Rhätische Bahn – Contura Magazin

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Rh채tische Bahn AG Bahnhofstrasse 25 CH-7002 Chur Tel +41 (0)81 288 65 65 Fax +41 (0)81 288 61 05 railservice@rhb.ch www.rhb.ch

Contura Das Magazin der Rh채tischen Bahn

Rheinschlucht

Zwischen Fels und Wasser _magalog_rhb_UG_d_21-3_erik.indd 1

UNESCO Welterbe

Glacier Express

Auf Zeitreise im Besuch in der neuen Bahnmuseum Bordk체che 22.03.12 10:39


Die RhB im Netz www.rhb.ch

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Wie räumt die Dampfschneeschleuder im Winter die Gleise frei? Welche Landschaften durchqueren unsere Züge bei Wind und Wetter? Wo gehen Kulinarik und Zugfahren Hand in Hand? www.rhb.ch/youtube

Saoseo: Sagenhafter Blauer See Hoch oben im Valposchiavo, zwischen Bernina-Passhöhe und Poschiavo, liegt im Val di Campo ein Ort voller Ruhe und Zauber: der Lago di Saoseo. Der See strahlt leuchtend hellblau und ein Fels im Wasser spiegelt sich morgens darin. Manche sagen, man sehe dann das Gesicht eines Geistes. Laut einer Sage sah es vor langer Zeit endlich auch die Prinzessin, die von Herzen den Prinzen heiraten wollte. Blaue Blumen warf sie ins Wasser, weshalb der See noch seine Farbe hat. Erst wenn sie das Geister-Gesicht sähe, dürfe sie ihn heiraten, sagte der Prinz. Vielleicht funktioniert das ja heute noch?

Die Rhätische Bahn ist die grösste Alpenbahn der Schweiz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, dem UNESCO Welterbe und berühmten Produkten wie dem Glacier- und Bernina Express bürgt sie für erstklassige Bahnerlebnisse. Zudem bietet sie fantastische Ausblicke. www.rhb.ch/flickr

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RhB UNESCO Welterbe App fürs iPhone Mobiler Reiseführer auf der UNESCO Welterbestrecke. Die iPhone App der RhB weist Ihnen den Weg – per GPS entlang der Albula- und Berninalinie. Wissenswertes zur Bahn, Orten und Sehenswürdigkeiten erfahren Sie auf einen Klick. www.rhb.ch/app

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Lago Saoseo, 2 028 m ü. M. Der See ist ab der Station Poschiavo per Bus und zu Fuss zu erreichen.

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Alles ist im Fluss Allegra, liebe Leserinnen und Leser

Wissen Sie zufällig, wo sich die Bündner Quelle des Rheins befindet? Richtig, im Tomasee bei Sedrun im Bündner Oberland. Und wussten Sie auch, dass der schmächtige Vorderrhein Urheber der mächtigen Rheinschlucht – dem Grand Canyon der Schweiz – ist? Wieso ich frage? Weil uns eben diese Fragen bei der Rhätischen Bahn seit Langem Hans Amacker bewegen: Genau genommen feiern wir in diesem Jahr das Direktor 100-jährige Jubiläum der Strecke Chur – Disentis entlang des Rheins auf der Route des weltberühmten Glacier Express. Zugleich ist 2012 das Jahr des Wassers im Schweizer Tourismus. Konturenreich, ständig in Bewegung, kräftig und doch anpassungsfähig fasziniert das Element immer wieder aufs Neue. Darum steht das neue «Contura» ganz im Zeichen des Wassers. Wir heissen Sie herzlich willkommen in Graubünden und wünschen gute Unterhaltung.

Von Zeit zu Zeit stellt die RhB die Weichen neu – und beschleunigt wieder, damit Sie zum Zug kommen. Das Resultat halten Sie gerade in Händen: Das neue Jahresheft «Contura» ist eine Mischung aus Magazin und Katalog. Und es ist mit allen Wassern gewaschen, denn es widmet sich allen Aggregatszuständen von H2O entlang unseres Martin Sturzenegger Streckennetzes. Blättern und staunen Sie: Über 40 spruLeiter Vertrieb und delnde Wasser in Scuol, über Wind und Wetter auf der Marketing Wasserscheide Bernina oder über das Geheimnis des glatten Eis im Stadion vom Hockey Club Davos. Wir haben unzählige Quellen der Inspiration und Ausflugstipps für Sie gesucht – und gefunden. Viel Vergnügen bei dieser Gedankenreise und auf bald in Graubünden.

PS: Neue Quellen entdeckt? Senden Sie uns Ihre Rückmeldungen, contura@rhb.ch Schnappschüsse und Anregungen auf:

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Wo geht’s lang?

Inhaltsverzeichnis

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Ruinaulta Hier versetzt der Rhein Berge

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Berninalinie Wo Wetterfronten aufeinanderprallen

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Jubiläum Chur – Disentis R(h)ein und raus – seit 100 Jahren

42 Glacier Express Im langsamsten Schnellzug der Welt ist die Küche express

Impressum: © Copyright /Herausgeber: Rhätische Bahn AG, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur | Technische Daten: Rhätische Bahn | Text: panta rhei pr gmbh | Grafik: Süsskind SGD Chur | Fotos: Archiv Rhätische Bahn, A. Badrutt, B. Baltis, R. Canal, P. Donatsch, H. Egger, M. Felder, M. Galli, Foto Geiger, M. Haas, U. Homberger, Sammlung F. Huonder, T. Keller, J. Langhans, J. Menolfi, A. Mettler, R. Moiola, K. Redmond, I. Rütten, Chr. Sonderegger, J. Schweizer (SLF), M. Vogel, M. Wildi, M. Zanghellini | Gedruckt in der Schweiz, 1. Auflage, 2012

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16 Ohne Wasser ist alles nichts Scena 12 Aus Berufung Der Saubermann vom Dienst 16 Anschluss Sieben auf einen Streich: Von St. Moritz nach Venedig 19 Hätten Sie das gewusst? Zahlenfluss

54 Was macht eigentlich ... … der Schnee- und Lawinenforscher im Sommer? … der Greenkeeper vom Golfplatz Kulm im Winter? 58 Powerplay In den Katakomben des HCD 64 Nächster Halt … … Scuol!

20 Bahnmuseum Albula Neues Zuhause für das «Krokodil»

68 Berühmte Namen Ein Ehrenplatz für die Botschafter Graubündens

26 Berninalinie Wo Wetterfronten aufeinanderprallen

69 Reg. Nr. WR-S 3820 Ein Piano im Gepäck

30 Fensterplatz 32 Ruinaulta Hier versetzt der Rhein Berge 38 Jubiläum Chur – Disentis R(h)ein und raus – seit 100 Jahren 42 Glacier Express Im langsamsten Schnellzug der Welt ist die Küche express 48 Via Veltliner – edler Tropfen aus Norditalien 50 Platz an der Sonne Arosa: Sonnenterrassen – Vitamin D hoch sieben Mehr Informationen zum Bernina Express: Webcode 33

70 Warum rutscht der Zug nicht ab? Das Geheimnis heisst Adhäsion 72 Design Vrin, Vals und England in einem Zug vereint 76 In Fahrt kommen Streckennetz der Rhätischen Bahn 78 Für Ihre Agenda Die Veranstaltungen auf einen Blick 80 Wettbewerb 81 Rail Shop 82 RhB handlich Broschüren und Erlebniskarten 83 RhB im Netz Mehr Informationen

Wie funktioniert der Webcode? Geben Sie auf www.rhb.ch die entsprechende Nummer im Feld «Webcode» ein und Sie erhalten mehr Informationen zum jeweiligen Angebot.

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Ohne Wasser ist alles nichts

Scena Bernina Express: Beste Aussicht auf den Lago Bianco.  33

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Lago Bianco, 2 253 m ü. M.

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Gletschergarten Cavaglia: Ein faszinierendes Naturschauspiel.  1754

Cavaglia, 1 752 m ü. M.

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Glacier Express: Über weite Schneefelder durch die Schweizer Alpen.  34

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Val Bever, 1 815 m ü. M.

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Schlittelzüge ab Chur: 6 Kilometer Schlittelspass von Preda nach Bergün.  223

Preda, 1 789 m ü. M. – Bergün, 1 373 m ü. M.

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Nationalpark KombiTicket: Dem Inn entlang ins Nationalparkzentrum nach Zernez.  1039

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God Carolina bei Brail, 1 568 m ü. M.

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Via Albula / Bernina: Zu Fuss zum Rastplatz am Wasser.  1317

Palpuogna-See oberhalb Preda, 1 367 m ü. M.

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Aus Berufung

Der Saubermann vom Dienst

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Ruedi Pargetzi ist gelernter Bäcker /Konditor. Doch ihn zog es hinaus aus der Backstube – auf die Gleise der Rhätischen Bahn. Als Streckenwärter kontrollierte er jahrelang die Schienen zwischen Chur und St. Peter. Heute ist er im besten Sinne des Wortes der Saubermann vom Dienst: Mit seinem Team sorgt er jeden Tag für blitzblanke Züge. Im Schritttempo rollen zwei Panoramawagen des Glacier Express und ein nostalgischer blauer Waggon des Pullman Express in den «Tunnel». So nennen die Angestellten des Betriebsunterhalts der RhB die Zugwaschanlage in Landquart. Denn an einem Tor geht’s hinein und vier Reinigungsgänge später blitzblank durchs andere Tor wieder hinaus. Wie in einer überdimensionalen Autowaschanlage fährt eine riesige, rotierende Bürste rauschend und spritzend über Dach und Seitenwände der Wagen. Die Puffer und Treppen zwischen den einzelnen Wagen «Ich wollte raus aus reinigen die Mitarbeitenden mit Schrubbern. «Die Maschine würde den Anschlüssen und Kabeln an der Backstube und den Waggonverbindungen schaden, darum ist das etwas Handwerkliches Handarbeit», sagt Ruedi Pargetzi. Er ist Gruppenmachen.» leiter im Betriebsunterhalt der RhB in Landquart. Ruedi Pargetzi, Gruppenleiter Im Innenraum der Wagen herrscht tosender Lärm. Ein Mitarbeiter trägt einen Staubsauger auf dem Rücken und ist dabei, die Polster der Sitze zu säubern. Eine Stunde Zeit haben die sechs Männer, um fünf Waggons zu putzen. Immer saubere Züge – das ist das Ziel der Rhätischen Bahn. Entsprechend ausgeklügelt ist das Reinigungskonzept. Ein mobiler Reinigungstrupp ist während der Fahrt in den Zügen unterwegs, kontrolliert WCs und leert Müllkübel. An den Bahnhöfen werden die Züge täglich geputzt, wenn sie einen längeren Halt machen. Einmal pro Woche durchläuft jede Lok und jeder Wagen den «Tunnel» in Landquart, wo sie aussen und innen gereinigt und anschliessend technisch überprüft werden. Die grosse Hauptreinigung steht einmal pro Jahr an.

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Bei Wind und Wetter auf den Schienen unterwegs «In zehn Monaten haben wir hier in Landquart 14700 wöchentliche und 362 jährliche Reinigungen erledigt», sagt Ruedi Pargetzi stolz. Seit zehn Jahren arbeitet er im Betriebsunterhalt. Doch das ist nicht seine erste Station. Schon seit 30 Jahren arbeitet der 50-Jährige bei der Rhätischen Bahn. Ursprünglich lernte Pargetzi Bäcker/Konditor. «Aber ich wollte raus aus der Backstube und etwas Handwerkliches machen», erzählt er. Und so bewarb er sich als Bauarbeiter bei der RhB. Später wurde Pargetzi Streckenwärter. Täglich fuhr er für die Frühkontrolle der Schienen um vier Uhr morgens mit einer Draisine – einem Velo auf Schienen – die zwölf Kilometer lange Strecke von St.Peter nach Chur ab. Dabei stellte er sicher, dass der Weg für die rote Bahn frei ist, indem er Steine oder Äste aus dem Weg räumte. Anschliessend legte er dieselbe Strecke nochmals zu Fuss zurück und überprüfte die Gleise auf Brüche oder Schäden. «Ich war bei Wind und Wetter draussen – und dank der Arbeit natürlich topfit», sagt er. Die Heinzelmännchen der RhB Irgendwann sehnte sich der dreifache Vater jedoch nach einem Arbeitsplatz an einem festen Ort. «Ich mochte meinen Beruf als Streckenwärter zwar, aber ich hatte genug vom ständigen unterwegs sein», sagt er. Darum bewarb sich Pargetzi intern auf eine freie Stelle bei der Wagenreinigung in Chur. Schon kurze Zeit später holte man ihn als Gruppenleiter in den Betriebsunterhalt nach Landquart. «Ich liebe putzen und das tolle Gefühl, dass alles wieder blitzsauber ist», sagt er. Die Arbeit von ihm und seinen Teams werde vom Fahrgast oftmals kaum wahrgenommen. «Wir sind sozusagen die Heinzelmännchen der RhB, die über Nacht alles sauber machen, damit am nächsten Tag alles bereitsteht.» Für ihn sei es das Schlimmste, wenn Leute abschätzig über Reinigungskräfte reden. «Das ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, auch körperlich», sagt Pargetzi. Es brauche Fachkenntnisse über Materialien und die entsprechenden Chemikalien in den Reinigungsmitteln. «Wir laufen nicht einfach mit einem Putzlumpen herum und stauben ab.»

