Zeit für Religion 3. Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer.
Dieses Handbuch ist eine komplementäre Serviceunterlage zum Schulbuch „Zeit für Religion 3“ (ISBN: 978-3-99040-735-6) und nur im Zusammenhang mit diesem Schulbuch sinnvoll verwendbar.
Autorinnen und Autoren: Herbert Stiegler, Andrea Kern, Simone Rieser-Kurzmann, Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger, Connie Blühwald
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Verlegerische Beratung, Begleitung und Vertrieb: Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG
Die Autorinnen und Autoren haben alle Anstrengungen unternommen, um Urheberrechtsinhaberinnen und Urheberrechtsinhaber ausfindig zu machen und etwaige Ansprüche zu klären. Sollten dennoch Urheberrechte verletzt worden sein, bitten die Autorinnen und Autoren darum, die Ansprüche durch Kontaktaufnahme zu klären.
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ISBN: 978-3-99040-735-6
Homepage:
Zeit für Religion
EINLEITUNG
INHALT
GANG DURCHS BUCH
JAHRESPLANUNG
KAPITEL 1: DER ANFANG VON ALLEM
1.0/1.1 Der Anfang von Allem/Die Schöpfung – ein wertvolles Geschenk
1.2 Das Leben – Gabe und Aufgabe
1.3 Und Gott sah, dass es ...
1.4 Dann sprach Gott ...
1.5 Die Weltreligionen – Ursprungsgeschichten
1.6 Die Welt – verstehen und beschreiben
1.7 Das Gespräch – Schöpfung – Evolution
KAPITEL 2: ZUSAMMENLEBEN, ABER WIE?
2.0/2.1 Zusammenleben, aber wie?/Wie kann Zusammenleben gelingen?
2.2 Gottes_Selbst_Nächsten_Liebe
2.3 Frieden spielen?!
KAPITEL 3: RHYTHMUS DES LEBENS
3.0/3.1 Rhythmus des Lebens/Balance zwischen Arbeit und Freizeit
5.0/5.1 Immer und überall online/Mein Smartphone und ich
5.2 Generation Smartphone
5.3 Zehn Gebote der digitalen Welt
5.4 Religion real # virtuell
KAPITEL 6: GESCHENKTE FREIHEIT
S. 73
S. 74–77
S. 78–95
S. 79–82
S. 83–85
S. 86–92
S. 93–95
S. 96–121
6.0/6.1 Geschenkte Freiheit/Meine Sehnsucht nach ... ... S. 97–99
6.2 Jesus erzählt vom Reich Gottes
6.3 An Gottes Befreiung glauben
6.4 Der Ruf nach Freiheit
6.5 Freiheit nur mit Verantwortung
6.6 Freiheit von ...
Osterspecial
KAPITEL 7: DEM ISLAM BEGEGNEN
7.0/7.1 Dem Islam begegnen/Zu Gast in einer Moschee
7.2 Es gibt keinen Gott außer Gott
7.3 Die fünf Säulen des Islam
7.4 Eine gemeinsame Geschichte
7.5 Genauer hinschauen und zuhören
KAPITEL 8: SICH SELBST ENTFALTEN
8.0/8.1 Sich selbst entfalten/Sich selbst entfalten und ein Leben in Fülle
8.2 „... und lebten glücklich und zufrieden ...“
8.3 Wenn aus Sehnsucht Sucht wird
ANHANG: GOTTESDIENSTBAUSTEINE
S. 100–103
S. 104–108
S. 109–110
S. 111–113
S. 114–116
S. 117–121
S. 122–143
S. 123–127
S. 128–133
S. 134–136
S. 137–142
S. 143
S. 144–153
S. 145–148
S. 149–150
S. 151–153
S. 154–161
EINLEITUNG
„Zeit für Religion 3“ versteht sich als zeitgemäßen Ansprüchen gerechtes, didaktisch leicht zu nutzendes und optisch ansprechendes Unterrichtswerk für den katholischen Religionsunterricht der 7. Schulstufe. Das hier digital vorliegende Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer gehört zum Schulbuch und ist in Einheit mit diesem zu sehen. Hier gibt es Hintergrundinformationen zu den einzelnen Kapiteln, Ausführungen zum Lehrplanbezug und Arbeitsanregungen sowohl zur Differenzierung des Unterrichts als auch zur weiterführenden Auseinandersetzung mit den Inhalten.
In dieser Einleitung sollen die Grundkonzepte des Unterrichtswerks und die wiederkehrenden Elemente im Handbuch erklärt werden.
Grundkonzept des Unterrichtswerks
Religionsunterricht hat heute einige interessante Voraussetzungen:
Religionsunterricht steht wie jeglicher Unterricht im Spannungsfeld vielfältiger Interessen. Das Besondere des Religionsunterrichts ist, dass er neben dem Kontext staatlicher Organisation auch in seiner kirchlichen Verankerung zu sehen ist, gleichzeitig aber die persönliche Glaubensund Gewissensfreiheit der Schülerinnen und Schüler nicht nur zu respektieren, sondern sogar zu fördern und zu entwickeln hat.
Die Vielfalt kultureller und sprachlicher Hintergründe nimmt im österreichischen Schulsystem zu. Auch dies stellt den Unterricht vor neue Herausforderungen.
Die Selbstverständlichkeit religiöser Milieus ist weitgehend verschwunden. Früher selbstverständliches Vorwissen aus gelebter religiöser Praxis kann nicht mehr vorausgesetzt werden.
Das Unterrichtswerk versucht diesen Voraussetzungen in mehrfacher Hinsicht gerecht zu werden:
Kompetenzorientierung und Lehrplanorientierung
Das Unterrichtswerk bildet den mit September 2021 in Kraft gesetzten kompetenzorientierten Lehrplan vollständig ab. Die Kapitel des Buches folgen weitgehend den im Lehrplan enthaltenen Kompetenzbeschreibungen unter Berücksichtigung der Kompetenzdimensionen.
Das Unterrichtswerk folgt dem Doppelseitenprinzip. Inhalte/Kompetenzen werden auf einer oder höchstens zwei Doppelseiten in sich vollständig behandelt.
Individualisierung und Differenzierung
Das Unterrichtswerk ist grundsätzlich so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler Arbeitsanregungen zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Inhalten jeder Doppelseite finden. Zusätzliche Anregungen zur Differenzierung finden sich hier im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Es sind dies Ideen, wie Unterricht –im Blick auf die einzelne Schülerin/den einzelnen Schüler sowie auf die gesamte Klassensituation –abwechslungsreich und kreativ gestaltet werden kann.
Daneben versteht sich das Unterrichtswerk als ein Buch der Schülerinnen und Schüler. Ihrer Gestaltung, dem Einbringen ihrer Gedanken und Fragen wird im Buch Platz gegeben.
Anhang
Wichtige Begriffe, die über den unmittelbaren Kontext des Kapitels von Bedeutung sind, werden im Anhang in einem kleinen Lexikon erklärt. Die im Lexikon enthaltenen Begriffe sind in den Texten durch Punkte unter dem Begriff beim erstmaligen Vorkommen auf einer Doppelseite gekennzeichnet.
In der darauffolgenden Methodenwerkstatt wird ein Beitrag zum Aufbau einer Methodenkompetenz geleistet. Jedem Kapitel ist eine Leitmethode zugeordnet.
Im Anhang ist ebenso eine Übersicht über die Weltkirche abgebildet: „Katholisch: Weltweit vernetzt.“ Diese Doppelseite will sichtbar machen, wie verzweigt und vernetzt Weltkirche ist.
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Wiederkehrende Elemente jedes Kapitels
Um die Orientierung im Unterrichtswerk zu erleichtern, gibt es feststehende Elemente, die sich in jedem Kapitel wiederholen.
Eröffnungsseite
Am Beginn jedes Kapitels gibt es eine Einführungsseite, die aus einem hinführenden Text, anregenden Fragen und einem Kunstbild besteht. Die Fragen sollen einerseits neugierig auf das Kapitel machen, können aber auch schon erste Diskussionspunkte sein oder Erinnerungen an das in der Volksschule Gelernte wecken. Die Arbeit mit dem Bild kann ebenfalls zum Kapitel hinführen. Bilddidaktik gehört wesentlich zum Religionsunterricht dazu und bekommt dadurch eine Regelmäßigkeit.
Themenseiten
Die Themenseiten behandeln den zentralen Inhalt in methodisch vielfältiger Form. Differenzierungsmöglichkeiten bieten sich durch Arbeitsaufträge, Diskussionen, DigiPoints, usw. Sie sind durch Icons in der Randleiste gekennzeichnet. Das Schulbuch ist als Arbeitsbuch konzipiert und soll daher als Einladung an die Schülerinnen und Schüler verstanden werden, sich an der Gestaltung „ihres Buches“ zu beteiligen.
We are: # Timeforelicons
Bibeltext
Die Arbeit mit Bibeltexten ist ein wichtiger Bestandteil des Religionsunterrichts. In jedem Kapitel finden sich daher ein längerer, für den Inhalt maßgeblicher Bibeltext aus der Einheitsübersetzung 2016 und Anregungen, wie der Text analysiert, interpretiert und reflektiert werden kann.
Zeit für ein Porträt/Gespräch
Das Christentum lebt vom Einsatz und Glauben einzelner Menschen. Diesen lebendigen Glauben sichtbar werden zu lassen, ist die Aufgabe der Porträtseiten. Sie beschäftigen sich mit wichtigen Personen aus der Glaubensgeschichte genauso wie mit heutigen Christinnen und Christen und ihren Zugängen zu verschiedenen Aspekten des Glaubens.
Schlussseite
Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Doppelseite, die es ermöglicht, die Inhalte und Kompetenzen des Kapitels zu wiederholen. Hier finden sich sowohl elementare Kompetenzen, die „abzuhaken“ sind, aber auch Aufgabenstellungen, in denen das Gelernte noch einmal angewendet wird. Anhand von Leitfragen wird zudem auch noch einmal eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Kapitel angeregt. Da Religionsunterricht immer über sich selbst hinausweisen will, gibt es auch Anregungen für Aktivitäten, die Schülerinnen und Schüler ganz individuell zusätzlich im oder nach dem Unterricht noch machen können.
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GRAFISCHE ORIENTIERUNGSPUNKTE IM UNTERRICHTSWERK
In der Randleiste gibt es verschiedene Ergänzungen zum jeweiligen Seiteninhalt.
ARBEITSANREGUNG
Zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Inhalten.
WOW!
WUSSTEST DU …
Interessante über den unmittelbaren Kontext hinausweisende Zusatzinformationen zum Inhalt der Seite.
Auf den Porträt-/Interviewseiten werden die wichtigsten Fakten kurz präsentiert.
LIED
PROFIAUFGABE
Arbeitsanregungen, die intensivere Auseinandersetzung und Weiterdenken mit den Inhalten der jeweiligen Seite voraussetzen.
Lieder, die über das Buch verteilt zu finden sind.
METHODENKOFFER
Methodenteil im Anhang des Buches. Sukzessiver Aufbau von Fachkompetenzen und von Methodenkompetenz.
DISKUSSIONSANREGUNG
Fragen, die in der Gruppe/Klasse im gegenseitigen Austausch diskutiert werden können.
DIGITALER HINWEIS
Verweis auf digitale Anwendungen, welche die Buchinhalte vertiefen bzw. ergänzen.
VERWEIS
Verweis auf vergleichbare Inhalte innerhalb des Buches oder der Reihe „Zeit für Religion“.
ÜBERGREIFENDE THEMEN
Hinweis auf die im Lehrplan festgelegten übergreifenden Themen. Kann alleine stehen oder mit einem anderen Icon verknüpft sein.
KOMPETENZNIVEAU 1
Das Kompetenzniveau 1 wird farblich hervorgehoben und stellt eine Art Mindestanforderung für den Erwerb einer Kompetenz dar und ist im Lehrplan im Kompetenzraster als verbindlich angeführt.
Sachtexte, Bibeltexte, Erzählungen, Interviews, Grafiken, Kunstbilder, Fotografien und vieles mehr ermöglichen eine persönliche Auseinandersetzung mit den Inhalten. Zusätzlich liefern die Randleisten weiterführende Ergänzungen.
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ZU DIESEM HANDBUCH
Dieses Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer folgt dem Aufbau der Kapitel des Unterrichtswerks und den darin enthaltenen Doppelseiten.
Die Inhalte des Handbuchs verstehen sich als „Tun im Prozess“ und sollen immer wieder auf ihre Aktualität und Praktikabilität hin überprüft werden.
Zu jedem Kapitel gibt es einführende Informationen, die den Lehrplanbezug herstellen, die Logik des Kapitelaufbaus erläutern und die Grundkompetenzen mit den Kompetenzdimensionen [Perzeption (wahrnehmen und beschreiben A), Kognition (verstehen und deuten B), Performanz (gestalten und handeln C), Interaktion (kommunizieren und be/urteilen D) und Partizipation (teilhaben und entscheiden E)] berücksichtigen.
Zur jeweiligen Doppelseite ist ein Raster angelegt, in dem Teilkompetenzen und Kompetenzdimensionen formuliert sind.
Hintergrundinformationen erläutern die Inhalte.
Es werden Einstiegs-, Erarbeitungs- und Vertiefungsvorschläge als Ideen zum Einsatz des Unterrichtswerks in verschiedenen Phasen der Lehreinheit angeboten. Hierbei geht es ganz besonders darum, dass das, was das Unterrichtswerk an Inhalten bietet, differenziert, kreativ und lustbetont umgesetzt wird. Ergänzende Materialien und Methoden werden dort angeboten, wo sie notwendig und sinnvoll erscheinen.
Die Gottesdienstbausteine sind ein besonderes Serviceangebot. Arbeitsaufträge, die im Unterricht mit Schüler*innen erarbeitet werden, werden zu Elementen von religiösen Feiern. Die Gottesdienstvorschläge orientieren sich an Inhalten/Themen des Schulbuchs.
Die Berücksichtigung des Kirchenjahres ist ein wesentlicher Orientierungspunkt in der Gestaltung von Lehreinheiten. In einzelnen Kapiteln dieses Unterrichtswerks wird ein inhaltlicher Bezug zum kirchlichen Jahreskreis hergestellt. Eine Besonderheit stellen das Weihnachts- und Osterspecial dar. Diese bilden eine bewusste Unterbrechung des „Alltags“ und regen an, diese Feste aus dem Buch „herauszunehmen“ und in das persönliche Umfeld zu transferieren.
Wir wünschen allen Kolleg*innen viel Erfolg und Freude beim Unterricht. Wir hoffen, dass wir mit unserem Werk ein wenig dazu beitragen können.
Herbert Stiegler (Gesamtkoordination), Andrea Kern (Koordination Handreichung), Alexandra Branz-Schorn, Connie Blühwald, Christian Feichtinger, Simone Rieser-Kurzmann
Dieses
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Betrachte das Bild auf der Umschlagseite deines Buches. Schreibe drei Gedanken, die dir dazu einfallen, auf.
Schau das Inhaltsverzeichnis an und notiere, welches Kapitel du interessant findest.
Suche dieses Bild! Wie lautet die Überschrift zu dieser Kapitelseite?
Welche Friedenssymbole kannst du in Kapitel 2.3 entdecken?
Was bedeutet das Wort „Schabbat“? Die Antwort kannst du in Kapitel 3.4 ermitteln.
In Kapitel 4.2 siehst du dieses Diskussionssymbol mit der Frage: „Wie verändern Christinnen und Christen heute noch die Welt zum Guten?“ Schreibe dazu ein konkretes Beispiel auf!
Scanne den DigiPoint in Kapitel 5.3 und recherchiere, ab wann du deine Smartphone-Anwendungen gesetzlich verwenden darfst!
In Kapitel 6.5 findest du diese Abbildung. Formuliere zu einer dieser Aussagen eine Regel.
Beschreibe, was Davud in einer Moschee erlebt! Die Hinweise erfährst du in Kapitel 7.1.
Wie heißt der bekannte Künstler, der dieses Bild gemalt hat?
Im Lexikon wird der Begriff „Menschenrechte“ erklärt. Wann und wo wurden sie das erste Mal niedergeschrieben?
In der Methodenwerkstatt werden Übungen zu „Zur Ruhe kommen“ beschrieben. Probiere „Bewusstes Einund Ausatmen“ aus!
Im Anhang „Katholisch: Weltweit vernetzt“ sind Fakten angeführt. Schreibe auf, wie viele Schulen, Kindergärten und Spitäler die katholische Kirche betreibt!
Wir, die Autor*innen, wünschen dir Erfolg und Freude für das neue Schuljahr mit spannenden Begegnungen mit dir, mit deinen Mitschüler*innen, Lehrer*innen und mit Gott. Mit diesem DigiPoint kannst du in der Rubrik „über uns“ erfahren, wer wir sind. Finde zu jeder Person eine Information und schreibe sie auf.
Zeit/Kirchenjahresbezug
Kompetenz-
bereich
Leitkompetenz
September/ Oktober Schulbeginn/ Schulanfangsfeier/ Erntedank
Menschen und ihre Lebensorientierung
Oktober Allerheiligen
Gelehrte und gelebte
Bezugsreligion
Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung.
Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
Kompetenzbeschreibung
Die Schülerinnen und Schüler können sich als Teil der Schöpfung wahrnehmen und wissen zu ihrem Erhalt beizutragen.
Die Schülerinnen und Schüler können die Frage nach dem Woher anhand biblischer Schöpfungsvorstellungen und naturwissenschaftlicher Konzepte bearbeiten und deren Vereinbarkeit argumentativ darlegen.
November/ Dezember Advent/ Weihnachten
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
Jänner/Februar
Gelehrte und gelebte
Bezugsreligion
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
Die Schülerinnen und Schüler kennen christliche Grundlagen des Zusammenlebens und können Ideen für ein gelingendes demokratisches Miteinander entwickeln.
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung des Sonntags für das Leben des Einzelnen und der Gesellschaft wahrnehmen und reflektieren.
Die Schülerinnen und Schüler können die Anfänge der Kirche und ihre Strukturen beschreiben und Einblick in das Leben der Orts- und Weltkirche geben.
Neuer Lehrplan – Neues Schulbuch „Zeit für Religion 3“
Inhalte/Buch „Zeit für Religion 3“ in Auswahl
Kompetenzniveau 1/ Übergreifende Themen
• „Zeit für Religion 3“ – ein Spaziergang durch das Buch
„Spiel ohne Regeln“
• Der Anfang von Allem
• Die Schöpfung – ein wertvolles Geschenk Das Leben – Gabe und Aufgabe Und Gott sah, dass es …
• Dann sprach Gott …
• Die Weltreligionen – Ursprungsgeschichten
Die Welt – verstehen und beschreiben
• Das Gespräch – Schöpfung – Evolution
Kompetenzniveau 1:
Die Schüler*innen können Beispiele gelebter Schöpfungsverantwortung nennen und umsetzen. Die Schüler*innen können Schöpfungsvorstellungen und naturwissenschaftliche Zugänge zur Entstehung der Welt erläutern.
Übergreifende Themen: Sprachliche Bildung und Lesen (10), Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung (11) Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher*innenbildung (13)
Zusammenleben, aber wie?
• Wie kann Zusammenleben gelingen?
• Gottes_Selbst_Nächsten_Liebe Frieden spielen?!
• Rhythmus des Lebens Balance zwischen Arbeit und Freizeit
• Ich nehme mir Zeit
• Den Sonntag abschaffen
• Ein heiliger Tag Weihnachtsspecial – Der Freude begegnen
Kompetenzniveau 1:
Die Schüler*innen können fundierte Regeln für ein gelingendes Zusammenleben erforschen.
Übergreifendes Thema: Politische Bildung (7)
Niemand glaubt allein Das Feuer weitertragen
• Gegen alle Widerstände
• Volk Gottes unterwegs Kirche in Österreich
Katholisch: Weltweit vernetzt (Anhang/ Special)
Kompetenzniveau 1: Die Schüler*innen können die Bedeutung des Sonntags für das Zusammenleben erläutern.
Übergreifende Themen: Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung (1) Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher*innenbildung (13)
Kompetenzniveau 1:
Die Schüler*innen können das Wirken von Christinnen und Christen in Orts- und Weltkirche beschreiben.
Zeit/Kirchenjahresbezug
Februar/März
März/April
Fastenzeit/Ostern
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Medien, Kunst und Kultur religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten können.
Die Schülerinnen und Schüler können die Nutzung von Medien und deren Potenzial reflektieren.
Mai/Juni
Christi Himmelfahrt/Pfingsten
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
Juni/Juli
Fronleichnam/ Schulschluss
Menschen und ihre Lebensorientierung
Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können.
Die Schülerinnen und Schüler können die Reich-GottesBotschaft erläutern und vom befreienden Handeln Gottes erzählen.
Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen.
Die Schülerinnen und Schüler können Grundzüge des Islam beschreiben und ausgehend von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen Beiträge zu einem respektvollen Miteinander gestalten.
Die Schülerinnen und Schüler können die Sehnsucht nach einem „Leben in Fülle“ zur Sprache bringen und vielfältige Sinnangebote bewerten.
* Fett gekennzeichnete Inhalte sind der Kompetenzbeschreibung (verbaliter) und/oder dem Anwendungsbereich des Lehrplans entnommen.
Neuer Lehrplan – Neues Schulbuch „Zeit für Religion 3“
Inhalte/Buch „Zeit für Religion
in Auswahl
• Immer und überall online Mein Smartphone und ich Generation Smartphone
• Zehn Gebote der digitalen Welt
• Religion real # virtuell
3“
Kompetenzniveau 1/ Übergreifende Themen
Kompetenzniveau 1: Die Schüler*innen können anhand eines Beispiels Nutzen und Schaden von Medien analysieren und diskutieren.
• Meine Sehnsucht nach … Jesus erzählt vom Reich Gottes An Gottes Befreiung glauben
• Der Ruf nach Freiheit
• Freiheit nur mit Verantwortung Freiheit von … Dem Leid begegnen (Osterspecial)
Kompetenzniveau 1: Die Schüler*innen können Exoduserfahrungen zum Ausdruck bringen.
Übergreifendes Thema: Politische Bildung (7)
Dem Islam begegnen
• Zu Gast in einer Moschee
• Es gibt keinen Gott außer Gott
• Die fünf Säulen des Islam Eine gemeinsame Geschichte
• Genauer hinschauen und zuhören
• Sich selbst entfalten
• Sich selbst entfalten – ein Leben in Fülle
• „… und lebten glücklich und zufrieden …“ Wenn aus Sehnsucht Sucht wird
Kompetenzniveau 1: Die Schüler*innen können wesentliche Elemente muslimischer Glaubenspraxis erläutern und mit christlicher Glaubenspraxis in Beziehung setzen.
Übergreifendes Thema: Interkulturelle Bildung (5)
Kompetenzniveau 1: Die Schüler*innen können sich über Sinnsuche und Sinnangebote austauschen.
Übergreifende Themen: Gesundheitsförderung (3) Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher*innenbildung (13)
KAPITEL 1: DER ANFANG VON ALLEM
Lehrplanbezug:
KOMPETENZBEREICH A: Menschen und ihre Lebensorientierung
LEITKOMPETENZ 1:
» Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung. Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
» Kompetenzbeschreibungen (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler können sich als Teil der Schöpfung wahrnehmen und wissen zu ihrem Erhalt beizutragen.
› Die Schülerinnen und Schüler können die Frage nach dem Woher anhand biblischer Schöpfungsvorstellungen und naturwissenschaftlicher Konzepte bearbeiten und deren Vereinbarkeit argumentativ darlegen.
› Wunder der Schöpfung, Leben als Gabe und Aufgabe, Verdankt-Sein, Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt, Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften, Schöpfungsmythen in den Weltreligionen
» Kompetenzniveau 1:
› Die Schüler*innen können Beispiele gelebter Schöpfungsverantwortung nennen und umsetzen.
› Die Schüler*innen können Schöpfungsvorstellungen und naturwissenschaftliche Zugänge zur Entstehung der Welt erläutern.
Grundkompetenzen: Die Schüler*innen können …
» Fragen des Lebens mithilfe der Schöpfungstexte interpretieren. (B)
» einen Dank für die Schöpfung zum Ausdruck bringen. (C)
» eigene Gaben und Aufgaben benennen und sie mit der Schöpfung in Verbindung bringen. (D)
» eine Schöpfungserzählung nacherzählen, deuten und kreativ gestalten. (B)
» Schöpfungsmythen vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. (A)
» über die Sprache und das Denken der Menschen der damaligen Zeit Auskunft geben. (A)
» die Vorstellungen von Schöpfung und Evolution vergleichen und ihre Ansicht begründen. (D)
» Beispiele zur Bewahrung der Schöpfung erörtern und umsetzen. (C)
» die Bedeutung von Hildegard von Bingen für die Gegenwart analysieren. (D)
» einige Inhalte der Umweltenzyklika von Papst Franziskus zusammenfassen. (A)
» Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Theologie und Wissenschaft benennen. (B)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Gottesliebe und Menschenliebe und Zusage und Verantwortung und an den folgenden übergreifenden Themen: Sprachliche Bildung und Lesen (10), Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung (11) und Wirtschafts-, Finanzund Verbraucher*innenbildung (13).
Im ersten Kapitel geht es um die Schöpfung, die sich auch im Titelbild in ihrer Buntheit und Vielfalt widerspiegelt und in die Auseinandersetzung mit den wichtigen Fragen des Lebens einführen soll. Das jüdischchristliche Gottes- und Menschenbild mit seiner lebensbejahenden Grundhaltung gegenüber sich selbst und den Mitmenschen ist ebenso Thema wie die Beziehung zwischen Gott und Mensch und zwischen den Menschen untereinander, deren Kern die bedingungslose Liebe Gottes ist. Neben der Dankbarkeit sind auch die eigenen Fähigkeiten Teil des menschlichen Auftrags, Verantwortung in der Welt zu übernehmen. Die Schöpfungstexte der Bibel, aber auch Mythen anderer Religionen, werden ebenso beleuchtet wie das Verhältnis von Schöpfung und Evolution und die Fragen der Wissenschaft, aber auch der Theologie. „Zeit für“ porträtiert eine Frau, die bis heute die Menschen beeinflusst und inspiriert: Hildegard von Bingen.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• das Bild im Zusammenhang mit der Schöpfung deuten und eigene Ideen dazu ausdrücken. (B, C) die Vorstellungen des Künstlers besprechen und ihre eigenen Gedanken dazu äußern. (B)
• darüber reflektieren, wofür sie dankbar sind und wem sie danken möchten. (A, D)
• einen eigenen Dankespsalm schreiben. (C)
Informationen:
Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild (I1)
• Bildbetrachtung „Frühling“ von Guiseppe Arcimboldo (S. 9): Beschreibe, was du siehst. Welche Pflanzen erkennst du? Überlege, warum der Künstler Köpfe aus Materialien wie Blumen etc. gestaltet haben könnte.
• Foto Click: Person A führt Person B blind zu einer Stelle im Raum. Dort darf Person B kurz die Augen öffnen und im Geist ein Foto machen. Danach geht es zu einer anderen „Sehenswürdigkeit“. Nach ein paar Minuten wechseln.
Teil des Bildes werden (M1): Die Schüler*innen suchen sich einen Platz im Bild und zeichnen sich dort dazu. Sie beschreiben, warum sie diesen Platz ausgewählt haben.
• Die Geschichte (S. 10) lesen und das Wesentliche der Geschichte zusammenfassen. Danke sagen: Die Schüler*innen schreiben ihre Ideen in die Kästchen (siehe Arbeitsauftrag S. 11).
Erarbeitung:
• Kippbilder (M2): Was ist das Besondere an diesen Bildern? Die Schüler*innen gestalten selbst ein solches Bild. Sie können es zeichnen, aber auch mit Naturmaterialien gestalten und dann fotografieren.
• Der Pinguin (S. 10): Die Schüler*innen halten im Heft fest, was der Pinguin über die Menschen denken könnte.
• Feste des Dankes (S. 11): Die Schüler*innen können im Internet recherchieren, welche Feste des Dankes es in den Religionen gibt und wie diese aussehen. Sie halten in ihrem Heft einige wichtige Informationen fest.
• Gott danken (S. 11): Die Schüler*innen wiederholen gemeinsam, was ein Psalm ist und wie ein Psalm geschrieben wird. Danach gestalten sie ihren eigenen Psalm des Dankes.
Vertiefung/Abschluss:
• Klassenausstellung: Die selbst entworfenen Köpfe werden an einer Wand in der Klasse wie in einem Museum angeordnet. Die Schüler*innen können sie in einem Rundgang betrachten und sich darüber austauschen.
• Dankeswand: Die Schüler*innen gestalten in der Klasse eine Wand, an der sie Dankesworte, aber auch ihre selbst gestalteten Psalmentexte anbringen können.
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Giuseppe Arcimboldo
Arcimboldo (geboren 1527/1530 und gestorben 1593 in Mailand) erhielt seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters (Glasmalerei für den Mailänder Dom). Zunächst bemalten sie Kirchenfenster und Wände. Danach lebte Giuseppe in Wien und Prag, wo er als Maler am Prager Hof, aber auch als Ingenieur, Zeichner und Musiker tätig war. Im Jahr 1592 wurde er Hofmaler von Kaiser Ferdinand I. in Prag. Unter Kaiser Maximilian II. und Rudolf II. wurde er zum Pfalzgrafen ernannt.
Berühmt wurde er durch seine außergewöhnlichen Köpfe aus Blüten, Früchten, Tieren, aber auch aus anorganischen Gegenständen. Er fügte sie so kunstvoll zusammen, dass sie in der Vorstellung des Betrachtenden einen menschlichen Kopf bilden. Mit diesen assoziativen Bildern erweist er sich als wichtiger Vertreter des Manierismus, einer Stilrichtung der Spätrenaissance. Der Manierismus bot durch diese Art der Darstellung eine Alternative zur Renaissance, die eine exakte Wiedergabe der Natur anstrebte. Arcimboldo und andere Vertreter dieser Kunstrichtung gingen in ihren Werken von subjektiven oder fantastischen Vorstellungen aus, die über die klassisch-harmonische Darstellung hinausgingen. Arcimboldos allegorische oder rätselhafte Bilder wurden zu einem wichtigen Stilelement des Manierismus. Er begann mit diesen skurrilen Kunstwerken, als er für Kaiser Maximilian II. arbeitete, dem er zwei seiner berühmtesten Serien zum Geschenk machte: „Die vier Jahreszeiten“ und „Die vier Elemente“. Die vierteiligen Sammlungen stellen ungewöhnliche Personifikationen der Natur dar. Kaiser Maximilian II. unterstützte und förderte Arcimboldo. Er gewährte ihm sogar Zugang zu seiner wertvollen Kunstsammlung, dem „Kabinett der Kuriositäten“.
Einige der collagenartigen Gemälde enthalten auch versteckte spielerische Reflexionen und komische Kommentare zu gesellschaftlichen Themen, wie etwa eine Kritik an materialistischen Büchersammlern. Andere zusammengesetzte Köpfe weisen ein anderes literarisches Mittel auf: das Palindrom. Diese
Gemälde zeigen ein zweites Bild, wenn sie auf den Kopf gestellt werden. So verwandelt sich beispielsweise auf dem Gemälde „Der Gärtner“ ein Stillleben mit Wurzelgemüse in eine bärtige Figur. Diese Gemälde werden auch „Kippbilder“ genannt. Arcimboldo ging in seiner Kunst weit über die einfache Darstellung von Menschen hinaus. Obwohl er nicht so bekannt ist wie Michelangelo, Raffael und andere Künstler der Hochrenaissance, gewinnen seine Porträts immer mehr an Popularität.
Der Frühling (1573)
Dieses Porträt aus der Serie „Die vier Jahreszeiten“ befindet sich heute in Madrid. Möglicherweise gelangte es als Geschenk an Philipp II. nach Spanien. Eine Aufschrift auf der Rückseite des Bildes weist darauf hin, dass dieses Bild und das Bild „Die Luft“ ein Paar gebildet haben.
Auf dem Bild ist ein nach links blickender junger Mann dargestellt. Sein Kopf besteht aus Blüten, die Brustpartie aus grünen Blättern. Eine Schwertlilie bildet eine Art Amulett. Die Halskrause setzt sich aus weißen Blüten zusammen, die Lippen aus Rosen, die Zähne aus Maiglöckchen. Insgesamt verwendete Arcimboldo dafür mehr als achtzig Pflanzen. Größenverhältnisse und die unterschiedlichen Blütezeiten der Pflanzen spielten für ihn keine Rolle. Auch zu diesem Kopf gibt es Vorstudien nach der Natur, die er dann verwendete.
Quellen: https://www.mein-italien.info/kunst/arcimboldo.htm https://t1p.de/arcimboldo https://t1p.de/arcimboldo4 Sylvia Ferino-Pagden (Hrsg.): Arcimboldo. 1526–1593. Ausstellungskatalog des Kunsthistorischen Museums Wien 2008, besonders S. 124–144.
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Teil des Bildes werden (M1)
Dieses Bild eignet sich sehr gut für diese Methode, da es sehr reduziert ist und genug Platz bietet, um selbst Teil des Bildes zu werden. Die Schüler*innen suchen sich im Bild ihren Platz und werden somit Teil des Bildes. Wo sie sich platzieren, ob im Vordergrund oder im Hintergrund, warum sie diese Stelle ausgesucht haben und was sie dort erleben, sollen sie auf einem Blatt Papier festhalten. In einer Abschlussrunde stellen sie den anderen Schüler*innen ihren Standort vor und berichten über ihre Erfahrungen.
Arbeitsauftrag:
1. Platz im Bild suchen: Stell dir vor, du könntest Teil des Bildes werden. Wo möchtest du im Bild sein?
2. Platzwahl begründen: Beschreibe, warum du dir genau diesen Platz ausgesucht hast.
3. Hineinfühlen und beschreiben: Fühle dich in das Bild hinein und überlege dir: Wie geht es mir an diesem Ort? Welche Gedanken und Gefühle beschäftigen mich? Ist das der richtige Platz für mich?
Quelle: https://t1p.de/arcimboldo3
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• Weiterführende Informationen zum Thema Gabe/Talente: https://t1p.de/arbeitsmaterial
Einstieg/Aktivierung:
• L-S-G: Zitat in der Glühbirne lesen und im Plenum darüber sprechen.
• Gabe (S. 12): Zweier-Diskussion über das Zitat von Siegfried Brunn. Wie würde sich die Umsetzung dieses Zitates auf die Schöpfung auswirken?
Erarbeitung:
• Meine Gaben (S. 12): Die Schüler*innen besprechen, was Gaben sind und schreiben ihre eigenen Gaben auf die Strahlen der Glühbirne. Meine Schöpfungsaufgaben (S. 12): Die Schüler*innen tragen in die Figuren ein, wie sie ihre Gaben für die Schöpfung einsetzen. Danach können sie die Figuren gestalten.
• Mein Talentebeutel (M1): Die Schüler*innen erhalten einen kleinen Stoffbeutel oder ein Papiersäckchen. Dieses beschriften sie mit ihrem Namen. Sie können es auch schön verzieren. In der Klasse werden schmale Streifen ausgeteilt. Alle Schüler*innen schreiben ein positives Talent pro Schüler*in auf einen Streifen. Sie können dafür die Liste zu Hilfe nehmen. Danach werden die einzelnen Streifen in den Säckchen gesammelt. Es macht nichts, wenn sich einige Talente wiederholen. So sollten alle Schüler*innen einige Talente sammeln können.
Vertiefung/Abschluss:
• Zeit für … (S. 13): Lesen und Aussagen markieren, die mit dem Thema „Schöpfung“ zu tun haben.
• Das Leben von Hildegard von Bingen in Form einer Timeline gestalten. Ein Tool hierfür wäre: https://t1p.de/visme
• Schöpfungsbilder Hildegard von Bingens (M2): Die Schüler*innen sehen sich die Bilder an und erklären eines der Bilder einer Mitschülerin oder einem Mitschüler. Mittelalterliche Musik (S. 13): Die Schüler*innen hören sich den DigiPoint an und benennen, welche Gefühle diese Art von Musik in ihnen auslöst. Danach vergleichen sie diese Musik mit ihrer eigenen und tauschen sich darüber in der Klasse aus. Sie können auch eine Playlist erstellen und alle hören gemeinsam die Musik an.
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Talente für meinen Talentebeutel (M1)
ABENTEUERLUSTIG
AUSGEGLICHEN
AUFGESCHLOSSEN
BEGEISTERUNGSFÄHIG
BESCHEIDEN
DURCHSETZUNGSFÄHIG
EHRGEIZIG
EHRLICH
EMPATHISCH FAIR
FLEIßIG FLEXIBEL FREUNDLICH FRÖHLICH
GEDULDIG
GESCHICKT
GESPRÄCHIG GEWISSENHAFT
HANDWERKLICH BEGABT HILFSBEREIT
HÖFLICH
KOMMUNIKATIV KONTAKTFREUDIG KREATIV
MEINE TALENTE
LERNWILLIG LOYAL
LUSTIG
MOTIVIERT MUTIG
NEUGIERIG
OFFEN
OPTIMISTISCH ORGANISIERT
RUHIG
SANFT
SELBSTBEWUSST SELBSTSTÄNDIG SORGFÄLTIG
SOZIAL
SPORTLICH
SYMPATHISCH TEAMFÄHIG
TOLERANT
VERANTWORTUNGSBEWUSST
UMGÄNGLICH
WIDERSTANDSFÄHIG
ZUVERLÄSSIG
ZUVERSICHTLICH
Schöpfungsbilder Hildegard von Bingens (M2)
Hildegard von Bingen war Benediktinerin und geprägt von der Heiligen Schrift und den Regeln des heiligen Benedikt. Sie beschäftigte sich sehr intensiv mit den Fragen und Problemen ihrer Zeit. Sie sah die Schöpfung als Werk Gottes, als erste Tat Gottes, welche die Vorbereitung auf die Menschwerdung Gottes ist. Das zentrale Thema ihrer Werke ist: Gott ist Mensch geworden, um den Menschen zu retten. DiesenGedanken hat sie auch immer wieder in Bildern ausgedrückt.
Erkläre eines der beiden Bilder:
• Was ist zu sehen?
• Welche Farben und Formen sind für dich wichtig?
• Welchen Aufbau hat das Bild?
• Was ist daran mittelalterlich?
Quellen: Die mystische Dimension in der Schöpfungsspiritualität der Hildegard von Bingen. https://t1p.de/StHildegard Meister des Hildegardis Codex: https://t1p.de/StHildegard2 Hildegard von Bingen - Werk Gottes: https://t1p.de/StHildegard3
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1.3 UND GOTT SAH, DASS ES …
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• die Wunder der Schöpfung wahrnehmen und achtsam damit umgehen. (A, C)
• die Schönheit der Schöpfung durch ein eigenes Selfieprojekt zum Ausdruck bringen. (C, E)
• zu Laudato si‘ im Internet recherchieren und wichtige Inhalte erarbeiten. (A, B)
• die Bedeutung von Laudato si‘ für ein gutes Zusammenleben reflektieren. (B) Beispiele für den Umgang der Menschen mit der Schöpfung nennen. (A, B)
• Beispiele aus ihrem Leben für die 7 Re’s finden. (B, D)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu den 8 Re’s von Pilgrim (I1)
• Gottes geniale Ideen (M1): Die Schüler*innen suchen sich ein Bild aus und ergänzen dieses. Es geht um das genaue Hinsehen und konzentrierte Arbeiten ohne dabei zu sprechen.
• Hör dir das Lied an: https://youtu.be/h6JeSAhVWqw. Halte deine Gedanken im Heft fest.
Einen Videoclip über die Wunder der Schöpfung ansehen, z. B. https://www.youtube. com/watch?v=bV-hSgL1R74
• Einen herbstlichen Spaziergang im Wald/Schulhof machen und kleine/große Wunder entdecken und mit dem Handy festhalten.
Erarbeitung:
• Mein Selfieprojekt (S. 14): Die Schüler*innen erstellen mithilfe der Methodenwerkstatt ihr eigenes Selfieprojekt zum Thema „Staunen über die Wunder Gottes“.
• Umweltorganisation: Die Schüler*innen suchen sich eine Organisation aus, die sich für die Schöpfung einsetzt. Sie sammeln Ideen, wie sie diese unterstützen können.
Diskussion über die Schöpfungsverantwortung (S. 15): Welche Beispiele fallen dir noch ein, wie der Mensch mit der Schöpfung umgeht?
• Die 7 Re’s (Arbeitsauftrag S. 15): Die Schüler*innen ergänzen die leeren Zeilen mit Beispielen aus ihrem eigenen Leben.
• Papst Franziskus (S. 15): DigiPoint ansehen und in der Klasse besprechen.
Vertiefung/Abschluss:
• Laudato si‘ (S. 14): Die Schüler*innen befassen sich mit der Umweltenzyklika des Papstes und setzen den Arbeitsauftrag aus dem Buch im Heft um. Sie recherchieren dazu im Internet.
Schöpfungsverantwortung: Die Schüler*innen überlegen, mit welchem Projekt sie etwas zum Erhalt der Schöpfung beitragen können und setzen dieses als Klassenprojekt um.
• Umwelttag (S. 15): Die Schüler*innen recherchieren zum Umwelttag und gestalten ein Plakat dafür, das sie in der Schule aufhängen, um auf diesen Tag aufmerksam zu machen.
