Heimat Zine Ausgabe 3

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Heimat Zine * geheim Ausgabe 03 2014


geheim Wir haben ein paradoxes Verhältnis zur Spannung. Mit ihr und ohne sie ist es nicht auszuhalten. Wir befinden uns ständig direkt auf der Schwelle zwischen Langeweile und Nervosität: Dieser Nicht-Ort ist das Geheimnis. Wir benutzen es, um Personen, Dingen oder Verhältnissen Bedeutung zu verleihen, wir setzen es absichtsvoll ein, wir manipulieren, uns selbst wie andere, wir besitzen und konservieren es, als könnte es verwahrlosen; wir lernen, zu spielen. Manchmal bewahren wir sensible Information lange in unserem Schweigen auf, bevor wir sagen und verwandeln. Das Geheimnis ist unergründlich – sein enthülltes Surrogat ist bereits von anderer Wesensart. So kann dieses Heft über sie auch nicht zeigen, sondern nur hinweisen. Wie spricht man über Dinge, die sich nicht sagen lassen, bildet Nicht-Abbildbares ab? Welche Luftveränderung bringt, letztendlich, die Teilhabe an bisher Ungedachtem mit sich? Das Verlassen der Schwelle von der Abgeschiedenheit in die Zivilisation bleibt ein zeitlos spannender Moment. Ob man dabei flüstert oder schreit, kann man getrost ihm überlassen. Heimlich! Anselm, Lina, Sophie


Anne Peter folgende Seite: Julia Schenk



gold soundz pavement wandering through an empty field the late call futile devices sufjan stevens scars on land kings of convenience i know you are but what am i mogwai goods iamamiwhoami behave (from now on) fijuka

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fireworks whitest boy alive ergiebig und erschwinglich hans unstern gila beach house you already know arcade fire

hidden track shake it or break it luke winslow-king with esther rose

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Das geheime Wunder I b<n, ~ """-ho< .. ihm 0p01t<ll. ...

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Wir sind Übersetzer, Unterhändler. Also Geheimniskrämer. Die Bibliothek des Clementinum gibt es noch. Ob wir Gott in ihr finden? Wir finden Götter. Und Ketten. Solche, die fesseln und solche, die befreien. Canon und Photoshop, Apple und Epson. Wir sind in Prag und fragen uns, wie das geschehen konnte. Manchen ist es ein Rätsel. Ein Geheimnis ist es nicht. Müssen wir Dinge verschleiern, um über sie reden zu können? Nein. Um einen Zugang zu öffnen. Nein. Ein Boll- und Blendwerk aufbauen und den richtigen Dietrich gleich mitliefern. Ja. Petrus und Peterchen, Klaus und Kläuschen. Die Welt ist voller Rätsel. Die Kunst mag es, welche hinzuzufügen. Die Philosophie mag es, einige zu lösen. Sagen „Verschwinde!“ und sagen „Komm rein!“ zur gleichen Zeit. Einen Raum erfinden, der trotzdem bestimmt ist. Warum denn nicht mit Türen und Schlössern? Aber ein Raum muss es sein. Keine Zelle. Deine Augen sind strahlende Sterne, keine matten Scheiben! Wir Christian Berkes wollen (uns als) pulsierende Maschinen. Die Biene wirft ihren unbewegten Schatten für uns in den Hof. Wir wollen eine große Gelegenheit. Wir bekommen eine vorherige zierliche Zukunft, immer kleiner wird. Aber stets gut Seite:die Indre Zetzsche aussieht. Dieser hochauflösenden Enttäuschung (D.D. wie Donald Duck) stehen 100 dpi gegenüber. Die OCRTexterkennung und die Anleitung zum Teilen privaten Besitzes gefallen sich als Konterbewegungen.


