HANDWERK UND/ ODER DESIGN – EINE
STANDORTBESTIMMUNG
Stefan Moritsch, Julia Pintsuk-Christof
Im Rahmen dieses Artikels möchten wir zusammenfassen, was wir über handwerkliche und gestalterische (Aus)bildung auf Basis unserer Forschung in den letzten Jahren gelernt haben, und unsere Position zu einer zeitgemäßen Durchdringung von Design- und Handwerkslehre zur Diskussion stellen.
Produzierende Gestalter*innen müssen heute sowohl hohe fachliche Kompetenz in Design und Handwerk haben, den ökonomischen Herausforderungen und der zunehmend numerisch kontrollierten Produktion gewachsen sein als auch immer schneller neues Wissen in die Praxis integrieren und in dieser weiterentwickeln.
Doch wie wird neues Wissen zu bewährter Praxis? Designer*innen und Handwerker*innen haben zwar seit jeher neue Technologien und Methoden in ihr praktisches Handeln einbezogen, die Teilung von Methoden in wissenschaftlich, künstlerisch und handwerklich macht es aber schwierig, sowohl das technische bzw. kulturelle Erbe in zeitgenössisch anwendbares Wissen zu übersetzen als auch professionelle Identitäten zu bilden, die mit den immer schnelleren Entwicklungen in Technologie und Gesellschaft Schritt halten können. Um die neuen Praktiker*innen auf diese Herausforderungen vorzubereiten, müssen unserer Meinung nach sowohl das Handwerk mit seinen Wurzeln und Wissenspraktiken als auch die Aufgaben und Werkzeuge des Designs neu betrachtet und in Beziehung gesetzt werden.
2. Produzierende Gestalter*innen
2.1. Die Beziehung von Handwerk und Design
Bis vor wenigen Jahren bestand noch eine grundlegende Forschungslücke hinsichtlich des Verhältnisses zwischen diesen Berufsbildern und was sie voneinander lernen können. Mit dem sozio-technischen Wandel in der Gesellschaft, den digitalen Produktions- und Distributionsmethoden sowie der Verfügbarkeit
von automatisierten Produktionstechnologien, die nicht mehr nur dem industriellen Sektor vorbehalten sind, beginnen sich die Grenzen zwischen Entwurf und Produktion – und damit zwischen Design- und Handwerksberufen – zunehmend zu öffnen. Die deutsche Designforscherin Melanie Kurz widmete sich diesem Thema ausführlich in ihrer 2015 erschienenen Publikation „Handwerk oder Design“, in der sie argumentierte, dass Veränderungen sozialer, ökonomischer und politischer Bedingungen, gesellschaftlicher Vorstellungen und Ideale sowie des Selbstverständnisses von Gestalter*innen die Grenzen zwischen Kunst, Design und Handwerk immer wieder verschwimmen haben lassen, wodurch sich gestalterische und produzierende Tätigkeitsbereiche in den kreativen Ökonomien zunehmend verschmolzen haben. Als Beispiele hierfür nannte sie u. a. den synonymen Gebrauch von Design und Kunsthandwerk, um sich das Assoziationsfeld des jeweils anderen Berufsbildes zu Nutze zu machen, die Bewerbung eigens manuell gefertigter Werke als Einzelstücke oder die Betonung handgemachter Produktion (vgl. Kurz 2015, S. 185f).
Manuelles Arbeiten im Designprozess darf jedoch keinesfalls mit dem produzierenden Handwerk gleichgesetzt werden, das hochwertige Alltags- oder auch Luxusgegenstände herstellt. So sind die Entwicklungen von Designer*innen üblicherweise keine Gebrauchsprodukte im herkömmlichen Sinne, sondern fungieren in der Regel als temporäre Modelle in einem Entwicklungsprozess für letztlich zumeist arbeitsteilig hergestellte Serienprodukte (vgl. Kurz 2015, S. 191ff).
Nach Nascimento (2009) besteht ein wachsender gesellschaftlicher Bedarf an einer ehrlicheren und aufrichtigeren Verbindung mit der materiellen Welt. So sehnen sich Menschen nach „down-to-earth experiences”. Aktas et al. (2015) präsentierten einen experimentellen Zugang zum Erhalt kultureller Erbgüter verbunden mit Fragen des Wissenstransfers zwecks Erhalts handwerklichen Könnens. Baggerman et al. (2013) fokussierte sich auf die sozialen Komponenten von Handwerkskunst in Beziehung zu Dienstleistungsdesign. Hier wird der Transfer von (handwerklichem) Wissen und Fertigkeiten als Dienstleistung zwischen Meister*in und Lehrling verstanden.
