Wer hat Zukunft?

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Die Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach arbeitet überkonfessionell und möchte zum vorurteilsfreien Lesen der Bibel als dem einzig wahren Wort Gottes ermutigen. Damit leistet sie einen Beitrag zur Weitergabe des Evangeliums, der guten Botschaft von Jesus Christus. Die Stiftung distanziert sich von Sekten jeder Art. Alle Publikationen der Stiftung sind unverkäuflich und dürfen ausschließlich kostenfrei weitergegeben werden. Die Weitergabe erfolgt in Eigenverantwortung der verteilenden Privatperson, Einrichtung oder Gemeinde.


IMPRESSUM 1. Auflage 2018 Herausgeber und Copyright: Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach, D-51700 Bergneustadt Bibelzitate sind, wenn nicht anders vermerkt, der Ãœbersetzung Schlachter 2000 entnommen. Satz & Grafik: b3plus GmbH & Co. KG Auflagen-Nr. IH12 30 1808 10 Art.-Nr. IH12 Bildnachweis: FreePhotos.cc, Unsplash


INHALT Vorhersagen fesseln uns

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Die Bibel und ihre AnkĂźndigungen

Ăœber die Ungewissheit gewisser Voraussagen

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Warum Jesus Christus keine Überraschung sein musste und doch war

Warum Jesus Christus eine Überraschung sein wird und doch nicht werden muss

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Für die Zukunft: Gewissheit über Weg und Ziel


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sagte 1904 der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. und setzte damit offenkundig auf das falsche Pferd. So sollte es uns mĂśglichst nicht ergehen und deshalb interessieren wir uns sehr fĂźr das, was Ăźbermorgen nur noch gestern sein wird. 06


WIR SIND NEUGIERIG. Wir möchten gern wissen, wie es weitergeht. Die Zukunft ist wie eine verschlossene Tür mit der Aufschrift: „Streng geheim! Kein Zutritt!“ Solche Türen machen uns unruhig. Sie regen unsere Fantasie an. Um sicherzugehen, was sich wirklich dahinter verbirgt, möchten wir die Tür zur Zukunft möglichst weit aufstoßen.

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1 | Vgl.: https://www.bk-luebeck.eu/zitate-wilhelm-der -zweite.html; aufgerufen am 29.05.2018.


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WIR PLANEN GERN VORAUSSCHAUEND. Der beste Plan geht selten, der perfekte fast nie auf. Häufig erweisen sich Annahmen als bloße Vermutungen. Ganze Heerscharen von Wissenschaftlern sind angetreten, wenigstens einigermaßen zuverlässige Aussagen über zukünftige Bedingungen und Zustände zu generieren. Uns ist klar: Sicheres Wissen um die wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen von morgen würde uns unermessliche Vorteile bescheren.

WIR HABEN EIN PERSÖNLICHES INTERESSE. Auch im ganz kleinen persönlichen Bereich hat Zukunftswissen einen großen Reiz. Wie wird es mir nächstes Jahr ergehen? Welche Personen werden in meiner nächsten Lebensphase eine wichtige Rolle spielen? Neben der Frage des globalen Klimawandels bewegt uns tatsächlich auch die Frage nach dem Wetter am kommenden Wochenende. Nicht von ungefähr bemühen sich die Meteorologen um immer detailliertere Vorhersagen.

WIR LASSEN UNS VON NEGATIVEN AUSSICHTEN NICHT UNBEDINGT ABSCHRECKEN. Schlechte Prognosen, negative Tendenzen und düstere Vorahnungen können sich wie ein Schatten auf alles Aktuelle legen. Doch Zukunftsangst lähmt. Deswegen nehmen die meisten von uns lieber allen Mut zusammen und stellen sich dem, was kommt, selbst wenn es nichts Gutes verheißt. Schließlich kann nur der hoffen, die Dinge ins Positive wenden zu können, der um sie weiß. Mit Goethe gesprochen: „Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten.“2 Dieser Optimismus ist sicher der Tatsache geschuldet, dass Zukunft immer auch der Rest des eigenen Lebens ist. Mindestens für unsere eigene Zukunft wünschen wir uns eben nur das Beste.

2 | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. 1.Auflage, Frankfurt a. M.: Inselverlag, 1972, S. 144.

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Wie können wir unseren großen Wissensdurst nach Informationen über Zukünftiges stillen? Auf Schritt und Tritt werden uns kommende Ereignisse und Tendenzen angekündigt, aber häufig sind die Vorhersagen wenig zuverlässig. Woher nehmen wir gesichertes Wissen über die Zukunft? Wir könnten auf die ÜBERZEUGUNGSKRAFT der Vorhersagenden achten. Wenn jemand nur selbstsicher genug etwas behauptet, hinterlässt das Wirkung. Dennoch wird eine Aussage auch durch häufige Wiederholungen nicht zur Wahrheit. Wir denken zum Beispiel an Weltuntergangsankündigungen verschiedenster Sekten zu fest benannten Jahreszahlen, die sich sämtlich nicht bewahrheitet haben. 10


Wir kĂśnnten auf das DETAILWISSEN bestimmter Experten setzen. Sie kennen ihr besonderes Fachgebiet so genau, dass sie zu Vorhersagen in der Lage sind, die Nicht-Eingeweihte in groĂ&#x;es Erstaunen versetzen. Dennoch sind auch ihre Prognosen nicht fehlerfrei, besonders wenn sie versuchen, weit in die Ferne zu blicken.