Wir sind Übersetzer, Unterhändler. Also Geheimniskrämer. Die Bibliothek des Clementinum gibt es noch. Ob wir Gott in ihr finden? Wir finden Götter. Und Ketten. Solche, die fesseln und solche, die befreien. Canon und Photoshop, Apple und Epson. Wir sind in Prag und fragen uns, wie das geschehen konnte. Manchen ist es ein Rätsel. Ein Geheimnis ist es nicht. Müssen wir Dinge verschleiern, um über sie reden zu können? Nein. Um einen Zugang zu öffnen. Nein. Ein Boll- und Blendwerk aufbauen und den richtigen Dietrich gleich mitliefern. Ja. Petrus und Peterchen, Klaus und Kläuschen. Die Welt ist voller Rätsel. Die Kunst mag es, welche hinzuzufügen. Die Philosophie mag es, einige zu lösen. Sagen „Verschwinde!“ und sagen „Komm rein!“ zur gleichen Zeit. Einen Raum erfinden, der trotzdem bestimmt ist. Warum denn nicht mit Türen und Schlössern? Aber ein Raum muss es sein. Keine Zelle. Deine Augen sind strahlende Sterne, keine matten Scheiben! Wir wollen (uns als) pulsierende Maschinen. Die Biene wirft ihren unbewegten Schatten für uns in den Hof. Wir wollen eine große Gelegenheit. Wir bekommen eine zierliche Zukunft, die immer kleiner wird. Aber stets gut aussieht. Dieser hochauflösenden Enttäuschung (D.D. wie Donald Duck) stehen 100 dpi gegenüber. Die OCRTexterkennung und die Anleitung zum Teilen privaten Besitzes gefallen sich als Konterbewegungen. Christian Berkes


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Maria Lanowski folgende Seite: Alexander Kรถppel





I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII ? W

Judas Beichtstuhl AA-Treffen berauscht Jahre später, an engste/n Vertraute/n Trennung Wiederaufnahme der Beziehung Snowden zu jungen Enkelkindern, die denken, dass man früher schon ziemlich cool war Jahrzehnte später an Hinterbliebene der Person, die das Geheimnis betraf und verstorben ist (unter Tränen) Demenz Sterbebett schwarzes Loch der Haftbarkeit Wendepunkt

Sophie Wohlgemuth

Vorab zunächst eine grobe Faustregel, die zumindest dem professionellen Geheimniskrämer nicht neu sein wird: Viel hilft viel. Je mehr Zeit vergeht, bis du dein Juwel im Tageslicht blitzen lässt, desto heller scheint es. Für alle anderen, die den exquisiten Showeffekt der Enthüllung vor sich haben, für alle, die den richtigen Moment abpassen, um ihre Mitmenschen zu unterhalten, für alle, die dem Whistleblower nacheifern – ein paar nützliche Tips zum qualitativ hochwertigen Verpfeifen in unserer Infografik.

Hast du schon einmal etwas Brisantes mit dir herumgetragen, das dir unter keinen Umständen entschlüpfen sollte? Und, wie hast du dich bewährt? Hast du deine Irgendwann-Sensation, Grabesstille wahrend, mit in das metaphorische Mausoleum genommen, seinen geheimen Schein ab und zu einmal anderen ins Gesicht funkeln lassen oder musstest du dein Gewissen sofort erleichtern?


01 Warum ist das schlechte Gewissen abends schlimmer als morgens? 02 Weshalb kann ich das Wort „schlimm“ nicht richtig erklären? 03 Wieso haben wir keine Freiheit für alle? 04 Warum kann ich nicht einfach ich sein? 05 Wieso haben wir Geld? 06 Weshalb sammeln so viele Menschen die Treuepunkte von Rewe? 07 Warum fragt man sich, ob man von etwas leben kann? 08 Weshalb vergisst man die ganze Zeit, auch wenn man es eigentlich weiß, dass es immer weiter geht? 09 Warum werfen so viele Menschen Geld auf die Straße, obwohl sie davon leben? 10 Wieso sparen so viele Menschen Zeit und verpesten dabei gleichzeitig ihre Umwelt? 11 Weshalb beendet man manchmal Sätze ohne Ton, nur im Kopf, für sich allein? 12 Warum gibt es Discounterfraß?

Nicole Matzke


Secrecy is relative. In fact, most secrets don’t exist. Sooner or later they get to be shared, but they’re only details people involved normally don’t want you to talk about. So yes, I could make up a secret about my flatmate’s parents, by claiming they used to be informants during communism era and that might be embarrassing, but what do I care? I like my flatmate and I barely know his parents. I used to know a lady friend, she was always like “Let’s have secrets” or “Let’s speak our own secret language”. She had this unnecessary urge because she couldn’t speak our friends’ Italian and having secrets was simply pretending to know things others do not. I found this situation shallow, considering she was barely keeping any secrets at all and none of our friends was disregarding or neglecting her. If you have too many secrets, you might also have problems communicating; secrets are not to be told. Making up secrets about someone is like trying to invent a personal story. The second such a story becomes a secret it loses its personal character, as secrets are rarely being kept. True secrets don’t get to be shared, unless we’re speaking about intimacy, private life or inner thoughts which you share to a close friend. If you are a good spy, no one will know about you. No data, no secrets. Levent Feizi

