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Sudetendeutsche Zeitung 22. Dezember 2023 Ausgabe 51+52
❯ Landtagswahlen in Bayern
Schirmherrschaftsministerin wird Vize-Ministerpräsidentin
Nach dem überzeugenden Wahlsieg der CSU und der Freien Wähler bei der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober wurden wichtige Schlüsselpositionen im Schirmland der Sudetendeutschen neu besetzt.
Wie von allen politischen Beobachtern nicht anders erwartet, blieb Markus Söder Ministerpräsident und damit Schirmherr der Sudetendeutschen Volksgruppe, dem vierten Stamm Bayerns.
Als Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales ist Ulrike Scharf weiterhin Schirmherrschaftsministerin der Sudetendeutschen. Außerdem stieg die empathische CSU-Politikerin zur Zweiten stellvertretenden Ministerpräsidentin auf.

Einen großen Karriereschritt machte auch Klaus Holetschek direkt nach der erfolgreichen Landtagswahl. Auf Vorschlag des CSU-Vorsitzenden Söder wurde der 58-jährige Jurist von der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt.
Zu den ersten Gratulanten gehörte Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und als Vorsitzender der CSUArbeitsgemeinschaft Union der Vertriebenen und Aussiedler qua Amt Mitglied des CSU-Parteivorstands: „Klaus Holetschek ist ein nachgeborener Landsmann, der von Geburt an tief in unserer Volksgruppe verankert ist. Ich arbeite mit ihm seit Jahrzehnten freundschaftlich und eng zusammen und freue mich daher, daß er eine politische Schlüsselposition in unserem Schirmland eingenommen hat.“ Holetscheks Vater stammt aus Markt Eisenstein im Böhmerwald, seine Mutter aus Marienbad. „Die Vertreibung war in unserer Familie ein wichtiges Thema, vor allem als meine Großmutter noch gelebt hat“, hat der neue Fraktionschef einmal in einem Interview erzählt.

Eine neue Aufgabe hat auch die Landtagsabgeordnete Dr. Petra Loibl. Die Niederbayerin wurde zur neuen Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene ernannt. Das Amt hat sie von Sylvia Stierstorfer übernommen, die nicht mehr für den Landtag kandidiert hatte.

Zum neuen Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales wurde Eric Beißwenger befördert. Dem WahlAllgäuer kommt 2024 eine besondere Rolle zu, da im Juni die Europawahlen auf der Agenda stehen. Bereits im Dezember reiste Beißwenger zu seinem ersten Antrittsbesuch nach Prag und traf dort den tschechischen Kulturminister Martin Baxa sowie den Vize-Außenminister Jan Marian.

Eine wichtige Aufgabe erhielt auch Martin Schöffel. Der Staatssekretär im Finanzministerium ist der neue Koordinator der bayerische-tschechischen Zusammenarbeit. Torsten Fricke

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