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Der Miterfinder des ersten schnelllaufenden Benzinmotors, Gottlieb Daimler, soll um 1900 vorausgesagt haben: „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“3 Bereits 15 Jahre nach dieser Aussage wurden weltweit mehr als eine Million Autos produziert, heute sollen es 800 Millionen jährlich sein. Der geniale Physiker und Begründer der Relativitätstheorie, Albert Einstein, prognostizierte 1932: „Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass wir jemals Atomenergie entwickeln können.“4 Robert Metcalfe, der Erfinder des Ethernet-Standards zur Datenübertragung in digitalen Netzwerken, prophezeite: „Ich sage voraus, dass sich das Internet bald zu einer Supernova aufbläht und 1996 katastrophal kollabieren wird.“5

Die genannten ausgewiesenen Experten irrten sich gewaltig. Dabei ging es in ihren Vorhersagen nicht um Nebensächliches, sondern um Entwicklungen, die heute unser Alltagsleben wesentlich prägen. Darum wurden die Fehleinschätzungen auch schon nach wenigen Jahren für jeden offensichtlich. Um sicherzugehen, könnten wir Zuflucht suchen bei der WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG (Stochastik). Diese Wissenschaft beschäftigt sich mit der Wahrscheinlichkeit „zufällig“ auftretender Ereignisse. Sie zeigt uns, mathematisch exakt berechnet, deren statistische Häufigkeit auf. Wir erhalten also eine Aussage darüber, welches Phänomen mit welcher Wahrscheinlichkeit auftritt. Wir können damit zwar gewisse Risiken gegeneinander abwägen, nicht aber exakt die Zukunft voraussehen. Auszuschließen ist eben nichts, auch wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit verschwindend klein wäre.

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3 | Vgl.: https://kultur-kolumne.de/zitat-des-tages-gottlieb-daimler; aufgerufen am 29.05.2018. 4 | Vgl.: https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-schicksale/ id_48550280/albert-einstein.html; aufgerufen am 29.05.2018. 5 | Vgl.: https://gutezitate.com/zitat/202659; aufgerufen am 29.05.2018.

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Im Alltagsleben spielen „gefühlte“ Wahrscheinlichkeiten eine größere Rolle. Das heißt, wir orientieren uns an dem, was unserer Erfahrung nach eher wahrscheinlich ist. Dennoch bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Welches Ereignis wird tatsächlich eintreffen? Bliebe noch der Verweis auf klare einfache GESETZMÄSSIGKEITEN. „Wenn-dann“-Prinzipien liefern uns eine eindeutige Aussage über das, was wir zu erwarten haben. Hierzu zählen die einfachen Naturgesetze der Physik, die wir in der Schule kennengelernt haben. Ursache und Wirkung stehen in direkter Beziehung, alle beeinflussenden Variablen sind bekannt. Viele Vorgänge sind jedoch weitaus komplexer. Eine Vielzahl von Faktoren nimmt auf das Ergebnis Einfluss, sie können sich gegenseitig verstärken, abmildern oder sogar aufheben. Die Wissenschaftler kennen häufig nicht einmal alle Einzelfaktoren, die sie berücksichtigen müssten. Das hat beispielsweise die Konsequenz, dass wir das örtliche Wettergeschehen kaum zuverlässig über mehr als drei Tage voraussagen können, obwohl wir die grundlegenden Naturgesetze kennen. Also auch hier: keine Gewissheit. So scheint es dabei zu bleiben: Die Zukunft ist für uns eine Blackbox. Weder Überzeugung noch Fachwissen, weder einfache Gesetzmäßigkeit noch wissenschaftliche Forschung können uns endgültige Sicherheit geben. Ohne sicheres Wissen über die Zukunft werden wir jedoch nicht alles so positiv wenden können, wie wir es uns wünschen.

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Warum sollten wir auf der Suche nach Gewissheit über unsere Zukunft in die Bibel schauen? Weil Gott sich in ihr offenbart: allwissend, allmächtig und unveränderlich. Er hat also genau jene Eigenschaften, die uns Menschen fehlen, um zuverlässig über die Zukunft reden und sie zum Besten beeinflussen zu können. 16


„Ich bin der Herr, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören.“ (Jesaja 42,8–9)

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„Ich verkündige von Anfang an das Ende, und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen.“ (Jesaja 46,10)


Die Bibel enthält zu mehr als einem Viertel Aussagen, die zur Abfassungszeit auf die Zukunft gerichtet waren.6 Rund die Hälfte dieser Aussagen bezieht sich auf eine Zeit, die inzwischen Vergangenheit ist. Wir müssen also nicht mehr gespannt auf ihre Erfüllung warten, sondern können den Wahrheitsgehalt dieser biblischen Aussagen anhand der Geschichte überprüfen. Nehmen wir zunächst zwei Beispiele aus dem ersten Buch der Bibel heraus: (1) Aus gegebenem Anlass7 musste Gott Mann und Frau Negatives voraussagen. Unter anderem kündigte Gott allen werdenden Müttern an, dass sie ihre Schwangerschaft und die Geburt als etwas Leidvolles erleben werden: „Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären …“ (1. Mose 3,16). Offensichtlich ist das in der heutigen Welt, die sich ihrer ungeheuren medizinischen Fortschritte rühmt, immer noch eine unbestreitbare Tatsache. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlieren täglich durchschnittlich 830 Frauen weltweit in Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt ihr Leben.8 Man kann einwenden, dass das Phänomen der Müttersterblichkeit hauptsächlich Frauen in sogenannten unterentwickelten Ländern betrifft. Dennoch bleibt die Zahl sehr hoch. Zudem sind auch in der westlichen Welt Schwangerschaft und Geburt trotz Kaiserschnitt und moderner Anästhesieverfahren eine besondere Herausforderung, was die vielen Ratgeber im Internet, in Zeitschriften und Büchern eindrucksvoll illustrieren.