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Kristina Pinkert


Lügt man nicht ständig? JA Anne Dettlaff


Ich habe ein großes Geheimnis! Niemand darf es erfahren! Ich muss es bewachen und beschützen. Wenn einer es weiß, wissen es alle! Es beklemmt mich. Es erdrückt mich. Mich, diejenige, die immer alles gleich erzählen muss. Ich, die nie ein Geheimnis für sich behalten kann. Ich glaube, Geheimnisse machen einsam. Ich fühle mich jetzt schon furchtbar allein. Ich erfinde Lügen. Ich erfinde einen ganzen Katalog von Lügen. Einfache Lügen und schwere Lügen. Schnell erzählte und aufwendig ausgeschmückte. Ich nenne sie Fastfood- und Delikatlügen. Die besonders schwierigen von ihnen dürfen mich nicht verraten. Was ich erzähle, muss übereinstimmen. Ich übe dies und spiele die Geschichten wieder und wieder im Kopf durch. Ich darf keinen Fehler machen, sonst werde ich ertappt. Ich will meinen Freunden nicht in die Augen schauen, während ich sie belüge. Am liebsten möchte ich die Lügen nicht aussprechen. Ich lüge. Ich lüge gut! Meine Freunde glauben mir jedes Wort. Sie sind so lieb zu mir, sie zeigen Verständnis. Sie sind die Besten. Nur ich, ich fühle mich schlecht. Irgendwann haben sich meine Lügen eingebürgert. Ich brauche gar keine weiteren Geschichten zu erzählen. Sie verbreiten sich von ganz allein. Oh nein, oh nein, was habe ich nur getan. „Lügen haben kurze Beine“, von wegen. Lange Beine haben sie. Der Tag der Tage ist gekommen. Es ist nicht so schwer, meinen Freunden zu sagen, warum, sondern DASS ich gelogen habe. „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“. Sie werden mich hassen. Vielleicht auch nicht mehr meine Freunde sein. Mich kann man nicht mehr ernst nehmen. Echte Freunde belügen sich nicht. Ich glaube, ich habe es doch übertrieben. Die Lügen waren schon ziemlich schlimm. Ich schäme mich. Bei dem ganzen schlechten Gewissen habe ich fast vergessen, warum ich eigentlich gelogen habe. Ich verrate mein Geheimnis. „Ein schlechtes Gewissen solltest du schon haben“, kam es von Jedem. Dann ist es vergessen. Alle lachen. Komisch! Niemand nimmt es mir übel. Jeder zeigt Nachsicht. Ich musste ja lügen. Alle hätten das getan. Meine Freunde haben eher Mitleid mit mir, dass ich aus Liebe zu ihnen zum Lügner wurde. Und mich so quälen musste. Geschichten erzählen kann ich gut, sagt meine beste Freundin. Da wird sich das Baby aber drüber freuen. Anne Dettlaff

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Maria Olivares Alfaro


three words (and four ways of secrecy)

1. Most obvious: Saying ILY is the ultimate expression of togetherness, of seperateness from everybody else than you two, and this is the place where saying it for the very first time often happens. 2. If there is some sanity left inside of you that is not wildly hormonal overwhelmed you have kept yourself from actually expressing it right after you felt it for the first time. 3. In our world of communication, where nothing is real without people witnessing a person materializing its thought, saying ILY is a performative act (as many other). It simply changes everything, and most likely not in the way you intended it to. Somebody ever thought about that everything that has the tiny prefix be- indicates that something is done to the other person without their permission, like bewitched, betrayed, bespoken? You put yourself and your BELOVED one into fixed ancient categories with responsibilities linked to them. They may have negotiable boundaries, but they have boundaries nonetheless that you cannot, by no means, ever truly escape. What does this still have in common with our understanding of love as THE most valuable, altruistic and boundless affection? 4. It is impossible to take some words that, apart from being a well-known social construct, any member of any society in the world has at least heard of, and then apply a whole new meaning to it. So saying ILY is not only an artefact of mass produce, it appears also a little cheap as in: not very exclusive to me. Do not insinuate I am just wearily cynical, because I am not; quite the opposite, I am touched by the possiblity of humans allowing themselves, at last, to fall for someone else. This is rare and beautiful. I’m just saying. Or, with all that in mind, for once I might as well not say anything at all. Very unlikely for me, I‘ll just keep my mouth shut. Sophie Wohlgemuth

rechte Seite: Indre Bergner folgende Seite: Elisabeth Paul


21 Kai Koschi



the worst

mistake is not to

make ice cream ––––––––––

Dana Lungmuss



we need secrets.