Im wissenschaftlichen Diskurs wird Design heute mit Anwendungsorientierung, Partizipation, Demokratie (vgl. Fallan 2012), Verantwortung und Selbstbestimmung (vgl. Borries 2016) assoziiert. Nach Mäkelä (2007) haben Kunst- und Designforschung begonnen, neue Dimensionen zu entwickeln. Durch Fokussierung auf den kreativen Prozess sowie das Endprodukt übernehmen Designer*innen eine aktive Rolle in der Kontextualisierung und Interpretation des „practiced creative process”. In diesem Zusammenhang kann das Artefakt als von Designer*innen geschaffenes Objekt als Methode des Sammelns, Bewahrens und Verstehens von Information betrachtet werden. Um Artefakten eine Stimme zu geben, müssen diese in einen theoretischen Kontext gebracht werden, im Rahmen dessen inkorporiertes Wissen greifbar gemacht und interpretiert werden kann.
Am Beginn unserer Untersuchungen zur Beziehung von Handwerk und Design stand 2014 das dreijährige Forschungsprojekt „Practice Based Research – Manual & Material Culture“1, in dem wir untersuchten, wie sich handwerkliches Wissen in den letzten Jahrzehnten verändert hat und welches Wissen heute noch als Grundlage für die Ausübung von Handwerks- und Kreativberufen dienen kann.
Gemäß eines explorativen Forschungsinteresses definierten wir ein vergleichendes Fallstudiendesign bestehend aus literaturbasierter Kontextforschung und insgesamt 65 leitfadengestützten biografisch-narrativen Interviews mit Personen zwischen 21 und 85 Jahren, die in kreativen Berufen tätig waren/sind und dabei Design und Handwerk verbunden haben. Eine wesentliche Beobachtung aus der Untersuchung war die signifikante Veränderung der beruflichen Identität. Die folgenden Abschnitte geben einen Einblick in die zentralen Ergebnisse dieses Forschungsprojekts.
1Die Ergebnisse des Projekts wurden 2017 in einem internen Studienbericht vorgestellt und schließlich im Rahmen eines öffentlichen Symposiums an der NDU in St. Pölten 2017 sowie in den beiden Publikationen „Craft-based Design“ (Moritsch 2017) und „Kreative Identitäten“ (Moritsch et al. 2020) vertiefend dargestellt und diskutiert.
2.1.1. Beweggründe für die Berufswahl Während beide befragten Generationen das familiäre bzw. familiennahe Umfeld als prägend für die Berufsfindung an sich erlebten, zeigte sich ein wesentlicher Unterschied hinsichtlich der Beweggründe für den eingeschlagenen Bildungs- und Berufsweg. So orientierten die Jüngeren ihre Entscheidung vor allem an persönlichen Interessen und individuellen Begabungen, bei den Älteren waren aber ökonomische sowie pragmatische Überlegungen von stärkerer Bedeutung. Für die ältere Generation stand dementsprechend weniger die Selbstverwirklichung im Wunschberuf denn das Erlernen eines Berufs für die selbstständige Erwirtschaftung des Lebensunterhalts im Vordergrund.
Sowohl bei den älteren als auch bei den jüngeren Befragten zeichneten sich heterogene und nicht-lineare Bildungsbiografien ab, wobei die jüngeren eine etwas höhere Tendenz im Wechsel von Ausbildung und Beruf zeigten. Die tendenziell höhere Ausbildung der jüngeren gegenüber der älteren Generation kann auf die generelle Zunahme an Maturant*innen und Studierenden in Österreich sowie auf die formalen Voraussetzungen neuerer Kreativberufsbranchen zurückgeführt werden.