6 | J. Barton Payne führt in seiner Encyclopedia of Biblical Prophecy 1.239 Prophezeiungen des Alten Testaments und 578 des Neuen Testaments auf, die in über 8.000 der insgesamt 31.124 Verse der Bibel zu finden sind. 7 | Siehe 1. Mose 3,11: „… Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?“ 8 | Vgl.:http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs348/en/; aufgerufen am 05.01.2018. 18


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(2) Ein zweites Beispiel ist wenige Kapitel weiter nachzulesen. Dort wird Abraham versprochen, er würde Stammvater eines großen Volkes werden. Genauer gesagt: Die Anzahl seiner Nachkommenschaft würde unzählbar werden wie die Sterne (vgl. 1. Mose 15,5; 16,10). Mit dem heutigen Wissen um das explosionsartige Anwachsen der Weltbevölkerung im 20. Jahrhundert klingt eine solche Vorhersage eher banal. Halten wir uns aber vor Augen, dass selbst für die Zeit nach der Geburt Christi noch gilt, dass „[…] die Weltbevölkerungszahl in den ersten 18 Jahrhunderten extrem langsam […]“9 stieg. Bis ins 18. Jahrhundert war nicht klar, ob die allgemeine Tendenz wachsend oder abnehmend sei: „[…] unter den Gelehrten [herrschte] ein Streit um die These, dass die Weltbevölkerungszahl im Altertum möglicherweise größer gewesen sei als in der Neuzeit“.9 Tatsächlich hatte zum Beispiel Europa, bedingt durch Epidemien und Kriege, im 17. Jahrhundert vielerorts einen Bevölkerungsverlust um mehr als die Hälfte erfahren. Es war also nie selbstverständlich, dass sich der Nachwuchs eines Stammes aus der Zeit des Altertums tatsächlich immerfort mehrt. Doch bezieht sich die Vorhersage nicht auf irgendeinen Stamm, sondern auf die Nachkommenschaft Abrahams, die zu großen Teilen vom Volk der Juden gebildet wird. Es geht also gerade um ein Volk, das während seiner gesamten Existenz vom Altertum im Persischen Weltreich über die Kreuzzüge des Mittelalters bis in die Zeit des Nationalsozialismus unter besonderer Anfeindung anderer Völker stand und mehrfach vom Völkermord bedroht war. Beachtenswert ist zudem die Tatsache, dass diese Vorhersage mit einer weiteren Entwicklung verbunden ist, die damals nicht abzusehen war. Die Anzahl der Nachkommen Abrahams würde, ebenso wie die Zahl der Sterne, nicht zu beziffern sein. Bekanntlich hielt die Wissenschaft bis Galilei die Zahl der Sterne sehr wohl für zählbar und schätzte sie auf circa fünf- bis siebentausend10. Das wurde dann auf etwa 70 Trilliarden nach oben korrigiert, bevor sich die Einsicht durchsetzte, dass der „überwältigende Teil […]“ der Sterne selbst „[…] mit heutigen Instrumenten gar nicht zu sehen“11 ist. Die Bibel sagt Erstaunliches über ein einzelnes Ehepaar des Altertums voraus und verwendet dazu eine Ausdrucksweise, die uns erst heute in ihrer ganzen Bedeutung bewusst wird. Eine solche Vorhersage kann nur von Gott stammen.

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So geht es weiter. Wir können in der Bibel noch viele andere Beispiele für erstaunliche, inzwischen erfüllte Voraussagen Gottes entdecken.12 Die wichtigsten davon betreffen das persönliche Auftreten Gottes selbst in der Weltgeschichte: die Menschwerdung des Sohnes Gottes, Jesus Christus.

9 | Vgl.: http://www.bpb.de/izpb/55882/ entwicklung-der-werltbevoelkerung?p=all; aufgerufen am 10.01.2018. 10 | Secchi, P. Angelo: Die Sterne: Grundzüge der Astronomie der Fixsterne. Nachdruck der Originalausgabe von 1878, Oldenburg: Dogma-Verlag, 2013, S. 233. 11 | http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/ hubble-teleskop-900-milliarden-galaxien-mehr als-gedacht-a-1116594.html; aufgerufen am 10.01.2018. 12 | Das ist andernorts ausführlicher als hier möglich geschehen, vgl. z.B. Gitt, Werner: So steht‘s geschrieben. Bielefeld: CLV, 2008, S. 159 ff; Boa, Kenneth D. und Bowman, Robert M.: Macht es Sinn, an Gott zu glauben? Hamburg: Verlag C.M. Fliß, 2007, S.117 ff. u.v.a.m.

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Im Alten Testament finden wir von den ersten Zeilen (im ersten Buch Mose) bis zum Ende (im Buch des Propheten Maleachi) Vorankündigungen zum zukünftigen Erscheinen von Jesus Christus. Natürlich geht es nicht nur um seinen Namen, sondern hauptsächlich um seine Eigenschaften und den Lebenslauf, den er nehmen würde. Das fängt schon unmittelbar nach dem Ereignis an, bei dem die ersten Menschen sich für die Sünde entschieden. Gott sagte voraus: Das Problem der Sünde würde jemand lösen, der noch geboren werden würde (vgl. 1. Mose 3,15). Wer diese Person sein und wie diese Erlösung geschehen würde, wird im Verlauf des Bibeltextes immer mehr konkretisiert. Vor unseren Augen entfaltet sich im Alten Testament durch viele und verschiedenartigste Aussagen und Andeutungen ein immer klareres Bild:13 Hier wird der neutestamentliche Lebenslauf von Jesus Christus beschrieben.

