fliehen konnten. Aber Schneeschuhe sind nicht gleich Schneeschuhe. Kreative Schneeschuhmacher haben aus Holzgeflechten und Brettern sowie unter Verwendung von Lederteilen die verschiedensten Unterlagen und Anbindvorrichtungen hergestellt – in schmaler, breiter, ovaler, runder, dreieckiger oder gebogener Form, je nach Art des Einsatzes. In den Ötztaler Alpen in der Nähe des Gurgler Eisjochs auf der Grenze zwischen Österreich und dem italienischen Südtirol wurde 2003 ein Schneeschuh gefunden. Spätere Untersuchungen haben ergeben, dass der Schuh aus der späten Jungsteinzeit stammt, also gegen 6000 Jahre alt ist – und damit schon getragen wurde, bevor der berühmte Ötzi in der Gegend unterwegs war.


Hausstock

Winterkarte Tourismusregion Surselva

Bündner Vorab

Skigebiete

Tödi Pigniu/Panix

Waltensburg/Vuorz

Rueun

Breil/Brigels Surcuolm Trun

Meierhof Piz Mundaun

Sumvitg

Stein

Vella

Piz Sezner

Disentis/Mustér Runal Péra in Campliun/Trun

Uors

Höchster Punkt Cumadé 1036 m ü. M. Piz Nadéls Tiefster Punkt Campliun 921 m ü. M. Längster Skilift 730 Meter Campliun nach Cumadé Zwei blaue Pisten rund 1500 Meter Beschneiung keine Beschneiung Pistenfahrzeug 1, Zusammenarbeit mit Nordic Surselva Restaurant Restaurant Refugi Dieser kleine Skilift in Campliun bei Trun eignet sich bestens für Piz Muraun Kinder und Einsteiger.

Lumbrein

Vrin

Skigebiet Obersaxen Mundaun Val Lumnezia: Winterspass für jedermann Höchster Punkt Piz Sezner, 2310 m ü. M Piz Medel Tiefster Punkt Talstation Valata, 1201 m ü. M Längste Abfahrt Piz Sezner bis Vella, 15 Kilometer blaue Piste Anzahl Sesselbahnen 9 Anzahl Skilifte 4 plus drei Kinderlifte Beschneite Pisten Von den 120 Kilometer Pisten werden 30 Kilometer technisch beschneit Technische Schneeproduktion 24 Schneekanonen und 297 Lanzen Länge blaue Pisten 60 Kilometer Länge rote Pisten 40 Kilometer Länge schwarze Pisten 20 Kilometer Pistenmaschinen im Einsatz 12 Restaurants und Bars im Skigebiet 22

Piz Aul

Piz Terri

Vals


Chur

Flims

Bonaduz

Laax Versam

Valendas

Ilanz/Glion Castrisch

Skigebiet Brigels Waltensburg Andiast – viel Platz und schöne Aussichten

Tenna

Höchster Punkt Fil, 2392 m ü. M. Tiefster Punkt Talstation Waltensburg, 1102 m ü. M. Anzahl Sesselbahnen 4 Anzahl Skilifte 6 Ski-/Seillifte plus div. Kinderlifte/ Zauberteppiche Beschneite Pisten Von den 40 Kilometer extrabreite Pisten sind gut 20 Kilometer mechanisch beschneit. Technische Schneeproduktion 16 Schneekanonen 160 Schneelanzen Länge blaue Pisten 6 km Länge rote Pisten 28 km Thusis Länge schwarze Pisten 6 km Pistenmaschinen im Einsatz 6 Restaurants und Bars im Skigebiet 5

Piz Riein Piz Fess

Duvin

Safien Platz

Piz Beverin

Crap Grisch

Castrisch Der Ponylift Pieinas ist ein kleiner (200 m), aber f­ einer Familienlift am Dorfrand von Castrisch. Wenn es die Schneeverhältnisse erlauben, ist der Lift in Betrieb.

Thalkirch Piz Tomül Solarskilift Tenna – weltweit der Erste

Alperschällihorn Bärenhorn

Höchster Punkt Bergstation 1780 m ü. M. Tiefster Punkt Talstation 1660 m ü. M. Andeer Länge Solarskilift 450 Meter Pisten blaue und rote rund 4,5 km Pistenfahrzeuge 2 Restaurant Pistenbeizli Das abwechslungsreiche Gelände des Solarskiliftes eignet sich hervorragend für Familien mit kleinen Kindern. Unweit des Solar­skiliftes gibt es einen Schneespielplatz mit einem Karussell, welches den Kleinsten bei den ersten Versuchen auf den Ski hilft und frei verfügbar ist.


IL ANZ/GLION – PUR A . CULTUR A .

Ilanz/Glion

Mit Saxer Ski am Piz Mundaun Bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts wurden in Ilanz Ski hergestellt.

