Dokumentation der Patenschaft stellwerk - Thüringer Gemeinschaftsschule Weimar 2013/2014

Ein Modellprogramm der gemeinnützigen Forum K&B GmbH, initiiert und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator, kofinanziert durch den Freistaat Thüringen und in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Kooperations‑ partner in Thüringen ist die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.

Ministerium für Bildung, Wisenschaft und Kultur

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hochaufgelöst || Eure Schule der Zukunft Ein Projekt der ästhetischen Forschung mit SchülerInnen der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar

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Inhalt

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ForscherInnenteam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 PartnerInnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Die Patenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 BegleiterInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Über das Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Projektfahrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 We are happy in the school – Songtext. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Labor 1 – Forschungsfragen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Labor 2 – Rhythmus & Bewegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Labor 3 – Präsentieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Arbeitsmaterial aus dem Forschungsprozess. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Weimarer Schultheatertage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Reflexionen und Ausblicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Video DVD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Danksagung & Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

4

ForscherInnenteam Wahlpflichtfach Darstellen und Gestalten Schulteil „Gropiusstraße“ Leitung: Karoline Heublein

Schulteil „An der Hart“ Leitung: Ute Wöllner

∙∙ Ria Brommont

7a

∙∙ Sarah Jüngling

7c

∙∙ Yara Planer

7a

∙∙ Eric Gasde

7c

∙∙ Phil Seifert

7a

∙∙ Florentine Heidel

7c

∙∙ Elsa Babtist

7a

∙∙ Leonhard Springer

7c

∙∙ Nele Germer

7a

∙∙ Hannes Heller

7c

∙∙ Konrad Kohlhaas

7a

∙∙ Marlo Sorg

7c

∙∙ Lucas Anding-Starke

7b

∙∙ Jacob Fuhrmann

7c

∙∙ Samih Schäfer

7b

∙∙ Anna Steinhorst

7c

∙∙ Friedrich Köhler

7b

∙∙ Anastasia Techow

7c

∙∙ Wieland Hüser

7b

∙∙ Oscar Luhn

7c

∙∙ Advaita Kästner

7b

∙∙ Andre Schaletzki

7c

∙∙ Anne Laser

7b

∙∙ Damaris Guderjahn

7b

∙∙ Jezabel Lehman

7b

∙∙ Fabia Kohlhoff

7b 5

PartnerInnen „Kulturelle Bildung an Schulen fördern“ Die Weimarer Gemeinschaftsschule im

Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ Thüringen ist eines von fünf Bundesländern, die im Rahmen eines

Das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ hat

Modellprogramms Schulen betreut, die sich auf den Weg machen,

das Ziel, bei Kindern und Jugendlichen Neugier für die Künste zu

ihr kulturelles Profil zu stärken. Dazu steht der Schule nicht nur

wecken, erweiterte Kenntnisse über Kunst und Kultur zu vermit-

sogenanntes „Kunstgeld“ zur Verfügung, sondern auch eine Kultur‑

teln und die selbstverständliche Teilhabe an Kultur zu ermöglichen.

agentin zur Seite, die ein umfassendes und fächerübergreifendes

Mit dem Kulturagentenprogramm sollen insbesondere Kinder und

Angebot der kulturellen Bildung gemeinsam mit den Beteiligten

Jugendliche erreicht werden, die bislang nur in geringem Maße

vor Ort entwickelt und beim Auf- und Ausbau der Kooperationen

Zugang dazu hatten. Initiiert und gefördert wird das Programm

in einem Thüringer Schulnetzwerk und mit den Kulturinstitutionen

durch die Kulturstiftung des Bundes sowie die Stiftung Mercator und

unterstützt. Ein wesentlicher Anteil der Arbeit besteht darin, künstle-

kofinanziert durch den Freistaat Thüringen. Nach vierjähriger Lauf-

rische Konzeptentwicklung zu steuern und das Projektmanagement

zeit endet im Sommer 2015 vorerst die Modellphase.

zu überwachen.

6

Foto: Alexander Burzik

Schulteil „Gropiusstraße“

Schulteil „An der Hart“

„Eine besondere Schule in ständiger Entwicklung“ Die Weimarer Gemeinschaftsschule ist seit 2013 teilnehmende

Gelernt wird in drei Schulzweigen an zwei

Schule im Programm. Sie ist eine besondere Schule: Hier lernen

Orten in Weimar: in der Innenstadt und

Schüler nach dem Konzept Jenaplan jahrgangsübergreifend, gemein-

am Stadtrand. Die Schülerzahlen steigen

sam, inklusiv, projektorientiert und auch selbstbestimmt. Das

mit jedem neuen Jahrgang. 2018 werden die ersten AbiturientInnen

Jenaplan-Konzept ermöglicht Strukturen des offenen Unterrichts.

entlassen.

Es ermöglicht kommunikatives Lernen, Lernen der Kinder voneinander, miteinander und untereinander. Ein Schlüsselbegriff dieses Konzeptes heißt Selbstständigkeit. Kinder werden dazu aufgefordert und befähigt, Lerninhalte selbst auszuwählen, ihr Vorgehen beim Lernen zu planen, Hilfsmittel zu nutzen und – vor allem – dabei die richtigen PartnerInnen zu finden und mit ihnen zusammenzuarbeiten, anderen

An der einjährigen Zusammenarbeit mit dem DAS Jugendtheater im stellwerk e.V. Weimar beteiligten sich zwei TheaterpädagogInnen, eine Kulturwissenschaftlerin, zwei KünstlerInnen und zwei Lehrerinnen, sowie natürlich 26 SchülerInnen der 7. Klassen.