ZUKUNFTSWORTE WURDEN ZU HISTORISCHEN TATSACHEN Dass Jesus Christus tatsächlich gelebt hat, darf als geschichtliches Faktum gelten. Das zeigen biblische und außerbiblische Belege14 ebenso eindrucksvoll wie die 2.000-jährige Geschichte des Christentums. Einzigartig wird seine Biografie dadurch, dass sich in ihr die Vielzahl konkreter Vorhersagen des Alten Testaments erfüllte. Diese betrafen unter anderem:

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13 | Vgl. Lukas 24,27.44; Johannes 5,39; Apostelgeschichte 3,24; 10,43 und 26,22. 14 | Vgl. z.B. die Schriften des jüdischen Historikers Flavius Josephus oder die der römischen Historiker wie Tacitus und Plinius der Jüngere.


die Vorankündigung durch das öffentliche Wirken eines Wegbereiters, seine übernatürliche Zeugung, seinen Geburtsort, seine genaue Abstammung, sein zeitweiliges Exildasein als Kind, sein Aufwachsen in einfachen Verhältnissen, den Zeitpunkt seines öffentlichen Auftretens,15 einzelne seiner Wundertaten, die Reaktionen auf sein Verhalten in der Öffentlichkeit, den Verrat, den ein naher Freund an ihm begehen würde, seine Hinrichtung am Kreuz sowie Einzelheiten bei seiner Kreuzigung, sein Begräbnis und schließlich seine Auferstehung.

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Verschiedene Buchautoren16 führen über 300 solcher detaillierter Prophezeiungen zum Leben Jesu an, die sich alle erfüllt haben. Natürlich muss für jede einzelne dieser Aussagen nachgewiesen werden, dass sie sich auf den Messias bezieht und nicht im Nachhinein als Ankündigung auf den Messias umgedeutet wurde. In den allermeisten Fällen ist dieser Nachweis jedoch ohne Weiteres möglich oder die Argumentation zumindest sehr plausibel. Die Einzelheiten sind derart umfangreich, dass die Gesamtheit ihrer Erfüllung kein Zufall sein kann. „Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth.“ (Johannes 1,45) Kann es sein, dass die Vorhersagen erst nach dem Geschehen formuliert oder umformuliert wurden und deshalb so zutreffend sind? Nein, das ist auszuschließen, denn bereits 200 Jahre vor Christi Geburt übersetzten jüdische Gelehrte das gesamte Alte Testament ins Griechische. Diese Übersetzung (Septuaginta) wurde außerhalb von Palästina angefertigt und überliefert. In ihr finden sich dieselben konkreten Vorhersagen.

15 | Dieser Zeitpunkt wird in Daniel 9 sehr genau festgelegt, wie unter anderem Liebi (s. Fußnote 16) aufzeigt. Gerade deshalb herrschte zur Zeit Jesu eine historisch und biblisch belegte nahe Erwartung des Messias vor. 16 | Vgl. z.B. Liebi, Roger: Der verheißene Erlöser. Bielefeld: CLV, 2007, S. 15ff. sowie McDowell, Josh: Bibel im Test. 2. Auflage 1989, Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, S.210 ff.

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Es bleibt die Frage: Hat die Kenntnis des alten Bibeltextes Menschen so beeinflusst, dass genau das geschah, was vorab aufgezeichnet worden war („selbsterfüllende Prophezeiung“)? Konnte jemand seinen Lebenslauf so den alten Texten anpassen, dass er alle biblischen Aussagen erfüllt? Das ist absurd, denn Menschen können mit größter Anstrengung nicht den Zeitpunkt ihrer Geburt, ihre Abstammung und die Zusammenhänge ihres Todes frei bestimmen. Zudem hat Jesus Christus sich selbst legitimiert, indem er öffentlich Heilungswunder und andere Wundertaten vollbrachte. Genau das war über den Messias vorausgesagt worden. Aber wie können wir die Echtheit der Erfüllung überprüfen, wenn doch die Berichte hauptsächlich von seinen Anhängern verfasst und überliefert wurden? Müssen wir ihre Zuverlässigkeit anzweifeln? Haben die Verfasser der Evangelien möglicherweise alles so formuliert, dass es als Erfüllung der alten Prophezeiungen gelten konnte? Haben wir vielleicht manipulierte Berichterstattung statt erfüllte Vorhersage vor uns? Gegen solche Annahmen spricht die Tatsache, dass die Berichte der Augenzeugen Matthäus, Petrus17 und Johannes alle noch im ersten Jahrhundert verschriftlicht wurden, wie wir inzwischen aufgrund einer ausgezeichneten Quellenlage feststellen können.18 Davor wurden sie mündlich überliefert. Es gab zudem, wie der Apostel Paulus bemerkte,19 genügend andere Augenzeugen, die den Berichten hätten widersprechen oder auf Abweichungen zwischen mündlicher und schriftlicher Überlieferung hätten hinweisen können. Weil die ersten Christen ihre Überzeugungen häufig genug mit dem Märtyrertod bezahlen mussten, können sie kein Interesse an Geschichtsfälschungen gehabt haben.20

17 | Er erstattete offensichtlich seinem jungen Freund und Schreiber Markus Bericht. Vgl. diverse Einleitungsliteratur zum Markus-Evangelium wie: Guthrie, Donald und Motyer, J. Alec (Hrsg.): Kommentar zur Bibel. 4. Auflage 1998, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, S. 54f oder John F. Walvoord und Roy B. Zuck (Hrsg.): Das Neue Testament erklärt und ausgelegt, Band 4. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1992, S. 109 ff. 18 | Vgl. F.F. Bruce: Das Neue Testament: glaubwürdig, wahr, verläßlich. Lahr: Verlag der Liebenzeller Mission, 1997.

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19 | Vgl. Apostelgeschichte 26,26. 20 | Vgl. Offenbarung 2,8–10 sowie einschlägige Literatur zur Kirchengeschichte. 21 | Vgl. Eta Linnemann: Gibt es ein synoptisches Problem? Nürnberg: VTR, 1998.

