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Furla. GLOBAL PLAYER
Luxustaschen zum erschwinglichen Preis. Es gibt nicht viele Anbieter, die genau diesem Bedarf so souverän entsprechen wie das italienische Unternehmen Furla, das in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiert. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Furla
Im Fokus stehen Farbe und phantasievolle Prints, in neuen Formen und in einer oft ungewöhnlichen Materialkombination. „Experimentelles Design ist die DNA von Furla“, sagt Creative Director Fabio Fusi. „Jedes Produkt ist einzigartig, mit einem speziellen Design, mit dem wir unsere Kunden Saison für Saison aufs Neue überraschen wollen.“
Der Weg zur Lifestylemarke Fabio Fusi folgt für die Marke Furla einer heute 90-jährigen Tradition, die im Wesentlichen darin begründet ist, neue Wege zu wagen. 1927 gründeten Aldo und Margherita Furlanetto in Bologna, bis heute Sitz des Familienunternehmens, eine Firma für Lederfertigung. 1955 folgte das erste eigene Geschäft im Zentrum Bolognas. In den frühen 1970er-Jahren präsentierten ihre Kinder Giovanna, Carlo und Paolo Furlanetto die erste Accessoirekollektion mit dem Furla Logo, mit Mut zu spielerischem Design und neuesten Fertigungsmethoden. Das kam nicht nur in Italien gut an, sondern seit den 1980er-Jahren auch zunehmend im Ausland. So hat sich Furla zu einer Lifestylebrand entwickelt, die heute weltweit in 418 Monolabelshops zu nden ist, mit über 1.200 Verkaufspunkten im Multibrandhandel plus eigenem Onlineshop. Stärkster Exportmarkt ist Japan, wo man das italienische Design besonders schätzt, mit allein 72 Monobrandstores. Über 80 Prozent des Umsatzes erzielt Furla im Ausland. 2015 erwirtschaftete die Furla Group einen Umsatz von 339 Millionen Euro und hat in der ersten Hälfte 2016 das Ergebnis des entsprechenden Halbjahres 2015 um 28 Prozent übertroen. Furla wächst in einem schwierigen Markt. Zum einen liegt das daran, dass Furla als gestandene Marke mit Historie auf beste handwerkliche Skills für einen hohen Qualitätsstandard setzt, nicht zuletzt dank des eigenen Betriebs in der Nähe von Florenz, wo die meisten Furla-Produkte hergestellt werden. Dazu kommt stetiges Investment in die Mitarbeiter, in die Stores und in Marketing und Kommunikation. So ist Furla ein familiengeführtes Unternehmen, das den Balanceakt zwischen Tradition und modernem Management meistert. Dazu gehört, die Entwicklungen im Blick zu haben und schnell auf Trends und Bedürfnisse in einem sehr dynamischen Markt zu reagieren.
Kreatives Kulturgut Neben Alberto Camerlengo als General Manager ist bis heute Giovanna Furlanetto nicht nur CEO, sondern auch Spirit und Seele des Unternehmens. Das italienische kreative Kulturgut ist ihr ein besonderes Anliegen, für das sie im Jahr 2000 den Furla Art Award zur Unterstützung junger italienischer Künstler gründete. Daraus entwickelte sich 2008 die Furla Foundation, der Giovanna Furlanetto ebenfalls als Präsidentin vorsteht. Neuester Coup ist die Zusammenarbeit mit dem Mailänder Museo del Novecento, für eine Vielzahl neuer Projekte unter künstlerischer Leitung der Mailänder Kunstinstitution Peep-Hole. Die Kooperation des Museums mit einer privaten Stiftung und einem Kunstzentrum hat sich der Contemporary-Art-Szene verschrieben und plant erste Projekte für September 2017. Das kreative Erbe der Furla-Kollektionen führt Fabio Fusi in die Zukunft. Seit 2010 ist er für die Accessoires und die Schuhlinie verantwortlich und prägt darüber hinaus die Lizenzlinien wie Eyewear, Textilien und Uhren. Leidenschaft fürs Produkt zeichnet ihn ebenso aus wie einen reichen Erfahrungsschatz, gesammelt an früheren Stationen seiner Laufbahn, unter anderem bei Dolce & Gabbana, Cartier, Etro und zuletzt Salvatore Ferragamo, wo er als Design Director die Herren- und Damentaschen sowie die Schuhkollektion verantwortete. Furla beschreibt er als einzigartige Premiumbrand, der es gelungen ist, trotz hohen Anspruchs ihrem Preissegment treu geblieben zu sein. So kosten beispielsweise Taschen der Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2017 140 bis 590 Euro im VK und Schuhe 160 bis 310 Euro. „Wir bieten ein unglaubliches Produkt zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen. Ich glaube, dass ein guter Teil unseres Erfolgs darauf zurückzuführen ist“, sagt Fabio Fusi. „Das ist ein Segment, das heute viele Fashionbrands anstreben, aber in dem wir dank unserer Wurzeln einen sehr großen Vorsprung haben.“
Das Design von Furla ist experimentell, bei hohem Qualitätsanspruch und last but not least zu einem guten Preis.
Creative Director Fabio Fusi führt heute das kreative Erbe von Furla in die Zukunft.