Schwendener in Vaduz versucht es, ebenso Ettinger in Davos oder ­Jakober in Glarus – eine eigene Skimarke auf dem Markt zu etablieren. Auch der Wagner Christian Saxer ( geboren 1903 ) aus Ilanz hat in den Nachkriegsjahren des 2. Weltkriegs solche Pläne. Mit seinem aus der Not geborenen Versuch, die eigene Wagnerei weiterzuentwickeln und das Überleben des Unternehmens mit der Herstellung von Ski zu ­sichern, ist er jedoch gescheitert. Ein Beruf verschwindet Saxer wächst in St. Gallen auf und absolviert dort zwischen 1918 und 1921 eine Wagnerlehre. Später zieht die Familie nach Splügen, Saxers Vater arbeitet als Zollaufseher. Die 20er-Jahre bieten nur wenig Existenzmöglichkeiten und Saxer zieht weiter ins Safiental. Dort empfiehlt er sich als Allrounder für handwerkliche Arbeiten: Wagen flicken, Schlitten bauen, Werkzeuge produzieren. Später heuert er bei Wagner Etter in Ilanz an und übernimmt in der Folge dessen Betrieb. Der Weltkrieg kommt dazwischen und nicht nur für die Familie ­Saxer folgen schwierige Zeiten. Auch nach dem Krieg wird es kaum besser. Mit dem Aufkommen der Autos und der Mechanisierung in der Landwirtschaft bricht der bisherige Wagenbau ein und der traditionelle Beruf des Wagners gerät unter Druck. Neue Ideen sind gefragt. Eine solche ist, Ski zu produzieren. Mit den in der Wagnerei vorhandenen Werkzeugen und Maschinen ist das möglich, das Geld für weitere Investitionen fehlt hingegen. Trotzdem wird die Skiproduktion für eine kurze Zeit zum Hauptzweig des Unternehmens und pro Tag verlassen bis zu 500 Paare Saxer Ski die Werkstatt. Zum Teil sind sie an der

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Skipionier Christian Saxer aus Ilanz.


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IL ANZ/GLION – PUR A . CULTUR A .

Spitze mit einer Haltevorrichtung für Skifelle ausgerüstet. Die älteren Söhne helfen, die Bretter zu lackieren und sie in einer speziellen Wärme-­ Vorrichtung zu biegen. Abnehmer der Ski aus Eschenholz und aus ­importiertem Hickory-Holz ist auch die Schweizer Armee. Später werden Birke und Ahorn verbaut und verleimt, um die Sportgeräte leichter zu machen – schnell sind die Saxer Ski dennoch nicht. Auch nicht bruchfest. Als er seinen Buben zu Weihnachten ein Paar Ski schenkt, geht es gleich am nächsten Tag auf den Piz Mundaun, um die schöne Bescherung auszutesten. Schon bei der ersten Abfahrt gehen einzelne Bretter zu Bruch, die anderen im Verlauf des Tages – Vater Christian hat wohl für die Ski seiner Kinder nicht das beste Holz genommen. Das Ende naht Bis in die 50er-Jahre kann Saxer mit den Konkurrenten mithalten. Dann kommen neue Fabrikate mit Kanten und modernen Belägen auf den Markt. Grosse Investitionen wären nötig, um dabeizubleiben. Was bleibt sind Ski-Reparaturarbeiten für die ersten Wintergäste in der Surselva. Andere, wie die eingangs erwähnten Betriebe, wagen die Investitionen. Aber auch Schwendener-, Ettinger- oder Jakober-Ski sind heute keine mehr auf den Pisten anzutreffen. Dieser Text beruht auf Dokumenten zur Wagnerei Saxer und Interviews aus dem Archiv des Museum Regiunal Surselva. Darin erzählen die Söhne von Christian Saxer, Christian Saxer jun. (1934– 2013) und Paul (1936– 2016) über das Leben ihres Vaters und ihre Jugenderinnerungen. Im Museum Regiunal Surselva ist die einstige Wagnerei Saxer ausgestellt.

So war die damalige Werkstatt der Wagnerei Saxer in Ilanz eingerichtet: Die vorhandenen Geräte und Werkzeuge konnten u. a. auch für die Skiproduktion genutzt werden. –  Eine Transmission (Motor) betrieb Drehbank, Bandsäge und einen Schleifstein. –  An einem zweiten Motor hingen die Kehl- und die Schleifmaschine. –  Ein anderer Motor betrieb die Kombi-Hobelmaschine. –  Weiter vorhanden waren spezielle Heizgeräte und Formen, um die eingenässten Ski einzuspannen und zu biegen.

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IL ANZ/GLION – PUR A . CULTUR A .

Willkommen im Museum Regiunal Surselva! Das Museum Regiunal Surselva ist ein Heimatmuseum, in dem sich die Welt der früheren Ökonomie auftut: Handwerk, Agrikultur und Hauswirtschaft waren für die Romanen und die Walser die drei ökonomischen Pfeiler ihrer Existenzen. Wie das alles zusammen funktionierte, zeigt die didaktisch gut arrangierte Ausstellung. Sehenswert ist auch die Casa Carniec, das Heimatgebäude des Museums. Dieses Patrizierhaus war die älteste Wohnstätte der Adelsfamilie Schmid von Grüneck. Die Gewölbe im Keller und im Erdgeschoss stammen aus dem Hochmittelalter. Ein Raum ist geschmückt mit Wandmalereien aus der Renaissance. 1980 wurde die Casa Carniec von einer Stiftung erworben. Das Haus wurde restauriert und 1988 als Museum eingerichtet und eröffnet. Die Ausstellung umfasst 40 Ausstellungsteile und -themen. Ein Museum auf wissenschaftlicher Basis Für die Gründer des Museums Regiunal Surselva stand immer fest, dass dieses auf einer wissenschaftlichen Basis stehen müsse. Das heisst, dass die Informationen, die dem Publikum vermittelt werden sollen, auf gesicherten Erkenntnissen und Aussagen beruhen und nachvollziehbar sein müssen. Dazu dient in erster Linie ein solides Inventar der Sammlung mit Eckdaten zu jedem Objekt.