Außerdem haben wir in den vier Evangelien Berichte von Menschen unterschiedlichster Prägung und Herkunft, die aus unterschiedlicher Perspektive berichten. Sie schrieben weder am selben Ort noch zur selben Zeit. Und doch stimmen sie in ihren Berichten erstaunlich überein.21 Das können sie sich nicht ausgedacht haben. Hier liegt wohl der Schluss nahe, dass die vorher angekündigten Ereignisse unter der Regie Gottes tatsächlich stattfanden und wahrheitsgemäß aufgezeichnet wurden. 27


22 | Vgl. u. a. 1. Mose 49,8–10; 4. Mose 24,17; Psalm 110,1–2; Jesaja 9,7; Sacharja 8,23. 23 | Vgl. u. a. Psalm 22. 24 | Vgl. u. a. Sacharja 8,16–17; Matthäus 3,7–12: „… Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen? So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! …“ 25 | Vgl. Johannes 1,11: „… und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ 28


UNERWARTETES ERFÜLLTE SICH Wir mögen Zukunftsvorhersagen, die genau das in Worte kleiden, was ohnehin unser Wunschdenken ist. Genauso kennen wir Beispiele für Umdeutungen der Geschichte nach unseren Wünschen. Beides trifft jedoch für die Vorhersagen der Bibel zum Lebenslauf von Jesus Christus nicht zu. Wir lesen in den Evangelien, wie die meisten seiner Zeitgenossen enttäuscht reagierten: Nein, so hatten sie sich die Erfüllung der biblischen Vorhersagen nicht vorgestellt und erst recht nicht gewünscht. Das ist gut nachvollziehbar: Israel war mit Jesus Christus ein kommender Erlöser vorausgesagt worden. Er würde zum gesalbten König (Messias = Gesalbter) werden und die Nation zu großem Wohlstand und zur Weltmacht führen.22 Von diesen guten Aussichten wird man in Israel gern gelesen haben. Doch muss die Mehrheit der Leser mindestens zwei weitere wichtige Voraussagen in diesem Zusammenhang übersehen haben. Erstens würden der ruhmreichen Herrschaft des Messias seine ungeheuer schweren Leiden vorausgehen.23 Zweitens würde sich die Einstellung des Volkes zu seinem Gott grundlegend ändern müssen, bevor er seine Regentschaft über sie antreten könnte.24 Diese letztere Bedingung wies das Volk mehrheitlich von sich.25 Nein, zum radikalen Umdenken war man damals nicht bereit. Somit endete das Leben Jesu nicht, wie Israel es sich erträumt hatte. Die Herrschaft von Jesus Christus über die Welt wird sich erfüllen, aber – wie angekündigt – erst, wenn die genannten Voraussetzungen vorliegen.

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Und so wurde wahr, was Gott über die vorangehenden Leiden des Messias prophezeit hatte. Er würde leiden und nicht offenkundig herrschen. Jesus selbst kündigte den Zweck seines ersten Kommens so an: „… der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen“ – also die erwartete Herrschaft anzutreten – , „sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45). Opfertod statt Weltherrschaft – das bedeutete, bisheriges jüdisches Denken über ihren Messias auf den Kopf zu stellen. Dabei ahnten selbst die Götterverehrer des Altertums schon etwas vom Zorn Gottes, begriffen die Prinzipien von Gerechtigkeit, Schuld und Strafe. Während sie opferten, um die Götter zu besänftigen, hatte der Gott des Alten Testaments den Juden angekündigt, dass er selbst in die Welt kommen würde, um die Strafe zu bezahlen: „… er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden …; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn. … [der Herr] ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern …“ (Jesaja 53,5–6.10) Diese Ankündigung zu erfüllen, war Ziel des Lebens, Sterbens und Auferstehens von Jesus Christus. Trotz aller eindeutigen Voraussagen26 waren selbst engste Vertraute von Jesus enttäuscht vom Ausgang der Geschehnisse.27 Sie hatten entweder die Tragweite der Vorhersagen nicht verstanden (wie die Propheten, die sie einst im Auftrag Gottes aussprachen28) oder aber einfach das, was ihnen unangenehm erschien, ausgeblendet. Weit davon entfernt, Wunschträume zu erfüllen, war die Erfüllung biblischer Vorhersagen, wie ebenfalls vorausgesagt, „den Juden ein Ärgernis“ (vgl. 1. Korinther 1,23) geworden.29

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26 | Vgl. die Beweisführung von Paulus in Apostelgeschichte 9,22; Apostelgeschichte 18,28: „Denn er widerlegte die Juden öffentlich mit großer Kraft, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.“ 27 | Vgl. Lukas 24,21–27: „Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. …“ 28 | Vgl. 1. Petrus 1,10–11: „Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht … Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete …“ 29 | Auch das entsprach einer biblischen Vorhersage (vgl. Jesaja 8,14).

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ER KOMMT EIN ZWEITES MAL Die Bibel ist also ein Zukunftsbuch. Ihre Vorhersagen über Gottes Erscheinen in der Weltgeschichte gingen im Leben von Jesus Christus präzise in Erfüllung. Doch das ist Geschichte – was sagt die Bibel nun zu unserer Zukunft? Die Bibel enthält viele weitere Voraussagen, die Jesus Christus betreffen, die aber noch nicht erfüllt sind. Wie kann das sein? Das Neue Testament erklärt uns: Jesus Christus kommt ein weiteres Mal auf die Erde. Er selbst kündigte das unmissverständlich an: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder …“ (Johannes 14,3).

