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Ein neuer Weg
Oberpollinger/München. Das Untergeschoss des altehrwürdigen Departmentstores Oberpollinger wurde aufwändig zum Conceptstore umgestaltet. The Storey heißt das neue Format. Im Rahmen der Neuausrichtung der KaDeWe Group ist das der Auftakt einer zeitgemäßen Modernisierung im Segment Street- und Urbanwear. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: The KaDeWe Group


Oben: Frischer Wind: Daniel P. Werner verantwortet den Einkauf für The Storey Konzept.
Links: Clean und elegant: Das Berliner Architekturstudio Haase Gonzalez gestaltet die Flächen für den Urbanwearbereich bei Oberpollinger.
Im Jahr 1905 erbaut, wurde der Prachtbau des Oberpollinger mit seinen drei ansteigenden Giebeln und dem glasüberdachten Lichthof damals von der Presse als glänzendes Bauwerk gefeiert, durch das „der Atem der großen weiten Welt weht“. Genau wie der urbane Raum bendet sich auch das Münchner Traditionshaus mit seiner mehr als 100-jährigen Geschichte im stetigen Wandel, zahlreichen Aus- und Umbauten bestätigen dies. Mit über 30.000 Quadratmeter Verkaufsäche auf sieben Etagen ist das Oberpollinger das größte Kaufhaus in Süddeutschland. Die jüngste Neuerung ist die Umgestaltung der Fläche im Untergeschoss zum Conceptstore für Street- und Urbanwear unter dem Namen e Storey. Im Oktober el der ozielle Startschuss mit einem groß angelegten Opening-Event.
Anders als bisher
Nicht nur mit einer eigenen Web site und einem eigenen Instagram Account gehen die Macher neue Wege. „Mit e Storey erönen wir eine Urbanwearäche, die es so in Deutschland noch nie gab, und schlagen damit einen ganz neuen Weg ein. Das Sortiment beinhaltet sowohl internationale Marken als auch lokale Designer. Wir lassen zudem die Grenzen von sportlich und formell immer weiter verschwimmen“, erklärt Daniel Werner, Buyer Urbanwear, e KaDeWe Group. „Fashion und Kunst rücken immer näher zusammen, das reektiert auch das Interieurkonzept der neuen Abteilung. Es ist vom Spiel mit Gegensätzen, Unterschiedlichkeiten und Brüchen in der Sprache von Form, Farbe und Material geprägt. Dieser Cold-Chic-Stil ist ein Wechselspiel aus Tradition und dynamischer Urbanität, für das München und Oberpollinger stehen.“
Zukunftsorientiert
Das Berliner Architekturstudio von Judith Haase und Pierre Jorge Gonzalez die u. a. bereits Läden für Andreas Murkudis, Weekday, e Corner und andere Projekte der KaDeWe Group realisiert haben, zeichnet für das Interieurkonzept verantwortlich. Zu den Highlights zählen große Warenpräsenter mit Marmoreinsätzen und die verspiegelte Schuh- und Sneaker-Area. Die oene Deckenkonstruktion mit freiliegenden Rohren und unverputzten Betonträgern reektiert den Aufbruch in eine neue Ära. Auf der insgesamt 2.000 Quadratmeter großen Verkaufsäche gibt es neben den aufwändig gestalteten Multilabelächen, die mit zahlreichen kleineren Marken aus verschiedenen Warengruppen bestückt sind, neun Shop-in-Shop-Flächen von Marken wie u. a. Adidas Originals, American Vintage, Carhartt, Carré Y, Edwin oder Vans. Nach japanischem Vorbild soll in Kürze noch ein Ramen-Restaurant, das vornehmlich die in Asien so beliebten Nudelsuppen anbieten wird, in die Fläche integriert werden. Auch das Alsterhaus in Hamburg und das KaDeWe in Berlin sollen in den Jahren 2017 und 2018 neue Urbanwearabteilungen bekommen.