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Jeder Wagen durchläuft einmal pro Woche den «Tunnel» in Landquart, wo ihn das Team Betriebsunterhalt reinigt und technisch überprüft.

Eine Fehlermeldung der besonderen Art Sein Team beweist das an diesem Morgen bei der Hauptreinigung vom ALLEGRA-Triebzug «Carlo Janka». Ein Mitarbeiter kniet auf dem Boden und wischt die Fläche sauber, die sonst unter einem Teppich verborgen bleibt, ein anderer zieht ein Shampooniergerät hinter sich her und reinigt die Sitzpolster. «Unsere Mitarbeitenden kommen aus den unterschiedlichsten Berufsgattungen», erklärt der Gruppenleiter. Darunter Köche, Maler oder ehemalige Ange«Ich liebe putzen und stellte aus der Gastronomie. Denn eine Ausdas tolle Gefühl, dass alles bildung für Reinigungskräfte gebe es in der wieder blitzsauber ist.» Schweiz noch nicht. Deshalb bietet die Rhätische Ruedi Pargetzi, Gruppenleiter Bahn intern viele Weiterbildungsprogramme für ihre Mitarbeitenden an. «Wir bilden unsere eigenen Spezialisten aus, zum Beispiel für die Entfernung von Graffiti.» Rund 50 Mitarbeitende sorgen täglich im Dreischicht-Betrieb dafür, dass die roten Züge über Nacht sauber werden. «Unsere Arbeit sieht der Gast als erstes wenn er den Zug betritt – wenn auch unbewusst», sagt Pargetzi. «Denn es ist entweder sauber oder eben nicht – und das würde auffallen.» Manchmal sehen die Fahrgäste aber doch, welche Leistung hinter den blitzblanken Wagen steht. Dann bekommt das Reinigungsteam eine Fehlermeldung der besonderen Art: «Einige nutzen das Fehlermeldesystem der RhB, über das der Gast mögliche Störungen melden kann, um uns ein Lob für die Sauberkeit der Züge zu übermitteln», erklärt Pargetzi und lacht. «Solche Meldungen drucken wir dann aus, hängen sie an unsere Pinnwand und freuen uns darüber.»

Arbeiten bei der RhB: Wir suchen Menschen mit Zug – alle Infos unter  89

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Anschluss

Sieben auf einen Streich: Von St. Moritz nach Venedig

Vom mondänen St.Moritz bis in die Lagunenstadt Venedig in acht Stunden – die Rhätische Bahn und ein dichtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln machen es möglich. Die Kulturreise der besonderen Art verbindet bis zu sieben UNESCO Welterbestätten miteinander. Nicht in 80 Tagen um die Welt, dafür in acht Stunden von den Alpen bis ans Mittelmeer, von St.Moritz bis nach Venedig. Anschluss besteht überall – dank den Verbindungen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Italien. Es lohnt sich allerdings, etwas mehr Zeit einzuplanen, um sich die vielen Sehenswürdigkeiten der Route genauer anzusehen. Von St.Moritz aus macht sich die Berninabahn auf der UNESCO Welterbestrecke auf in Richtung Süden. Die Strecke gilt als höchste Alpenquerung auf Schienen. 2253 Meter über Meer liegt der höchste Punkt der Strecke, das Ospizio Bernina. Hier bestaunen Gäste zwei Seen gleich nebeneinander – der dunkle kleine Lej Nair und der helle Lago Bianco. An diesen Seen trennen sich so manche Wege: Das Wasser fliesst entweder nach Osten in

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Mit direktem Anschluss: Die Welterbe-Tour führt auf der Berninalinie Richtung Süden.  963

die Donau oder nach Süden in den Po, die Wetterscheide entscheidet über Niederschlag oder Trockenheit, an der Sprachgrenze treffen sich das Rätoromanische und das Italienische. Ab hier schlängelt sich der Zug talwärts den Palmen des Südens entgegen. Gefälle von bis zu 70 Promille meistert der Zug mit Leichtigkeit. «Nächster Halt: Tirano», heisst es nach etwas mehr als zwei Stunden. Das mediterrane Städtchen hinter der italienischen Grenze liegt nur noch auf 429 Meter über Meer. Ein Stück ursprüngliches Italien Viermal täglich bringt der italienische Perego-Bus Reisende von Tirano über den Apricapass und eine eindrückliche Panoramastrecke nach Edolo. Vom kleinen Städtchen führt der Zug ins Val Camonica, wo eine weitere Welterbestätte auf Besucher wartet: Die Felszeichnungen im «Parco Nazionale Naquane» bei der Ortschaft Capo di Ponte. Die Welterbe seit 2011: Zeichnungen im Stein der grössten Fundstätte prähistorischer Felsgravuren in Europa zeiIn Brescia treffen Antike, gen Tiere, Waffen oder Ackergeräte. Die ÄltesMittelalter, Renaissance ten sind auf 6 000 Jahre vor Christus datiert. und Barock aufeinander. In den Thermalbädern im Dorf Boario Terme lässt es sich prächtig entspannen. Übrigens: Im nahen Lago Iseo liegt die autofreie Süsswasserinsel «Montisola». Sie ragt über 400 Meter aus dem Wasser. Die Kunststadt Brescia gehört seit 2011 zum UNESCO Welterbe. Bauwerke aus der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und aus dem Barock zieren das romantische Städtchen. Ein Besuch lohnt sich auch im Kloster Santa Giulia. Das moderne Museum im ehemaligen benediktinischen Nonnenkloster zeigt Funde verschiedener historischer Epochen, die Brescia geprägt haben.

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Die Kunststadt Brescia.

Ein UNESCO Welterbe folgt dem nächsten Ab Brescia fährt der Intercity-Zug «Freccia Bianca» bis nach Venedig. Auf dieser Strecke reiht sich ein UNESCO Welterbe ans andere, beispielsweise die Altstadt von Verona mit dem antiken Amphitheater oder der botanische Garten von Padua, in dem über mehrere hundert Jahre alte Pflanzen wachsen. Wer die ganze Tour an einem Stück macht, fährt rund acht Stunden später in Venedig ein. Endstation. Die Tour endet am Mittelmeer, wo Millionen von Holzpfählen die Lagunenstadt Venedig über Wasser halten. Auch sie gehört zum UNESCO Welterbe. Anstatt Strassen und Schienen zieht sich hier ein dichtes Netz an Kanälen zwischen den Häusern hindurch. Gondoliere chauffieren Gäste auf ihren Gondolas durch die Stadt, unter unzähligen Brücken hindurch, vorbei an prächtigen Palästen oder zur bekannten Piazza San Marco. Unter den Arkaden auf der Piazza lässt sich in einem der Kaffeehäuser die Welterbe-Tour prima Revue passieren.

10 Welterbestätten in 6 Tagen Eine sechstägige Reise führt beispielsweise von Venedig über St. Moritz nach Paris. Im Glacier Express geht’s durch das UNESCO Welterbe RhB bis nach Brig und im InterCity weiter nach Interlaken zum Jungfraujoch. www.rhb.ch/welterbe-tour

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Hätten Sie das gewusst?

Zahlenfluss

3207 km2 gross ist das Einzugsgebiet von Hinter- und Vorderrhein, das entspricht der Fläche des Kantons Waadt. 60 km lang fährt die Rhätische Bahn dem Inn entlang – doppelt so lang wie die Landwasser, der die RhB von A bis Z «folgt». 25 Jahre lang fliesst das Valserwasser 1000 Meter durch die Tiefe, ehe es geläutert aus der St.Petersquelle austritt. 1,2 km3 beträgt das Volumen des Morteratschgletschers – dem (zusammen mit dem Persgletscher) volumenstärksten Gletscher der Ostalpen. 1796,61 m ü.M. befindet sich der Seespiegel des Silsersees im Oberengadin, dem höchstgelegenen See Europas, auf dem kommerzieller Schiffsbetrieb stattfindet. 40° C heiss ist das höchstgelegene Sprudelbad Europas auf der Diavolezza. 18000 m2 Fläche umfasst die grösste Natureisbahn Europas in Davos. 592 Brücken befährt die RhB auf ihrem Streckennetz. 3 Dampfloks stehen im Dienst der RhB. 641 Zentimeter beträgt die höchste Bündner Gesamtschneehöhe – gemessen 2001 auf dem Berninapass.

Zusammenfluss von Hinter- und Vorderrhein in Reichenau, 592 m ü. M.

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Bahnmuseum Albula

Neues Zuhause für das «Krokodil»

Krokodillok: Ab Juni 2012 fahren Sie in der Krokodillok virtuell durch das Albulatal.  1924

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Infos zum neuen Bahnmuseum: www.rhb.ch/bahnmuseum

Einsteigen, erleben, mitmachen: Das Bahnmuseum Albula entführt Eisenbahnfans im ehemaligen Zeughaus Bergün auf eine Reise in die Vergangenheit – mit über 400 Exponaten aus der Geschichte der RhB. Ab Juni 2012 ist die UNESCO Welterbestrecke Albula um eine Attraktion reicher – dank dem Bahnmuseum in Bergün (Eröffnung: 2. Juni 2012). Auf 1 300 m2 Ausstellungsfläche lässt sich die Geschichte der Rhätischen Bahn nacherleben. Der Besucher wandelt durch Am Modell des Täler und Tunnel, erfährt Wissenswertes zu den PioniertaLandwasserten rund um den Bau der Strecke, besucht eine Station und viadukts üben eine Werkstattgrube oder nimmt Teil an einem Gespräch Kinder die Konzwischen einem pensionierten Lokomotiv-Bauingenieur und einem aktiven Lokführer. Denn die Menschen rund um struktion eines die RhB spielen im Museum ebenfalls eine wichtige Rolle: Gerüsts. Das Bahnmuseum Albula sammelt persönliche Geschichten, gefunden in Archiven und Zeitzeugenberichten, in historischen Filmfragmenten und Fotografien, in Radioreportagen und Zeitungsartikeln. Auch die Geschichten der Besucher sind gefragt: Schulreisen, Begegnungen mit Menschen in der Bahn oder andere unvergessliche Erlebnisse in der RhB können nebst Bildern via Webseite übermittelt werden. Der Zeitreisende wird Teil des Erlebnisses Bahnmuseum. Er ist eingeladen, mitzudenken und anzupacken, zum Beispiel an Diskussionen zur Streckenführung am eigens für das Bahnmuseum entwickelten Topografie-Simulator, der nebst anderen Simulationen zum Mitmachen anregt. Kinder finden einen für sie gestalteten Weg durch die Ausstellung, mit kindgerechten Informationen oder Aufgaben: Am Modell des berühmten Solisviadukts üben Nachwuchs-Baumeister die Konstruktion eines Gerüsts und im Büro der Station versuchen sich junge Stationsvorsteher im Umgang mit Stellwerken und Signalen.

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Erlebniszug: Im offenen Aussichtswagen zum Bahnmuseum – Frischluft und gute Laune inklusive.  1858

Fahrsimulator: Gäste lenken das «Krokodil» Das «Rahmenprogramm» zur eigentlichen Ausstellung verspricht ebenfalls kurzweilige Momente. So können dank der Lage direkt an den Gleisen nostalgische Zugkompositionen vorfahren. Und in einer der letzten erhaltenen Lokomotiven der Baureihe RhB Ge 6/6, genannt «Krokodil», lassen sich im Fahrsimulator im Führerstand virtuelle Fahrten durch das Albulatal unternehmen. Klar, dass auch die kleine Stärkung und Erfrischung nach dem Museumsbesuch stilecht geschieht. Das Museumsgebäude beherbergt neben den Ausstellungsräumen auch das Buffet, dessen Inneneinrichtung aus originalen Sitzmöbeln verschiedener Speise- und Salonwagen besteht.

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Via Albula/Bernina

Bahnmuseum Albula

Bergün/Bravuogn 1373 m ü.M.

Plaz-Tunnel 262 m

God-Tunnel 487 m

Bahnerlebnisweg Albula Auf dem Bahnerlebnisweg lüften Sie die Geheimnisse der UNESCO Welterbestrecke und ihrer Kunstbauten. Auf rund acht Kilometern wandern Sie von Preda nach Bergün. Viadukte, Berge und einen rauschenden Wildbach erleben Sie aus nächster Nähe.

Viadukt Val Tisch

Bahnerlebnisweg

Rugnux-Tunnel 686 m

Toua-Tunnel 677 m Zuondra-Tunnel 515 m

Albula-Viadukte I-IV

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Preda 1789 m ü. M. Albula-Tunnel 5865 m

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«Geschichte und Technik der Rhätischen Bahn sind einfach faszinierend!»