Die 8 *Re-s* von Elemente einer PILGRIM-Pädagogik – Handeln & Dienen
Handlungsoptionen als Folge des Bewusstmachens und Annehmens der Möglichkeiten und der jeweiligen Gegebenheiten
1 2 3 4 5 6 7 8
Re-think > die Welt als Ganzes sehen
Nachdenken über das Woher, Wohin, Wozu
Alles – Pflanzen, Tiere, Mensch, Boden – nicht instrumentell sehen
Alles Leben als Dialog
Re-fuse > den Konsumzwang verweigern
Ich habe genug
Den Verlockungen der Werbung widerstehen
Beim Kaufen Gehirn einschalten
Re-duce > den Verbrauch reduzieren
Weniger ist mehr
Lokal und fair einkaufen
Weniger Ressourcen verbrauchen
Re-use > alles wieder- und weiter verwenden
Abfall ist Rohstoff am falschen Ort
Alles einer neuen Verwendung zuführen
Mit eigener Mehrwegtasche einkaufen
Re-pair > Alltagsgegenstände wieder instand setzen
Altes wieder neu machen
Bei Schäden nicht sofort neu kaufen
Reparierte Produkte kaufen
Re-dress > den angerichteten Schaden wiedergutmachen
Aufforsten und Neupflanzen
Konsumfreie Lebensräume schaffen
Schadstofffreie Luft zum Atmen
Re-form > dem Leben Tiefe und Fülle geben
Wieder-Erlangen von Lebensfreude, Mut und Hoffnung
Die Lebensabläufe neu gestalten
Sein statt Haben
Re-future > die Zukunft neu gewinnen
Dem Staunen über das Leben Platz geben
Das Leben und die Welt als Schöpfung sehen
Die Erde um den Himmel erweitern
Quelle: https://t1p.de/Pilgrim
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Gottes geniale Ideen (M1)
ICH DANKE DIR, DASS ICH SO STAUNENSWERT UND WUNDERBAR GESTALTET BIN. ICH WEIß ES GENAU: WUNDERBAR SIND DEINE WERKE. (PSALM 139,14)
Suche ein Bild aus. Sieh es genau an. Wie ist es aufgebaut? Ergänze es und halte dich genau an die Grundstruktur. Was könnte es sein?
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Lösungen: Gottes geniale Ideen (M1)
Schmetterling Spinnennetz
Leopard Fisch
Orchidee Blatt
Samen Eis
Quellen: Schmetterling Gemeinsame Jezebel – Kostenloses Foto auf Pixabay
Spinnennetz Spinne Nahaufnahme – Kostenloses Foto auf Pixabay
Leopard Natur Nahaufnahme – Kostenloses Foto auf Pixabay
Fische Blau Wasser Tropischer – Kostenloses Foto auf Pixabay
Orchidee Blume Rosa – Kostenloses Foto auf Pixabay
Blatt Blätter Bunt – Kostenloses Foto auf Pixabay
Samen Mauritius Pampelmousses – Kostenloses Foto auf Pixabay
Wasser Eis Winter – Kostenloses Foto auf Pixabay
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• den ersten Schöpfungstext lesen und interpretieren. (A, B)
• den Schöpfungshymnus kreativ gestalten. (C)
• sich an ihre eigenen Glaubensanfänge erinnern und über diese Auskunft geben. (B, D)
• die Begriffe Schöpfer*in, Ebenbild und Krone der Schöpfung erklären und mit ihrem Leben verbinden. (A, E)
• Spiel „Ich sehe etwas, was du nicht siehst“: Die Schüler*innen beschreiben ein Ding im Raum, ohne das Wort selbst zu verwenden. Es geht darum, dass sie erkennen, wie vielfältig unsere Welt ist und dass jede Person andere Dinge wahrnimmt.
Meine Anfänge (S. 16): Die Schüler*innen bringen Bilder von Anfängen in ihrem eigenen Leben mit und kleben diese ins Heft ein. Sie können diese auch beschreiben oder zeichnen.
Erarbeitung:
• Genesis 1 (S. 16): Den Schöpfungstext gemeinsam lesen und besprechen oder gemeinsam anhören.
https://t1p.de/Mose1
• Bibeltext (M1): Den Text im Gesamten lesen und über die Abfolge der Entstehung der Welt und die Einteilung in das Sieben-Tage-Werk sprechen. Warum gibt es diese Einteilung? Was ist damit gemeint? Hat Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen?
Hat Gott die Welt überhaupt erschaffen?
• Schöpfer/Ebenbild/Krone der Schöpfung (S. 17): Die Schüler*innen erarbeiten in Zweier- oder Dreiergruppen diese Begriffe und ergänzen die Arbeitsaufträge in Buch und Heft.
Video (https://t1p.de/intdesign) zur biblischen Schöpfungserzählung ansehen und Begriffe wie Kreationismus, Intelligent Design etc. besprechen.
Vertiefung/Abschluss:
• Mein Schöpfungsbild (M2): Mithilfe des AB die Schöpfungserzählung kreativ im Heft umsetzen.
• Lied „Krone der Schöpfung“ (DigiPoint S. 17): Zehn Minuten beschreibt jede Schülerin/jeder Schüler in Einzelarbeit, was das Lied über den Menschen als Krone der Schöpfung aussagt. Danach besprechen sie im Plenum ihre Gedanken und diskutieren darüber.
https://t1p.de/KronedS
Variante: 15 Wörter aus dem Lied zu einem neuen Text zusammenbauen.
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I1 Hintergrundinformationen zur ersten Schöpfungserzählung
Schlägt man die Bibel auf, so findet man gleich zu Beginn des Alten oder Ersten Testaments zwei Schöpfungserzählungen, die sich in Stil, Aufbau und inhaltlichem Schwerpunkt, aber auch in ihrem Entstehungsalter voneinander unterscheiden. Beide Erzählungen vermitteln zentrale Aussagen zu grundlegenden Fragen unserer Existenz und unserer Stellung im Universum. Diese Texte sind Mythen, d. h. Erzählungen darüber, warum die Welt so ist, wie sie ist – und wie wir gut in ihr leben können. Es geht nicht um eine Beschreibung, wie die Welt entstanden ist, sondern um ihr Wesen. Was beide Schöpfungserzählungen gemeinsam haben ist die Überzeugung, dass Gott die Welt und den Menschen geschaffen hat. Der Mensch, der nach dem Bild Gottes erschaffen wurde, hat eine Aufgabe: die Welt zu bewahren und zu schützen.
Die priesterliche Schöpfungserzählung (Gen 1,1–31) wird auch als das Sieben-Tage-Werk bezeichnet. Sie wurde vermutlich im 6. Jahrhundert v. Chr. im Zusammenhang mit dem babylonischen Exil geschrieben. Im Jahr 586 v. Chr. wurde Israel unter Nebukadnezar zerstört und die Mehrheit der israelitischen Oberund Mittelschicht nach Babylon verschleppt. Dieser Schöpfungshymnus wurde im Zusammenhang mit den Erfahrungen des Exils und
der Konfrontation mit den babylonischen Gottesvorstellungen geschrieben. Es ist ein poetischer Text, genau genommen ein Gedicht oder Lied. Gott schafft zunächst den Lebensraum, den er dann mit Lebewesen füllt. Ebenso entsteht die Zeit (Licht und Finsternis als Tag und Nacht; Sonne und Mond; 7. Tag, den Schabbat, die heilige Zeit des Ruhens). Der Mensch, männlich und weiblich, wird zusammen mit den Säugetieren geschaffen. Er steht in direkter Beziehung zu Gott, ist ein Ebenbild und vertritt ihn auf der Erde. Aufgrund seiner Ebenbildlichkeit hat er die Aufgabe, über die Erde zu herrschen. Biblisch ausgedrückt bedeutet dies: Für Ordnung zu sorgen und dafür, dass jeder das hat, was er zum Leben braucht. In die Natur darf nur so weit eingegriffen werden, sodass ein gesichertes Leben für alle Lebewesen möglich ist. In Genesis 1 wird kein Einzelwesen, sondern die gesamte Menschheit an sich erschaffen.
Quellen: Lücke, Ulrich: Das Säugetier von Gottes Gnaden. Evolution, Bewusstsein, Freiheit (3. überarb. und akt. Aufl.). Freiburg: Verlag Herder 2006, S. 66-68. https://t1p.de/relich
Tag & Nacht ZEIT
Firmament
Festland & Pflanzen
Sonne & Mond & Sterne ZEIT
Wassertiere & Luft
Landtiere & Menschen
Ruhetag
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Die erste Schöpfungserzählung (M1)
Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.
Dann sprach Gott: Es werde ein Gewölbe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. Und so geschah es. Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.
Dann sprach Gott: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem Ort und das Trockene werde sichtbar. Und so geschah es. Und Gott nannte das Trockene Land und die Ansammlung des Wassers nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin auf der Erde. Und so geschah es. Die Erde brachte junges Grün hervor, Gewächs, das Samen nach seiner Art bildet, und Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen als Zeichen für Festzeiten, für Tage und Jahre dienen. Sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, um über die Erde hin zu leuchten. Und so geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das große zur Herrschaft über den Tag, das kleine zur Herrschaft über die Nacht, und die Sterne. Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde leuchten über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag.
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von Schwärmen lebendiger Wesen und Vögel sollen über der Erde am Himmelsgewölbe fliegen. Und Gott erschuf die großen Wassertiere und alle Lebewesen, die sich fortbewegen nach ihrer Art, von denen das Wasser wimmelt, und alle gefiederten Vögel nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch! Füllt das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf Erden vermehren. Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.
Dann sprach Gott: Die Erde bringe Lebewesen aller Art hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Wildtieren der Erde nach ihrer Art. Und so geschah es. Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art, das Vieh nach seiner Art und alle Kriechtiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen! Dann sprach Gott: Siehe, ich gebe euch alles Gewächs, das Samen bildet auf der ganzen Erde, und alle Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren der Erde, allen Vögeln des Himmels und allem, was auf der Erde kriecht, das Lebensatem in sich hat, gebe ich alles grüne Gewächs zur Nahrung. Und so geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag.
So wurden Himmel und Erde und ihr ganzes Heer vollendet. (Genesis 1,1–31)
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Die erste Schöpfungserzählung (M2)
Markiere die einzelnen Tage in unterschiedlichen Farben. Gestalte damit eine kreative Seite im Heft.
Quellen: Gen 1,1–19, Gen 2,1–3 (Einheitsübersetzung), bearbeitet von Simone Rieser-Kurzmann. https://www.festisite.com/text-layout/spiral/
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1.5 DIE WELTRELIGIONEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• erklären, was Schöpfungsmythen sind. (A)
• verschiedene Schöpfungsmythen erforschen und benennen. (A, B)
• einen Schöpfungsmythos nacherzählen. (A)
• verschiedene Schöpfungsmythen miteinander vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. (B, C)
• eine eigene Schöpfungsgeschichte schreiben. (C)
Informationen:
Weiterführende Informationen zu den Schöpfungsmythen: https://www.mdr.de/wissen/antworten/schoepfungsmythen-weltweit-religion-schoepfung-mensch-100.html (Erklärung) https://docplayer.org/3132173-Dossier-schoepfungsmythen-vom-weltenbaum-und-den-traenen-des-re.html (Erklärung + Beispiele) http://www.martina_traxler.public1.linz.at/Dateien/Geschichten/Schoepfungsmythen.pdf (Texte verschiedener Kulturen) https://texteundtoene.ch/wp-content/uploads/2018/08/Sch%C3%B6pfungsmythen-anderer-Kulturen.pdf (Texte verschiedener Kulturen)
Einstieg/Aktivierung:
Film über Schöpfungsmythen ansehen und besprechen: https://youtu.be/ F1Ip3HZR3Qc
In Partner*innenarbeit eigene Schöpfungsmythen erfinden und der Klasse vorstellen.
Erarbeitung:
• Ursprungsgeschichten 1 (S. 18–19): Die Schüler*innen lesen die Zusammenfassungen in Einzelarbeit. Sie vergleichen die Inhalte und arbeiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Als Abschluss können ihre Ergebnisse im Plenum besprochen werden.
• Variante Gruppenarbeit: Jeder der vier Schöpfungsmythen wird von einer Gruppe erarbeitet. Jede Gruppe gestaltet ein Plakat und stellt ihren Mythos der Klasse vor.
• Die Schöpfung im … (Arbeitsauftrag S. 19): Die Schüler*innen recherchieren andere Schöpfungstexte und gestalten zu einem Mythos ein Erklärvideo.
• Ursprungsgeschichten visuell (M1): Recherchiere im Netz, zu welchen Religionen die Bilder gehören könnten.
Vertiefung/Abschluss:
• Diskussion (S. 19): Die Schüler*innen besprechen im Plenum, welcher Schöpfungsmythos ihren eigenen Vorstellungen nahekommt.
• Experte/Expertin: Die Schüler*innen schreiben zu zweit/ zu dritt eine Schöpfungsgeschichte auf, die sie einem Außerirdischen erzählen würden. Im Anschluss lesen sie ihre Geschichte einer anderen Gruppe vor. Diese notiert, was besonders auffällig, neu oder interessant war und wiederholt die Geschichte in ihren eigenen Worten. Schöpfung visuell: Die Schüler*innen versuchen, einen Schöpfungsmythos zeichnerisch festzuhalten.
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Ursprungsgeschichten visuell (M1)
Mache dich auf die Suche und recherchiere im Internet, zu welchen Religionen die Bilder dieser Ursprungsgeschichten gehören.
Quellen: Aztec Präkolumbische Mexiko – Kostenloses Foto auf Pixabay
Ägypten Edfu Tempel – Kostenloses Foto auf Pixabay
Slawische Götter Kultur Museum – Kostenloses Foto auf Pixabay
Statue Skulptur Griechischer Gott – Kostenloses Foto auf Pixabay
Religion Kunst Golden – Kostenloses Foto auf Pixabay
Malen Die Erschaffung Adams – Kostenloses Foto auf Pixabay
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1.6
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• beschreiben, was ein Mythos ist. (A)
• Gründe nennen, warum es Schöpfungsmythen gibt. (B, D)
• ihren eigenen Namen erforschen und über die Bedeutung sprechen. (B, D)
• darüber reflektieren, was ein Weltbild ist. (B) verschiedene Möglichkeiten mythologischer Sprache erkunden und dokumentieren. (A, B)
• über ihr eigenes Weltbild Auskunft geben. (A)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu Weltbild und zweiter Schöpfungserzählung (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Atemübung (Arbeitsauftrag, S. 20) ausprobieren und über die Erfahrungen sprechen.
• Namensspiel (Arbeitsauftrag, S. 20): Die Schüler*innen suchen zu jedem Buchstaben ihres Namens ein Eigenschaftswort und schreiben diese ins Heft. Beispiel: SUSI: super, unternehmungslustig, schlau, ideenreich. Mein Name (S. 20): Die Schüler*innen recherchieren zu ihrem eigenen Namen.
• Weltbilder (S. 21): Die Schüler*innen diskutieren über die Fragen auf dieser Seite.
• Mein Weltbild (S. 21): Die Schüler*innen gestalten ihr eigenes Weltbild.
Erarbeitung:
• Lesen und besprechen des zweiten Schöpfungstextes (S. 20).
• Genesis 1 und 2 (S. 20): Die Schüler*innen vergleichen die beiden Texte und schreiben die Unterschiede in Vierergruppen auf kleine Kärtchen. Diese werden an der Tafel befestigt und besprochen.
• Namen (S. 20): Warum sind Namen wichtig? Die Schüler*innen tauschen sich darüber in Kleingruppen aus und jede Gruppe schreibt zwei Gründe an die Tafel.
• Zwei Gaben Gottes (S. 20): Atem und Name – die Schüler*innen überlegen, was es bedeutet, dass der Mensch diese beiden Gaben von Gott erhält und was passiert, wenn sie fehlen.
Vertiefung/Abschluss:
• Mein Name – ein Geschenk: Die Schüler*innen gestalten eine Seite mit ihrem Namen im Heft. Sie können dafür unterschiedliche Farben, aber auch Zeitungs- oder Farbpapier verwenden.
• Das alttestamentliche Weltbild (M1): Die Schüler*innen versuchen anhand der Beschreibung, das alttestamentliche Weltbild nachzuzeichnen. Am Ende können sie ihre Umsetzung mit dem Original vergleichen.
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I1 Hintergrundinformationen zur ersten Schöpfungserzählung
Die ersten Kapitel der Bibel zeigen sehr deutlich, dass die Menschen zur Zeit der Abfassung der Schöpfungserzählungen eine andere Vorstellung vom Aufbau der Welt hatten als wir heute. Neben den realen Alltagserfahrungen enthalten die biblischen Texte auch eine religiöse Dimension, denn die alttestamentliche Welterfahrung war von der Gotteserfahrung geprägt. Die Erde und das Universum wurden durch Gottes Macht erschaffen, so der damalige Wissensstand und die eigentliche Botschaft dieser Texte. Die Bibel ist kein wissenschaftliches Nachschlagewerk. Sie erzählt von Gottes Beziehung zu den Menschen und steht damit in engem Zusammenhang mit den altorientalischen Weltbildern ihrer Zeit.
Die altorientalischen Weltbilder sind nicht einfach oder ungebildet, sondern vormodern und nicht wissenschaftlich. Sie sind komplexe „Denkbilder“, keine „Sehbilder“. Sie spiegeln nicht die sichtbare und messbare Welt wider, sondern eine Welterfahrung, die offen ist für das Reale und das Symbolische, für das Sichtbare und das Unsichtbare. Alles ist miteinander verbunden und lässt sich nicht voneinander trennen, auch wenn es unterscheidbar ist. Diese Weltanschauungen sind mit wissenschaftlichen Ansätzen und Analysemitteln nicht zu erfassen. Alles dreht sich um den Ursprung der eigenen gegenwärtigen Welt, nicht um den Ursprung der Welt im Allgemeinen. Diese „plausiblen“. Erklärungsgeschichten beziehen sich auf eine bestimmte Kultur und eine bestimmte Zeitspanne. Sie machen Aussagen über die Welt und die Aufgaben des Menschen. Sie konzentrieren sich auf die Harmonie zwischen dem Göttlichen und den Menschen, auf das Gleichgewicht und die Ordnung der Welt.
Gemeinsamkeiten der biblischen „Ursprungsgeschichten“ und altorientalischen Mythen
» Finsternis und Wasser als Merkmale des anfangs vorherrschenden Chaos,
» Entstehung des Kosmos durch die Trennung der Urflut,
» Aufbau einer geordneten Welt,
» das Sieben-Tage-Werk,
» Erschaffung des Menschen aus Erde,
» Zusammenhang zwischen der Erschaffung der Frau aus der Rippe und ihrer Benennung als „Mutter der Lebenden“,
» Verführung des Mannes durch die Frau,
» Himmelswesen als Wächter von heiligen Orten,
» Verfehlung der Göttlichkeit durch den Menschen.
Die zweite Schöpfungserzählung
Die jahwistische Schöpfungserzählung (Genesis 2,1–25), auch Jerusalemer Geschichtswerk genannt, entstand um das 8./9. Jahrhundert v. Chr. Lange Zeit hielt man sie für noch älter. Dieser Text ist eine Erzählung, in der Gott einen ungeschlechtlichen Menschen aus Staub/Erde formt. Anschließend schafft er einen Garten als Lebensraum. Als Gegenstück und Hilfe für den Menschen entstehen die Tiere. Sie entsprechen ihm aber nicht ganz. Aus diesem Grund lässt Gott den Menschen einschlafen und formt aus seiner Seite eine Frau. So entsteht ein Wesen, das dem Menschen gleich ist und ihm entspricht. So entstehen Mann und Frau.
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Unterschiede in den beiden Schöpfungstexten
Priesterliche Schöpfungserzählung
Am Anfang/als Anfang steht das Tohuwabohu, eine finstere Wasserwüste, das Chaos. Daraus wird der Kosmos, die planvoll geordnete Welt geformt.
Gott schafft durch sein Wort und benennt im Schaffen alles Geschaffene. Dabei handelt es sich um einen geistigen Akt.
Der Mensch wird von Anfang an als Mann und Frau erschaffen. Er steht am Ende der Schöpfung (sechster Tag).
Jahwistische Schöpfungserzählung
Am Anfang steht der Mensch, den Gott aus Erde oder Staub vom Acker formt. Für ihn formt Gott in der vegetationslosen Wüste ein Biotop, den Garten Eden, als Lebensraum.
Gott schafft nach dem Vorbild des Töpfers und Gärtners. Der Mensch benennt, von Gott ermächtigt, vergleichbar einem Herrscher, alles Geschaffene.
Der Mensch wird als Einzelwesen erschaffen. Er steht im Zentrum. Erst am Ende entsteht aus dem Menschen die Frau. Mann und Frau sind aufeinander bezogen und angewiesen. Sie sind zwar unterschiedlich, aber sie entsprechen einander und sind einander eine Hilfe.
Der Schabbat besiegelt und heiligt die ganze Schöpfung.
Menschen reflektieren ihre Beziehung zu Gott.
Menschen reflektieren ihre Beziehung untereinander.
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VERSUCHE MITHILFE DER BESCHREIBUNG EIN BILD VOM ALTTESTAMENTLICHEN WELTBILD ZU GESTALTEN.
In der Mitte (unterer Bildrand) befindet sich eine geöffnete Thorarolle. Auf ihr steht der Text: „Jahwe hat die Erde in Weisheit gegründet“ (Spr 3,19a). Von der Thorarolle greifen zwei Arme (links und rechts) nach oben. Sie stützen die beiden äußeren von vier Säulen. Auf diesen Säulen hat Jahwe die Erde gegründet. Hinter den beiden mittleren Säulen erscheint ein gehörnter Schlangendrache, der ein Symbol für die ständige Bedrohung der Welt durch die Mächte des Chaos ist. Die Säulen und die Umgebung sind voll Wasser. Von den vier Säulen gehen Linien nach oben, die eine Kuppel über den Säulen bilden. Zwischen der zweiten und dritten Säule gibt es eine schmale, mit Wasser gefüllte Säule, die nach oben verläuft. Auf dieser befindet sich
ein Tempel in Form eines Quadrats auf einem Sockel. Im Tempel befindet sich ein Thron mit Engelsflügeln, Löwenkörper und dem Kopf eines Engels. Über dem Thron erscheinen links und rechts zwei vierflügelige Kobras. Neben dem Tempel finden sich links und rechts je ein Baum. Über dem Tempel auf der rechten Seite ist die Sonne zu sehen und links eine runde Scheibe mit Adlerflügeln. Das Licht des Himmels zeigt die Herrlichkeit Gottes, an der die ganze Schöpfung teilhat. Über allem gibt es eine weitere Kuppel, die mit Wasser gefüllt ist. Der innere Teil dieser Kuppel spannt sich von der Außenseite der ersten zur Außenseite der letzten Säule. Darüber gibt es noch einen Halbkreis.
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1.7 DAS GESPRÄCH – SCHÖPFUNG – EVOLUTION
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• zusammenfassen, wie Theologie und Naturwissenschaft die Weltentstehung erklären. (B)
• beschreiben, was die Schöpfung und Evolution verbindet und unterscheidet. (A)
• sich an einem theologisch-philosophischen Gespräch über die Weltentstehung beteiligen. (E)
• ihre Vorstellungen über die Entstehung der Welt ausdrücken. (C, D)
Informationen:
• Weiterführende Informationen zu Schöpfung und Evolution: Kehl, Medard: Und Gott sah, dass es gut war. Eine Theologie der Schöpfung, Freiburg: Verlag Herder 2008.
https://t1p.de/schevo1
https://t1p.de/schevo
https://www.youtube.com/watch?v=KI74OwuRLI8
Einstieg/Aktivierung:
• DigiPoint (S. 23) ansehen und besprechen
• Diskussion (S. 23): Können Naturwissenschafter gläubig sein? Der Nobelpreisträger Anton Zeilinger sagt Folgendes dazu: „Wenn sie Gottes Existenz nachwiese, wäre das noch schlimmer. Das wäre das Ende jedes Glaubens. Es gibt insgesamt keinen Widerspruch, man muss die Sache nur richtig denken. Dann können Naturwissenschaft und Glaube einander ergänzen in der Art und Weise, wie wir die Welt sehen.“ (Quelle: https://t1p.de/zitatZeil)
• Schöpfung und Evolution: Die Schüler*innen sehen das Video (S. 23)an und halten wesentliche Aussagen fest.
• Was ist …? (S. 22): Die Schüler*innen lesen die Zitate und ordnen sie der Theologie oder Naturwissenschaft zu.
Erarbeitung:
• Bibelstellen zuordnen (Arbeitsauftrag S. 22): Die Schüler*innen suchen die Bibelstellen und schreiben die Abkürzungen im Buch zu den abgedruckten Bibelstellen.
• Schöpfung – Evolution (M1): Die Schüler*innen sehen sich die beiden Videos an und halten in Stichworten wesentliche Punkte fest.
Schöpfung:
https://youtu.be/P5eSa4R8ozk
Evolution:
https://youtu.be/P5zD6HtTCp4
• Diskussion: Die Schüler*innen sehen sich das Video an und sagen ihre Meinung dazu, indem das Video zwischendurch gestoppt wird. https://youtu.be/rf0BzMDZNoY
• Wer war …? Die Schüler*innen recherchieren zu einer Person (Charles Darwin, Richard Dawkins, ...), die sich mit Schöpfung oder Evolution auseinandergesetzt hat und gestalten eine kurze Präsentation.
Vertiefung/Abschluss:
• Wie stellst du dir den Anfang der Welt vor? (S. 22): Die Schüler*innen gestalten ein Erklärvideo, wie sie sich die Weltentstehung vorstellen.
Link Book Creator und StopMotion: Windows-Archive - Book Creator-App (bookcreator-com.translate.goog), https://play.google.com/store/ apps/details?id=com.cateater. stopmotionstudio
• Gottes Platz heute (Arbeitsauftrag 1, S. 23): Die Schüler*innen überlegen gemeinsam, welchen Platz Gott heute im Leben der Menschen einnimmt. Sie schreiben ihre Gedanken auf die Tafel.
• Was sagst du?: Die Schüler*innen schreiben eine WhatsApp-Nachricht an eine Freundin oder einen Freund mit der Frage: Wie ist die Welt entstanden? Die Antwort darauf können sie freiwillig vorlesen.
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Schöpfung und Evolution (M1)
Trage in das Zeichen der Unendlichkeit in Stichworten ein, was du über die Weltentstehung aus Sicht der Theologie und Naturwissenschaft erfahren hast.
Quelle: Evolution Wissenschaft Unendlich – kostenlose Vektorgrafik auf Pixabay
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KAPITEL 2: ZUSAMMENLEBEN, ABER WIE?
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 3:
» Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
» Kompetenzbeschreibung (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler kennen christliche Grundlagen des Zusammenlebens und können Ideen für ein gelingendes demokratisches Miteinander entwickeln.
» Anwendungsbereiche (AB):
› Gottes- und Nächstenliebe, Feindesliebe
» Unterrichtshinweise (UH):
› Bergpredigt in Auswahl, Goldene Regel, Demokratieverständnis, Friedenserziehung
» Kompetenzniveau 1:
› Die Schüler*innen können christlich fundierte Regeln für ein gelingendes Zusammenleben erforschen.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können …
» sich mit den Anliegen des christlichen Zusammenlebens auseinandersetzen und deren Bedeutung für ein gelingendes Miteinander aufzeigen. (C, D)
» über die Grundrechte/Grundpfeiler in einer Demokratie Auskunft geben und sie mit den Impulsen der katholischen Soziallehre in Beziehung setzen. (A, B)
» Auszüge der Bergpredigt in eigenen Worten wiedergeben und erklären, warum sie für Christ*innen große Bedeutung hat. (B)
» erläutern, warum Martin Luther King für viele Menschen ein Vorbild ist. (B)
» wichtige Punkte für einen dauerhaften Frieden benennen und eigene Friedenssymbole gestalten. (A, E)
» die Bedeutung der Goldenen Regel als Aufforderung zum friedlichen Miteinander aller Religionen wahrnehmen und sie mit eigenen Worten wiedergeben. (A)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Gottesliebe und Menschenliebe und Zusage und Verantwortung und an folgendem übergreifenden Thema: Politische Bildung (7).
Im zweiten Kapitel dieses Buches setzen sich die Schüler*innen mit der Fragestellung eines gelingenden und friedlichen Miteinanders auseinander. Gleich zu Beginn wird mit dem Bild der Skulptur „Non Violence“ des schwedischen Künstlers Carl Frederik Reuterwärds der Impuls dahingehend gesetzt, dass ein friedlicheres Miteinander eine große Sehnsucht der Menschen ist. Die katholische Soziallehre gibt Anhaltspunkte, wie dieses friedlichere und gerechtere Leben gelingen kann. Und dass wir in einer demokratischen Staatsform leben dürfen, ist nicht selbstverständlich. Sich dessen bewusst zu werden, dass wir als Staatsbürger*innen Rechte, aber auch Pflichten haben, dazu lädt die Arbeit mit diesen Buchseiten ein.
Die Bergpredigt, eine höchst politische Rede Jesu, zählt zu den wichtigsten Texten des Christentums. Sie gilt als Wort, das die Liebe Gottes in der Welt sicht- und spürbar machen will. Dass sie Auswirkungen auf das politische Geschehen in unserer Welt hat(te), wird am Beispiel von Martin Luther King dargestellt. Die anfängliche Fragestellung nach einem friedlicheren Miteinander wird am Ende des Kapitels noch einmal thematisiert. Das Bewusstmachen dessen, dass die Goldene Regel in allen Religionen der Welt eine große Bedeutung hat, hat zum Ziel, dass der Friede eine Grundsehnsucht des Menschen ist.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Bild beschreiben und deuten. (B) die Anhaltspunkte der katholischen Soziallehre beschreiben und sie mit ihrer Lebenswelt in Beziehung setzen. (A, C)
• das Wort Demokratie und das Wort Grundrechte erklären und diskutieren. (A, D)
• ein Transparent gestalten. (E)
• wichtige Informationen zum Demonstrationsrecht wiedergeben. (A)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Bild und zum Künstler (I1) Hintergrundinformationen zur katholischen Soziallehre: https://www.youtube.com/watch?v=5OsLWN7xejw
Einstieg/Aktivierung:
• Bildbetrachtung: Was ist auf diesem Bild zu sehen? Welche Gedanken kommen dir, wenn du diese Skulptur siehst? Was hat sich der Künstler beim Herstellen dieser Skulptur gedacht? Was kann die Botschaft dieser Skulptur sein? … Hintergrundinformationen zur Skulptur und zum Künstler geben.
• Eingangsfragen in Gruppen besprechen und Ergebnisse im Plenum besprechen.
• Video zu Alexander Gerst ansehen und besprechen: https://t1p.de/alexgerst
Erarbeitung:
• Wimmelbild zum Thema Demokratie und Grundrechte ansehen und besprechen: https://t1p.de/DeineGrundrechte
• Lesen des Einleitungstextes (S. 28) – in Gruppenarbeit Ideen entwickeln, wie das Zusammenleben von über acht Milliarden Menschen gelingen kann. Die Ergebnisse mit den Anhaltspunkten der katholischen Soziallehre vergleichen.
• Die Anhaltspunkte der katholischen Soziallehre lesen und Arbeitsaufträge 2 und 3 (S. 28) erfüllen.
Vertiefung/Abschluss:
• Ein Transparent, digital oder im Heft, für eine Demonstration (Arbeitsauftrag, S. 29) gestalten und der Klasse präsentieren.
• Kooperationsspiele (z. B. der reißende Fluss, siehe Methodenwerkstatt, S. 125) mit der Klasse durchführen. 2.0/2.1
• Klärung des Begriffs Demokratie und Internetrecherche zum „Wusstest du …?“ (S. 28): „Finde fünf Staaten, deren Staatsform eine demokratische ist.“
• Einleitungstext (S. 29) lesen und Arbeitsaufträge (1 und 3) erfüllen.
• DigiPoint (S. 29) anhören und wichtige Informationen zum Demonstrationsrecht im Heft festhalten.
• Diskussion zu Arbeitsauftrag 2 (S. 29) führen und für einen Lebensbereich (Schule, Gemeinde, …) Ideen entwickeln, wie diese Mitsprache/Mitgestaltung im Konkreten aussehen könnte.
• Eine Woche als Politiker*in planen: https://t1p.de/wochepolitik
I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Carl Fredrik Reuterswärd war ein schwedischer Maler und Bildhauer. Er wurde 1934 in Stockholm geboren.
Er studierte 1951 bei Fernand Léger in Paris und war von 1965 bis 1969 Professor für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Stockholm. Im Jahr 1974 war er Gastprofessor an der Minneapolis School of Art in Minneapolis, Minnesota. Im Jahr 1986 wurde er mit der Prinz-Eugen-Medaille für Malerei ausgezeichnet.
Reuterswärd experimentierte mit Lasertechnik und Holografie, die Ergebnisse daraus ließ er in seine Arbeiten einfließen. Er porträtierte außerdem zahlreiche, mit ihm befreundete Persönlichkeiten, beispielsweise Jean-Paul Sartre, Salvadore Dali oder Francis Bacon.
Nach einem Schlaganfall (1989) war seine rechte Hand gelähmt, er schulte seine linke Hand solange, bis er mit ihr seine Arbeit fortsetzen konnte.
Reuterswärd starb am 3. Mai 2016 im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus in Landskrona, Schweden, an einer Lungenentzündung.
Werk
Reuterswärds bekanntestes Werk ist die Skulptur eines Revolvers mit verknotetem Lauf. Sie trägt den Namen „Non Violence“. Inspirieren dazu ließ sich der Schwede durch die internationale Friedensbewegung, vor allem durch John Lennon, mit dem er befreundet war. Lennons Song „Give Peace a Chance“ war ideengebend für eine Serie von Arbeiten mit dem Titel „Non Violence“. Die Ermordung John Lennons (1980) war der Anlass für die großformatigen Skulpturen, die einen Revolver mit verknotetem Lauf zeigen. Sie wurden zum Symbol der Gewaltlosigkeit und sollen in jeder Hinsicht entwaffnend sein. Der doppeltverknotete Revolverlauf der Skulptur in Marl will diese Botschaft bekräftigen.
„Gegenwärtig stehen an weltweit sechzehn Orten Non Violence-Skulpturen in unterschiedlicher Größe – mal mit und bei den größeren Versionen auch ohne Sockel –, so beispielsweise vor dem UN-Hauptquartier in New York, im schwedischen Malmö und in Luxemburg. Kopien befinden sich unter anderem in Berlin, Caen, Göteborg und Stockholm. Die Fassung in Marl wurde 2012 vom Künstler und der Stiftung Carl Fredrik Reuterswärd dem Museum Glaskasten geschenkt. Bereits 1993 initiierte Reuterswärd das Non Violence-Projekt in Stockholm. Das Ziel dieser Bewegung war, jugendliche Gewalt zu bekämpfen und die Gesellschaft so zu verändern, dass Jugendliche ihre Probleme auf friedliche Weise lösen lernen. Symbol dieser Bewegung wurde die verknotete Pistole von Carl Fredrik Reuterswärd.“
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2.2 GOTTES_SELBST_NÄCHSTEN_LIEBE
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• bedeutende Inhalte der Bergpredigt wiedergeben und interpretieren. (A, B) eine Rede an die Welt, die sich an den Aussagen der Bergpredigt orientiert, schreiben. (C)
• das Gebot der Feindesliebe diskutieren und ihre Bedeutung für das Zusammenleben erklären. (D, B)
• wesentliche Informationen über Martin Luther King in einem Lückentext zusammenfassen. (B)
• ein Projekt initiieren. (E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Bergpredigt https://t1p.de/sdulm
Einstieg/Aktivierung:
• Die Bergpredigt: Das Video ansehen und besprechen. https://www.youtube.com/ watch?v=kAarOhXVoyM
• Sich anhand der Bibel der Bergpredigt nähern: Schüler*innen schmökern in der Bergpredigt: Was ist dir davon bekannt? …
• DigiPoint (S. 31) anhören und mit dem Text arbeiten: Spricht der Text aktuelle Fragen an? Was spricht mich an? …
Erarbeitung:
• Einleitungstext (S. 30) lesen und Arbeitsauftrag erfüllen.
• „Zeit für Martin Luther King“ (S. 31) lesen und einen Lückentext erstellen (digital oder im Heft). Den Lückentext von einem/einer Mitschüler*in ausfüllen lassen.
• Podcast zu Martin Luther King: https://t1p.de/PodcastMLK
Vertiefung/Abschluss:
• Diskussion (S. 30) zum Gebot der Feindesliebe führen und Ideen entwickeln, wie das Gebot im alltäglichen Miteinander umgesetzt werden kann.
• Ausgehend von der Bergpredigt eine Rede an die Welt schreiben. (M1)
• Projekt: Bibelkekse backen, mit Botschaften aus der Bergpredigt versehen und verschenken. Mehr Infos dazu: https://t1p.de/bibelkeks
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I1 Die Bergpredigt: Bibeltheologischer Überblick
„Die Lehre Jesu auf dem Berg“ ist die erste und wirkmächtigste Rede Jesu im Matthäusevangelium.
Programmatisch hält sie fest, wie das Zusammenleben im „Himmelreich“, im hier und jetzt anbrechenden Reich Gottes, aussehen soll. Es ist von „überfließender“ Gerechtigkeit (Mt 5,20) geprägt – einer Gerechtigkeit, die mehr ist als buchstabengetreue Erfüllung der Gebote, die Maß nimmt an der bedingungslos geschenkten und stets versöhnungsbereiten Barmherzigkeit Gottes.
Mit guten Gründen ist davon auszugehen, dass Jesus die Bergpredigt in der von Matthäus präsentierten Gestalt nie gehalten hat. Das legt einerseits schon der zeitliche Abstand zwischen dem Auftreten Jesu und der Abfassung des Matthäusevangeliums (um 80 n. Chr.) nahe, andererseits auch der Vergleich mit dem Lukasevangelium: Auch dieses überliefert Teile der in der Bergpredigt gesammelten Worte Jesu, jedoch in ganz anderer Anordnung – zum Teil in der sogenannten Feldrede (Lk 6), zum Teil verstreut über den Rest des Evangeliums. Beide Evangelisten schöpfen aus der sogenannten Logienquelle oder Spruchquelle „Q“ und ordnen das dort vorfindliche Material ihren je eigenen Aussageabsichten und Schwerpunkten gemäß an. Mit dem Berg als theologisch bedeutsamem Setting weist Matthäus auf die Kernerzählung des Volkes Israel zurück: In der ersten seiner insgesamt fünf Reden (die Zahl fünf als Anspielung auf die fünf Bücher Mose) tritt Jesus als eine Art neuer Mose auf, der die am Berg Sinai gegebenen Gebote mit Vollmacht auslegt (vgl. auch die Parallelen zur Mose-Erzählung in Mt 1–2).
Diese Auslegung ist keine Aufhebung der Thora – das hält die Einleitung (5,17–20) zu den sogenannten Antithesen (5,21–48) unmissverständlich fest. Es geht nicht um Aufhebung, sondern um Erfüllung, ja, Über-Erfüllung des Gesetzes mit dem Ziel der größeren, überfließenden Gerechtigkeit (5,20). Es ist kein neues Gesetz, das Jesus da vom Berg her verkündet, sondern das „alte“ in einer neuen Auslegung. Diese ist nicht voraussetzungslos, sondern in den Kontext frühjüdischer Schriftinterpretation einzuordnen.
Die Zielperspektive der „überfließenden Gerechtigkeit“ (5,20) verlangt mehr als eine buchstäbliche Befolgung des Gesetzes. In der Auslegung Jesu werden die alttestamentlichen Weisungen verstärkt bzw. radikalisiert. Wenn sich dabei der Wortlaut der Gebote ändert, dann, um die zugrundeliegende Intention dieser Weisungen ans Licht zu heben. Es geht nicht darum, neue Gebote in Ablösung der alten zu formulieren. Jesus zeigt vielmehr an Beispielen auf, wie die Gebote auszulegen sind, wenn man versucht, sich ganz am zugrundeliegenden Willen Gottes zu orientieren.
In Bezug auf die häufig missverstandenen Antithesen ist festzuhalten: Das darin zitierte Talionsprinzip „Auge für Auge, Zahn für Zahn“ (vgl. Ex 21,24) ist keine Forderung nach Vergeltung, sondern die Verpflichtung, eine Schuld nicht unverhältnismäßig zu bestrafen. Im Kontext von Ex 21 geht es ganz klar um Schadenersatz, nicht um brutales Schlägertum. Rechtsgeschichtlich markiert das im Alten Orient verbreitete Talionsprinzip einen Fortschritt weg von ungeregelter Rache. Ein Gebot zum Feindeshass, wie durch Mt 5,43 nahegelegt, gibt es im AT schon gar nicht. Vielmehr ist eine faire Behandlung auch des Feindes geboten (vgl. etwa Ex 23,4–5; Spr 24–25; zur gebotenen Fremdenliebe vgl. z. B. Lev 19,33–34; Dtn 10,18 f).