The Storey Concept Store
Oberpollinger Neuhauser Straße 18 80331 München Department Store Manager: Alexander Repp Einkäufer: Daniel Werner Anzahl der Mitarbeiter: 30 Eröffnung: 14. Oktober 2016 Verkaufsäche: 2.000 qm (im Basement) www.thestoreymunich.de Marken Frauen: Agolde, Anecdote, Anine Bing, Bonvirage, Champion, Cheap Monday, Dr. Denim, Free People, Ganni, Just Female, Kings of Indigo, Levi’s Made & Crafted, Libertine Libertine, Mink Pink, Modström, Norse Project, Opening Ceremony, Somedays Lovin, Ten117, Whyred, Wood Wood, YMC Marken Männer: Alpha Industries, BBC, Champion, Deus Ex Machina, Ebbet Field Flannels, Hamilton & Hare, Levi’s Made & Crafted, Libertine Libertine, Opening Ceremony, Peneld, Saturdays Surf NYC, Soulive, Uniforms for the Dedicated, Wood Wood, YMC Schuhe: Adidas, Arkk, Asics, Brütting, Buttero, Converse, Dr. Martens, Eytys, Fenty by Rihanna, Garment Project, Grenson, Le Flow, Losers, New Balance, Nike, Opening Ceremony, Puma, Reebok, Solsana, Steve Madden, Vor Produkte Accessoires: Brixton, Coal, Dyemond Goods, Eastpak, Federica Moretti, Herschel, IF Bags, Indigo People, Lomography, Marshall, Mi-Pac, MyMy Copenhagen, New Era, Nixon, Pendleton, Ping Pong, Revivo Candela, Sandqvist, Shinola, Skinny Dip, Stance, Tom Shot, Ucon Acrobatics, Xpoose Beauty: Andmetics, Baxter of California, Be my friend, Curaprox, Dermalogica, Ellis Faas, Konjac Sponges, Ikoo, Jack‘s Beauty Line, Kiehl´s, La Bruket, Percy Nobleman, Stop The Water, Triumpf & Desaster, Urban Decay, Uslu, Wash with Joe Shop-in-Shops: Adidas Originals, American Vintage, Carhartt, Carré Y, Edited the Label, Edwin, The Kooples Sport, Topman/Topshop, Vans
Digital in Progress
2017 ist für style in progress ein besonderes Jahr. Parallel mit dem Erscheinen dieser Ausgabe startet unser neuer, eigenständiger Onlineauftritt. Wir haben uns für diesen Schritt lange Zeit gelassen. Vor allem, weil die Onlinepräsenz eines Mediums nicht Selbstzweck sein darf. Es ist in der Nachdenk- und Entwicklungsfrage immer um die Frage gegangen, ob wir Inhalte bieten können, die innerhalb des grenzenlosen Informationsoverkills, den das Internet für uns alle bereithält, einen eigenständigen Mehrwert haben. Und zwar für eine wirklich besondere Zielgruppe. Als solche haben wir die Leserinnen und Leser von style in progress immer verstanden. Der Kern des erweiterten inhaltlichen Angebotes, das wir dieser Zielgruppe nun machen, ist das, was auch die Stärke und Berechtigung des Magazins ausmacht: emen zu erkennen und zu setzen, eine klare Meinung zu vertreten und dabei immer zu versuchen, positiv und lösungsorientiert zu bleiben – und vor allem immer über den Tellerrand hinauszublicken. In aller gebotenen Bescheidenheit darf ich für style in progress in Anspruch nehmen, dass wir die meisten emen, die unsere Branche heute massiv beschäftigen, als vielleicht Erste benannt haben. Diese Lust, Zusammenhänge zu suchen, sich wesentlichen Fragen oft auch unkonventionell anzunähern, ist es auch, was an der Beschäftigung mit Mode, den Menschen die mit ihr arbeiten und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mechanismen, die ständig neue Herausforderungen mit sich bringen, am meisten Spaß macht. sipON wird also, in höherer Schlagzahl und Intensität als es uns die Erscheinungstermine des Magazins bislang ermöglichen, Denkanstöße bieten und damit Diskussionen in Gang setzen. Wir wollen den Transformationsprozess der Modebranche nicht einfach nur inhaltlich begleiten, sondern wie gewohnt mitgestalten. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihr Interesse geweckt habe und darf Sie herzlich einladen, sich ganz einfach unter www.style-in-progress.com zu registrieren.
20 Years in Progress
Das hat mich, zugegeben, selbst fast ein wenig sprachlos gemacht. 20 Jahre sind, je nach Blickwinkel, ein Wimpernschlag oder eine Epoche. Schön ist es auf jeden Fall, feststellen zu dürfen, dass es nicht nur 20 erfolgreiche Jahre waren, sondern dass ich in dieser Zeit wirklich sehr viel Spaß hatte. Produktiven Spaß. Spaß daran, ständig zu lernen, mich auch persönlich weiterzuentwickeln – in einer, um das wieder einmal zu betonen, tollen und spannenden Branche. Wenn ich mich kurz zurücklehne, dann fallen mir sofort so viele tolle und bereichernde Erlebnisse und Begegnungen ein, dass dieses Jubiläum für mich vor allem mal ein Anlass ist, DANKE zu sagen. Bei allen Leserinnen und Lesern, bei den vielen Freunden und Partnern, bei den Kritikern, Mit- und Vordenkern, Kolleginnen und Kollegen, meinem Team. Ich freue mich schon jetzt darauf, viele von Ihnen während der kommenden Wochen zu treen, mit Ihnen zu diskutieren, zu philosophieren, zu reektieren und wieder klüger aus der Saison herauszugehen, als ich hineingegangen bin.
Ihr Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at
PS: Last but not least ancora un ringraziamento speciale all’Italia. Senza questo Paese così folle, creativo, insolente e imprevedibile – luogo agognato della mia fanciullezza e della mia gioventù - il Paese che mi ha regalato Fabrizio de André, Cesare Pavese e tanto altro ancora, style in progress non sarebbe stato e non sarebbe possibile.
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Autoren dieser Ausgabe Verena Engelbrecht Petrina Engelke Isabel Faiss Ina Köhler Kay Alexander Plonka Carolin Reiter Nicoletta Schaper Quynh Tran
Fotografen Ryan Hursh Peter Schaffrath
Illustratorin Claudia Meitert
Bildbearbeitung Anouk Schönemann anouk.schoenemann@ucm-verlag.at
Anzeigenleitung Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at
Verlagsassistenz/Vertrieb Sigrid Staber sigrid.staber@ucm-verlag.at Christina Hörbiger christina.hoerbiger@ucm-verlag.at
Lektorat Johannes Seymann Übersetzung Manfred Thurner
Druck sandlerprint&packaging 3671 Marbach, Österreich Druckkoordination Manfred Reitenbach
Nächste Ausgabe 12. April 2017