Yves Broggi (58) ist Stiftungsratspräsident der Stiftung Bahnmuseum Albula, die für das Sammeln von erhaltenswertem und historischem Bahnmaterial verantwortlich ist. Im Bahnmuseum Albula wird die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum hat für Broggi eine grosse Bedeutung – in vielerlei Hinsicht. Herr Broggi, welche Bedeutung hat das Bahnmuseum Albula für die Region? Touristisch und wirtschaftlich ist das Bahnmuseum Albula in Bergün von grösster Bedeutung. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen, die Zahl der Tagestouristen wird steigen – das Bahnmuseum ist im Sommer auch eine gute Kombination mit dem Bahnerlebnisweg Albula. Was macht das Bahnmuseum Albula einzigartig? Die Ausstellungen im Museum werden Besucher aller Altersklassen begeistern. Denn die Geschichte und die Technik der Rhätischen Bahn sind einfach faszinierend! Wie wichtig ist beim Museum der Mitmach-Faktor, zu dem die Besucher ausdrücklich aufgerufen sind? Uns ist wichtig, dass sich die Besucher aktiv betätigen können. Zum Beispiel können sie am Bremssimulator ihre Geschicklichkeit prüfen, im Halten eines Zuges mittels einer Vakuumbremse. Es gibt viele digitale und analoge Interaktionsmöglichkeiten. Dies wird auch Schulen zu einem Museumsbesuch animieren können. Welches der über 400 Exponate ist Ihr Lieblingsstück? Es gibt viele interessante Exponate, aber die Krokodillok mit dem Simulator wird eine spezielle Attraktion sein. Schenkungen von ehemaligen Bähnlern und Bahnfreunden, wie Modellbauten und Gebrauchsgegenstände sind im Museum ebenfalls zu bestaunen.

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Ein Meisterwerk mit Baujahr 1902: In 65 Metern Höhe führt der Landwasserviadukt direkt in den Fels.  21.8

Was macht für Sie die Faszination RhB aus? Am meisten imponiert mir der Pioniergeist vor über hundert Jahren. Und das gesamte Bauwerk der Rhätischen Bahn beeindruckt jedermann. Als Kernstück des UNESCO Welterbes gelten der Landwasserviadukt und die Strecke zwischen Bergün und Preda mit den Kehrtunnels. Die RhB-Strecke ist wie ein Eco-Museum – ein Museum in der Natur. e Piktogramm

Streckenplan

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Ihr Freipass: 2 Tage freie Fahrt in allen Zügen zwischen Thusis und Tirano (ohne Bernina- und Glacier Express) mit dem UNESCO Welterbe Pass. turntable Covered Drehscheibe Gedeckte

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Therapeutic Heilquellen

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Reiseführer

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Berninalinie

Wo Wetterfronten aufeinanderprallen

Wer mit der RhB auf der Berninalinie unterwegs ist, wird Zeuge eines meteorologischen Phänomens: der Wetterscheide. Sie teilt das Wetter der Alpennord- und Alpensüdseite. Im Interview erklärt Wetterexperte Thomas Bucheli (50) vom Schweizer Fernsehen, welche Bedeutung das Berninamassiv für das Wetter in der Schweiz hat und weshalb er oft zum Fotoapparat greift, wenn er an einer Wetterscheide steht. Herr Bucheli, was ist unter einer Wetterscheide zu verstehen? Per Definition ist das «die Bezeichnung für einen Landschaftsteil, der durch seinen Einfluss unterschiedliche Wetterbedingungen in seiner Umgebung schafft». Dieser Einfluss muss wirkungsvoll genug sein, um die Temperatur- und Feuchteverhältnisse der Luft auf ihrem Weg von der einen zur anderen Seite dieses Landschaftsteils nachhaltig zu beeinflussen. Gebirgskämme sind wohl die bekanntesten Wetterscheiden. Aber auch Talabschnitte mit markanten Höhenstufen und / oder Richtungsänderungen respektive mit Engpässen und sogar grössere Seen können als Wetterscheiden in Erscheinung treten.

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Wie entsteht ein solches Phänomen, welche Faktoren spielen eine Rolle? Die wirkungsvollsten Wetterscheiden sind hohe Gebirgszüge, die quer zur Anströmungsrichtung des Windes stehen. Die herangeführte Luft wird am Hindernis gestaut, muss entweder seitlich ausweichen oder wird zum Aufsteigen gezwungen. Die damit verbundenen Temperatur- und Feuchteänderungen führen auf der Wind zugewandten Seite des Gebirges vielfach zu Nebel-, Wolken- und Niederschlagsbildung. Derweil auf der Wind abgewandten Seite die Luft deutlich trockener, wärmer und das Wetter generell schöner ist (Föhn-Effekt). Manche Wüsten unserer Erde liegen übrigens unmittelbar hinter Wetterscheiden. Das trockene Tibetische Hochland beispielsweise liegt im Regenschatten des Himalajas, die Atacamawüste in Nordchile liegt im Lee der Anden. Welche Bedeutung hat die Bernina-Wetterscheide für die Schweiz? Die Berninagruppe als höchster Gebirgszug der Ostalpen wirkt bei südlicher Anströmung als erste markante Wetterscheide – insbesondere auf das Wetter im Oberengadin. Sie kann ihren Einfluss aber durchaus auch weiter im Norden geltend machen. Typisch sind dann die Stauniederschläge am Alpensüdhang, während im Oberengadin kaum Regen oder Schnee fällt und in Mittelbünden der Föhn bläst. Die beste Wirkung erzielt die Wetterscheide am Bernina, wenn in den oberen Luftschichten nicht zu viel Feuchtigkeit mit im Spiel ist. Dann stecken das Puschlav und die Talschaften südlich davon vielfach unter Hochnebel, derweil im Engadin ganztags die Sonne scheint.

Thomas Bucheli ist seit 1995 Redaktionsleiter der Wettersendung «SF Meteo» des Schweizer Fernsehens.

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Wie prägt eine Wetterscheide die Landschaft? Wetterscheiden haben nachhaltigen Einfluss auf das Feuchte- und Niederschlagsangebot. Im Lee des Gebirges, also auf der vom Wind abgewandten Seite, ist es deutlich trockener als im Luv. Damit prägen sie das Landschaftsbild auch hinsichtlich der Vegetation, wirken sich auf die Beschaffenheit der Böden und auf die Landwirtschaft aus. Da das Engadin beidseitig von hohen Bergketten umgeben ist, gehört es zusammen mit dem Wallis zu den trockensten Regionen der Schweiz. Welche Konsequenzen kann die Wetterscheide für Bergsportler wie Wanderer, Biker oder Tourengänger haben? Auf die schützende Wirkung der Wetterscheide Bernina darf man sich nicht blind verlassen. Wenn die Windrichtung ändert oder wenn immer mehr Feuchte mit ins Spiel kommt, dann kann es mitunter sehr schnell einnebeln. Somit gilt es die Situation laufend zu verfolgen. Mit Vorteil konsultieren die Bergsportler vor der Planung ihrer Tour den Wetterbericht! Inwiefern beziehen Sie als Meteorologe die Wetterscheide in Ihre Berechnungen und Prognosen mit ein? Wetterscheiden sind immer Teil meiner Berechnungen. Unser Land besteht eigentlich nur aus Wetterscheiden, seien es zum Beispiel der Jura, die Hügelzüge des Mittellandes, die erste Voralpenkette oder alle weiteren Gebirgszüge der Alpen. Wann immer ich eine Prognose für einen Ort erstelle, gilt es zunächst zu wissen: Woher bläst der Wind? Die zweite Frage lautet: Welcher Berg steht der Luft im Weg?

Ökostromlehrpfad: Wie gelangt Elektrizität in die Steckdose? Antworten geben zwölf Informationstafeln auf dem Lehrpfad.  1749

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Alp Grüm: Das einzige Restaurant mit «Nur-Bahnanschluss» und feine Pizzoccheri.  1038

Was ist für Sie das Faszinierendste an der Wetterscheide? Wann immer sich eine Föhnmauer an einer Wetterscheide bildet, habe ich den inneren Zwang, diese zu fotografieren. Darunter ist eine markante Wolkenwand vor fast blauem Himmel zu verstehen. Ich verfüge über eine stattliche Zahl an fantastischen Aufnahmen von Föhnmauern aus den verschiedensten Regionen der Schweiz. Zum Schluss: Wagen Sie eine Prognose für das Wetter 2012? Durch den sich verändernden Sonnenstand werden wir zwangsläufig auch im 2012 wieder die verschiedenen Jahreszeiten durchlaufen. Wie sich diese wettermässig konkret äussern und ob sie zu unser aller Zufriedenheit dahin gehen, steht indes noch völlig in den Sternen …

Von den Gletschern zu den Palmen Die Albula- und Berninastrecke verbindet den Norden und den Süden Europas in Schlangenlinien und ohne Zahnrad. Ein besonderer Hochgenuss ist die Panoramafahrt im Bernina Express – vorbei an Gletschern, hinunter zu den Palmen, durch 55 Tunnels und über 196 Brücken. Im Sommer von Chur nach Tirano ab CHF 41.00 (Basis 2. Klasse mit Halbtax, inklusive obligatorische Sitzplatzreservation)

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Fensterplatz

Martina Jägli, 17 Jahre, Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur, Fideris.

«Ich habe gerne Gesellschaft im Zug. Frauen reden bekanntlich ja viel!» Dürfen wir uns setzen? Ja klar, nur zu! Wie oft sind Sie mit der RhB unterwegs? Vier Mal pro Woche, zwei Mal am Tag und ab und zu am Wochenende, wenn ich Skifahren gehe.

Welche RhB-Strecke würden Sie einem tippsuchenden Touristen empfehlen? Durch meine Heimat, das Prättigau, ist es immer schön zu fahren. Touristen können dort viel erleben, wie zum Beispiel Schlitteln auf den Fideriser Heubergen oder bei einer Wanderung auf die Schmugglerpfade an der österreichischen Grenze gelangen.

Welche Strecke fahren Sie? Ich fahre morgens mit meinem Nachbarn zum Bahnhof Fideris und nehme dann den Zug bis nach Chur. Dort gehe ich auf den Bus der mich praktisch vor meinem Büro absetzt. Abends gehe ich wieder in Chur auf die RhB und fahre bis nach Jenaz. Von dort aus bringt mich dann mein Freund nach Hause.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen im Zug? Ich habe gerne Gesellschaft im Zug. Bekanntlich reden Frauen ja gerne und viel. Morgens trifft das nicht gerade auf mich zu, aber abends auf dem Heimweg meistens schon (lacht). Wenn ich alleine Zug fahre, lese ich sehr gerne.

Welcher Blick aus dem Zugfenster hat Sie bisher am meisten erfreut? Der Blick am Morgen in die Sonne, die hinter den Bergen aufgeht. Wenn die warmen Sonnenstrahlen durchs Fenster scheinen und einem das Gesicht wärmen, ist das herrlich.

Wie viele Brücken befährt die RhB auf ihrem gesamten Streckennetz? Was schätzen Sie? Ich glaube, das mussten wir mal in der Primarschule lernen, aber das ist schon lange her. Ich schätze es sind etwa 150 Brücken. Es sind 592. Was, so viele? Hoppla, da habe ich mich ja gewaltig verschätzt.

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«Die Reise mit dem Glacier Express muss man erlebt haben!» Ist hier noch frei? Ja klar. Wohin geht die Reise? Ich bin mit meiner Lebenspartnerin mit dem Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz unterwegs. Wir haben Gutscheine geschenkt erhalten und ein Bekannter hat uns den Glacier Express ans Herz gelegt. Wie oft waren Sie schon mit der RhB unterwegs? Dies ist die erste Fahrt für mich an Bord eines RhB-Zuges – und sie gefällt mir sehr! Da stört es mich auch nicht, dass es ab und zu Wolken und Nebelschwaden hat. Welcher Blick aus dem Zugfenster hat Sie bisher am meisten erfreut? Kein bestimmter, ich finde die Landschaft als Ganzes eindrücklich. Diesen Teil der Schweiz habe ich überhaupt noch nie gesehen. Interessant finde ich zudem die Erklärungen via Kopfhörer. Mit welchen Worten beschreiben Sie zuhause Ihre Fahrt im Glacier Express? Die ist schwierig zu beschreiben. Ich empfehle jedem, die Fahrt am besten gleich selber zu machen, denn man muss sie erlebt haben!

Service an Bord: Nach dem 3-Gang Menü schmeckt der Kaffee hervorragend.  34

Christian Rais, 52 Jahre, Tourist aus dem Tessin.

Hätten Sie’s gewusst: Wie viele Brücken befinden sich auf dem gesamten Streckennetz der RhB? Hm ... keine Ahnung. Ich hätte jetzt 200 gesagt aber es würde mich nicht wundern, wenn es 500 wären. Es sind sogar noch mehr: insgesamt 592. Tatsächlich. Das ist nicht schlecht!

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Ruinaulta

Hier versetzt der Rhein Berge

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Ruinaulta-Ticket: R(h)ein und raus – mit dem Ruinaulta-Ticket den ganzen Tag beliebig oft mit Bahn und PostAuto fahren.  776

Ausblick vom «Mauersegler» auf die Rheinschlucht, 580 m ü. M.