Gerade angesichts der radikalen Forderungen der Antithesen (z. B. Gebot der Feindesliebe) bricht die Frage auf, ob die Bergpredigt ein unerreichbares Idealprogramm vorgibt, eine Sonderethik für den „heiligen Rest“, oder ob die Forderungen tatsächlich für jedes Individuum verbindlich sein sollen. Das wird in der langen Auslegungsgeschichte der Bergpredigt immer schon kontrovers diskutiert. Wie immer man sich in dieser Frage positionieren mag: Die Weisungen der Bergpredigt sollen sich auf die ganze Welt auswirken (Mt 5,13–16!). Die Bergpredigt entwirft ein Kontrastbild zur Realität. Was sie fordert, „reibt“ sich mit dem, was ist. Insofern ist sie selbst „Salz der Erde“ (5,13). Wer sich an der Bergpredigt orientiert, kann sich nicht zufrieden geben mit dem, was ist, sondern wird sich immer neu bemühen, zur Verwirklichung der größeren Gerechtigkeit beizutragen.
Dieses
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Die Bergpredigt hat einen klaren Aufbau mit einander entsprechenden Rahmenteilen: Die äußere Rahmung gibt das Setting der Rede vor. In teils wörtlicher Übereinstimmung wird am Beginn und Ende der Rede (vgl. 4,25–5,2 mit 7,28–8,1) ein Bezug zum Hörerkreis hergestellt: Es sind „Scharen von Menschen“, die Jesus hören und von seiner Lehre betroffen sind.
So umrahmt ist die Rede selbst in drei Teile zu gliedern: Die Einleitung (5,3–16) macht klar, worauf die Lehre Jesu zielt: auf ein glückliches Leben für alle – besonders aber für die Armen und Entrechteten. Am Beginn stehen die Glücksverheißungen der Seligpreisungen (5,3–12), erst dann folgen die ethischen Forderungen. Gott macht den ersten Schritt – dann ist der Mensch am Zug. Diese Glücksversprechen (griech. makarios = selig, glücklich bzw. glückselig) wollen keine passive Erwartungshaltung auslösen, sondern im Gegenteil zum Tun motivieren – zum Handeln entsprechend der Bergpredigt. Wer so handelt, wer nach Gerechtigkeit dürstet und sich auf die Seite der Armen stellt, der ist glücklich – und trägt zum Glück aller bei!
Auch der Hauptteil der Rede (5,17–7,12) ist konzentrisch gegliedert: Rahmende, auf die Thora bezogene Teile (Antithesen, Goldene Regel) entsprechen einander.
In der Mitte stehen drei Kernelemente jüdischer Frömmigkeitspraxis: Almosen, Beten und Fasten. Bei allen dreien ist nicht der äußere Vollzug, sondern die innere Haltung wesentlich.
Das Zentrum bildet das Vaterunser (6,9–13). Das ist für das Verständnis der Bergpredigt wesent-
lich: Für ihre praktische Umsetzung im eigenen Leben spielt das Gebet eine wichtige Rolle – gerade mit der Vergebungsbitte (6,12; vgl. 6,14–15), die auch da immer wieder einen Neuanfang ermöglicht, wo man das Ideal verfehlt hat. Dabei ist die eigene Vergebungsbereitschaft ein wesentlicher Faktor für ein gelingendes Miteinander (vgl. Mt 18,21–35). Daher muss auch das Fehlverhalten von anderen mit dem stets versöhnungsbereiten Blick der Barmherzigkeit gesehen werden.
Der Abschluss (7,13–27) fordert die Hörer*innen dazu auf, das Gehörte auch ins Tun umzusetzen. Die eingangs festgehaltene Zu-Mutung, „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ zu sein (Mt 5,13–16) ist zugleich eine Aufforderung, die Welt aktiv zu gestalten. Die Überzeugung, die teils radikalen ethischen Forderungen der Bergpredigt ohnehin nie zur Gänze erfüllen zu können, entbindet nicht von der Verpflichtung, es stets neu zu versuchen. Wer beim bloßen Hören stehen bleibt, hat sein Haus auf Sand gebaut (7,24–27). Mit der Goldenen Regel (7,12) ist ein Handlungsmaßstab vorgegeben, der dabei helfen kann, ins Tun zu kommen: Gott will, dass es mir gut geht, ebenso wie er will, dass es dem anderen gut geht. Die Bergpredigt zu befolgen heißt, diesen Willen Gottes so gut wie möglich in die Tat umzusetzen.
Quelle:
Lumesberger-Loisl, Barbara: Die Bergpredigt: Bibeltheologischer Überblick. Österreichisches Katholisches Bibelwerk 2023.
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Meine Rede an die Welt (M1)
Stell dir vor, du bekommst die Möglichkeit, zu allen Menschen dieser Welt zu sprechen. Verfasse eine Rede (ca. 100 Wörter) und trage sie deinen Freund*innen vor.
Mögliche Themen, die in deiner Rede vorkommen können:
Was macht Menschen glücklich/zufrieden …
• Wie sollen Menschen miteinander umgehen ...
Wie sollen wir mit unseren Feinden umgehen …
• Ist Rache der richtige Weg …
• Gerechtigkeit für Menschen …
Das Leben mit meinen Eltern …
• Wie verbringe ich meine Zeit …
• Sorge um das Leben …
Gebet als Möglichkeit, mit Gott zu reden …
Beispiel, verfasst von einer Schülerin: Meine Rede an die Welt
Geh vorsichtig mit Liebe und Vertrauen anderer um. Spiel nie mit den Gefühlen anderer.
Akzeptiere deine Gegner. Jeder Mensch hat Rücksicht verdient. Jeder Mensch hat Respekt verdient. Verbring so viel Zeit wie möglich mit deinen Freunden und deinen dir nahestehenden Menschen. Finde deinen Sinn des Lebens. Lerne die richtige Umgangsart. Lerne die richtige Kommunikation. Achte auf deine Wortwahl.
Schau nicht in die Vergangenheit, sondern achte auf deine Gegenwart und deine Zukunft.
Achte auf dich und deine Mitmenschen. Pass auf dich auf.
Finde deine Interessen und geh ihnen nach.
Gib der nächsten Generation eine Chance auf ein gutes Leben.
Sei nicht zu streng.
Nimm meine Worte ernst – denke darüber nach.
Danke für eure Aufmerksamkeit! (Karo, 13)
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2.3
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• sich mit dem Wort „Frieden“ auseinandersetzen. (A) über die Aussagen der Geschichte „Frieden spielen“ diskutieren. (D)
• erkennen, dass dauerhafter Friede mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt. (A)
• eigene Friedenssymbole entwerfen und interpretieren. (C, D)
• die Goldene Regel in eigenen Worten wiedergeben. (A)
• die Bedeutung der Goldenen Regel für die Religionen der Welt erkennen. (A)
• einen Friedensgottesdienst gestalten. (E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Thema Frieden: https://www.fr-v.de/nl/ausgaben/redaktion/eth/sondernl_ukraine/516311-001_GSZ311_06-09.pdf
Einstieg/Aktivierung:
• Spiel mit dem Wort „Frieden“: Welche Wörter können mit den Buchstaben des Wortes „Frieden“ gebildet werden? Z. B.: Freude, Erde, reden …
• Geschichte „Frieden spielen“ (S. 32) vorlesen oder selbst lesen. Geschichte besprechen und Diskussion (S. 32) durchführen.
DigiPoint (S. 32) ansehen und über bekannte Friedenssymbole sprechen.
• Die Wörter der Goldenen Regel auf Kärtchen vorbereiten und sie vertauscht an die Tafel heften. Die Schüler*innen bringen die Kärtchen in die richtige Reihenfolge.
Erarbeitung:
• Über den Frieden diskutieren und Arbeitsauftrag (S. 32) erfüllen.
• Die Goldene Regel in den Weltreligionen lesen und Arbeitsauftrag (S. 33) erfüllen. Zur zusätzlichen Diskussion den DigiPoint (S. 33) ansehen und besprechen.
• Freiarbeitsplan (M1) besprechen und bearbeiten.
Vertiefung/Abschluss:
• Eigene Friedenssymbole entwerfen und die Symbolik erklären.
• Die Umrisse der Hand nachzeichnen, daraus eine Friedenstaube gestalten und zu einem Klassenplakat zusammenfügen.
• Die Ergebnisse der Arbeiten als Bausteine für einen Friedensgottesdienst verwenden (siehe Gottesdienstbausteine, S. 150).
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Freiarbeitsplan Über den Frieden nachdenken (M1)
• Ein Klagegebet schreiben:
Viele schreckliche Bilder und Informationen über Krieg und Unfrieden erreichen uns immer wieder. Verfasse dazu ein Klagegebet und schreibe es in dein Heft. Der Gebetsanfang und das Gebetsende sind hier vorgegeben.
Wir klagen Gott:
Krieg, Bürgerkrieg, kein Friede, Gewalt, Tod …
Hilf uns, Gott! Gott, erbarme Dich!
Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Amen.
Eine Grundsehnsucht des Menschen ist, in Frieden zu leben. Doch Krieg und Gewalt sind allgegenwärtig, ob in den Medien, in Filmen, in Büchern oder Bildern und in Videospielen. Dabei wäre es doch wichtiger, über das friedliche Miteinander zu berichten und anstelle von Krieg Frieden zu spielen:
Lies die Geschichte „Wie spielt man Frieden?“ (Buch, S. 32)
• Schreibe die Überschrift in das Heft: Über den Frieden nachdenken
Schreibe die Fragen in das Heft und beantworte sie in vollständigen Sätzen!
› Welche „Kriegsspiele“ kennst du bzw. hast du schon gespielt?
› Warum spielen Menschen gerne Spiele, in denen andere getötet werden bzw. vieles zerstört wird?
› Glaubst du, dass „Kriegsspiele“ Auswir-
kung auf das Verhalten von Menschen haben?
› Wenn du der Mann wärst, was würdest du den Kindern auf die Frage „Wie spielt man Frieden?“ antworten?
Frieden zu spielen ist nicht so einfach: Denn Frieden meint viel mehr als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt. Frieden meint die Fähigkeit des Menschen, in seiner Umgebung für Frieden zu sorgen – durch das Vermeiden von Ungerechtigkeiten, das Sichtbarmachen von Diskriminierungen, die gegenseitige Unterstützung, Freundschaft und Zuwendung zueinander …
• Frieden bedeutet, … (Buch, S. 32) Lies den Arbeitsauftrag und erfülle ihn im Buch.
• Friedenssymbole entwerfen
Viele Symbole wurden zu Friedenssymbolen. Das, was sie bedeuten, wissen wir oft nicht. Scanne den DigiPoint (Buch, S. 32) ein und schau das Video an. Stell dir vor, du bist ein*e Grafiker*in und bekommst den Auftrag, ein neues Friedenssymbol zu entwerfen. Zeichne dein Friedenssymbol in das Heft und schreibe eine Symbolerklärung (mind. drei Sätze) dazu.
• Friedenslieder
Zu allen Zeiten komponierten Menschen Lieder für den Frieden. Höre Friedenslieder an und erstelle eine Hitliste mit mindestens fünf Liedern im Heft, die dich besonders ansprechen.
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KAPITEL 3: RHYTHMUS DES LEBENS
Lehrplanbezug: Kompetenzbereich B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 4:
» Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
» Kompetenzbeschreibung (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung des Sonntags für das Leben des Einzelnen und der Gesellschaft wahrnehmen und reflektieren.
» Anwendungsbereiche (AB):
» Unterrichtshinweise (UH):
› Actio und contemplatio, Rhythmus des Lebens (Arbeit, Freizeit), Sonntagsgebot, Sonntagskultur, Sonntagsöffnung
» Kompetenzniveau 1:
› Die Schüler*innen können die Bedeutung des Sonntags für das Zusammenleben erläutern.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können …
» die Bedeutung „Rhythmus des Lebens“ wahrnehmen und beschreiben. (A)
» die Balance zwischen Arbeit und Freizeit verstehen und deuten. (B)
» sich für eine Entspannungsübung entscheiden und teilhaben. (E)
» über ihr Zeitmanagement reflektieren. (C)
» einen Bibeltext verstehen und deuten. (B)
» die Bedeutung des Sonntags verstehen und beschreiben. (A, B)
» Gründe für den arbeitsfreien Sonntag nennen und begründen. (A)
» beschreiben, woher der Sonntag seinen Namen hat. (A)
» vom Leben Don Boscos und seinem Einsatz für die Jugendlichen erzählen. (A)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Zusage und Verantwortung / Jesus der Christus und an folgenden übergreifenden Themen: Wirtschafts- und Verbraucher*innenbildung (6) / Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung (8).
Dieses Kapitel möchte zunächst die kritische Auseinandersetzung mit Berufswahl und Freizeit in den Fokus rücken. Einerseits möchte es darauf aufmerksam machen, dass ein Beruf, der einem Freude bereitet, sehr viele Annehmlichkeiten mit sich bringt, und andererseits darf nicht übersehen werden, dass es neben dem erfüllenden Beruf auch noch eine andere Komponente braucht: Freizeit. Es gilt, die richtige Balance zwischen Beruf und Freizeit herauszufinden. Auch wie Freizeit gestaltet wird, sodass sie zu einer Quelle für Geist und Körper wird, darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Anschließend geht es um das Zeitmanagement im Leben. Zeitabläufe bestimmen unseren Lebens- und Arbeitsrhythmus. Auch für die Ruhephase ist gesorgt. Der Sonntag wird für viele arbeitende Menschen zu einem Tag der Erholung und des Krafttankens. Die Gemeinschaft und der religiöse Glaube wollen gepflegt werden.
Es folgt eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Den Sonntag abschaffen“. Gründe, die den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags untermauern, werden unter die Lupe genommen und welche Nachteile sich ergeben könnten, wenn der Sonntag nicht mehr arbeitsfrei ist.
Auch die Namensherkunft des Sonntags wird in diesem Kapitel näher betrachtet. Es schließt mit dem Porträt von Johannes Bosco, der stets bemüht war, auf die Bedeutung des Sonntags hinzuweisen und dabei Alt und Jung in seinen Bann ziehen konnte.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• das Bild beschreiben und interpretieren. (A, B) erkennen, dass eine Arbeit, die gerne getan wird, erfüllend sein kann. (B)
• benennen, wie sie auf das Leben Einfluss nehmen können. (A)
• die Balance von Arbeit und Freizeit nachvollziehen und Entscheidungen diesbezüglich treffen. (B, E)
• eine Entspannungsübung anwenden. (C, E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Bildbetrachtung – Bildbeschreibung (S. 37) mit den Fragestellungen: Was ist abgebildet? Welche Details fallen auf? Was steht im Vordergrund und was im Hintergrund? Welche Farben dominieren? Wie wirken sie? Welches Material wurde verwendet? Wie wirkt das Bild auf dich? Wofür steht das Bild? Was könnte damit zum Ausdruck gebracht werden?
• Bildbefragung (S. 37): Die Schüler*innen werden aufgefordert, Fragen an das Bild zu stellen. Die Fragen können um das Bild im Buch herumgeschrieben und im Anschluss vorgelesen werden, oder sie werden gleich laut ausgesprochen. Variante: Es werden zwei Gruppen gebildet. Die eine Gruppe stellt Fragen an das Bild und die andere versucht diese zu beantworten.
• Meine Termine für diese Woche: Die Schüler*innen zeichnen einen Wochenkalender ins Heft und beschriften ihn mit ihren Terminen für die Schule, die Freizeit …
Erarbeitung:
• Berufe erraten: Anhand typischer Handbewegungen oder für den Beruf typischen Satz soll der Beruf erraten werden.
• Einleitungstext (S. 38) lesen und Diskussion mit den Fragestellungen (S. 38) führen.
• Sana und ihr Terminkalender (S. 38) mit dem eigenen Terminkalender vergleichen und den Arbeitsauftrag erfüllen.
• „Arbeite nie so viel, dass du zum Leben keine Zeit mehr hast.“ In Gruppen eine Diskussion über diese Aussage und den weiteren angeführten Fragestellungen (S. 39) führen. Die Diskussionsergebnisse im Plenum besprechen.
• Balance zwischen Arbeit und Freizeit (S. 39): Angeführte Beispiele lesen und eigene Ideen in das leere Feld schreiben.
Vertiefung/Abschluss:
• Pantomime-Spiel: Freizeitaktivitäten pantomimisch darstellen und erraten.
• Entspannungsübungen (Methodenwerkstatt, S. 126) durchführen.
• Zum Nachdenken: Was sind die großen Steine in meinem Leben? (M1)
• Kreuzworträtsel „Arbeit und Freizeit“ (M2) lösen und besprechen.
I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Peter Kollarz (geboren 1942)
Peter Kollarz lebt mit seiner Frau in einer Siedlung in Klagenfurt, wo er in einem Zimmer seine außergewöhnlichen „Zeitbilder“ (wie er sie selbst bezeichnet) gestaltet. Er verwendet dafür Teile, die für das Innenleben einer Uhr benötigt werden: Schrauben, Zahnräder, Ziffernblätter, Zeiger etc.
Die Idee für diese Gestaltungsform lässt sich auf einen Wien-Besuch zurückführen, den er als 15-Jähriger gemacht hat. Dabei sah er bei einem Kunsthändler Postkarten, die mit aufgeklebten Zahnrädern und Ziffernblättern verziert waren. Diese hinterließen einen so großen Eindruck bei ihm, dass er zunächst einmal alte Uhren zu sammeln begann. Dies machte er über einen Zeitraum von zehn Jahren. Er begann dann, die Uhren in ihre Einzelteile zu zerlegen und zu sortieren. Die Uhren bekam er teils geschenkt und teils erwarb er sie auf Flohmärkten. Erst im Alter von 50 Jahren begann er dann die Teile zu einzigartigen Collagen zusammenzufügen.
„Wenn man Uhren zerlegt, kommen so schöne Teile ans Tageslicht. Es wäre schade, diese einfach zu entsorgen“, sagte der pensionierte Fernmelde-Plantechniker in einem Interview. Die Teile werden solange hin und her gedreht, bis sie den perfekten Platz finden. Denn eines ist für Peter Kollarz wichtig: „Ich habe meinen Stil, aber ich verlange immer mehr von mir, will perfekt werden. Ich mache jedes Bild so, als wäre es für mich.“
Seine Motive sind sehr vielseitig: Porträt von Che Guevara, Golfspieler, Lehrer Lampe, Skyline von Köln, Horoskope, Schiffe, Sportszenen … Aber der prominenteste Besitzer eines seiner Kunstwerke ist Hermann Maier. Dieses
Bild zeigt seinen Sturz in Nagano. Hermann Maier sagte ihm, dass er sich genauso zerrissen wie die Zahnräder in der Collage gefühlt habe.
Seine Werke sind in zahlreichen Ausstellungen in Österreich und Deutschland dem Publikum zugänglich gemacht worden. Sogar das TV-Team von Red Bull besuchte ihn und strahlte den Beitrag in Servus TV aus.
Werk
Auf dem Bild sind auf der rechten Seite ein Kreuz zu erkennen und links eine überdimensionale Uhr. Beide Objekte wurden von Peter Kollarz entworfen. Die Gestaltung des Kreuzes führte Peter Kollarz selbst durch, während die Uhr von Mitarbeitern der Firma Jacques Lemans übernommen wurde.
Sie bestehen aus verschiedenen Einzelteilen von unterschiedlichen Uhren – Zahnräder, Ziffernblätter, Zeiger, Schrauben und was noch so im Inneren einer Uhr zu finden ist.
Die Objekte können auf der Burg Taggenbrunn bei St. Veit in Kärnten im Rahmen der Ausstellung „Zeiträume“, kuratiert von André Heller, bestaunt werden. Näheres zu dieser Ausstellung unter: https://taggenbrunn.at/ de/zeitraeume/
Quellen:
Persönliches Interview mit Peter Kollarz, durchgeführt von Alexandra Branz-Schorn.
Zeitungsartikel, die von Peter Kollarz an Alexandra BranzSchorn überreicht worden sind (Namen der Zeitungen sind nicht ersichtlich).
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WAS SIND DIE GROßEN STEINE IN MEINEM LEBEN?
Eines Tages wurde ein alter Professor gebeten, für eine Gruppe von etwa fünfzehn Chefs großer Unternehmen eine Vorlesung über sinnvolle Zeitplanung zu halten. Der Professor hatte daher nur eine Stunde Zeit, sein Wissen zu vermitteln.
Zuerst betrachtete der Professor in aller Ruhe einen nach dem anderen dieser Elitetruppe, sie waren bereit, alles, was der Fachmann ihnen beibringen wollte, gewissenhaft zu notieren. Danach verkündete der Professor: „Wir werden ein kleines Experiment durchführen. “
Er zog einen großen Glaskrug unter seinem Pult hervor und stellte ihn vorsichtig vor sich hin. Dann holte er etwa ein Dutzend Kieselsteine, etwa so groß wie Tennisbälle, hervor und legte sie sorgfältig einen nach dem anderen in den großen Krug. Als der Krug bis an den Rand voll war und kein weiterer Kieselstein mehr darin Platz hatte, blickte er langsam auf und fragte seine Schüler: „Ist der Krug voll?“ - Und alle antworteten: „JA!“
Er wartete ein paar Sekunden ab und fragte seine Schüler: „Wirklich?“ Dann verschwand er erneut unter dem Tisch und holte einen mit Kies gefüllten Becher hervor. Sorgfältig verteilte er den Kies über die großen Kieselsteine und rührte dann leicht um. Der Kies verteilte sich zwischen den großen Kieselsteinen bis auf den Boden des Kruges. Der Professor blickte erneut auf und fragte sein Publikum: „Ist dieser Krug voll?“ Dieses Mal begannen seine schlauen Schüler seine Darbietung zu verstehen. Einer von ihnen antwortete: „Wahrscheinlich nicht.“
„Gut“, antwortete der Professor. Er verschwand wieder unter seinem Pult und diesmal holte er einen Eimer Sand hervor. Vorsichtig kippte er den Sand in den Krug. Der Sand füllte die Räume zwischen den großen
Quelle: Autor*in unbekannt Zum Nachdenken (M1)
Kieselsteinen und dem Kies aus. Wieder fragte er: „Ist das Gefäß jetzt voll?“ Dieses Mal antworteten seine Schüler ohne zu zögern im Chor: „Nein!“
Gut!, sagte der Professor. Und als hätten seine wunderbaren Schüler nur darauf gewartet, nahm er die Wasserkanne, die unter seinem Pult stand, und füllte den Krug bis an den Rand. Dann blickte er auf und fragte: „Was können wir Wichtiges aus diesem Experiment lernen?“
Der Kühnste unter seinen Schülern – nicht dumm – dachte an das Thema der Vorlesung und antwortete: „Daraus lernen wir, dass, selbst wenn wir denken, dass unser Zeitplan schon bis zum Rand voll ist, wenn wir es wirklich wollen, immer noch einen Termin oder andere Dinge einschieben können.“
„Nein“, antwortete der Professor, "darum geht es nicht. Was wir wirklich aus diesem Experiment lernen können, ist Folgendes: Wenn man die großen Kieselsteine nicht als erstes in den Krug legt, werden sie später niemals alle hineinpassen.“ Es folgte ein Moment des Schweigens. Jedem wurde bewusst, wie sehr der Professor recht hatte.
Dann fragte er: „Was sind in eurem Leben die großen Kieselsteine: Eure Gesundheit, eure Familie, eure Freunde, die Realisierung eurer Träume, das zu tun, was euch Spaß macht, dazulernen, eine Sache verteidigen, Entspannung, sich Zeit nehmen oder etwas ganz anderes? Wirklich wichtig ist, dass man die großen Kieselsteine in seinem Leben an die erste Stelle setzt. Wenn nicht, läuft man Gefahr, es nicht zu meistern, sein Leben.
Wenn man zuallererst auf Kleinigkeiten achtet, den Kies, den Sand, verbringt man sein Leben mit Kleinigkeiten und hat nicht mehr genug Zeit für die wichtigen Dinge. Deshalb vergesst nicht, euch selbst die Frage zu stellen: Was sind die großen Kieselsteine in meinem Leben? Dann legt diese zuerst in den Krug.“
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KREUZWORTRÄTSEL
1. Wöchentlicher Ruhetag im Judentum
2. Nicht jeder freie Tag ist ein Sonn- oder ...
3. Von Gott geschenkte Begabung zu einem bestimmten Beruf
4. Menschen wollen durch ihre Arbeit nicht nur Geld, sondern auch ... ihrer Person erwerben
5. Teil des kirchlichen Sonntagsgebots
6. Gegenteil von Betriebsamkeit, Stress
7. Jemand, der keine Arbeit hat, ist ...
8. 3. Gebot: Du sollst den Tag des Herrn ...
9. Christen feiern am ersten Wochentag die ... Jesu
10. Anderes Wort für Arbeit
11. Gleichgewicht, Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit
12. Gott ruhte am ... Schöpfungstag
13. Englische Bezeichnung für Sonntag
Die Lösungsworte ergeben von oben nach unten gelesen, was Menschen in Arbeit und Freizeit finden können.
• erklären, was Zeit ist. (A) erklären, wie es zur Siebentagewoche gekommen ist. (A)
• Hilfsmittel für die Zeitmessung nennen. (A)
• den Unterschied zwischen Chronos und Kairos erklären. (A, B)
• Unterschiede zwischen Wochentag und Sonntag erkennen. (A, B, D)
• benennen, wofür es Zeit gibt. (C, D)
• eine Redewendung deuten. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Entstehung der Reihenfolge der Wochentage https://t1p.de/timeanddate
Einstieg/Aktivierung:
• Zeit schätzen: Eine Zeit (z. B. eine Minute) auf der Eieruhr, am Handy die Stoppuhr einstellen. Die Schüler*innen stehen auf und/oder gehen im Klassenzimmer herum. Sie bekommen den Auftrag, sich dann hinzusetzen, wenn sie glauben, dass diese eine Minute vorbei ist. Reflexion zur Übung verbunden mit den Diskussionsfragen (S. 40).
• Mein Lieblingswochentag: Die Schüler*innen erzählen sich gegenseitig von ihrem Lieblingswochentag.
• Anhand der Fragestellung „Was ist Zeit?“ sich philosophisch dem Thema annähern.
Erarbeitung:
• Einleitungstext (S. 40) lesen und Arbeitsaufträge erfüllen.
• „Alles hat seine Zeit“ (Koh 3,1–8) (S. 41) lesen und besprechen. Fragestellung an die Schüler*innen: „In welcher Zeit befindest du dich gerade?“ Den Arbeitsauftrag (S. 41) erledigen. Variante: Den biblischen Text in die Alltagssprache der Jugendlichen übersetzen und in das Heft schreiben.
• Die Geschichte von Chronos und Kairos mittels Internetrecherche erarbeiten.
Vertiefung:
• Redewendungen, die Zeit thematisieren, suchen (Internetrecherche) und deren Bedeutung besprechen und eventuell Grafiken dazu anfertigen.
• Plakat gestalten, z. B. mit der Darstellung von Chronos und Kairos mit Erklärung, Grafiken entwerfen oder im Internet finden, die „Zeit“ zum Ausdruck bringen (vgl. Bild am Anfang des Kapitels, S. 37).
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• Stellung zu einem Sachverhalt beziehen und Argumente anführen. (D) Erfahrungen und Beobachtungen mitteilen. (A, D)
• Antwort auf einen Leserbrief verfassen. (C, D)
• argumentieren, warum der Mensch einen Ruhetag braucht. (B, D)
Informationen:
• Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe und Erzbischöfe zu Sonntag und Feiertagen in Österreich https://www.bischofskonferenz.at/dl/mKnmJKJKKoolOJqx4mJK/Heft1_Sonntag_pdf
• Interessant auch: https://t1p.de/bikosonntag
Einstieg/Aktivierung:
• Was ist der Sonntag? (M1) Arbeitsblatt ausfüllen und besprechen.
• Murmelphase (zu zweit oder zu dritt) über den perfekten Sonntag initiieren und Ergebnisse im Plenum besprechen.
Klassenabstimmung zur Abschaffung oder Beibehaltung des arbeitsfreien Sonntags durchführen und das Abstimmungsergebnis besprechen.
Erarbeitung:
• Leserbrief (S. 42) lesen, besprechen und Antwortbrief (Arbeitsauftrag, S. 43) in das Heft schreiben.
• Gute Gründe für die Beibehaltung des Sonntags (S. 43): Erarbeiten der angeführten Gründe. Im Anschluss diskutiert eine Expertenrunde zu dieser Fragestellung. Die restliche Klasse beobachtet die Diskussion und gibt Feedback.
Vertiefung/Abschluss:
• Fiktive Position beziehen: Wie würden z. B. ein Unternehmer, eine Ärztin, ein Verkäufer, ein Pfarrer etc. zur Fragestellung „Den Sonntag abschaffen“ Stellung nehmen? Diese Stellungnahmen können in das Heft geschrieben werden oder in einem Chat-Verlauf verfasst werden.
• Plakat: Der Sonntag muss arbeitsfrei bleiben, weil … Die Schüler*innen bedienen sich verschiedenster grafischer Darstellungen hierfür.
• Ein Straßeninterview/bzw. -befragung zur Beibehaltung oder Abschaffung des arbeitsfreien Sonntags durchführen und die Ergebnisse auswerten.
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Was ist der SONNTAG? (M1)
a) Kreuze an und füge selbst Antworten hinzu!
Tag des Herrn Tag für Besuche
Tag der Ruhe und Einkehr Tag ohne Schule
Tag der Freizeit Tag fürs Lernen
Tag des Feierns Tag für Gemeinschaft
Tag der Familie Tag für Erlebnisse
Tag zum Ausschlafen Tag fürs Fernsehen
Tag für Hausarbeiten Tag für Spiel und Sport
Tag für Ausflüge Tag fürs Herumhängen
Tag der Kirche
b) Wähle einen von dir angekreuzten Inhalt aus und beschreibe den Ablauf des Sonntags mit wenigen Worten! Warum ist für dich diese Sonntagsgestaltung sinnvoll?
c) Was möchtest du am Sonntag keinesfalls tun? Welche Sonntagsgestaltung lehnst du ab? Begründe!
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3.4 EIN HEILIGER TAG
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Entstehungsgeschichte des Sonntags wiedergeben. (A) das Wort „Schabbat“ erklären. (A)
• eine Übersicht über die Entstehung des Sonntags gestalten. (C)
• erklären, warum der Sonntag für Christ*innen von Bedeutung ist. (A, B)
• von Don Boscos Leben und seiner Bedeutung für Jugendliche erzählen. (A, B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen „Wie der Sonntag entstand.“ (I1)
• Weitere Quellen zum Thema „Sonntag“: „Vom Sabbat zum Sonntag – biblische Gedanken“ https://karl-veitschegger.at/texte/sabbat.sonntag.htm „Sonntag in der Bibel“ https://karl-veitschegger.at/texte/sonntag-in-der-bibel.htm
Einstieg/Aktivierung:
• Ein Mesostichon (Siehe Zeit für Religion 2, Methodenwerkstatt, S. 139) zum Wort Sonntag ins Heft schreiben. Zum Verfassen des Mesostichons werden nur Verben verwendet.
Varianten: Auch mithilfe des Notebooks/iPads möglich.
• Eine „Mentimeter“-Umfrage zum Wort „Sonntag“ erstellen: https://www.mentimeter. com/de-DE (iPad-Arbeit).
• Der Sonntag der Tiere (M1): Mithilfe der Fabel die Bedeutung des Sonntags erarbeiten.
Erarbeitung:
• Ein heiliger Tag (S. 44): Die Geschichte mit verteilten Rollen lesen und Inhalt erarbeiten.
• Zeit für Don Bosco (S 45): Text lesen und herausfinden, wie Don Bosco die Menschen in den Sonntagsgottesdienst bringen wollte und worin er seine Berufung sah.
• Mit Hilfe des WoW (S. 45) einen Steckbrief über Don Bosco verfassen und gestalten.
Vertiefung:
• Überblick über die Geschichte des Sonntags (Internetrecherche: https://karl-veitschegger.at/texte/sonntag.htm im Heft gestalten (Arbeitsauftrag, S. 44).
• Die wichtigsten Informationen zu Don Bosco in einer PowerPoint-Präsentation zusammenfassen und der Klasse präsentieren.
• Dominospiel = Zusammenfassung des Kapitels 3 (M4).
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Urkirche
Schon in der Urkirche versammeln sich die Christen und Christinnen am Sonntag (vermutlich am Abend), um mit dem Mahl des Herrn den Auferstehungstag Jesu zu feiern (vgl. Apostelgeschichte 20,7). Justinus, ein frühchristlicher Philosoph und Märtyrer (†165), schreibt: „Am Sonntag kommen wir alle zusammen, weil [...] Jesus Christus, unser Erlöser an diesem Tage von den Toten auferstanden ist.“ Der wöchentliche „Tag des Herrn“ ist Wurzel und Vorbild für alle späteren christlichen Feste und Feiertage. Aus Freude über die Auferstehung wird in der frühen Kirche am Sonntag nie gefastet und beim Gottesdienst nicht gekniet, sondern nur stehend gebetet.
Seit Konstantin
Im Römischen Reich ist der Sonntag zunächst kein Ruhetag. Christliche Männer und Frauen müssen ihre Arbeit unterbrechen, um am Gottesdienst teilnehmen zu können. In Verfolgungszeiten bezahlen viele von ihnen ihre Treue zum Sonntagsgottesdienst sogar mit dem Leben. Erst Kaiser Konstantin erlaubt das Christentum und ordnet im Jahr 321 eine weitgehende Sonntagsruhe an: Jegliche Arbeit, die Feldarbeit ausgenommen, wird verboten; mit Ausnahme der Sklavenfreilassung dürfen keine Gerichtshandlungen stattfinden; für christliche Soldaten wird der Sonntagsgottesdienst zur Pflicht, für heidnische Soldaten werden eigene zumutbare religiöse Feiern gehalten.
Vorbild Schabbat
Im Laufe der Zeit gleicht sich der Sonntag (1. Tag der Woche) äußerlich immer stärker dem jüdischen Ruhetag, dem Sabbat (7. Tag der Woche) an. Das Judentum feiert am Sabbat die Vollendung der ersten Schöpfung, Christen und Christinnen feiern am Sonntag den Beginn der neuen Schöpfung: „Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2 Kor 5,17) In diesem Sinn wird der Sonntag auch oft „achter Tag“ genannt. Das Neue, das Christus gebracht hat und alles Bisherige übersteigt, wird von Christinnen und Christen bewusst am Sonntag öffentlich gefeiert.
Sonntagsruhe
Die Sonntagsruhe wird zu einer tragenden Säule christlicher Kultur. Auch die Reformationskirchen haben den Sonntag als christlichen Feiertag beibehalten (nur die Adventisten setzen sich für die Wiedereinführung des Sabbats ein). In Österreich ist die Sonntagsruhe durch das Gesetz vom 16. 11. 1895 (mit Modifizierungen aus späteren Jahren) unter Berücksichtigung von Versorger- und Verbraucherinteressen geregelt. Ein Detail am Rande: Die Sowjetunion schaffte den Sonntag zunächst aus wirtschaftlichen Überlegungen ab, führte ihn aber 1940 für alle genossenschaftlichen und gesellschaftlichen Betriebe wieder ein. Er behielt in Russland auch immer seinen christlichen Namen „woskresnje" (= Tag der Auferstehung).
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Fabel (M1)
Der Sonntag der Tiere
Eines Tages kamen unter einem großen Baum die Tiere zusammen, weil auch sie einen Sonntag haben wollten wie die Menschen. Der König der Tiere, der Löwe, erklärte: Das ist ganz einfach. Wenn ich eine Gazelle verspeise, dann ist für mich Sonntag. Das Pferd meinte: Mir genügt schon eine Koppel, dass ich stundenlang austraben kann, dann ist für mich Sonntag. Das Schwein grunzte: Eine richtige Dreckmulde und ein Sack Eicheln müssen her, dann ist für mich Sonntag. Das Faultier gähnte und bettelte: Ich brauche einen
Arbeitsauftrag:
dicken Ast, um zu schlafen, wenn es bei mir Sonntag werden soll. Der Pfau stolzierte einmal um den Kreis, zeigte sein prächtiges Federkleid und stellte höflich, aber bestimmt fest: Nur ein Satz neuer Schwanzfedern, er genügt für meinen Sonntag. So erzählten und erklärten die Tiere stundenlang, und alle Wünsche wurden erfüllt, aber es wurde unter ihnen kein Sonntag.
Da kamen die Menschen vorbei und lachten die Tiere aus: Ja, wisst ihr denn nicht, dass es nur Sonntag wird, wenn man mit Gott wie mit einem Freund spricht?
1. Wie endet der Satz der Menschen? Ergänze ihn nach deiner Vorstellung.
2. Ordne die Wörter in der Baumkrone so an, dass sie den Satz der Menschen vervollständigen.
3. Zeichne die Tiere dazu.
Diskussion:
Diskutiert in der Klasse, was die Menschen mit ihrer Aussage meinen.
Quelle: Autor*in unbekannt
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Gott
Freund
einem man wie mit mit spricht
START
… DASS DU ZUM
LEBEN KEINE ZEIT MEHR HAST
Dominospiel (M4)
DAS 3. GEBOT LAUTET
DER RÖMISCHE KAISER KONSTANTIN
GESETZLICHE REGELUNG DER SONN- UND FEIERTAGSRUHE IN ÖSTERREICH
WORK-LIFEBALANCE
DIES SOLIS TAG DER SONNE
DU SOLLST DEN TAG DES HERRN HEILIGEN!
SCHABBAT BEDEUTET:
EINEN ZEITABSCHNITT
DIE SPATZEN PFEIFEN LASSEN
GIOVANNI DON BOSCO WAR
DEN RICHTIGEN ZEITPUNKT
ARBEIT UND FREIZEIT STEHEN IM GLEICHGEWICHT
CHRONOS STEHT FÜR …
1895
PRIESTER IN TURIN
ER HALF JUGENDLICHEN, ARBEIT ZU BEKOMMEN
AUFERSTEHUNG JESU
LEHRVERTRAG
MIT JEGLICHER ARBEIT AUFHÖREN
CHRIST*INNEN FEIERN AM SONNTAG DIE …
ZWISCHEN ARBEITGEBER UND JUGENDLICHEN
DAS SONNTAGSGESETZ ERLIEß 321 SONNTAG LATEINISCH
ARBEITE NIE SO VIEL, …
KAIROS STEHT FÜR … ENDE
FRÖHLICH SEIN, GUTES TUN UND …
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START
MIT JEGLICHER
ARBEIT AUFHÖREN
Dominospiel: Lösung
DAS 3. GEBOT LAUTET
CHRIST*INNEN FEIERN AM SONNTAG DIE …
DU SOLLST DEN TAG DES HERRN HEILIGEN!
SCHABBAT BEDEUTET:
DIES SOLIS TAG DER SONNE
DAS SONNTAGSGESETZ ERLIEß 321
AUFERSTEHUNG JESU SONNTAG LATEINISCH
1895
ARBEITE NIE SO VIEL, …
DER RÖMISCHE KAISER KONSTANTIN
… DASS DU ZUM LEBEN KEINE ZEIT MEHR HAST
GESETZLICHE
REGELUNG DER SONN- UND FEIERTAGSRUHE IN ÖSTERREICH
WORK-LIFEBALANCE
ARBEIT UND FREIZEIT STEHEN IM GLEICHGEWICHT
CHRONOS STEHT FÜR …
EINEN ZEITABSCHNITT
KAIROS STEHT FÜR …
DEN RICHTIGEN ZEITPUNKT
FRÖHLICH SEIN, GUTES TUN UND …
DIE SPATZEN PFEIFEN LASSEN
GIOVANNI DON BOSCO WAR
PRIESTER IN TURIN
ER HALF JUGENDLICHEN, ARBEIT ZU BEKOMMEN
LEHRVERTRAG ZWISCHEN ARBEITGEBER UND JUGENDLICHEN ENDE
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KAPITEL 4: NIEMAND GLAUBT ALLEIN
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 4:
» Leitkompetenz 4: Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
» Kompetenzbeschreibung (KB): Die Schülerinnen und Schüler können die Anfänge der Kirche und ihre Strukturen beschreiben und Einblick in das Leben der Orts- und Weltkirche geben.