Seit einem halben Jahr wohne ich in einer großen Stadt, in einer holprigen Straße, in einem verwinkelten Haus. Hier geschehen täglich kleine, parallele Handlungen. Ich entdecke und erzähle sie in meiner Grafik-Novelle „Währenddessen“. Lisa Bourboulis

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Wie kam es aber, dass Opa nur 15 Jahre älter war als meine Mutter? Und wie kam es, dass im Familienstammbuch meiner Eltern bei meiner Mutter nachträglich mit ihrer Handschrift der Name meines Opas als Vater eingesetzt war? Ich wagte nicht, danach zu fragen! Christine Schwindack

Cindy Ruch


Es ist mir ein Rätsel, sagt er. Du denkst nicht nach, sage ich. Gebrochenes Schweigen nach der Erzählung, nach der Pause über die allumfassende Gefühlswüste, in der nicht ein Ast zum Festhalten zu finden ist. Wir rauchen. Um etwas schön zu finden, musst du es doch in seiner Gesamtheit sehen. Wenn aber die Gesamtheit nicht schön bleibt, was machst du dann? Weitererzählen, sagt er. Und erzählt, wiederholt. Bis es wieder schön ist. Ich schüttel den Kopf, schließe die Augen. Die Espressokanne leckt und pfeift, schmiert vor sich hin. Der braune Zucker rieselt über Küchentischholz. Draußen die Grillen. Er kommt nicht dahinter, ich ebensowenig. Es ist nicht ein Rätsel, es sind hunderte – Momente voller Ungewissheit, Zögern, voller Spiel und Interpretation. Voll von einem anderen Menschen, den zu sehen wir noch überhaupt nicht imstande sind. Weder bereit für etwas Neues, noch fähig, ihn zu fassen. Es sind nicht ihre Worte, sagt er, es sind ihre Blicke. Die, die man nicht sieht, das sind die spannendsten. Ein Rest an Erhaschen, den man da noch auf der Netzhaut hat, über den man sich dann ärgern kann. So baut er sich doch Stück für Stück sein Rätsel, denke ich. Und die, die du siehst? Ich stehe auf, gehe auf die Terrasse und blicke ins feuchte Gras. Such das Schöne nicht im Wegschauen, sage ich. Vielleicht findest du beim Hinschauen was raus. Alexander Köppel

rechte Seite: Claudia Voglhuber



Es war einmal ein Haus in der unendlichen Wildnis Chiles: the abandoned house. Kein Weg führt dorthin. Schon lange nicht mehr. Man es muss es finden, dieses Haus. Es steht an einem geheimen Ort und das ist gut so. Was wir über das verlassene Haus wissen, wissen wir von Flavio und Camilo. Vater und Sohn. Beide Dokumentarfilmer und Besitzer eines wunderbaren Holzhauses, in dem wir wohnen. Jeden Abend sitzen wir zusammen beim Essen und die beiden schwärmen von diesem Fleckchen Erde, an welchem sich das geheime Haus befinden soll. Camilo ist überzeugt, dass man dort einen Film drehen sollte, weil dieser Ort ein ganz besonderer ist. Er erzählt uns von Vollmond- und Winternächten, die er dort verbracht hat. Er kennt diesen Platz zu jeder Jahres- und Tageszeit und unter den schönsten und widrigsten klimatischen Bedingungen. Dabei immer dieses Leuchten in den Augen und etwas Liebevolles in der Stimme, wenn er von “The abandoned house“ spricht. Uns ist klar: wir möchten dieses Haus finden. Es ist unser letzter Tag in Chile und die Lust auf ein letztes kleines Abenteuer ist groß. Flavio zeichnet mit seinen Fingern einen Weg in die staubige Erde, zählt uns zur groben Orientierung markante Felsen auf, an denen wir uns links oder rechts halten sollen. „Wenn Ihr diesen uralten Zaun mit einem kaputten Mechanismus zum Öffnen gefunden habt, dann seid ihr richtig.“ „Wow, wie im Film“, denken wir. Wir schlagen uns durch Bambuswälder, Dornenhecken und schürfen uns Arme und Beine wund. Der Wald ist so unsagbar dicht, man kann keinen Meter sehen. Wir sind alle müde. Die Wunden brennen und Schwärme von Tábanos rauben uns den letzten Nerv. Wir erreichen besagten Zaun und plötzlich scheinen wir in ein Zeitloch zu fallen und landen sanft auf einer Lichtung. Peng. So muss sich Alice im Wunderland gefühlt haben. Der Wald hat uns tatsächlich wieder ausgespuckt – auf ein Fleckchen Erde, das wir nie wieder vergessen werden. Ich habe selten einen Ort gesehen, von dem so viel Zauber ausgeht, vielleicht noch nie. Dieser Garten, diese Pflanzen, dieser Blick. Keiner spricht. Man will gar nicht hineingehen, aus Angst, etwas zu zerstören. Wir verweilen eine Weile dort und reden nicht viel. Man muss hier nichts sagen. Hier ist alles klar, es ist ein Ort, an dem Wunder geschehen. Zurück in Flavios Hütte falle ich ihm um den Hals und bin ihm unendlich dankbar für dieses Geheimnis. Als ich Vater und Sohn von meinen Gefühlen an diesem Ort schildere, habe ich Tränen in den Augen. Ich hätte mir keinen schöneren Abschied von Chile vorstellen können – und das ist kein Märchen. Christine Gentsch