Sybill Hecht|Kulturagentin im Thüringer Schulnetzwerk „Am Saalebogen“

zu helfen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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DAS Jugendtheater e.V. im stellwerk Weimar „DAS Jugendtheater e.V. im stellwerk Weimar“ ist ein Verein, des-

Die Angebote sind altersspezifisch in einem Kurs- und Projektsystem

sen Arbeitsschwerpunkt seit 1999 in der kulturellen Bildung im

aufgebaut. Der Verein betreibt seit 2002 eine Spielstätte im Weima-

theaterpädagogischen Kontext liegt. Kinder, Jugendliche und junge

rer Hauptbahnhof, die einen kontinuierlichen Spielplan mit jungem

Erwachsene finden außerschulisch unter professioneller Anleitung

Theater für ein vorwiegend junges Publikum vorhält.

ein breites Spektrum an szenischen, tänzerischen und performativen Angeboten, die ihnen im Spannungsfeld einer zeitgenössischen

„stellwerk“ – junges Theater in Weimar.

Theaterpädagogik ästhetische, soziale und lebensweltorientierte Lernerfahrungen ermöglichen.

Foto: stellwerk

|| hochaufgelöst Spielzeitmotto 201

8

3/2014

9

Stefanie Heiner Ich bin Stefanie Heiner und Theaterpädagogin am „stellwerk“ junges Theater in Weimar. Nach einem Studium der Erziehungs‑ wissenschaften und Philosophie absolvierte ich eine Ausbildung zur Theaterpädagogin an der Theaterwerkstatt in Heidelberg und schloss anschließend eine Fortbildung mit dem Schwerpunkt Tanztheater ab. Seit 2009 bin ich am „stellwerk“ in verschiedenen freien Projekten tätig.

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Ralf Appelfeller Ich bin Ralf Appelfeller und als Theaterpädagoge im „stellwerk“ junges Theater in Weimar tätig. Ich arbeitete beim Aufbau des Soziokulturellen Zentrums „Villa K“ in Schmalkalden mit und zog dann nach Gera und führte dort umfangreiche Projekte im Spannungsfeld von Schule und kultureller Jugendbildung im Projekt „SpielTraum“ an einer Regelschule im Geraer Plattenbaugebiet „Lusan“ durch. Zeitgleich absolvierte ich berufsbegleitend die Grundausbildung zum Spiel- und Theaterpädagogen. Bevor ich nach Weimar kam, arbeitete ich in der TheaterFABRIK Gera von Theater&Philharmonie Thüringen, dort übernahm ich u.a. die Konzeption und Leitung des medien‑ pädagogischen Projektes „DigiCamp-Mediawerkstatt“.

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Die Patenschaft Projektrahmen:

Patenschaft:

Das Projekt ist Bestandteil sowie Höhepunkt der einjährigen Koope-

Das Jugendtheater im „stellwerk“ möchte die gewachsene und leben-

ration (Patenschaft) des DAS Jugendtheater e.V. im stellwerk Weimar

dige Zusammenarbeit zu fast allen Schulformen in Weimar und Weima-

mit der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar. Gleichzeitig ist es

rer Land mit dem Projekt „PatenSchule“ weiter ausbauen und in neue

eingebettet und ebenfalls Bestandteil des langfristig ausgelegten Par-

Richtungen erweitern. Reichte es bis jetzt aus, außer während bestimm-

tizipationsprojektes des Modellprogramms „Kulturagenten für krea-

ter Projekte, zu allen Schulen ein gleichberechtigtes Verhältnis zu pfle-

tive Schulen“ der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Merca-

gen, so soll jetzt während eines längeren Zeitraums im Speziellen nur

tor, in dessen Programm sich die Schule befindet.

eine Schule in einem Kooperationsverhältnis mit dem „stellwerk“ ste-

Durch das Spielzeitmotto „hochaufgelöst“ des „stellwerkes“ rückt der Fokus der theaterpädagogischen und künstlerischen Arbeit auch in der Patenschaft auf das Gebiet der ästhetischen Forschung und möchte dadurch ganz neue Facetten und Gebiete der kulturellen Bildung und

hen. Daraus entstehen zwangsläufig wesentlich intensivere Beziehungen, Begegnungen und synergetische Effekte, ohne natürlich die Beziehungen zu den anderen Schulen zu vernachlässigen. Dies wird schon seit über vier Jahren erfolgreich praktiziert und weiterentwickelt.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen in wichtigen Belangen des

Das Verfahren sieht vor, dass sich die Schulen aus Weimar im Vorfeld

täglichen Lebens erschließen.

um eine Patenschaft beim Jugendtheater bewerben können und dann das „stellwerk“ am Ende des Schuljahres eine Entscheidung trifft. Nach der Bewerbung der Gemeinschaftsschule und einem intensiven Arbeitsgespräch, fiel die Entscheidung in diesem Jahr, vor allem auf Grund der schon seit mehreren Jahren wiederholten Bewerbungen und der schon guten Beziehung, sowie der besonderen Schulform auf die Gemeinschaftsschule.

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Ziele und Ausrichtung: Das Projekt „PatenSchule“ gibt über die Länge eines Schuljahres einer

einsetzen. Dies passiert vor allem durch das Herstellen direkter Kon-

ausgewählten Schule und der Institution „DAS Jugendtheater e.V. im

takte, Begegnungen und das Sammeln nachhaltiger Erfahrungen in

stellwerk Weimar“ gleichberechtigt die Möglichkeit, ihren gemeinsa-

gemeinsam durchgeführten Aktionen und Projekten der kulturellen

men Bildungsauftrag intensiver gerecht zu werden. Gleichzeitig möchte

Bildung. Letztendlich geht es in diesem Projekt um mehr und qualita-

das Projekt die Potenziale und technischen sowie ideellen Ressourcen

tiv hochwertige kulturell, künstlerisch, ästhetische Bildung von jungen

im gegenseitigen Austausch besser nutzbar machen und effektiver

Menschen.