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Ruinaulta heisst aus dem Rätoromanischen übersetzt «hohe Geröllhalde». Denn wo sich heute der türkisfarbene Vorderrhein durch die weissen Felswände der imposanten Rheinschlucht schlängelt, rutschte einst eine Gesteinsmenge so gross wie zehn Matterhörner gleichzeitig in die Tiefe. «Contura» war im Grand Canyon der Schweiz unterwegs. Der Zug der Rhätischen Bahn rattert auf den Schienen direkt neben dem Wanderweg, der von der Station Versam-Safien aus in die Rheinschlucht führt. Seit genau 100 Jahren zieht sich die Bahnlinie der RhB durch die Schlucht und bringt Reisende von Chur bis nach Disentis – oder mit dem Glacier Express bis nach Zermatt. Die vorbeifahrende Bahn sorgt für einen kräftigen Luftzug, der das Laub aufwirbelt. Ihr leuchtendes Rot bildet einen starken Kontrast zum Das Volumen des türkisfarbenen Wasser des Vorderrheins. Dieser Flimser Bergsturzes schlängelt sich durch die steilen Wände der Schlucht, entspricht etwa zehn helle Kiesbänke säumen die Kurven. Die Sonne bringt den weissen Kalkstein zum Leuchten. Matterhörnern. Der gewaltige Flimser Bergsturz vor rund 10000 Jahren nach dem Rückzug des Rheingletschers gilt als

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Wanderweg Ruinaulta: Durchgehend von Rei– chenau nach Trin und von Versam nach Ilanz.

Geburtsstunde der Rheinschlucht. Wahrscheinlich auf einen Schlag brach zwischen den Bergen Flimserstein und Piz Grisch der grösste Teil der über 10 000 Millionen Kubikmeter Felsmasse ab und begrub das damalige Tal des Vorderrheins. Der Flimser Bergsturz war der grösste Bergsturz der Alpen mit einem Volumen von etwa zehn Matterhörnern. Heimat seltener Vögel und Orchideen Da der Vorderrhein nach dem Bergsturz nicht mehr abfliessen konnte, staute sich das Wasser: der Ilanzer See entstand. Den Namen hat er deshalb erhalten, weil die heutige Ortschaft Ilanz auf dem damaligen Seegrund gebaut ist. Nach etwa 1 000 Jahren frass sich der Rhein schliesslich durch den natürlichen Staudamm des Sees. Zwar lief das Wasser nicht ganz ab, aber der Seespiegel sank. Über die Jahrtausende schnitt sich der Fluss weiter durch Der seltene Frauendie Bergsturzmassen, der See verschwand. Zurück blieb ein Na- schuh ist in den turparadies: die Rheinschlucht. Über 76 Kilometer windet sich Wäldern der Rheinschlucht zu finden. der Vorderrhein von seiner Quelle, dem Tomasee am Oberalppass, durch die Ruinaulta bis nach Reichenau, wo er mit dem Hinterrhein zusammenfliesst. Bis zu 350 Meter sind die Steilwände hoch, das Wasser hat aus ihnen verschiedene Höhlen ausgewaschen. Ein Netz aus Wanderwegen mit verschiedenen Aussichtsplattformen und Grillplätzen zieht sich durch dieses Paradies. Vier Uferabschnitte des Vorderrheins stehen unter Naturschutz. Denn seine Auen bilden wichtige Brutplätze für seltene Vogelarten wie den Flussregenpfeifer oder den Flussuferläufer. In den ausgedehnten Nadelwäldern der Schluchthänge wachsen zudem viele Orchideenarten, wie zum Beispiel der seltene Frauenschuh. Noch immer stürzt der Fels Ruinaulta heisst die Rheinschlucht auf Rätoromanisch. Der Name setzt sich aus den Worten «ruina» (Geröllhalde, Steinbruch) und «aulta» (hoch) zusammen. Dieser Name wird der geologischen Beschaffenheit der Rheinschlucht gerecht. So homogen wie das Gestein auf den ersten Blick scheint, ist es nicht. Beim gigantischen Sturz brach der Fels in unendlich viele kleine

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Der Fels prägt die imposante Rheinschlucht.

Stücke, die das Tal in eine Geröllhalde verwandelten und heute eine Art dreidimensionales Puzzle bilden. Zusammengehalten werden die Puzzleteile von Kalk, der ursprünglich im Wasser gelöst war, das durchs Geröll floss und der sich über die Jahrtausende abgelagert hat – versintert, wie Geologen sagen. Die Masse ist jedoch nicht so stabil wie massiver Fels. Mit blossen Fingern lassen sich ein paar Stücke aus einer Gesteinsfläche am Wegesrand bröckeln. Bei der ungleichmässigen Beschaffenheit des Gesteins ist Vorsicht geboten, wenn man hier etwas Das heutige Ilanz bauen will. Denn die einzelnen Schichten der Felssturzmaist auf einem sse sind unterschiedlich hart. Deshalb muss das Gestein an ehemaligen Seeder geplanten Stelle untersucht werden, bevor für etwaige grund gebaut. Bauten die Bagger auffahren. Für eine Analyse der Felsqualität klettern Geologen immer wieder in den Steinen umher, vermessen Felsspalten, stellen Berechnungen an und simulieren am Computer aufgrund der Ergebnisse mögliche Steinschlagereignisse und Felsstürze. Die Rhätische Bahn ist für ihren Gleisbau auf solches Expertenwissen angewiesen. Kleinere Felsstürze gibt es immer wieder – vermehrt im Frühling oder Spätherbst. Dann dringt Wasser in die Ritzen und Spalten des Gesteins. Wenn dieses gefriert, dehnt es sich aus und löst die Brocken. Davon betroffen war auch schon die Strecke der RhB. Im Jahr 2007 ging bei Valendas gleich ein grösserer Felssturz auf die Schienen nieder. Deshalb erweiterte man an dieser Stelle schliesslich die Galerie, um die Bahnlinie vor Steinschlag zu schützen.

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Ein «Flug» mit dem Mauersegler Vorbei an der Chrummwag, wie die starke Windung des Vorderrheins genannt wird, führt der Wanderweg über eine Brücke in Richtung Conn. Der Pfad verläuft durch einen Wald, der hauptsächlich aus Föhren besteht. Fast allen Bäumen fehlt aber die Spitze. Schuld daran ist der Schnee. Wenn die Last der weissen Pracht im Winter zu gross wird, knicken die Spitzen der Föhren ab und die Bäume wachsen dann ohne sie weiter. In Conn angekommen, bietet die Aussichtsplattform «il Spir» – übersetzt «der Mauersegler» – einen grandiosen Ausblick über die Ruinaulta. Die Plattform ragt mit 12,5 Metern Höhe schräg über den Abgrund und sieht aus wie ein Mauersegler im Startflug, die Flügel weit ausgebreitet. 400 Meter unter ihr fliesst der Vorderrhein. Auf dem Weg von Conn nach Flims begegnet man weiteren Zeitzeugen des Flimser Bergsturzes: Dem Cauma- und dem Crestasee. Im Sommer locken sie zu einem erfrischenden Bad. Wer mag, führt seine Tour von dort aus auf einem der vielen Wanderwege fort – zum Beispiel in Richtung Ilanz. Sind die Beine müde, bringt der Bus die Schluchtenwanderer von Flims aus zurück ins Tal. Perspektiven wie ein Mauersegler: Staunen von der Aussichtsplattform «il Spir» in Conn.

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Jubiläum Chur – Disentis

R(h)ein und raus – seit 100 Jahren

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Dampffahrten: Bezaubernd alte Züge rollen noch heute durch Graubünden – nicht nur im Jubiläumsjahr.  235

Disentis anno 1912, 1 014 m ü. M.

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Hier geht die Bahn ab: Die RhB feiert am 16. und 17. Juni 2012 das 100-jährige Jubiläum der Bahnstrecke zwischen Chur und Disentis. Auf acht Festplätzen feiern Gäste mit – bei Anlässen mit Folklore, Kultur, Natur, Kulinarik oder Technik. Auf der rollenden Konzertbühne durch die Surselva unterhält «Marie Louise Werth and the Rolling Mountain Swing Big Band» mit ihren Hits. Ein weiterer Höhepunkt ist die kunstvoll beleuchtete Rheinschlucht – einmalig in den nächsten 100 Jahren. Und das Beste: Mit dem Jubiläumsbillett reisen Sie an diesem Wochenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz. Auf der ganzen Linie verkehren Extrazüge Verschiedene Erlebniszüge sorgen für eine attraktive Verbindung vom einen Festplatz zum andern. Am Wochenende verkehren nebst den fahrplanmässigen Zügen folgende zusätzliche Erlebniszüge:  Alpine Classic Pullman Express Der mondäne und beliebte Luxuszug der 30er-Jahre führt als besondere Attraktion den schönsten RhB-Gesellschaftswagen: den Piano-Bar-Wagen. An diesem Wochenende sind die Jubiläumsbillette der zweiten Klasse auch für diesen Erstklass-Zug gültig.  Historischer Zug Wie anno dazumal zieht die legendäre Krokodillokomotive die grünen Drittklasswagen durch die Schlucht.  Railrider Die speziellen Aussichtswagen verkehren für einmal in der wildromantischen Rheinschlucht und der Surselva. Hier ist der Bündner Himmel zum Greifen nah.

Das Jubiläumsbillett Jubiläumsbillette (Tageskarte 2. Klasse, gültig für beliebige Fahrten auf der Jubiläumsstrecke) sind bei den Infopoints auf allen Festplätzen und entlang der Jubiläumsstrecke an allen bedienten RhB-Bahnhöfen erhältlich.

Spezialpreis CHF 10.00 für Kinder (6 – 16 Jahre) und Erwachsene mit Halbtax; CHF 20.00 für Erwachsene. www.rhb.ch/chur-disentis

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Herzlichen Dank unseren Sponsoren Hauptsponsoren

Co-Sponsoren

Medienpartner

Mit freundlicher Unterst端tzung

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Glacier Express

Im langsamsten Schnellzug der Welt ist die K端che express

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Bahn frei für den Genuss: Jeder Handgriff sitzt in der Bordküche des Glacier Express.  1587

Bordküche Glacier Express, Zug 910

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Der Beruf als Koch oder Servicemitarbeiter im langsamsten Schnellzug der Welt ist nichts für Anfänger. Stets drängt die Zeit, jeder Handgriff muss sitzen und die kurvenreiche Strecke erfordert ein gutes Gleichgewicht. Ein Tag in der Küche des Glacier Express, wo stets frisch gekocht wird. In Brig ist der Braten tranchiert. 11.12 Uhr ist es, als der Glacier Express im Oberwalliser Städtchen einfährt, wo weitere Passagiere auf dem Weg in Richtung St.Moritz zusteigen. Es sind Passagiere mit grosser Vorfreude auf die Fahrt im berühmten Panoramazug. Und mit grossem Appetit: Seit 9.52 Uhr und der Abfahrt im Startort Zermatt ist Koch Sinthusan Tharumalingam bereits daran, das Menü des Tages vorzubereiten: Gefüllter Schweinsbraten mit Dörrpflaumen, Petersilienspätzli und gedämpfter Blattspinat, vorab Bouillon mit Backerbsen «Es braucht einen und Bergkräutern, danach Domleschger Kirschkuchen. stabilen Stand. Die Bordküche des Glacier Express ist das Reich des Schliesslich soll nichts 28-jährigen Zugkochs aus Sri Lanka – ein knapp zehn versalzen werden.» Meter langer, schmaler Raum mit knapp einem Meter Platz zwischen den Arbeitsflächen, zwei Fenstern und Sinthusan Tharumalingam, jeder Menge Stauraum: Essgeschirr, Besteck, KochgeBord-Koch schirr sowie alle Apparaturen sind auf engstem Raum untergebracht. Hier bereitet Tharumalingam ganz alleine sämtliche Speisen frisch für die Reisegäste aus aller Welt zu. «Heute sind es etwa 40 Menüs und ein Dutzend A-la-Carte-Gerichte, die wir servieren», rechnet er vor. Hektische Mittagszeit Kurz nach zwölf fährt der Glacier Express in Oberwald ein. Jetzt nimmt die Hektik in der Küche zu – und das, obwohl der Zug heute nicht bis auf den letzten Platz besetzt ist. Und während sich die Passagiere nach der Essensbestellung in ihren Sitzen zurücklehnen, brät der Koch die Spätzli und den Spinat in einer grossflächigen Pfanne, setzt Wasser für die Bouillon auf und kontrolliert regelmässig den Braten, den er kurz vor Brig zum Warmhalten in den Ofen geschoben hat. Gelegenheit, aus dem Küchenfenster zu schauen und die Landschaft zu geniessen, hat er im Gegensatz zu den

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Im Glacier Express servieren wir das frisch zubereitete 3-Gang Menü direkt am Sitzplatz.  34

Reisegästen kaum. Zumal nebst dem Zubereiten des Menüs immer noch mehr Arbeit dazukommt: Die Kellnerinnen geben pausenlos Bestellungen rein – versuchen den drohenden Stress indes gleich wieder abzufedern: «Zwei Gulaschsuppen und zwei Käseteller. Aber piano, piano», beruhigt Kellnerin Margarita Thoma. Die Service-Crew greift dem Koch regelmässig unter die Arme, hilft beim Anrichten oder schreitet auch mal ein – etwa wenn eine Gerstensuppe überzukochen droht, während Tharumalingam auf der Fensterseite gerade einen Prättigauer Bauernteller mit Bündnerfleisch, Rohschinken und Bergkäse vorbereitet. Wichtig: Sicherer Stand Die Küchenbrigade – nebst Koch Tharumalingam bestehend aus Oberkellner Mijo Maric und den Kellnerinnen Margarita Thoma und Birgit Wellig – wirkt eingespielt, trotz Hektik und Platznot. Manchmal stehen alle vier gleichzeitig im engen «Schlauch», aber dennoch läuft das Programm wie am Schnürchen. Ab und an fällt ein lockerer Spruch. Doch wer dem aus vier Ländern stammenden Team zusieht, merkt rasch, dass der Beruf mit schnellen Handgriffen und mehreren Aufgaben gleichzeitig die volle Aufmerksamkeit fordert. Kommt dazu, dass der Zug immer wieder etwas