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Maria Bayer



Da ist nichts Fassbares. Nur dieser kleine, fast aufdringliche Moment, den man küssen möchte vor Neugierde. Aber man darf nicht. Er ist geheim gehalten, geschützt und behütet von deinem Gegenüber. Dir bleibt nur das Funkeln in den Augen und das Wasser im Mund. Alexander Köppel

Ana Janeva



Vielleicht sind wir zu abgeklärt. Ich weiß nicht, wann dieser Moment kam. Dieser Moment, an dem ich wusste, dass Beziehungen nicht für die Ewigkeit sind. Alles hat ein Ende. Ich rede mit Freunden und Freundinnen, die sich Hals über Kopf verliebt haben. Gerade jetzt. Sie sind mittendrin. Schwärmerisch reden sie darüber, wie schön gerade alles sei. Über Küsse im Regen. Über Tage im Bett. Und trotzdem scheinen sie zu wissen, dass diese Zeit enden wird. Menschen denken über längere Zeiträume. Das gehört zum Älterwerden dazu, man darf das Morgen nicht vergessen. Viele junge Menschen bekommen einen Würgereflex, wenn sie das Wort „Bausparvertrag“ hören. Gleichzeit können sie fünf Tequila hintereinander kippen, ohne, dass sich auch nur ihr Magen beschwert. Während sie das tun, wissen sie um den Kater am nächsten Tag, aber er ist ihnen egal. Seit du weg bist, bin ich mir sicher, dass alles ein Ende hat. Als wir uns kennengelernt haben, als wir die erste Nacht miteinander verbrachten, da war ich glücklich. Der sonnengeflutete Bahnsteig am nächsten Tag, wir teilten uns eine Zigarette. Dafür gingen wir zum Ende der Gleise, damit das Bahnpersonal uns nicht bemerkte. In der Bahn teilten wir uns die Kopfhörer. Erst hörten wir deine Musik, dann hörten wir meine. Immer abwechselnd. Wir hörten unsere Musik. Klar abgeschottet von den anderen Menschen. Ein Geheimnis. Das waren wir. Als du gegangen bist, brach mein mein Standbein weg. Ich trauerte. Das war schön, weil es weh tat. Nicht aufstehen zu können sollte ein Geheimnis sein, welches ich nur mit mir teile. Aber auch das hat ein Ende. Die Stimmungsaufheller wirken, jedenfalls dann, wenn man sich die Stimmung stringent vorstellt. Eine Linie, auf der an beiden