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Großprojekt – „hochaufgelöst | Eure Schule der Zukunft“ Die TheaterpädagogInnen vom "stellwerk" entwickelten gemeinsam

Gemeinsam mit der Kulturagentin und den Möglichkeiten des Modell-

mit den zwei LehrerInnen für das Fach Darstellen und Gestalten (DG)

programmes wurde im Anschluss das Grundkonzept inhaltlich, metho-

der Gemeinschaftsschule das Grundkonzept des Projektes "hochauf-

disch, organisatorisch ausgebaut, verfeinert und angepasst.

gelöst | Eure Schule der Zukunft" als Großprojekt und Höhepunkt der gemeinsamen Patenschaft. Als Ziel wurde vereinbart, mit den neu gestarteten DG-Kursen eine gemeinsame theaterpädagogische Projektarbeit über das gesamte Schuljahr durchzuführen. Somit sollte der noch jungen, sich entwickelten Schule, bei der Etablierung ihres neuen Unterrichtsfaches eine besondere Starthilfe gegeben werden.

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Aufgaben der stellwerk-PädagogInnen waren die Probenbegleitung der DG-Kurse mit der Vermittlung von theaterpädagogischen Grundwissen, sowie das Entwickeln einzelner Inszenierungsbausteine.

Konkretes vereinbartes Projektziel für das Großprojekt: SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Weimar sollen angeregt und begleitet werden, sich in einen Forschungsprozess mit verstärkt ästhetischen Mittel zu begeben. Sie sollen dabei erforschen, was sie an dem Thema Schule der Zukunft interessiert und neugierig macht.

Anhand von selbst entwickelten Forschungsfragen werden sie somit

Dies soll zu einer neuen Form der Partizipation führen.

Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesen Forschungsprozessen werden der Öffentlichkeit, sowie wichtigen EntscheidungsträgerInnen in einer entsprechend ausgerichteten Präsentation vorgestellt.

auf den vielseitigen Wegen ihrer möglichen Beantwortung dem Umund Ausbau ihrer eigenen Schule ganz neue Impulse, Ideen oder Hinweise verleihen.

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BegeleiterInnen Franziska Ruhl Ich bin Diplomkulturwissenschaftlerin mit

Dies kann nur klappen, wenn alles harmoniert - Danke an Ralf, Steffi,

dem Schwerpunkt zeitgenössisches Theater.

Karoline, Ute, Caroline und Andreas und alle SchülerInnen für die

Ich bin als Performerin, Dramaturgin und

gelungene Zusammenarbeit.

Theaterpädagogin freiberuflich tätig.

Im Projekt war ich als künstlerische Leiterin tätig. Diese Aufgabe habe ich kollektiv mit allen Leitenden zusammen ausgeführt. Alle Ideen, Fragen und Szenen zu vereinen war mein Job. Immer auf der Suche, was wie zusammen passt um am Ende möglichst viel aus den einzelnen Probentagen, Workshops und Konzeptideen umzusetzen.

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17

Andreas Kuch Mein Name ist Andreas Kuch, ich bin als Musiker in verschiedenen

All diese Fragen waren manchmal gar

Formationen von Rockband bis Chor, mit verschiedenen Instrumen-

nicht so einfach zu beantworten.

ten von Klavier bis E-Bass oder Beatbox aktiv. Außerdem arbeite ich

Aber trotzdem haben wir es ge-

als Musikpädagoge und gebe Workshops, hauptsächlich zum Thema

schafft, am Ende gemeinsam einen

Beatboxing, für ChorleiterInnen, LehrerInnen und natürlich für Schul-

Song über unsere Schule der Zukunft

klassen.

zu schreiben.

Beim Projekt „hochaufgelöst | Meine Schule der Zukunft“ übernahm ich die Leitung der musikalischen Gruppe, an zwei Workshoptagen haben die SchülerInnen und ich uns mit verschiedenen musikalischen Fragen beschäftigt. Wie klingt eine Schule? Welche Zutaten braucht man für einen Song? Wie schreibt man Liedtexte?

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Caroline Frisch Mein Name ist Caroline Frisch und ich

Experimentierfreude, Grenzen über-

arbeite seit 2010 als freischaffende Tän-

winden und Freude am Bewegen

zerin, Choreografin und Tanzpädagogin

und Gestalten sind dabei die wich-

in den verschiedensten regionalen und

tigsten Begleiter.

überregionalen Projekten. 2011 in Weimar angekommen, war es mein großes Bestreben den zeitgenössischen Tanz für Kinder und Jugendliche zugänglicher zu machen, woraus schließlich der Verein WE-DANCE E.V. - Zeitgenössischer Tanz von Kindern und Jugendlichen entstanden ist.

Das Projekt „hochaufgelöst | Deine Schule der Zukunft“ hat mich auf Grund seiner Vielfältigkeit besonders gereizt. Ich schaue auf eine intensive gemeinsame Zeit zurück an dessen Ende eine tolle Aufführung mit vielen mutigen Kindern stand, die sich

In meiner Arbeit geht es mir im Besonderen

darauf eingelassen haben mal etwas

darum, das kreative Potential in jedem Ein-

völlig neues auszuprobieren.

zelnen anzusprechen und zum Leuchten zu bringen.

