Sporthilfe zoom September 2016

Wenn Patenathleten ganz gross rauskommen

Nr. 3 | September 2016

ZOOM 10 Jahre Sporthilfe-Patenschaften: Giulia Steingruber, Daniela Ryf, Sina Candrian Nachwuchstalente fĂźr Tokio 2020: Julien Wanders und Nico Beeler im Interview

Editorial Inhalt

«Unzählige Trainingsstunden auf dem Weg zum Erfolg»

Sporthilfe-Events Diese Stars erleben Sie am Super10Kampf

3-4

Die Super10Kampf Gladiatoren Binia Feltscher vs. Martina Kocher

5

Die Stars von morgen Julien Wanders auf Rekordjagd in Kenia Liebe Sporthilfe-Familie

Ethik-Charta

Am 8. Oktober ist es so weit und ich werde meinen 3. Ironman auf Hawaii bestreiten. Der Weg dorthin ist lang – und das in vielerlei Hinsicht. Es braucht unendlich viele Trainingsstunden, Verzicht und Hingabe, um als Sportler an einem solchen Anlass teilnehmen zu können. Aber wem erzähle ich das … diese Erfahrungen machen schliesslich alle Athletinnen und Athleten. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass es Menschen und Institutionen gibt, die gerade in jungen Jahren an einen glauben und einem helfen, sich voll auf den Sport zu konzentrieren.

Als eine der ersten Patenathletinnen der Stiftung Schweizer Sporthilfe habe ich das grosse Glück, mit meinem ehemaligen Paten Männi Bader einen dieser Menschen an meiner Seite zu haben.

Voller Einsatz für wertvollen Sport

Die Sporthilfe-Patenschaft feiert in diesem Jahr das 10-jährige Bestehen. Entdecken Sie ab Seite 10 in der aktuellen zoom-Ausgabe die Geschichten von Giulia Steingruber, Sina Candrian und mir und erfahren Sie, weshalb dieses Förderinstrument der Sporthilfe so enorm wichtig ist für Schweizer Sporttalente. Daneben erzählen Julien Wanders (Leichtathletik, S. 6/7), Nico Beeler (Beachvolleyball, S. 14/15) von Herausforderungen und spannenden Momenten, die ihre Sportarten mit sich bringen. Nicht fehlen darf an dieser Stelle natürlich auch der diesjährige Super10Kampf, der am 4. November im Hallenstadion stattfinden wird. Welche Topstars sich heuer für den Schweizer Sport einsetzen, lesen Sie ab Seite 3. Und eines verspreche ich Ihnen: entweder als Zuschauerin vor Ort oder vor dem Fernseher zu Hause – ich werde bestimmt mit dabei sein.

Für Nico Beeler ist nach Rio vor Tokio 2020

Ich bedanke mich herzlich bei Ihnen, dass auch Sie uns gemeinsam mit der Stiftung Schweizer Sporthilfe dabei unterstützen, es bis ganz nach oben zu schaffen.

Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Herbst und weiterhin erfolgreiche Schweizer Sportmomente.

Ihre Daniela Ryf Ironman-Weltmeisterin 2 zoom 03/2016

6-7

8-9

10 Jahre Sporthilfe-Patenschaft Wenn Nachwuchstalente gross rauskommen

10 - 11

Der Sporthilfe-Franken ... ... rollt hier.

12

Mitgliederangebote KPT, Member-get-Member-Aktion

13

Auf Medaillenkurs 14 - 15

Impressum «zoom» ist das offizielle Publikationsorgan der Stiftung Schweizer Sporthilfe und geht an alle Sporthilfe-Mitglieder und Gönner.

Herausgeberin: Gesamtleitung: Redaktion: Layout und Druck: Papier: Bilder:

Bild Titelseite: Mitglieder-Sekretariat: Auflage: Erscheinungshäufigkeit: Versand: Nächste Ausgabe: Internetadresse:

Stiftung Schweizer Sporthilfe, Ittigen Livia Wanner, zoom@sporthilfe.ch Livia Wanner Kromer Print AG Refutura, FSC Recycled, 100% Altpapier Keystone, offizielle Partner-Bildagentur, Photopress, zVg, SRF, Thomas Rickenmann Keystone / Photopress 031 359 72 22 25 700 Viermal jährlich September 2016 Dezember 2016 www.sporthilfe.ch

Sporthilfe-Events

Unsere Gladiatoren reisen zurück in die «80ies» Diese Sportstars treffen Sie am Super10Kampf 2016: • Dominique Aegerter, Motorrad • Marco «Büxi» Büchel, Ski alpin • Marco Bührer, Eishockey • Fabian Cancellara, Rad Strasse • Didier Cuche, Ski alpin • Binia Feltscher, Curling • Mario Gyr, Rudern • Matthias Glarner, Schwingen

• Mujinga Kambundji, Leichtathletik • Martina Kocher, Rodeln • Patrizia Kummer, Snowboard alpin • Jolanda Neff, Rad Mountainbike • Andri Ragettli, Ski Freestyle • Nicola Spirig, Triathlon • Giulia Steingruber, Kunstturnen

Seien Sie dabei, wenn sich unsere Athletinnen und Athleten für den Schweizer Sportnachwuchs einsetzen!

Bunt, laut und cool – die «80ies»! Unter diesem Motto liefern sich Olympiasieger, Olympiateilnehmer und Weltmeisterinnen packende Duelle am diesjährigen Super10Kampf. Fabian Cancellara, Giulia Steingruber und Nicola Spirig ziehen sich neonfarbene Stirnbänder über, tanzen auf Rollschuhen und bringen das Hallenstadion zusammen mit 15 weiteren Sportstars zum Kochen.