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3-Gang Menü oder Tagesteller – auf dem Glacier Express bereiten die Köche alles frisch zu.

schwankt. Auf der kurvenreichen Strecke gilt es, sicheren Stand und eine ruhige Hand zu beweisen, schliesslich sollte nichts versalzen oder gar verschüttet werden. «Ich trage besonders robuste Schuhe», erklärt Koch Tharumalingam. An das Schwanken hätten sie sich alle rasch gewöhnt, sagen die Crewmitglieder, die vorher zumeist in Restaurants gearbeitet haben. Und wenn doch einmal etwas daneben geht, wenn der Zugführer etwa abrupt bremsen muss, sei dies kein Beinbruch, findet Oberkellner Maric, denn «die Reisegäste haben Verständnis». Menüs werden vorbestellt Heute läuft aber alles glatt. Als der Glacier Express kurz vor eins in Andermatt ankommt, haben die Kellner den Weg von der Küche in einen der vier Waggons bereits x-mal zurückgelegt. Sie sind mal einzeln unterwegs, mal im Duo und manchmal auch zu dritt – wenn sie das Menü mit Braten, Spätzli und Spinat direkt am schön aufgedeckten Sitzplatz schöpfen. Spätestens beim Servieren des Hauptgangs läuft auch denjenigen Reisegästen das Wasser im Mund zusammen, die bisher noch nichts bestellt haben. «Der Braten sieht aber gut aus, hast du das gesehen?», sagt eine Passagierin, als das Trio an ihr vorbeiläuft. Sie kommt mit ihrer anschliessenden Bestellung allerdings zu spät: Das Bratenmenü ist bereits ausverkauft – viele Reisegäste haben das täglich wechselnde Menü bereits beim Ticketkauf vorbestellt. Total schräg: Das weltberühmte Glas aus dem Glacier Express – erhältlich für CHF 22.00 im Rail Shop.  541 46

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Spontane Gäste können aber jederzeit ein Gericht aus der Menükarte wählen, die verschiedene Spezialitäten aus den Glacier Express Kantonen Graubünden und Wallis bereithält. Die Auswahl der Menüs und Gerichte macht die RailGourmino swissAlps AG in Chur. Sie ist das Gastro-Unternehmen des Glacier Express, der Rhätischen Bahn sowie der Matterhorn Gotthard Bahn. Nur Pommes-Frites bietet die Küche nicht an. «Frittieren wäre wegen des Schwankens und des heissen Öls zu gefährlich», erklärt Koch Tharumalingam. «Besser als im Restaurant» Um 14 Uhr ist der Mittagsstress vorbei. Der Zug steht für einen mehrminütigen Zwischenhalt in Disentis, wo Rangierarbeiten anstehen. Der Bordkoch nützt die Pause, um etwas frische Luft zu schnappen und durchzuatmen. Auch viele Reisegäste vertreten sich hier kurz die Füsse. Fei«Ich könnte mir erabend ist in der Bordküche aber noch lange nicht. Auf der Weiterfahrt in Richtung Rheinschlucht wird Kaffee und eine Rückkehr in Kuchen serviert und es ist ein ersein Restaurant ter Abwasch angesagt. Während die nicht vorstellen.» Abwaschmaschine das Essgeschirr Mijo Maric, Oberkellner und das Besteck spült, ist das ReiniDer langsamste gen des Kochgeschirrs Handarbeit. Schnellzug der Welt Es wird immer wieder aufs Neue gebraucht. Auch Die 7½-stündige Reise prägt am Nachmittag verspürt der eine oder andere Reisich ein – mit Höhepunkten segast Hunger. «Wir haben erst in St. Moritz Feieram Anfang und am Ende. In St. Moritz grüsst die Welt abend, der Endstation des Glacier Express», sagt der Schönen und Reichen, in Oberkellner Maric, der sich jeweils persönlich von Davos die Höhenluft und in den Gästen verabschiedet. Um am nächsten Tag in Zermatt das Matterhorn. Dazwischen servieren wir Vorumgekehrter Richtung erneut für kulinarische Erspeise, Hauptgang und Dessert lebnisse an Bord des Glacier Express zu sorgen. Die frisch aus der Bordküche. Küchenbrigade tuts mit grosser Freude. Denn ihIm Winter von St. Moritz nach nen gefällt der Job im langsamsten Schnellzug der Zermatt ab CHF 124.00 Welt. «Es macht Spass. Jeder Tag ist anders und wir inkl. 3-Gang Menu am Sitzplatz haben viele internationale Gäste an Bord», sagt (Basis 2. Klasse mit Halbtax, inklusive obligatorische Sitzplatzreservation) Oberkellner Maric. «Ich könnte mir eine Rückkehr in ein Restaurant nicht vorstellen.» www.rhb.ch/glacierexpress

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Via

Veltliner – edler Tropfen aus Norditalien

Der Veltliner ist ein Wein mit bewegter Geschichte: Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert war der Wein-

Schmugglerpfad: Auf den Spuren der Säumer durch Graubünden – ab CHF 590.00 mit 4 Übernachtungen.  520

bau im Veltlin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, Ende des letzten Jahrhunderts folgte die Durststrecke. Mittlerweile sind die Tropfen aus dem sonnenreichen norditalienischen Alpental wieder gefragt – besonders auch in der benachbarten Schweiz. Der Weinbau ist im Veltlin omnipräsent: 2 500 Kilometer Trockenmauern säumen die steilen Weinterrassen im Tal und prägen das Bild der Landschaft. Schon die alten Veltliner wussten, weshalb sie die Reben nicht auf dem Talgrund, sondern an erhöhter Lage anpflanzten: Auf den Terrassenanlagen ist die Zahl der Sonnenstunden mit Gebieten in Süditalien vergleichbar – 1 900 sind es pro Jahr. Auch heute noch gedeiht der Wein im Veltlin auf bis zu 700 Metern über Meer und profitiert nebst der vielen Sonne von mineralreichen Granitböden. Zu den wichtigsten Abnehmern der sonnengereiften Tropfen zählten schon früh die Schweizer. Vom 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts gedieh der Veltliner sogar auf helvetischem Boden: Bis 1797 zählte das Alpental

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RhB UNESCO Welterbe Pass: 2 Tage freie Fahrt zwischen Thusis und Tirano – ab CHF 53.00.  1069

südlich des Puschlav politisch zur Bündner Herrschaft. Doch auch nach der Befreiung blieb das Veltlin von den Nachbarn abhängig – zumindest wirtschaftlich. Zwei Drittel der Weinernte gelangte in Fässern in die Schweiz. Der Transport geschah zunächst per Maulesel, später dann in den Wagen der Berninabahn. In den 1980er-Jahren geriet der Veltliner indes in eine Krise, weil Flaschenweine zulasten der im Veltlin üblichen Fässer Marktanteile gewannen. Heute aber erlebt der Veltliner eine Renaissance. Experten sagen der traditionellen Weinbauregion eine solide Zukunft voraus. Zu verdanken ist das unter anderem jungen Winzern, die neue Traubensorten ins Veltlin brachten. Zusammen mit alteingesessenen Kellereien bilden sie einen ausgewogenen Mix und bepflanzen insgesamt 800 Hektar Land mit Reben. Zu den renommiertesten Betrieben gehört das Weingut La Gatta der Fratelli Triacca in Bianzone und mit Geschäftssitz in der Schweiz. Das Weingut wurde vor 500 Jahren gebaut – als Dominikanerkloster. Erst die Weinbauernfamilie Mascioni aus dem Puschlav brachte La Gatta zum Wein. Die Firmengeschichte begann 1897, heute produzieren die Fratelli (Giovanni und Luca) Triacca 300 000 Flaschen pro Jahr. «Veltliner sind Was ist für sie elegante, vielschichdas Speziellste tige Weine.» Tipp an den VeltliGiovanni Triacca, Weinbauer nern? «Es sind Pizzoccheri – die Spezialität enorm eleganaus dem Puschlav te, eigenständige, vielschichPizzoccheri gehören im Valposchiavo einfach dazu. Die Teigtige, rassige Weine, in denen waren aus Buchweizen- und die Düfte des Veltlins zu finWeizenmehl werden vermischt den sind: Himbeere und Waldmit Wirsing und Kartoffeln sowie früchte in der Jugend, SteinKäse serviert. Giovanni Triacca empfiehlt dazu sein Casa La Gatpilze, Laub und Heu im Alter.» ta: «Das ist ein rassiger Rotwein Die Experten verraten, welcher mit einer intensiven, frischen Wein am besten zu den typiBlume und Himbeernote, der schen Pizzoccheri passt. bestens zu den Teigwaren passt.»

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Platz an der Sonne

Arosa: Sonnenterrassen – Vitamin D hoch sieben

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Die Sonne lacht im Wappen von Arosa nicht von ungefähr: Es steht für die besonders sonnige Höhenlage des Ferienorts im Schanfigg. «Contura» stellt sieben Aroser Winterterrassen mit Vitamin-DGarantie vor – von gemütlich bis trendig.

Weisshorngipfel Die höchste Terrasse Arosas Dem Himmel so nah: Arosas Topterrasse in Sachen Höhenmeter (2 653 m ü. M.) lockt mit einer Panoramasicht auf 400 Berggipfel. Berg-Gipfeli gibt es ebenfalls zu geniessen: Sie werden hinter den Kulissen frisch gebacken – in der höchstgelegenen Bäckerei Europas. Weisshorn-Beck Jürg Gadient versüsst die sonnige Ruhepause auf der Aussichtsplattform zudem mit Torten, Patisserie und Pralinen.

Tschuggenhütte Trendterrasse am Schneestrand Die Tschuggenhütte ist der In-Treffpunkt im Arosa-Winter. Kein Wunder: Am Schneestrand reihen sich Liegestühle aneinander, so weit das Auge reicht. Insgesamt 300 stehen für sonnenhungrige Skifahrer, Snowboarder und Spaziergänger bereit. Verschiedene Restaurants und Bars im Tschuggendörfli hinter der riesigen Terrasse sorgen für etwas Warmes im Magen – mit Deftigem von Fast Food bis Raclette. Bei Partylöwen beliebt ist die Kuhbar: Hier geht jeweils bis 19 Uhr die Post ab.

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Arosa Bahn: 1 000 Höhenmeter in 1 Stunde ab Chur – ab CHF 7.10.  552

Sattelhütte Windgeschützt entspannen Entschleunigung liegt im Trend. Arosa widmet dem neuen Feriengefühl gleich einen ganzen Berg – und erklärte das Brüggerhorn zum Entspannungsberg. Auf den Pisten ist Gemütlichkeit Trumpf. Auf der Terrasse bei der Sattelhütte (2 401 m ü. M.) geht’s in der windgeschützten Lounge ruhiger zu und her als anderswo: In den riesigen Sesseln lässt sich prima ein Nickerchen halten, und auf der Karte steht Entspannungstee. Den traumhaften Blick auf die umliegenden Berge gibt’s obendrein.

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Brüggerstuba Ein Platz für alle Fälle Die Terrasse auf halber Höhe Richtung Weisshorn ist auch dann eine Option, wenn die Sonne mal nicht scheint – der schliessbare Wintergarten der Brüggerstuba machts möglich. Skifahrer stärken sich mit allerlei Nudel-Kreationen, bevor es zurück auf die Piste geht. Wer länger bleiben möchte: Party-Stimmung verspricht die Sternenbar unter dem grossen Schirm – zum Beispiel bei einem «Schneeflöckli» (Caramellikör mit einem Tupfer Rahm).

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Carmennahütte Für Geniesser und Partymäuse Festen und geniessen lautet das Credo der Carmennahütte. Die Betreiber haben mit dem «Munggapfupf» sogar einen eigenen Drink kreiert, den sie im Partylokal Munggaloch mixen. Entertainer und Bands sorgen draussen für Stimmung. Geniesser bestellen auf der bedienten Hüttenterrasse Köstliches aus der Küche oder lassen sich eine heisse Schoggi an den Liegestuhl servieren. Fussgänger gelangen ab Hotel Erzhorn per Pistenbully zum beliebten Skitreff auf 2131 m ü.M. Hörnlihütte Terrasse nicht nur für Ski-Asse Auf 2 513 m ü. M. thront die Steinhütte auf dem Gipfel des Hörnli. Aussicht und frische Höhenluft lassen sich auf der gemütlichen Terrasse rund um das Haus geniessen. Dass Hörnli hier auch auf den Teller kommen (zum Beispiel mit

Gehacktem, Tomatensauce oder als Salat zum Wienerli) versteht sich fast von selbst – serviert am Tisch oder am Liegestuhl. Übrigens: Wer hier viele besonders begabte Skifahrer loswedeln sieht, muss sich nicht wundern. Die Hörnlihütte ist auch das Klublokal des Skiclub Arosa. Sit Hütte Boarder-Hochsitz mit Burg’Air Die Snowboarder treffen sich quasi zur «Sitzung» am Tschuggen. In der SitHütte auf genau 2000 m ü.M. sind «jibben» im Funpark oder «chillen» in der Lounge auf der Terrasse angesagt. Zur Stärkung in der Sonne gibt’s Standesgemässes wie «Freeride Salat», einen «MC Twist Burg’Air» oder einen «Homeboy Z’morge», die Drinks heissen «Voodoo Kaffee» oder «Holdrio». Dazu läuft «kuhle» Musik – alles ganz nach dem Gusto der Boarder.