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21

Über das Projekt Partizipation als gemeinsames Thema Ausgehend vom Jenaplankonzept der Weimarer Gemeinschafts-

Mit Blickrichtung auf den in naher Zeit anstehenden Umbau eines

schule, in der die Partizipation aller Beteiligten als eines der Haupt-

älteren Schulgebäudes als erweitertes Domizil der Gemeinschafts-

säulen des pädagogischen Konzeptes verankert ist, verständigten

schule, ergab sich auch noch die Chance, die Mitbestimmung auf den

sich auch schnell die VertreterInnen innerhalb des Kulturagenten-

Schulumbau auszudehnen. Es entstand das gemeinsame Ziel, ein

programmes und der Patenschaft auf diesen gemeinsamen Schwer-

angepasstes neues Konzept mit allen gemeinsam zu entwickeln, vor-

punkt ihrer Arbeit.

zubereiten, auszuprobieren und letztendlich auch umzusetzen. Und

Darauf aufbauend ist der Prozess der gemeinsamen Schulentwicklung ein ständiger Schwerpunkt im Leben dieser Schule. Es lag also nahe auch den Fokus während der Patenschaft auf die Mitbestimmung, vor allen der SchülerInnen, bei der Entwicklung ihrer eigenen Schule in allen Bereichen zu lenken.

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das auch mit Hilfe von künstlerischen Mitteln.

Ein ehrgeiziges sowie mutiges und für manche noch ungewohntes Ziel.

Ästhetisches Forschen, Arbeitsform und Ideengeber für „Die Schule der Zukunft“ Die im Vorfeld vereinbarten Ziele der Patenschaft betteten sich also

Durch die auch zeitlich und räumlich getrennten DG-Kurse, war es in

hervorragend in die Ziele des Kulturagentenprogrammes ein und wir

bestimmten Abständen notwendig, gemeinsame Proben und Work-

machten uns von nun an mit beiden neu zu etablierenden Wahl-

shops durchzuführen. Diese dienten zum einen dem Kennenlernen

plichtkursen „Darstellen und Gestalten (DG)“ an die Arbeit mit ästhe-

der beiden Gruppen und bereiteten zum anderen die Arbeit auf eine

tischen Mitteln „Die Schule der Zukunft“ zu erforschen. Die zwei

gemeinsame Präsentation vor. Durch regelmäßige Koordinations-

Kurse arbeiteten wöchentlich parallel zu einander. Begleitet wurden

treffen der AnleiterInnen und der Kulturagentin wurden alle Abläufe

die Gruppen von den jeweiligen Lehrerinnen Ute Wöllner und Karo-

reflektiert und aufeinander abgestimmt, sowie in andere Aktionen

line Heublein, und punktuell auch durch die zwei Theaterpädago-

der Schule, innerhalb des Kulturagentenprogrammes, eingebettet.

gInnen des „stellwerkes“, Steffi und Ralf. Franziska koordinierte die Ergebnisse und fasste alles künstlerisch, sowie szenisch, zusammen.

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Fragen als Ausgangspunkt der Forschung

Szenische Collage, Bewegungstheater

Zu forschen bedeutet Fragen zu formulieren, Thesen aufzustellen, sie

Für viele SchülerInnen war die Arbeitsweise zunächst etwas unge-

wieder zu verwerfen und letztendlich durch Ausprobieren sich mögli-

wohnt. Während unserer Forschungen bemerkten wir, dass es in

chen, auch zum Teil unerwarteten Antworten, zu nähern. Auch beim

einigen Teilen viel spannender und fantasieanregender ist, sprachre-

ästhetischen Forschen können Fragen den Ausgangspunkt bilden.

duziert zu arbeiten. Somit etablierte sich ein bewegungs- und körper-

So wurden im Laufe des ersten Workshops von den SchülerInnen

intensiveres Spiel, welches schon nahe am Bewegungstheater war.

viele Fragen an die Schule der Zukunft gestellt. Aus der Vielzahl der

Außerdem einigten wir uns darauf keine konkrete Geschichte mit

Fragen selektierten wir die interessantesten und ordneten diese den

Figuren und Handlungen zu erzählen. Die Aufführung „Happy in the

folgenden Oberthemen zu. „Räume, Unterricht, Menschen, Essen

school?“ war eine szenische Collage. Die Collage bestand aus kleinen

und Freizeit“. Wir alle wurden also zu Forschenden. Wir forschten

Teilen, welche schon vorher getrennt erarbeitet wurden. Diese wur-

miteinander, wir forschten wie Theater-Unterricht aussehen kann, wir

den teilweise choreografisch zusammengefasst und dazu passende

erforschten Methoden und Arbeitsweisen, wir erforschten das Schul-

Übergänge gefunden.

gelände, wir erforschten Wünsche und wir erforschten das Thema „Schule der Zukunft“.

Mögliche Antworten auf all unsere Fragen gaben wir uns durch ästhetisches Ausprobieren, Reflektieren und Korrigieren.