Die legendären Saxer-Ski im Museum Regiunal Surselva.

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Swica Nordic Day in Surrein-Sumvitg, Sonntag, 20. Dezember 2020, 13 bis 15 Uhr Langlauf-Lehrer Gabriel Candinas verrät Tipps und Tricks. Anmeldungen und Informationen über Telefon 081 936 50 55 oder info@ snowsport-sedrun.ch. Viel Vergnügen auf der Loipe Nordic Surselva.

Nordic-Tag in Trun, Samstag, 9. Januar 2021 Beim Nordic-Tag können Sie das neuste Langlaufmaterial der Marken Fischer und Rossignol testen und an kurzen Unterrichtseinheiten an Ihrer Technik feilen. Die verschiedenen Kurse richten sich sowohl an Langlaufneulinge wie auch an langjährige Läufer/innen. Programm: 10.00 Uhr 11.30 Uhr 14.00 Uhr 16.00 Uhr

Eröffnung Testcenter 1. Kurs (Skating oder Classic) 2. Kurs (Skating oder Classic) Schliessung Testcenter

Aurüstung: Falls Sie bereits eine Langlaufausrüstung haben, nehmen Sie diese bitte nach Möglichkeit mit. Mietausrüstungen sind nur begrenzt vorhanden. Test und Kurse sind kostenlos! Damit genügend Testmaterial bereitstellt werden kann, ist eine Anmeldung erwünscht. Angemeldete Teilnehmer geniessen bei Kursen und Testmaterial Vorrang. Treffpunkt: Loipe Trun, beim Fussballplatz Kosten: CHF 10.– (Bar-Bezahlung vor Ort) Anmeldung: Tel. 081 920 08 80 www.surselva.info/ Nordic-tag


SUMVITG UND TRUN – PUR A . QUIETEZIA .

Trun Sumvitg

Thomas und Husky rollen den ­Schneeteppich aus Sumvitg und Trun: Die Langlaufloipen entlang dem jungen Rhein locken mit Schnee- und K ­ unsterlebnissen. Durch die Natur gleiten und Energie tanken.

Hallo liebe Langläuferinnen und Langläufer, darf ich mich vorstellen: Ich heisse Husky und komme aus dem Hause Prinoth. Das ist ein italienischer Hersteller von Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeugen. Ich bin mit allem ausgerüstet, was es für die moderne Langlauf-Loipenpräparierung braucht. Dank eines Vierzylinder-Motors bringe ich 231 PS auf die Piste und darf darum behaupten: Ich bin ein vielseitiges Kraftpaket. Zudem bin ich äusserst wendig, glänze mit geringen Emissionswerten und bin für Material- und Personentransporte geeignet. Und wenn es denn sein muss, komme ich auch in schwierigem Gelände gut zurecht. Zusammen mit meinem Chef Thomas Castelberg unternehmen wir alles, damit Ihr Ausflug auf die Langlaufloipen in der Surselva zum unvergesslichen Sportvergnügen wird. Ein neuer Mitarbeiter wartet ungeduldig «Ja, Husky heisst der neue Mitarbeiter, der uns hilft, die Loipen professionell herzurichten», erzählt Thomas Castelberg, der für den Unterhalt der Nordic-Surselva-Loipen zwischen Trun und Disentis verantwortlich ist und diesen Winter mit dem neuen Gefährt unterwegs sein wird. «Sobald der Schnee kommt, kommt auch die neue Maschine», weiss der Loipenchef. Zurzeit stehe sie noch in Landquart beim Lieferanten und warte ungeduldig auf ihren Einsatz. «Das Vorgänger-Modell von Husky stand elf lange Jahre im Dienst von Nordic Surselva und war damals das modernste Arbeitsgerät», führt Castelberg weiter aus. «Und jetzt ist eben Husky das Mass der Dinge.»

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SUMVITG UND TRUN – PUR A . QUIETEZIA .

Umfangreiche Vorarbeiten für eine sichere Loipe Bevor sich der Verantwortliche für die Pistenpräparierung aber in sein neues Arbeitsgerät setzen kann, hat er schon beinahe zwei Monate die verschiedensten Vorarbeiten geleistet – damit Langläuferinnen und Langläufer gefahrenlos ihrem Hobby und Ferienspass nachgehen können. «In erster Linie habe ich das gesamte Trassee ausgemäht sowie Sträucher und Bäume entlang der Piste zurückgeschnitten», erklärt Castelberg, der ansonsten für das Forstamt der Gemeinde Sumvitg im Einsatz ist. Weiter habe er auch zwei Brücken aufgebaut, damit Gewässer sicher gequert werden können. Nur mit der technischen Beschneiung des 5,5 Kilometer langen Teilstücks zwischen Trun und Surrein habe er nichts zu tun, «das erledigen die Kollegen der Gemeinde Trun». Loipe frei für abwechslungsreiche Langlauf-Erlebnisse So wird Castelberg nach der Saisoneröffnung täglich zwischen Trun und Disentis entlang dem jungen Rhein unterwegs sein, um Spuren für die klassisch laufenden Sportler zu fräsen und die Laufflächen für die Skater zu glätten. Das heisst, er und Husky sind ab ca. 18 Uhr bis Mitternacht (oder oft noch länger) in der Winterlandschaft unterwegs – damit am anderen Morgen ab spätestens 9 Uhr der Schneeteppich im Gelände ausgerollt ist – will heissen: auf den 15 Kilometern zwischen Trun und Disentis, auf der 4-Kilometer-Strecke von Trun über Rabius nach Surrein, ebenso auf der Runde Plaun – Surrein (3,5 Kilometer) sowie auf dem Kreisel von 1,5 Kilometern im lauschig-idyllischen Gebiet von ­Fontanivas bei Disentis. Nicht zu vergessen die 3,5-Kilometer-­Sonnenloipe Salaplauna – Rieven, das Teilstück bei Zignau und die 5,6 Kilometer lange Nachtloipe bei Trun (siehe dazu die Box). Alles in allem sind das gegen 40 mehr oder weniger anspruchsvolle Pistenkilometer, die bearbeitet werden wollen – damit die gesundheitsbewussten Wintersportler beinahe an jeder Stelle ins Loipensystem einsteigen können.