Seiten die „Gefühlskennzeichnung“ ist. Links ist schlecht, rechts ist gut. Jetzt befindet sich die Markierung in der Mitte, und das seit Wochen. Ich weiß, was ich tue: da liegt das Problem. Ich sitze in der Uni, ich weiß. Ich trinke mit Freunden ein Bier. Das ist auch schön. Ich höre unser Lied. Das sollte mich traurig machen. Mein Gesicht formt seine Reaktionen automatisch. Jemand erzählt einen Witz, ich lächle. Jemand erzählt seine Probleme, ich blicke ernst. Augenkontakt nicht vergessen. Körperhaltung dem Gegenüber zugewandt. Meine Benutzeroberfläche ist möglichst intuitiv. Das ganze soziale Miteinander kommt mir wie ein Reiz-Reaktions Spiel vor. Deine ewigen Nörgeleien, dein inszenierter Schmerz, unsere konstruierten Probleme. In mir ist Ruhe eingekehrt. Ich kann dich nicht mal ernst nehmen. Ich will mit niemandem zusammen sein, der mich hängen lässt. Oder habe ich dich hängen lassen? Kann ich mich überhaupt ernst nehmen? Diese Fragen beschäftigen mich ungemein. Und jedes mal, wenn ich sie mir stellte, tat es weh. Mein Fenster ist häufig das letzte in unserem Wohnblock, durch das noch Licht auf die Straße scheint. Der alte Mann gegenüber geht meistens gegen drei Uhr ins Bett. Wenn ich nachts noch zur Tankstelle gehe, um Zigaretten zu holen, bemerke ich das. Ich vegetiere ein bisschen vor mich hin, bis die nächste tolle, interessante Frau in mein Leben tritt. Ich helfe ja ein bisschen nach und gehe feiern. Leider hab ich kein Interesse daran, mit irgendwem zu reden. Das wirkt bestimmt geheimnisvoll. Ich beobachte mich selbst, wie ich durch mein Leben gehe. Es geht weiter und hört auf. Ich bin nicht mehr witzig. Ich bin Durchschnitt. Ich nähre mich von dem, was ich erlebt habe und was ich zufällig noch erleben werde. Stillstand. Jan Fock

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Lina Göttsch


Als ich ungefähr fünf oder sechs Jahre alt war, hat mich meine sieben Jahre ältere Schwester auf eine Geheimnisprobe gestellt. Vielleicht auch, um ein bisschen meine Geheimnisbelastbarkeit zu trainieren, da mir bis dahin immer, wenn wir gemeinsam ein Geschenk für unsere Mama vorbereitet hatten, mindestens ein „Wir haben was ganz Tolles für dich!!!“ herausgerutscht war, wenn nicht sogar einige Indizien, die schon auf Form, Farbe, Geschmack, Explosionsfähigkeit, Textur oder Beschaffenheit schließen ließen. Eines Tages rief sie mich also in ihr sagenumwobenes Zimmer. Das Zimmer der großen Schwester, immer schöner, immer cooler, mit sogenannten „Jugendmöbeln“ aus unlasiertem Fichtenholz und einem dunkelblauen Velours-Schlafsofa, auf dem sie sich mit ihrer besten Freundin, der Nachbarstochter, fläzte. Sie sagte, jetzt gäbe es etwas Wichtiges, das ich nicht sagen dürfe. Niemals! Sie hob ihr T-Shirt an, sodass ich ihren Bauch sehen konnte, auf dem Bart Simpson in etwa daumengroß neben einer kleinen Weltkugel frisch eintätowiert war. Sie hatte sich wirklich ein Tattoo stechen lassen! Mit zwölf ist man ja auch schon groß, dachte ich mir wahrscheinlich. Obwohl die Mama keine Gelegenheit ausließ, Arschgeweihe und andere in der Haut verewigte Bekundungen von Liebe, Unvergänglichkeit, intellektuellem Tiefgang, Schicksalsgläubigkeit, Fremdsprachenkompetenz und versoffenen Nächten zu tadeln als etwas, das nie wieder weggeht und nicht mehr erkennbar ist, sobald man dick und vor allem alt und faltig wird. Nun kämpften zwei Gefühle in meiner Brust miteinander: Euphorie darüber, eingeweiht worden zu sein in den Zirkel der Geheimnisträger, andererseits die Verpflichtung gegenüber der Mama, ihr mitzuteilen, dass meine Schwester tätowiert war! Obwohl ich immer dachte, dass das etwas ist, was wir schlecht finden. Mit der Zeit lernte ich, zu schweigen wie ein ernster, nordamerikanischer Ureinwohner in einschlägigen Schilderungen. Ich glaube, mir ist nie aufgefallen, dass der Bauch meiner Schwester wahrscheinlich spätestens nach einer Woche wieder tattoolos war. Ich hatte nur Respekt davor, dass sie es schaffte, das Geheimnis auf ihrem Bauch vor der Mama zu verbergen, die mich in der Zeit wahrscheinlich noch alle paar Tage gebadet hatte. Irgendwann habe ich wohl nachgefragt, ob sie denn gedenke, der Mama die Tattoos zu zeigen. Die wären eigentlich schon cool. Da hat sich das Geheimnis dann als Chimäre entschleiert. Aber die Details bleiben meine ungenaue Kindheitserinnerung. Letztes Jahr zu Halloween haben wir uns mit Abziehbildchentattoos Herzchen, in denen „I love Mama“ steht, unters Schlüsselbein tätowiert und Fotos davon an unsere Mama geschickt. Sie hat sich nicht mal bemüht, erschreckt zu wirken. Antonia Kreissl