24

und das Ergebnis Die SchülerInnen standen vorwiegend als sie selbst und ForscherIn-

Als Kostüme dienten weiße Kittel und ein einheitliches Farbkonzept

nen auf der Bühne. Hier gaben Sie ästhetisch ansprechende Ange-

der Grundkleidung. Als Requisit dienten 26 größere Kissen, die immer

bote von möglichen Antworten auf ihre selbst gestellten Fragen.

wieder neu, teilweise artfremd eingesetzt wurden. Der Bühnenraum

Ästhetisch unterstützt wurden sie in ihrer Bühnenperformance durch

war in der Aufführung im Theater mit drei unterschiedlichen weißen,

Musik, Licht, und Bild- sowie Videoprojektionen, die von zwei Schü-

von der Decke abgehangenen Projektionsfahnen, eingeteilt. Struktu-

lern in einer eigenen Arbeitsgruppe gestaltet und gesteuert wurden.

riert war die Collage inhaltlich durch die vorher gefundenen Themengebiete wie Räume, Essen, Freizeit, Unterricht...

In der ersten Präsentation innerhalb der Kunstwerkstatttage in Kooperation mit dem Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ erhielt unsere Präsentation noch Verstärkung durch eine Musikgruppe, die am Ende den Song „We are happy in the school“ musikalisch unterstützte.

Aus vielen Fragen und zwei Gruppen mit 26 SchülerInnen aus drei Schulklassen wurde eine Projektgruppe, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitete, Antworten fand, dabei zu einer Einheit verschmolz und erfolgreich zwei gutbesuchte Aufführung voller Stolz präsentierte.

Franziska Ruhl | Ralf Appelfeller

25

Projektfahrplan

6.

Dezember 2013

Feierliche Unterzeichnung des Kooperationsvertrages

15.

Januar 2014

Labor 1: „Forschungsfragen“

15./16.

April 2014

Labor 2: „Rhythmus & Bewegung“

28.

Mai 2014

26

Labor 3: „Präsentieren“

10./20. Juni 2014

Werkstattwochen / Endproben

14.

Juni 2014

19.

Juni 2014

B端hnenprobe im E-Werk vom Deutschen Nationaltheater Weimar

16.

Juni 2014

Auff端hrung im Rahmen der Schultheatertage im E-Werk

Auff端hrung in der Schule

20.

Juni 2014

Abschlusspicknick im Park

15.

Juli 2014

Letzte gemeinsame Darstellen- GestaltenUnterrichtsstunde mit Reflexion

27

We are happy in the school – Songtext 1. Wir sind heute, hier und jetzt zusammen gekommen

2.

  Uns’re Lehrer sind nicht immer nett, aber schlau

Denn wir haben uns für die Zukunft echt was vorgenommen

Wenn‘s drauf ankommt, packen aber alle an beim Schulumbau

Bisher ist uns’re Schule öde, grau und hässlich

Wir wollen Neues schaffen und selbst was bewegen

Wir finden sie deswegen ziemlich grässlich Uns’re Schule soll nun bald schöner werden In der Zukunft kann sie uns allen gehören

Dann gehen wir gemeinsam froh der Zukunft entgegen Wir machen gemeinsam unser Gebäude schön Damit irgendwann alle gern zur Schule geh’n

Refrain Lernen, leben, lachen auf dem Sofa, statt dem Stuhl

Refrain Lernen, leben, lachen auf dem Sofa, statt dem Stuhl

We are happy, we are happy in the school

We are happy, we are happy in the school

Braucht es W-Lan und auf dem Schulhof einen Pool?

Braucht es W-Lan und auf dem Schulhof einen Pool?

We are happy, we are happy in the school

We are happy, we are happy in the school

3. Uns’re Schule, in der wir viel von uns’rer Zeit verbringen Soll glänzen und strahlen, soll funkeln und klingen

We are happy, we are happy in the school

Wir legen nicht mehr nur die Hände in den Schoß

Braucht es W-Lan und auf dem Schulhof einen Pool?

Uns’re Schule für die Zukunft und die Zukunft geht los

We are happy, we are happy in the school

Mehr Leben, bunte Freizeit, gutes Essen und Freiräume

Auch geh’n zu können, wann man will – das sind uns’re Träume

28

Refrain Lernen, leben, lachen auf dem Sofa, statt dem Stuhl



29

Labor 1 – Forschungs�ragen Im Januar 2014 trafen sich die beiden DG-Gruppen im Probenraum

Danach notierten die SchülerInnen ihre persönlichen Fragen an die

des „stellwerkes“ und eröffneten das erste gemeinsame Forschungs-

Schule der Zukunft auf kleine Zettel. In Kleingruppen wurden diese

labor. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen standen die Ausein-

sortiert und kategorisiert. Jeder Kategorie wurde eine Arbeitsgruppe

andersetzung mit dem Thema Schule an sich und Schule der Zukunft

zugeordnet. Die Kleingruppen Versorgung, Unterricht, Miteinan-

im Speziellen im Vordergrund. Zum Kennenlernen wurde sich gegen-

der, Menschen und Raum beschäftigten sich mit bisherigen Fragen,

seitig zu Hobbies, Lieblingsspeisen und anderen Vorlieben befragt

stellten neue Fragen und erarbeiteten eine kleine Präsentation ihrer

und unter das jeweilige Selbstportrait, das mit geschlossenen Augen

bisherigen Ideen.

gezeichnet wurde, geklebt. Und so wurde der Probenraum zu einer Galerie aller Teilnehmenden.

Als Annäherung an das Thema wurden in einem Assoziationsspiel Fragen wie „Wie riecht Schule?“ und „Wie sieht Schule aus?“ auf im Raum verteilten Papierblättern beantwortet.

30

Die vielen Fragen und dazugehörigen Kategorien bildeten die Forschungs- und Arbeitsgrundlage für die weitere Zusammenarbeit.