Text: Livia Wanner / Bilder: Photopress, SRF / Oscar Alessio Nach Rio folgt mit dem Super10Kampf gleich das nächste Highlight. So wagen unter anderen Jolanda Neff, Olympiasieger Mario Gyr und Fabian Cancellara nach den Olympischen Spielen einen Exkurs in für sie ganz neue Disziplinen. Wer jedoch halsbrecherische Abfahrten und die stürmische See in Rio bezwungen hat, scheut auch die legendären Gladiatoren-Wettkämpfe nicht. Entertainment, Spannung und eine brodelnde Stimmung sind also gesichert!

Cuche vs. Büxi – die Neuauflage Viele Jahre lang haben Didier Cuche und Büxi den Skizirkus geprägt. Mit ihrem Kampfgeist, den unterhaltsamen Interviews und den grossen Erfolgen haben sie sich in die Herzen der Skifans gefahren. Mit der Ruhe seit den Rücktritten ist es spätestens am 4. November vorbei: Am Sporthilfe Super10Kampf werden die beiden Skilegenden alles daransetzen, mit ihren Teams zu gewinnen. 22 Jahre nach seinem Debüt im Skiweltcup wagt sich

Büxi an die Premiere im Super10Kampf.

«Bisher habe ich diesen Anlass immer mit viel Spass verfolgt. Nun freue ich mich darauf, selber Gas zu geben und mich für einen guten Zweck mit anderen Sportlern zu messen. Und ja, selbstverständlich wird unser Team gewinnen!», fügt der vierfache Weltcupsieger mit einem Augenzwinkern an. Schon fast ein Routinier ist dagegen Didier Cuche mit seiner bereits fünften Teilnahme am Sporthilfe Super10Kampf. Auch der Olympiamedail-

zoom 03/2016 3

Der Sporthilfe Super10Kampf 2016 in Kürze

lengewinner und Weltmeister freut sich darauf, gemeinsam mit Büxi in die Arena zu steigen. «Der Super10Kampf ist ein genialer Event, und es macht immer wieder Spass, sich auf diese Art für den Schweizer Sport einzusetzen.»

Olympiaheldinnen am Start – Frauenpower vom Feinsten!

Olympiamedaillengewinnerinnen Nicola Spirig und Giulia Steingruber stehen nach Rio im Hallenstadion in den Startlöchern. Und mit Snowboarderin Patrizia Kummer, der Bündner Curlerin Binia Feltscher, Rodel-Weltmeisterin Martina Kocher, Sprintblitz Mujinga Kambundji und Jolanda Neff verspricht der Abend Frauenpower vom Feinsten. Alle haben sie schon bewiesen, dass es an ihnen kaum ein Vorbeikommen gibt – es bleibt spannend, wer sich für den Super10Kampf die bes-

4 zoom 03/2016

Motto: Datum: Ort: Zeit: Tickets:

«80ies» Freitag, 4. November 2016 Hallenstadion Zürich 19.00 bis ca. 22.15 Uhr sporthilfe.ch/super10kampf

Spezialpreis: TV-Ausstrahlung:

Sporthilfe-Mitglieder profitieren von 19% Rabatt Sonntag, 6. November, 20.05 Uhr auf SRF 1

te Taktik zurechtlegt! Unterstützung erhalten die Damen vom frischgekührten Schwingerkönig Matthias Glarner.

Als ehemaliger Eishockey-Goalie und SCB Legende wird Marco Bührer sein Eislauf-Können für einmal auf Rollen unter Beweis stellen und den übrigen Athleten den Meister zeigen.

Die «80ies» halten Einzug Die Disziplinen rund um das schrille Motto sind noch streng geheim. Alle Spiele lassen aber beste Erinnerungen an die 80er-Jahre aufleben. Weder Rollschuhe noch die bekannte Rettungsboje aus der Kultserie Baywatch dürfen fehlen. Bei Binia Feltscher werden schon vor dem Wettkampf Erinnerungen an damals wach: «Mit den 80ern verbinde ich schlechte Frisuren und schräge Klamotten – das steht mir bestimmt super!» (lacht).

Wie sehr sie sich freut und wie ihre Siegesstrategie aussieht, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Jetzt Tickets sichern!

Wer das Spektakel mit den Topstars live im Hallenstadion miterleben will, sichert sich am besten heute noch ein Ticket auf www.ticketcorner.ch.

Seit 2005 war der Sporthilfe Super10Kampf immer ausverkauft. Als Sporthilfe-Mitglied profitieren Sie zudem von einem Spezialpreis. Der Erlös des Events kommt unseren Schweizer Sporttalenten zugute. Mit dem Kauf eines Tickets erleben Sie also nicht nur 18 Sportstars hautnah, sondern fördern gleichzeitig rund 850 Sporttalente auf ihrem Weg an die Weltspitze.

Super10Kampf-Gladiatoren

5

Fragen an Binia Feltscher 37-jährig Curling-Weltmeisterin 1. Super10Kampf Teilnahme

5

Fragen an Martina Kocher 30-jährig Rennrodel-Weltmeisterin 1. Super10Kampf Teilnahme

Du bist das erste Mal beim Super10Kampf mit dabei.

Worauf freust du dich am meisten?

Auf einen Wettkampf mit vielen bekannten Sportlern aus den verschiedensten Sportarten, an welchem es nicht ganz so ernst zu und her geht wie gewohnt. Und natürlich auf die sicherlich tolle und lockere Atmosphäre im Hallenstadion.

Du bist das erste Mal beim Super10Kampf mit dabei.

Worauf freust du dich am meisten?

Auf die lustigen und kreativen Spiele und die grandiose Stimmung im Hallenstadion.

Wie wirst du dich auf den Super10Kampf vorbereiten?

(Binia schmunzelt.) Ich bin schon seit dem Frühling daran, die mentalen Stärken und Schwächen aller Gladiatoren gründlich zu analysieren. Dies hilft mir dann – sei es als Gegner oder Teammitglied.