» Anwendungsbereiche (AB): -
» Unterrichtshinweise: Frauen im frühen Christentum, Christenverfolgungen damals und heute, die gesellschaftskritische Kraft des frühen Christentums, Kirche als Volk Gottes, Orden, Sakrament: Weihe
» Niveaustufe 1: Die Schüler*innen können das Wirken von Christinnen und Christen in Orts- und Weltkirche beschreiben.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
» Beispiele für die Bedeutung von Frauen für die frühe Kirche nennen. (A)
» erklären, warum Paulus für die Geschichte der Kirche bedeutsam ist. (B)
» Gründe und (zeit-)historische Beispiele für Christenverfolgung nennen. (A)
» unterschiedliche Aktivitäten und Aufgaben in einer Pfarre beschreiben. (A)
» die Bedeutung des Weihesakraments erklären. (B)
» den Begriff „Diözese“ erläutern. (A)
» anhand von Beispielen Einblick in das Leben und Wirken der Weltkirche geben. (B)
» über die Bedeutung von Kirche für die heutige Zeit diskutieren. (C, E)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Freiheit und Offenbarung, Zusage und Verantwortung sowie Lebensrealitäten und Transzendenz
Dieses Kapitel zum Thema Kirche spannt einen historischen Bogen: Die Schüler*innen sollen die außergewöhnliche Entwicklung des frühen Christentums und daran zentral beteiligte Frauengestalten sowie den Apostel Paulus kennenlernen, anhand der Frage der Christenverfolgung sehen, dass diese Entwicklung schwierigster Umstände getrotzt hat und über diese Beispiele zum Nachdenken kommen, wie man sich trotz Schwierigkeiten entwickeln, durchhalten und überzeugen kann. Im zweiten Teil des Kapitels lernen die Schüler*innen Kirche in der heutigen Gestalt kennen, sowohl auf der Ebene der Pfarre, der Ebene Österreichs wie auch, in einem dazugehörigen Anhang, der Ebene der Weltkirche. Es geht um Bewusstseinsbildung für die Entwicklung von einer kleinen, verfolgten Gemeinschaft zu einer großen, Gesellschaft und Kultur prägenden Institution. Das Kapitel soll anregen, sich mit der Bedeutung von Kirche für sich selbst, für die Gesellschaft und für die Welt auseinanderzusetzen und seine eigene Rolle in dieser Geschichte und dieser Gemeinschaft zu reflektieren. Ein Kennenlernen des Weihesakraments rundet das Kapitel ab. Nach diesem Kapitel können Schüler*innen das Wirken von Christinnen und Christen in Orts- und Weltkirche beschreiben.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Mosaike als typische Kunstform des antiken Christentums benennen. (A) Beispiele für die Bedeutung von Frauen für die frühe Kirche nennen. (A)
• Informationen zu bedeutsamen Frauen des Frühchristentums ermitteln. (B)
• erklären, warum Paulus für die Geschichte der Kirche so wichtig ist. (B)
• über „Geistesblitze“ und Veränderungen der eigenen Sichtweisen nachdenken und diskutieren. (D, E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Mausoleum der Galla Placidia (I1) Einige erläuternde Hinweise zu Frauen im frühen Christentum finden sich unter: https://t1p.de/Apostelinnen
• Perspektiven auf das Amt der Diakonin bietet: https://t1p.de/Diakoninnen
Einstieg/Aktivierung:
• Bildbetrachtung: Was sieht man auf den einzelnen Bildern? Welche Motive könnten das sein? Welche Symbole gibt es?
• Impulsfragen: Arbeit mit den Impulsfragen (S. 50).
• Virtuelle Tour durch das Mausoleum der Galla Placidia: https://t1p.de/romagna
Erarbeitung:
• Internetrecherche: Lesen des Textes (S. 52). Erstellen kurzer Profile von Priska, Phöbe und Junia.
Stichwort Diakonin: Diskussion um Frauen im Amt. Welche Perspektiven gibt es? Welche Ansichten haben die Schüler*innen?
• Zeit für Paulus: Lektüre des Textes (S. 53). Nachverfolgung der Paulus-Reisen durch interaktive Karten in https://viz.bible/journeys/
Vertiefung/Abschluss:
• Sammeln von Erzählungen und Erfahrungen zum Thema Geistesblitz: Wann haben sich (wie bei Paulus) in meinem Leben Sichtweisen verändert?
• Frag Paulus! Recherche von Bibelstellen: Was würde Paulus antworten? (M1)
• Verfassen eines Interviews mit Paulus (Aufgabenstellung im Buch).
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I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Die Künstler selbst sind nicht bekannt. Die Auftraggeberin des Mausoleums – das eigentlich ein Oratorium für den Hl. Laurentius ist –war die in Griechenland geborene römische Kaiserin Galla Placidia (388–450 n. Chr.). Als Mutter des mit sechs Jahren zum Kaiser gekrönten Valentinian III. war sie bis zu dessen Erwachsenwerden die Regentin des Weströmischen Reichs und trug den Titel Kaiserin (Augusta). Galla war überzeugte Christin und nützte ihren Einfluss, um Kirchen erbauen und restaurieren zu lassen. Auch trug sie entscheidend zum Ausbau Ravennas als neue Residenzstadt bei.
Im 5. Jahrhundert residierten die Herrscher des Weströmischen Reiches nicht in Rom, sondern im leichter zu verteidigenden Ravenna. Das dort befindliche Mausoleum der Galla Placidia – der Name ist irreführend, da die Kaiserin nicht darin begraben liegt – ist vor allem für seine prachtvollen Wandmosaike bekannt, die sehr typisch für die christliche Kunst der Spätantike sind. Es wurde zwischen 425 und 430 n. Chr. erbaut, zu Ehren des Hl. Laurentius.
Die wunderschönen Mosaike finden sich im Gewölbe, der Kuppel mit seiner berühmten Himmelsdecke und an den Wänden. Das Christentum der Spätantike hatte die typisch römische Mosaikkunst für ihre religiöse Ästhetik übernommen. Durch Farbgebung und Motivik versuchte man jedoch, dieser noch einmal einen überirdischen Glanz zu verleihen, der Erhöhung und Spiritualität zum Ausdruck bringen sollte.
Die einzelnen Motive sind, dargestellt von oben nach unten:
» Abel und Melchisedek als Idealtypen des alttestamentlichen Opfers (Lamm, Brot und Wein)
» Balthasar und Melchior
» Engel, die um das IX-Monogramm (Iesous Christos) kreisen
» eine Darstellung der Taufe Jesu
» unbekannte Gestalt
» eine Darstellung des Christus Maiestatis zusammen mit Engeln sowie dem Hl. Vitalis von Ravenna und Bischof Ecclesius von Ravenna
» Frauen, die Martyriumskronen halten
» eine Verschränkung der christlichen Symbole Chi-Rho und Alpha-Omega
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FRAG PAULUS! (M1)
Paulus hat den ersten christlichen Gemeinden in seinen Briefen wichtige Ratschläge gegeben und sie über Fragen des Glaubens unterrichtet. Antworte für ihn auf diese Chatanfragen: Schlage die angegebene Stelle aus einem Paulusbrief in der Bibel nach und trage seine Antwort hier ein.
Paulus! Ständig muss ich mich über meine Mitmenschen ärgern … am liebsten würde ich mich einmal an ihnen rächen …
12,17
Servus! Eine Frage an dich: Woran sollen wir unser Tun und Handeln ausrichten? Woran erkennen wir, ob wir richtig handeln? !?
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Röm
1 Kor 16,14
Lieber Paulus, sag uns: Was macht deiner Meinung nach einen Christen oder eine Christin besonders aus?
1 Kor 13,13
Lieber Paulus, mir geht’s nicht gut … wenn ich mein Leben anschaue, denke ich, dass ich Gott egal bin, dass mich Gott verlassen hat. Was meinst du?
Röm 8,38–39
Paulus, wir haben in der Gemeinde ständig Streit zwischen verschiedenen Gruppen und zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft – wie werden wir ein besseres Team?
Gal 3,28
Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/Fotos/ Paulus.jpg (gemeinfrei, Joachim Schäfer/ Ökumenisches Heiligenlexikon)
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4.2 GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Elemente der gesellschaftskritischen Kraft des frühen Christentums darstellen. (B) Gründe und (zeit-)historische Beispiele für Christenverfolgung nennen. (A)
• positive Beiträge des Christentums für die Welt heute aufzeigen. (A)
• über Gründe für das Festhalten am Glauben trotz widriger Umstände diskutieren. (D, E)
Informationen:
Hintergrundinformationen zu Christenverfolgung und gegenwärtigen Debatten dazu. (I1)
Einstieg/Aktivierung:
Bildbetrachtung zur Christenverfolgung im Römischen Reich, etwa römisch: https:// t1p.de/Christenverf oder später: https://t1p.de/Christenverf2
• Fallgeschichte Christenverfolgung heute: Beispiel Asia Bibi. Eine Sammlung von Beiträgen dazu findet sich in https://t1p.de/christenverf3
Erarbeitung:
Arbeit mit dem Brief von Felix an Vibius: Lesen und Erfüllen der Arbeitsaufträge (S. 54).
• Diskussion: Wie verändern Christinnen und Christen heute noch die Welt zum Guten?
• Übersicht über Christenverfolgung in der Geschichte, ggf. begleitet durch Kunstbilder (Siehe DigiPool).
Vertiefung/Abschluss:
Christenverfolgung konkret: Auswahl eines Beispiels und Schreiben einer Reportage oder Erstellen einer Präsentation.
• Der Hl. Florian – ein frühchristlicher Märtyrer in Österreich: Arbeit mit dem fiktiven „Zeitungsbericht“. (M1) Symbolrätsel: „Eine Nachricht an Marcus“. (M2) Variante: Mehrere Gruppen zu je drei Personen treten gegeneinander beim Lösen des Rätsels an: Eine Verfolgergruppe, weitere Verfolgtengruppen: Gelingt es allen Gruppen, unerkannt zu bleiben und die Botschaft geheim zu halten, oder ist die Verfolgergruppe schneller?
Lösung: GRÜSSE VON PAULUS: WIR TREFFEN UNS ZUR DRITTEN STUNDE IN DEN KATAKOMBEN. BRING PETRUS MIT.
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I1 Christenverfolgung und gegenwärtige
Debatten
Das Thema Christenverfolgung heute ist stark geprägt von unterschiedlichen Sichtweisen: Der Umgang damit reicht von Wegschauen und Ignorieren bis hin zum politischen Missbrauch, etwa durch das Aufbauen von (religiösen) Feindbildern. Daher gilt es, einige Aspekte dieses Themas zu differenzieren.
Zunächst: Das Christentum ist die weltweit meistverbreitete Religion, und es ist auch jene Religion, welche die höchste Zahl an Anhänger*innen hat, die wegen ihres Glaubens Einschränkungen, Diskriminierung oder Verfolgung erleiden müssen. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich: In manchen Regionen handelt es sich um religiöse Gründe, etwa in jenen islamischen Ländern, in denen eine Konversion aus dem Islam zu einer anderen Religion verboten ist und sogenannte murtaddun („Abtrünnige“) Repressalien und Verfolgung befürchten müssen. Auch eine Einschränkung oder ein Verbot der religiösen Praxis in der Öffentlichkeit kann hierunter fallen. In anderen Kontexten spielen (zum Teil religiös aufgeladene) Formen des Nationalismus eine stärkere Rolle, wenn etwa das Christentum als eine der Nation fremde Religion angesehen wird, die eine umfassende nationale Einheit unterminiert (etwa im indischen Nationalismus). In kommunistischen Staaten wiederum werden Konkurrenten zur alles dominierenden staatlichen Weltanschauung eingeschränkt oder bekämpft. Bisweilen wird auch die säkularistisch motivierte Zurückdrängung religiöser Sichtbarkeit aus dem öffentlichen Raum im weiteren Sinn der Christenverfolgung zugerechnet.
Zum einen lässt sich beobachten, dass Diskriminierung und Verfolgung von Christ*innen aus unterschiedlichen Gründen medial und politisch wenig wahrgenommen oder relativiert werden. Hier setzten sich verschiedene Organisationen wie Kirche in Not oder Open Doors dafür ein, das Thema stärker in das öffentliche und politische Bewusstsein zu rücken. Zum anderen wird der Ausdruck
„Christenverfolgung“ bisweilen undifferenziert verwendet: Konflikte und Verfolgungen haben oft nicht nur religiöse Gründe, sondern auch ethnische, kulturelle oder wirtschaftliche Faktoren spielen mit hinein. Es wirkt dann reduktionistisch, dies ausschließlich als religiöse Verfolgung darzustellen. Ebenso richten sich in vielen Fällen Diskriminierung und Verfolgung nicht ausschließlich gegen Christ*innen, sondern auch gegen Angehörige anderer Religionen. Hier könnte der Ausdruck „Christenverfolgung“ suggerieren, dass ausschließlich Christ*innen betroffen wären.
Die Verwendung des Ausdrucks „Christenverfolgung“ steht damit immer in einer gewissen Spannung: Einerseits ist es unverzichtbar, auf die Not verfolgter Christ*innen und auf Gewaltakte hinzuweisen, andererseits läuft man in Gefahr, andere Faktoren oder andere Betroffene auszublenden. Auch die Frage, wie umfassend der Begriff „Verfolgung“ auf unterschiedliche Phänomene angewendet werden kann, bleibt offen. Wichtig ist daher beides: Einerseits ein offenes Ansprechen von Diskriminierung und Verfolgung, das auch Konflikte nicht scheut und die Not der Betroffenen wahrnimmt, und andererseits ein Bewusstsein um Differenzierung und Kontextualisierung.
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Zeitungsbericht (M1)
Lies diesen „Zeitungsbericht“ über den Tod des Heiligen Florian aufmerksam durch. Beschreibe die Gedanken, die dir während des Lesens kommen. Was würdest du denken, wenn du heute einen solchen Bericht in einer österreichischen Zeitung lesen würdest?
Beantworte anschließend folgende Fragen mithilfe einer Internetrecherche:
• Welche österreichische Stadt liegt heute auf dem Gebiet der römischen Stadt Aelium Cetium?
Für welche wichtige Organisation ist der Heilige Florian der Schutzpatron?
• Wann ist der Gedenktag des Heiligen Florian?
Welche kirchliche Einrichtung wurde später an jenem Ort errichtet, an dem Florian begraben wurde?
Verfasse dann einen kurzen Brief an Statthalter Aquilinus, um gegen dessen Vorgehen zu protestieren.
Erneut grausame Hinrichtung im heutigen Österreich
Wie lange soll das noch weitergehen?
Aelium Cetium. Erneut ist es auf dem Gebiet des heutigen Österreich zu einer grausamen Hinrichtung eines unschuldigen Menschen gekommen. Im letzten Jahr hat das Regime in Rom unter Kaiser Diokletian wieder Christenverfolgungen angeordnet. Jetzt, im Jahr 304, erleben wir hier in der Stadt Aelium Cetium die furchtbaren Auswirkungen. Gleich 40 Menschen wurden in dieser Woche gefangengenommen und misshandelt – einfach nur, weil sie dem christlichen Glauben angehören.
Noch schlimmer: Der bekannte ehemalige römische Amtsvorsteher Florian von Lorch wurde brutal gefoltert und dann hingerichtet. Florian hatte sein Leben lang dem Römischen
Reich gedient – für Statthalter Aquilinus kein Grund zu Gnade. Dabei war Aquilinus sogar sein ehemaliger Vorgesetzter. Florian wollte den 40 Gefangenen zu Hilfe kommen und ihnen beistehen, wurde dann aber selbst verhaftet. Zeugen sagen aus, dass Aquilinus von Florian verlangte, das Christentum aufzugeben. Dieser blieb aber standhaft und seinem Glauben treu. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Römische Soldaten misshandelten Florian und wollten ihn anschließend bei lebendigem Leib verbrennen. Doch Florian blieb ruhig, betete und zeigte dadurch seinen tiefen Glauben. Die Römer wirkten betroffen und eingeschüchtert von seiner Glaubensstärke. Er wurde dann schwer verletzt in die Enns geworfen, in der er ertrank.
Wie es aussieht, werden auch die anderen 40 gefangenen Christen ein furchtbares Schicksal erleiden – es droht ihnen der Hungertod im Kerker. Es wird Zeit, dass dieser Wahnsinn beendet wird und der Kaiser zur Besinnung kommt. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Schandtaten niemals vergessen werden und der Name Florian ewig in Erinnerung bleibt.
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Eine Nachricht an Marcus (M2)
Eine Nachricht an Marcus (Planspiel nach Johannes Steinbauer)
Marcus ist ein junger Christ in Rom, den in Zeiten der Christenverfolgung sein Glauben an Jesus in große Gefahr bringt. Um der Gefangennahme durch die Soldaten des Kaisers zu entgehen, verwenden er und seine Mitchristinnen und -christen eine Geheimschrift zur Verständigung. Als Geheimcode dient dafür jenes Wort, das auch zum Erkennungssymbol der ersten Christen geworden ist:
„FISCH“ (griechisch: ichthys)
Versuche die Botschaft des Textes mithilfe des Codes zu entschlüsseln:
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A B C D E I F G H I J S K L M N O
P Q R S T H U V W X Z
A=FF; B=FI; C=FS ...
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• unterschiedliche Aktivitäten und Aufgaben in einer Pfarre beschreiben. (A) Gemeinschaft als konstitutives Element des Christentums erschließen. (B, E)
• ein heutiges Profil von Christ-/Christinsein entwerfen. (C, E)
• die Bedeutung des Weihesakraments erklären. (B)
Einstieg/Aktivierung:
• Diskussion entlang der Impulsfragen zum Zitat von Albert Schweitzer (S. 51). Aufgabenstellung: Brainstorming und freies Assoziieren zum Stichwort Kirche. Elektronisch auch gut möglich etwa durch Mentimeter https://www.mentimeter.com/ oder AnswerGarden https://answergarden.ch/
Erarbeitung:
• Erzählung „Kirche der brennenden Lampen“ (S. 56): Interpretation der Erzählung, Frage nach Zugehörigkeit zur Kirche und Frage, was Kirche für die Schüler*innen interessant macht und was nicht.
• Aufgaben und Angebote einer Kirche: Die Klasse in vier Gruppen teilen; jede Gruppe übernimmt einen Aufgaben-/ Angebotsbereich der Pfarre und recherchiert, worum es sich dabei handelt, was es hier in den Pfarren gibt, und stellt dies in einer Präsentation vor. Auch eigene Erfahrungen sollen einfließen.
• Weihe: Die Bedeutung der Weihe erschließen und anhand des kurzen Filmbeitrags (DigiPoint S. 57) (https:// www.youtube.com/watch?v=-IXkx5o9SG4) diskutieren.
Vertiefung/Abschluss:
• Einen Priester einladen und befragen (S. 57).
• Eine Exkursion in Heimat-/ Schulpfarre planen und durchführen.
• Diskussion zur Fragestellung: „Gibt es in deinem Leben etwas, das deinen vollen Einsatz verlangt?“
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4.4 KIRCHE IN ÖSTERREICH
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Begriff „Diözese“ erläutern. (A) die Struktur der Kirche in Österreich skizzieren. (A)
• Beispiele für das unterschiedliche Wirken von Ordensgemeinschaften in Österreich nennen. (A)
• anhand von Beispielen Einblick in das Leben und Wirken der Weltkirche geben. (B)
• über die Bedeutung von Kirche für die heutige Zeit diskutieren. (C, E)
Informationen:
• Ein informativer Überblick zur Geschichte der Kirche in Österreich findet sich unter https://katholisch.at/kircheinoesterreich/geschichte
• Genauere Informationen zu den einzelnen Diözesen finden sich unter https://katholisch.at/dioezesen
Einstieg/Aktivierung:
Schüler*innen lesen den Einleitungstext (S. 58) und verfassen eine Definition für das Wort Diözese (ev. Internetrecherche).
• Bilder von Klöstern aus der Umgebung zeigen und deren Wirken für die Umgebung besprechen. Schätzspiel zu „Die katholische Kirche in Zahlen“ (S. 133). Mögliche Fragen: Wie viele Katholik*innen gibt es weltweit? Wie viele Diözesen gibt es? …
Erarbeitung:
Vergleich der Diözesen mit den Bundesländern und Bundeshauptstädten (S. 58): Übereinstimmungen und Unterschiede feststellen (Arbeit mit Atlas/Online-Karten).
• Erstellen einer Kloster-/Ordenslandkarte für das eigene Bundesland.
• Eine Ordenseinrichtung (S. 58/S. 59) genauer betrachten (Internet) und die Ergebnisse im Heft festhalten.
• Das weltweite Wirken der Kirche anhand des Anhangs „Katholisch: weltweit vernetzt“ (S. 132/S. 133) besprechen.
Vertiefung/Abschluss:
Steckbrief/Porträt (Arbeitsauftrag 2, S. 58) über den aktuellen Ortsbischof (oder auch den Weihbischof) erstellen: Herkunft, Ausbildung, Werdegang, Wappen …
• Als junger Mensch im Kloster: Ein Porträt von Sr. Mirjam Maria (Marienschwester vom Karmel in Linz): https://t1p.de/SrMirjam
Die Entscheidung und die Aussagen von Sr. Mirjam Maria reflektieren und diskutieren – was könnte für junge Menschen faszinierend am Leben im Kloster sein? Warum gehen kaum noch junge Menschen ins Kloster?
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WEIHNACHTSSPECIAL – DER FREUDE BEGEGNEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• über die Bedeutung Mariens für uns Christ*innen Auskunft geben. (B) über freudvolle Momente in ihrem Leben berichten. (B)
• Aussagen aus dem Magnifikat wiedergeben und interpretieren. (A, D)
Hintergrundinformationen zu den Bildern und zur Künstlerin (I1)
• Hintergrundinformationen zum Magnifikat: https://bistummainz.de/export/sites/bistum/schule/.galleries/downloads/2010-02-03-Maria.pdf
Einstieg/Aktivierung:
• Die Mariendarstellungen (S. 47) betrachten, sie mit dem Leben Mariens in Verbindung bringen und ihre Bedeutung für uns Christ*innen herausarbeiten (siehe auch Zeit für Religion 1, Schulbuch und Handbuch).
• Lied: Groß sein lässt meine Seele den Herrn (Du mit uns, Nr. 562) singen. https://www. youtube.com/watch?v=eawk7lElbRQ
• Die Freude teilen – Schüler*innen überlegen sich, welche Freuden sie in ihrem Leben verspürt haben, die sie nicht für sich behalten konnten und die sie weitererzählen mussten – Austausch in Kleingruppen.
Erarbeitung:
• Text (S. 47) lesen und besprechen.
• Ausschnitte aus dem Magnifikat präsentieren und eine Interpretation versuchen. Die Beispiele im Buch können als Vorlage dienen. Das Magnifikat in leichter Sprache lesen (M1) und besprechen.
Vertiefung/Abschluss:
• Die Bilder ausschneiden, auf stärkeres Papier kleben und daraus Geschenkanhänger, Weihnachtskarten … basteln.
• Die Bilder ausschneiden und zusammen mit Ausschnitten des Magnifikats eine BildText-Collage im Heft gestalten.
• Die Bilder ausschneiden, die Rückseite der Bilder mit einem Satz aus dem Magnifikat beschriften und folieren. Dies kann dann als „Brieftaschengebet“ verwendet werden.
• Eine eigene Karte mit der Technik von R. Gerum gestalten. Entweder eigene Karten mitbringen oder Auszüge aus den Originalwerken (siehe Links I1) bearbeiten.
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Der Freude begegnen (I1)
„Fein bist du, Sicht!“ war der Titel einer Ausstellung im KULTUM in Graz im Jahr 2019. Die deutsche Künstlerin Reinhild Gerum präsentierte 1000 kleine Kunstwerke, die aus übermalten Ansichtskarten von Meisterwerken der Kunstgeschichte entstanden sind. 15 Jahre lang hat die Künstlerin mit diesem aussterbenden Medium, der Ansichtskarte, gearbeitet. Es sind allesamt kleine und feine Kunstwerke. „Die Globalisierung und die digitale Kommunikationskultur haben der Ansichtskarte ihre Aura genommen. Schließlich ist die Ansichtskarte dank Facebook und Co. längst ein aussterbendes Medium“ (Reinhild Gerum). Diese neuen Kunstminiaturen wurden auf der Grundlage alter Kunst- und Postkarten geschaffen. Technisch wurden diese mit Ölkreiden bearbeitet, mit Leerstellen versehen oder durch Kratztechniken wieder verändert.
Eine virtuelle Führung von Kurator Johannes Rauchenberger: https://youtu.be/hE0RSz8hdTA
Bild 1: Jan Van Eyck, Genter Altarbild – Mariä Verkündigung
Der Genter Altar ist ein Flügelaltar in der Sint Bavo Kathedrale in der belgischen Stadt Gent. Im mittleren Bereich des Altarbildes ist auf der linken Tafel der Verkündigungsengel dargestellt, auf der gegenüberliegenden Tafel die kniende Maria, die vom Engel überrascht worden ist und aufblickt. Über ihrem Kopf schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Maria antwortet auf den Gruß des Engels: „Ecce ancilla domini“ (Siehe, ich bin die Magd des Herrn, Lk 1,38 EU)
Originalbild von Jan Van Eyck: https://de.wikipedia.org/wiki/Genter_Altar#/media/ Datei:Van_Eyck,_Lam_Gods_B_STB_187.jpg
Bearbeitung von Reinhild Gerum: https://www.kultum.at/storage/img/d8/90/asset1fc18237d302dc014e87.jpg
Bild 2: Geburt Mariä von Domenico Ghirlandaio
Die Geburt Mariä ist ein Fresko in der Kirche Santa Maria Novella in Florenz. Es ist Teil eines Freskenzyklus, der von Domenico Ghirlandaio im späten 15. Jahrhundert geschaffen wurde.
Originalbild von Domenico Ghirlandaio: https://www.flickr.com/photos/hen-magonza/14292645597
Bearbeitung von Reinhild Gerum: https://www.kultum.at/storage/img/02/b0/asset5271f0bc47e8153f9d71.jpg
Bild 3: Anbetung des Kindes. Meister des Rohrdorfer Altars
Als Meister des Rohrdorfer Altars wird ein spätmittelalterlicher deutscher Maler bezeichnet, der Ende des 15. Jhdt. einen Hochaltar für die Johanniterkirche in Rohrdorf bei Nagold (Nähe von Karlsruhe) malte. Dieses Werk befindet sich heute in der Staatsgalerie in Stuttgart. Die in Öl auf Holz gemalten Bilder zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und seiner Mutter Maria.
Originalbild des Meisters des Rohrdorfer Altars: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Meister_des_Rohrdorfer_Altars-Rohrdorfer_Altar-1064. jpg?uselang=de
Bearbeitung von Reinhild Gerum: https://www.kultum.at/storage/img/fd/33/asset-e3f5178110264ccecb84.jpg
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Das Magnifikat – in leichter Sprache (M1)
Maria sagt:
„Meine Seele lobt den Herrn.
Mein Geist jubelt über Gott.
Er ist mein Erlöser.
Ich bin seine Dienerin.
Er hat mich (freundlich) angesehen.
Von heute an sagen alle:
Maria ist glückselig.
Großes tut Gott an mir.
Heilig ist sein Name.
Er ist zu allen Menschen barmherzig.
Sie sollen Gott fürchten.
Die Macht haben, stößt er hinunter.
Sie müssen ihren Thron verlassen.
Die niedrig sind, hebt er hinauf.
Wer Hunger hat, bekommt etwas.
Wer reich ist, bekommt nichts.
Gott denkt an Israel.
Er ist barmherzig.
Das hat er unseren Vorfahren versprochen.
Dazu gehört auch Abraham.
Gottes Wort gilt ewig.“
Quelle: Offene Bibel.de CC BY-SA 3.0
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KAPITEL 5: IMMER UND ÜBERALL ONLINE
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ 5:
» Medien, Kunst und Kultur im Kontext religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten können
» Kompetenzbeschreibungen (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler können die Nutzung von Medien und deren Potenzial reflektieren. (Übergreifende Themen 3 und 9)
» Anwendungsbereiche (AB):
› Religiosität in virtuellen Welten und Social Media (Übergreifendes Thema 3)
» Unterrichtshinweise (UH):
› Kritische und kreative Nutzung von Medien, Information und Manipulation, Entertainment, Kommunikation und Isolation
» Kompetenzniveau 1:
› Die Schüler*innen können anhand eines Beispiels Nutzen und Schaden von Medien analysieren und diskutieren.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
» nützliche Anwendungen von digitalen Medien nennen und beschreiben. (A)
» Herausforderungen und Gefahren von Internet und sozialen Medien aufzählen und kritisch bewerten. (A, D)
» Internetquellen nennen, die bei Fragen oder Problemen im Umgang mit digitalen Medien verlässliche Informationen bereitstellen und Hilfe anbieten. (A, D)
» die Zehn Gebote für die digitale Welt erklären und Bezüge zu ihrem Leben herstellen. (B)
» sinnvolle Möglichkeiten für ihr Mediennutzungsverhalten nennen und anwenden. (A, C)
» religiöse Internetangebote und Anwendungen in sozialen Netzwerken benennen und bewerten. (A, D)
» eine außergewöhnliche Lebensgeschichte am Beispiel von Carlo Acutis wiedergeben. (A)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz und Zusage und Verantwortung und an folgenden übergreifenden Themen: Medienbildung (3) und Gesundheitsförderung (9).
Das Kapitel 5 „Immer und überall online“ ist zeitlich dem Safer-Internet-Monat Februar zugeordnet. Die Kunstinstallation „iHeaven“ vom Künstlerpaar ninavale (Nina Kovacheva & Valentin Stefanoff) lädt ein, über den virtuellen „Himmel“ zu philosophieren und theologisieren.
Das Internet und soziale Netzwerke spielen in vielen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle.
Die tägliche Nutzung speziell von Smartphones hat in der Corona-Pandemie besonders bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Neben vielen positiven Aspekten gibt es eine Zunahme von Beleidigungen und respektlosem Verhalten im Internet und in sozialen Netzwerken. Die Zehn Gebote für den Umgang mit digitalen Medien sind hilfreiche Impulse, um über die Mediennutzung und auch über verantwortliches Handeln nachzudenken.
Religionsgemeinschaften und auch die Kirche betreiben seit Langem Websites und Social-Media-Anwendungen wie Instagram, Twitter usw. als Informations- und Kommunikationsmittel. Es werden unterschiedliche Anwendungen mit religiösen Inhalten vorgestellt. Eine „Zeit für Carlo Acutis“, ein Seliger und ein Influencer Gottes, schließt das Kapitel ab.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Kunstinstallation „iHeaven“ beschreiben und mithilfe des POZEK-Schlüssels deuten. (A, B) den persönlichen Gebrauch ihres Smartphones reflektieren. (D)
• anhand der Bilder unterschiedliche Anwendungen charakterisieren. (B)
• mit ihrem Smartphone Aspekte ihres Lebens darstellen und gestalten. (C, E)
Information:
• Hintergrundinformationen zu Nina Kovacheva und Valentin Stefanoff und zur Kunstinstallation „iHeaven“ (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Einleitungstext (S. 62) lesen und über die Einleitungsfragen in Kleingruppen philosophieren und theologisieren.
• Bildarbeit (S. 63): Das Bild wird methodisch und inhaltlich erarbeitet.
Variante POZEK-Schlüssel: Methodenwerkstatt (Zeit für Religion 1, S. 129)
Variante Sehen lernen: Methodenwerkstatt (Zeit für Religion 1, S. 130)
• Den Bildtitel „iHeaven“ übersetzen und über die Begriffe „i“ und „heaven“ philosophieren und theologisieren. Was ist für Schüler*innen ein virtueller Himmel?
Die Zeit der persönlichen Smartphone-Nutzung am Beispiel des vergangenen Sonntags bei den Schüler*innen erheben und in einem Diagramm darstellen.
Erarbeitung:
• Einleitungstext (S. 64) lesen, anschließende Bearbeitung des Bild-Arbeitsauftrags. Impulse aus „Smartphone einmal anders“ (S. 65) auswählen und durchführen.
• Gestalten eines persönlichen Medien-Tagebuchs für eine Woche. (M1)
• Auseinandersetzen mit Alltagssituationen und Erfahrungen im Umgang mit dem Smartphone. (M2)
Vertiefung/Abschluss:
• Eine virtuelle Klassenausstellung aus „Smartphone einmal anders“ zum Impuls (S. 65) „Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke“ gestalten.
• Verfassen eines fiktiven Tagebucheintrags: „Was mein Smartphone heute alles erlebt hat!“
• Einen Tag ohne digitale Medien real (oder fiktiv) planen und gestalten. (M3)
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I1 Informationen zur Kunstinstallation „iHeaven“
Ninavale, das in Paris lebende bulgarische Künstlerpaar NINA Kovacheva und VALEntin Stefanoff, hatte in großen Museen der Welt Einzelausstellungen und ist in deren Sammlungen vertreten. Sie arbeiten als Künstlerduo zusammen und nutzen verschiedenen Gattungen wie Malerei, Skulptur und Installationen für ihre Arbeiten. Das Künstlerduo hat mehrere Auszeichnungen und Preise erhalten, einschließlich des Grand Prix bei der 5. Biennale für zeitgenössische Kunst in Thessaloniki, Griechenland, im Jahr 2007.
Wegen des Lockdowns in der zweiten Corona-Pandemie wurden Mini-Führungen entwickelt, in denen Johannes Rauchenberger, Leiter des KULTUM in Graz und Kurator der Ausstellung, die Werke in Form von kurzen Erklärvideos vorstellte.
iHeaven – Mini-Führung mit Kurator Johannes Rauchenberger (Video und Transkript)
https://youtu.be/W3y2AwpEhMQ
Ich sitze vor einer iCloud, die hier den Namen iHeaven trägt. Nina Kovaceva und Valentin Stefanoff zeigen uns das Innenleben eines iMacs und spielen mit dieser Transformation, religiöser Ikonografie, die wir gerade im digitalen Bereich oft kennen. Die Cloud, jener Ort, wo wir unsere Daten nirgendwo oder im Irgendwo abspeichern, wird hier uns als Hardware, als Himmel vorgestellt, in einer feinen Neonröhrenzeichnung. Und es ist nicht die iCloud, wie wir sie vertraut kennen, also jener Ort, wo wir unsere Daten abspeichern, wo wir also weltweit Zugriff haben auf das, was wir an Wissen, an Erinnerungen, an Sehnsüchten, an Leidenschaften abgespeichert haben, um an einem anderen Ort den Ort abzurufen oder abrufen zu lassen, sondern es steht hier iHeaven.
Und es wird ein Gedankenexperiment aufgemacht, was eigentlich der Computer, was eigentlich auch Ikonografie, digitale Ikonografie, übernommen hat von der religiösen Ikonografie. Gerade die Wolke war ja jener Ort, wo vor einigen Jahrhunderten noch der Himmel bevölkert war und jetzt ist er voller Daten. Und das Verabschieden des Himmels hat man ja auch unter anderem damit begründet, dass Gott ein Angstmachergott ist. Die Daten, die dort jetzt von uns liegen, sind auf eine ganz andere Weise göttlich, ja, fast dämonisch, wenn wir erleben, wie der Algorithmus jene Daten aufbereitet, der uns zu abhängigen Kundinnen und Kunden macht. Es wird hier so offensichtlich, wie die digitale Welt viele Aspekte des Himmels, des religiösen, des göttlichen wahrgenommen hat, wie Überwindung von Raum und Zeit, aber es zeigt auch auf, welche Diskrepanz, welcher Abgrund und welche Verfehlung eigentlich zwischen diesen Bereichen liegt. Eine digitale Videokonferenz ist eben etwas ganz anderes als eine wirkliche, leibhaftige, menschliche Begegnung. Das haben wir in diesen Wochen des Lockdowns sowohl im Frühjahr als auch jetzt im November und Dezember erlebt und wahrnehmen müssen.
Gleichzeitig wird auch deutlich, welche Bedrohung uns eigentlich die Digitalisierung auch mitliefert, das ist nämlich der Algorithmus, der mit jenen Daten, die wir in den Computer eingegeben haben, uns eine Welt vorspiegelt, in der wir zu Konsumenten und Konsumentinnen degradiert werden und die Menschlichkeit, die Würde, die vielleicht der Himmel auch mal gemeint hat, mit seinen Geschichten eigentlich abhanden kommen lässt. Darüber nachzudenken, was Fortschritt ist, darüber nachzudenken, was religiöse Erzählung ist, darüber zu denken, was Göttlichkeit meint, dazu laden uns Nina Kovaceva und Valentin Stefanoff mit dieser Installation iHeaven als Betrachtende ein.
Transkript: ninavale. iHeaven – Mini-Führung mit Kurator Johannes Rauchenberger
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Mein persönliches Medientagebuch (M1)
Beobachte für eine Woche dein Medienverhalten und führe ein persönliches Medientagebuch. Trage am Abend die ungefähren Zeiten für deine Mediennutzung ein.
Smartphone Computer TV Spielkonsole Zeit
Montag
Dienstag Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Mein persönlicher Umgang mit dem Smartphone (M2)
Markiere die Aussagen, die auf dich zutreffen. Tausche dich mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler aus.
• Wenn ich keinen Internetzugang habe, fühle ich mich gereizt oder gelangweilt.
Nach dem Aufwachen schaue ich sofort auf mein Handy, um alle Nachrichten zu lesen, die ich über Nacht erhalten habe.
• Wenn ich zu Hause mein Smartphone vergessen habe, gehe ich zurück und hole es, auch wenn ich dadurch zu spät in die Schule komme.
Beim Frühstück und beim Essen schaue ich auf das Smartphone und reagiere auf Nachrichten.
• Wenn ich warten muss, greife ich oft zum Smartphone, um mich abzulenken.
Manchmal erhalte ich so viele Nachrichten, dass es mich schon nervt.
Beim Lernen höre ich immer Musik.
• Ich vergeude oft Zeit, wenn ich online bin.
Ich reagiere schnell auf Handy-Nachrichten, weil ich es auch von anderen erwarte.
• Ich sehe keinen großen Unterschied, ob ich mit Freundinnen oder Freunden online oder persönlich kommuniziere.
Ich kann die Zeit genießen, wenn ich einmal kein Handy und Internet zur Verfügung habe.
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Mein digitalfreier Tag (M3)
Das erwarte ich vom digitalfreien Tag Das befürchte ich am digitalfreien Tag
So habe ich mich gefühlt:
Das hat mir gefehlt:
Platz für Sonstiges ...
(Kommentar Eltern, Ideen für die nächsten Tage, was ihr noch loswerden möchtet ...)
Das war das Beste am digitalfreien Tag Das war das Schlechteste am digitalfreien Tag
Mein Fazit:
Quelle: Dieses Dokument wurde im Rahmen der Zusatzqualifikation Medienbildung von App Camps und fobizz erstellt und steht unter der CC BY-SA 4.0 Lizenz.
Autor*in: G. BLMN
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• nützliche Anwendungen von digitalen Medien benennen und beschreiben. (B) Herausforderungen und Gefahren von Internet und sozialen Medien aufzählen und kritisch Stellung beziehen. (A, B, D)
• Maßnahmen setzen, um ihre Anwendungen und den persönlichen Smartphone-Konsum kritisch zu beurteilen und anhand eines Smartphone-Checks Handlungsoptionen entwickeln. (D, E)
Information:
• Smartphone: Potenziale und Herausforderungen (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Schüler*innen erhalten fünf Minuten Zeit, das Smartphone frei zu nutzen. Im
Anschluss: Sammeln und Besprechen des Gebrauchs und der benutzten Anwendungen.
• Eine stille Tafeldiskussion oder ein Mentimeter (openended-Modus) mit folgenden Satzanfängen durchführen: Ich nutze mein Smartphone vor allem ... An Smartphones stört mich … Das Leben ohne Smartphone ...
„iHeaven“ und „iHell“. Bezugnehmend auf das Kapiteltitelbild „himmlische“ und „höllische“ Aspekte der persönlichen SmartphoneNutzung sammeln und diskutieren.
Erarbeitung:
• Lesen der Aussagen von Jugendlichen (S. 66, 67) und Verfassen einer persönlichen Stellungnahme: „Was würdest du in einem spontanen Interview als wichtigsten positiven und entsprechend negativen Aspekt deiner Smartphone-Nutzung nennen?“ Diskussion der Stellungnahmen.
• Arbeit mit den Word Clouds (S. 66, 67). Unbekannte Begriffe in den Wortwolken herausfinden und in der Klasse besprechen.
• Methodenwerkstatt: „Mein Smartphone checken“ bearbeiten und einzelne Punkte als „Klassen Challenge“ vereinbaren. (Methode Werkstatt, S. 128)
• Pro- und Kontra-Diskussion: Sollen Siebenjährige schon ein Smartphone besitzen? Eine Gruppe erarbeitet mögliche pro-Argumente, die andere mögliche Gefahren für eine Podiumsdiskussion vor. Durchführen der Podiumsdiskussion in Form einer englischen Debatte.
Vertiefung/Abschluss:
• DigiPoint (S. 67). Herausfinden der aktuellen Schwerpunkte des Safer-InternetMonats. Einen Schwerpunkt als Klassenprojekt organisieren.
• Einen weiteren Impuls aus „Smartphone einmal anders“ (S. 65) auswählen und gemeinsam durchführen. Z. B.: Schalte die Taschenlampe deines Handys ein! ...
• Ein gemeinsames Kommittent aus der Methodenwerkstatt (S. 128) bis zur nächsten Religionsstunde vereinbaren. Z. B. Punkt: Bitte nicht stören!
• Die digitale Anwendung „Richtiger Umgang mit dem Handy“ aus dem DigiPool (Zeit für Religion 3, Kapitel 5.3) von den Schüler*innen durchführen lassen.
• Die Dilemmageschichte „TikTok“ lesen und angeführte Impulse bearbeiten. (M1)
• Formulieren eines Fastenvorsatzes für die persönliche Smartphone-Nutzung.
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I1 Smartphones: Potenziale und Herausforderungen
Nutzen und Potenziale von Smartphones:
Smartphones haben eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zu anderen elektronischen Geräten. Einige der wichtigsten Vorteile von Smartphones sind:
» Mobilität: Smartphones sind tragbare Geräte, die es Menschen ermöglichen, immer und überall mit der Welt verbunden zu sein.