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Fragen aus dem Labor 1, die bei den Präsentationen sichtbar wurden:

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Labor 2 – Rhythmus & Bewegung Für zwei Tage teilten sich die SchülerInnen, nach ihrer eigenen Wahl, in zwei Gruppen. So konnten sie, mit professioneller Begleitung und unter Laborbedingungen, mit ganz speziellen ästhetischen Mitteln experimentieren und sich damit bestimmten Antworten nähern.

Am Ende gab es eine Präsentation mit verschiedenen kleinen und großen Bewegungszyklen und der Interpretation des entstandenen Songs. Es kam sogar zur Zusammenarbeit beider Gruppen, da einzelne Bewegungsperformances rhythmisch begleitet wurden.

34

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35

Rhythmus

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Unter der Begleitung von Andreas Kuch wurde im Labor 2 viel mit

Am zweiten Tag gab es einen Textvorschlag von Andreas, den wir

Rhythmus und Musik experimentiert. Irgendwann kam es zu der Idee,

gemeinsam noch anpassen wollten. So schrieben alle SchülerInnen

einen eigenen Song umzusetzen.

nochmals Gedanken zur Schule, was gut ist, was nicht und was sie

Um gemeinsam mit den SchülerInnen einen Song schreiben zu können, bedurfte es eines Themas und des Textes. Deshalb beschäftigte sich die Gruppe mit Fragen und Wünschen zum Thema Schule der Zukunft. Aus den gesammelten Ideen sollte ein Text entstehen.

Erste Anregungen für einen knackigen Refrain drehten sich um Wortspiele mit Happy. Und so entstand die entscheidende Textzeile „We are happy in the school“. Auch die vorhandenen Instrumente wurden schon mal ausprobiert und musikalische Fähigkeiten festgestellt. So kamen schon erste Akkorde und Tonfolgen zum Klingen.

sich für die Zukunft wünschen, auf. Und aus diesen Ideen, gepaart

mit Andreas vorhandenem Text entstand der Songtext zu „We are happy in the school“. Gleichzeitig probten alle an den Instrumenten die Melodie und Begleitung des Liedes. Eine weitere kleine Gruppe zog mit den TänzerInnen über das Schulgelände um die Chroeogra-

fien an den verschiedenen Orten rhythmisch zu unterstützen. Hierfür nutzten sie Stöcke als Drumsticks und vorhandene Zäune und Hauswände als Trommeln. Zur Präsentation konnte die Begleitung des Lie-

des live an den Instrumenten gespielt werden und der Song „We are

happy in the school“ wurde von allen zu am Computer vorbereiteter Musik gesungen.

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Bewegung

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Unter der Begleitung von Caroline Frisch begannen die Forschungs-

Im zweiten Teil begaben sich die jungen ForscherInnen im gesamten

einheiten in der Turnhalle an der Hart mit einer körperlich tänzeri-

Schulgelände und im Gebäude auf die Suche nach ihren Lieblingsorten.

schen Erwärmung. Anschließend wurde der sogenannte „Regenbo-

Jetzt begann das Experimentieren mit ihren zuvor einstudierten Bewe-

gentanz“ eingeübt, der später auch ein Bestandteil der Performance

gungsabläufen in Zusammenhang mit den vorher formulierten Fragen

werden sollte.

an diese Orte. Es wurde ausprobiert, angepasst und wieder verworfen,

Die SchülerInnen teilten sich nun in Zweiergruppen auf und erarbeiteten sich durch Kontaktimprovisationen für sie passende Bewe-

so lange bis ein Bewegungsablauf entstand, der genau zu ihren Gefühlen, Visionen und möglichen Antworten auf ihre Fragen passte.

gungsabläufe. Nach der gegenseitigen Präsentation erarbeitete

Außerdem kamen die Aufgaben der „Handlungsanweisungen“ hinzu.

jede/r daraus eine Einzelchoreografie. Diese wurde wiederum im

Hierbei gab es den Impuls an die SchülerInnen, für das Publikum

Anschluss auf mehrere Personen einer Kleingruppe synchron übertra-

Aufgaben zu entwickeln, die sie einerseits selbst zu SpielerInnen

gen. Nach einer weiteren Präsentation wurde darüber reflektiert und

machen und andererseits emotional sowie gedanklich in die Perfor-

entschieden, was man in die Gesamtchoreografie übernehmen kann

mance einführen sollten. Dem Publikum begegneten beim Rundgang

und natürlich auch zum Thema passt.

dann mehrere Schilder mit den Aufschriften, wie „Bitte die Treppe in 3 Sprüngen herunter hüpfen!“, „Bitte den Kreis entlang laufen!“, „Fin-

det 3 gleichlange Grashalme!“ oder „Bitte das Gemälde anschauen!“.

Zur Präsentation wurden alle erarbeiteten Choreografien, in der Turn-

halle im Gebäude und auf dem Schulgelände, vorgeführt. Auf den

Wegen erwarteten die BesucherInnen einige SchülerInnen mit den vorbereiteten Handlungsanweisungen.

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Labor 3 – Präsentieren Partnergruppe Schultheater und Bewegungstheater Kurz vor dem Start der Kunstwerkstatttage gab es einen weiteren

In Kleingruppen erarbeiteten die SchülerInnen typische Bewegungen

Labortag. Dieser gliederte sich in zwei Teile. Im ersten Teil lernten wir

des Forschens, kombinierten diese und präsentierten zum Abschluss

unsere Partnerklasse der Schultheatertage kennen und im zweiten Teil

allen ihre Minichoreografien. Mit dieser Übung war bereits ein wichti-

bereiteten wir uns auf die Präsentation vor.

ger Grundstein der Inszenierung gesetzt.