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So selbstverständlich, wie Jesus Christus sein Zurückgehen in die unmittelbare Nähe Gottes („Himmelfahrt“) vorhersagte, sprach er auch von seinem Wiederkommen: „Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: ‚Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!‘“ (Matthäus 23,39). Entsprechend verkündigten Engel bei der Himmelfahrt: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!“ (Apostelgeschichte 1,11).

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Demnach wird Jesus Christus, wie beim ersten Mal, persönlich in Raum und Zeit kommen. Wie bei seinem ersten Kommen werden sogar geografische Eckdaten des Ereignisses genannt: in Jerusalem, auf dem Ölberg.30 ER KOMMT, UM ZU REGIEREN Jedoch wird die Art und Absicht seines zweiten Auftretens auf der Erde grundlegend anders sein. Er wird nicht als Kind geboren werden und keinen Leidensweg beschreiten, der in Selbstopferung gipfelt.31 Vielmehr wird er „mit großer Kraft und Herrlichkeit“ (vgl. Markus 13,26) die angekündigte Herrschaft verwirklichen. In gewisser Hinsicht wird sein zweites Auftreten das Ende der Menschheitsgeschichte einläuten. Die Zeitspanne, die Gott den Menschen gewährt, um das stellvertretende Opfer seines Sohnes Jesus Christus anzunehmen, wird dann abgelaufen sein. Die Menschheit wird zur Genüge unter Beweis gestellt haben, zu welchen Bosheiten sie in der Lage ist. Krieg, Willkürherrschaft, Ausbeutung, Missbrauch und Zerstörung von Menschenleben sowie anderen Schöpfungsgütern werden bis dahin fortbestehen. Doch dann wird das Maß von Gottes Geduld erreicht sein. Jesus Christus wird gewaltsam dazwischentreten und allem ein Ende bereiten. Er wird die gesamte Menschheit vor sich versammeln und sein Urteil über sie fällen (vgl. Matthäus 25,31–46). Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Einschreiten Gottes für den größten Teil der Menschheit ein schreckliches Gericht Gottes bedeuten wird.

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30 | Vgl. Sacharja 14,4: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt …“; vgl. auch Römer 11,26; Joel 3,5; Offenbarung 19,11–21 u. v. a. m. 31 | Vgl. Hebräer 9,28: „So wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.“

DER ZEITPUNKT SEINES ZWEITEN KOMMENS Wieviel Zeit bleibt uns noch? Gibt es ein angekündigtes Datum für dieses zweite Kommen von Jesus Christus? Nein! Anders, als wir vielleicht erwarten, nennt die Bibel in diesem Fall keinen genauen Zeitpunkt. Sie verspricht auch nicht, dass man diesen Zeitpunkt aus indirekten Aussagen und Ereignissen ableiten könnte. Ganz im Gegenteil, Jesus Christus sagt: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater“ (Matthäus 24,36). An anderer Stelle wird der Vorgang mit der Plötzlichkeit eines weltweiten Blitzeinschlags verglichen (vgl. Lukas 17,24).

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Zwar gab Jesus Christus in seiner sogenannten Endzeitrede einige Hinweise auf die Zustände dieser Zeitepoche (vgl. Matthäus 24). Er sprach von einer Ära wie der unsrigen, in der Weltkriege bekannt sind und sich Naturkatastrophen mehren (vgl. Matthäus 24,7). Die Bosheit der Menschen wird in dieser Epoche immer noch zunehmen, obwohl sich die Bibel weiter verbreiten wird (vgl. Matthäus 24,12–14). Doch das sind allgemeine Kriterien, die uns nicht erlauben, ein Datum zu nennen. Wir können nicht wissen, wie weit die bereits jetzt offenkundigen Abwärtstendenzen noch fortschreiten werden. Deshalb wird das Eingreifen Gottes die meisten Menschen – allen Warnungen zum Trotz – völlig unvorbereitet treffen: „Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.“ (Lukas 17,26–27)

WARUM DIESE ÜBERRASCHUNG? Wir wundern uns: Für das erste sichtbare Eintreten Gottes in Raum und Zeit durch Jesus Christus gab es einen präzise angekündigten Termin.32 Für das zweite Kommen verzichtet die Bibel bewusst auf eine solche genaue Angabe. Warum? Wenn Gott das Erste quasi mit Datum vorankündigen ließ, hätte er es für das Zweite doch auch tun können. Stattdessen stoßen wir nur auf eine allgemeine Beschreibung der Ära, in welcher die konkret beschriebenen Ereignisse geschehen werden.

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32 | Man kann diesen Termin aus der Vorhersage in Daniel 9,25 („… Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Messias … vergehen 7 [Jahr-]Wochen und 62 [Jahr-]Wochen …“) errechnen. Man kann ihn auch an der zur Zeit Jesu weit verbreiteten Messias-Erwartung ablesen: vgl. z.B. Lukas 2,38: „… zu allen, die auf die Erlösung warteten …“.


Die offensichtlichste Erklärung ist, dass die Bibel uns nicht in falscher Sicherheit wiegen möchte. Stellen wir uns einmal vor, es gäbe eine klare biblische Aussage, die das Ende der Menschheitsgeschichte auf „in 500 Jahren“ festlegen würde. Scheinbar könnten wir uns beruhigt zurücklehnen. Erst in 500 Jahren! Dann könnte der Einzelne also noch 499 Jahre beruhigt weiterleben? Natürlich nicht – er wäre längst verstorben. Dann könnte ihn das Weltgericht also völlig kalt lassen? Nein! – Derselbe Gott, der zum festgelegten Datum die gesamte Menschheit richtet, wird alle bis dahin Verstorbenen ebenso richten. Die Bibel sagt: „Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden.“ (Johannes 5,28)

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„Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß ... Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken … Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Offenbarung 20,11–15) Der zukünftige Urteilsspruch Gottes wird hier mit einem Ort der Bestrafung verbunden. Die Ortsangabe „Feuersee“ greift ein Bild auf, das aus anderen Bibelstellen bekannt ist. Wir lesen in Markus 9,43 von einem „unauslöschlichen Feuer“ (vgl. auch Markus 9,48); „Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (vgl. Offenbarung 14,11 sowie 19,3). An diesem „Ort der Qual“ (vgl. Lukas 16,28) wird Gottes Strafe vollzogen – es wird eine ewige Strafe sein. Wir empfinden das zu Recht als eine bedrohliche Zukunftsvoraussage. Aber was nutzt uns das Gerede von „am Ende wird alles gut werden“, wenn es sich schließlich nicht bewahrheiten sollte? Was Zukunftsaussagen betrifft, sollten wir die unbequeme Wahrheit einem falschen Vertrösten vorziehen.