Während die Verzögerungen in der Bildungsbiografie der älteren Generation überwiegend Folgen externer Umstände, wie Diskriminierung bei der Lehrstellensuche oder eine erschwerende Arbeitsmarktsituation, waren, wurden die jüngeren Befragten eher durch individuelle Wünsche und Vorstellungen zu Umwegen oder Phasen der Selbstfindung motiviert. Hier gilt jedoch zu beachten, dass die Handwerksbranchen der Älteren tendenziell einer spezifischen Ausbildung und einem relativ scharfen Berufsprofil unterlagen, während die neueren Kreativberufsbranchen häufig eine unscharfe Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten bieten und (teils) Spezialisierungen erfordern. Unter den Jüngeren gibt es auch einzelne Interviewte, denen es ohne formale Ausbildung gelang, kreativberuflich erfolgreich zu werden und eine Marktnische zu finden.
Ein weiterer Unterschied zwischen den Generationen zeigte sich hinsichtlich des Beginns der Selbstständigkeit in der Berufsbiografie. Während diese bei der älteren Generation tendenziell das Ende des Bildungswegs markierte, startete die jüngere Generation häufig bereits mit dem Anspruch zur Selbstverwirklichung sowie dem Wunsch zur selbstständigen Tätigkeit in Ausbildung und Beruf.
2.1.2. Erleben von Ausbildungs- und Lehrzeit
Die durch Unterbrechungen, Abbruch und Neuorientierung gekennzeichnete Ausbildungs- bzw. Lehrzeit spielte als institutionalisierte Sozialisationsinstanz eine große Rolle. Sie wurde von der befragten älteren Generation als überaus prägende Zeit beschrieben, in der die Interviewten sowohl Freuden als auch Leiden des Berufs erfahren hatten.
Die jüngere Generation schreibt der Ausbildungszeit eine deutlich geringere Bedeutung zu. So wurde über diese Lebensphase nur marginal berichtet und wenn, dann eher in Zusammenhang mit Orientierung als mit Inkorporierung. Durch Möglichkeiten, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern, wechselnde Ausbildungen, Auslandserfahrungen und unterschiedliche (parallele) Beschäftigungen erlebten die jüngeren Befragten die Ausbildungszeit als eher abwechslungsreich denn repetitiv.
Deutliche Generationsunterschiede zeigten sich auch in der Fokussierung der Erzählung. Während die ältere Generation teils sehr emotional über freudige und leidvolle Erlebnisse, soziostrukturelle Aspekte wie Hierarchien und Arbeitsklima oder ihnen überantwortete Tätigkeiten berichtete, äußerten sich die jüngeren Befragten eher nüchtern über Stationen ihres Bildungswegs oder Inhalt und Gestaltung ihrer Ausbildung; im Zentrum standen viel mehr berufliche Orientierung und Selbstfindung.
In den heterogenen und individualisierten Bildungs- und Berufsbiografien der jüngeren Befragten spiegelt sich die in den letzten Jahrzehnten zugenommene Individualisierung der Gesellschaft (vgl. Beck
1986). Das Bildungswesen hat sich gewandelt: Strukturen, Curricula und Lernorganisation wurden teils entstandardisiert und entgrenzt. Folge davon war die Entstrukturierung und Entstandardisierung von menschlichen Lebens-, Bildungs- und Karriereverläufen (vgl. Gruber 2000).
2.1.3. Selbstständigkeit: zwischen Autonomie, Exklusivität und ökonomischem Kalkül
Ein bedeutender Unterschied zwischen den Generationen zeigte sich im Beginn der Selbstständigkeit in der Berufsbiografie. Während die jüngeren Befragten tendenziell bereits mit dem Wunsch zur selbstständigen Tätigkeit in Ausbildung und Beruf starteten, markierte diese bei den älteren eher das Ende des Bildungswegs.
In beiden Generationen stellt die Fähigkeit, exklusive Angebote zu entwickeln und mit diesen Nischen zu besetzen, eine erfolgversprechende Möglichkeit dar, um im ökonomischen Wettbewerb mit bestehen zu können. Die Bereitschaft, gestalterische Autonomie und Kundenwünsche nicht als unvereinbaren Widerspruch zu begreifen, sondern als ökonomische Notwendigkeit, die auch kreativ genutzt werden kann, wird von beiden Generationen als Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg beschrieben.
2.1.4. Neue Potenziale
Sowohl die älteren als auch die jüngeren Befragten stehen der Zukunft und Technologisierung von Handwerk bzw. Kreativberuf mehrheitlich positiv und offen gegenüber, wobei die jüngere Generation eine insgesamt optimistischere Haltung einnimmt. Dies kann zum einen darauf zurückgeführt werden, dass handwerkliche und kreativberufliche Branchen seit jeher technische Innovationen in Arbeitsprozesse integriert haben (vgl. z. B. Ax 2013). Zum anderen handelt es sich bei den jüngeren Befragten teils um so genannte „digital natives“ (Prensky 2001), die im Zeitalter der Digitalisierung aufgewachsen und entsprechend stärker mit neuen technischen Möglichkeiten vertraut sind.