Wie wirst du dich auf den Super10Kampf vorbereiten?

Im Gegensatz zu meiner Kontrahentin Binia lasse ich mich vollkommen überraschen und werde ohnehin frisch aus dem Training kommen.

Welche weiteren Athletinnen und Athleten wären in deinem Wunschteam?

Natürlich am liebsten mein Curlingteam – diese Formation wäre quasi unschlagbar.

Wenn ich aber schon mal wünschen kann, dann doch am liebsten ein Männerteam. Diese würden dann bestimmt der weiblichen Konkurrenz keine Blösse zeigen wollen und das Letzte geben!

Welche weiteren Athletinnen und Athleten wären in deinem Wunschteam?

Ich habe keine Präferenzen. Die meisten Athleten kenne ich bereits von anderen Veranstaltungen oder trainiere zum Teil auch mit ihnen zusammen. Ich denke daher, es würde mit allen gut harmonieren.

Das Motto sind die «80ies». Was verbindest du mit dieser Zeit und kannst du Rollschuh laufen?

Schlechte Frisuren und schräge Klamotten. Das steht mir bestimmt super. Und in Kombination mit meinen Rollschuhlauf-Künsten wird das ein Riesengaudi – wenn vielleicht auch mehr für das Publikum als meine Teamkollegen …

Das Motto sind die «80ies». Was verbindest du mit dieser Zeit und kannst du Rollschuh laufen?

Ich fühle mich deutlich wohler auf dem Rodel als auf den Rollschuhen (lacht). Die 80ies verbinde ich vor allem mit schrillen Kleidern. Schon am Fotoshooting haben wir uns «zeitgemäss» gekleidet, das war sehr amüsant und verspricht einige Lacher am Abend selbst.

Was ist deine Siegesstrategie und wie machst du dein Team zum Siegerteam?

Ich bringe allen ein Päärli von meinen (ungewaschenen) Siegessocken mit. Und falls die dann alle tragen, kann uns nichts aufhalten.

Was ist deine Siegesstrategie und wie machst du dein Team zum Siegerteam?

Viel Spielwitz und harte Arbeit!

zoom 03/2016 5

Die Stars von morgen

Für Julien Wanders fühlt sich ein 5000-Meter-Lauf an einem guten Tag wie Fliegen an. Für dieses Gefühl und um von den Besten der Besten zu lernen, trainiert er unermüdlich. Er lebt dafür sogar zeitweise in Kenia.

Mit der Unterstützung der Stiftung Schweizer Sporthilfe hat er die Möglichkeit, sich komplett seiner Leidenschaft zu widmen. Julien nimmt uns mit in seine Welt und sein Trainingszuhause Kenia.

Text: Livia Wanner / Bilder: zVg

Ein Lauftalent auf der Jagd nach Rekorden in Kenia Du trainierst und wohnst teilweise in Kenia. Wie müssen wir uns das vorstellen?

Verglichen mit der Schweiz ist Kenia ganz anders. Ich wohne in einem 5000-Einwohner-Dorf namens Iten und lebe da in einem kleinen Haus in einem Lager. Was bei uns in der Schweiz zum Standard gehört, gibt es da nicht. So hole ich das Wasser selbst am Brunnen, koche mit einem kleinen Gaskocher mein Essen und die Toilette ist lediglich ein Loch im Boden.

Wie sieht dein Trainingstag aus?

Ich stehe um 5.30 Uhr auf und trinke meist erst einmal einen Kaffee. Je nach Befinden entscheide ich mich für ein Trainingsprogramm. Um 6 Uhr treffe ich eine grosse Gruppe von Läufern – ein Dauerlauf oder Long-Run steht auf dem Programm.

Nach dem Training esse ich: Brot und 6 zoom 03/2016

Chaï (Tee mit Milch und viel Zucker!).

Im Anschluss ruhe ich mich aus und schlafe für 1–2 Stunden. Zum Mittagessen gehe ich mit Freunden im Lager.

Um 17 Uhr trainiere ich erneut, entweder im Kraft- oder nochmals im Ausdauerbereich. Am Abend gehe ich sehr früh zu Bett, es gibt ohnehin keinen Strom, daher schlafe ich um 20.30 Uhr bereits.

Wolltest du schon immer Leichtathlet werden?

Ich wollte tatsächlich schon immer Spitzensportler werden, egal in welchem Sport. Mit 15 Jahren habe ich mich definitiv für die Leichtathletik entschieden.

Welches ist deine Lieblingsdisziplin in der Leichtathletik? Was fasziniert dich daran?

Meine Lieblingsdisziplin sind die 5000

m. Ich liebe das Gefühl, schnell und lange zu laufen. Wenn ich fit bin, fühlt sich das wie Fliegen an!

Welche Bedeutung hat die Stiftung Schweizer Sporthilfe für dich und deinen Sport?

Aktuell kann ich mich voll und ganz auf meinen Sport konzentrieren, was erst durch die Unterstützungsbeiträge der Schweizer Sporthilfe möglich ist. Das ist ein grosses Privileg, für das ich sehr dankbar bin.

Du wirst mit einem Sporthilfe-Förderbeitrag von CHF 9000 unterstützt. Wie setzt du das Geld ein?

Das Geld fliesst hauptsächlich in meine Trainingslager und die Reisekosten. Ich trainiere oft in St. Moritz und in Kenia, da fallen einige Autofahrten und Flüge an – der Förderbeitrag deckt einen grossen Teil dieser Ausgaben ab.

«Die Kosten für eine Saison belaufen sich auf rund CHF 50 000»

Julien Wanders Geburtstag Wohnort Ausbildung Disziplinen Grösste Erfolge

Wie viel kostet dich eine Saison?

Mit allen Wettkämpfen, Reisen und Startplätzen kostet mich eine Saison rund CHF 50000

«Ich habe unglaubliches Glück, meinen Traum leben zu können.»

