Steirische Wirtschaft, Ausgabe 36

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Länder sollte man investieren chische Firmen sehr leicht“, berichtet Robert Punkenhofer, der Delegierte in Barcelona. „Nicht umsonst ist daher Barcelona das Tor in den spanischen Markt. Firmen wie etwa AVL haben über Katalonien den Sprung nach Lateinamerika vollzogen.“ Aber auch Spanien selbst sollte viele Unternehmer locken: „Momentan durchläuft das Land eine Krise, aber ab 2013 geht es mit Spaniens Wirtschaft bergauf“, prophezeit Michael Spaleck. Vor allem in den Teilbereichen Energietechnik und Infrastruktur stünden die Chancen besonders gut, auch der Kreativwirtschaft in und um Graz werden viele Möglichkeiten bescheinigt.

Joint-Ventures in Portugal Besonders warm werden heimische Unternehmen in Portugal empfangen: „Die Mentalität ist sehr ähnlich“, erzählt die Delegierte Astrid Pummer. „Interessierte sollten gerade jetzt nach Portugal gehen. Die Portugiesen sind offen für strategische Kooperationen und investieren momentan sehr viel – da gibt es viele Chancen für österreichische Unternehmen.“ Diese Chancen liegen für heimische Betriebe vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien, etwa bei Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse. Potenzial bieten aber auch die Branchen Abfallmanagement und Lebensmittel.

Auf nach Frankreich Etwas umdenken müsse man in Frankreich, wie Herbert Preclik schildert: „Es gibt Unterschiede zwischen Franzosen und Österreichern, aber Sprache und Mentalität sind erlernbar. Und es zahlt sich aus: Frankreich ist der zweitwichtigste Markt in der EU, aber

Freitag, 4. November 2011

nur der viertwichtigste Handelspartner Österreichs – da liegt viel Potenzial brach.“ In den Bereichen ökologisches Bauen, Energieeffizienz, Umweltschutz und erneuerbare Energien könnten österreichische Unternehmen punkten.

Geheimtipp Hellas Ernst, aber bei weitem nicht trostlos schätzt Bruno Freytag die Lage in Griechenland ein: „Zur Zeit braucht man für Wirtschaftskontakte unternehmerischen Weitblick, da darf man sich auf keinen Fall von den täglichen Schreckensmeldungen irritieren lassen. Stattdessen sollte man analysieren, welche Möglichkeiten Griechenland bietet. Wer ein griechisches Unternehmen kaufen will, hat jetzt dazu die beste Gelegenheit – und bekommt gut ausgebildete Arbeitskräfte gleich dazu.“ Sparprogramme und die allgemeine Unsicherheit wirkten sich zur Zeit negativ auf die Inlandsnachfrage aus. Chancen ergaben sich vor allem in der Photovoltaik- und Umwelttechnik.

Bruno Freytag: „Wirtschaftskontakte mit Griechenland erfordern unternehmerischen Weitblick.“

Herbert Preclik: „Unternehmer sollten den Sprung nach Frankreich wagen.“

Markus Rodlauer markus.rodlauer@wkstmk.at

Kontakt & Infos Erster Ansprechpartner für steirische Unternehmen beim Thema Internationalisierung ist das Internationalisierungscenter Steiermark (ICS). „Trotz der Krise darf man diese Märkte nicht vernachlässigen, hier warten enorme Chancen auf die heimischen Unternehmen“, betont Wilfried Leitgeb, Leiter der Außenwirtschaft Steiermark. Infos und Kontakt zu den einzelnen Handelsdelegierten findet man unter www.icsteiermark.eu, Tel. (0316) 601-324.

Michael Spalek: „Bis 2013 geht es mit Spaniens Wirtschaft bergauf.“

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