Langlauf-Schnuppern in der Surselva Klassisch Langlaufen oder doch lieber Skaten? Im Einzel – oder im Gruppenunterricht? Was immer, wo immer! Die Profis der Schneesportschulen Lumnezia, Obersaxen Mundaun und Brigels zeigen Schnupperkünstlern und Kurzentschlossenen wie es geht. Einfach durch die Gegend gleiten und die wunderbare Landschaft geniessen. Ein einzigartiges Gefühl. Bei Ausleihe oder Kauf der Langlaufausrüstung können Sie sich an ein lokales Sportgeschäft wenden.

Nachtskilaufen in der Surselva

Der (Kultur-)Spass hat fast keinen Preis Und das Verrückte: Der ganze Spass hat fast keinen Preis – dafür umso mehr Wert. Ganze 140 Franken kostet der Schweizer Langlaufpass, der auch zur Nutzung der Nordic-Surselva-Loipen ermächtigt. Das Angebot von Loipen Schweiz und der Romandie Ski de Fond umfasst 160 Loipenorganisationen und bedient schweizweit ein flächendeckendes Loipennetz von rund 5500 Kilometern. Die Tickets können sowohl physisch als Karte wie auch digital über eine App gekauft werden. Die App liefert weiter einen Link www.surselva.info/ zur besuchten Loipe sowie zusätzliche Informationen Langlaufpaesse und Berichte zu allen Schweizer Langlaufloipen.

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In Trun befindet sich eine der längsten Nachtloipen der Schweiz mit einer Länge von 5,6 Kilometer und 18 Scheinwerfer beleuchten die im Talboden und an leichter Hanglage angelegte Loipe. Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag, 18 bis 21 Uhr. Weitere Nachtloipen gibt es in Flond, Degen und Brigels. Alle Nachtloipen der Surselva auf einen Blick:

www.surselva.info/ Nachtloipen


SUMVITG UND TRUN – PUR A . QUIETEZIA .

Langlaufen in Kombination mit Kultur Nordic Surselva ist ebenso eine Kulturloipe vor toller Naturkulisse. Dem aufmerksamen Läufer dürfte als Erstes OGNA, die nur zu Fuss begehbare Skulptur des einheimischen Künstlers Matias Spescha, ins Auge fallen. Aber auch sonst hält der Kunstpfad entlang des Rheins die eine oder andere Überraschung bereit. Es warten wetterfeste Installationen, Figuren, Plastiken u. a. auf die Gäste. Na, wenn das keine raffinierte Erlebnis-Kombination ist. Entsprechend zuversichtlich ist denn auch Flurin Maissen, der Präsident von Nordic Surselva. «Das tolle Angebot und die aktuellen Lebensumstände bedeuten für uns Chancen. Menschen, welche bei uns sportliche Abenteuer in erholsamer Einsamkeit suchen, sind bei uns genau richtig.»

www.surselva.info/Langlaufen Stille und kunstvolle Begleiter der Langläufer.

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Imposant, eindrßcklich, einmalig, unvergesslich – die Bergwelt der Surselva.



Die Val Lumnezia Die Val Lumnezia erstreckt sich, als grösstes Seitental der Surselva, von Ilanz aus südwärts. Die Ruhe und Abgeschiedenheit verdankt das Tal nicht zuletzt dem fehlenden Durchgangsverkehr. Somit ist die abwechslungs­ reiche Natur- und Kulturlandschaft prädestiniert für stressfreie und erholsame Ferien. Im breiten und sonnigen Alpental liegen die Dörfer Peiden, Cumbel, Morissen, Vella, Degen, Vattiz, Vignogn, Lumbrein und Vrin auf der linken Talseite sowie Camuns, Surcasti, Tersnaus und Uors auf der rechten Talseite. Neben dem Zugang zum Wintersportgebiet Obersaxen Mundaun Val Lumnezia in Vella bietet die Val Lumnezia ein umfangreiches Netz an Winterwanderwegen, zwei Langlaufloipen und unberührte Natur für Ski- und Schneeschuh­touren.


LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

Lumnezia

Über dem Schnee schweben Auf wunderbaren Winterwanderwegen durch die Val Lumnezia lustwandeln – und dabei kulinarische Spitzenleistungen geniessen und interessanten Zeugen aus alten ­Zeiten begegnen.

Die Val Lumnezia – eine Landschaft wie von einem anderen Stern.