Den Sport zum Beruf zu machen, bedeutet viel Aufwand und Eigeninitiative. Wie ist das für dich?

Ich liebe, was ich tue, und es ist aktuell das Wichtigste für mich. Das Training verlangt mir alles ab, und manchmal ist es wirklich sehr hart, aber ich weiss stets, dass es eine gute Wahl ist.

Seit wann trainierst du schon in Kenia?

2014 reiste ich zum ersten Mal nach Kenia, damals war ich 18. Und jetzt fühle ich mich da schon wie zu Hause.

Mit wem trainierst du, sind da bekannte Namen mit dabei?

Mein Coach sendet mir jeweils den

18.3.1996 Genf, Kenia Matura 1500 m / 5000 m / 10 000 m 5000m und 10 000 m Junioren: Schweizer Rekord

Trainingsplan, sodass ich in verschiedenen Gruppen trainieren kann. Das ermöglicht mir, mit vielen unterschiedlichen Läufern zu laufen und von ihnen zu profitieren. In der Laufszene kennt man die Namen durchaus, hierzulande vielleicht eher weniger. Zum Beispiel bin ich dieses Jahr oft mit Silas Kiplagat gelaufen.

Europäer sind in deinen Leichtathletikdisziplinen eher selten. Trainierst du deshalb in Kenia? Oder was gibt es in Kenia, was du hier nicht findest?

Um einer der Besten zu werden, muss ich von den Besten lernen – die sind nun mal in Kenia zu Hause. Bei jedem Trainingslauf versuche ich, die anderen Läufer zu schlagen, und gebe alles.

Jedes Mal, wenn ich nach Kenia reise, komme ich noch stärker wieder zurück.

Was sind deine Ziele? Sind die Olympischen Spiele in Tokio 2020 eines davon?

Mein Ziel ist es, ein Weltklasseathlet zu werden. Ich laufe, um Medaillen zu holen, um Rekorde zu jagen, zu egalisieren und schliesslich zu brechen.

Tokio 2020 ist sicher ein grosses Ziel,

wobei es auf dem Weg dahin aber noch viele internationale Meisterschaften gibt. So komme ich den Olympischen Spielen wortwörtlich Schritt für Schritt näher.

Welche Zukunftspläne verfolgst du neben dem Sport?

Im Moment konzentriere ich mich 100% auf den Sport. Ich weiss, dass dies der einzige Weg ist, um meine Ziele zu erreichen.

Welche Highlights warten dieses Jahr noch auf dich?

Die grössten Highlights habe ich in diesem Jahr bereits hinter mir. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es gibt keine grossen Highlights mehr. Ein paar Strassenläufe stehen dennoch in der Agenda und ich freue mich besonders auf die «Course de l’Escalade» in Genf.

Es wird ein starkes Feld vor Ort sein und ich kann vor meinem Heimpublikum antreten.

Lesen Sie das ganze Interview auf: sporthilfe.ch/news

zoom 03/2016 7

Ethik-Charta

Sport prägt, begeistert und verbindet Menschen auf der ganzen Welt.

Doch was bedeutet das für jeden einzelnen Athleten, Trainer und Funktionär? Wo beginnt dieses «alles geben» und wo darf es auf keinen Fall enden?

Text: Livia Wanner (aus Handbuch für wertvollen Sport 2016, Swiss Olympic) Bild: Keystone

Mit vollem Einsatz für wertvollen Sport Als die olympische Idee und die Freude am Sport durch Boykotte, Wettmanipulationen, Dopingskandale und Korruptionsvorwürfe in den Hintergrund zu rücken drohte, schlossen sich Swiss Olympic und das Bundesamt für Sport zusammen. 2002 riefen sie gemeinsam die Ethik-Charta für den Schweizer Sport ins Leben. Sie setzt sich für einen sauberen, respektvollen, fairen und erfolgreichen Sport ein. Und sie adressiert alle: den Spitzensport, den Breitensport, den Jugendsport und alle Verbände.

Die Schweiz leistet in diesem Bereich Pionierarbeit Als Pionierin schenkte die Schweiz dem Thema «Ethik im Sport» im internationalen Vergleich besonders viel Aufmerksamkeit. Dabei stellt sie die drei Werte der olympischen Bewegung – Höchstleistung, Freundschaft 8 zoom 03/2016

und Respekt – in das Zentrum allen sportlichen Handelns.

Die Ethik-Charta macht klar: Die olympischen Werte gelten für alle im Schweizer Sport. Drei wichtige Punkte und eine ganze Reihe von Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen sorgen dafür, dass die Charta mehr ist als ein Bogen Papier: Im Spitzensport Die Ethik-Charta ist Teil der Vereinbarung, die alle Sportlerinnen und Sportler der Schweizer Delegation an Olympischen Spielen unterschreiben.

In den Verbänden Der «Code of Conduct» regelt, wie Swiss Olympic arbeitet und handelt. Er hilft, fragwürdige Situationen im Verband rechtzeitig zu erkennen, und gibt Tipps, wie damit umzugehen ist. Jeder

der angeschlossenen 85 Schweizer Sportverbände arbeitet bis Ende 2016 seinen eigenen «Code of Conduct» aus und sorgt dafür, dass diesem auch nachgelebt wird.

Im Jugendsport Sportlerinnen und Sportler und ganze Teams bekennen sich zu den sechs Commitments von «cool and clean».

Damit verpflichten sich die jungen Talente zu fairem und sauberem Sport und bilden eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten.