Beide Gruppen beschreiben technische Innovationen in erster Linie als Werkzeuge zur Ergänzung manueller Arbeit sowie zur Erleichterung und Beschleunigung komplexer und teurer Arbeitsprozesse. Handarbeit sei folglich kein Gegensatz zu modernen Gestaltungsund Produktionstrends, sondern Teil davon. Betont wird hier auch die Relevanz sinnlicher Erfahrungen bei der Entwicklung von Werkstücken. Die jüngere Generation verweist in diesem Zusammenhang auch auf die zunehmende Bedeutung von Handarbeit als Wert an sich. So heben sich, teilweise bewusst, als handgemacht erkennbare Produkte durch den „Fehler” als Merkmal für Exklusivität von perfekter, industriell gefertigter Massenware ab.
Trotz unterschiedlicher beruflicher Sozialisation in den Generationen bildet implizites Praxiswissen und Erfahrung die Grundlage für sowohl theoretisches als auch praktisches Verständnis des eigenen Metiers. Das gestiegene Bewusstsein für Ökologie und Nachhaltigkeit, Kostenwahrheit und zunehmende Konsumkritik in den potenziellen Kundensegmenten produzierender Gestalter*innen hilft der heutigen Generation dabei, einen angemessenen Preis für ihr Angebot verlangen zu können.
2.2. Das Wesen des Handwerks: zwischen Produktion und Gestaltung
Wenn auch beide befragten Generationen dem technologischen Wandel überwiegend positiv gegenüberstehen, zeigt sich dennoch eine Veränderung im Verhältnis zwischen Handwerker*in, Produkt und Kund*in: So werden Materialien etwa nicht mehr per Hand bearbeitet oder Prototypen nicht mehr manuell gebaut, sondern mittels CNC-Fräsen bzw. zumindest teilweise mit dem 3D-Drucker erzeugt. Menschliche Handarbeit konzentriert sich heutzutage mehr auf die Maschine als Werkzeug, die von Menschen entwickelt, verbessert und betrieben werden muss, was ebenso spezifisches, implizites Wissen und Fingerfertigkeit erfordert – so etwa im Hinblick auf Materialeigenschaften oder Programmierung. Zu diesem Zwecke entwickeln heutige Praktiker*innen, wie auch die Generationen vor ihnen, stetig neue Fertigkeiten und verlieren dabei zugleich auch obsoletes Wissen.
Für eine zukunftsorientierte Ausbildung im gestaltungsbezogenen Handwerk bzw. Kreativberuf bedeutet dies, dass Design, Produktion und Ökonomie eine gleichberechtigte Rolle zugeordnet werden muss. So sollten für diese Bereiche etwa spezifische Fertigkeiten im Umgang mit Hard- und Software für Gestaltung, Produktion, Vertrieb und Marketing vermittelt werden. Die Aneignung immer neuer Kompetenzen verlangt in der Ausbildung aber nach neuen Modellen. Insbesondere die Förderung der Bildungsdurchlässigkeit zwischen berufsbildenden und akademischen Formaten sowie die Anschlussfähigkeit an andere Disziplinen (z. B. mit Wissenschaft, Ökonomie oder Informationstechnologie) ist aus Sicht der Autor*innen ein zentraler Hebel, um handwerksbezogene Ausbildungen zu aktualisieren und ihre gesellschaftliche Anerkennung zu stärken. Der direkte und körperliche Kontakt mit der Materie an sich als intrinsische Motivation dafür, ein Handwerk zu erlernen und seine Fähigkeiten als Mensch ganzheitlich zu entwickeln, stellt aber auch in Zukunft die Grundlage von handwerksbezogenen Bildungsformaten dar.