Wie wäre es mit einer wärmenden Kürbiscremesuppe? Oder doch lieber die Vriner Ziegenkäsemousse auf Birnenkompott? Zur Wahl stehen auch Holzofen-Früchtebrot mit einheimischen Käse und Trockenfleisch. Regt sich schon der Appetit? Dabei ist das nur die Vorspeise. Als Hauptspeise warten u. a. Capuns Lumnezians, Vriner Schweinsschnitzel mit Bizzochels und Gemüse oder eine Bergrösti mit einheimischen ­Zutaten – Qual der Wahl nennt sich das. Nicht zu vergessen die feinen Desserts! Fluffige Waffeln, exquisite Glaces mit Zutaten, Apfelstrudel oder lauwarmer Schokoladen-Kuchen. Alles hausgemacht von neun innovativen Gastronomen zwischen Cumbel und Vrin, die den «Pass culinaric Val Lumnezia» lanciert haben und diese kulinarische Entdeckungsreise ermöglichen (siehe separate Box auf der Folgeseite). Nun, läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Aber keine Angst, das Angebot steht vom 3. Januar bis zum 5. April 2021 – und läuft nicht da­­von. Apropos laufen: Bevor die Inhaber des «Pass culinaric Val Lumnezia» diesen Speise-Spass geniessen können, müssen sie … laufen. Nicht zwingend natürlich! Aber was gibt es Schöneres, als sich nach einer ausgiebigen Schneewanderung durch die herrliche Winterlandschaft des Val Lumnezia ein feines Mahl zu gönnen und sich für das sportliche Treiben zu belohnen. Das menschliche Gehirn will es so. Oder wie genau funktioniert dieses neuronale Belohnungssystem? Über dem Schnee schweben Aber zurück zum Thema und zu den einmaligen Winterwanderstrecken im Tal des Lichts. Sieben Rund- und Wanderstrecken gibt es – und eine ist verlockender als die andere. Ob Cumbel, Vella, Morissen oder

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3

LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

Morissen Cumbel

1

4 7

Duvin

Vella

Davos Munts Uors

6

Die sieben schönsten Winterwanderwege im Lugnez

1

Rundwanderung Cumbel

2

Rundwanderung Lumbrein

3

Rundwanderung Morissen

4

Rundwanderung: Senda d’unviern Triel

Lumbrein

2

5

Vrin

Vals

mittelschwer Wanderung durch eine ruhige, idyllische Landschaft, fernab von jeglichem Alltags­ trubel. → 9,5 km   2:40 h  ↗ 260 m  ↘ 260 m

mittelschwer Schöne Rundwanderung durch die Maiensässlandschaft von Lumbrein und Vignogn. → 10,5 km   4:00 h  ↗ 541 m  ↘ 541 m

mittelschwer Abwechslungsreiche Winterwanderung mit herrlicher Aussicht auf den Piz Fess, Piz Signina und der Pala da Tgiern. → 6,3 km   2:15 h  ↗ 247 m  ↘ 247 m

5

Winterwanderung Lumbrein – Vrin

6

Winterwanderung Vella – Lumbrein

mittelschwer Von Lumbrein nach Vrin, immer dem Piz Terri entgegen. → 8,4 km   2:45 h  ↗ 279 m  ↘ 234 m

7

Winterwanderung: Vella – Davos Munts

leicht Gemütliche Wanderung von Vella zum Badesee Davos Munts oberhalb Vattiz. → 1,9 km   0:39 h  ↗ 66 m  ↘ 0 m

mittelschwer Die Winterwanderung von Vella nach Lumbrein führt am idyllischen Badesee Davos Munts vorbei. → 7 km   2:30 h  ↗ 310 m  ↘ 158 m

mittelschwer Auf gut gespurten Winterwanderwegen durch die verschneite Landschaft der Val Lumnezia wandern: Den Piz Terri stets im Blick führt die Route vorbei am Badesee Davos Munts und hoch zum Aussichtpunkt Triel. Auf dem Rückweg passiert man hübsche, verschneite Maiensässe. → 10,6 km   3:45 h  ↗ 369 m  ↘ 369 m