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Was macht eigentlich ...

… der Schnee- und Lawinenforscher im Sommer? Im Winter haben die Wissenschaftler vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos alle Hände voll zu tun. Sie vermessen unter anderem niedergegangene Lawinen per GPS, Laserscanning oder anderen Fernerkundungs-Sensoren aus der Luft und beantworten dabei Fragen wie «Wo sind sie angerissen?», «Welchen Weg bahnten sie sich?», «Wie schnell donnerten sie zu Tale?», und «Wie weit sind sie gekomYves Bühler (33), wissenschaftlicher men?». Anschliessend entwickeln sie daraus Werkzeuge Mitarbeiter am SLF. für die Planung von Schutzmassnahmen für betroffene Gebiete in der Schweiz und international. Ein Job für Winterfans: «Wir sind oft draussen in den Bergen und in der Kälte, und die meisten von uns erfreuen sich an verschneiten Landschaften mehr als an grünen Alpwiesen», sagt Yves Bühler (33), wissenschaftlicher Mitarbeiter am SLF. Doch was machen die Spezialisten, wenn der Schnee geschmolzen, die letzte Lawine zu Tale gedonnert ist? Wer denkt, die Forscher würden sich im Sommer monatelang am Ufer des Davosersees suhlen, irrt. Denn die Lawinen-Experten liegen in der schneefreien Zeit alles andere als auf der faulen Haut. «Wir werten die Erkenntnisse aus dem Winter aus, erstellen Modelle und Laborsimulationen und verfassen Berichte», erklärt Bühler. Zudem beschränkt sich das Forschungsgebiet der Davoser Wissenschaftler nicht mehr bloss auf die weisse Bedrohung. «Wir untersuchen auch Mur-

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1-Franken Vergnügen: Für einen Franken wird die Ski-Tageskarte auch zum Bahnbillett.  222

Automatische Schnee- und Wetterstationen liefern wichtige Messdaten für das Lawinenbulletin.

gänge und Steinschlag. Unser Institut hat seine Forschungstätigkeiten auch auf andere alpine Naturgefahren ausgeweitet.» Beim Sommerjob rund um die Schlamm- und Gesteinslawinen kann das Forschungsinstitut von den Erfahrungen aus dem Bereich Schneelawinen profitieren. «Wir haben ein Computer-Modell entwickelt, das sich mit Anpassungen auf alle drei Prozesse anwenden lässt», erklärt Bühler. Keine Daten verpassen Trotz genug Arbeit auch nach der Schneeschmelze buchen die Leute vom SLF ihre Ferien mehrheitlich in der warmen Jahreszeit. «Ich könnte im Winter theoretisch schon Ferien beziehen, aber dann würde ich interessante Daten im Zusammenhang mit der Lawinenforschung verpassen», sagt Bühler, der aus diesem Grund meist im Frühling Urlaub nimmt. «Dann ist es in den Bergen meist recht karg, während im Flachland alles blüht.» Kommt dazu, dass der gebürtige Winterthurer in den Skiferien immer auch das Berufliche im Kopf hat. «Mein Interesse schwenkt auf der Piste schnell mal auf die Eigenschaften des Geländes und des Schnees um. Da leide ich ein bisschen unter ‹déformation professionelle› ...»

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Was macht eigentlich ...

… der Greenkeeper vom Golfplatz Kulm im Winter? Im Sommer steht bei Greenkeeper Bart Davey der Rasen der Golfanlage Kulm in St. Moritz im Mittelpunkt. Zwischen sechs und acht Uhr morgens beginnt sein Tag. «Je nachdem ob Turniere oder viele Reservationen anstehen, muss ich früher bereit sein als sonst», sagt der 43-Jährige. Von Mitte April bis Ende Oktober sorgt der gebürtige Neuseeländer für einen optimalen Golfrasen. Dafür mäht, belüftet und düngt er ihn. «Als GreenkeeBart Davey (43) ist verantwortlich für einen per ist man bei jedem Wetter draussen», sagt er. «Das perfekten Rasen auf dem gefällt mir an meiner Sommerstelle.» Zudem sei Rasen Kulm Golfplatz St. Moritz. eine lebendige Materie, die auf Wettereinflüsse oder Beanspruchung unterschiedlich reagiere. «Das und auch der Kontakt mit den Golfern machen meine Arbeit sehr vielseitig», sagt Davey. Ausserdem seien auch immer wieder prominente Gäste auf «seinem» Green anzutreffen, wie zum Beispiel die Golfstars Caroline Rominger und Robert Baker oder die Fussballmannschaft des FC Basel. In Neuseeland hat Bart Davey eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert. Seit 20 Jahren ist er in der Schweiz und hier nach verschiedenen Anstellungen und einer Greenkeeper-Ausbildung zur Golfanlage Kulm gekommen. «Der Platz ist traumhaft», schwärmt Davey. Er liegt am Dorfrand von St. Moritz und ist dennoch sehr ruhig. Ausserdem hat der Platz eine spannende Geschichte. Dieser wurde nämlich 1891 angelegt und ist einer der ältesten Golfplätze auf dem europäischen Festland. Im Winter kreuzt

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Wander-Tipp: Auf dem Panoramaweg von Muottas Muragl zur Segantini-Hütte.  1609

Abschlag vor grosser Kulisse: Auf einem der höchstgelegenen Plätze Europas lässt es sich prima am Handicap arbeiten.

die Olympia-Bobbahn den Golfplatz und die Driving Range. 1928 und 1948 diente der Platz gar für das Olympia-Stadion. «Besonders schön finde ich ausserdem den uralten Baumbestand auf der Anlage», sagt der Greenkeeper. Der Schnee isoliert den Rasen im Winter Auch wenn Bart Davey die Golfanlage im Sommer hegt und pflegt – eine Abneigung gegen den Winter kennt er nicht. «Der Schnee ist für den Rasen im Winter eine Isolation und schützt ihn vor der Kälte. Im Frühling bewahrt die Schneedecke den Platz vor dem Austrocknen», erklärt Davey. «Deshalb ist diese gar nicht so schlecht, wie man denken könnte.» Allerdings sei es wichtig, dass der Rasen in einem einwandfreien und gesunden Zustand sei, bevor der erste Schnee falle. Ab Mitte April befreit der Greenkeeper den Platz dann aber doch von der weissen Pracht. «Dann braucht der Rasen Sonne und Luft.» Bis es aber so weit ist, hält der Golfplatz unter einer dicken Schneedecke Winterschlaf – und Bart Davey arbeitet während dieser Zeit in einem Sportgeschäft, wo er Skier wartet und vermietet.

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Powerplay

In den Katakomben des HCD

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Extrazug: Fans reisen im Extrazug 20 % günstiger zu den Heimspielen des HC Davos!  974

Die Vaillant Arena ist die Heimat des legendären Hockey Club Davos (HCD). Ein Blick hinter die Kulissen des Stadions zeigt, warum der rote Teppich hier viel Arbeit bedeutet, was ein Einkaufswagen in der Garderobe der Hockeystars zu suchen hat und warum die vier Eismeister zugleich Künstler sind. Der Puck zischt über die Eisfläche. Der Stock von HCD-Stürmer Dino Wieser schwingt, der Puck fliegt und knallt vor die Plexiglasscheibe am Spielfeldrand. Ein Kanister voller Pucks steht in der Mitte des Spielfelds. Aus diesem bedienen sich die beiden HCD-Spieler, die an diesem Morgen in der Vaillant Arena in Davos trainieren. Einzig auf dem Spielfeld ist Bewegung. Ansonsten herrscht Ruhe im Stadion. Nur ein Mann ist auf der Tribüne zu sehen, wo sonst tausende Fans dem Sieg ihrer Mannschaft entgegen fiebern. Er sprüht Putzmittel auf jeden Sitz und wischt sie mit einem Lappen sauber. Hoch oben unter der eindrücklichen Holzkuppel der Arena hängt das Trikot mit der Nummer 5 – zu Ehren von Marc Gianola. Der ehemalige Verteidiger und Teamkapitän des HCD ist eine Hockeylegende. Vor zwei Jahren hat er seine Sportlerkarriere nach etlichen Erfolgen beendet. Heute arbeitet er als Marketing-Verantwortlicher des Clubs. «Manchmal vermisse ich die Zeit in der Mannschaft schon», sagt er. «Jetzt bin ich ein Einzelkämpfer. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen.» Aber es sei schön, auch nach der Sportkarriere im Umfeld des HCD zu arbeiten. An die- Marc Gianola (39), sem Morgen gewährt er einen Blick hinter die Kulissen «seiner» Marketing-Leiter und Ex-Spieler Mannschaft und führt in eine Welt, die den Zuschauern sonst beim HC Davos. verborgen bleibt.

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Der richtige Schliff entscheidet Das Herzstück der HCD-Heimat ist die Garderobe. Schlittschuhe und Helme hängen von der Decke, die Trikots und Trainingsanzüge in den Schränken. Überall prangt das Steinbock-Logo des Clubs. Der Teppichboden hat – wie könnte es anders sein – ein Eishockeyfeld aufgezeichnet. Mitten auf dem textilen Spielfeld «Von stumpf bis scharf: steht ein leerer Einkaufswagen. Mit ihm fahJeder hat andere Vorlieben.» ren die Spieler aber nicht etwa ihre Einkäufe Marc Gianola, Marketing-Leiter her. «Das ist unser Wäschewagen», erklärt Marc beim HC Davos Gianola. «Nach dem Training wirft jeder seine Schmutzwäsche rein und dann geht diese in die hauseigene Waschküche.» Dort hängen die Matchtrikots in Reih und Glied am Bügel, bereit für ihren nächsten Einsatz. Im Aufenthaltsraum sitzt Starstürmer Reto von Arx. Der Fernseher läuft, es riecht nach Kaffee. Marc Gianola wechselt ein paar Worte mit dem ehemaligen Mannschaftskollegen und führt weiter durch die Katakomben des Clubs: Massageraum, Wellness und die Schleifwerkstatt für die Schlittschuhe. «Das ist ein sehr wichtiger Raum», betont Gianola. Denn es sei entscheidend, dass die Kufen den richtigen Schliff hätten. Materialwart Stefan Steiner weiss genau, wie er den Schlittschuh für jeden Spieler schleifen muss. «Jeder hat da andere Vorlieben», erklärt Gianola. Die einen mögen ihren Schuh lieber stumpf, andere ganz scharf, die einen wollen die Kufen fast nach jedem Training schleifen, andere wiederum nur drei Mal im Jahr.

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Oben: Alles wird sauber – die Spielertrikots in der Waschküche oder die Sitzplätze für die Zuschauer. Unten: Auf dem roten Teppich trainieren die Spieler Kraft und Koordination. Das rote Tor ist das Ziel beim täglichen Schusstraining.

Jeden Tag: Schusstraining im «Kommandoraum» Auf dem weiteren Weg durchs Stadion öffnet Marc Gianola eine Türe mit der Aufschrift «Kommandoraum». Eine Holztreppe führt hinunter in einen fast leeren Kellerraum. Ganz hinten an der Wand steht ein Hockeygoal. «Hier ist während der Spiele die Zentrale der Polizei und der Security», erklärt der Marketing-Verantwortliche. «Wenn aber nicht gerade ein Match läuft, ist das unser Schussraum», sagt Gianola. «Eine halbe Stunde täglich muss hier drin jeder Spieler immer wieder aufs Goal schiessen und seine Schusstechnik trainieren.» 72000 Liter: Stündlich reinigen die Eismeister das Feld Das Foyer des Südeingangs, in dem sich sonst in der Spielpause die Besucher tummeln, ist dunkel und leer. Eine Bahn aus Schaumstoffmatten zieht sich wie ein roter Teppich durch den ganzen Gang. Wichtige Gäste erwartet der HCD an diesem Morgen aber nicht. Dieser «rote Teppich» bedeutet für die Spieler harte Arbeit. «Auf diesen Matten macht die Mannschaft Sprungtraining, um Geschwindigkeit und Koordination zu verbessern», erklärt Gianola auf dem Weg in die Garage der Eismaschine. Diese fährt soeben ein. Am Steuer sitzt Eismeister Reto Fümm. Er ist einer von vier Eismeistern in der Vaillant Arena. 72000 Liter Wasser sind in der 1800 Quadratmeter

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Zwei starke Botschafter Graubündens: Seit 2006 unterstützt die RhB den HC Davos als Co-Sponsor.

grossen und fünf Zentimeter dicken Eisfläche eingefroren. Nur von April bis August ist die Halle eisfrei. Dann stehen die Wartungsarbeiten der Kühlanlage auf dem Programm. Zielsicher steuert Fümm rückwärts ein Betonbecken im Boden an. Die nächste Ladung Schnee ist auf dem Weg. «Das Eis zu putzen ist eine Kunst für sich», sagt Fümm. «Wir müssen abschätzen, wie tief die Kratzer und Rillen im Eis sind, wie viel Wasser wir rauslassen müssen und wie stark wir «Regeln für das Eisputzen das Eis mit dem breiten Messer der Eismaschine gibt es nicht. Erfahrung abschaben.» Immer gleiche Regeln gebe es daist das Wichtigste.» für nicht, Erfahrung sei das Wichtigste. Denn soReto Fümm, Eismeister bald der Eismeister das Spielfeld mit der Maschine verlässt, sollten keine Pfützen zurückbleiben und alles Wasser wieder gefroren sein. «Auch die Spieler geben uns Rückmeldung zur Beschaffenheit der Eisfläche», sagt Fümm. «Da tauschen wir uns ständig aus, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.» Eine Stunde hat die Maschine Pause. Dann ist die nächste Runde auf dem Eis fällig.