» Multifunktionalität: Smartphones sind in der Lage, eine Vielzahl von Funktionen auszuführen, darunter Telefonieren, Surfen im Internet, E-Mails senden und empfangen, Navigation, Fotografieren und vieles mehr.
» Konnektivität: Smartphones sind mit verschiedenen Kommunikationsprotokollen ausgestattet, darunter Wi-Fi, Bluetooth und mobile Datenverbindungen, die es ermöglichen, jederzeit und überall auf das Internet zugreifen zu können.
» Personalisierung: Smartphones bieten die Möglichkeit, das Gerät an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, indem man verschiedene Anwendungen und Widgets hinzufügt oder ändert.
» Unterhaltung: Smartphones bieten Zugriff auf eine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten, darunter Musik, Videos, Spiele und soziale Medien.
» Produktivität: Smartphones erleichtern das Erledigen von Aufgaben und das Verwalten von Kalendern und Kontakten, was sie zu einem nützlichen Werkzeug für berufstätige Menschen macht.
Gefahren und Nachteile von Smartphones
Smartphones sind in der heutigen Gesellschaft unverzichtbare Geräte geworden und haben viele Vorteile. Sie erleichtern uns den Alltag, halten uns in Kontakt mit Freunden und Familie und bieten Zugang zu unzähligen Informationen und Unterhaltungsmöglichkeiten. Allerdings gibt es auch einige Gefahren und Nachteile, die mit dem Gebrauch von Smartphones einhergehen:
» Abhängigkeit: Es ist leicht, sich von den ständigen Benachrichtigungen und der Fülle an verfügbaren Inhalten ablenken zu lassen und sich im Smartphone zu verlieren. Eine übermäßige Nutzung des Geräts kann zu einer Abhängigkeit führen, die negative Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen, das Schlafverhalten und die mentale Gesundheit haben kann.
» Datenschutz: Smartphones sammeln und speichern viele persönliche Daten, die für Hacker und andere Kriminelle interessant sein können. Eine unsichere Verbindung oder ungeschützte Apps können dazu führen, dass diese Daten in die falschen Hände gelangen.
» Sicherheitsrisiken: Smartphones sind anfällig für Viren und andere Arten von Malware, die das Gerät beschädigen oder persönliche Daten stehlen können. Es ist wichtig, die Sicherheitsfunktionen des Geräts auf dem neuesten Stand zu halten und vorsichtig mit Downloads und Links umzugehen.
» Strahlung: Die elektromagnetische Strahlung, die von Smartphones ausgesendet wird, kann möglicherweise schädlich sein. Es gibt jedoch keine definitiven Beweise dafür, dass der Gebrauch von Smartphones langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.
» Kosten: Smartphones sind in der Anschaffung oft teuer und der monatliche Tarif für den Mobilfunkanbieter kann ebenfalls hohe Kosten verursachen. Es ist wichtig, sich im Vorfeld über die verfügbaren Optionen zu informieren und eine Entscheidung zu treffen, die zu den eigenen Bedürfnissen und dem Budget passt.
Quelle:
Generiert von der künstlichen Intelligenz ChatGPT
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Dilemmageschichte
Heute ist Maras Geburtstag und Mara ist die beste Freundin von Elena. Die beiden kennen sich schon seit dem Kindergarten und machen einfach alles zusammen. Gemeinsam werden sie heute auch den Tag verbringen, um Maras Geburtstag zu feiern. „Happy Birthday!“, begrüßt Elena ihre Freundin an der Türschwelle und drückt sie ganz fest. „Hi Elena, ich freu mich so, dass du da bist. Du musst dir gleich ansehen, was ich von meinen Eltern zum Geburtstag bekommen habe“, erzählt Mara. Gemeinsam laufen sie in Maras Zimmer, wo Mara ihr Geschenk zeigt: ein Karaoke-Mikrofon. Quietschend vor Freude hüpfen die beiden im Zimmer herum. „Wir müssen es gleich ausprobieren“, verkündet Mara und macht sich schon daran, die Anleitung zu lesen. „Geht klar, ich such mal ein paar Songs raus“, erwidert Elena schnell und macht sich am Handy daran, nach Liedern zum Nachsingen zu suchen.
„Woohoo“, ertönt es von Elena, als Mara mittlerweile das vierte Lied beendet. „Du kannst so super singen, das ist wirklich der Wahnsinn“, lobt Elena ihre Freundin. „Voll lieb von dir, danke, das Singen im Chor hat sich wohl ausgezahlt“, erwidert Mara und kichernd lassen sich die beiden auf Maras Bett fallen.
Wieder zuhause schaut sich Elena die Videos an, die sie über den Tag gemacht hat. Unter anderem stößt sie auf eines von Mara beim Karaoke singen. Elena ist immer wieder begeistert davon, wie gut Mara singen kann. „Eigentlich müssten das mehr Leute sehen“, denkt sich Elena insgeheim.
Sie überlegt nicht lange und geht auf TikTok. Elena ist dort schon einige Zeit unterwegs und kann gar nicht genug von den Videos bekommen. Gemeinsam mit Mara sieht sie sich vor allem die Full-Playback-Lieder an. Schnell hat Elena einen Account erstellt und das Video von Mara hochgeladen. Zufrieden legt Elena ihr Handy auf den Nachttisch.
Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Schule schaut Elena nach Maras Video und kann ihren Augen kaum trauen – schon 15.000 Aufrufe hat das Video nur über Nacht und einige User verwenden das Hashtag #nextsuperstar. Elena ist begeistert und sucht auf ihrem Handy gleich nach einem anderen Video von Mara und ihrer super Stimme. Schnell stellt sie das nächste online und dann geht es ab in den Unterricht.
Wieder einige Stunden später haben beide Videos bereits über 50.000 Aufrufe und es werden mehr. Elena freut sich sehr über ihre Idee und ist stolz, Mara und ihre Stimme bekannt machen zu können.
Am nächsten Tag in der Schule ist Elena ganz vertieft in ein Buch, das sie für den Deutschunterricht lesen sollen, als Mara völlig aufgelöst in die Klasse stürmt. Sie sieht sich um und kommt dann direkt auf Elena zu. „Elena, ich muss ganz dringend mit dir reden“, sagt sie ganz aufgebracht und zieht ihre Freundin in eine Ecke der Klasse. „Mara, was ist passiert?“, fragt Elena verwundert.
„Es ist so schlimm, heute haben mich schon drei Leute in der Schule angesprochen. Offenbar gibt es ein Video von mir beim Singen, das auf TikTok steht“, berichtet Mara mit Tränen in den Augen. „Wie ist denn das möglich und wer könnte das gemacht haben? Oh Gott, ich schäme mich so, stell dir vor, wenn das schon ein paar Leute gesehen haben – oh Gott, am liebsten wär ich unsichtbar“. Elena starrt ihre Freundin an, geschockt davon, wie unglücklich und verzweifelt Mara wirkt …
Impulse: Soll Elena Mara erzählen, dass sie das Video online gestellt hat? Was wird mit ihrer Freundschaft passieren? Wie würdest du dich an Elenas Stelle verhalten? Wie wird sich Mara fühlen, wenn sie herausfindet, dass Elena es online gestellt hat?
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung: #humanity act digital. Be human. Get social. Digitale Dilemmageschichten. Österreichisches Jugend Rotkreuz https://t1p.de/Humanity
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• die Zehn Gebote der digitalen Welt als Verhaltensregeln beschreiben und diese in ihrem Handeln übernehmen. (B, E)
• Risiken und Gefahren in digitalen Umgebungen benennen und können verantwortungsvoll handeln. (B, E)
• den persönlichen Gebrauch ihres Smartphones analysieren und diskutieren. (C, D)
• Zehn Gebote der digitalen Ethik als Infografik (I2)
• Hintergrundinformationen zu den Zehn Geboten der digitalen Ethik: www.hdm-stuttgart.de/digitale-ethik/lehre/10_gebote (I3)
Einstieg/Aktivierung:
• Vorarbeit zu den Zehn Geboten der digitalen Welt. Schüler*innen (Kleingruppen) formulieren aus ihrer Sicht auf Karteikarten wichtige Regeln für das Verhalten in der virtuellen Welt. Sammeln und Clustern der Ergebnisse.
• Durchführen der Übung „Persönliche Nutzung von digitalen Medien“ (M1) (Diese Übung wurde von Marisa Tadic entwickelt).
Erarbeitung:
• Lesen der Zehn Gebote der digitalen Welt (S.68, 69). Jedes Gebot in einem Satz zusammenfassen und in das Heft schreiben. Für jedes Gebot ein Hashtag (z. B. #geistiges Eigentum) oder ein Symbol entwickeln.
• Auswählen der drei wichtigsten Gebote der digitalen Welt (Arbeitsauftrag, S. 68). Vergleichen der Ergebnisse.
• Auswahl und Bearbeitung eines der Zehn Gebote der digitalen Welt (Profiaufgabe, S. 69) in Partner*innenarbeit. Präsentieren der Ergebnisse in der Klasse. (Konkrete Informationen zum Arbeitsauftrag finden sich im DigiPool Zeit für Religion 3, Kapitel 5.3.)
• Auswahl, bearbeiten und diskutieren von konkreten Fallgeschichten zu den einzelnen Geboten der digitalen Ethik. (M2)
Vertiefung/Abschluss:
• Vergleichen der Zehn Gebote der Bibel mit den Zehn Geboten der digitalen Welt. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich herausfinden? Die digitale Anwendung „Safer Internet-Challenge“ aus dem DigiPool (Zeit für Religion 3, Kapitel 5.3) von den Schüler*innen durchführen lassen.
Dieses PDF-Handbuch ist urheberrechtlich geschützt. Eine Weitergabe an Dritte ist verboten.
Jugend-Internet-Monitor 2022 (I1)
Dieses PDF-Handbuch ist urheberrechtlich geschützt. Eine Weitergabe an Dritte ist verboten.
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung: Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart, http://www.digitale-ethik.de
Dieses PDF-Handbuch ist urheberrechtlich geschützt. Eine Weitergabe an Dritte ist verboten.
Zehn Gebote der digitalen Ethik (I2)
Variante n : Farbiges Papier (grün rot , gelb, blau) wird in der Klasse verteilt aufgehängt. Schüler*innen positionieren sich bei der entsprechenden Farbe. Weitere Variante: Mit einer Bewegung sich entsprechend zuordnen. ( Marisa Tadic)
Persönliche Nutzung von digitalen Medien (M1)
10 Kennst du jemanden, von dem schon einmal ein peinliches Bild geteilt wurde?
Ja, viele
Leute Ja, eine Person fällt mir ein Noch nie erlebt d eine Variante
8 Hast du selbst schon einmal jemanden beschimpft in einer SocialMediaGruppe ?
Ja, mache ich oft Selten Noch nie d eine Variante
7 Wurdest du bei WhatsA pp schon einmal beleidigt?
6 Hast du schon mal eine Whats A ppGruppe gegründet?
Ja, schon öfter Nur wenige Male Noch nie d eine Variante
Dieser Quatsch ist nichts für mich
Schon mal ausprobiert Mehrere Gruppen d eine Variante
5 Wie viel WhatsApp Gruppen hast du zur Zeit? Keine Weniger als drei Ganze Menge d eine Variante
4 Hast du WhatsApp?
3 Was machst du am Handy am meisten?
2 Was hast du als erstes heute gemacht?
Was ist das? Ja Nein d eine Variante
Mit Freund*innen schreiben Videos oder Fotos anschauen, bearbeiten Spiele spielen d eine Variante
Badezimmer besucht Nachrichten gelesen Musik angemacht d eine Variante
1 Wie wurdest du heute geweckt? Wecker von deinem Smartphone Wecker Eltern, Geschwister, Haustier d eine Variante
GRÜN ROT GELB BLAU
Die Teilnehmer*innen reagieren auf Fragen , indem sie die entsprechende n Farbk ärtchen hochhalten .
Nutzung der digitalen Medien (M1)
Zehn Gebote der digitalen Ethik – Fallgeschichten (M2)
1. Erzähle und zeige möglichst wenig von Dir.
Felix hört eine Vorlesung in seiner Uni. Aus Langeweile postet er bei Facebook ein Selfie, auf dem er demonstrativ gähnt. Dazu schreibt er: »Lame! Wär’ jetzt lieber wieder im Bett! :-D« Seine Freunde liken seinen Post. Am Freitagabend geht Felix feiern und postet am nächsten Tag: »Hangover. Die Party war der Knaller!« Kurz darauf bewirbt er sich für ein Praktikum und wird wenige Tage später zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Felix freut sich und bereitet sich gewissenhaft darauf vor. Das Gespräch läuft gut – bis der Arbeitgeber erzählt, dass er sich vor dem Gespräch über jeden Bewerber informiere und bei Facebook gesehen hätte, dass Felix die Uni offenbar nicht so ernst nehmen würde wie Partys. Felix ist das sehr peinlich, und er erklärt, dass er eigentlich sehr engagiert sei. Zwei Tage später bekommt er die Absage für das Praktikum. Felix ärgert sich über seine Posts und den Eindruck, den er damit vermittelt hat. Ihm war nicht bewusst, welche Auswirkungen öffentliche Posts haben können.
2. Akzeptiere nicht, dass du beobachtet wirst und deine Daten gesammelt werden.
Angekommen in Marseille postet Jasmin ein Bild von sich und ihrem Freund Tobi auf Instagram und Facebook. Am nächsten Tag checkt sie ihren Facebook-Newsfeed und bekommt sofort einige Event-Einladungen in Marseille angezeigt. Als sie ihre Maps2Go-App öffnet, um den Weg zum Parc national des Calanques nachzuschauen, versperren ihr blinkende Werbebanner für Hop-on-Hop-offTouren und Ausflüge nach Cassis den Blick. Jasmin ist genervt und wundert sich: Woher
wissen die, wo ich bin? Die, meint Tobi daraufhin, wissen spätestens seit unserer Buchung, dass du hier bist und bestimmen durch Algorithmen, was du siehst. Jasmin fühlt sich beobachtet und in ihrer Freiheit eingeschränkt. Ihr Freund rät ihr, ihre digitalen Fußspuren öfter mal zu verwischen, z. B. indem sie ihren Browserverlauf löscht, sich regelmäßig aus sozialen Medien ausloggt, ihre Ortungsdienste ausschaltet und alternative Suchmaschinen nutzt.
3. Glaube nicht alles, was Du online siehst, und informiere Dich aus verschiedenen Quellen.
Tom ist der Facebook-Gruppe seiner neuen Sportmannschaft beigetreten. Dort wird gerade über den Flüchtlingszustrom diskutiert. Einige Mitglieder stehen der hohen Zahl der ankommenden Flüchtlinge kritisch und ängstlich gegenüber. Sie teilen dort einen Link auf einen Artikel, in dem berichtet wird, dass die Bundesregierung nachts Flüchtlingsmassen aus Griechenland und der Türkei über mehrere deutsche Flughäfen »einschleusen« lasse. Beim Abendessen mit seinen Eltern bringt Tom seine Empörung über das Verhalten der Bundesregierung zum Ausdruck. Diese sind schockiert darüber, wie leichtgläubig Tom mit Informationen aus dem Internet umgeht. Sie recherchieren gemeinsam und finden mehrere seriöse Informationsquellen. Diese berichten, dass die Nachricht über das »Einschleusen« der Flüchtlinge definitiv nicht wahr ist. Sie stammt von Rechtsextremisten, die Verschwörungstheorien verbreiten.
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4. Lasse nicht zu, dass jemand verletzt und gemobbt wird.
Jonas zieht mit seiner Familie von Oldenburg nach Hamburg. In der neuen Schulklasse findet er nicht auf Anhieb Anschluss, auch wenn er das immer wieder versucht. Seine Bemühungen, Freunde zu finden, bleiben erfolglos. Sein Klassenkamerad Marc gründet mit seinen Mitschülern eine WhatsApp-Gruppe, in der sie über den Neuling Jonas lästern und sich über ihn lustig machen. Eines Tages liest Jonas durch Zufall ein paar der verletzenden Kommentare über das Handy eines Mitschülers mit. Daraufhin fühlt er sich seelisch verletzt, was drastische körperliche Folgen hat. Jonas erkrankt und verliert stark an Gewicht, sodass er letztendlich in eine Klinik eingewiesen werden muss. Dieses Ereignis öffnet der Klasse die Augen. Nach ausgiebigen Gesprächen mit Medienscouts, die ein Lehrer eingeladen hat, realisiert ein Großteil der Klasse das Ausmaß ihrer verletzenden Worte. Nach Jonas’ Entlassung aus der Klinik freunden sich einige der Mitschüler mit ihm an.
5. Respektiere die Würde anderer Menschen, und bedenke, dass auch im Web Regeln gelten.
Leonie ist begeisterte Computerspielerin. Schon in der Schulzeit traf sie sich mit ihren Freunden zu LANPartys bis früh in den Morgen. Spätestens seit sie regelmäßig auf ihrem YouTube-Channel Let’s Plays zu den aktuellsten Spielen einstellt, hat sie den Respekt der Community gewonnen und wird nach weiterführenden Tipps gefragt. Daher entschließt sich Leonie, einen Games-Blog zu starten. Hier kann sie alles, was sie zum Thema beschäftigt, mit der Community teilen und sich austauschen. So fällt ihr z. B. auf, dass die Rollenbilder in Computerspielen meist stereotyp und sexistisch sind. Das schreibt sie auch in ihrem Blog. Plötzlich hagelt es Beschimpfungen. Als Leonie darauf reagiert und ihre Haltung verteidigt, wird ihr von einigen Gamern sogar Gewalt angedroht. Plötzlich hat sie Angst, reale Angst. Sie findet aber auch Unterstützung von bekannten Gamern, die zu ihr stehen und die Hater darauf aufmerksam machen, dass Beleidigungen und Gewaltandrohungen auch im Netz strafbar sind. Die Gegenrede zeigt Wirkung. So bekommt Leonie wieder das Gefühl, dass Respekt in ihrer Online-Community gilt.
6. Vertraue nicht jedem, mit dem Du online Kontakt hast.
Der 15-jährige Philip liebt es, bei Snapchat Fotos zu verschicken und mit Freunden zu chatten. Als ein fremder User ihn als Kontakt hinzufügt, schreibt er diesem: »Hey, kennen wir uns?« Kurz darauf erhält er die Antwort: »Weiß nicht, finde aber deine Snaps mega cool! :-)«. Philip freut sich über das Kompliment und kommt mit dem Unbekannten ins Gespräch. Er erfährt, dass sein Chatpartner Kai heißt, 16 Jahre alt ist und genauso ein Film-Fan wie Philip. Die beiden chatten fast täglich. Irgendwann fängt Kai jedoch an, seltsame Fragen zu stellen. Zum Beispiel will er von Philip wissen, ob er schon mal Sex hatte und was er am liebsten mag. Außerdem erzählt Kai selbst sehr persönliche Details von seinen sexuellen Erfahrungen. Philip wird das zu viel, er will Kai aber auch nicht vor den Kopf stoßen. Als Kai ihn eines Tages fragt, ob sie sich nicht per Video-Chat unterhalten wollen, zögert Philip. Dann willigt er doch ein und ist verblüfft: Vor ihm sitzt gar kein Gleichaltriger, sondern ein viel älterer Mann. Philip erkennt, dass der Mann ihn die ganze Zeit belogen hat und sein Profilbild gefakt war. Philip ist richtig sauer und zeigt den Mann bei der Polizei an.
7. Schütze Dich und andere vor drastischen Inhalten.
Als Samira von der Schule nach Hause kommt, setzt sie sich an ihren Laptop. Beim Scrollen durch ihren Facebook-Newsfeed stößt sie auf einen Online-Artikel über Kindersoldaten. In den Kommentaren zum Artikel entdeckt sie einen Link, der sie zu einem Video führt. Ohne nachzudenken klickt sie darauf. Das Video zeigt, wie Menschen brutal erschossen werden, mehrere liegen tot oder schwer verletzt auf dem Boden. Samira klappt entsetzt ihren Laptop zu. Die nächsten Tage kann sie nicht schlafen und hat keinen Appetit. Die Bilder haben sich unwiderruflich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Schließlich überwindet sie sich und erzählt ihren besten Freundinnen von ihrer Erfahrung. Zu ihrer Überraschung ist sie damit nicht allein. Gemeinsam beschließen sie, in Zukunft nicht mehr jeden Link anzuklicken.
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8. Messe Deinen Wert nicht an Likes und Posts.
Gestern hat Lisa ein neues Profilbild bei Facebook hochgeladen. Heute checkt sie gespannt die Reaktionen: nur zehn Likes und keine bestätigenden Kommentare von ihren Freunden. Das hatte sie nicht erwartet. Sofort fühlt sie sich unbeliebt und traurig. Die neuen Fotos ihrer Freundin Giulia aus Gran Canaria lassen ihre Laune dann endgültig in den Keller sinken: tolle Bikinifigur, weißer Strand und einfach das perfekte Urlaubs-Feeling. Was Lisa aber nicht weiß, ist, dass das perfekte Bikini-Foto erst nach 30 Versuchen gelungen ist, der Strand nur durch einen Fotofilter so schön aussieht und Giulia die meiste Zeit über mit ihrem Freund streitet.
9. Bewerte Dich und Deinen Körper nicht anhand von Zahlen und Statistiken.
Tim ist eher der Durchschnittstyp, träumt aber von einem durchtrainierten, athletischen Körper. Um sich seinem Ideal anzunähern, nutzt er eine neue App, um Fitness und Körper zu optimieren. Von nun an misst er fleißig alles, was die App ihm möglich macht: Kalorienverbrauch, Muskelaufbau, Blutdruck, Schlafqualität und vieles mehr. Allerdings hat die ständige Selbstanalyse auch negative Folgen, denn wann immer Tim seine täglichen Ziele nicht erreicht, fühlt er sich inkonsequent und schlecht. Dieses Gefühl bestätigt sich auch, wenn er in sozialen Netzwerken die Erfolge seiner Freunde vorgeführt bekommt. Seine Freundin kann seinen Frust nicht länger mitansehen und sagt ihm: »Nicht Zahlen sollten entscheiden, wie du dich fühlst, sondern nur Du selbst!«
10. Schalte hin und wieder ab, und gönne Dir auch mal eine Auszeit.
Mona und Anna schließen eine Wette miteinander ab, dass sie ihren Wochenendtrip nach München ohne Smartphone überstehen. Wetteinsatz: Falls eine schwach wird, muss sie noch eine Woche länger ohne Smartphone auskommen. Beiden ist nicht so wohl dabei, aber der Ehrgeiz ist geweckt. Schon bei der Hinfahrt können sie nicht auf ihr Display schauen und merken, wie alle anderen um sie herum ins Handy vertieft sind. In München angekommen hilft ihnen Google Maps diesmal nicht. In einem Café lernen sie Miriam, eine junge Frau, kennen, die die Idee eines »Offline-Wochenendes« amüsant findet. Sie bietet spontan an, ihnen ihre Lieblingsplätze zu zeigen, und verrät ihnen ihre lokalen Geheimtipps. Mona und Anna merken, dass sie ohne Smartphone ihre Umwelt viel aufmerksamer wahrnehmen. Sie verbringen ganz bewusst gemeinsame Zeit als Schwestern, ohne Ablenkung. Eine gelungene Auszeit.
Impulse zur Arbeit:
1. Benenne die Konfliktsituation zum Gebot. Beschreibe die Risiken für dich und für andere, die sich aus der geschilderten Situation ergeben.
2. Benenne und bewerte Möglichkeiten, um mit dem Konflikt umzugehen. Beachte dabei die im Text genannten Lösungsansätze und ergänze diese durch eigene Ideen.
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung: Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart, Masterstudierende unter Leitung von Prof. Dr. Petra Grimm, Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung, http://www.digitale-ethik.de , in Kooperation mit https://www.juuuport.de/
Dieses
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Unterschiede zwischen einem/einer Influencer*in und Christfluencer*in erklären. (B) virtuelle Anwendungen zum Christentum charakterisieren und abwägen. (B, D)
• das Leben von Carlo Acutis als Christfluencer darstellen und diskutieren. (C, D)
• eine Seligsprechung von einer Heiligsprechung unterscheiden. (D)
Information:
Carlo Acutis – eine kritische Würdigung (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Philosophieren und theologisieren über die Überschrift: Ist Religion real und/oder virtuell?
• Untersuchen aller DigiPoints in Zeit für Religion 3. Welche DigiPoints beinhalten explizite religiöse Inhalte? Differenzierung: Gruppen untersuchen einzelne Buchkapitel.
• Die Homepage der Pfarre (Firmpfarre) auf Grundaufgaben der Kirche untersuchen.
• Recherchieren im Internet: Was sind Influencer, Sinnfluencer und Christfluencer und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?
• Einen virtuellen Rundgang mit besonderen Suchaufgaben durch den Wiener Stephansdom machen (DigiPoint, S. 70).
Erarbeitung:
• Jesus – ein Influencer?! Vergleiche herstellen zwischen einer Influencerin bzw. einem Influencer und Jesus. (M1)
• Lesen der Beispielanwendungen (S. 70). Wahl und Recherche eines DigiPoints nach freier Wahl und im Impressum den Urheber recherchieren.
• Den DigiPoint zu Beten online (S. 70) untersuchen und darüber diskutieren.
• „Zeit für Carlo Acutis – ein Influencer Gottes“ (S. 71) lesen und den dazugehörigen DigiPoint (YouTube-Clip) ansehen.
Vertiefung/Abschluss:
• Ein fiktives Profil als Christfluencer*in entwerfen. Welche christlichen Inhalte wären für dich wichtig und welchen Content würdest du posten?
• Einen Beitrag für die Pfarrhomepage zur Firmvorbereitung verfassen.
• Durchsuchen der persönlichen Social-Media-Profile nach religiösen Elementen (Bilder, Zitate, Symbole …).
• Den TikTok-Kanal der katholischen Kirche besuchen (DigiPool Zeit für Religion 3, Kapitel 5.4).
• Ein TikTok für diesen Kanal gestalten.
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I1 Carlo Acutis – eine kritische Würdigung
„Die katholische Presse war und ist auch jetzt noch voll mit diesem Thema, mit dem ersten seliggesprochenen Millennial. Auch die ZEIT, FAZ oder die Süddeutsche berichteten. Carlo Acutis wird gefeiert – als Influencer Gottes, als Patron der digitalen Welt, als Cyber-Apostel. Der Bischof von Assisi, Monsignore Domenico Sorrentino, stellte Carlo in die Nachfolge Franz von Assisis, er beschrieb die beiden als Männer der Straßen ihrer Zeit. Klar, das ist schon eine irre Geschichte – ein seliger 15-Jähriger, aber ist der Hype wirklich gerechtfertigt?“
Es gab auch unter den Autor*innen und auch seitens einiger Gutachter*innen von „Zeit für Religion 3“ eine intensive Auseinandersetzung, ob ein „Zeit für Carlo Acutis“ gedruckt werden sollte.
Es gibt kritische Anfragen an die katholische Kirche, ob Carlo Acutis aufgrund seiner Internet-Fähigkeiten und seiner Begeisterung für den Glauben als Marketinginstrument benutzt werde, um speziell junge Menschen für den Glauben zu gewinnen.
Andere Kritiker*innen sehen in Carlos Betonung der Eucharistie und des Marienkults eine einseitige Betonung und Engführung des katholischen Glaubens. Auch die schnelle Seligsprechung von Carlo Acutis durch die katholische Kirche in der Zeit der CoronaPandemie sei vor allem aus öffentlichkeitswirksamen Gründen erfolgt.
Kritik gibt es wegen der Verehrung von Carlo Acutis einschließlich der zur Schaustellung des Leichnams. Diese sei zu einer Art von „Kult“ geworden ist, die dem Wesen des katholischen Glaubens widerspreche.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Kritikpunkte kontrovers diskutiert werden und dass viele Menschen Carlo Acutis weiterhin als ein inspirierendes Beispiel eines jungen katholischen Gläubigen sehen.
Weitere Stellungnahmen zu Carlo Acutis und zu seiner Seligsprechung:
„Carlo Acutis ist ein Seliger ganz nach dem Geschmack von Franziskus: ein Freund der Armen und Migranten; weltlichem Reichtum abgewandt, Maria und der Eucharistie zugewandt; ein Influencer Gottes, der seine Internetaffinität zur Verbreitung von Hostienwundern nutzte. Schon wird Carlo Acutis als künftiger offizieller Patron des Internets genannt. Es wäre der nächste Zwischenhalt auf der Autobahn in den Himmel.“
„… Ich sehe Carlos Seligsprechung als Hinwendung des Vatikans zur modernen Welt – als Hinwendung zum Internet und als Hinwendung zu Jugendlichen. Der Papst würdigt hier das soziale und kirchliche Engagement eines 15-Jährigen als wertvollen Beitrag zum religiösen Miteinander. Diese Wertschätzung und Wahrnehmung der jungen Generation empfinde ich als gutes Zeichen. Und eventuell kann dieses Beispiel auch uns zum Nachdenken anregen: Was kann ich in meinem Engagement tun, um gesehen zu werden? Wo bewirke ich etwas Gutes, das die Menschen bewegt und berührt? Wie kann mein Handeln meine Gemeinde weiterbringen? Gerade in diesem Sinne kann Carlo Acutis für uns alle zur Hoffnung und zum Vorbild werden.“
Quelle:
Rüb, Matthias. Ein Influencer Gottes. In: https://t1p.de/ FAZAcutis
Vienenkötter, Lioba. Mythos Carlo Acutis. Der neue Selige wird gefeiert – als Influencer Gottes, als Patron der Digitalen Welt, als Cyber-Apostel. Zurecht? In: https://t1p.de/carloacutis1
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Jesus - ein Influencer!? (M1)
Influencer*innen sind Menschen, die aufgrund ihrer Botschaft oder ihres Einflusses viele Menschen (über soziale Netzwerke) erreichen und für sie auch ein Vorbild sind. Beschreibe anhand der genannten Begriffe eine Influencerin oder einen Influencer, die bzw. der für dich wichtig ist. Vergleiche sie bzw. ihn mit Jesus!
Mein*e Influencer*in Jesus
Name
Herkunft und Familie
Besondere Qualitäten
Botschaft und Themen
Werbung
Anhänger*innen
Reichweite
Geld und Besitz
Lebensverhältnisse
Besonderheiten
KAPITEL 6: GESCHENKTE FREIHEIT
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 3:
» Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
» Kompetenzbeschreibung (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler können die Reich-Gottes-Botschaft erläutern und vom befreienden Handeln Gottes erzählen.
» Anwendungsbereich (AB):
› Reich-Gottes-Gleichnisse, Exoduserfahrungen in Geschichte und Gegenwart, Dekalog
» Unterrichtshinweise (UH):
› Gnade als Geschenk der Befreiung, Heilungserzählungen, Mirjam-Lied, Freiheit und Bindung als menschliche Grundbedürfnisse
» Kompetenzniveau 1:
› Die Schüler*innen können Exoduserfahrungen zum Ausdruck bringen.
Grundkompetenzen: Schülerinnen und Schüler können ...
» die Reich-Gottes-Botschaft erläutern und vom befreienden Handeln Gottes erzählen. (A, B)
» Eigenschaften eines Gleichnisses nennen. (A)
» ein Reich-Gottes-Gleichnis analysieren und für ihr eigenes Leben deuten. (C)
» die Reich-Gottes-Botschaft anhand von Gleichnissen erläutern. (C)
» die Bedeutung von Mirjam für das Gottes Volk Israel beschreiben und wichtige Abschnitte aus ihrem Leben benennen. (B)
» einen Überblick über verschiedene Exoduserfahrungen geben und die Bedeutung dieser Erfahrungen in ihre Lebenswelt umlegen. (A, D)
» über ihre eigenen Freiheiten und erlebten Grenzen sprechen und diese mit dem befreienden Handeln Gottes in Beziehung setzen. (C, D)
» Gnade als geschenkte Freiheit Gottes erläutern. (A)
» Gottes Freiheitswirken am Volk Gottes Israel beschreiben. (B)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz, Jesus der Christus sowie Zusage und Verantwortung und an folgendem übergreifenden Thema: Politische Bildung (7).
Der Fokus dieses Kapitels liegt auf dem Freiheitswirken Gottes. Gott schenkt Freiheit, aber verweist gleichzeitig auch darauf, dass diese mit Verantwortung verbunden ist. Bereits das Kunstbild zeigt diese besondere Beziehung zwischen Menschen und Gott und kann/soll von den Schüler*innen auf verschiedenste Weise diskutiert werden. Anschließend wird durch ein Lied und Gedicht versucht, den Begriff des Reich Gottes zu fassen. Dabei soll klar gemacht werden, dass das Reich Gottes im Hier und Jetzt beginnt und zum Mitmachen anregt. Nach der persönlichen Hinleitung zum Reich Gottes werden die Reich-Gottes-Gleichnisse als Erzählungen Jesu eingeführt. Diese Gleichnisse zeigen, wie das Reich Gottes in einer Alltagssprache vermittelt werden kann. Auch im Alten Testament gibt es diese Sehnsucht. Im Exodusereignis wird die unterdrückende Erfahrung des Volkes Israel erläutert. Mirjam wird hier als eine Prophetin und mutige Frau dargestellt, die das Volk auf dem Weg durch die Wüste begleitet und unterstützt. Exoduserfahrungen sind nicht nur auf die Bibel begrenzt, auch heute noch erfahren wir unterschiedliche Formen der Unterdrückung. Auf den nächsten Seiten werden Stationen des Exodus – heute und damals – dargestellt, die durch eine eigene Idee ergänzt werden können. Am Ende des Kapitels wird der Blick auf die Zehn Gebote gelegt. Diese sollen die Freiheit der Menschen unterstützen. Ohne Regeln gibt es kein gutes Zusammenleben. Das Kapitel endet mit den Heilungserzählungen. Die Frage nach dem, was man sich selbst von Gott wünscht, soll bedacht und beantwortet werden.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Bild beschreiben und eigene Gedanken dazu formulieren. (A, C) sich mit der Hintergrundgeschichte der Künstlerin befassen und mit ihrer Skulptur „Himmelsleiter“ in Beziehung setzen. (D)
• ihre eigene „Himmelsleiter“ gestalten und ihre Wünsche formulieren. (E)
Information:
• Hintergrundinformationen zur Künstlerin und zum Bild (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Einstiegstext und dazugehörige Fragen lesen, besprechen und eigene Fragen formulieren.
• Bildbetrachtung „Himmelsleiter“ von Magdalena Jetelova: Was sehe ich auf dem Kunstbild? Welchen Titel würde ich dem Bild geben? Welchen Zusammenhang könnte das Bild mit dem Thema Freiheit haben? Wohin könnte die Leiter führen?
• „Was ist Freiheit?“ Frage wird auf die Tafel geschrieben. Schüler*innen sagen ihre Gedanken dazu. Die Lehrperson versucht die unterschiedlichen Argumente immer wieder zusammenzufassen und auch weiterführende Fragen in die Runde zu geben: Wie fühlt sich Freiheit für dich an?
Wo erlebst du Freiheit? Wo bist du glücklich? Was macht Glück aus?
Meditatives Malen: Die Schüler*innen malen ihre eigenen Reich-Gottes-Vorstellungen in ihr Heft. Leise Hintergrundmusik kann begleiten (vielleicht „Himmel auf“ von Silbermond, S. 76).
Erarbeitung:
• Arbeiten mit dem Titel des Bildes: Begriff Himmelsleiter auf die Tafel schreiben. Die Schüler*innen überlegen sich dazu, was dies bedeuten kann.
• Arbeitsaufträge im Buch (S. 76, 77) lesen, besprechen und ausfüllen.
• „Meine eigene Himmelsleiter“: Die Schüler*innen zeichnen eine Leiter in ihr Religionsheft und schreiben an das untere Ende, was ihnen wichtig ist, was für sie ein Fundament im Leben ist. In die Zwischenräume der Treppe schreiben sie jeweils Etappen ihres eigenen Lebens und in den Himmel ihre Sehnsüchte und Wünsche.
• Meine Sehnsucht nach … Die Schüler*innen lesen die Überschrift auf S. 76 und probieren die Methode „Freewriting“ (Methodenwerkstatt, S. 77) aus.
Vertiefung/Abschluss:
• Künstlerinnenporträt: Das kurze Porträt der Künstlerin wird gemeinsam gelesen. Der historische Hintergrund wird besprochen. Mögliche Fragen: Was ist der Kommunismus? Warum lehnt sich die Künstlerin gegen diesen auf? Was könnten Wünsche der Künstlerin sein?
• Die Schüler*innen schreiben ein Stufengedicht zum Thema Freiheit. (M1)
• Bauen einer eigenen Klassenhimmelsleiter: Die Schüler*innen zeichnen auf ein Plakat eine große Treppe und überlegen sich gemeinsam (oder in Kleingruppen), wie sie die Treppen gestalten wollen. Mögliche Fragen: Was brauchen wir in der Klasse, damit die Leiter fest steht? Welche Etappenziele haben wir? Wohin wollen wir? Was sind unsere Sehnsüchte/Wünsche in der Klasse?
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I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Magdalena Jetelova (geb. 1946)
Magdalena Jetelova wurde am 4. Juni 1946 in Semily (im Norden der heutigen Tschechischen Republik) geboren. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste in Prag und danach auch in Mailand. 1971 beendete sie ihr Studium und wanderte neun Jahre später nach Deutschland aus. Dort unterrichtete sie an der Akademie der bildenden Künste in München und seit 1990 ebenso in Düsseldorf. Sie lebt heute hauptsächlich in Bergheim, ist aber mit ihrer Heimat stark verwurzelt.
Ihre Skulpturen zeigen oft Alltagsgegenstände wie Tische, Treppen, Stühle, Nahrungsmittel. Es sind meist kolossale, grob gearbeitete Skulpturen, die teilweise aber verzerrt werden. Die meisten ihrer Installationen sind in der Natur, im Freien, denn so hat sie auch mit ihrer Kunst begonnen. In den 1970er Jahren gehörte sie zu einem kleinen avantgardistischen Zirkel in Prag, der in Hinterhöfen, Privaträumen oder in der Natur Skulpturen aufstellte. So ist sie daran gewöhnt, mit Raumgrenzen zu arbeiten und sich an den Raum anzupassen. Eine besondere Bedeutung hat für sie das Licht. So hat Jetelova ein Projekt gemacht, wo sie in menschenleeren Landschaften Bündel von Lichtstrahlen erzeugte.
Die Skulptur von Magdalena Jetelova heißt „Himmelsleiter“. Es ist ein 14 Meter hoher Bronzeguss, der im Garten einer Kirche in Deutschland (Krefeld) steht. Jetelova hat diese Skulptur als Erinnerung an eine ähnliche Treppe in ihrer Heimatkirche in der Tschechischen Republik nachempfunden. Sie möchte mit ihren Figuren auch ein politisches Zeichen setzen. Jetelova wuchs mit dem Kommunismus auf, von dem sie sich aber stark abgrenzen möchte. Im Gegensatz zu der Monumentalität der Bauwerke und Kunstgegenstände im Kommunismus wollen ihre Skulpturen banale Alltagsgegenstände darstellen.
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Stufengedicht (M1)
Schreibe ein Stufengedicht zum Thema Freiheit.
Ein Stufengedicht beginnt mit einem Wort. In jeder Zeile kommt ein Wort dazu, bis es am Ende eine Stufe ergibt. Das erste Wort kann Freiheit, Treppe, Leben usw. sein.
Diese Methode kann besonders gut am Computer gemacht werden, da die Zeilen dann sehr gleichmäßig sind.
Beispiel:
Freiheit
Freiheit spüren
Freiheit spüren die
Freiheit spüren die meisten
Freiheit spüren die meisten Menschen
Freiheit spüren die meisten Menschen, wenn
Freiheit spüren die meisten Menschen, wenn sie
Freiheit spüren die meisten Menschen, wenn sie glücklich
Freiheit spüren die meisten Menschen, wenn sie glücklich sind.
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6.2 JESUS ERZÄHLT VOM REICH GOTTES
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• ein Bildwort verstehen und die Bedeutung von diesem beschreiben. (A, B) erklären, was ein Gleichnis ist. (A)
• beschreiben, welche Inhalte das Gleichnis vom Senfkorn hat und die Bedeutung für ihr Leben erläutern. (A, C)
• die Relevanz des Senfkorngleichnisses auf ihr eigenes Leben umdeuten. (C)
Informationen:
Hintergrundinformationen zum Gleichnis (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Das Bildwort „Kamel durch ein Nadelöhr“ (S. 78) wird gelesen und besprochen. Ideen werden in das Buch geschrieben. Lösungsbeispiel: „Ein Kamel kann nicht durch ein Nadelöhr gehen, deshalb sollte eher eine einfachere Lösung gesucht werden.“
• Murmelphase: Die Schüler*innen besprechen zu zweit, welche Geschichten sie kennen, in denen Jesus vom Reich Gottes berichtet. Anschließend werden die Ergebnisse ausgetauscht.
• Was ist überhaupt ein Gleichnis? Ein Tafelbild wird erstellt. Schüler*innen übertragen dieses Tafelbild in ihr Heft. Fragen werden an die Schüler*innen gestellt, z. B.: Welche Gleichnisserzählungen kennt ihr? Wann habt ihr schon einmal ein Gleichnis gehört? Gibt es Erzählungen, die wie ein Gleichnis aufgebaut sind?
