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Drei Fragen an … Harald Gasser, der 800 Gemüsesorten anbaut
Drei Fragen an …
Harald Gasser, der am Aspingerhof in Barbian 800 Gemüsesorten anbaut
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Herr Gasser, wie sind Sie aufs Gemüse gekommen? Früher war ich Sozialarbeiter, irgendwann dem Burnout nahe. Als Ausgleich experimentierte ich im kleinen Garten am elterlichen Bauernhof herum, irgendwann wurde das Hobby zum Beruf. Ich legte los mit 200 Sorten, bei manchen gefiel mir einfach der Name, beim Glückskleerübchen etwa. Ich hatte keine Erfahrung, machte Fehler, verstand bald, dass ich keine Monokultur-Beete mehr anbauen wollte. Also sattelte ich auf Mischkultur um und näherte mich dem Prinzip der Permakultur an. Ich liebe die Vielfalt. So wird es nie langweilig. Durchschnittlich ernährt sich der Mensch ja gerade einmal von 30 Sorten.
Wer kauft bei Ihnen ein? Ich habe mich auf Restaurants spezialisiert – aber jeder darf kommen. Ja, gutes Gemüse kostet etwas mehr, aber es geht immer darum, welche Prioritäten man setzt. Was ist mir wichtiger: Das neueste iPhone oder eine richtig gute Kintoki-Karotte.
Sie bauen viele exotische oder vergessene Sorten an, etwa die Zuckerwurzel, die auch schon im 15. Jahrhundert im Eisacktal verbreitet war. Welches ist Ihr Lieblingsgemüse? Die neueste Sorte im Garten ist mir immer die liebste. Neues beansprucht viel Zeit und Geduld. Zurzeit sind das die australische Canna, eine Bambusart, oder die Taro, eine kartoffelähnliche Knolle. Und ich habe es in diesem Jahr endlich geschafft, die Zwiebel der Prärielilie anzubauen. Ein Erfolgserlebnis!
www.aspinger.com

Harald Gasser baut auch Taro an, eine der Kartoffel ähnliche Knolle aus Südostasien.
Was ist Permakultur?
Permakultur basiert auf wenigen, wichtigen Grundsätzen: Sorge für die Erde! Sorge für die Menschen! Begrenze Konsum und Wachstum – und teile Überschüsse! Das Prinzip kann auf alle Bereiche menschlichen Handelns angewandt werden, in der Landwirtschaft geht es um Nachhaltigkeit und darum, ein lebendiges, stabiles Ökosystem zu schaffen, das die Bedürfnisse aller Lebewesen berücksichtigt.
