style in progress 2/2014 – Deutsche Ausgabe

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070 SO LÄUFT’S

Marcus Meyer war unter anderem als Commercial Director Europe für Induyco, El Corte Ingles in Madrid tätig, sowie neun Jahre als Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum bei der Benetton Gruppe. Zuletzt baute er von 2003 bis 2010 erfolgreich die Marke Geox in den deutschsprachigen Märkten auf.

Über den Wolken Highline United Europe. Das Headquarter im neunten Stockwerk signalisiert, wohin der Weg führen soll. Marcus Meyer, CEO und President von Highline United Europe steht wortwörtlich über den Dingen. In nur zwei Jahren ist die Tochtergesellschaft der chinesischen Max Oriental Group als international aufgestelltes Schuhunternehmen mit eigenen Produktionsstätten, einem Jahresumsatz auf Gruppenebene von 330 Millionen Euro und einem Portfolio mit sechs Marken überproportional gewachsen. Text: Isabel Faiss. Fotos: Highline United Europe

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Herr Meyer, nach dem erfolgreichen Aufbau der Marke Geox wollten Sie sich erst einmal selbstständig machen. Was reizte Sie am Auftrag von J. C. Chiang, Chairman der chinesischen Max Oriental Group, Highline United Europe zu gründen?

Als mich J. C. Chiang damals in seinen Showroom nach New York einlud, war ich fasziniert. Mich interessierte die Struktur des Unternehmens mit eigenen Produktionsstätten in China und einem international sehr gut ausgebauten Netzwerk von Designern, externen Produktionsstätten und vor allem einer soliden Kundenstruktur. Ich fand die Herausforderung interessant, wegen des ansprechenden Markenportfolios mit hochwertigen Designermarken und einem großen Anteil an Eigenmarken. Die Max Oriental Group ist ja ursprünglich aus dem Geschäftsbereich Private

Label heraus entstanden und hat sich erst darüber hinaus zu einem Unternehmen mit eigenen Marken weiterentwickelt. Im November 2011 habe ich dann die Highline United Europe GmbH in München gegründet, im April 2012 in London die Highline United Europe Ltd. als Mutterzentrale.

Gedanklich setzt man China ja nicht automatisch mit Premiumschuhen in Verbindung.

Der chinesische Markt hat sich stark weiterentwickelt. Mit unserem Qualitätsanspruch sind wir in China ideal aufgehoben, weil das Know-how auf einem sehr hohen Niveau ist. Wir sind sozusagen das beste Beispiel dafür, dass Made in China ein Qualitätsmerkmal ist. Die Fabriken der Max Oriental Group sind ethisch, ökologisch und sozial nach höchsten Standards ausgerichtet. Das hat mich letztendlich vom Unternehmen überzeugt.

Das Private Label Business legte den Grundstein für die Max Oriental Group. Welche Rolle spielt es heute für die Europa-Gesellschaft?

Das ist unser zweites Standbein. Mit Großkunden wie beispielsweise Marks & Spencer erzielen wir hier große Erfolge. Mit weiteren Unternehmen in England, aber auch in Deutschland, führen wir Gespräche. Durch unsere Erfahrung und unser Know-how hinsichtlich der Produktion bieten wir unseren Kunden ein Full-Service, der weit über das Produkt hinausgeht. Sie profitieren dabei von unserem internationalen Pool von Kreativteams und Designern und davon, dass wir durch unsere eigenen Marken frühe Barometer für Trends direkt im Markt haben. Mit Marks & Spencer sind wir schon im gut siebenstelligen Paarzahlen-Bereich unterwegs, Tendenz steigend. Weltweit ist das Verhältnis zwischen Private


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