Erarbeitung:
• Das Gleichnis vom Senfkorn (S. 78) wird (laut oder leise) gelesen. Anschließend wird gefragt, was die Schüler*innen verstanden haben. Was ist der Inhalt dieser Erzählung? Warum gibt es diese Erzählung? Was will das Gleichnis uns sagen?
• Lesen der Geschichte (S. 79) und Arbeitsauftrag 2 erledigen.
• Die Geschichte „Ein ReichGottes-Gleichnis ist wie …“ (S. 79) wird in der Klasse (laut oder leise) gelesen. Was ist der Unterschied zwischen der modernen Deutung und der Deutung des Senfkorngleichnisses? Die Ergebnisse werden in einer Tabelle gesammelt. Als Überschriften der Tabelle kann in einer Spalte „Das Senfkorngleichnis (Mt 13,31–32)“ und in der anderen „Leas Beschreibung“ stehen.
Vertiefung/Abschluss:
• Weitere Gleichnisbeispiele (Profiaufgabe, S. 79) in der Bibel suchen.
• Die Schüler*innen versuchen das Gleichnis zu analysieren. (M1)
• Gleichnisse sind wie ein Schlüsselloch. Was könnte dieser Satz bedeuten? Die Schüler*innen nähern sich diesem Bild anhand der Zeichnung an, versuchen das Bild zu deuten und mit der Erklärung zu verbinden. (M2)
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Das Gleichnis (griechisch: Parabole) ist eine Erzählung, die eine sogenannte „Doppelbödigkeit“ aufweist, das bedeutet, dass das Beschriebene im Gleichnis auf etwas in der Welt verweist. So werden religiöse Inhalte durch Alltagsbeschreibungen den Menschen nähergebracht. Ein Gleichnis „handelt vom Irdischen, das wir kennen, und weist auf das Göttliche, das wir nicht kennen. Gleichnisse reden von Gott mit Bildern der Welt.“ (Zimmermann 2007, 10)
Dabei werden unterschiedliche Bilder und Metaphern verwendet, die diese Hinweise geben sollen. Im Neuen Testament werden Gleichnisse von Jesus erzählt. Unterschieden werden „Gleichnisse im engeren Sinn“ (besprechende Gleichnisse) und die „Parabel“ (erzählendes Gleichnis). Ein besprechendes Gleichnis wird im Präsens verfasst und beschreibt eine Schilderung eines alltäglichen Vorgangs oder Naturvorgangs. Ein Beispiel ist hier das Wachstumsgleichnis in Mt 13. Im Gegensatz dazu sind erzählende Gleichnisse eine weitgehend realistisch wirkende, aber frei erfundene Erzählung, in der unterschiedliche Handlungsträger*innen eine Rolle spielen. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11–32).
Mit den Gleichnissen werden vorwiegend Erklärungen für das Reich Gottes gegeben. Das ist jedoch oft sehr schwer zu fassen, da auch das Reich Gottes selbst schon ein bildlicher Ausdruck ist.
Das Gleichnis vom Senfkorn ist eine Mischform zwischen erzählendem und besprechendem Gleichnis. Es stellt einen alltäglichen, wiederholenden Vorgang dar, wird aber im erzählenden Duktus verfasst. Dies lässt sich vor allem im Griechischen zeigen, da hier die Zeit des Aorists verwendet wird, die eine Erzählzeit darstellt.
Bei dem Gleichnis vom Senfkorn handelt es sich um ein Reich-Gottes-Gleichnis, welches ein alltägliches Ereignis als Veranschaulichung für das Reich Gottes beinhaltet. Es ist in den synoptischen Evangelien wie folgt zu finden: Mk 4,30–32; Lk 13,18–19 und Mt 13,31–32. In dieser Unterrichtsstunde wird das Gleichnis nach Markus verwendet.
Es handelt vom sicheren Kommen von Gottes Reich, das schon gegenwärtig da ist. Es besteht aus einer Einleitung (V. 30), die eine doppelte Frage enthält. Dann geht es um das Verstehen des Reich Gottes. Um dies zu verstehen, wird das Bild des Senfkorns gebraucht, das aus dem ländlich-bäuerlichen Bereich zur Zeit Jesu herangezogen wird. Denn zu dieser Zeit ist die Senfkornpflanze ein bekanntes Gewächs (schwarzer Senf), das sehr groß werden kann und so mit seinen Blättern und reifen Körnern die Vögel besonders anzieht. Auch wenn der Senfsamen sehr klein ist, kann er sehr leicht aufgehen, wenn er einmal gesät wurde. Diese Beschreibung ist für den bildlichen Vergleich auf das Reich Gottes sehr bedeutend. So steht der Same, der aufgeht, Zweige treibt und größer wird, für die ankommende Gottesherrschaft. Die Phasen des Senfkorns können auf das Reich Gottes übertragen werden: Wachstum, Unterschied zwischen kleinstem Samen und größtem Gewächs, und am Schluss ist die Pflanze sogar so groß, dass sie Wohnraum für Vögel bietet.
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I1 Gleichnis
Analyse eines Gleichnisses (M1)
Analysiere das Gleichnis des Senfkorns. Beim Analysieren musst du dir das Gleichnis genau durchlesen. Die Tabelle hilft dir dabei:
Ort Wo spielt das Gleichnis?
Person/en Welche Person/Personen kommen vor?
Ausgangspunkt Was versucht das Gleichnis zu erklären?
Auflösung Welches Bild wird für das Reich Gottes verwendet?
Gliederung Welche Schritte hat die Handlung?
Abschluss Wie endet das Gleichnis?
LÖSUNG:
Ort
Wo spielt das Gleichnis? Am Feld
Person/en Welche Person/Personen kommen vor? Mann
Ausgangspunkt Was versucht das Gleichnis zu erklären? Wie das Himmelreich ist.
Auflösung
Gliederung
Welches Bild wird für das Reich Gottes verwendet? Eine Pflanze, die wächst: Vom kleinsten Samenkorn zum großen Baum, der Lebensraum für Tiere ist.
Welche Schritte hat die Handlung? Zuerst gibt es nur ein Senfkorn, dann wächst es und schlussendlich ist es ein riesiger Baum.
Abschluss Wie endet das Gleichnis? Mit dem Entstehen etwas Großem und Besonderem aus etwas sehr Kleinem.
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Ein Blick durch das Schlüsselloch (M2)
Man kann Gleichnisse mit dem Blick durch das Schlüsselloch vergleichen. Das, was man direkt durch das Schlüsselloch sieht, ist das Reich Gottes, das bereits im
Hier und Jetzt sichtbar ist. Was aber davor und danach kommt, ist nicht sichtbar. Auch so kann man die ReichGottes-Gleichnisse entschlüsseln:
Fragen dazu:
Was ist vom Gleichnis bereits im Hier und Jetzt sichtbar?
Was ist vom Gleichnis nicht sichtbar?
Quelle: Connie Blühwald
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Begriff „Exodus“ beschreiben. (A) über die Exoduserfahrung des Volkes Israel erzählen und Wichtiges über die Gefangenschaft in Ägypten berichten. (A, B)
• wichtige Informationen über Mirjam wiedergeben. (A)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Exodus (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Was bedeutet Exodus? Begriff wird auf die Tafel geschrieben. Wo findet man einen ähnlichen Begriff in unserem Leben heute? Die Lehrperson weist auf das Notausgang-Schild (Exit) hin.
• Das Exodusereignis wird wiederholt. Das kann über den Film „Mose -Zeichentrickfilm (Bible in Anikation deutsch)“ passieren. (M1)
• Gemeinsames Singen des Liedes „When Israel was in Egypt’s Land“. (M2)
Bildbetrachtung der Hieroglyphe (S. 80): Was können die Schüler*innen auf diesem Bild erkennen? Sie beschreiben das Bild und vergleichen es mit dem Wissen, das sie aus dem Geschichtsunterricht haben.
• Anhören des Mirjamlieds (DigiPoint, S. 81): Was ist der Inhalt des Lieds? Die Schüler*innen sollen anschließend eine kleine Zeichnung darüber in ihr Heft malen.
Erarbeitung:
• Die Schüler*innen vergleichen die Hieroglyphe mit der Bibelstelle (S. 80). Welche Gemeinsamkeiten entdecken sie?
• Beispiele für Gemeinsamkeiten: Arbeiten von Menschen, Ägypten, Lehmklotzen, Arbeit auf den Feldern, Sklavenarbeit … Unterschiede: Pharao wird beschrieben, Hebammen, Tötung von Menschen usw.
• Gemeinsames Lesen des Textes über Mirjam (S. 81). Anschließend gestalten die Schüler*innen eine Mindmap über Mirjam in ihrem Heft. Welche Informationen möchten sie sich über Mirjam merken?
• Steckbrief über Mirjam ausfüllen und mit denen der Mitschüler*innen vergleichen. (M3)
Vertiefung/Abschluss:
• Einen Tagebucheintrag von Mirjam verfassen. Gedankenaustausch: Warum ist Mirjam eine Prophetin? Welche Prophet*innen gibt es heute?
• Die Exodusgeschichte mit Legofiguren nachspielen und diese in einem StoppMotion-Film festhalten.
• Einen Comic zur Exoduserzählung gestalten (dazu gibt es unterschiedliche Formen im Internet).
Das kann z. B. über folgende Seiten gemacht werden:
Make beliefs Comix (https:// makebeliefscomix.com/)
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Das Wort Exodus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Auszug“. Es ist das zweite Buch der Bibel im Alten Testament. Das Buch Exodus wurde von verchiedenen Personen verfasst. Dies lässt sich daran festmachen, dass sowohl die Sprache als auch die Theologie in diesem Buch uneinheitlich ist. Unterschiedliche Entstehungsgeschichten schreiben dem Text eine Entstehungszeit ca. im 9./8. Jh. v. Chr. zu.
Die Überschrift Exodus bezieht sich auf den Inhalt des Buches: Die Erzählung Mose, den Auszug aus der Sklaverei aus Ägypten, die Wüstenwanderung des Volkes Israel und den Aufenthalt am Gottesberg mit Gesetzesgabe und Heiligtumsbau. Dieser Weg ist für das Volk von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Immer wieder entfremdet sich das Volk und findet aber wieder zu Gott zurück.
Im ersten Teil des Buches wird die Abfolge des Generationenwechsels bestimmt und die Unterdrückungssituation des Pharos beschrieben. In Ex 2,23 stirbt der König von Ägypten, daher wird die Rückkehr nach Ägypten möglich und später auch der Auszug.
Der Bibeltext, der ausgewählt wurde, befindet sich in der Vorgeschichte des Exodus, welche die Ausgangslage für das Volk Israel beschreibt: In Ex 2,23 stirbt der König von Ägypten, dies ermöglicht die Rückkehr Moses, was die Voraussetzung für den Auszug schafft (Ex 4,19). Das Volk wird versklavt und hilft wahrscheinlich auch bei dem Bau wichtiger ägyptischer Gebäude. In dieser unterdrückenden Situation wird ein Kind namens Moses geboren. Der Pharao möchte alle männlichen, israelitischen Erstgeborenen umbringen lassen, um so das Aussterben des Volkes zu gewährleisten. In einer Familie wird Moses in ein Weidekörbchen in den Nil gelegt und von einer dem Pharao zugehörigen Frau gefunden. Er wird in herrschaftlichen V erhältnissen erzogen.
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QR-Code Mose-Zeichentrickfilm (M1)
QR-Code: Mose-Zeichentrickfilm (Bible in Anikation deutsch)
Link: https://www.youtube.com/watch?v=1x-MTVXsnew
Die Exoduserzählung berichtet vom Volk Israel, von seinen persönlichen Erlebnissen, Ängsten und Hoffnungen, Herausforderungen und Zielen. Versuche die Gefühle aufzuschreiben, welche das Volk Israel beim Exodus erlebte.
Unterdrückung
Ex 1; 2,23–25
Befreiung
Ex 13,17–22
Hoffnung
Ex 7,1–7
Flucht
Ex 14
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EXODUSEREIGNIS
Fülle ins Arbeitsblatt Lösungswörter ein.
Das Volk Israel lebte in Ägypten in bitterer ______________.
Trotzdem vermehrte sich das Volk. Der Pharao hatte Angst, dass das Volk zu __________ wurde. Deshalb gab er den Befehl, alle hebräischen ____________ zu töten.
Eine Frau wollte ihr Baby retten, baute einen Korb aus __________ und setzte ihr Kind auf dem _________ aus. Die ___________ des Pharaos fand das Kind, behielt es und gab ihm den Namen ___________.
Als Moses älter war, sah er, wie ein Ägypter einen hebräischen ___________ schlug. Er ___________ den Ägypter und musste fliehen.
In Midian lernte er ____________ kennen und heiratete sie. An einem brennenden _______________ erhielt Moses von Gott den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten zu ___________.
Moses und sein ___________ Aaron gingen zum Pharao. Doch dessen Herz war aus _________. Er ließ die Hebräer noch härter ___________. Da schickte Gott zehn Plagen über Ägypten. Er verpestete das ___________, schickte __________ und ____________, verseuchte das Vieh. ___________ vernichtete alle Pflanzen. Dann schickte er Heuschrecken, die alles kahl ____________. Alles nutzte nichts, der Pharao blieb hart. Da bestrafte Gott __________ zum letzten Mal. Er ließ alle ägyptischen ________________ töten, auch den ___________ des Pharaos. Endlich durfte das Volk ziehen. Doch bald überlegte der Pharao es sich anders und befahl, die ________________ Sklaven zurückzuholen.
Am Meer schien der israelitische Auszug ein Ende zu haben. Doch Gott ließ Moses das ___________ teilen, die Israeliten zogen hindurch, doch die Verfolger ________________.
In der Wüste versorgte Gott das Volk mit ___________ und _________. Am Berg __________ erhielt Moses von Gott die Zehn ___________. Inzwischen hatten sich die Israeliten ein goldenes ___________ gebaut, das sie wie einen ___________ verehrten. Moses war zornig und zerschlug die _____________________. Erneut kletterte er auf den Berg, um noch einmal die Gebote für das __________ zu erhalten. Gott strafte das ungläubige Volk und ließ es __________ Jahre durch die Wüste ziehen.
Als sie den Jordan erreicht hatten, ließ Gott Moses das ____________ Land sehen. Dann starb Moses im Alter von ______ Jahren. Sein Nachfolger wurde ____________, der das Volk ins gelobte ____________ führte.
Lösungswörter: 120 – Ägypten – arbeiten – Bruder – Dornbusch – Erstgeborenen – ertranken – fraßen – Frösche – führen – führte – Gebote – gelobte – Gesetzestafeln – Gott – Hagel – israelitischen – Josua – Kalb – Knaben –Unterdrückung – Land – mächtig – Manna – Meer – Moses – Mücken – Nil – Schilf – Sinai – Sklaven – Sohn – Stein – Tochter – tötete – vierzig – Volk – Wachteln – Wasser – Zippora
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QR-Code Lied „When Israel was in Egypt’s Land“ (M2)
QR-Code: Lied „When Israel was in Egypt’s Land“
Link: https://www.youtube.com/watch?v=69TS-rzREXw
Steckbrief: Mirjam (M3)
Name:
Geschwister:
Geburtsort:
Sterbeort:
Beruf(ung):
Hobbies:
Ein Zitat aus der Bibel:
Zeichne hier ein Bild von Mirjam.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Begriff Heimat für sich deuten und erklären. (A) über verschiedene Fluchterfahrungen sprechen. (A, D)
• sich in die Situation der Israelit*innen versetzen und ihr Aufbrechen verstehen. (A)
Einstieg/Aktivierung:
• Sammeln von Begriffen zum Thema „Heimat“ und/oder „Flucht“ (an der Tafel/online, z. B. mentimeter.com/im Heft).
Anhand der Bilder (S. 82, 83) über Exoduserfahrungen von Menschen sprechen.
• Ich packe meinen Koffer: Stell dir vor, du musst dein Zuhause verlassen und hast nur wenige Minuten Zeit, dich auf die Flucht vorzubereiten. Du kannst fünf Dinge mitnehmen. Was nimmst du mit? (M1)
Erarbeitung:
• In der Zeitung/im Internet nach einer ähnlichen Exoduserfahrung suchen und den Arbeitsauftrag 3 (S. 82) erfüllen. Die Ergebnisse werden in der Klasse vorgestellt und besprochen.
• Die Schüler*innen erkundigen sich über ein Projekt der Caritas und gestalten ihren eigenen Key of Hope. (M2)
• Das Video ansehen und besprechen. Hier erzählen junge Migrant*innen von ihrer Flucht, ihren Problemen usw.
https://www.youtube.com/ watch?v=RDdA37Z-YAI
Vertiefung/Abschluss:
• Eine Ausstellung in der Klasse über die „Schlüsselkunstwerke“ (Key of Hope).
• Tipp: Ein neues Land von Shaun Tan. Eine Graphic Novel nur mit Bildern, die das Fremdsein in einem neuen Land zum Ausdruck bringt.
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Ich
packe meinen Koffer (M1)
1) Was würdest du mitnehmen? Schreibe fünf Dinge in deinen Koffer.
2) Ordne anschließend die Dinge nach der Wichtigkeit.
3) Was ist dein wichtigster Gegenstand?
Warum ist es dein wichtigster Gegenstand?
of Hope (M2)
In diesen Videos erzählen geflüchtete Menschen aus Syrien ihre Geschichten. Es ist ein Projekt der Caritas, das Menschen zu Wort kommen lässt, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen. Der Titel des Projekts ist „Keys of Hope“. http://www.keys-of-hope.org/browser.html#amal
Schau dir verschiedene der Geschichten an und beantworte dazu die folgenden Fragen:
Warum sind die Menschen geflohen?
• Was waren die Probleme in ihrem Heimatland?
Welche Erinnerungen verbinden sie mit ihrer Heimat?
• Wie beschreiben sie ihre Flucht? Welche sind ihre Hoffnungen?
Das Bild der Schlüssel steht für Menschen, für die Erinnerung an ihrer Heimat, für Probleme, Ängsten und Hoffnungen. Male deinen Haustürschlüssel in dein Heft und schreibe dazu, was sind deine Erinnerungen, die du mit deinem Zuhause verbindest.
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Keys
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• über die Wichtigkeit von Regeln in ihrem Alltag sprechen. (B) Gründe nennen, warum Regeln für ein gutes Zusammenleben wichtig sind. (B)
• die Wichtigkeit von Regeln in ihren Lebensalltag umsetzen. (C, D)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu Regeln in unserem Land (I1)
• Regeln und Gebote (I2)
Einstieg/Aktivierung:
• Spielregeln werden von der Lehrperson vorgelesen –Schüler*innen erraten, um welches Spiel es sich dabei handelt.
„Warum brauchen wir Regeln?“ Diskussion zu dieser Fragestellung und den weiteren im Buch vorgeschlagenen (S. 84).
• „Spiel ohne Regeln“ (siehe Eröffnungsseite dieses Buches) spielen und reflektieren.
Erarbeitung:
• Die Regeln (S. 84) lesen und in den Zeilen darunter Beispiele anführen.
• Die Fragen (S. 84) in der Klasse diskutieren.
• Die Zehn Gebote (S. 85) lesen und nach der persönlichen Wichtigkeit (siehe Arbeitsauftrag 1) ordnen.
• Die Geschichte über Regeln lesen und Arbeitsaufträge bearbeiten. (M1)
• Übersetzen der Zehn Gebote in die eigene Sprache (S. 85), z. B. in die Muttersprache, in einen Dialekt, in eine Lieblingssprache usw.
• Scharade der Gebote: Die Schüler*innen stellen sich paarweise gegenüber auf. Dann versucht die Person A eines der Zehn Gebote pantomimisch darzustellen und die Person B versucht es zu erraten. Anschließend werden die Rollen getauscht.
Vertiefung/Abschluss:
• Die Schüler*innen schreiben die Zehn Gebote in ihr Heft und gestalten zu jedem Gebot ein Bild (Arbeitsauftrag 3, S. 85).
Variante: Die Zehn Gebote mit Playmobil-Figuren nachstellen.
• Wichtige Regeln für das eigene Leben ins Heft schreiben und gestalten. Brettspiel zu den Zehn Geboten: https://t1p.de/Spiel10Gebote
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Unter dem Begriff „Regel“ kann eine aus einer bestimmten Regelmäßigkeit abgeleitete – aus Erfahrungen und Erkenntnissen gewonnene, – in Übereinkunft festgelegte und für einen bestimmten Bereich als verbindlich geltende Richtline verstanden werden. Sie ist nicht rechtsverbindlich, das unterscheidet sie von einem Gesetz.
Dekalog (griechisch: Zehn Worte) ist eine Reihe von Verboten und Geboten, die in Ex 20 und in Dtn 5 überliefert worden sind. In Ex 20 erscheint der Dekalog als erstes Gotteswort, das unmittelbar aus dem Mund Gottes kommt und Mose als Mittler zwischen Gott und Welt sieht. In Dtn 5 erscheint es in der Abschiedsrede des Moses jenseits des Jordans im Lande Moab. Moses erinnert an dieser Stelle an das Freiheitsgeschenk Gottes am Sinai.
Die Zehn Gebote bestehen aus Verboten und Geboten, die in längeren Erläuterungen, Motivationen und Begründungen eingebettet sind. Der erste Teil der Zehn Gebote ist wichtig für die Gottesrede, da dieser genau beschreibt, dass Gott diese Gebote an das Volk
gerichtet hat. Die im Dekalog gebrauchten Formen stammen nicht aus dem Rechtsleben. Der Dekalog enthält weder Rechtssätze noch Tat-Folge-Bestimmungen. Er gehört deshalb nicht zum Recht, sondern zum Ethos und zur Gesittung.
Die Bezeichnung als „Zehnwort“ und die Darstellung der Gebote auf zwei Tafeln stammen aus Dtn 4,13; Dtn 5,22; Dtn 9,7–10,5. So sind die 10er-Zahl und auch die Tafeln selbst ein Symbol für Ordnung, für Gottesordnung.
Warum brauchen wir überhaupt die Zehn Gebote?
» Die Zehn Gebote sollen in einem Idealzustand Folgendes schaffen:
» Sie sind eine Anleitung zu einem gelingenden Leben.
» Sie können Freiraum für mich und für andere schaffen. Denn wenn ich meine eigenen Grenzen kenne und die der anderen, hat jeder genug Freiraum, um das eigene Leben zu gestalten.
» Sie drücken die Fürsorge und Zärtlichkeit Gottes für uns aus.
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Regeln – ja oder nein? (M1)
„Schon wieder ein Tag vorbei und immer die gleiche Aufregung“, denkt sich Toni und klappt das Schulheft zu. Alle Hausaufgaben und das Sportprogramm sind für heute erledigt, der Müll ist entsorgt und die Kaninchen gefüttert sind. Endlich Zeit zum Chillen. Dann kommt
ihre Mutter herein und sagt: „Toni, du hast schon wieder deine Wäsche nicht in Waschmaschine geräumt. Mach das aber sofort!“ „Diese Hausarbeiten und Familienregeln sind wirklich nervig“, grübelt Toni. All diese Regeln sind doch völlig überflüssig, oder?
Arbeitsauftrag:
1. Lies den Anfang der Geschichte und entscheide für dich, wie die Geschichte weitergehen könnte. Warum wählst du so?
2. Toni kann sich für Regeln oder gegen Regeln entscheiden. Wähle aus und schreibe die Geschichte zu Ende. Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Entscheidung, ob Toni den Regeln folgt oder sich dagegen auflehnt? Besprich deine Geschichte mit deinem Nachbarn/deiner Nachbarin. Überlegt euch, was Regeln im Alltag überhaupt bewirken?
Sucht ein Bild/Symbol in der Sprache, das für euch für Regeln steht.
Hier ein Beispiel:
Regeln sind wie … Leitplanken: Sie können uns davor bewahren, von der Straße abzukommen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Wegweiser: Sie zeigen uns den Weg zu einem gelingenden Leben. Diese Wegweiser können unterschiedlich sein, sollen aber zu einem gemeinsamen Ziel (im Glauben) führen.
für Regeln
„Ich entscheide mich …“
gegen Regeln
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die für sie wichtigen Themen in ihrem Leben benennen. (A) darüber sprechen, was ihnen wichtig/unwichtig ist und welche Bedürfnisse und innigsten Sehnsüchte sie haben. (B)
• unterschiedliche Dinge für sich als lebensnotwendig oder nicht bewerten. (C)
• die Frage nach dem eigenen Heil beantworten und sagen, was sie „heil“ macht. (A)
• erklären, was Heilungserzählungen sind. (A)
Informationen:
• Heilungserzählungen
Einstieg/Aktivierung:
• Ideen und Meinungen zu Bildern zu „Bindungen und Abhängigkeiten“ (Arbeitsaufträge, S. 86) einholen und besprechen.
• Schüler*innen beschriften rote Papierherzen (vorbereitet in die Stunde mitbringen) mit dem, was ihnen wichtig ist. Herze besprechen, in das Heft kleben und gestalten. „Heil sein“. Schüler*innen suchen eine Beschreibung für diesen Begriff. Wo/Wie können wir heil sein? Was ist „unheil“ sein?
• Gott möchte, dass wir heil sind. Was brauchen wir dazu? Die Frage wird auf die Tafel geschrieben und mit den Schüler*innen diskutiert.
Erarbeitung:
• Die Heilungserzählung (S. 87) lesen und anschließend die Fragen beantworten. Die Fragen und Antworten werden in der Klasse besprochen.
• In der Bibel weitere Heilungserzählungen suchen, lesen und miteinander vergleichen. Beispiele: Mk 1,21–28, Mk 1,40–45, Mk 2,1–12, Mk 3,1–6
Vertiefung/Abschluss:
• Diskussion (S. 84) zum Zitat „Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen anfängt!“ Die Ergebnisse auf Blättern sammeln und ein Plakat gestalten.
• „Meine Lebenslinie“ (M1): Die Schüler*innen denken über ihr Leben nach und was sie unbedingt erreichen möchten.
• Gebet sprechen und einen Satz anstreichen, den Schüler*innen für sich mitnehmen wollen. Link zum Gebet von Alkuin: https://t1p.de/BettlerJericho
• Einen kurzen Text zum Thema „Was heilt mich?“ in das Religionsheft schreiben. Anschließend werden die Texte vorgelesen.
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I1 Heilungserzählungen
Heilserzählung und Heilserwartungen sind eng mit dem Reich Gottes verbunden. Sie zeigen das göttliche Handeln für die Menschen (auch durch Jesus selbst). Die Heilungserzählungen befinden sich im Neuen Testament. Hier wird Jesus selbst als der Heiler beschrieben. Somit sind diese Erzählungen eng mit den Wundererzählungen des Neuen Testaments verbunden. „Die Einzigartigkeit der Wunder des historischen Jesus liegt darin, dass gegenwärtig geschehenden Heilungen und Exorzismen eine eschatologische Bedeutung zugesprochen werden. In ihnen beginnt eine neue Welt.“ (Theißen/Merz, 279)
In der Forschung unterscheidet man hier zwischen Dämonenaustreibung, die als eine Krankheit und eine Besessenheit galt, und einer Heilung in Form einer Therapie. In der Heilung durch die Therapie gilt die Krankheit als Schwäche. Der Aufbau der Heilungserzählungen ist folgend: In der Einleitung treten der Wundertäter, eine Menge und der oder die Kranke/n bzw. Besessene/n auf. Die Krankheit wird charakterisiert. In der zentralen Mitte der Erzählung kommt es zur Heilung bzw. Austreibung. Am Schluss reagieren der/die Geheilte und die Menge auf das Wunder.
Heilungserzählungen beschreiben somit einen Mangel, eine Überwindung durch eine göttliche Macht, die vor allem Jesus zugeschrieben wird. Die Heilung selbst ist eng mit dem Glauben verbunden. Durch den Glauben können Menschen gerettet werden (Mk 5,34), so gilt er selbst als Voraussetzung für die Genesung. Die Heilung kann aber auch als Vergebungsakt verstanden werden.
In Mk 10, 46–52 wird eine Heilungserzählung beschrieben. Jesus bleibt hier mitten in der Menschenmenge stehen und nimmt sich Zeit für einen Mann namens Bartholomäus. Die Frage in der Mitte ist zentral: „Was willst du, dass ich dir tue?“ So möchte Jesus den Mann selbst ansprechen, wie er das Heilsein versteht. Das ist also auch ein Bild für den Weg der Heilung: Was nicht ausgesprochen wird, wird nur schwer heilen. Dieser blinde Mann möchte wieder sehen können. Und dieses neue Sehen steht für einen wahren Neubeginn. Auch das Blindsein kann für den Moment stehen, wo Menschen in ihrem Leben für die wesentlichen Dinge blind sind. Wenn so dem Mann die Augen geöffnet werden, kann dies auch in einem übertragenen Sinn für eine Hinwendung zum Guten stehen. Die Entscheidung, sich der Liebe hinzuwenden, stellt eine Wende in seinem Leben dar. Der Glaube hat ihn gerettet: Er hat sich nicht nur ein paar Schritte zu ihm hingewendet, sondern hat sich ganz ihm zugewendet und ist ihm nachgefolgt.
Quellen: https://t1p.de/youcat https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/46881/ Theißen, Gerd/Merz, Annette: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht 2011, 279.
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Meine Lebenslinie (M1)
Hast du schon einmal bewusst darüber nachgedacht, was dir im Leben wirklich wichtig ist und wie du leben möchtest? Dieser Fragebogen kann dir dabei helfen, diese Fragen zu beantworten. Wenn du die einzelnen Antworten verbindest, wird deine eigene Herz- oder Lebenslinie entstehen.
Meine Familie
Gute Noten haben
Gesund leben
Höflich sein
Viele Freunde haben
Über den Tellerrand hinausschauen
Lernen
Gut aussehen
Beliebt sein
An Gott glauben
Eine beste Freundin/einen besten Freund haben
Anderen helfen und für sie da sein
Ein Haustier haben
Sport machen
Virtuell aktiv sein
Gut essen
Zeit für mich selbst haben
Arbeitsauftrag:
1. Trage in den Fragebogen ein, ob dir das Genannte „unwichtig“, „teilweise wichtig“ oder „sehr wichtig“ ist.
2. Ergänze die leeren Kästchen mit eigenen Ideen.
3. Streiche die drei wichtigsten Dinge für dich an.
Diskussion:
Vergleiche deine Liste in der Klasse und diskutiere danach die folgenden Fragen: Welche Dinge brauchst du in deinem Leben nicht?
Was ist deinen Mitschülerinnen und Mitschülern besonders wichtig?
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OSTERSPECIAL – DEM LEID BEGEGNEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• Auskunft über Hintergrund und Geschichte des Kreuzwegs geben. (B) Aussagen einzelner Kreuzwegstationen mit ihrem Leben in Verbindung bringen und interpretieren. (B, D)
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zu den Bildern (I1)
• Hintergrundinformationen zur Geschichte des Kreuzwegs (I2)
Einstieg/Aktivierung:
• Bilder (S. 89) betrachten und besprechen: Was siehst du? Womit bringst du die Bilder in Verbindung? … Hintergrundinformationen zur Entstehung/Geschichte des Kreuzwegs geben.
• Kreuzwegstationen (M1) in der Klasse auflegen. Die Schüler*innen gehen in der Klasse herum und wählen eine Station aus, die sie im Moment ganz besonders anspricht. Sie begründen ihre Wahl.
Einen Kreuzweg mit den Schüler*innen real gehen und die einzelnen Stationen besprechen.
Erarbeitung:
• Texte (S. 89) lesen und besprechen.
• Die einzelnen Kreuzwegstationen als Standbilder darstellen: Schüler*innen werden in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine/mehrere Station/en (+ Beschreibung) zugeordnet. Die Gruppe kreiert dazu ein Standbild oder mehrere Standbilder. Die Schüler*innen wählen (siehe Erarbeitung/Aktivierung) eine Kreuzwegstation aus. Sie holen sich zu dieser Station Informationen ein (bibl. Bezug, Auslegung, Darstellungen …).
Vertiefung/Abschluss:
• Heftarbeit: Die Bilder (S. 89) ausschneiden, in das Heft kleben. Weitere Kreuzwegstationen dazu zeichnen/ schreiben.
Mit den Bildern (S. 89) unterschiedliche Geschenkskarten gestalten und sie anlassbezogen verschenken. Z. B.: „Veronika reicht Jesus das Schweißtuch“ – diese Karte einem Menschen schenken, der gerade Hilfe braucht …
• Präsentation der Standbilder: Die Schüler*innengruppen präsentieren ihre Standbilder. Während das Standbild dargestellt wird, wird der entsprechende Text gelesen.
• Ausgewählte Teile der Arbeiten in eine Kreuzwegandacht einfließen lassen (siehe Gottesdienstbausteine).
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Dem Leid begegnen (I1)
Der Kreuzweg von St. Ruprecht an der Raab zur Kalvarienbergkirche in Breitegg (Steiermark) umfasst 15 Emailtafeln im Format 50 x 70 cm. Sie entstanden 1972 in der Goldund Silberschmiede der Benediktinerabtei Seckau nach Entwürfen und unter der künstlerischen Leitung von Bruder Bernward Schmid OSB.
Br. Bernward (Peter Paul) Schmid OSB war ein österreichischer Goldschmid und Emailkünstler. Br. Bernward wurde am 14. Juni 1920 in Riefensberg im Bregenzerwald (Vlbg.) geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er in die Brüder-Oblaten-Schule in Seckau ein, die in ihm den Wunsch reifen ließ, Mönch zu werden. Am 18. Juli 1939 legte er in einer sehr schwierigen Zeit seine Ordensgelübde ab. Nach der Aufhebung des Klosters durch das Nazi-Regime gelangte er wenig später in die rheinische Abtei Maria Laach. Br. Notker Becker, ein später Vertreter der „Beuroner Kunst“, entdeckte sein handwerkliches Geschick und gab ihm eine erste künstlerische Ausbildung. Nach Seckau zurückgekehrt, studierte er an der Höheren Technischen Lehranstalt in Graz (Ortweinschule) und legte 1951 die Meisterprüfung als Gold- und Silberschmied ab. Mehr als vier Jahrzehnte lang leitete er die von ihm begründete klostereigene Gold- und Silberschmiedewerkstätte, die sich bald eines überegionalen Rufs erfreute und nicht zuletzt durch ihre Emailarbeiten berühmt wurde. Das künstlerische Werk Br. Bernwards und seiner Mitarbeiter umfasst weit über 1.000 Objekte, vor allem Geräte für den liturgischen Gebrauch, aber auch Schmuck aller Art. Unter seiner Führung durften 29 Lehrlinge ihr Handwerk erlernen.
(Auszug aus der Parte: http://www.abteigymnasium-seckau.at/~download/bernward.pdf)
Bild 1–3. Station: Jesus fällt unter dem Kreuz https://t1p.de/Bernward1
Bild 2–6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
https://t1p.de/Bernward6
Bild 3–4. Station: Jesus wird ins Grab gelegt, um vom Tod am dritten Tag aufzuerstehen.
https://t1p.de/Bernward14
Kreuzweg – Geschichte, Bedeutung, Texte (I2)
In den meisten katholischen Kirchen sind an den Seitenwänden gut sichtbar 14 Kreuzwegbilder angebracht. Mehr oder weniger kunstvoll stellen sie einzelne Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu dar, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis zur Grablegung. Während der Kreuzwegandacht gehen Gläubige einzeln oder in Gruppen durch die Kirche und bleiben vor jedem Bild stehen, sie machen „Station“, wie man sagt, und betrachten jede Szene im Gebet. Heute findet man die Bilder oder „Stationen“ oft eng nebeneinander gehängt. Manchmal wird der Kreuzweg überhaupt nur in der Kirchenbank sitzend oder kniend gebetet. Das war nicht immer so. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen und Christinnen in Jerusalem. Diese machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen.
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14 Stationen
An diesen Prozessionen nahmen auch viele Pilger und Pilgerinnen aus dem Abendland teil. Später baute man für jene Gläubigen, die nicht ins Heilige Land pilgern konnten, Kalvarienberge in ihrer Heimat oder richtete – gleichsam als Miniaturausgabe – Kreuzwegstationen in den Kirchen ein. Inhalt und Zahl der Stationen variierten im Lauf der Geschichte. Die heute üblichen 14 Stationen verdanken wir dem spanischen Franziskanermönch Antonius Daza (17. Jh.).
Weltweite Verbreitung erlangte diese Form des Kreuzwegs durch den hl. Leonhard v. Porto Maurizio (1676–1751), ebenfalls Franziskanermönch und eifriger Volksmissionar in Italien. Dieser begeisternde Barockprediger soll selbst 576 Kreuzwege errichtet haben! Heilsamer Störfaktor?
Heilsamer Störfaktor?
Ist der Kreuzweg noch modern? Tun seine Bilder des Leidens nicht unnütz weh? Oder ist er gerade heute, wo uns von allen Plakatwänden riesige Bilder eine Welt voller Lust und Schönheit vorgaukeln, in der Leid, Schuld und Tod verdrängt werden, ein wichtiger „Störfaktor“? Kreuz und Kreuzwegbilder zeigen uns auf alle Fälle die andere, die dunkle Seite des Menschseins. Und sie zeigen uns jenen Gott, der freiwillig mit uns auch ins Dunkel und durch das Dunkel geht – bis es licht wird. So lassen moderne Künstler den Kreuzweg manchmal in eine 15. Station, in ein Osterbild münden: „Jesus ist auferstanden.“ Gott kann aus jedem Karfreitag einen Ostersonntag blühen lassen. Dieser Glaube trägt auch heute.
Quelle: Karl Veitschegger, in: https://karl-veitschegger.at/texte/ kreuzweg.htm
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Kreuzwegstationen mit Interpretationen (M1)
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt.
Zum dritten Mal sagte Pilatus zu ihnen: „Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und ihn dann freilassen.“ Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch. Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden sollte. Er lieferte Jesus ihnen aus, so wie sie es verlangten.
Jeder und jede von uns weiß, wie weh es tut, wenn man ungerecht behandelt wird, wie leicht es vorkommt, dass man ungerecht ist, Unrecht tut und Unrecht zu spüren bekommt.
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
Jesus wurde verraten und verleugnet. Seine Freunde sind geflohen, die Menschenmenge schreit immer wieder: „Kreuzige ihn!“ Sie alle nehmen das Kreuz und legen es Jesus auf die Schultern. So trug er sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. Immer wieder tragen wir Bedrückendes und Schweres, tragen unser Kreuz. Manchmal sichtbar, oft auch nicht erkennbar. Schwer, erdrückend und erschöpfend können beide sein.
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
Selbst für Jesus ist das Kreuz zu schwer. Die Last ist groß. Die Macht der Gewalt ist zu stark. Die Leute behandeln ihn grausam. Sie sind rücksichtslos. Sie stoßen ihn aus. Sie lassen ihn allein. Hinfallen tut immer weh – egal, aus welchem Grund. Das Gesicht auf der Erde ist nicht das Gesicht eines Siegers. Trotzdem stehen wir immer wieder auf und gehen weiter.
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter.
Auch einige Frauen waren da … sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt … Unter ihnen befand sich Maria, seine Mutter.
Maria steht zu ihrem Sohn. Sie verlässt ihn nicht. Auch auf dem Kreuzweg steht sie zu ihm. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen: Egal, was passiert, jemand hält zu mir. Von liebevollen Menschen begleitet, können wir gestärkt auch schwere Wege gehen.
5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. Vorbeigehen, wegschauen, aus Angst nicht in eine Sache hineingezogen werden. Warum gerade ich? Lasse ich mich auf das Leid anderer ein? Helfe ich anderen, ihr Kreuz zu tragen?
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
Auch Veronika steht am Straßenrand, um Jesus ganz nahe zu sein. Sie blickt ihm ins blutverschmierte Gesicht. Mit ihrem Tuch reinigt sie sein Antlitz. Wie hilflos sind wir, wenn wir großem, ausweglosem Leid begegnen. Wie eine kleine Geste oft Großes bewirken kann.
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
Das schwere Kreuz wirft Jesus erneut zu Boden. Zu unserem Leben gehört das Scheitern, das Versagen, die Verzweiflung. Aber es gibt in uns auch die Kraft, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.
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8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen.
Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen und sagte: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich, weint über eure Kinder.“ Manchmal ist es wirklich zum Heulen, wenn wir daran denken, was tagtäglich geschieht. Worüber könnte ich weinen? Was bringt mich zum Weinen? Bringe ich auch manchmal andere zum Weinen?
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
Bevor sie am Kalvarienberg ankamen, fiel Jesus zum dritten Mal schwer zu Boden. Trotz allem Bemühen, allem guten Willen zum Trotz, liege ich, ehe ich mich versehe, wieder da. Manchmal bin ich versucht zu sagen: Okay, ich habe versagt – so bin ich eben und ich würde am liebsten liegen bleiben.
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt.
Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: „Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der Sohn Gottes ist.“
Bloßgestellt zu werden! Vor Scham, vor Peinlichkeit könnte man in die Erde versinken. Alle schauen auf einen. Diese Blicke schmerzen. Und nichts ist da, hinter dem man sich verbergen kann.
11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt.
Dann kreuzigten sie ihn … Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den anderen links. Festgenagelt zu werden tut auch ohne Nägel weh: auf das Versagen, auf das, was man nicht gut kann, auf Fehler.