Caroline Frisch leitete den Workshop im Rahmen der Schultheatertage für die wir unsere Partnerklasse aus der Regelschule Magdala nach Weimar eingeladen hatten. Dabei ging es neben dem Kennenlernen auch um ein Vorstellen der jeweiligen Arbeit und Arbeitsweise. Es wurden gegenseitig Szenen aus den Produktionen für die Schultheatertage vorgespielt und sich befragt. Um sich in die jeweils andere Arbeit zu vertiefen, sollte in Kleingruppen erarbeitet werden, wie die Szene der Partnergruppe wohl weitergehen könnte. Kleine Szenen, die in einem Standbild endeten wurden erarbeitet, präsentiert und reflektiert.

Im zweiten Teil des Tages probten wir allein und beschäftigten uns unter Anleitung von Steffi mit der Form des Bewegungstheaters. In verschiedenen Gangarten durch den Raum laufen gehörte dabei ebenso dazu wie das Ausüben übertrieben großer Bewegungen.

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Arbeitsmaterial aus dem Forschungsprozess

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Weimarer Schultheatertage „Happy in the school?“ – Wie kann die Schule ein schöner Ort werden? | Gemeinschaftsschule Weimar „Wir forschen und gehen auf die Suche – mit spannenden Fragen darüber, wie wir uns die Zukunft wünschen. Wir finden mögliche und unmögliche Antworten und experimentieren. Wir lassen Wünsche über die Zukunft unserer Schule erklingen, bringen Orte, die uns wichtig sind, in Bewegung und befragen unseren Roboter.“ Entstanden ist die szenische Collage im Rahmen der Schulpatenschaft mit dem Weimarer Jugendtheater im „stellwerk“. Die Präsentation zeigt die Ergebnisse der Kurse in Klasse 7 zu den Weimarer Schultheatertagen.

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Gemeinschaftsschule Jenaplan, Weimar | DG Klasse 7 Leitung: Franziska Ruhl, Ute Wöllner, Karoline Heublein, Steffi Heiner,

Ralf Appelfeller, Caroline Frisch & Andreas Kuch

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Reflexionen und Ausblick Macht sich eine Schule auf den Weg, die Theaterarbeit als festen

Da sich aber einige SchülerInnen, teilweise mit ganz anderen Vorstel-

Bestandteil in ihrem Curriculum neu zu verankern, dann könnte sie

lungen, aus den verschiedenen Themenbereichen wie z.B. Natur und

dabei einen Fachpartner mit pädagogischer Expertise gut gebrau-

Technik oder Sprachen, gerade für dieses Wahlpflichtfach einwähl-

chen. Für die Gemeinschaftsschule stand schnell fest, dass sie das

ten, riefen diese für sie ungewohnte Herangehensweise bei ihnen

junge Theater Weimar „stellwerk“ bei dem Aufbau des Wahlpflicht-

einige Verunsicherungen hervor.

bereichs „Darstellen und Gestalten“ unterstützen kann. Über die Erfahrungen von mehreren Schulpatenschaften hinaus, entstand so im Schuljahr 2013/2014 eine intensive Zusammenarbeit. Beiden PartnerInnen waren Kooperationen nicht neu, aber diese stellte eine andere Qualitätsebene dar. Sich dem Thema „Schulumbau im weitesten Sinne“ theatral zu nähern und dies auch noch als Start- und Orientierungsphase für das neu entstehende DG-Wahlpflichtfach zu nutzen, war für alle Beteiligten PartnerInnen im Projekt eine neue Erfahrung und Herausforderung zu gleich.

Es fiel ihnen schwer, sich darüber Gedanken zu machen, wie eigentlich eine Schule gestaltet sein müsste, in der sie gern lernen wollen.

„

Dies zeichnete sich auch zum Teil in der Bewertung des zu behan-

delnden Themengebietes ab.

Ich finde zur „Schule der Zukunft“ kann man nicht so viel machen und es ist nicht so mein Lieblingsthema.

So war es eine Herausforderung an die Leitung, die Beteiligung der Mehrzahl der SchülerInnen über den ganzen Prozess glei-

Bei einem Großteil der Jugendlichen kam das neue Konzept nach dem

chermaßen aktiv zu gestalten und immer wieder neue Metho-

Start hervorragend an. Sie signalisierten uns durch ihre Motivation

den zu wählen, die dies fördern. Die Gruppe verfügte über

und Neugierde volle Zustimmung.

unterschiedliche Theatererfahrung.

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Ein Teil der Jugendlichen hatte vor der Einwahl in das Wahlplichtfach

Für uns als PädagogInnen war es wichtig, für die jeweilige Situa-

noch relativ wenige Begegnungen mit der Bühne und theatralen

tion nach dem richtigen Maß zwischen Vorgaben und Selbstbe-

Methoden, andere dagegen waren schon über Jahre im „stellwerk“

stimmung der Jugendlichen zu suchen. Uns war es wichtig, kleinere

aktiv. Von den Unerfahrenen reflektierten wiederum einige am Ende,

Gefäße aus Vorgaben zu entwickeln, welche die Jugendlichen nach

Es war eine tolle Erfahrung, jedoch weiß ich jetzt, dass Theater trotzdem nicht so mein Ding ist.

ihren Möglichkeiten und mit ihren eigenen Ideen sicher füllen kön-

„

nen. Dies ist uns sehr oft, jedoch nicht immer gelungen. Ca. 20 %

„

der SchülerInnen äußerten nach dem Projekt, dass sie sich noch

Andere entdeckten für sich in der Theaterarbeit eine ideale Möglichkeit um sich mit der Welt und ihrer Persönlichkeit künstlerisch auseinanderzusetzen. Sie fanden im „stellwerk“ einen idealen Ort dafür.