Legende: → Distanz

 Länge

↗ Aufstieg  ↘ Abstieg

www.surselva.info/Winterwandern/Touren 38


LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

Lumbrein, jeder Abschnitt lockt mit eigenen Reizen. Die als mittelschwer eingestuften und täglich von Mario Alig und Werner Tannó präparierten Schneewege lassen den Alltag und die aktuellen Sorgen für einige Zeit vergessen. Und je länger die Wanderungen an der Sonne und an der frischen Bergluft dauern, umso stärker kommt dieses Gefühl auf, man schwebe über dem Schnee. Sie glauben das nicht? Dann nichts wie hin und selber ausprobieren, denn dieses Angebot enthält absolut keine Risiken und bringt nur positive Nebenwirkungen. Fragen Sie keinen Arzt oder Apotheker – handeln Sie einfach und wandern Sie durch die einmalige Landschaft der Val Lumnezia. Triel, das Wintersportzentrum Als heimlichen Star des ganzen Wegsystems darf man wohl die zehn Kilometer lange Senda d’unviern Triel bezeichnen. Die offiziell von SchweizMobil signalisierte Strecke mit der Nummer 250 führt von Vella über Sumsiaras zum idyllischen Badesee Davos Munts. Anschliessend steigt der Weg mässig steil nach Triel zum Dreh- und Angelpunkt des sympathischen Wintersportgebiets. Denn Triel offenbart eine wunderbare Aussicht ins Tal, über tief verschneite Ställe bis zu den erhabenen Gipfeln der Val Lumnezia – von der Signina-Gruppe über den Piz Regina bis zum Piz Terri. Als Alternative für eine Rückreise nach Vella dient die Sesselbahn. Spätestens dann ist für die Winterwanderer Schweben angesagt. Schneewanderer, die das Gebiet noch nicht gut kennen, kontaktieren allenfalls Insider, die Touren anbieten. Staunen über das reiche kulturelle Vermächtnis Aber das Beste kommt noch. Auf jeder Strecke lässt sich der Wanderplausch mit besonderen kulturellen Highlights des geschichtsträchtigen Tals kombinieren – und nicht nur mit den vorgängig beschriebenen kulinarischen Hochgenüssen. In Vrin zum Beispiel warten die harmonisch im Dorf platzierten Architektur-Trouvaillen des bekannten einheimischen Architekten Gion ­Antoni Caminada. In der Casa d’Angel, dem Kulturhaus in Lumbrein, wird eine beeindruckend grosse Kristallgruppe präsentiert. Kirchen, Kapellen und andere stolze Bauten laden ein, sich mit der unglaublich interessanten Geschichte der Talschaft auseinanderzusetzen. Noch ein Beispiel gefällig? Die katholische Kirche in Vella mit Malereien von Alois Carigiet. Oder die katholische Kirche Pleif aus dem frühen Mittelalter ( wo die Frauen rechts sitzen und zuerst zur Kommunion schreiten dürfen ). Oder Wohntürme der früheren Herrscher oder Burgen und andere magischen Orte. Und der Clou dabei: Zwischen dem 17. Dezember und 5. April 2021 können all die Sehenswürdigkeiten mit dem ÖV erfahren werden – bequem, einfach … und gratis.

www.surselva.info/Kultur 39

Pass culinaric Val Lumnezia Lernen Sie die kulinarische Vielfalt der Val Lumnezia kennen. Im Rahmen des «Pass culinaric Val Lumnezia» bieten Ihnen die teilnehmenden Gastronomen während der Wintersaison jeweils von Sonntag bis Donnerstag eine breite Auswahl an exquisiten Spezialitäten an. Stellen Sie aus der «Carta da spisas» Ihr 3-Gang-Wunschmenü, bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert, zusammen und lassen Sie Ihren Gaumen verwöhnen. Es spielt keine Rolle, ob Sie die drei Speisen in einem oder verteilt auf mehrere Gastrobetriebe konsumieren oder ob Sie ihr 3-Gang-Wunschmenü an einem oder an unterschiedlichen Tagen geniessen wollen. Einige wichtige Informationen: –  Der Preis für das Angebot beträgt CHF 39.00 und beinhaltet ein 3-Gang-Menü bestehend aus einer Vorspeise, einer Hauptspeise und einem Dessert, exkl. ­Getränke. –  Das Angebot ist vom 3. Januar bis zum 5. April 2021 jeweils von Sonntag bis Donnerstag einlösbar. Es gelten die Öffnungszeiten der teilnehmenden Gastrobetriebe. –  Die Hauptspeisen können jeweils nur zwischen 11.30 und 14.00 Uhr sowie 18.00 und 20.30 Uhr konsumiert werden. –  Für die Hauptspeisen ist bei den Gastrobetrieben im Voraus zwingend ein Tisch mit dem Stichwort «Pass culinaric Val Lumnezia» zu reservieren. –  Der Verkauf des Angebotes erfolgt ausschliesslich online, im Infobüro Val Lumnezia oder bei den teilnehmenden Gastrobetrieben. –  Das Angebot ist nur bei den teilnehmenden Gastrobetrieben gültig. www.surselva.info/ Pass-culinaric


PUR A . SURSELVA .

Treffpunkt Obersaxen Mundaun: Der Verein bezweckt gemäss seinen ­Statuten:

Zweitheimische: Aktive Partner und ­Botschafter der Surselva Die Tourismusdestination Surselva zählt rund 5400 Zweitwohnungseigentümer. Die Zweitwohnungseigentümer – sie nennen sich Zweitheimische – sind für die Region wichtige Partner, welche die Gemeinschaft in der Tourismusdestination Surselva stark prägen. Die Zweitheimischen verbringen einen grossen Teil ihrer Freizeit – und dank Homeoffice zunehmend auch ihrer Arbeitszeit – in der Surselva. Viele von ihnen sind Mitglieder in lokalen Vereinen und tragen zusammen mit den Einheimischen zu einem lebendigen und aktiven Dorf­ leben bei. Die Tourismusdestination ist sich der Bedeutung der Zweitheimischen bewusst. Um ihnen für ihre oft langjährige Treue und Verbundenheit mit der Region zu danken, bietet Surselva Tourismus ein Mehrwert-Programm mit attraktiven Leistungen an. In der Tourismusdestination Surselva gibt es unter anderem folgende Interessensgemeinschaften: «Interessensgemeinschaft Zweitwohnungsbesitzer Surselva (IGZWB)», «Treffpunkt Obersaxen Mundaun», «Amitgs da Surcuolm», «ir novas vias», «Pro Siat», «Pro Andiast» etc. Um sich über die Anliegen der Zweitheimischen zu informieren, sowie das touristische Angebot laufend zu verbessern, sind Surselva Tourismus und die politischen Gemeinden in regelmässigem Kontakt und Austausch mit den Vertretern der oben aufgeführten Gemeinschaften. Nachfolgend beantworten Jörg Hertig, Präsident IGZWB, und Jan Seffinga, Vorstand/Kommunikation derselben Organisation, Fragen zur Entstehung der IGZWB und zum touristischen Angebot. Herr Hertig: Was waren damals die Gründe für die Gründung der IGZWB? JÖRG HERTIG: Die IGZWB wurde als Forum der Zweitheimischen zuerst in Brigels gegründet. Aufgrund der Gründung der Surselva Tourismus AG ( STAG ), die sich um die Anliegen des Tourismus der Gemeinden Ilanz/Glion, Lumnezia, Breil/Brigels und Obersaxen Mundaun kümmert, wurde die IG ebenfalls auf diese Gemeinden ausgeweitet und umfasst derzeit 741 Mitglieder. Hauptgründe für die Gründung der IG waren das neue Tourismusgesetz, insbesondere die Tourismus­ abgaben und die Unzufriedenheit der Zweitheimischen mit der fehlenden Mitsprachemöglichkeit in den Tourismusangeboten der Gemeinden und der STAG. Ein weiterer Grund war die ungenügend wahrgenommene Relevanz der Zweitheimischen, die doch einen ganz erheblichen Anteil am Tourismus und der Wirtschaftsleistung in der Surselva darstellen. Viele Zweitheimische sehen oftmals den Payback für ihre Tourismustaxen nicht.

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–  Die Förderung des Kontakts und des Dialogs zwischen Zweitwohnungseigentümern, Gästen und Einheimischen sowie mit der Gemeinde und den touristischen Leistungsträgern –  Die Initialisierung und Bearbeitung von Ideen sowie Ideenbündelung zuhanden der zuständigen Organisationen –  Generell Aktivitäten, welche zur Steigerung der Attraktivität und Ver­ schönerung von Obersaxen Mundaun dienen www.treffpunkt-obersaxenmundaun.ch

Amitgs da Surcuolm Ziel und Zweck: –  Förderung der gesellschaftlichen Kontakte der Mitglieder untereinander, zur einheimischen Bevölkerung und zu den Feriengästen –  Unterstützung und Förderung von kulturellen, sportlichen sowie gesellschaftlichen Anlässen der Gemeinde und der örtlichen Vereine –  Förderung des Dialogs über den Tourismus, inklusive Web-Site mit Aktualitäten, Wetterbilder und vielen Links in und um «unsere» Gemeinde

ir novas vias Der Verein entwickelt Visionen und Strategien für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Entwicklung der Region. Durch gezielte Kontakte, einen offenen Gedankenaustausch und interdisziplinäre Zusammenarbeit sollen Projekte und Ideen gefördert werden. www.irnovasvias.ch

Aus dem Gesetz über die Gäste- und Tourismustaxen – Tourismusgesetz (TG) Art. 1 Die Gemeinde erhebt zur Förderung des Tourismus eine Gäste- und eine Tourismustaxe.


Pro Andiast

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Der Verein «Pro Andiast» will in den folgenden Bereichen einen aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Leben und zum Wohl der Allgemeinheit in Andiast leisten: –  Förderung des Kontaktes zwischen Gästen und der Dorfbevölkerung –  Organisation und Durchführung von kulturellen Anlässen in Andiast –  Ausführung von Projekten zum Wohl der Dorfbevölkerung und der Gäste, in Abstimmung mit den anderen Vereinen von Andiast und den Gemeindebehörden www.pro-andiast.ch

Pro Siat Die «Pro Siat» bezweckt: –  Die Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens in Siat –  Die Unterstützung bei der Organisation und Realisierung von Projekten, die dem Interesse des Dorfes, der Bevölkerung und den Gästen dienen, ­namentlich in den Bereichen Freizeit, Kultur und Sport –  Die Unterstützung und Wahrung der Interessen der örtlichen Dorfvereine. Die «Pro Siat» pflegt ein gutes Einvernehmen mit der Gemeinde Ilanz/Glion und darf auf eine vorbehaltlose Unterstützung seitens der Gemeindebehörden zählen. www.prosiat.ch

Art. 2 Die Einnahmen aus der Gästetaxe sind zur Finanzierung von touristischen Einrichtungen und Veranstaltungen zu verwenden, welche für den Gast geschaffen und von ihm in überwiegendem Masse benützt werden können. Die Einnahmen aus der Tourismustaxe sind für Ausgaben einzusetzen, die in überwiegendem Masse im Interesse der Tourismuswirtschaft liegen. Sie sollen insbesondere eine wirksame Marktbearbeitung sowie die Förderung werbewirksamer sportlicher und kultureller Anlässe ermöglichen.