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz.
Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
Leben als Einsatz, Tag für Tag setzen sich Menschen für andere ein, bis zur letzten Konsequenz.
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen.
Bei dem Kreuz standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas und Maria aus Magdala.
Unser Schmerz ist manchmal groß. Was schmerzt mich?
14. Station: Jesus wird ins Grab gelegt.
Josef von Arimatäa setzte den Leichnam Jesu in einem Grab bei, das in den Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.
Das Grab, der Grabstein, das Dunkel der Erde. Begraben die Hoffnung, das Leben. Es schaut alles nach Ende aus, endgültig aus.
15. Station: Jesus ist auferweckt.
„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“
Die Auferweckung Jesu ist nicht bloß ein Ereignis, das in der Vergangenheit verblieben ist. Auferweckung ereignet sich im Hier und Jetzt, mitten am Tag, hundertfach in unserem Leben. Immer dann, wenn …
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KAPITEL 7: DEM ISLAM BEGEGNEN
Lehrplanbezug: Kompetenzbereich C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ 6:
» Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können
» Kompetenzbeschreibung (KB):
› Die Schülerinnen und Schüler können Grundzüge des Islam beschreiben und ausgehend von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen Beiträge zu einem respektvollen Miteinander gestalten.
» Anwendungsbereiche (AB):
› Unterrichtshinweise: Wesentliche Glaubensinhalte und religiöse Praxis; Jesus, Maria und Abraham in Koran und Bibel; Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen, Dialog in wertschätzender und kritischer Haltung
» Niveaustufe 1: Die Schüler*innen können wesentliche Elemente muslimischer Glaubenspraxis erläutern und mit christlicher Glaubenspraxis in Beziehung setzen.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können …
» erklären, was eine Moschee ist und was dort gemacht wird. (A)
» die Bedeutung des Koran für den Islam beschreiben. (B)
» einige wichtige Informationen über Mohammed wiedergeben. (A)
» die Fünf Säulen des Islam aufzählen. (A)
» den Zusammenhang von Bibel und Koran erläutern und Beispiele dafür nennen. (B)
» Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Verständnis von Jesus zwischen Christentum und Islam herausarbeiten. (B)
» Möglichkeiten benennen, wie Menschen trotz unterschiedlicher Religion respektvoll miteinander leben können. (B, C)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Freiheit und Offenbarung/Gottesliebe und Menschenliebe und ist auch auf das übergreifende Thema Interkulturelle Bildung bezogen.
Das Kapitel zum Islam ist als Verbindung von dialogischer Begegnung und religionswissenschaftlich fundierter Sachinformation konzipiert. Der Einstieg ist dialogisch gestaltet, indem ein Imam und ein muslimischer Jugendlicher über die Moschee und den gelebten Glauben berichten. Danach folgen informative Seiten zu zentralen Grundlagen des Islam (Gottesbild, Offenbarungsschrift, Prophet) sowie zu den bekannten Fünf Säulen. Die beiden folgenden Doppelseiten sind wiederum dialogisch gestaltet: Durch einen Vergleich koranischer und biblischer Aussagen zu Jesus wird die historische Verbindung von Christentum und Islam sichtbar, ein fiktiver Dialog zwischen den bekannten Figuren Jakob und Sana soll eine erste Anregung für reale Gespräche und Austausch, auch zu schwierigen Fragen sein, auf deren Basis man in der Schule weiterarbeiten kann. Auf diese Weise gehen Sachinformation und Dialogfähigkeit eine Verbindung ein. Das Kapitel wurde dabei auch von einem Imam sowie einer muslimischen Religionspädagogin durchgesehen, wodurch es einen inhaltlichen und begrifflichen Feinschliff erhielt.
Nach diesem Kapitel können Schüler*innen wesentliche Elemente muslimischer Glaubenspraxis erläutern und mit christlicher Glaubenspraxis in Beziehung setzen.
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7.0/7.1
ISLAM BEGEGNEN/ZU GAST IN EINER MOSCHEE
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• die Bedeutung des Wortes Islam erklären. (B) die beiden Hauptrichtungen des Islam (Sunniten und Schiiten) benennen. (A)
• erklären, was eine Moschee ist und was dort gemacht wird. (A)
• die zwei wichtigsten Feste des Islam benennen. (A)
• Erfahrungen mit dem und Sichtweisen auf den Islam diskutieren. (D)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Architekten und zum Bild (I1)
• Hintergrundinformationen zu Richtungen innerhalb des Islam. (I2) Ein kleines Islamlexikon wurde vom Österreichischen Integrationsfonds herausgegeben: https://t1p.de/glossarIslam
Einstieg/Aktivierung:
Bildbetrachtung „Sultan-Ahmed-Moschee“: Was sehe ich? Aus welcher Perspektive zeigt sich das Bild? Welche Formen und Farben gibt es? Empfinde ich den Anblick als „schön“? Warum/warum nicht?
• Anhören einer Koran-Rezitation: Worum geht es im nächsten Kapitel? Wie klingt das für mich? Was könnte das sein?
Auseinandersetzung mit den Impulsfragen (S. 92).
Erarbeitung:
Arbeitsauftrag (S. 94): Austausch über Erfahrungen und Vorwissen.
• Erste Informationen sammeln: Lektüre der Doppelseiten und Erarbeiten der ersten Grundinformationen. (M1)
• Anhand des Arbeitsblatt (M2) den Aufbau einer Moschee erarbeiten.
Vertiefung/Abschluss:
Fortführung des Interviews mit Davud (S. 95): Welche Fragen würde ich Davud gerne noch stellen? Was interessiert mich besonders? Bei welchen Aussagen Davuds würde ich gerne noch genauer nachfragen?
• Virtuelle Erkundung der Sultan-Ahmed-Moschee: https://t1p.de/VirtualTour
• Ansehen der einführenden Dokumentation für Jugendliche: Checker-Tobi: Der IslamCheck, unter: https://www.youtube.com/watch?v=bA6tKk26TXY (oder nur der Passage zur Mosche zwischen den Minuten 11:00 und 15:30)
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I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Sedefkâr Mehmed Ağa (1540–1617)
Der vermutlich aus dem heutigen Albanien stammende Sedefkâr Mehmed Ağa gilt als einer der bedeutendsten Architekten des Osmanischen Reiches. Sein Rufname Sedefkâr leitet sich vom türkischen Begriff sedef (Perlmutt) ab und ist ein Hinweis auf seine Vergangenheit als Künstler und Handwerker, der mit diesem kostbaren Rohstoff befasst war. Mehmed Ağa war im Osmanischen Reich sowohl für seine Kunstwerke (etwa einen Thron für Sultan Ahmed I.) als auch seine Moscheenbauten bekannt. Ab dem Jahr 1609 war er ausschließlich mit der Planung und Errichtung der Sultan-Ahmed-Moschee beschäftigt, deren Bau ein Jahr vor seinem Tod abgeschlossen werden konnte.
Die Sultan-Ahmed-Moschee (Sultan Ahmed Camii)
Aufgrund des weitverbreiteten strengen Bilderverbots ist die bildende Kunst nur wenig repräsentativ für den Islam. Dagegen spiegeln vor allem die Kalligraphie sowie die Architektur den muslimischen Kunstsinn wider, weshalb die Wahl für dieses Kapitel auf den Innenraum der Sultan-Ahmed-Moschee fiel, die auch als „Blaue Moschee“ bekannt ist.
Die Sultan-Ahmed-Moschee in Istanbul gehört zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Moscheenbauten der islamischen Geschichte. Sie ist bewusst daraufhin geplant, Ehrfurcht zu erzeugen. Im Unterschied zum damals vorherrschenden Baustil legte Mehmed Ağa die Moschee heller und farbenfroher an, u. a. durch den Einsatz von Keramikfliesen und farbigen Glasscheiben. Dies zeigt sich auch in der Darstellung des Innenraums, die für das Buchkapitel verwendet wurde. Endgültig vollendet wurde die Moschee erst im Jahr 1723, sechs Jahre nachdem sowohl der Architekt als auch der Auftraggeber, Sultan Ahmed I., gestorben waren. Im Jahr 2006 meditierte hier Papst Benedikt XVI. anlässlich seines Besuchs in Istanbul, womit er seine Hoffnung auf Geschwisterschaft zwischen Christentum und Islam zum Ausdruck bringen wollte.
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I2 Richtungen innerhalb des Islam
Wenn in Büchern oder Medien von „dem Islam“ gesprochen wird, hat man im Regelfall den sunnitischen Islam vor Augen – auch das Buchkapitel befasst sich primär mit den Sunniten. Diese bilden mit etwa 85 Prozent auch die klare Mehrheit. Der schiitische Islam mit seinen Besonderheiten kommt dagegen seltener in den Blick. Die Auseinandersetzung mit dem Islam in der Schule sollte daher zumindest ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der Islam keine einheitliche Religion ist.
Sunniten und Schiiten
Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten lässt sich bis in die Frühzeit des Islam zurückführen. Dahinter stand die Frage, ob der Nachfolger Mohammeds zwingend aus dessen Familie stammen musste. Während die Mehrheit diese Ansicht nicht teilte, setzte sich eine Minderheit für Mohammeds Schwiegersohn Ali ein – die Schia Ali (Partei Alis). Die Nachfolgestreitigkeiten setzten sich über Jahrzehnte fort und fanden ihren Höhepunkt in der Schlacht von Kerbela (680 n. Chr.), in der Alis Sohn Husain getötet wurde. Dieses Ereignis wird von den Schiiten bis heute als Symbol der Spaltung des Islam angesehen: Das irakische Kerbela ist daher ein wichtiger schiitischer Pilgerort und das Aschura-Fest erinnert jedes Jahr an den Märtyrertod Husains. Zudem ergänzt die Schia das islamische Glaubensbekenntnis oft um die Formel „und Ali ist der Freund Gottes“.
Im Mittelpunkt der Schia steht also stets die Prophetenfamilie: Sie betont die Bedeutung der Nachfahren Alis, die als „Imame“ bezeichnet werden. Während „Imam“ im sunnitischen Islam einfach einen Religionsgelehrten bezeichnet, wird der Ausdruck im schiitischen Islam ausschließlich für die als unfehlbar geltenden Nachfahren Alis verwendet. Auch die Tradition ist von der Prophetenfamilie geprägt: Sunniten stützten sich neben dem Koran auf die „Sunna“, Erzählungen und Aussagen Mohammeds, die durch mehrere seiner Gefährten bezeugt werden. Dagegen erkennen Schiiten nur jene Überlieferungen
an, die sich auf die Anhänger Alis zurückführen lassen. Auch kennt der schiitische Islam nur eine Rechtsschule, welche ebenso auf einen der Imame zurückgeführt wird, während der sunnitische Islam vier Rechtsschulen kennt.
Wichtig für die Schiiten ist also immer die Rückführbarkeit ihrer Lehren und Praktiken auf einen Imam im Sinne eines Nachfahren Alis. Allerdings gab es unterschiedliche Ansichten darüber, wie viele Imame als legitim gelten. Daher teilte sich der schiitische Islam im Laufe der Zeit mehrfach, u. a. in ZwölferSchiiten, Siebener-Schiiten (Ismailiten), Zaiditen oder Alewiten.
Trotz mancher theologischer Differenzen sind die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten heute vor allem politisch geprägt und leiten sich von Konflikten zwischen dem schiitischen Iran und den sunnitischen Großmächten Saudi-Arabien und Türkei (bzw. vorher mit dem Osmanischen Reich) ab. Ultrakonservative oder radikale Strömungen des sunnitischen Islam lehnen die Schiiten allerdings auch aus religiösen Gründen ab.
Ibaditen
Ein Sonderfall ist die kleine, nur etwa drei Millionen Mitglieder umfassende Gemeinschaft der Ibaditen. Sie lässt sich weder der Sunna noch der Schia zuordnen und findet sich fast ausschließlich im Oman.
Aleviten
Die Aleviten entstammen dem schiitischen Islam und bilden eine eigenständige Glaubensgemeinschaft innerhalb der islamischen Tradition. Ihre Glaubenslehre ist geprägt durch ein eigenes Koranverständnis. Ob die Aleviten eine Richtung innerhalb des Islam sind oder eher eine eigenständige Glaubensgemeinschaft darstellen, ist auch innerhalb des Alevitentums selbst umstritten.
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Arbeitsblatt (M1)
Islam – eine erste Skizze
Erstelle mithilfe der Aussagen des Imams sowie von Davud auf den Seiten 94 bis 95 eine Übersicht mit den ersten Grundinformationen zum Islam:
Name der Religion: Islam
Bedeutung des Namens:
Die zwei Hauptrichtungen der Religion:
Bezeichnung des Gebets- und Versammlungshauses:
Der Tag des großen Gebets:
Bezeichnungen der beiden wichtigsten Feiertage:
Name und Darstellung eines wichtigen Symbols:
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Arbeitsblatt (M2)
Aufbau einer Moschee
Der Innenraum einer Moschee
Betrachte diese beiden Bilder des Innenraums einer Moschee. Beschreibe, was du siehst und vergleiche den Raum mit dem typischen Innenraum einer katholischen Kirche. Welche Unterschiede stellst du fest?
Elemente einer Moschee
Eine Moschee besteht aus einigen unverzichtbaren oder wichtigen Bestandteilen. Beschrifte die Skizze mit den richtigen Bezeichnungen.
Elemente einer Moschee
• musalla – die Gebetshalle: Hier versammeln sich die Gläubigen zum Gebet.
• mihrab – die Gebetsnische: Eine Einbuchtung in der Wand, welche die Gebetsrichtung anzeigt.
qibla – die Ausrichtung: Die meisten Moscheen sind zur Kaaba in Mekka ausgerichtet.
minbar – die Kanzel: Hier steigt der Imam hinauf, um seine Predigt zu halten.
manara – das Minarett: Die Türme der Moschee dienen als Standplatz für den Gebetsrufer.
Wichtig sind außerdem Waschräume, da vor dem Pflichtgebet eine Waschung (wudu) nötig ist.
• Bildkarten (erhältlich z. B.: www.verlagruhr.de/80-bild-impulse-weltreligionen.html) zum Islam auflegen und besprechen.
Erarbeitung:
• Lektüre der Informationen (S. 96, 97) (differenzierte Textversion: M2) und Überprüfung mit dem Quiz. (M3) Zusätzlich können weitere Quizfragen von den Schüler*innen ausgearbeitet und den anderen vorgelegt werden.
• Vergleich von Psalm 59 und dem Auszug aus Sure 59 (S. 96): Die beiden Texte vergleichen und Metaphern und Sprachbilder für Gott herausarbeiten – Wie sprechen die beiden Texte von Gott? Wo gibt es Ähnlichkeiten und wo Unterschiede?
Vertiefung/Abschluss:
• Die Hadithe als Quelle: Auseinandersetzung mit Hadithen und Herausarbeiten zentraler Punkte, die Mohammed als bedeutsam für den Islam ansieht. (M4)
Erkunden des Koran: Eigenes Erkunden des Koran: Durchsicht und Anhören einzelner Suren. Finden von interessanten und bemerkenswerten Versen, die dann gesammelt werden (DigiPoint, S. 96). https://islamischedatenbank.de/quran-koran
• Profiaufgabe (S. 97): Ermitteln des gegenwärtigen islamischen Jahres.
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I1 Hintergrundinformationen zu Mohammed und zur Genese des Koran
Der Islam versteht sich nicht als neu gegründete Religion, sondern als Wiederherstellung des wahren Monotheismus, wie er insbesondere von Abraham (Ibrahim) vorgelebt wurde. Daher gilt Mohammed nicht als Gründer des Islam, sondern als letztgültiger Prophet des einen Gottes (Siegel der Propheten).
Mohammed
Der islamischen Tradition folgend soll Mohammed Anfang des 7. Jahrhunderts durch den Engel Gabriel (Djibril) Offenbarungen des einen und einzigen Gottes, al-lah (der Gott), erhalten haben. Seine religiösen Mahnpredigten führten zum Konflikt mit den Herrschenden in Mekka. Es folgten die Flucht nach Yathrib (Medina) und politische und militärische Auseinandersetzungen, aus denen Mohammed und seine Anhänger siegreich hervorgingen. So konnten schließlich unter der Lehre Mohammeds die arabischen Stämme geeint und der Islam verbreitet werden. Mohammed gilt als Vorbild im Glauben und als Fürsprecher der Menschen im Jüngsten Gericht. Seine Worte und Taten werden als Hadithe (Erzählungen) in der Sunna überliefert. Sie sind neben dem Koran die zweite wichtige Quelle für die islamische Glaubensund Lebenspraxis. Dennoch bildet Mohammed nicht die Mitte der Religion (er ist also nicht das islamische Pendant zu Jesus) – die alte Bezeichnung „Mohammedaner“ ist daher unpassend.
Aus religionsgeschichtlicher Sicht ist Mohammed als historische Person relativ gut belegt. Die detaillierten Biographien, welche der Islam zu Mohammed vorlegt und die auch oft in Schulbüchern und Medien übernommen werden, entstehen jedoch erst viel später. Wie historisch zutreffend die klassischen Mohammed-Biographien wirklich sind und was davon spätere Ergänzung ist, bleibt unklar.
Genese des Koran
Aus orthodox-islamischer Sicht handelt es sich beim Koran um eine direkte, wortgetreue Offenbarung durch Gott, die im Zeitraum von etwas mehr als zwanzig Jahren an Mohammed ergangen ist. Die islamische Tradition bezeichnet Mohammed als ummi, als
„Schriftunkundigen“, der also keinen Anteil am Korantext hat, keine Quellen verwendet hat: Gott ist die einzige Quelle des Koran. Daher ist auch allein der arabische Wortlaut des Koran gültig, es gibt keine offiziellen Übersetzungen, sondern nur ungefähre „Übertragungen“. Die Offenbarung des Koran gilt als zentrales Heilsereignis im Islam, vergleichbar mit der Menschwerdung Gottes im Christentum. Das Pendant zu Jesus als Mitte des Glaubens wäre im Islam also der Koran. Aufgrund der Bedeutung dieses Offenbarungsaktes wird für den Koran daher eher der Ausdruck „Offenbarungsschrift“ verwendet als „Heilige Schrift“.
Wenn man, wie die Religionswissenschaft, nicht von Gott als unmittelbaren Ursprung ausgeht, lassen sich sehr wohl Parallelen zwischen dem Koran und anderen (religiösen) Texten feststellen: So finden sich Bezüge zu Erzählungen des Alten und Neuen Testaments, zum Talmud und zu jüdischen Geschichten, zu verschiedenen apokryphen christlichen Evangelien, zu syrisch-christlichen liturgischen Texten und wohl auch zu hellenistischen Quellen. Aus dieser Sicht gibt es also sehr wohl Quellen des Koran, die eine Grundlage für seine Genese sind und die von einem möglichen Autor (Mohammed) oder über einen längeren Zeitraum von mehreren Autoren herangezogen wurden – allerdings bleibt hier vieles spekulativ.
Aus einer christlich-theologischen Perspektive wiederum wird gegenwärtig diskutiert, ob der Koran oder Teile des Koran auch aus christlicher Sicht als von Gott inspiriert verstanden werden könnten.
Quelle: https://corpuscoranicum.de/de
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Musik aus der indisch-pakistanischen Sufi-Tradition: Allah Hoo (M1)
Der Sufismus ist der mystische Zugang zum Islam (siehe Eintrag Mystikerin/Mystiker im Lexikon). Wichtige Bestandteile des Sufi-Islam sind Musik und Tanz. Ein Beispiel dafür ist qawwali, ein hingebungsvoller Gebetsgesang. Er ist im Grenzgebiet von Indien und Pakistan verbreitet. Das Lied Allah Hoo ist in der Sprache Panjabi verfasst: Sie wird in Nordindien und Pakistan von etwa 120 Millionen Menschen gesprochen.
Für diese Version von Allah Hoo hat der Komponist und Musiker Hitesh Sonik die traditionelle Musik mit modernem Rock und Pop verbunden. Gesungen wird sie von den Schwestern Jyoti und Sultana Nooran. Sie gehören als Nooran Sisters zu den beliebtesten Interpretinnen traditioneller islamischer Sufi-Musik in Indien. Durch ihren Song Patakha Guddi erlangten sie auch international Bekanntheit.
tērā dila khaḍāvē muḍē kuṛī'ām sajadē karē masītī kanām nū hatha lāvē pahilē fēra navāza tē nītī dunī'ādārā raba dē nāla vī taim kītī
Allāh hū
Allāh hū, dā āvāzā āvē kulī nahīm fakīra dī vicōm
Nā kara badi’ā mēri-mēri
Mēre yāra dā camakhi’a dīvā Nadī’ōm pāra jagada
Menschen machen nur leere Worte
Leere Worte in der Moschee
Doch was geschieht in den Moscheen
In denen nicht mit dem Herzen gebetet wird?
Äußerlich wäscht man (vor dem Gebet) Knie und Füße, doch innerlich bleibt man unrein!
Erhebt eure Herzen, junge Männer und Frauen!
Verbeugt euch in der Moschee
Berührt zuerst die Augen
Bringt Verehrung und Recht
Gott, dem Herrn der Welt
Gott (Allahu)
Möge das Wort ‚Gott‘ ausgesprochen werden nicht von einem Tagelöhner, sondern einem Fakir1 [also jemandem, der wirklich gläubig ist]
Tu es nicht, mein Freund!
Das Licht Gottes leuchte von meinem Freund!
Ich muss den Fluss nicht überqueren [denn Gott ist mir nahe]
1 Ein Fakir ist ein Vertreter des Sufismus, der sich ganz der Religion hingibt – ein islamischer Mystiker. Eine andere Bezeichnung dafür ist Derwisch.
Beschreibe deine Eindrücke beim Hören des Liedes. Was klingt ungewohnt, was vertraut? Welche Gefühle löst das Lied in dir aus?
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Allah Hoo (Text: trad./Musik: H. Sonik)
Wichtig für den Islam ist: 1.) Es gibt nur einen Gott. 2.) Der Koran kommt von Gott. 3.) Mohammed ist der Botschafter Gottes.
1. Allah – der eine Gott
Für Muslime gibt es nur einen Gott. Das verbindet sie mit Juden und Christen. Der Islam nennt Gott Allah. Das ist Arabisch. Es bedeutet „der eine Gott“. Der Islam lehrt: Gott hat die Welt erschaffen. Er beschützt die Menschen und hilft ihnen, richtig zu leben.
2. Koran – die Botschaft Gottes
Der Islam lehrt: Gott sendet Botschaften an die Menschen. Diese Botschaften nennt man „Offenbarungen“. Die letzte Offenbarung von Gott heißt Koran. Es ist ein Buch mit 114 Abschnitten. Die Abschnitte heißen Suren. Im Koran zeigt Gott den Menschen, wie sie glauben und leben sollen. Das Wort „Koran“ heißt „Vortrag“. Das bedeutet: Man soll den Koran nicht nur lesen. Man soll ihn auch kunstvoll vortragen. Erst wenn man den Koran hört, erkennt man seine Schönheit.
3. Mohammed – der Botschafter Gottes
Der Islam lehrt: Gott beauftragt Menschen als seine Botschafter. Solche Botschafter von Gott nennt man „Propheten“. Der letzte Prophet war Mohammed.
Mohammed lebte von 1.400 Jahren in Arabien. Seine Heimatstadt war Mekka. Er war ein Kaufmann. Muslime glauben: Als Mohammed 40 Jahre alt war, erschien ihm der Engel Gabriel. Er brachte Mohammed eine Botschaft von Gott. Mohammed fing an, in Mekka von Gott zu erzählen. Das störte jene Menschen, die nicht an Gott glaubten. Deshalb musste Mohammed fliehen. Er ging mit seinen Anhängern in die Stadt Yathrib. Sie heißt auch Medina. Dort wurde Mohammed der Anführer der Stadt. Immer mehr Menschen folgten Mohammed. Er kehrte siegreich nach Mekka zurück. Alle arabischen Stämme schlossen sich Mohammed an. Sie hatten nun eine gemeinsame Religion: den Islam. Islam bedeutet: Hingabe an Gott.
Mohammed ist ein Vorbild für den Glauben. Er wird im Islam sehr geehrt. Jedes Mal, wenn man seinen Namen sagt, fügt man hinzu: „Gott segne ihn und schenke ihm Frieden.“ Man hat auch Aussprüche und kurze Geschichten von Mohammed gesammelt. Diese Sammlung heißt Sunna.
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Quiz (M3)
Kreuze mithilfe der Informationen auf den Seiten 96–97 an, ob diese Behauptung richtig ist, und stelle sie wenn nötig, richtig.
Der arabische Gottesname im Islam lautet Allah.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Der Glaube an einen einzigen Gott wird als Henotheismus bezeichnet.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Nach dem Koran werden im Islam noch weitere Offenbarungsschriften erwartet.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Es wichtig, den Koran nicht nur zu lesen, sondern seinen kunstvollen Vortrag zu hören und zu üben.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Mohammeds Botschaft von Gott wurde in Mekka mit Begeisterung und Interesse aufgenommen.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Aussagen und Erzählungen von Mohammed wurden in der Sira-Literatur gesammelt.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
Mohammed gilt als endgültiger Prophet und als Vorbild im Glauben.
O Richtig.
O Falsch. Die richtige Antwort ist:
ist
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Die Hadithe – Aussprüche und Erzählungen von Mohammed (M4)
Neben dem Koran ist die Sunna eine zweite wichtige Quelle des Islam. Die Sunna ist eine Sammlung von Aussprüchen und Geschichten von Mohammed, die man Hadithe (Erzählungen) nennt. Am Ende eines Hadiths wird immer in Klammer angegeben, in welcher Sammlung sich dieser Hadith findet.
Hier findest du vier bekannte Hadithe. Arbeite heraus, wie Mohammed den Islam versteht und welche Überzeugungen, Handlungen und Eigenschaften für ihn wichtig sind.
1. Der Prophet Mohammed – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden – sagte einmal: „Ein Muslim ist für andere Menschen wie ein Bruder oder eine Schwester. Er darf sie weder unterdrücken noch zugrunde gehen lassen. Wer dem anderen in der Not beisteht, dem wird auch Gott in seiner Not beistehen. Wer einem anderen Menschen eine Sorge abnimmt, dem nimmt Gott auch eine Sorge ab von den Sorgen am Tag der Auferstehung. Und wer einen anderen Menschen nicht bloßstellt, den wird Gott am Tag der Auferstehung auch nicht bloßstellen.“ (al-Buchari)
2. Der Prophet Mohammed – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden – sagte: „Ihr könnt nicht ins Paradies kommen, bis ihr wirklich gläubig seid, und ihr seid erst dann wirklich gläubig, wenn ihr einander liebt.“ (Muslim)
3. Der Gesandte Gottes – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden – sagte: „Niemand unter euch hat einen wahren Glauben, wenn er nicht seinem Bruder oder seiner Schwester wünscht, was er für sich selbst wünscht.“ (an-Nawawi)
4. Eines Tages, als wir beim Gesandten Gottes – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden – saßen, erschien ein Mann. Er trug reine, weiße Kleidung und hatte tiefschwarze Haare. Er sah nicht so aus, als hätte er eine Reise hinter sich, doch niemand von uns kannte ihn. Er setzte sich neben den Propheten – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden –, berührte mit seinem Knie dessen Knie, legte seine Handflächen auf ihn und sagte: „Mohammed, unterrichte mich über den Islam!“
Da antwortete der Gesandte Gottes – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden: „Islam heißt, dass du bezeugst, dass es keinen Gott gibt außer dem einen Gott und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist; dass du das Gebet verrichtest, die Pflichtabgabe gibst, im Ramadan fastest und zum Haus Gottes pilgerst, wenn es dir möglich ist.“ Der Mann sagte: „Du hast die Wahrheit gesprochen.“ Wir waren erstaunt, wie der Mann ihm Recht geben konnte, obwohl er vorher noch danach gefragt hatte. Und der Mann sprach weiter: „Erzähle mir vom Glauben!“ Der Gesandte antwortete: „Glaube heißt, du sollst an Gott glauben, an Seine Engel, an Seine Offenbarungsschriften, an Seine Propheten, an das Jüngste Gericht und an die Vorsehung Gottes, an das Gute und das Böse davon.“ Wiederum sprach der Mann: „Du hast die Wahrheit gesprochen.“ Und er fuhr fort: „Erzähle mir vom bestmöglichen Handeln!“ Der Gesandte antwortete: „Es bedeutet, Gott zu verehren, als ob du Ihn vor dir sehen würdest. Und auch wenn du Ihn nicht sehen kannst: Er sieht dich.“ Der Mann sagte: „Erzähle mir von der Stunde des Jüngsten Gerichts!“ Er antwortete: „Der Befragte weiß darüber nicht mehr als der Fragende.“ Er sagte: „Erzähle mir von den Vorzeichen des Jüngsten Gerichts!“ Er antwortete: „Es wird so sein, dass eine Dienerin ihre Herren zur Welt bringt, und dass barfüßige, unbekleidete, mittellose Hirten darum wetteifern, möglichst hohe Gebäude zu errichten.“
Dann ging der Mann fort. Ich blieb noch etwas länger. Dann fragte mich der Prophet – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden: „Umar, weißt du, wer dieser Mann war, der die Fragen gestellt hat?“ Ich antwortete: „Gott und sein Gesandter wissen das sicher besser als ich.“ Er sagte: „Es war der Engel Gabriel. Er war gekommen, um euch über eure Religion zu belehren.“ (Muslim)
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7.3 DIE FÜNF SÄULEN DES ISLAM
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Fünf Säulen des Islam aufzählen. (A) die Bedeutung der Fünf Säulen für die muslimische Glaubenspraxis erklären. (B)
• die Fünf Säulen mit christlichen Praxisformen in Beziehung setzen und zugleich Unterschiede herausarbeiten. (B, D)
Einstieg/Aktivierung:
• Auseinandersetzung mit islamischer Kunst: Kalligraphie (https://www.youtube.com/ watch?v=VL2o2UL2IRU) und Architektur (https://www.goruma.de/kunst-und-kultur/bauund-kunststile/islamische-kunst). Der zweite Link enthält eine Liste mit bedeutsamen Moscheenbauten.
• Gespräch zu Pflichten und Regeln im Christentum: Welche gibt es? Welche Bedeutung haben sie? …
Erarbeitung:
• Lektüre der Texte (S. 98, 99): Herausarbeiten und markieren der zentralen Informationen (differenzierte Textversion M1).
• Veranschaulichung durch die Dokumentation zu den Fünf Säulen (DigiPoint S. 98) https://t1p.de/IsalmARD
Vertiefung/Abschluss:
• Vergleich mit dem (katholischen) Christentum: Welche Bedeutung haben Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, Abgaben für Arme und Pilgerfahrt hier? Welche Unterschiede und Ähnlichkeiten gibt es?
• Wichtige Festtage im Islam: Kennenlernen wichtiger religiöser Feste. (M2)
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DIE FÜNF SÄULEN DES ISLAM – differenzierte Textversion (M1)
Hallo! Mein Name ist Sana. Ich erzähle euch etwas über die Fünf Säulen des Islam. Das sind wichtige Pflichten und Regeln. Viele Muslime leben nach ihnen.
1. Das Glaubensbekenntnis (arabisch: schahada)
Das Glaubensbekenntnis lautet: „Es gibt keinen Gott außer dem einen Gott. Mohammed ist sein Prophet.“ Das bedeutet: Muslime glauben, dass es nur einen Gott gibt. Und sie glauben, dass Mohammed ein Botschafter von Gott war. Man spricht das Glaubensbekenntnis zehn Mal am Tag.
2. Das Pflichtgebet (arabisch: salah)
Man soll fünf Mal am Tag das Pflichtgebet beten. Das Pflichtgebet wird immer auf Arabisch gesprochen. So können Muslime gemeinsam beten, egal, woher sie kommen. Vor dem Gebet muss man sich waschen. Zum Gebet gehören auch Körperhaltungen und Bewegungen. Man betet in Richtung der Stadt Mekka, zur Kaaba.
3. Das Fasten im Monat Ramadan (arabisch: saum)
Einen Monat darf man am Tag nichts essen und trinken: von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Dadurch lernt man, dankbar zu sein für alles, was man hat. Wenn der Monat vorbei ist, gibt es ein großes Fest. Das ist ein wichtiger Feiertag im Islam: das Fastenbrechen.
4. Die Pflichtabgabe (arabisch: zakat)
Es ist für Gott wichtig, anderen Menschen zu helfen. Deshalb soll man jedes Jahr einen Teil seines Besitzes abgeben. Damit unterstützen wir bedürftige Menschen.
5. Die Pilgerfahrt (arabisch: hadsch)
In der Stadt Mekka in Saudi-Arabien steht ein besonderes Gebäude: die Kaaba. Das ist ein großer, schwarzer Würfel. Die Kaaba ist für Muslime sehr wichtig. Einmal im Leben soll man zur Kaaba reisen, wenn es möglich ist.
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Wichtige islamische Festtage (M2)
Finde mithilfe der Beschreibung des Fests den richtigen Namen des Fests heraus und trage ihn in die Spalte links ein. Die Namen findest du am Ende dieser Seite. Die Festtage richten sich nach dem islamischen Kalender, der nicht mit dem üblichen Gregorianischen Kalender übereinstimmt. Recherchiere deshalb im Internet, an welchem Tag dieses Fest im kommenden Jahr gefeiert wird.
Name des Fests
Beschreibung
An diesem Tag wird der Beginn des neuen Jahres nach dem islamischen Kalender gefeiert. Das Fest wird auch „1. Muharram“ genannt, nach dessen erstem Monat. Man erinnert sich dabei an die Auswanderung Mohammeds nach Yathrib/Medina.
Im sunnitischen Islam denkt man hier an zwei große Erzählungen, die sowohl im Koran als auch in der Bibel vorkommen: Die Rettung von Nuh (Noah) und Musa (Mose) durch Gott. Im schiitischen Islam ist dieser Tag hingegen ein Trauertag. Man erinnert sich an den gewaltsamen Tod von Husain, dem Enkelsohn von Mohammed. Husain wird bei den Schiiten sehr verehrt. Der Feiertag findet stets am 10. Muharram statt.
Auch dieser, speziell schiitische, Feiertag ist dem Märtyrertod von Husain gewidmet. Er wird vierzig Tage nach dem Aschura-Fest begangen.
An diesem Tag feiert man den Geburtstag des Propheten Mohammed. Es ist ein fröhliches Fest mit gutem Essen, Umzügen oder Jahrmärkten. Gerne werden Geschichten über den Propheten erzählt.
Das zentrale Heilsereignis im Islam ist die Offenbarung des Koran an Mohammed. An diesem Feiertag wird die Herabsendung des Koran und der Beginn der Offenbarung an Mohammed gefeiert. Nach islamischer Tradition wird in dieser Nacht das Schicksal jedes Menschen für das kommende Jahr bestimmt.
An diesem Tag wird das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert. Es wird gemeinsam gegessen und es gibt Geschenke für die Kinder. Er wird auch „Zuckerfest“ (Şeker Bayramı) genannt. Er ist der erste der beiden wichtigsten Feiertage im Islam.
An diesem zweiten großen Festtag erinnert man sich an die Opferbereitschaft des Propheten Ibrahim (Abraham). Weil ein religiöses Opfer meist dem Zweck dient, Gott näherzukommen, wird es auch als Fest des Näherkommens bezeichnet.
Die Namen der Feste und deren Bedeutung:
Nächster Termin
Aschura („Zehn“) / E’id al-Fitr („Feiertag des Fastenbrechens“) / E’id ul-Adha oder Qurban („Opferfest“) / Lailat alQadr („Nacht der Bestimmung“) / Mawlid („Geburt“) / Ra’s as-Sanah („Kopf des Jahres“) / al-Arba’in („Vierzig“)
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7.4 EINE GEMEINSAME GESCHICHTE
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Den Begriff „abrahamitische Religionen“ erklären. (B) den Zusammenhang von Bibel und Koran erläutern und Beispiele dafür nennen. (B)
• Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Verständnis von Jesus zwischen Christentum und Islam herausarbeiten. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Bedeutung Jesu im Islam (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Bildimpuls: Eine Darstellung Jesu aus der islamischen Tradition, zum Beispiel https://de.wikipedia.org/wiki/Maryam#/media/Datei:Virgin_Mary_ and_Jesus_(old_Persian_miniature).jpg
Namenrätsel: Wie heißen dieselben Gestalten in Bibel und Koran? (M1)
• Lesen der koranischen „Weihnachtsgeschichte“: Sure 19:22–30
Erarbeitung:
• Textvergleich: Jesus in der Bibel und im Koran (S. 101).
• Kinderfunkkolleg „Wer ist Jesus“? Gläubige aus Judentum, Christentum und Islam sprechen über ihre Vorstellungen von Jesus. https:// kinderfunkkolleg-trialog.de/ themen/jesus
Vertiefung/Abschluss:
• Verfassen eines Interviews: Wie sehen Christ*innen und Muslim*innen Jesus?
• Vergleich von Islam und Christentum. (M2)
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I1 Die Bedeutung Jesu für den Islam
Jesus im Koran
Jesus kommt im Koran große Bedeutung zu: Er wird dort Isa ibn Maryam (Jesus, Sohn der Maria) genannt, und knapp zweihundert Schriftstellen beziehen sich auf ihn. Der Name Isa ist dabei eine eigene Tradition, der christlich-arabische Name ist Yešu. Er gilt als Prophet (nabi) und Gesandter Gottes (rasul), der den Menschen eine Offenbarung von Gott bringt – das Evangelium (welches jedoch nicht den neutestamentlichen Evangelien entspricht, die als verfälscht gelten). In Sure 19 findet sich sogar eine koranische „Weihnachtsgeschichte“ zur Geburt Jesu (Sure 19:16–30). Es verwundert daher nicht, dass mittelalterliche Gelehrte den Islam anfangs für eine christliche Häresie (haeresis saracenorum) hielten.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Vieles verbindet das koranische Jesusbild mit dem der Bibel: Der Koran kennt Ehrentitel und Bezeichnungen wie Messias (masih), Wort (kalima), Geist (ruh) oder Gottesknecht (abdallah) und beschreibt die Verkündigung durch den Engel sowie die jungfräuliche Geburt. Er erzählt auch von Wundertaten Jesu (Heilungen, Speisewunder, Erweckung von Toten), erwähnt die Apostel, beschreibt Jesus als Richter der Endzeit und spricht davon, dass Gott Jesus zu sich erhebt, was ein Hinweis auf die Himmelfahrt sein könnte.
Als zentraler Unterschied zur christlichen Überlieferung gilt die Ablehnung der Gottessohnschaft und damit auch der Dreifaltigkeit. Die Koran-Passagen dazu legen jedoch nahe, dass dabei eher heidnische Vorstellungen von Göttern, die mit Menschen leibliche Kinder zeugen, sowie ein Tritheismus abgewehrt werden; so verwendet der Koran hier den Begriff walad (leiblicher Sohn) und nicht ibn (Sohn im umfassenden, auch sozialen Sinn). Dennoch leitet sich daraus letztlich die islamische Lehre ab, dass Gott monopersonal ist und Jesus nicht als Selbstoffenbarung Gottes und damit göttliche Person gilt.
Daher spricht der Islam auch der Geburt Jesu keine besondere Heilsbedeutung zu. Dies gilt auch für die österlichen Ereignisse: Die Passionsgeschichte ist dem Koran fremd, zudem erwähnt er zwar die Kreuzigung, die entsprechende Stelle wird aber meist so interpretiert,
dass jemand anderer anstelle von Jesus gekreuzigt wurde. Dahinter steht der Gedanke, dass Gott niemals einen seiner Gesandten einem solchen Schicksal aussetzen würde. Während Jesus im Christentum als ultimative Offenbarung Gottes gilt, wird er im Islam als Vorläufer Mohammeds angesehen. Noch wichtiger: Das Leben und die Lehren Jesu, seine Gleichnisse oder Predigten finden im Koran nahezu keine Berücksichtigung.
Wie kommt Jesus in den Koran?
Mögliche christliche Quellen und Bezüge
Auch wenn sich manche Bezüge zum Neuen Testament finden lassen, ist das koranische Jesus-Bild doch anders geprägt. Textgeschichtlich finden sich im Koran Bezüge zu apokryphen christlichen Evangelien, etwa zum Protoevangelium des Jakobus (2. Jh.), zum Kindheitsevangelium nach Thomas (2. Jh.) und zum Pseudo-Matthäus-Evangelium (7. Jh.). Stilistisch gibt es Parallelen zu syrischen Mimre, poetischen Predigten und Diskursen des syrischen Christentums. Es ist daher naheliegend, dass der Koran nicht nur orthodoxe und biblische Quellen zu Jesus aufgenommen hat, sondern auch von anderen christlichen Quellen zehrt, die sich im Umfeld seiner Entstehung finden. Es gibt also kein klares Gegenüber aus Koran und Bibel. Erst später stellt die islamische theologische Tradition auch mehr neutestamentliche und orthodox-kirchliche Bezüge her. Wichtig für das islamische Selbstverständnis und einen aufrichtigen Dialog ist jedoch, dass sich der Koran sehr wohl auf das Christentum als solches beziehen will und nicht nur auf lokale Erscheinungen der damaligen Zeit.