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«Es gäbe bestimmt viele, die für einen derartigen Einblick bezahlen würden.»

Piotr Caviezel (38) ist Leiter Marktbearbeitung Schweiz/International bei der Rhätischen Bahn. Sein Herz schlägt für den Hockey Club Davos, den die RhB als Co-Sponsor unterstützt. Während des legendären Spengler Cups zwischen Weihnachten und Neujahr betreut Caviezel Gastmannschaften wie Spartak Moskau oder 2011 Vitkovice Steel. Herr Caviezel, wie sieht Ihr Tagesablauf aus, wenn Sie als Teambetreuer tätig sind? Dies ist vor allem vom Spielplan abhängig. Fixpunkte sind Training, Teambesprechungen und die Mahlzeiten. Rundherum stehen die unterschiedlichsten Jobs an. Beispielsweise die Organisation von Medienterminen, Transporte, Wäscheservice, tägliche Besprechung der Team-Hosts und so weiter. Höhepunkte sind die Spiele, die man mit dem Team an der Bande und in der Kabine erlebt. Es gäbe bestimmt viele, die für einen derartigen Einblick bezahlen würden. Als Teambetreuer sind sie den ausländischen Mannschaften sehr nah. Welches Erlebnis erzählen Sie immer wieder? Da gibt es einige, aber eine Geschichte ist mir besonders geblieben. Vor dem Auftaktspiel 2010 von Spartak Moskau bemerkte ich, dass der neue Trainer der Russen, Andrej Jakowenko, keine Ahnung über den HC Davos hatte. Ich fragte ihn, ob ich kurz über die stärksten Spieler des HCD informieren solle. Jakowenko meinte lediglich etwas abschätzig: «Das ist nur ein Schweizer Team.» Ich blieb hartnäckig und schilderte ihm in zwei Sätzen die Stärken der Davoser Leistungsträger wie Reto von Arx oder Beat Forster. Aber er meinte: «Das sind nur Schweizer Spieler.» Spartak verlor das Spiel mit 2:4 gegen den HC Davos und war praktisch chancenlos. Aufgetrumpft hatte Reto von Arx

mit zwei Toren und zwei Zuspielen. Nach dem Spiel klopfte mir Jakowenko lachend auf die Schulter und meinte: «Piotr, ich hätte mir anhören sollen, was du über diesen von Arx zu sagen hast.» Haben Sie schon Freundschaften mit ausländischen Spielern geknüpft? Ich hatte zu einigen Spielern von Spartak Moskau einen tollen, ganz persönlichen Kontakt. Bis heute pflege ich einen Mail-Kontakt zum slowakischen Spitzenspieler Branko Radivojevic und zum wohl grössten Torhüter aller Zeiten aus Tschechien, Dominik Hasek. Leider liegt Moskau nicht gerade um die Ecke, ansonsten hätte ich sicherlich schon die Einladungen von Radivojevic und Co. angenommen und sie besucht. Was zeigen Sie den ausländischen Teams von Ihrer Heimat Graubünden? Zwischen den Spielen, Trainings, Erholung und Medienterminen bleibt eigentlich nicht so viel Zeit. Daher sind Ausflüge in der näheren Umgebung, wie eine Kutschenfahrt in ein Davoser Seitental, ein Shopping-Ausflug mit der Rhätischen Bahn für die Spielerfrauen nach Chur oder eine Fahrt auf einen Davoser Aussichtsberg gefragt. Der Eishockey-Weltstar Dominik Hasek versicherte mir aber, dass er unbedingt mal eine Fahrt mit dem Glacier Express machen wolle.

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Nächster Halt …

… Scuol!

Im Sommer gurgelts, sprudelts und fliessts, im Winter zeigt es sich von seiner eisigen Seite: Das (Mineral-)Wasser von Scuol. Wer in der Unterengadiner RhB-Endstation Halt macht, befindet sich buchstäblich am Quell des modernen Thermalbädertourismus – und löscht gleich noch den Durst. Jederzeit und überall. Luzius, Carola und Bonifazius: Diesen klingenden Namen hat Scuol zu verdanken, was es heute ist. Es sind drei der rund zwanzig Quellen, die in der Gegend um den bekannten Kurort aus dem Boden sprudeln und Scuol zum Mineralwasserdorf werden liessen. Luzius und Co. befördern Wasser ans Tageslicht, das nach einer bis zu 25-jährigen Reise im Untergrund aus dem Boden tritt – angereichert mit Mineralien wie Sulfat, Carbon oder Magnesium. Ein Reichtum auf kleinstem Raum, der auf ein in den Alpen einmaliges geologisches Phänomen zurückzuführen ist: das Unterengadiner Fenster. Dabei handelt es sich um eine unterirdische, geologische Schicht, die nach dem Zusammenprall der europäischen und afrikanischen Kontinentalplatten entstanden ist.

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Bade-Kombi: Bahnspass und Badespass in einem – mit der RhB 20 % günstiger.  553

Wo einst das erste Römisch-Irische Bad der Schweiz stand, öffnet das Engadin Bad Scuol 2012 mit neuen Angeboten.

Wasser mit Geschichte Im 14. Jahrhundert wurde das gesunde Nass aus Scuol zum ersten Mal urkundlich erwähnt und lockte schon bald den bürgerlichen Stand zur jährlichen Badefahrt ins Unterengadin. Seine Blütezeit hatte der Bädertourismus aber erst ein ganzes Weilchen später: Nach dem Bau der Talstrasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts pilgerten die Schönen und Reichen scharenweise nach Scuol, um bei Trink- und Badekuren zu entschlacken. Darunter auch viele Adlige: Zum Beispiel Wilhelmine, die damaRund 25 Jahre lige Königin der Niederlande. Auch Carola, Königin von Sachsen, reiste mehrmals an. Nach ihr wurde sogar eine der Scuoler fliesst das WasQuellen benannt. Klar, dass die Gutbetuchten das Heilwasser ser durch den auch bei sich zuhause in Berlin, London oder New York trinken Untergrund, bis wollten. So wurde das Scuoler Wasser zum Exportschlager. Scuol es aus dem Bowar ganz oben, liess als «Bäderkönigin der Alpen» in der Gunst der Reisegäste sogar St. Moritz hinter sich. Noch heute zeugen den tritt. die 150-jährige Trinkhalle in Tarasp oder das Hotel Scuol Palace von der damaligen Glanzzeit. Diese Hierarchie hat sich mittlerweile verschoben: Heute kann Scuol der noblen Schwester aus dem Oberengadin in Sachen Champagner-Klima das Wasser nicht mehr reichen. Im Unterengadin aber ist das sprudelnde Wasser der Quell des Tourismus geblieben. Und der bleibt heutzutage glücklicherweise nicht mehr nur den Reichen vorbehalten. Heute kuren die Gäste im Bogn Engiadina, dem Engadin-Bad mitten im Dorf. Nach einer umfassenden Renovation Anfang der Neunzigerjahre machten die Betreiber aus dem alten Badehaus mit seinen Holzbadewannen einen modernen Wohlfühltempel, der als Vorreiter der modernen Wellness-Oasen gilt. Vor allem mit seinem Römisch-Irischen Bad, dem ersten, das in der Schweiz eröffnet

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Das Wasser sprudelt pausenlos: Auf einer Dorfführung erfahren Besucher Wissenswertes über das Wasser und die umliegenden Quellen.

wurde. Dabei handelt es sich quasi um ein kultur-übergreifendes Baderitual, bei dem der Gast in einer Kombination aus verschieden warmem Dampf (so machten es die alten Römer) und trockener Hitze (darauf schwörten die Iren) entspannt. Abschalten können Bogn-Besucher aber auch in den 6000 Kubikmetern Wasser der zwölf Aussen- und Innenbecken – Aussicht auf die Unterengadiner Bergwelt inklusive. Bis 2012 wird das Engadin-Bad Schritt für Schritt renoviert und lockt nun mit neuen Angeboten. Eine Frage des Geschmacks Das Wasser bleibt aber auch in der aufgefrischten Verpackung das, was es immer war: wohltuend und gesund. Dem blauen Gold lassen sich gleich mehrere positive Eigenschaften zuschreiben: Ein Mineralbad wirkt abhärtend, fördert die Durchblutung, massiert die Haut, lockert Scuol ist interdie Muskeln und sorgt für eine verbesserte Ausdauer. Auch im Körperinnern entfaltet es seine Wirkung. Zum Beispiel national als «Bämit Effekt auf die Blase: Das Bonifazius-Wasser wirkt harnderkönigin der treibend und wird zur Ergänzung bei Eisenmangel empfohAlpen» bekannt. len. Lucius und Emerita wiederum zählen zu den stärksten Glaubersalzquellen Europas und werden unter anderem für Magen-, Darm- und Gallenblasenleiden angewendet. Für Stoffwechselvorgänge und die Steuerung von Muskeln und Nervensystem ist die Lischana-Quelle mit ihrem hohen Magnesiumgehalt von Bedeutung. Ein (Geschmacks-)Erlebnis ist eine Mineralwasserdegustation in Scuol in jedem Fall. Als Faustregel gilt: Je stärker mineralisiert ein Wasser ist, desto gewöhnungsbedürftiger ist es im Geschmack. Degustieren kann man die diversen Sorten in Scuol praktisch überall. Etwa in der Trinkhalle des Bogn Engiadina oder in der prächtigen Trinkhalle Ta-

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rasp, die im Jahr 1875 / 76 erbaut wurde. Hier schreitet man buchstäblich zur Trinkkur. Auch aus den Brunnen im Dorf sprudelt der gesunde Durstlöscher pausenlos. Auf einer Führung durch den historischen Ortskern erfährt man Wissenswertes rund um die verschiedenen Wasser aus den umliegenden Quellen. Und auch die Scuoler Restaurants schenken «Aua Minerala» aus – direkt ab Hahn oder abgefüllt in Flaschen ab der Carola-Quelle. Für Wissensdurstige Wer wissen will, woher das Wasser stammt, das aus der Trinkhallenleitung oder aus dem Dorfbrunnen fliesst, stillt seinen Wissensdurst auf dem Mineralwasserweg. Der Lehrgang startet bei der Bonifaziusquelle, im kleinen Gebäude der Quellfassung westlich von Scuol, und führt über 30 Kilometer entlang der verschiedenen Quellen des Unterengadins. Zweisprachige Infotafeln geben Auskunft über die Herkunft des Namens, den Quelltyp, die wichtigsten Inhaltsstoffe und mögliche Anwendungen. Angelegt hat diesen Weg die «Fundaziun Pro Aua Minerala»: eine Stiftung, die Scuol mit einigen Nachbargemeinden am 22. März 2002 gegründet hat – just am Weltwassertag. Die Fundaziun hat sich gleich mehrere Ziele auf die Fahnen geschrieben: Sie bemüht sich um den Schutz der Quellen und damit um die Wasserqualität, und sie will das Interesse und die Kenntnis rund um das Mineralwasser fördern. Das wichtigste Anliegen der Stiftung ist es aber zu zeigen, welch grossen Schatz das Unterengadin an seinen Mineralquellen hat.

Schloss Tarasp: 1 000 Jahre alte Mauern mit 20 % Rabatt besuchen – und speisen zum Spezialpreis.  1269

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Berühmte Namen

Ein Ehrenplatz für die Botschafter Graubündens

Dario Cologna tourt jeden Tag durch Graubünden – aber nicht auf Langlaufskiern, sondern auf den Gleisen der RhB. Sie hat dem Ausnahmesportler den ALLEGRA-Triebzug mit der Nummer 3504 gewidmet. Die rote Zugskomposition trägt seither den Namen des Bündner Langlauf-Olympiasiegers. Als erster Schweizer Langläufer gewann der 26-jährige Dario Cologna 2009 die Tour de Ski sowie den Gesamtweltcup – und wiederholte dieses Kunststück 2011 und 2012. Im Jahr 2010 holte er gar Olympiagold in Vancouver. Die Rhätische Bahn hat darum einen ihrer ALLEGRA-Triebzüge nach dem Langlaufprofi aus dem Val Müstair benannt. «Die Rhätische Bahn gehört zu meiner Heimat Graubünden wie der Steinbock oder die Berge. Es ist eine Ehre, meinen Namen auf einem der berühmten roten Züge zu sehen», sagt Dario Cologna stolz. Prägende Persönlichkeiten Zwei Sportlern wurde diese Ehre zuteil. Neben Dario Cologna hat auch Skirennfahrer Carlo Janka «seinen» Zug. Einen Ehrenplatz auf einem der 15 ALLEGRA-Triebzüge vergab die RhB an Persönlichkeiten, welche die Geschichte Graubündens und der RhB besonders geprägt haben. Die Nummer 3501 zum Beispiel ist dem niederländischen Kapitän und Kaufmann Willem Jan Holsboer, der den Grundstein für die Rhätische Bahn gelegt hat, gewidmet. Auch Alberto Giacometti oder Giovanni Segantini, die Mitbegründerin des Kantonsspitals Anna von Planta oder Simeon Bavier, erster Bundesrat aus dem Kanton Graubünden, gaben einem ALLEGRA-Triebzug einen Namen.