Ideale statt Skandale Um dem Sport seinen Glanz und seine Glaubwürdigkeit zurückzugeben, verfolgt Swiss Olympic zahlreiche Massnahmen. Sie schult Trainerinnen und Trainer regelmässig, damit sie ihren Schützlingen als ideale Vorbilder dienen. Sie lässt alle Athletinnen und Ath-

«Wer die Ethik-Charta für den Schweizer Sport lebt, treibt sauberen, respektvollen, fairen und erfolgreichen Sport – und tut damit Gutes für sich selbst, die Sportwelt und die Gesellschaft. Ob im Breitensport oder im Spitzensport: Wir alle machen den Sport wertvoll – in den Trainings, an Wettkämpfen und in der Öffentlichkeit. Tragen wir Sorge zum Sport!»

Max Peter, Präsident Stiftungsrat Sporthilfe

leten, die die Schweiz an Olympischen Spielen vertreten, die Ethik-Charta als Zeichen ihres Commitments unterschreiben. Und sie kann auch mal Fördergelder zurückhalten, wenn sich ein Verband nicht an die vereinbarten Vorgaben hält.

Ziel ist es, die Ethik im Sport zu verankern und tagtäglich zu leben – für einen fairen, transparenten und erfolgreichen Sport. Die Ethik-Charta dient dabei als zentrale Grundlage für die Schweizer Sportentwicklung. Sie lässt alle gemeinsam Verantwortung übernehmen und macht den Sport zu dem, wofür wir ihn alle so sehr lieben.

Machen Sie den Ethik-Check für sich oder Ihren Verein und erfahren Sie mehr auf: www.spiritofsport.ch

Die neun Prinzipien der Ethik-Charta im Sport

gegenüber der Natur ist von Respekt geprägt.

1 Gleichbehandlung für alle.

Nationalität, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft, religiöse und politische Ausrichtung führen nicht zu Benachteiligungen.

6 Gegen Gewalt, Ausbeutung und sexuelle Übergriffe.

Physische und psychische Gewalt sowie jegliche Form von Ausbeutung werden nicht toleriert. Sensibilisieren, wachsam sein und konsequent eingreifen.

2 Sport und soziales Umfeld im Einklang.

Die Anforderungen in Training und Wettkampf sind mit Ausbildung, Beruf und Familie vereinbar.

3 Stärkung der Selbst- und Mitverantwortung.

Sportlerinnen und Sportler werden an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt.

4 Respektvolle Förderung statt Überforderung.

Die Massnahmen zur Erreichung der sportlichen Ziele verletzen weder die physische noch die psychische Integrität der Sportlerinnen und Sportler.

7 Absage an Doping und Drogen.

Nachhaltig aufklären und im Falle des Konsums, der Verabreichung oder der Verbreitung sofort einschreiten.

8 Verzicht auf Tabak und Alkohol während des Sports.

Risiken und Auswirkungen des Konsums frühzeitig aufzeigen.

9 Gegen jegliche Form von Korruption.

Transparenz bei Entscheidungen und Prozessen fördern und fordern. Den Umgang mit Interessenkonflikten, Geschenken, Finanzen und Wetten regeln und konsequent offenlegen.

5 Erziehung zu Fairness und Umweltverantwortung.

Das Verhalten untereinander und

zoom 03/2016 9

10 Jahre Sporthilfe Patenschaft

Die Sporthilfe-Patenschaften wurden 2006 ins Leben gerufen und haben sich inzwischen zu einem wichtigen Förderinstrument im Nachwuchsbereich entwickelt. Nach 10 Jahren können wir auf eine grosse Erfolgsgeschichte zurückblicken. Giulia Steingruber, Sina Candrian und Daniela Ryf sind ehemalige Patenathletinnen und heute Weltklassesportlerinnen. Rund 500 junge Talente warten noch darauf, einen Paten oder eine Patin zu erhalten – lernen Sie sie kennen: sporthilfe.ch/jubilaeum Text: Kathrin Jakob, Livia Wanner / Bilder: Thomas Rickenmann, zVg

Pate werden ist ganz einfach Bei einer Sporthilfe-Patenschaft übernimmt eine Person die Patenschaft für ein junges Sporttalent und unterstützt es finanziell und moralisch auf dem Weg an die Spitze. Die jährliche Unterstützung beträgt CHF 2500, kommt Ihrem Schützling zu Gute und bewirkt Grosses.

Momentan profitieren 450 Nachwuchsathletinnen und- athleten aus über 50 Sportarten von einer Sporthilfe-Patenschaft. Sie und ihre Paten sind gemeinsam auf dem Weg an die Spitze. Auf dem Weg, Sportgeschichte zu schreiben.

Wettbewerb: Erkennen Sie diese jungen Talente?

Im Wettkampf-Outfit lassen sich die Topathleten leicht erkennen.

Wie sieht es mit Bildern vor den grossen Karrieren aus? Finden Sie heraus, wer hinter den Portraits steckt und senden Sie die Lösung und Ihre Adresse per Mail an: kommunikation@sporthilfe.ch

A

B

C

D

E

F

(Beispiel: A) Max Heinzer) Unter allen richtigen Antworten verlosen wir 2x2 Super10Kampf-Tickets. Teilnahmeschluss: 9. Oktober 2016

10 zoom 03/2016

Giulia Steingruber, Kunstturn Olympiaheldin – «Wer ist Giulia?»

Wie alles begann: Am Super10Kampf 2006 wurden die Patenschaften ins Leben gerufen. Auf 12000 im Hallenstadion verteilten BangBangs stand die eine Frage, welche die Zuschauer nicht mehr losliess: «Wer ist Giulia?» Auch Markus Berther hat sich das gefragt und beschlossen, die Antwort zu suchen. Er fand sie in der kleinen blonden Kunstturnerin Giulia Steingruber, deren Patenschaft er gerne übernahm.