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Kai Koschitzki Anna Artmann



rosa apfelmus Ausgedachtes kann ich nicht lange im Raum stehen lassen. Meine Stimmlage oder die Mundwinkel enttarnen mich sofort. Umso mehr bewundere ich Menschen, die Geheimnisvolles in Gesprächspausen platzieren, den Moment des Erstaunens auskosten und es schaffen, auch ohne Auflösung das Geheimnis wirken zu lassen. Ich muss wohl nach meiner Oma kommen. Sie war keine typische Märchenoma. Sie hatte kein verschwörerisches Zwinkern zwischen den Augenfalten sitzen. Daher hinterfragte ich als Kind ihre Aussage auch nicht, dass das rosa Apfelmus auf unseren Tellern aus besonderen rosa Äpfeln gemacht wurde, die nur in dem Garten ihres Ferienbungalows in Holland wachsen sollten. Ich liebte dieses Mus. Ich muss fünfzehn gewesen sein, als sie irgendwann lachend zugab, dass ein ordentlicher Klecks Brombeermarmelade das Mus rosa färbte. Ich wollte es eigentlich lieber gar nicht wahrhaben. Immerhin war das Brombeerpflücken und Einkochen wirklich eine Beschäftigung, die sie nur in ihren Bungalowferien zelebrierte. Meine Oma. Dieses Flunkergeheimnis rechne ich ihr hoch an. Denn nichts schmeckt so gut wie Bratwurst mit zwei großzügigen Esslöffeln (rosa) Apfelmus. Julie de Mey & Rainer Eidemüller

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vlinder niemand kann mit so wenigen worten so viele pakete auf meine flirrenden flügel packen wie du. ohnehin musst du nichts festmachen an mir: alles klebt, haftet, drückt seine wenigen buchstaben auf die gurrenden spitzen meiner wimpern. und wenn jemand mich fragen würde warum ich nicht fliege warum ich die augen schließe: ich wüsste die antwort aber nur das flirren der flügel und gurren der wimpern wäre zu hören. Simone Scharbert

Maria Lanowski Annette Holik


my name is nobody Ein zugegebenermaßen ziemlich furchtbarer Aphorismus, den ich mal auf einer der langsam aussterbenden deutschen Witzspruchpostkarten gelesen habe, lautet: Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. Wie kann es sein, dass man nicht dazu kommt, die Person zu sein, die man ist, und was stimmt nicht mit der Person? Der Satz gibt sowohl ideologisch als auch buchstäblich Rätsel auf. Sein Verfasser klingt, als wäre es eine Tatsache, die zu akzeptieren ist: Dass man eben nicht dazu kommt. Ich glaube, dass sich jeder wenigstens ab und zu von einer authentischen Seite zeigen möchte. Deshalb besitzt diese Zeigung in meinem Sozial- und Kulturumfeld einen ziemlich hohen Stellenwert. Wir wollen sehen, wer der andere ist (Fehler) und das funktioniert nicht, wenn wir keine Personen sind. WER BIST DU?, ist die erste Frage, die uns beschäftigt, wenn wir einen Menschen kennenlernen, und aufgrund dessen, was wir herausfinden und das uns mehr oder weniger befriedigt, fällen wir unser Urteil. Wieso denn? Das stört mich. Es setzt mich unter Mich-findenDruck und verfälscht die Ergebnisse. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich konstant jemand bin. Wenn ich schlafe, zum Beispiel, oder wenn eine Emotion mich so in Anspruch nimmt, dass ich nicht mehr denken kann. Hin und wieder kommen Seiten an mir zum Vorschein, die ich nicht verstehe und deren Herkunft ich mir noch weniger erklären kann. Ich trage einen riesigen