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Sind unsere Zukunftsaussichten also ausnahmslos düster? Keinesfalls. Wenn Jesus Christus bei seinem Regierungsantritt erneut auf dieser Erde erscheint, wird er die Menschheit in zwei Gruppen einteilen. „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich …!“ (Matthäus 25,34). Alle anderen werden hören müssen: „… Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer …!“ (Matthäus 25,41). Weiter heißt es: „Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25,46). 40


Jesus Christus lässt niemanden im Ungewissen, wie sich die „Gerechten“ und „Gesegneten“ von denen unterscheiden, die eine ewige Strafe zu erwarten haben. Entscheidend ist für jeden von uns, wie wir uns zu Lebzeiten zu Jesus Christus stellen (vgl. Matthäus 25,35–36.42–43). Was es genau heißt, sich mit ihm zu identifizieren und welche positive Zukunft daraus resultiert, verdeutlicht das Neue Testament immer wieder.

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WIE GOTT MENSCHEN ALS GERECHTE ANSEHEN KANN: GOTTES LÖSUNGSWEG Jesus Christus wird im Endgericht die Antwort Gottes auf alle scheinbar ungeahndeten Ungerechtigkeiten geben, die wir heute wahrnehmen. Jeder wird sein gerechtes Urteil bekommen, wenn Gott die Mächtigen und die Namenlosen vor sich versammeln wird. So lautstark wir manchmal auch nach Gerechtigkeit schreien, sooft wir vielleicht Gott schon angeklagt haben wegen des Unrechts, das er zulässt: Dieser Gerichtsprozess kann für keinen Angeklagten mit Freispruch enden! Wir sind alle, mehr oder weniger, schuldig geworden. Dennoch muss es die Möglichkeit geben, dass schuldige Menschen der zukünftigen Verurteilung entgehen und als „Gerechte in das ewige Leben gehen“ (Matthäus 25,46). Dazu müssen wir jemanden haben, der an unserer Stelle den schweren Gang ins Gericht Gottes auf sich nimmt. Genau einen solchen Stellvertreter kündigt die Bibel an, wenn vom ersten Kommen Jesu Christi im Alten Testament die Rede ist.

Jesus Christus hat es selbst bezeugt: „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45). Lösegeld ist der Preis, der zu zahlen ist, um jemanden aus einer Gefangenschaft freizukaufen. Jesus Christus hat um den Preis seines Lebens viele aus der Gefangenschaft der Sünde befreit.

Durch seinen Tod hat Jesus Christus stellvertretend die Strafe Gottes übernommen, denn „… die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten …“ (Jesaja 53,5).

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Unsere Sünden ziehen den berechtigten Zorn Gottes nach sich. Böses schreit nach Sühnung, also nach einer Handlung, welche die Schuld auslöscht. Jesus Christus hat diese Sühnung bewirkt: „Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden“ (1. Johannes 4,10).

Unsere gestörte Beziehung zu Gott kann wiederhergestellt werden: „Das alles aber kommt von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus …; weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete …“ (2. Korinther 5,18–19).

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Gott erklärt nun diejenigen für gerecht, die auf Jesus Christus als ihrem Stellvertreter vertrauen. Durch Glauben an Jesus Christus wird Gottes Gerechtigkeit dem Einzelnen zugerechnet und beginnt in ihm zu wirken. Wir können nichts zu unserer Rechtfertigung vor Gott vorbringen. Aber wir können uns an Jesus Christus klammern. Wer glaubt, bemüht sich nicht zuerst darum, seine Errettung zu verdienen, sondern nimmt einfach die Gabe an, die Gott ihm anbietet. Glaube ist der Weg, auf dem uns Gottes Gerechtigkeit erreicht und Glaube ist auch der einzige Weg.

EWIGES LEBEN: DAS ZIEL DER GESCHICHTE, GOTTES PLAN FÜR ALLE ZEITEN Gottes Zukunftsplan endet nicht mit einem Tag des Gerichts über alles Böse und dem Freispruch für alle Glaubenden. Bereits unsere Gerichte heute können Böses bestrafen. Doch selbst wenn diese Urteile immer gerecht und angemessen wären, blieben sie doch unbefriedigend. Sie können zwar bestrafen, aber nicht ungeschehen machen. Gerichtsurteile können Opfer und Täter nicht zwingend miteinander versöhnen und erst recht nicht das Böse gänzlich aus der Welt schaffen. 45