Wie ist die IGZWB organisiert? JAN SEFFINGA: Die IGZWB ist so aufgestellt, dass der Gesamtvorstand grundsätzlich die Gesamtinteressen der Zweitheimischen im Gebiet der STAG vertritt, je zwei Vorstandsmitglieder stehen zusätzlich den Sektionen Breil/Brigels, Lumnezia und Obersaxen Mundaun vor. Gibt es noch Gebiete in der Surselva, die in der IG untervertreten sind? HERTIG: Die Entwicklung der Mitglieder und der Aktivitäten in Breil/ Brigels, Lumnezia und Obersaxen Mundaun sind insgesamt sehr erfreulich. Hingegen ist es schwierig, eine ähnliche Mobilisierung in Ilanz/ Glion zu erreichen, da dort die Interessen sehr verschieden sind. Gewisse Fraktionen wie Luven gehören thematisch eher zu Obersaxen Mundaun, da sie diesem Skigebiet angeschlossen sind. Andere Fraktionen orientieren sich eher nach Flims / Laax. Ilanz/Glion selbst ist weniger eine Tourismusgemeinde. Hier würden wir uns jedoch über mehr Mitglieder und Verstärkung im Vorstand sehr freuen! Wie steht es um die politische Unterstützung? SEFFINGA: Erfreulicherweise konnten in den wenigen Jahren seit der Gründung der IGZWB sehr gute Kontakte zu den Gemeinden und der STAG geknüpft werden. Es finden regelmässige Treffen mit den Behörden in allen Gemeinden und der STAG statt. Am Anfang gab es uns gegenüber eine grosse Skepsis, mittlerweile haben wir aber den Eindruck, dass ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut werden konnte und gegenseitige Wertschätzung entstanden ist. Entscheidend dazu beigetragen hat sicher, dass wir unseren Grundsatz «Dialog, gegenseitige Transparenz, Wertschätzung und Solidarität» aktiv leben und keinesfalls konfrontativ auftreten. Jörg Hertig Ein Reizthema ist die Mittelverwendung der Gästetaxen. Wo genau ergeben sich Probleme? HERTIG: Ein grosses Thema bei den Mitgliedern ist der Einsatz der Gästetaxen. Von diesen Geldern gehen fast 50 Prozent an die STAG, der Rest bleibt bei den Gemeinden. Diskussionspunkte sind die Höhe dieser Abgabe, das touristische Angebot und die Frage, wer genau davon profitieren soll. Vom Gesetzgeber ist keinerlei Mitsprache vorgesehen. Deshalb muss die IGZWB primär im Dialog ihre Ziele kommunizieren und umsetzen. Im Bereich Mitsprache sind Fortschritte erzielt worden, erste Massnahmen wurden aufgrund unserer Anregungen umgesetzt. Wir sind optimistisch, dass diese noch verbessert werden. Welche Projekte oder Massnahmen sollen speziell angestossen und gefördert werden? SEFFINGA: Aufgrund unserer Mitgliederzahl wissen wir genau, wo der Schuh drückt. Zusätzlich zu den vorgängig genannten grundsätzlichen Problemen betrifft dies Themen wie Betriebszeiten der Bergbahnen im


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Jan Seffinga

www.igzwb.ch

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Sommer, Fahrpläne der Wanderbusse, Instandstellung von Wander­ wegen, Vergünstigungen auf Bergbahnen wie sie für Einheimische gelten, aber auch WC-Anlagen, Aufstellen von Bänken etc. Im Allgemeinen werden solche Themen aufgegriffen, in einigen Fällen auch schon umgesetzt, wofür wir sehr dankbar sind. Welche weiteren Ziele bestehen noch, wo gibt es weiteren Handlungsbedarf? HERTIG: Beim Thema Transparenz bei den Einnahmen von Tourismusabgaben und deren Verwendung besteht immer noch Handlungsbedarf. Die Zweitheimischen möchten sehr genau verstehen, wie viel Geld durch diese Abgaben eingenommen werden und wofür sie verwendet werden. Deshalb suchen wir dort das Gespräch, wo wir eine andere Meinung haben respektive alternative Vorschläge einbringen möchten. Ein ganz grosses Anliegen der Zweitheimischen ist das Thema Gästekarte. Hier sind wir mit der STAG in Diskussionen und schauen zusammen auf Systeme, wie sie heute in Flims Laax Falera eingesetzt werden. Dort kommen Übernachtungsgäste und Ferienwohnungseigentümer mit einer digitalen Gästekarte in den Genuss von vielen Vorteilen. Wann findet die nächste Mitgliederversammlung statt, welche ­Themen werden auf der Traktandenliste stehen? HERTIG: Unsere nächste Mitgliederversammlung – wenn es die akutelle Situation zulässt – findet am 16. Januar 2021 um 16 Uhr in Ilanz statt. Nebst den üblichen Standardtraktanden inklusiv aktuellen Informationen aus den Sektionen planen wir zur Eröffnung ein Referat zum Thema «Fernsteuerung der Heizung». Neue Mitglieder sind natürlich sehr willkommen, weitere Informationen findet man jederzeit auf unserer Webseite. Welche Wünsche haben die Zweitheimischen für die Zukunft? HERTIG: Wir wünschen uns sehr, als aktive Partner und Vertreter der Zweitheimischen bei allen relevanten Organisationen aktiv mitarbeiten und unsere Interessen noch besser einbringen zu können. Es würde uns sehr freuen, wenn die Zweitheimischen noch wirksamer als starke Kraft integriert würden, schlussendlich sind unsere Mitglieder die stärksten Botschafter für die Schönheiten der Surselva. Hinsichtlich der Rolle, die Homeoffice während der Pandemie spielt, würden sich zudem weitere Möglichkeiten ergeben, die Surselva als attraktiven Arbeitsstandort auch für Zweitheimische zu etablieren.


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