sombreroartigen unsichtbaren Hut, auf dessen Schirm alle Dinge liegen, die ich auf dem Weg gefunden habe oder die mir jemand darauf fallen ließ; was dort alles herumliegt, kann ich höchstens vermuten, wissen kann ich es nicht. Das einzige Ziel eines (mindestens) Mittzwanzigers scheint nun aber gerade zu sein, zu wissen, wer man ist (und daran mit Hilfe dieses Wissens mit einer wüst-asteroiden Karriere anzuschließen). Also sind wir alle wer und richten danach unsere Leben aus. Es ist auch nichts Falsches daran. Es ist nur anstrengend. Wenn ich mich im Gegensatz dazu nicht mit mir, sondern mit wichtigen Dingen beschäftige, kann ich mich besser ent–spannen, befreien; vielleicht überwältigen. Es gefällt mir, zu denken, dass es das ist, worum es geht beim Betreten eines Raumes der Negativität. Wenige trauen sich, erst hineinzugehen und dann in ihm zu verweilen, obwohl die Tür dazu sperrangelweit offen ist, offener als je zuvor. Es geht um Flexibilität gegenüber den Dingen, die ich besitze und die mich repräsentieren. Denen, die ich gemacht habe und die für mich sprechen. Denen, die ich trage. Den Personen, die ich treffe und die Teile meiner Persönlichkeit widerspiegeln. Gegenüber dem, was ich konsumiere, meinen Entscheidungen, Bedürfnissen, Ängsten, Krankheiten. Nichts davon sollte wirklich etwas mit mir zu tun haben. Die Diskussion über den Begriff der Freiheit ist schon in zu viele Runden gegangen, um eindeutig zu sein, doch der einfache Gedanke, dass weniger


Anhaftung mehr Freiheit bedeutet, leuchtet mir ein. Ich möchte zumindest so frei sein, mich von mir selbst zu emanzipieren und meine Wünsche, Vorlieben, meine Vorhaben, meine Meinungen zu widerrufen und etwas ganz Anderes zu sein, ohne es mir schwer zu machen. Ich möchte mich dem Leichtsinn hingeben und sehen, wohin er mich weht. Ich möchte nicht etwas von vornherein ablehnen, weil ich mir sicher bin, dass es mir nicht gefällt. Ich möchte nicht, dass jemand zu mir sagt: „Das magst du nicht.“ Ich habe keine Ahnung, wer der Mensch auf dem Coverfoto ist. Ich hätte versuchen können, es herauszufinden, obwohl es mir wahrscheinlich nicht gelungen wäre, ich hätte mir ebenso ein Geheimnis ausdenken können über diese Person, wie viele von uns es so gerne machen, um überhaupt jemanden faszinierend finden zu können. Ich hätte wie Roland Barthes, der ein Foto von einem Schuljungen in einem Klassenzimmer betrachtet, und weiß, dass Ernst, so heißt er, nun wahrscheinlich tot oder mittlerweile sehr alt ist, angesichts des ganzen unbekannten Dazwischen ausrufen können „Was für ein Roman!“, aber ich tue es nicht. Stattdessen verpasse ich erst ihm, zum Gewöhnen an den Gedanken, und dann mir das ultimative Präsent: Ich schenke ihm, niemand zu sein. Niemand zu bleiben. Nicht wie jeder Andere, der als nicht ganz, aber doch größtmögliche Tabula Rasa auf die Welt kommt, be–schrieben und beschrieben zu werden und immer weiter eingegrenzt zu werden als jemand Bestimmtes.

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Daraufhin versuche ich, mich Schicht für Schicht abzutragen. Ich werde mich dabei selbst überraschen. Ich werde sehen, wer ich bin, und wann. Ich werde versuchen, nicht vom Verhalten anderer auf sie zu schließen. Ich werde die Frage, wer oder wie jemand ist, nicht mehr stellen. Und wenn mich irgendwann mal wieder jemand beschreibt, wird er oder sie sagen „Ein Niemand“, und es wird nicht abschätzig klingen. Sophie Wohlgemuth


Anselm Schwindack, Lina Göttsch, Sophie Wohlgemuth hallo@heimatzine.de www.heimatzine.de www.facebook.com/HeimatZine

Achja, und noch ein Lied von The Budda Cakes: bit.ly/thebuddacakes

Katharina Schwindack Lina Göttsch Malte Kähne Anna Artmann



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