abiQ für Thüringen, Sachsen

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BEWERBUNG

spezialisieren oder für Verlage tätig zu werden. Um den Berufseinstieg zu meistern, sei es jedoch nötig, neben der Uni Praktika zu absolvieren und sich frühzeitig Netzwerke aufzubauen.

Abi – keine Garantie für Ausbildungsplatz Unterschätzt werde von den meisten Abiturienten die Ausbildungsplatzsuche. „Es ist keineswegs so, dass man mit dem Abitur automatisch eine Lehrstelle bekommt“, gibt Stock zu bedenken. Im Handwerk sei die Hochschulreife oft gar nicht gefragt. Nur bestimmte Ausbildungsberufe würden mit Abiturienten besetzt, und einige davon, etwa in der Werbe- und Medienbranche, seien stark überlaufen.

So bald wie möglich ausprobieren Hat man seine Interessen erst einmal erkannt, heißt es ausprobieren. „Manchmal kommen Leute zu mir, die Kunst studieren wollen, aber noch nie ein Bild gemalt haben“ berichtet Stock. In solchen Fällen rate sie meistens ab: „Dann sehe ich schon im Vorfeld, dass diese Entscheidung nicht das Richtige ist.“ Wer seine Talente entdecken will, absolviert am besten bereits während der Schulzeit passende Praktika. Das Problem: Nicht alles kann man in der Praxis testen. „Im technischen und sozialen Bereich ist das möglich, aber nicht bei den Geisteswissenschaften.“

„Mit einem Studium kann man vieles machen“ Ohnehin seien die meisten Studiengänge nicht auf einen konkreten Beruf ausgerichtet. Nur bei

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wenigen Fächern wie etwa Medizin oder einem Lehramtsstudium sei die spätere Tätigkeit absehbar, „aber wer sich zum Beispiel für Biologie entscheidet, weiß nicht, ob er später einmal im Labor oder im Vertrieb arbeiten wird.“ Auch dies sei ein Kriterium für die Ausbildungs- und Studienwahl. „Nicht jeder kommt mit dieser Unsicherheit zurecht“, weiß Stock.

Die Kunst des Bewerbens Probleme bereitet den Abiturienten außerdem oft die Bewerbung. „Die Anschreiben sind meistens viel zu allgemein“, sagt Stock. Oft werde derselbe Text an mehrere Unternehmen geschickt, „häufig vergessen die Schüler sogar, den Ansprechpartner entsprechend abzuändern.“ Vor allem bei kaufmännischen Berufen sei dies ein absoluter Fauxpas: „Das ist ein Ausschlusskriterium.“ Ihr Tipp: Die Bewerbung so weit wie möglich auf die jeweilige Firma und die konkrete Stelle zuschneiden. Dazu gehört zum Beispiel, Tätigkeiten aus Praktika, die zum angestrebten Beruf passen, genau zu schildern und zu erklären, weshalb man sich bei diesem bestimmten Unternehmen bewirbt. „Nur so sticht man aus der Masse heraus“, betont Stock. Ob Ausbildung oder Studium, wichtig ist jedoch, sich rechtzeitig mit der Berufswahl auseinanderzusetzen. Wer erst mal sein Abi machen und dann weiter sehen will, ist definitiv zu spät dran: „Dann wird es schwierig, das Geeignete zu finden“, mahnt Stock.


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