Welchen Zug fahren Sie? Alle Zugnamen nachschauen unter  1395

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Reg. Nr. WR-S 3820

Ein Piano im Gepäck

Hinter der Register-Nummer WR-S 3820 verbergen sich ein Piano, schwarze Ledersessel, ein weicher Teppich, eine Theke aus Nussholz und eine Kaffeemaschine. Es ist die Register-Nummer des PianoBarwagens der RhB. Im nostalgischen Wagen geniessen die Reisenden ein Glas Malanser Rotwein oder einen Churer Röteli. Auf den grünen Specksteintischen stehen feine Häppchen bereit. Ein Pianist untermalt die Fahrt mit sanften Jazzklängen oder fröhlichem Swing. Der gediegene Wagen ist Zeitzeuge der erfolgreichen Bündner Tourismusgeschichte der 1920er-Jahre. Die Schweizerische Waggonfabrik in Schlieren baute den heutigen PianoBarwagen im Jahr 1928. Als Salon-Speisewagen rollte er auf der damaligen Berninabahn. Zwischenzeitlich verkauft und von der Rhätischen Bahn später wieder erworben, baute ihn diese im Jahr 2000 in einen Salonwagen um. Erst zehn Jahre später machte ihn der Verein Pro Salonwagen RhB gemeinsam mit der Rhätischen Bahn zur Piano-Bar, die als Charterwagen für besondere Anlässe zur Verfügung steht. Heute rollt das historische Schmuckstück als Teil des Alpine Classic Pullman Express stilecht durch die Berglandschaft Graubündens.

hr Charterfa

2012 / 2013

Ihr Anlass Auserlesen:

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m Zug in unsere

Charterfahrten: Zusammen in Fahrt kommen Unterwegs mit der Rhätischen Bahn lassen sich Anlass und Reise perfekt verbinden. Geniessen Sie Graubünden mit der ganzen Firma, Ihrem Verein oder mit Freunden. Alle Informationen finden Sie in unserer Charterbroschüre oder im Internet: www.rhb.ch/charterwagen

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Warum rutscht der Zug nicht ab? Das Geheimnis heisst Adhäsion

Die Züge der Rhätischen Bahn rollen auf steilen Schienen den Berg hinauf und hinunter. Aber warum können die roten Züge so steil den Berg hochfahren, ohne dass sie rückwärts wieder herunter rutschen? Warum drehen die Räder aus Eisen auf den glatten Schienen nicht durch, obwohl diese so steil den Berg hochführen? Das Zauberwort heisst Adhäsion. Dieses schwierige Wort bezeichnet eine Kraft, durch welche die Räder der roten Bahn an den Schienen haften. Man könnte diese Kraft auch als unsichtbaren Kleber bezeichnen. Wenn die Schiene zu steil wird, hält dieser Kleber nicht mehr. Der Zug möchte zwar hochfahren, kann aber nicht, weil Ohne Zahnrad aber nicht ganz ohne Tricks überwindet die Kraft nicht stark genug ist. Dann könnte es passiedie RhB grosse Höhenunterren, dass die Räder durchdrehen oder der Zug rückschiede. wärts den Berg hinunter rutscht. Clever: Der Kreisviadukt macht den Weg flacher Damit so etwas auf keinen Fall geschieht, hat die Rhätische Bahn verschiedene Bauwerke errichtet, die den Weg der Schienen weniger steil machen. Der Kreisviadukt in Brusio zum Beispiel führt den Zug über eine Spirale nach oben. Durch die Schneckenform hat die Bahn dann einen viel längeren, aber nicht so steilen Weg, als wenn die Schiene auf direktem Weg auf den Berg führen würde. Wenn eine Strecke für einen Zug zu steil ist und die Adhäsion nicht mehr wirkt, braucht er Hilfe. Dann kommt zum Beispiel ein Zahnrad oder ein Seil zum Einsatz, welche die Bahn den Berg hinauf ziehen. Die Rhätische Bahn ist aber so gebaut, dass sie auf ihrer Fahrt in den Bergen niemals auf ein Zahnrad oder ein Seil angewiesen ist. Das macht sie so speziell. Die Strecke des Bernina Express ist die höchste offene, ganzjährig befahrbare Alpenüberquerung, die es mit einem Zug gibt.

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7m 0m

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Auf einer Strecke von 100 Metern kann die RhB maximal sieben Höhenmeter bewältigen.

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Über 20 Höhenmeter klettert die RhB dank dem Kreisviadukt auf engem Raum hoch. Das Bauwerk verlängert die Strecke und verringert so die Steigung. Die Grafik zeigt, wie der Viadukt auf einer geraden Strecke aussähe.

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Design

Vrin, Vals und England in einem Zug vereint

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Fünf neue ALLEGRA-Triebzüge nimmt die RhB 2012 in Betrieb. Deren Interieur nimmt die Optik typischer Bündner Baumaterialien auf: Holz und Stein. Für den Stoff der Sitzbezüge hat sich Designer Christian Harbeke aber von englischen Karomustern inspirieren lassen – denn die Engländer waren es, die einst den Schweizer Bergtourismus in Schwung brachten. Hergestellt wird der Stoff in der Schweiz, bei der Firma Lantal Textiles im Kanton Bern. Christian Harbeke war überwältigt, als er zufällig nach dem Biken im Bündnerland in «seinen» ALLEGRA-Triebzug stieg: «Obwohl wir die Muster für Sitze, Böden und Wände selbst entworfen haben, war es ein besonderer Moment, in diesem Zug zu fahren», sagt er. Christian Harbeke ist Industriedesigner bei der Zürcher Nose AG und Schöpfer des neuen RhB-Interieurs. Den Stoff der Sitzbezüge hat er eigens für die neuen Zugskompositionen kreiert. «Für das karierte Muster liess ich mich von den typisch englischen Karostoffen inspirieren», erklärt Harbeke. Damit verewigt er ein Stück Tourismus-Geschichte in den Zügen der RhB. Denn die Engländer gelten als Erfinder des Schweizer Bergtourismus. In karierten Hosen bestiegen sie einst die Bündner Gipfel. «Noch heute begegnet man dem typischen Muster, ob bei den Hosen der Golfer oder den Decken der Schlittenpferde», sagt der Designer. Deshalb habe er das englische Karomuster aufgenommen und für die Sitze der RhB-Züge modern interpretiert – die 1. Klasse in elegantem Schwarz mit farbigen Akzenten, die 2. Klasse in frischem Blau. 3 744 Garnspulen ergeben einen Stoff Die Sitzstoffe lässt die Rhätische Bahn im bernischen Melchnau in der Produktionsstätte der Lantal Textiles AG herstellen. «Gemeinsam mit dem Team der Lantal haben wir die Designidee in Textilgewebe umgesetzt», sagt Christian Harbeke. In der dortigen Weberei drehen die Spulen munter auf ihren Halterungen und geben Meter für Meter ihr Garn frei. Unermüdlich rattert der Webstuhl und fügt die einzelnen Farben zusammen. Eine Rolle wickelt schliesslich den fertigen Stoff auf.

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107 Webstühle sind hier im Einsatz. Die Jacquard-Webmaschine produziert den Stoff für die Rhätische Bahn – rund zehn Laufmeter Stoff schafft sie pro Stunde. Der Stoff ist ein Velours. Er wird dick gewoben und anschlies– send von der Webmaschine in der Mitte aufgeschnitten. So entstehen die Oberfläche mit den plüschigen Härchen und doppelt so viele Laufmeter Stoff. Die Mitarbeitenden stecken dafür 3744 Garnspulen auf ihre Halterungen – jedes Garn muss genau an den richtigen Platz, damit das Muster am Ende stimmt. Sechs Stunden lang arbeiten vier Mitarbeitende, um die Maschine von einem Design auf das nächste umzustellen. «Wir bieten höchste Qualität», erklärt Thomas Hofer, Leiter Verkauf bei Lantal. «Deshalb setzen wir auf die «Die Engländer gelten als Produktion in der Schweiz von A bis Z.» Hier erfolErfinder des Schweizer gen alle Schritte vor Ort. In der eigenen Färberei Bergtourismus. In kariererhält die Rohwolle die gewünschte Farbe. Jeweils ten Hosen bestiegen sie zwei Fäden werden in der hauseigenen Zwirnerei zu Garn zusammengedreht. Am Ende spannen die einst die Bündner Gipfel.» Mitarbeitenden dieses in den Webstuhl. Christian Harbeke, Designer Ist der Stoff fertig, prüfen die Mitarbeiterinnen auf riesigen Schautischen jeden Meter des karierten RhB-Stoffes genau. Unter ihren Stühlen sammeln sich Flusen und Fäden in allen Farben. Von Hand bessern sie kleinere Webfehler aus: Ausnähen nennt das der Fachmann. 50 Quadratmeter kontrolliert eine Ausnäherin pro Stunde. Dann ist der Stoff bereit für die Sitze im ALLEGRA-Triebzug. Rund zehn Jahre soll der Stoff auf den Zugsitzen überstehen – ohne alt auszusehen.

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Rosinenpicker? Designer testen Material mit Birchermüesli In den modernen Sitzen der ALLEGRA-Triebzüge lehnen sich die Gäste der Rhätischen Bahn zurück und geniessen innen und aussen, Ausblick und Ambiente. Passend zur vorbeiziehenden Berglandschaft hat Designer Christian Harbeke die Kulturlandschaft Graubündens im gesamten Design des neuen RhB-Interieurs einfliessen lassen. Angelehnt an die Arbeit weltbekannter zeitgenössischer Bündner Architekten wie Gion A. Caminada oder Peter Zumthor ist ein Innenraum entstanden, der den Charakter des Bergkantons verkörpert. Deshalb trägt die Wandverkleidung in täuschend echter Holzlattenoptik den Namen «Vrin» – benannt nach dem Heimat- und Schaffensort Caminadas. Wie eine seiner markanten Holzfassaden zieht sich die Wandverkleidung quer durch den ganzen Zug. «Vals» heisst die Verkleidung der Apparateschränke – angelehnt an die eindrückliche Therme Vals von Architekt Zumthor. Das Muster erinnert an die geschichteten Steine, die der Therme ihren Charakter geben. Der Teppich in der 1. Klasse nimmt wieder das Karomuster auf. In der zweiten Klasse muss der Bodenbelag vor allem robust sein. Schneematsch, Staub oder die kleinen Kiesel aus dem Profil der Wanderschuhe dürfen dem Boden nichts anhaben. Ausserdem soll der Schmutz auf ihm möglichst unsichtbar sein. Mit einem ganz besonderen Test prüfen die Designer deshalb, ob der Belag für die Bahn in den Alpen geeignet ist: dem Birchermüesli-Test. «Wir nehmen eine Hand voll trockenes Birchermüesli und streuen dieses auf dem Boden aus», erklärt Harbeke. «Wenn man die Haferflöckchen und Rosinen kaum sieht, ist der Bodenbelag geeignet und der Zug für Winter und Sommer gerüstet.»

Inspiriert von den englischen Karomustern: Die Sitze in den ALLEGRATriebzügen.

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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 1. Der langsamste Schnellzug der Welt 2. Ortschaft, wo's sprudelt und fliesst 3. RhB-Wagen mit der Register-Nummer WR-S 3820 4. Fährt von Chur / Davos / St. Moritz nach Tirano 5. Partner-Hockeyclub der RhB 6. Hier steht der berühmte Kreisviadukt 7. Berühmtester Viadukt der RhB 8. Berühmtes Schloss 9. Darum rutscht der Zug nicht ab

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Inhalt Seite 2

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Saoseo: Sagenhafter Blauer See Hoch oben im Valposchiavo, zwischen Bernina-Passhöhe und Poschiavo, liegt im Val di Campo ein Ort voller Ruhe und Zauber: der Lago di Saoseo. Der See strahlt leuchtend hellblau und ein Fels im Wasser spiegelt sich morgens darin. Manche sagen, man sehe dann das Gesicht eines Geistes. Laut einer Sage sah es vor langer Zeit endlich auch die Prinzessin, die von Herzen den Prinzen heiraten wollte. Blaue Blumen warf sie ins Wasser, weshalb der See noch seine Farbe hat. Erst wenn sie das Geister-Gesicht sähe, dürfe sie ihn heiraten, sagte der Prinz. Vielleicht funktioniert das ja heute noch?

Die Rhätische Bahn ist die grösste Alpenbahn der Schweiz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, dem UNESCO Welterbe und berühmten Produkten wie dem Glacier- und Bernina Express bürgt sie für erstklassige Bahnerlebnisse. Zudem bietet sie fantastische Ausblicke. www.rhb.ch/flickr

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Lago Saoseo, 2 028 m ü. M. Der See ist ab der Station Poschiavo per Bus und zu Fuss zu erreichen.

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Rheinschlucht

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UNESCO Welterbe

Glacier Express

Auf Zeitreise im Besuch in der neuen Bahnmuseum Bordk체che 22.03.12 10:39


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