STREIFZUG München | Ausgabe 48 | Sommer 2019

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Bild: © Petra Schramböhmer

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STREIFZUG: Frau Benedict, als Schneidermeisterin

te. Meine Stärke ist auch, pragmatisch zu arbeiten,

und studierte Modeschöpferin ist eine Karriere als

an die vielen kleinen Details zu denken, die wäh-

Interior-Designerin eher außergewöhnlich …

rend der Bauphase gerne auch von Fachleuten

CATRIN BENEDICT: Ich hatte acht Jahre lang er-

übersehen werden. Und: Ich weiß, wie der Kunde

folgreich mein eigenes Maßatelier geführt und

sich fühlt, weil ich Situationen wie Haus- und Um-

wegen meiner beiden Kinder pausiert. Dass ich

bau oder Renovierung oft genug selbst erlebt habe.

danach durch das Bäder-Planungsbüro „Waterfront“ meines Mannes, Erik Demmer, immer mehr

Hier komme ich ins Spiel. Als einfühlsame Begleite-

zum Interior Design kam, war nicht „geplant“. Auch

rin und Designerin, die mehr als individuelle Raum-

beim Renovieren, Ausbauen, Umbauen, Kaufen

und Wohnkonzepte leistet. Die Kunden spüren,

und Verkaufen unserer eigenen Immobilien faszi-

dass sie als Mensch im Vordergrund stehen und

nierte mich die Gesamtgestaltung von Räumen im-

nicht das Interesse des Designers, sich alleine im

mer mehr. Meine Kompetenz für Formen, Farben,

Projekt zu verwirklichen. Gemeinsam mit ihnen ar-

Stoffe, Materialien wuchs dann wie von selbst ins

beite ich den passenden Stil heraus und finde den

„Dreidimensionale“. Das Gefühl für die richtigen

mir so wichtigen „roten Faden“. Ein intensiver Pro-

Stoffe ist mir aus 16 Jahren Schneiderpraxis „in den

zess, der mit den meisten meiner Kunden zu einem

Fingerspitzen“ geblieben. Auch das über 30-jährige

sehr herzlichen, freundschaftlichen Verhältnis ge-

Fachwissen meines Mannes samt umfangreichem

führt hat.

Netzwerk steht mir zur Verfügung. STREIFZUG: Haben Sie einen bestimmten Stil?

STREIFZUG MÜNCHEN

STREIFZUG: Zu Ihrer Klientel zählen prominente

CATRIN BENEDICT: Mein Spektrum ist vielfältig. Ich

Fußball- und Motorsport-Profis und anspruchsvolls-

liebe es, nicht nur mit teuersten, hochwertigsten

te Kunden aus allen Bereichen. Wie kam es dazu?

Materialien – wie im Tower, Projekt „The Seven“, in

CATRIN BENEDICT: Das mag daran liegen, dass

der Münchner Müllerstraße – einrichten zu dürfen,

ich mich nicht nur als Interior-Designerin sehe und

sondern auch ursprünglich möglichst unschönen

über das Interior Design hinaus Serviceleistung bie-

Räumen eine neue Ausstrahlung zu verschaffen. 97


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