KULTURLANDSCHAFTEN
REGIONALER NATURPARK VON NATIONALER BEDEUTUNG
BINN – EINE GEMEINDE MIT FÜNF WEILERN
ZE STADLE
Im Landschaftspark Binntal findet man auf Schritt und Tritt traditionelle Kulturlandschaften, die auch heute noch mit viel Aufwand und Liebe gepflegt werden. Erholungssuchende finden eine einzigartige und vielfältige Natur vor. Unzählige Kilometer markierte Wanderwege laden ein, das Gebiet zu Fuss zu erkunden. Im Winter kann man die verschneite Landschaft auf wunderschön angelegten Winterwanderwegen und Schneeschuhtrails oder auf den Tourenskis geniessen. Geniesser kommen im Parkgebiet auch kulinarisch nicht zu kurz: Im Landschaftspark Binntal findet man eine hohe Dichte an ausgezeichneten Restaurants.
2011 erhielt der Landschaftspark Binntal das Label des Bundes und ist seither ein «Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung». Der Park liegt im Oberwallis und umfasst die sechs Gemeinden Binn, Ernen, Grengiols, Bister, Niederwald und Blitzingen.
Das Binntal ist ein typisches Gebiet mit Weilersiedlungen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Name Binn einzig als Gemeindebezeichnung gebräuchlich. Heute wird auch der aus den Weilern Schmidigehischere und Wilere bestehende Hauptort als Binn bezeichnet.
In Schmidigehischere sind die Nutzbauten an den Siedlungsrändern konzentriert erstellt. Dem westlichen Rande des Strassendorfes ist das Nutzbautenquartier «Ze Stadle» vorgebaut, bestehend aus Stallscheunen, Stadelbauten und Speichern. Eindrücklich ist vor allem das nach Süden offene Platzgeviert mit einem Stadel in der Mitte.
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Die wichtigsten Ziele des Landschaftsparks Binntal sind, einerseits die Schönheit der Region zu erhalten und andererseits die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und damit die Abwanderung zu stoppen. Bekannt geworden ist das Binntal vor allem durch seine Mineralien. Bemerkenswert sind aber auch die grosse Vielfalt an Lebensräumen und der Reichtum an seltenen Pflanzen- und Tierarten. Der Landschaftspark Binntal verfügt über eine wertvolle und schützenswerte Kulturlandschaft. Etliche Kapellen und Kirchen, Stadel und Speicher gelten als Kulturgüter von kantonaler und nationaler Bedeutung. Durch den Park führt auch die historische Verkehrsverbindung von Grengiols und Binn über den Albrunpass in den benachbarten «Parco Naturale Veglia-Devero» in Italien.
Der Name Schmidigehischere leitet sich vermutlich von den hier früher stehenden, zur Verarbeitung von Eisen notwendigen gewerblichen Bauten her. Vom kleinen Platz mit der dem heiligen Antonius von Padua geweihten Kapelle (erbaut 1690) führt eine elegante, 1564 datierte Bogenbrücke an das jenseitige Ufer zum Kirchweg, der hoch zum Weiler Wilere mit der Pfarrkirche St. Michael ansteigt. Neben der Pfarrkirche bildet ein mit einer Mauer ummantelter Blockbau einen wichtigen Siedlungsakzent des ausserordentlichen Ortsbildes. Drei Kilometer taleinwärts liegt der Weiler Fäld, ein homogenes Haufendorf am östlichen Rande einer Wiesenflur auf einem jäh zur Binna abfallenden Hangplateau. Die Umgebung ist unverbaut und der Bezug zwischen Landschaft und Siedlung intakt.
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