Das Highlight der Patenschaft: Für Giulia war jedes Treffen mit ihrem Paten ein Highlight. «Dass er im Rahmen dieser Patenschaft meine Familie kennengelernt hat, war für mich besonders schön», erinnert sie sich heute zurück. «Mir ist vor allem ein Erlebnis geblieben», meint Markus Berther dazu. «Als ich Giulia das erste Mal an den kantonalen Meisterschaften in St. Gallen traf, sind mir als Erstes ihre blauen Beine aufgefallen. Ich hatte schon beim Zusehen Schmerzen, aber Giulia schien das gar nicht zu bemerken und hat lächelnd und mit grossem Feuer in den Augen ihren Sport betrieben. Das hat mich wirklich fasziniert!»

Daniela Ryf, Ironman-Weltmeisterin – Für einen Tag nach Peking Wie alles begann: 10 Jahre ist es her, als sich Reto Götschi mit Männi Bader als Bobpassagier den Eiskanal hinunterstürzte. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, und Reto spürte die grosse Sportaffinität des Baselbieters sofort. Er erzählte ihm vom Patenschaftsmodell der Sporthilfe und erwähnte ein junges Triathlon-Talent, das auf der Suche nach einem Paten war. Unternehmer Bader zögerte nicht lange und übernahm die Patenschaft der damals 18-jährigen Daniela Ryf. Das Highlight der Patenschaft: Die beiden schauen sich an und lachen laut los. «Ich denke, da kommen wir beide auf den gleichen Anlass», ist sich Ryf sicher. Männi Bader pflichtet bei: «Keine Frage. Und zwar habe ich ihr im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 gesagt, dass ich nach Peking fliege, wenn sie sich qualifiziert. Und so wars dann tatsächlich!» erinnert er sich. «Männi flog wirklich nur für mich und nur für einen einzigen Tag nach China. Das werde ich nie vergessen! Für die Pekingente am Abend hats grad noch gereicht, bis er sich wieder auf den Rückweg in die Schweiz machte …!»

Sina Candrian, Snowboard Freestyle – Treffen in Flims Wie alles begann: Lukas Metzler hat vom Patenschaftsmodell der Sporthilfe erfahren und sich nach einem Talent erkundigt, das auf der Suche nach einer Patenschaft ist. Für ihn war klar: «Ich wollte eine Snowboarderin aus der Region Flims/Laax, zu der ich einen sehr guten Bezug habe, unterstützen.» Nach der ersten Begegnung haben sie sich vor allem spontan auf der Skipiste in Laax getroffen und so den Kontakt auch nach dem Ende der Patenschaft weiterhin aufrechterhalten, was für beide sehr schön war.

Das Highlight der Patenschaft: Für Lukas Metzler war es generell sehr spannend, Sina und ihre Familie kennenzulernen und so auch eine persönliche Beziehung zu Candrians aufzubauen. Sina selber kann sich insbesondere an ein Erlebnis erinnern: «Als ich Juniorenweltmeisterin im BigAir wurde, hat man im NoName in Laax eine Tafel für mich aufgehängt. Und die ist dann runtergefallen und hat ausgerechnet Lukas getroffen!», erzählt sie lachend.

Alle Athletenportraits und spannende Geschichten rund um die SporthilfePatenschaft auf: sporthilfe.ch/jubilaeum zoom 03/2016 11

Sporthilfe-Franken

Hier rollt der Sporthilfe-Franken

6. November 2016

Swiss Cup Zürich Background: Weltklasseturner messen sich am 34. Swiss Cup Zürich. Ausnahmeathleten wie Giulia Steingruber zeigen in einem äusserst spannenden internationalen Paarwettkampf ihr Können. Liebhaber von Ästhetik, Präzision und Dynamik werden begeistert sein. Tickets bestellen: www.swiss-cup.ch

Saison 2016/2017

Einen Franken für den Nachwuchssport Background: Der Grasshopper Club Zürich ist der zweitälteste Fussballclub der Schweiz.

1886 gegründet, blickt GC auf 27 Schweizer Meistertitel, 19 Cupsiege und acht Doubles in der höchsten Schweizer Spielklasse zurück.

Mit 12 Sektionen ist GC der grösste polysportive Verein der Schweiz (www.gcz.ch).

Winter 2016/2017

Koni Hallenbarter Langlaufschule Background: Dank 6 Olympia-Teilnahmen von Simon und Koni Hallenbarter sind Sie auf der richtigen Spur zur optimalen Langlauftechnik.

Für jedes Niveau gibt es den passenden Kurs.

Das kompetente Lehrerteam gibt Ihnen die neusten Tipps und geht auf Ihre Wünsche ein.

Ab ins Goms! (www.hallenbarter-nordic.ch)

Das ganze Jahr

come2motion: Sport Mental Coaching Background: «Der grösste Gegner sitzt im eigenen Kopf» — oft hindern einen negative Gedanken daran, private, sportliche und berufliche Ziele zu erreichen. Mit der einzigartigen Kombination von Emotion und Sport Mental Coaching unterstützt Andrea Dill Athleten sowie Berufsleute auf dem Weg zum Erfolg.

Aktion Sporthilfe-Franken: Beim Kauf eines Tickets via ticketcorner.ch kann der Besucher freiwillig mit einem zusätzlichen Franken den Schweizer Sport unterstützen.

Aktion Sporthilfe-Franken: Die Förderung von Nachwuchstalenten wird beim GCZ grossgeschrieben. Entsprechend gern unterstützt GC die Sporthilfe. Wer online (gcz.ch; ticketcorner.ch) ein Ticket für ein Heimspiel erwirbt, kann freiwillig einen Franken zugunsten des Schweizer Sportnachwuchses leisten.

Aktion Sporthilfe-Franken: Die Hallenbarter Nordic AG bezahlt auch im Winter 2016/17 einen Betrag zugunsten der Schweizer Sporttalente an die Schweizer Sporthilfe.

Aktion Sporthilfe-Franken: Pro Buch «Emotionen – Schlüssel zum Erfolg», welches über die Website www.come2motion.ch verkauft wird, sowie bei jeder durchgeführten Sport-MentalCoaching-Sitzung spendet Andrea Dill einen Franken.

Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern der Aktion Sporthilfe-Franken: ALETSCH HALBMARATHON, ATHLETISSIMA LAUSANNE, BADMINTON SWISS OPEN, BASLER VERSICHERUNG AG, BIELER LAUFTAGE, BOLLIGER SCHUHE + SPORT / SHOP-24.CH, CHI DE GENÈVE, COME2MOTION SPORT MENTAL COACHING, CURLING WM 2016 BASEL, CURLINGBAHN ALLMEND AG, DATASPORT, DAVIS CUP, EM KUNSTTURNEN BERN 2016, ENGADIN SKIMARATHON, FISHERMAN'S FRIEND STRONGMANRUN, FIS SKI WELTCUP ADELBODEN, GRAND PRIX DES VILLES SPORTIVES, HALLENBARTER NORDIC AG, HUSPO SPORTS FACTORY AG, INFERNO TRIATHLON, LONGINES CSIO SCHWEIZ ST. GALLEN, MORAT-FRIBOURG (MURTENLAUF), NEUE GRASSHOPPER FUSSBALL AG, PIEREN TOP PRODUCTS AG, PRAKTIKUS VERSAND AG, QUEVITA AG, SCHWEIZERISCHER FUSSBALLVERBAND, SCHWEIZERISCHER TURNVERBAND, SLIDE MY CITY, SPORT-THIEME GMBH, SWATCH BEACH VOLLEYBALL MAJOR SERIES - GSTAAD MAJOR, SWISS INFO WERBETISCHSETS, TANZVEREINIGUNG SCHWEIZ TVS UND WINTERTHUR MARATHON.

12 zoom 03/2016

Mitgliederangebote

Mehr als

20m% ien Prä s pa r e n

Von der KPT können Sie auch mal ganz wenig erwarten.

Die führende Online-Krankenkasse mit persönlicher Beratung. Wechseln Sie jetzt zur Krankenkasse mit den ausserordentlich zufriedenen Kunden. Wann macht’s auch bei Ihnen Klick?

Für Ihre persönliche Offerte und das bequeme Wechselpaket: https://kollektiv.kpt.ch/ Sporthilfe/de, Telefon 058 310 98 70 oder via den QR-Code und Ihr Smartphone.

SICHERN SIE SICH EINE OLYMPIA ERINNERUNG! e als Sporthilfe-Mitglied ue Mitglieder in unser Te Ihr vermitteltes Neumitgl enken wir Sie mit diesem O

sporthilfe.ch/oneteam

IHR NEUMITGLIED FÜR DIE SPORTHILFE me re PLZ/Ort M r

e

re Sc Sporthilfe, Talgutzentrum 27, 3063 Ittigen wir schicken Ihnen als Dank das neue Swiss Olympic Team Cap, sobald das neue tglied den Beitrag bez senden Sie eine E-Mail mit dem Stichwort «OneTeam», Ihrer Mitglieder-ID der Adresse des Neumitgliedes kommunikation@sporthilfe.ch

zoom 03/2016 13

Auf Medaillenkurs

Beachvolleyballer Nico Beeler durfte Anfang Jahr unverhofft auf eine Olympia-Teilnahme in Rio hoffen. Gereicht hat es am Ende dennoch nur für das Vorbereitungsturnier. Weshalb dieses aber bereits ein Highlight war und wieso Tokio 2020 in seiner Agenda angestrichen ist, erfahren wir im Interview mit dem sympathischen 23-Jährigen.

Text: Livia Wanner / Bilder: zVg

Für Nico Beeler ist nach Rio vor Tokio 2020 Wie hast du die Olympischen Spiele in Rio miterlebt?

Ich durfte am Kick-off Event von Swiss Olympic teilnehmen, da kam bei mir persönlich schon Olympia-Feeling auf.

Hauptsächlich habe ich aber am TV mitgefiebert und am Ende auch mitgelitten. Ärgert es dich, in Rio nicht am Start gewesen zu sein?

Erst zu Jahresbeginn wurde bekannt, dass wir als Team Beeler-Strasser für den Continental Cup nominiert wurden um einen Startplatz in Rio zu ergattern. Vorher war dies gar kein Thema. Am Vorturnier an der Copacabana waren wir aber mit dabei – es war super und der Olympia-Traum zum Greifen nah. Die Enttäuschung hält sich dennoch in Grenzen, da wir unsere realistischen Ziele von Anfang an auf Tokio 2020 ausgerichtet haben.

14 zoom 03/2016

Liegt der Fokus demnach schon länger auf Tokio 2020?

Bisher war beim Verband alles auf Rio ausgerichtet. Erst seit Juli ist Tokio ein Thema. Mit dem Major-Series-Turnier in Klagenfurt und der Beachtour in Basel haben wir erste Testevents bestritten.

Das heisst, ich stand für einmal nicht mit Alexei Strasser, sondern neben Marco Krattiger im Sand.

Wie und mit dem es ab 2017 weitergeht ist noch in Ausarbeitung.

Du bist jetzt 23. Das optimale Beachvolleyball Alter, so sagt man, ist um die 30. Also Bahn frei für Olympia 2020?

Absolut richtig. Ich habe erst die zweite internationale Saison hinter mir. Nach wie vor ist also vieles neu für mich. Auf der Tour sind viele junge talentierte Spieler, 75% des Feldes bilden aber die Routiniers. Sie sind sehr erfahren und

daher topgesetzt. Ich weiss, dass ich auf einem guten Weg bin und es einfach einen Moment dauert, bis man ähnlich routiniert agiert.

Beeler–Strasser ist immer wieder in den Top 10 anzutreffen. An was feilt ihr, damit es bald regelmässig aufs Treppchen reicht?

Hauptsächlich an der Routine und daran, Gelassenheit zu bewahren.