Quellen: Khorchide, Mouhanad/Stosch, Klaus von: Der andere Prophet: Jesus im Koran, Freiburg: Herder 2018. https://www.youtube.com/watch?v=-SGzYrGzBlA
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Namen in Bibel und Koran (M1)
Viele bedeutsame Personen der Bibel finden sich auch im Koran wieder. Ihre Namen klingen im Koran-Arabisch jedoch anders. Ordne den biblischen Namen die richtige Entsprechung im Koran zu. Kennst du bekannte Personen oder Mitschülerinnen und Mitschüler, die diese koranischen Namen tragen?
Biblischer Name Koranischer Name Beschreibung und Vorkommen in der Bibel
Aaron Bruder von Mose (Ex)
Abraham Stammvater des Glaubens (Gen)
David König von Jerusalem (1/2 Sam, 1/2 Kön)
Elija Prophet des Nordreichs Israel (1 Kön)
Elischa
Prophet des Nordreichs Israel (2 Kön)
Esra Priester und Anführer des Volkes Israel (Esr)
Gabriel einer der Erzengel (Dan, Lk)
Goliat
Vorkämpfer der Philister, Gegner Davids (1 Sam)
Isaak Sohn Abrahams mit Sara (Gen)
Ismael
Sohn Abrahams mit Hagar (Gen)
Jakob Sohn Isaaks, Stammvater Israels (Gen)
Jesus Sohn Gottes und Erlöser (Mk, Mt, Lk, Joh)
Ijob
Hauptfigur des gleichnamigen Buchs (Ijob)
Johannes der Täufer, Vorläufer Jesu (Mk, Mt, Lk, Joh)
Jona Prophet Gottes (Jona)
Josef einer der Söhne Isaaks (Gen)
Maria Mutter Jesu (Mk, Mt, Lk, Joh, Apg)
Michael einer der Erzengel (Dan, Jud, Offb)
Mose
Anführer und Befreier des Volkes Israel (Ex)
Noah Held der Sintfluterzählung (Gen)
Salomo Sohn und Nachfolger König Davids (1 Kön, 2 Chr)
Zacharias
Liste der Name im Koran:
Vater von Johannes dem Täufer (Lk)
Elyas / Musa / Yahya / Yunus / Nuh / Sulaiman / Isa / Ibrahim / Davud / Djibril / Ishaq / Ayyub / Yusuf / Mikail / Maryam / Zekiriya / Ismail / Yaqub / Harun / Uzair / al-Yasa / Djalut
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Koran Sure 19:16–30 (Maryam) (M2)
Und erwähne Maria in dem Buch: Als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog und sich mit einem Vorhang vor ihnen abschirmte, da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er nahm für sie die Gestalt eines schönen Menschen an.
Sie sagte: „Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, lass ab von mir, wenn du gottesfürchtig bist.“ Er sagte: „Ich bin nur der Bote deines Herrn, um dir einen sündlosen Sohn zu schenken.“ Sie sagte: „Wie soll mir ein Sohn geschenkt werden, wo mich doch kein Mann je berührt hat? Ich bin doch kein leichtes Mädchen!“ Er sagte: „So wird es geschehen. Dein Herr sagt: ‚Das ist Mir ein Leichtes. Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einem Beweis Unserer Barmherzigkeit.‘ Es ist beschlossene Sache.“
So wurde sie mit ihm schwanger und zog sich mit ihm an einen fernen Ort zurück. Die Wehen ließen sie zu einem Palmenstamm gehen. Sie sagte: „O wäre ich doch zuvor gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten!“ Da rief Jesus ihr von unten her zu: „Sei nicht traurig; dein Herr hat unter dir einen Bach geschaffen. Und schüttle den Stamm der Palme zu dir, dann wird er frische, reife Datteln auf dich herabwerfen. So iss und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du nun jemanden von den Menschen sehen solltest, dann sag: ‚Ich habe dem Allerbarmer ein Fasten gelobt, daher kann ich heute mit keinem Menschen sprechen.“
Dann kam sie mit ihm, ihn auf ihrem Arm tragend, zu den Ihren. Sie sagten: „O Maria, du hast da ja etwas Unerhörtes getan. Schwester Aarons, dein Vater war doch kein ehrloser Mann und deine Mutter kein leichtes Mädchen.“ Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: „Wie können wir mit jemandem sprechen, der noch ein Kind in der Wiege ist?“ Doch Jesus sprach: „Ich bin wahrlich der Diener Gottes; Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu einem Propheten gemacht.“
Quelle: Die Übersetzung ist eine Zusammenschau der Übertragungen von Angelika Neuwirth & Dirk Hartwig, von Nadeem Elyas & Frank Bubenheim sowie von Muhammad ibn Rassoul.
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Vergleich Islam – Christentum (M3)
ISLAM CHRISTENTUM
FÜHRT SICH ZURÜCK AUF
DIE OFFENBARUNGSSCHRIFT
DER WÖCHENTLICHE FEIERTAG
DAS HAUS DER ZUSAMMENKUNFT
DER „RELIGIÖSE EXPERTE“
DIE ZWEI HÖCHSTEN FEIERTAGE IM JAHR
JESUS GILT ALS …
DAS WICHTIGSTE GEBET
SYMBOL (zeichnen)
VERSCHIEDENE RICHTUNGEN (die wichtigsten)
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Sunniten Schiiten (Aleviten)
Mekka Medina
ISLAM CHRISTENTUM
FÜHRT SICH ZURÜCK AUF
Mohammed Jesus Christus
DIE OFFENBARUNGSSCHRIFT
Koran Bibel
DER WÖCHENTLICHE FEIERTAG
Freitag Sonntag
DAS HAUS DER ZUSAMMENKUNFT
Moschee Kirche
DER „RELIGIÖSE EXPERTE“
Imam Priester, Pfarrer(in)
DIE ZWEI HÖCHSTEN FEIERTAGE IM JAHR
Fest des Fastenbrechens Opferfest (Fest des Näherkommens)
JESUS GILT ALS …
Ostern Weihnachten
Prophet Sohn Gottes
DAS WICHTIGSTE GEBET
Salah (Pflichtgebet)
SYMBOL (zeichnen)
Vaterunser
VERSCHIEDENE RICHTUNGEN (die wichtigsten)
Katholische Kirche Evangelische Kirche Orthodoxe Kirche Freikirchen
HEILIGE ORTE
Jerusalem Betlehem Rom Jerusalem
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7.5 GENAUER HINSCHAUEN UND ZUHÖREN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Begriffe „Vorurteil“ und „Stereotyp“ erklären. (B) sich mit Bildern und Vorurteilen zum Thema Islam auseinandersetzen. (D)
• Möglichkeiten benennen, wie Menschen trotz unterschiedlicher Religion respektvoll miteinander leben können. (B, C)
• die Bedeutung von Nostra aetate aufzeigen. (A)
• kritische Fragen betreffend den Islam diskutieren und differenziert Sichtweisen entwickeln. (D)
Informationen:
• Ein umfangreicher Lernbehelf zu „Kompetenz im Umgang mit Vorurteilen“ für die Sekundarstufe 1, herausgegeben vom Sir Peter Ustinov Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen, findet sich unter diesem Link: http://www.ustinov.at/publikationen
Einstieg/Aktivierung:
• Was ist ein Vorurteil? Sammeln von Ideen, Beispielen und Erfahrungen.
Präsentation und Diskussion von Bildern oder Wahlplakaten, die Vorurteile und Stereotype repräsentieren.
Erarbeitung:
• Lesen des Gesprächs von Jakob und Sana (S. 102, 103): Welche Vorurteile und kritischen Anfragen kommen zur Sprache?
• Offene Diskussion: Fragen, Unsicherheiten, Befürchtungen zum Thema Islam.
• Arbeitsauftrag (S. 102): Offene Diskussion zu Islam und Vorurteilen.
Vertiefung/Abschluss:
• Arbeit mit dem Auszug aus Nostra aetate (S. 103): Herausarbeiten von Bezügen zwischen Islam und Christentum sowie des zentralen Unterschieds.
• Arbeiten mit Beispielen aus dem Lernbehelf zu „Kompetenz im Umgang mit Vorurteilen“ für die Sekundarstufe 1 (s. o.).
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KAPITEL 8: SICH SELBST ENTFALTEN
Lehrplanbezug:
KOMPETENZBEREICH A: Menschen und ihre Lebensorientierung
LEITKOMPETENZ 2:
» Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
» Kompetenzbeschreibungen (KB):
› Die Schüler*innen können die Sehnsucht nach einem „Leben in Fülle“ zur Sprache bringen und vielfältige Sinnangebote bewerten.
» Anwendungsbereiche (AB): Selbstentfaltung und Abhängigkeiten
› Die Schüler*innen können sich über Sinnangebote und Sinnsuche austauschen.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
» das Gleichnis mit den Talenten interpretieren und es mit ihrem Leben in Beziehung setzen. (B)
» erklären, was mit einem „Leben in Fülle“ gemeint ist. (B)
» ihre eigene Lebensfülle grafisch darstellen. (C)
» die vielfältige Bedeutung des Wortes Glück beschreiben. (A)
» Beispiele nennen, wie sie selbst durch bewusste Handlungen zu ihrem eigenen Glück etwas beitragen können. (B)
» vielfältige Sinnangebote hinterfragen und diskutieren. (D)
» den Kontext von Sehnsucht und Sucht verstehen. (A)
» Wirkweisen von Süchten erläutern und Ideen für Suchtprävention entwickeln. (A, C)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealität und Transzendenz und an den folgenden übergreifenden Themen: Gesundheitsförderung (3) und Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher*innenbildung (13).
Selbstentfaltung als lebenslanger Prozess, das soll mit der Auseinandersetzung der Inhalte des letzten Kapitels des Schulbuchs zum Ausdruck gebracht werden. Die Eröffnungsseiten bilden diese Thematik einerseits durch die Fragen und andererseits durch Klimts „Lebensbaum“ ab.
Das Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14–25) will die Schüler*innen motivieren, sich mit den eigenen Fähigkeiten und Talenten auseinanderzusetzen. Mit dieser Arbeit wird hervorgehoben, dass es sich auszahlt, sich der eigenen Talente und Fähigkeiten bewusst zu werden. Talente und Fähigkeiten sollen erkannt, gefördert – mit und an ihnen gearbeitet werden. So können sie sich entfalten und die Basis eines erfüllten Lebens sein. Was ein erfülltes Leben ausmacht, auch diese Fragestellung wird auf dieser Doppelseite diskutiert. Die grafische Darstellung der Lebensfülle anhand eines Visionboards will sichtbar machen, dass ein „Leben in Fülle“ mehr ist als Alltag, Schule, Aufgaben …
Ein glückliches und zufriedenes Leben gehört zu den Grundsehnsüchten der Menschen. Am Beispiel des Märchens „Hans im Glück“ wird für die Schüler*innen erkennbar, dass „Gold“ allein für das Lebensglück und die Lebenszufriedenheit nicht ausreicht. Zunächst wird die vielfältige Bedeutung des Wortes „Glück“ geklärt und Glücksbegriffe (Luck, Pleasure, Happiness) werden definiert. Im Anschluss wird den Schüler*innen verdeutlicht, dass sie selbst etwas zu ihrem Lebensglück beitragen können.
Die Abschlussseiten des Kapitels thematisieren die Zusammenhänge von Sehnsucht und Sucht. Die Seite „Zeit für ein Gespräch mit Michael Lehofer“ gibt einen guten Einblick, wie Sucht wirkt und wie süchtiges Verhalten vermieden werden kann.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Gustav Klimts „Lebensbaum“ interpretieren und weitergestalten. (B, D) über ihre eigenen Talente nachdenken und sie beschreiben. (A)
• die Bedeutung des Gleichnisses von den Talenten reflektieren und eine Verbindung zu ihrem Leben herstellen. (C, D)
• die Aussage „Es muss im Leben mehr als Alles geben“ diskutieren. (D)
• ihre Zukunftsvisionen grafisch darstellen. (D)
Information:
• Hintergrundinformationen zu Gustav Klimt und zum Bild (I1)
Einstieg/Aktivierung:
• Bildbetrachtung (S. 107) –Was kann dieses Bild mit Selbstentfaltung zu tun haben?
• Das Bild weitermalen: Bildausschnitte vorbereiten, die Schüler*innen bekommen den Auftrag, das Bild weiterzumalen. Am Ende der Arbeit die Schüler*innenwerke mit dem Orginalvergleichen. Variante: Das Bild im Buch bis zu den Seitenrändern weitermalen.
• Arbeit mit den Eingangsfragen: In Partner*innenarbeit stellen sich die Schüler*innen gegenseitig die Fragen (S. 106). In einer Reflexionsrunde präsentieren die einzelnen Paare ihre Antworten dem Plenum.
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Bibeltext (S. 108): Text lesen und besprechen. Arbeitsauftrag 1 und 2 erledigen und den Diskussionsauftrag erfüllen.
• Talente: Schüler*innen zeichnen fünf Kreise auf ein Blatt (oder Blatt mit kopierten Kreisen austeilen). Sie schneiden die Kreise aus und beschriften vier Kreise mit je einem eigenen Talent. In den fünften Kreis schreiben sie ihren Namen. Diese Kreise einsammeln und so austeilen, dass kein*e Schüler*in den eigenen Kreis erhält. Auf diesen Kreis schreiben nun die Schüler*innen ein Talent, das zu dem/der Schüler*in, dessen Kreis sie besitzen, passt.
Variante: Siehe S. 108 (Seitenende).
• Diskussion (S. 109) in der Klasse führen und ein Visionboard (Arbeitsauftrag 1) im Buch/Heft oder digital gestalten.
Vertiefung/Abschluss:
• DigiPoint (S. 109) ansehen und besprechen.
• Ein Visionboard als Plakat für zuhause gestalten. (M1)
• Eine Talentetauschbörse in der Klasse durchführen (siehe Kap. 1.2).
• Eine eigene Visitenkarte auf Papier oder digital gestalten und sie mit einem Sprichwort (M2) versehen.
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I1 Kurzbiografie und Bildbeschreibung
Gustav Klimt
Gustav Klimt wurde als zweites von sieben Kindern des Ehepaars Ernst und Anna Klimt am 14. Juli 1862 in Wien geboren. Sein Vater war ein aus Böhmen eingewanderter Goldschmied.
Bereits als 14-Jähriger besucht Gustav Klimt die Wiener Kunstgewerbeschule. Nach zwei Jahren verlässt er die Kunstgewerbeschule. Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Klimt und seinem Freund Franz Matsch beginnt er mit der Gestaltung von Theaterdekorationen, Wand- und Deckenmalereien in Wien. Als die „Maler-Companie“, so nennen sie sich fortan, setzen sie ihre Aufträge für Wand- und Deckenmalerei fort. Sie konzentrieren sich auf ornamentale Bilder. Für ihre Malereien an den Wänden und Decken des Wiener Burgtheaters verlieh ihnen Kaiser Franz Josef das Goldene Verdienstkreuz. Neben diesen Aufträgen malt Klimt Porträts in seinem eigenen Atelier.
Nach dem Tod seines Bruders (1892) entfernt sich Klimt mehr und mehr vom Stil der Akademien. Er entwickelt seinen eigenen Stil. Seine Gemälde treffen jedoch nicht den Geschmack der Professoren, die Klimts Werke als pornografisch und hässlich bewerten. 1897 gründet er mit 19 weiteren Künstlern die Vereinigung bildender Künstler Österreichs: „Secession“. Diese entwickelt sich rasch zur Hochburg des Jugendstils. Bereits 1905 verlässt Klimt diese Gruppe aufgrund von Unstimmigkeiten wieder.
Klimt wird noch zu Lebzeiten als Künstler anerkannt, dennoch wird er von manchen für „verrückt“ gehalten. Die wiederkehrenden Motive seiner Gemälde – nackte und erotische Darstellung von Körpern – gelten als obszön und werden öffentlich kritisiert.
In den letzten zehn Jahren seines Lebens zieht er sich deshalb vorwiegend in sein Atelier zurück und widmet sich seiner Malerei. Die Natur inspiriert ihn, der größte Teil seiner Landschaftsbilder entsteht in dieser Zeit.
Frauen spielen nicht nur in seinem künstlerischen Schaffen eine große Rolle. Er hatte in seinem Leben mehrere Geliebte, war aber
selbst nie verheiratet. Seine längste und intensivste Beziehung lebte er mit Emilie Flöge. Am 6. Februar 1918 stirbt Gustav Klimt an den Folgen eines Schlaganfalls.
Der Lebensbaum
Dieses Gemälde entstand während der „Goldenen Periode“ des Künstlers. Das Thema des Lebens und des Fortschritts wird aufgegriffen. Die komplizierten Verzierungen an den Gliedern des Baums machen dieses Werk so unverwechselbar. „Der Baum des Lebens, Stoclet-Fries wurde 1909 hergestellt und ist ein symbolisches Kunstwerk im Jugendstil. Es ist im Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestellt. Das Werk ist eine Idee für eine Serie von drei Mosaiken, die Klimt zwischen 1905 und 1911 für ein Auftragsprojekt im Palais Stoclet in Brüssel, Belgien, schuf. Die Wandgemälde, die sich drehende Lebensbäume, eine aufsteigende weibliche Form und umschlungene Liebende darstellen, schuf der Maler während seiner späten Schaffensperiode.“
Der Baum streckt sich in den Himmel und ist eine Metapher für den Wunsch des Menschen zu wachsen, auch wenn er gut im Boden verwurzelt ist. Die Anwesenheit der Amsel will die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Die Symbolik dahinter ist jene der Vergänglichkeit: Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.
Die Symbolik des Bilds des „Baum des Lebens“ reicht bis in die Antike zurück und soll die Verbindung von Leben – Tod und Himmel – Erde symbolisieren. Die Wurzeln des Baums reichen in die Unterwelt. Der Stamm steigt in den Himmel auf. Die Zweige des Baums, verdreht und verflochten, sind die Verbindung in den Himmel. Der Baum des Lebens spiegelt die Kontinuität und die Komplexität des Lebens wider und verbindet dadurch alle Aspekte des Lebens.
Quellen: https://www.klimt-foundation.com/de/klimt-info/biografie/ https://www.kunst-zeiten.de/Gustav_Klimt-Leben Lebensbaum von Gustav Klimt – Bildanalyse und alle Infos https://t1p.de/KlimtLebensbaum
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Davon träume ich
Das möchte ich ausprobieren
INSPIRATIONEN
Sprichwörter Talente (M2)
Nutze die Talente, die du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.
(Henry van Dyke)
Das Ziel des Lebens ist das Leben selbst.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die Talente sind oft gar nicht so ungleich, im Fleiß und im Charakter liegen die Unterschiede.
(Theodor Fontane)
Stets versucht, stets gescheitert. Egal.
Versuchs erneut. Scheitere besser.
(Samuel Beckett)
Sie müssen Ihr Talent entdecken und benutzen.
Sie müssen herausfinden, wo Ihre Stärke liegt.
Haben Sie den Mut, mit Ihrem Kopf zu denken.
Das wird Ihr Selbstvertrauen und Ihre Kräfte verdoppeln.
(Marie Curie)
Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.
(Hans Krailsheimer)
Du magst das Talent für große Dinge haben, aber das Leben besteht aus den kleinengewöhnlichen Dingen.
(Deng Mingo)
Verwechsle die Höhe deiner Gage niemals mit der Größe deines Talents.
(Marlon Brando)
Dieses
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8.2 „… UND LEBTEN GLÜCKLICH UND ZUFRIEDEN …“
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• über das Thema Glück diskutieren und Glücksspuren in ihrem Leben entdecken. (D) das Märchen „Hans im Glück“ nacherzählen und es in Verbindung mit ihrem Leben bringen. (A, B)
• unterschiedliche Glückszustände beschreiben und Beispiele dafür aufzählen. (A, B)
• einen persönlichen Glücksratgeber verfassen. (C)
• biblische Beschreibungen eines glücklichen Zustands in eigenen Worten wiedergeben. (A)
Information:
• Hintergrundinformationen zum Thema Glück: „glücken“, Reli+Plus, Religionspädagogische Zeitschrift für Praxis und Forschung, 01-02/2020: https://t1p.de/ReliPlus
Einstieg/Aktivierung:
„Tanz der Atome“ zu Fragestellungen, die das Glück betreffen: Die Schüler*innen bewegen sich in der Klasse. Auf ein Signal hin treffen sie sich in Zweier-, Dreier-, Vierergruppen und besprechen eine Fragestellung, welche die Lehrperson ausspricht, z. B. Was macht dich glücklich? Wann warst du das letzte Mal glücklich? Braucht es das Unglück, damit wir Glück empfinden können? Kann Glück erlernt werden? …
• Mehrere Bildersätze des Märchens „Hans im Glück“ (M1) kopieren, ausschneiden und austeilen. In Gruppenarbeit bringen die Schüler*innen sie in die richtige Reihenfolge (Kontrolle anhand S. 110). In diesen Gruppen in der Erarbeitung weiterarbeiten (siehe unten).
• DigiPoint (S. 111): Den Film ansehen und besprechen. Glücksbringer zeigen und deren Bedeutung recherchieren.
Erarbeitung:
• Märchen erzählen: In Gruppen Arbeitsaufträge 1 und 2 (S. 110) erledigen. Die Geschichten können auch verschriftlicht werden.
• Das Märchen „Hans im Glück“ in die „Gegenwart“ transportieren. Wie würde das Märchen gegenwärtig erzählt werden?
• Einleitungstext (S. 111) lesen und Beispiele für Luck, Pleasure und Happiness aus dem eigenen Leben finden und niederschreiben.
Wusstest du …? (S. 110): Die vorgeschlagenen Bibelstellen lesen und mit eigenen Worten eine „biblische“ Beschreibung für Zufriedenheit verfassen (Arbeitsauftrag 3, S. 111). Das Glücksrad spielen (Arbeitsauftrag 1 und 2, S. 111).
Vertiefung/Abschluss:
• Ein Glückstagebuch gestalten, in dem glückliche Momente eingetragen werden können.
• Einen persönlichen Glücksratgeber verfassen. Als Vorlage kann das Glücksrad (S. 111) dienen.
• Glücksspuren in meinem Leben: Die Schüler*innen zeichnen den Umriss ihres Fußes ins Heft/auf ein Blatt und beschriften diesen mit glücklichen Momenten aus ihrem Leben.
Hans im Glück – Kopiervorlage (M1)
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• einzelne Süchte aufzählen und beschreiben. (A) die Wirkung und Auswirkungen von Süchten aufzeigen. (C)
• einen Folder zur Suchtprävention gestalten. (D)
• ein Suchtpräventionsprojekt initiieren. (E)
Information:
Hintergrundinformationen zum Thema Sucht: https://t1p.de/Suchtvorbeugen https://www.feel-ok.at/de_AT/jugendliche/jugendliche.cfm https://www.kontaktco.at/fachbereiche/schule/allgemein/unterrichtsmaterial/
Einstieg/Aktivierung:
• DigiPoint (S. 112) ansehen und die Wirkung von Suchtmitteln besprechen.
• Video ansehen:
https://youtu.be/SSca0LajMzM – anhand dieser Vorlage einen eigenen Wordrap zum Thema Sucht verfassen.
• Video ansehen und besprechen: https://youtu.be/f6z3y5tUXrk
• Das Klaviermodell: Das Klaviermodell mit den Schüler*innen besprechen und das Arbeitsblatt (M1) bearbeiten und besprechen. Anleitung für Lehrkräfte: https://t1p.de/Klaviermodell
Erarbeitung:
• Einleitungstext lesen und anhand des Bildes eine Suchtliste erstellen (S. 112).
• Internetrecherche zu den einzelnen Süchten: https://t1p.de/VividSucht
• „Zeit für ein Gespräch“ (S. 113) lesen und besprechen. „Welche Fragen würdest du noch gerne an Dr. Lehofer stellen?“ Die Fragen an der Tafel sammeln und besprechen.
• Einen Folder zur Suchtprävention (S. 112) gestalten und präsentieren.
Vertiefung/Abschluss:
• Ein Suchtpräventionsprojekt in der Schule/Klasse (gemeinsam mit anderen Fächern) organisieren und durchführen.
• Ein Klassenplakat zum Thema Sucht gestalten: Verschiedene Süchte und deren Auswirkungen darstellen. Einen gemeinsamen „Antisucht“-Slogan als Titel für das Plakat formulieren.
Die einzelnen Tasten des Klaviers stehen für die Möglichkeiten, die wir zur Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen haben (z. B. Musik hören, sportliche Betätigung, ein Gespräch mit Freund*innen …). Überlege, wie du mit herausfordernden Situationen umgehst. Schreibe in die Tasten deine Möglichkeiten. Du kannst die Tastatur auch erweitern, wenn du noch Platz brauchst.
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DIE SCHÖPFUNG – EIN SPIRITUELLER SCHÖPFUNGSWEG
Folgende Bausteine sind als Schöpfungsweg und zur Weiterarbeit in der Klasse gedacht. Diese können während der ersten Wochen nach Schulbeginn einen spirituellen Impuls setzen und verschiedene Zugänge zum Thema Schöpfung ermöglichen. Sie können auch in einen Schöpfungsgottesdienst eingebaut werden.
Wegelemente
Über die Schöpfung staunen (psychomotorischer Zugang) (Spaziergang durch den Garten, Wald, Park, Wiese – je nach Möglichkeit.)
Spaziere in Ruhe und ohne zu sprechen allein ein Stück des Weges. Achte auf die Geräusche deiner Umgebung. Was hörst du?
• Gehe alleine und nimm die Gerüche deiner Umgebung wahr. Wie riecht ein Blatt, eine Blume, eine Rinde …?
• Nimm unsere Welt genau unter die Lupe. Erforsche mit einer Lupe (auch leere Klopapier- oder Küchenrollen eignen sich dafür) die Natur und schau dir unsere Welt im Detail an. Was siehst du?
Sammle Naturmaterialen und nimm sie in die Hand. Wie fühlt sich Gras, Rinde, Erde, ein Stein … an? Lege danach ein Mandala mit den Materialien, die du gesammelt hast. Wichtig ist, dass du nur Dinge für dein Mandala verwendest, die du bereits auf dem Boden etc. findest. Reiße nichts ab und zerstöre nichts.
• Probiere verschiedene Früchte der Natur (diese müssen vorher auf einem Tisch vorbereitet werden). Koste sie, aber lass auch noch etwas für die anderen übrig. Was schmeckst du?
Suche dir eine Partnerin/einen Partner. Person A führt Person B blind zu ganz besonderen Plätzen. Dort darf Person B kurz die Augen öffnen und im Geist ein Foto machen. Danach geht es zu einem anderen Platz. Nach ein paar Minuten wechseln. Was lässt dich staunen?
Lege oder setze dich auf den Boden und schau in den Himmel. Nimm die Farben, Formen und Veränderungen ganz bewusst wahr. Halte deine Eindrücke in Gedanken fest. Was erkennst du?
Tausche dich über deine Erfahrungen in der Klasse aus.
Die Schöpfung als wertvolles Geschenk wahrnehmen und dafür danken (kognitiver Zugang) (Alle treffen sich an einem gemeinsamen Rastplatz.) Hierfür gibt es drei mögliche Varianten.
Lies die Geschichte vom Pinguin (Schulbuch, S. 10) gemeinsam mit deinen Mitschüler*innen.
• Wähle jene Stelle aus, die für dich am bedeutsamsten für die ganze Geschichte ist. Überlege und tausche dich mit einer Partnerin/einem Partner aus, warum diese Stelle wichtig ist. Lest reihum eure Stellen vor und überlegt, wie sich die Geschichte dadurch verändert hat.
• Lies die Schöpfungserzählung (Gen 1,1–28) gemeinsam mit deinen Mitschüler*innen. Wähle eine Stelle aus, die dich besonders anspricht oder besonders herausfordert.
• Überlege und tausche dich mit einer Partnerin/einem Partner aus, warum du diese Stelle gewählt hast.
• Lest reihum eure Stellen vor und überlegt, wie sich der Schöpfungstext dadurch ändert. Lies den Psalm 104 gemeinsam mit einer Partnerin/einem Partner.
• Überlegt gemeinsam: Von wem stammt der Psalm? Was erfährst du über Gott und die Schöpfung? Wer lobt Gott mit diesem Psalm? Wofür wird Gott gelobt? Wie wird Gott gelobt? … Wähle einen Satz aus, der dich beim Lesen besonders angesprochen hat.
• Lest im Plenum alle eure ausgewählten Sätze vor. Besprecht, wie sich der Psalm verändert hat.
• Schreibt gemeinsam euren eigenen Psalmtext (jede Person einen Satz des Lobes oder Dankes) mit Bezug zu Psalm 104.
Besprecht die Reihenfolge eurer Sätze und lest den neu entstandenen Psalm gemeinsam vor.
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Sich für die Schöpfung einsetzen (affektiv, emotionaler Zugang) (Ebenfalls an einem gemeinsamen Rastplatz.)
Franz von Assisi hatte eine besondere Beziehung zu allen Geschöpfen. Er verfasste gegen Ende seines Lebens sogar ein Loblied auf die Schöpfung: „Laudato sii“ (Vorlage: „du mit uns“, Nr. 659).
• Hört/Singt das Loblied und lest gemeinsam den Text.
Tauscht euch in der Klasse darüber aus, was Franz von Assisi in diesem Text lobt/preist. Was fällt auf, wenn man den Aufbau der einzelnen Textzeilen genau ansieht?
Schreibe eine eigene Zeile für das Loblied.
Lest eure Zeilen vor und hängt sie in der Klasse auf.
Bausteine für das Klassenzimmer
Auch Papst Franziskus fordert uns dazu auf, sorgsam mit der Schöpfung umzugehen und sie zu schützen. Er hat eine Enzyklika namens „Laudato si‘“ geschrieben, in der er zahlreiche Beispiele anführt, wie wir unsere Schöpfung bewahren können.
Recherchiert im Internet, welche Beispiele er nennt.
• Besprecht in der Klasse, welches Beispiel ihr in der Klasse/Schule umsetzen könnt.
Wählt ein Beispiel aus und überlegt, wie ihr dieses Beispiel in den nächsten Wochen in euren Alltag einbeziehen könnt.
• Plant dazu ein gemeinsames Projekt. Folgende Fragen können euch dabei unterstützen:
› Wer beteiligt sich (Klasse, Schule, …)?
› Wer ist für die Organisation/Umsetzung verantwortlich?
› Wie lange soll das Projekt dauern?
› Woher bekommt ihr Unterlagen, Materialien etc.?
› Was passiert mit den Materialien nach dem Projekt?
› Wie geht es nach dem Projekt weiter?
› …
Quelle: Simone Rieser-Kurzmann
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GOTTESDIENSTBAUSTEIN 1: DIE SCHÖPFUNG – EIN WERTVOLLES GESCHENK
Ablauf:
• Naturklänge: Zum Einzug
Begrüßung, Hinführung und Besinnung
• Lied: Er hält die ganze Welt in seiner Hand
Psalmentexte der Schüler*innen (Auszug – je nach Länge 4–5 Texte) oder Schöpfungsgedanken
Lied: Kyrie eleison (Ore poriaju) (du mit uns, 143)
• Alternative: Gott hat uns die Erde als Lebensraum gegeben (du mit uns, 667)
Gebet für unsere Erde (statt dem Tagesgebet)
• Geschichte als Lesung: Der Pinguin (Schulbuch, S. 10)
• Lied: Alleluja (Kurt Mikula)
Evangelium: Joh 1,1–9
• Predigt
Fürbitten
Lied: Laudato si‘ (du mit uns, 659)
• Segenstext
Spezieller Segen für die ersten Klassen
• Lied: Du bist der Atem (du mit uns, 469)
Vorbereitungen in der Kirche
Wäscheleine in der ganzen Kirche gespannt mit Bildern des Selfieprojekts (Schulbuch, S. 14, Arbeitsauftrag 2).
Tisch mit Früchten der Natur (zur späteren Verkostung).
Altarbereich (kleine Fotowand) mit großen und kleinen Wundern (Naturmaterialien, Fotos), Schale mit Erde.
Naturklänge: Beim Betreten der Kirche werden die selbst aufgenommenen Geräusche vorgespielt.
Lied: Er hält die ganze Welt in seiner Hand (https://www.evangeliums.net/lieder/lied_er_haelt_die_ganze_welt_in_seiner_hand. html)
Die Schüler*innen legen nach dem Vorlesen ihrer Psalmentexte/Schöpfungsgedanken ein Naturmaterial vor dem Altar auf den Boden.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich andere Menschen höflich und mit Respekt behandle.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich anderen zuhöre und aufmerksam bin.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich nichts wegwerfe oder zerstöre.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich anderen helfe und sie unterstütze.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich auf meine Mitgeschöpfe achte.
Ich gehe sorgsam mit der Schöpfung um, wenn ich dankbar bin für mein Leben. Denke während des Liedes in Stille darüber nach, was du selbst zum Erhalt der Schöpfung beitragen kannst.
Gebet für unsere Erde (statt dem Tagesgebet)
Allmächtiger Gott, du bist in der Weite des Alls gegenwärtig und im kleinsten deiner Geschöpfe, du umschließt alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit.
Gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Dieses
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Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden. Gott der Armen, hilf uns, die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten …
Aus der Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus „Über die Sorge um das Gemeinsame Haus“. Quelle: https://www.dioezese-linz.at/haus-der-frau/spiritualitaet/gebet-fuer-unsere-erde
Evangelium (Joh 1,1–9)
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Fürbitten
Schüler*innen sprechen ihre Hoffnungen, Sorgen, Freuden, Ängste aus: Anregungen finden sich in Zeit für Religion 3, S. 14–15. Seite 15 könnte auch für die Bußgedanken verwendet werden.
Segensgebet
Der Herr schenke dir für deine Umwelt – Mensch, Tier oder Pflanze: Die Behutsamkeit seiner Hände für deine Hände die Güte seiner Augen für deine Augen das Lächeln seines Mundes für deinen Mund den Frieden seiner Worte für deine Worte die Wärme seines Herzens für dein Herz das Feuer seines Geistes für deinen Geist und das Geheimnis seiner Gegenwart. Das gewähre dir der dreieinige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Der Segen des Lichtes sei mit dir. Licht im Inneren, Licht nach außen. Die Strahlen von Gottes Sonne mögen dein Herz mit Wärme erfüllen, wie ein Torffeuer, das Freunde und Fremde einlädt, sich daran zu erwärmen. Das Licht Gottes leuchte in deinen Augen, wie eine Kerze im Fenster, die den müden Wanderer willkommen heißt.
Und mögest du erkennen: So klein du auch sein magst in diesem riesigen Universum: Du bist wichtig in Gottes Plan. Er möge dich beschützen und vor allem Unglück bewahren.
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GOTTESDIENSTBAUSTEIN 2: ÜBER DEN FRIEDEN NACHDENKEN
Diese Gottesdienstbausteine können so variiert werden, dass sie zu verschiedenen Zeiten im Schuljahr (Weihnachten, Ostern …) zum Einsatz kommen können.
Dekoidee: Selbstentworfene Friedenssymbole (siehe Schulbuch, S. 32, DigiPoint) der Schüler*innen oder Friedenstauben schmücken den Feierraum.
Ablauf:
• Instrumental (z. B.: John Lenon: Give peace a chance)
Begrüßung und Hinführung
Spiel mit dem Wort Frieden: Anhand der Buchstaben des Wortes Frieden neue Wörter formulieren (siehe LHB; Kap. 2.3)
Und/oder: Geschichte: Frieden spielen (Schulbuch, S. 32)
• Besinnung:
Lied: Leicht kennt ma’s hom (Chris Steger: https://www.youtube.com/watch?v=xoRxAIsmurM&t=7s)
Schriftenlesung (z. B.: Lk 2,1–21 oder Joh 20,19–21 oder …)
Gedanken zum Evangelium
• Friedensalphabet Fürbitten
• Vater Unser
• Segen
Lied: Shalom chaverim (du mit uns, 656)
Hinführung
Einzelne Buchstaben des Wortes Frieden großformatig ausdrucken. Schüler*innen stellen sich mit je einem Buchstaben zum Wort Frieden. Danach formieren sie sich so, dass neue Wörter entstehen: Freude, Erde, reden, …
Besinnung
Wir klagen Gott: Krieg, Bürgerkrieg, Kein Friede, Gewalt, Tod …
Hilf uns, Gott!
Gott, erbarme Dich!
Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Amen
Friedensalphabet (verfasst von Schüler*innen der MS Laßnitzhöhe)
A – Andere akzeptieren
B – Beschützen
C – Cool bleiben
D – Danken für das Leben
E – Einsetzen für andere
F – Fehler erkennen
G – Gott ins Leben einbeziehen
H – Herzlichkeit
I – Integrieren
J – Jeder kann etwas tun
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K – Kompromisse finden
L – Lieben
M – Miteinander statt Gegeneinander
N – Nächstenliebe
O – Offen sein
P – Peace
Q – Quellen
R – Respekt
S – Streit schlichten
T – Teilen
U – Um Verzeihung bitten
V – Vergessen
W – Wahrheit sagen
X – X-mal auf Frieden pochen
Y – Yes, we can!
Z – Zusammenhalten
Fürbitten
Fürbitten gestalten nach „Frieden bedeutet …“ (Schulbuch, S. 32)
Segensgebet
Der Herr segne und behüte dich.
Er lasse sein Angesicht über dir leuchten und schenke dir seinen Frieden.
Er erfülle dich mit seiner Liebe.
Er sei in dir als die Quelle, die nie versiegt.
Er sei unter dir als die Hand, die dich hält.
Er sei über dir als ein schützendes Dach, das alles Bedrohliche von dir abhält.
Er sei in deiner Schwäche und in deiner Kraft, in deiner Ohnmacht und in deiner Hoffnung.
Er sei mit dir, wohin dein Weg auch geht.
Er durchdringe dein Herz mit seiner zärtlichen Liebe.
Amen (Anselm Grün)
Quelle: Foto: Marcus Buchberger
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GOTTESDIENSTBAUSTEIN 3: KREUZWEGANDACHT
Ablauf:
Lied: Ist da jemand (Adel Tawill)
https://www.youtube.com/watch?v=EkWjaoH7k6w
Einleitende Gedanken
Kreuzwegstationen 1–5 mit Standbildern darstellen (Textvorlage: siehe Osterspecial LHB)
• Lied: Heavy Cross (Gossip)
https://www.youtube.com/watch?v=5mQVljB7JGw
• Kreuzwegstationen 6–2 mit Standbildern darstellen (Textvorlage: siehe Osterspecial LHB)
• Lied: Where you are there, when they cruzifed my lord (du mit uns, 63)
Kreuzwegstationen 12–15 mit Standbildern darstellen (Textvorlage: siehe Osterspecial LHB)
• Auferweckung im Hier und Jetzt
Segen
Lied: Blessed be the name of the lord (du mit uns, 462)
Einleitende Gedanken
Seit dem 15. Jahrhundert wird die Leidensgeschichte Jesu in Stationen dargestellt. Menschen gehen diesen Weg des Leidens Jesu mit.
Im Kreuzweg finden wir das Auf und Ab, das Kreuz und Quer unseres Lebens, das durch Jesus Christus verbunden und zur Mitte und zum Ziel gebracht wird.
Betend betrachten wir den Weg, den Jesus ging, den Weg des Leidens, den Weg zum Kreuz. Doch wir wollen nicht Zuschauer bleiben, die unbeteiligt am Rand stehen. Wir wollen den Weg Jesu nachgehen, im Wissen, dass sich sein Kreuzweg auch heute ereignet: Im Leben so vieler Menschen, die unter der Last ihres Lebens zusammenzubrechen drohen, aber auch in unserem eigenen Leben. Die Kreuze, die wir tragen auf den Wegen, die vor und hinter uns liegen, kennen wir gut und manchmal erschöpfen sie uns. Den Kreuzweg Jesu nachgehen heißt, den eigenen Lebensweg darin entdecken und erspüren, dass Gott uns auch in der größten Not nicht alleine lässt.
Auferweckung im Hier und Jetzt
Die Auferweckung Jesu ist nicht bloß ein Ereignis, das in der Vergangenheit verblieben ist. Auferweckung ereignet sich im Hier und Jetzt, mitten am Tag, hundertfach in unserem Leben. Immer dann, … wenn aus Ungerechtigkeit Gerechtigkeit wird … wenn Bedrückendes und Schweres von uns weicht … wenn das Leben uns hinfallen lässt und wir die Kraft haben, wieder aufzustehen … wenn wir nicht wegschauen, sondern hinschauen … wenn wir mit kleinen Gesten Großes bewirken … wenn unsere Tränen getrocknet werden … wenn in peinlichen Situationen jemand zu uns steht … wenn nicht nur unser Versagen gesehen wird … wenn sich Menschen für andere einsetzen … wenn unser Schmerz kleiner wird … wenn nach dem endgültigen Aus zum Trotz noch Hoffnung besteht …
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Segen:
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Gegenwart und deine Zukunft.
Dein Tun und dein Lassen.
Deine Abschiede und deine Aufbrüche.
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Herkunft und deine Geschichte.
Die Orte und Wohnungen, Landschaften deines Lebens.
Die Menschen, die vor dir waren und die Menschen, die mit dir sind.
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Erinnerungen, die schmerzhaften und die schönen, die dunklen Nächte der Seele und die Augenblicke des Glücks.