Die unterschiedlichen Standpunkte, Erfahrungen und Wünsche in der Gruppe zu bündeln, immer wieder neu zu motivieren und nicht nur an „einem Stück“ zu arbeiten, war nicht immer leicht. Oftmals brachten uns klare Vorgaben und Entscheidungen nach zu freien Arbeiten große Schritte weiter.

mehr Mitbestimmung im Projekt vorstellen könnten.

Auf alle Fragen findet man keine Antwort.

Es ist schwierig eine solche große Frage umzusetzen.

Die Methode des forschenden Lernens oder im Speziellen des ästhetischen Forschens, unterstützte das selbstbestimmte, kreative Arbeiten vieler Jugendlichen im Projekt und wir kamen oftmals mit ihnen gemeinsam über die Ergebnisse ins Staunen. So zum Beispiel beim Erspielen verschiedener Räume im Gebäude und dem Gelände mit Bewegungselementen und Geräuschen. Trotzdem gab es bis zum Schluss auch TeilnehmerInnen die uns zurück meldeten, dass für sie das Arbeiten mit Forscherfragen zu abstrakt war.

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So wünschten sie sich eher die Arbeit mit einer klaren Geschichte

Die

Jugendlichen

haben

gelernt,

und festen Rollen, die sie einüben können. Sie wären gern in vorge-

sich in Spannung und Konzentration vor

gebene andere Rollen geschlüpft, als sich selbst immer wieder zu fra-

einem Publikum zu präsentieren. Sich mit einem

gen, wie für sie eine Schule von Morgen aussehen kann.

Thema künstlerisch auseinanderzusetzen und Position zu beziehen.

Erst nach der Aufführung und den darauf folgenden Reflexionen wurde vielen so richtig bewusst, dass sie mit ihrer Forschung dem Schulumbau einige neue Facetten beisteuern konnten und damit der Anfang

„

von einem bemerkenswerten Prozess sein durften. Dieser Prozess wird

sie noch in der nächsten Zukunft in ihrem Schulleben begleiten.

Man hat viel mit sich ausprobiert, wie man etwas viel intensiver darstellen kann, es hat was für mich gebracht und mit mir gemacht.

Viele SchülerInnen wuchsen über sich hinaus und lernten ganz ungewohnte Fähigkeiten an sich kennen. Teamarbeit bekam mit dem Theater eine ganz neue Dimension. Fast alle reflektierten, dass sie viel dazu gelernt haben, nicht nur über sich, auch im Arbeiten miteinander.

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„

Darüber hinaus haben sie jetzt eine Ahnung bekommen, was das Fach

„Darstellen und Gestalten“ an ihrer Schule alles beinhalten könnte.

Sich auf eine Sache zu konzentrieren, auf der Stelle stehen zu bleiben und ganz neutral zu gucken, das fiel manchen nicht leicht.

Das Zusammenführen der Forscherszene in einem Auftritt fanden fast alle Beteiligten gut gelungen. Die Aufführung auf der Bühne im Maschinensaal des E-Werk bleibt unvergesslich. Das Singen des selbst entwickelten Liedes ist bis zum Schluss einigen schwer gefallen. Am Spielen der ForscherInnen auf der Bühne hatten fast alle Spaß. Sie waren stolz auf ihr Ergebnis und die Freude über die Resonanz aus dem Publikum war groß.

Viele haben im Jugendtheater „stellwerk“ nach dem Projekt einen Ort gefunden, an dem sie sich gemeinsam mit Freunden und fachlicher Unterstützung weiterhin kreativ weiterentwickeln. Die PädagogInnen des „stellwerkes“ können mit gefestigten Kontakten und neuen Erfahrungen in die nächste Patenschaft gehen. Das Fach „Darstellen und Gestalten“ konnte an der Schule erfolgreich etabliert werden und man wird sich selbstbewusst über das Geleistete mit diesem Projekt am zukünftigen Wettbewerb „Mixed Up“ beteiligen.

Das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ förderte diese Zusammenarbeit und die Kulturagentin Sybill Hecht stand als Vermittlerin beiden PartnerInnen, Schule und Jugendtheater zur Seite und übernahm das Projektmanagement.

Wir wünschen der gesamten Schulgemeinschaft maximale Erfolge und Durchhaltevermögen bei dem sehr ehrgeizigen Ziel, alle Beteiligten gleichermaßen ernst zu nehmen und in die meisten Entscheidungen bei der Entwicklung einer neuen Schule mit einzubeziehen.

Sybill Hecht | Ralf Appelfeller

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Danksagung Zum Gelingen dieses Projektes haben Viele beigetragen.

Besonderer Dank gilt allen SchülerInnen, allen Eltern, dem Team der KünstlerInnen und PädagogInnen, der Praktikatin des stellwerkes und den Ehringsdorfer Heimatverein 01 e.V..

Sofern nicht im Bild vermerkt, liegen alle Bildrechte beim Projektteam.

Impressum Redaktion:

Sybill Hecht

Gestaltung:

Munzelmann Cooperation

Kulturagentin für die Schulen

kontakt@munzelmann.eu

im Netzwerk SAALEBOGEN

www.munzelmann.eu

Regelschule Bad Blankenburg

Regelschule Saalfeld

Für den Fall, dass die beigelegte DVD nicht mehr

Gemeinschaftsschule Weimar

funktioniert oder verloren gegangen ist, könnt ihr

hier eine neue bekommen.

Ralf Appelfeller

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