Wenn es bisher unter die Top 10 gereicht hat, dann weil wir unsere Stärken optimal ausgespielt und unsere Schwächen geschickt kompensiert haben. Das gelingt noch nicht immer, aber immer häufiger.

Je nach Turnier-Struktur sind die vorderen Plätze einfacher oder weniger einfach zu erreichen. Äussere Bedingungen (Wind, Wetter) spielen eine Rolle und ein bisschen Glück bei der Auslosung gehört ebenfalls mit dazu.

«Die guten Resultate machen Lust auf Mehr. Die Reise in Richtung Tokio 2020 kann beginnen!»

Nico Beeler Geburtsdatum Wohnort Beruf Grösste Erfolge

So gelingt manchmal der Sprung vom 5. Platz ins Halbfinale, ein anderes Mal dafür nur der Sprung vom 25. auf den 17.

Rang. Man muss sich vorstellen, in 99% aller Fälle geht man mit einer Niederlage aus dem Turnier. Damit umzugehen, ist nicht leicht. Unter dem Strich habe ich es aber an 6 Grand Slams ins Hauptfeld geschafft. Das hätte ich mir vor zwei Jahren nicht träumen lassen.

Welches war dein bester Moment, der grösste Erfolg der Saison?

Am europäischen CEV-Turnier in Vaduz zeigten Alexei und ich unser bestes Beachvolleyball und wurden mit Gold belohnt – ein absolutes Highlight. Die Top10-Ergebnisse am Vorturnier in Rio und am Heimturnier in Gstaad machen definitiv Lust auf mehr! In einem vollen Stadion mit tausenden Schweizerfahnen zu spielen ist ein unbeschreibliches Gefühl.

In welchen Bereichen musst und willst du in Zukunft noch besser werden?

Ich bin mit Hallenvolleyball gross geworden. Auch wenn es seltsam klingt, das ist ein ganz anderes Spiel. Entsprechend muss ich gewisse Techniken von der Halle besser aufs Beachvolleyball adaptieren.

3.3.1993 Jona, wegen dem Leistungszentrum Beachvolleyball neu auch Bern Beachvolleyballer, Sekundarlehrer in Ausbildung 1. Platz CEV Satellite Vaduz, 9. Platz Grand Slam Rio de Janeiro, 9. Platz Swatch Major Serie Gstaad, Most Valuable Swiss Player 2015, Vize-Europameister U22 2014, Cupsieger und MVP 2014 (Indoor)

Wie aufwendig ist es, Profi im Beachvolleyball zu sein?

Es ist grundsätzlich sehr aufwändig, wenn auch saisonal unterschiedlich. Es ist wie ein «normaler» Beruf, man hat selber ein kleines Unternehmen, das geführt werden muss (neben den Trainings, Spielen, etc.). Während der Saison geht es hoch zu und her. In diesem Jahr war ich vier Wochen in Brasilien, zwei Wochen in China und oft innerhalb von Europa von Turnier zu Turnier unterwegs. Das macht müde und zehrt an den Kräften. Einen direkten Vergleich mit meinem eigenen Umfeld stelle ich aber nicht an, sondern geniesse die Zeit in der Schweiz und bemühe mich, sie gut einzuteilen.

Welche Bedeutung hat die Stiftung Schweizer Sporthilfe für dich?

Sie ist sehr wichtig! Mein «Lohn» setzt sich aus Preisgeldern, individuellen Sponsorenbeträgen, aktuell vom Militär, der Unterstützung vom Verband und der Stiftung Schweizer Sporthilfe zusammen. Der Förderbeitrag der Sporthilfe bildet mit CHF 9000 einen grossen und wichtigen Anteil. Das bedeutet Sicherheit und die Möglichkeit, mich ganzheitlich auf den Sport zu fokussieren.

Du startest diesen Herbst wieder an der Pädagogischen Hochschule. Ein Ausgleich oder eher weniger?

Neben den Trainings ist die PH ein guter Ausgleich. Gleichzeitig ist es aber ein organisatorischer Balance-Akt. In der Regel habe ich einen halben Tag pro Woche trainingsfrei und Zeit, den Stoff im Selbststudium zu erarbeiten. Praktika und die vorgeschriebene Präsenzzeit sind aber auch für mich Pflichtelemente. Kompromisse in Sachen Beachvolleyball gehe ich aktuell nicht ein, dafür hat es für mich eine zu hohe Priorität.

Beachvolleyball verbindet man mit Lifestyle – nur Schein oder Sein?

Beachvolleyball ist schon mit Lifestyle verbunden: immer Sand, meist Sonne.

Grosse Turniere sind eine stimmungsvolle Angelegenheit und auch immer mit Partys am Abend verbunden.

Die Stimmung und das Gefühl auf dem Court sind unbeschreiblich, ich geniesse das. Obschon alles sehr locker wirkt, steckt für uns Beachvolleyballer viel harte Arbeit dahinter und die Partys lassen wir meist aus.

Das ganze Interview lesen?

Jetzt auf sporthilfe.ch/news zoom 03/2016 15

Bild: Keystone

Rund 850 unterstützte Sporttalente sagen «DANKE».

AF-Consult Switzerland AG Polar Electro Europe AG

Habegger AG Swiss Football League

Le Musée Olympique Jegen Textilien AG

Alder + Eisenhut AG, Allco AG, Banque Bonhôte & Cie. SA, Biella Schweiz AG, Direct Mail House AG, Fuchs Design AG, IVS Zeit + Sicherheit AG, Keller Fahnen AG, Mammut Sports Group AG, Miele AG, MoveCity, Ochsner Hockey AG, Orgatent AG, 16 zoomPwC 03/2016 Schweiz, Sanitas Troesch AG Agentur Thun, Sauser Installationen AG, Syntax Übersetzungen AG, Ticketcorner AG, V-ZUG AG