Gott lässt deshalb die Geschichte derer, die an Jesus Christus glauben, unaufhaltsam auf eine Erneuerung aller Dinge zulaufen.33 Wie beim ersten Kommen von Jesus Christus Gottes Liebe über das Böse siegte, so wird sein zweites Kommen die Vollendung dieses Sieges in der Zukunft sichern – für jeden, der aus dem ersten Kommen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hat. Wer auf dem Weg, den Jesus Christus gewiesen hat, der ewigen Strafe entgangen ist, den führt er in eine Zukunft, in der es das Böse nicht mehr geben wird. Und zwar in einen neuen Himmel und eine neue Erde,34 die von der Gebundenheit an Vergänglichkeit und Tod befreit sind.35 Darin wird nichts und niemand mehr unter dem Fluch Gottes stehen.36 Es wird demzufolge kein wie auch immer geartetes Leid mehr geben.37 So ist also ewiges Leben mehr als ausgesetztes Sterben, es ist fortbestehende Nähe zu einem Gott, der uns liebt.38 Jesus Christus definierte es einmal mit diesen Worten: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Johannes 17,3)

33 | Vgl. Offenbarung 21,5: „Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“ Vgl. auch Apostelgeschichte 3,21, wo von „Zeiten der Wiederherstellung“ die Rede ist. 34 | vgl. Offenbarung 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde …“ und 2. Petrus 3,13: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ 35 | Vgl. Römer 8,19–21: „Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei. Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, … dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.“ 36 | Vgl. Offenbarung 22,3: „Und es wird keinen Fluch mehr geben …“. 37 | Vgl. Offenbarung 21,4: „ Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ 38 | Vgl. Offenbarung 21,3: „… und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“

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Damit ist die Zukunftshoffnung der Bibel einzigartig. Aus säkularer Sicht gibt es keine Zukunft jenseits des Todes. Andere Religionen stellen uns einen Trost oder einen Ausgleich für vergangenes Leid und Mühen in Aussicht. Die Bibel verspricht jedem, der an Jesus Christus glaubt, Wiederherstellung. Wir können neues Leben bekommen und zwar ein Leben, das wir uns immer gewünscht, aber nie erlebt haben. „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Korinther 5,17) 47


ich freue mich über Ihr Interesse an diesem Heft. Sie interessieren sich für die Zukunft, sonst hätten Sie wohl nicht bis zum Ende gelesen. Meine Absicht war, Ihnen Gott als den vorzustellen, der die Zukunft in den Händen hält. Deshalb kann er so genau vorhersagen, was geschehen soll. Das hat er bewiesen, als Jesus Christus die vielen biblischen Voraussagen in Bezug auf sein Leben exakt erfüllte. Deswegen bin ich überzeugt, dass auch das zweite Kommen von Jesus Christus genauso ablaufen wird, wie es die Bibel sagt. Ob das für Sie eine wünschenswerte oder eine sehr ernst zu nehmende, bedrohliche Perspektive ist, hängt von Ihnen ab. Ihre Zukunft gestalten Sie selbst. Nehmen Sie die Stellvertretung, die Jesus Christus Ihnen anbietet, an. Sie fällt Ihnen nicht automatisch zu. Sie müssen sich als Sünder vor Gott erkennen und Buße tun. Sie müssen zustimmen, dass Sie Gottes Zorn verdienen und nichts zu Ihrer Rechtfertigung vorbringen können (vgl. Römer 3,4). Ihnen helfen weder gute Werke der Vergangenheit noch Vorsätze für die Zukunft. Sie werden allein durch den Glauben an den stellvertretenden Opfertod Christi gerettet (vgl. Römer 3,25; Epheser 2,8–9). Der Glaube an Jesus Christus – an sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung – führt zum Frieden mit Gott (vgl. Johannes 3,15–16; Römer 5,1). Dem, der glaubt, rechnet Gott die Gerechtigkeit seines Sohnes zu

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(vgl. 2. Korinther 5,21). Wer an Jesus Christus glaubt, wendet sich von seiner Sünde ab und hin zu Christus. Er nimmt das Heil dankbar an und erkennt Jesus als Herrn seines Lebens an. Befreit von der Schuld und der Sklaverei der Sünde können Sie dann in Dankbarkeit und Freude zur Ehre Gottes leben. Eine wunderbare Zukunft erwartet Sie. Doch Sie müssen sich entscheiden. Noch ist Zeit dafür. Wie lange, weiß niemand. Schreiben Sie uns, wenn Sie weitere Fragen haben oder mit uns in einen Dialog treten möchten. Ich wünsche Ihnen beste Zukunftsaussichten! Jochen Endres

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NEUE HOFFNUNG FÜR JEDEN TAG Staunen Sie über das, was Gott uns Menschen an Verborgenem in der Offenbarung enthüllt. Die Offenbarung ist das letzte Buch in der Bibel und in ihr geht es um die letzten Tage. Dabei steht Jesus Christus im Mittelpunkt. Der Blick auf ihn gibt Hoffnung, Friede und Freude. Dieses Andachtsbuch gibt 180 neue Impulse für den Alltag und vermittelt einen zuversichtlichen Blick in Richtung Zukunft. (Taschenbuch, 192 Seiten, Bestellnummer TB06)

DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES „Diese Dinge sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen“ (Johannes 20,31). Die ganze Geschichte, wie Jesus Christus, von Gott gesandt, auf die Erde kam, am Kreuz für die Sünden der Menschen starb und schließlich auferstand. Mit erklärenden Anmerkungen von Werner Heukelbach. (Taschenbuch, 144 Seiten, Bestellnummer TB04)


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Gern wüssten wir, wie es weitergeht und gern hätten wir Macht und Möglichkeiten, uns die Zukunft so zu gestalten, wie es uns gefällt. Aber die Zukunft ist keine formbare Masse in unseren Händen. Oft widersetzt sie sich allem bangen Hoffen genauso wie jedem Zweckoptimismus. DOCH WIR KÖNNEN DIE ZUKUNFT NACHLESEN: IN DER BIBEL, DEM WORT GOTTES. Dort stellt sich der Unveränderliche, Allwissende und Allmächtige vor. Er hat die Zukunft in der Hand. Und er enthüllt sie vor unseren Augen: überprüfbar, konkret und individuell.


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