2.3. Handwerk lernen: Sozialisationsinstanzen im Wandel der Zeit
Der Wandel des Handwerks fordert in der heutigen Wissensgesellschaft insbesondere jene Institutionen und Ausbildungsstätten, die Wissen und Kompetenzen an die neue Handwerks- bzw. Kreativberufsgeneration vermitteln sollen. Beobachten wir die Sozialisationsinstanzen von Handwerks- und Kreativberufen hinsichtlich einer Lebenslaufperspektive, offenbart sich, dass die beiden untersuchten Generationen ihre Wissensbestände und Kompetenzen auf unterschiedliche Weise in den einzelnen Lebensphasen erworben und vertieft haben. Dabei repräsentiert insbesondere die Lehrzeit im Generationenvergleich eine Zäsur in der Sozialisation zum*r Handwerker*in. Beruflich sozialisiert in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, spielte die Lehre eine zentrale Rolle für die ältere Generation. So wurden in deren Rahmen nicht nur praktische Grundkompetenzen erlernt, sondern diese auch durch stetige Praxis verinnerlicht. Darüber hinaus wurden teils schmerzhafte Erfahrungen mit Autorität, Unterord-
nung und Aufbegehren gemacht. Für die jüngere Generation, die im 21. Jahrhundert ihren Beruf erlernte, stellte die Ausbildung hingegen keine zentrale Sozialinstanz mehr dar. Die handwerkliche, kreativwirtschaftliche Ausbildung dient primär der beruflichen Orientierung und wird nicht selten gegen den elterlichen Widerstand absolviert.
Diese abnehmende Relevanz der Ausbildung kann dazu führen, dass Individuen eine eher lose, wenn nicht sogar prekäre Berufsidentität entwickeln. Gerade, wenn es darum geht, Anforderungen an Interdisziplinarität gerecht zu werden, kann dies Nachteile nach sich ziehen. So erschwert eine losere Verortung in der eigenen Disziplin ein Hineinversetzen in andere Berufsfelder und die Entwicklung eines auf Expertise basierenden Selbstvertrauens.
Für die Ausbildung bedeutet dies, die Berufsprofile der neuen Handwerker*innen bzw. Kreativberufler*innen wieder zu schärfen und die Relevanz der Ausbildungszeit in der beruflichen Sozialisation zu stärken. Dabei umfasst Lernen nicht nur das Erlernen von Fertigkeiten, sondern auch Identitätsbildung. Transdisziplinäre Zusammenarbeit kann dabei soziales Lernen sowie perspektiverweiternde und den Lebenslauf positiv prägende Erfahrungen maßgeblich begünstigen.
2.4. Handwerksidentitäten: von Handwerker*innen zu produzierenden Gestalter*innen
Sowohl im Handwerk als auch im Design zeichnet sich seit geraumer Zeit ein Paradigmenwechsel ab, der zu einer Veränderung beruflicher Identitäten führt. Dadurch fühlen sich vermehrt andere soziale Gruppen motiviert, ein Handwerk zu erlernen, als dies etwa noch im 20. Jahrhundert der Fall war. Hier handelt es sich beispielsweise um Frauen oder Personen aus formal hochgebildetem Elternhaus, die teilweise mit Matura oder Studienabschluss in eine handwerkliche bzw. kreative Ausbildung kommen und andere Vorstellungen von Selbstverwirklichung, Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und Kreativität sowie auch einen anderen Habitus haben als Handwerkslehrlinge früherer Generation, bzw. auch um
Lehrlinge, die heute einem klassischen dualen Ausbildungsweg mit etwa Berufsschule und Lehre folgen.
Im Diskurs findet sich dieser Wandel der Berufsidentitäten von Handwerker*innen häufig unter dem Schlagwort der Individualisierung. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass es sich auch bei dieser letztlich um eine gesellschaftliche Anforderung handelt. So zeigte unsere Studie etwa, dass Arbeitsmarkt und Wettbewerb geradezu verlangen, sich als Handwerker*in bzw. Kreativberufler*in von Kolleg*innen durch spezielle Kompetenzen, Zusatzqualifikationen und Angebote abzuheben.
Während Öffentlichkeitsarbeit eher ein Randthema bei der älteren Generation einnahm, betonte die jüngere die Relevanz einer kompetenten Selbstpräsentation für die berufliche Karriere. Die Befragten präsentieren ihre Projekte und Produkte auf ihren Homepages, in sozialen Medien oder auf Messen und verstärkt im Rahmen von Wettbewerben. Technologie wird von ihnen sowohl als Mittel zum Zweck begriffen, Abläufe effizienter zu machen, als auch kreative Prozesse zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Handwerk, Design und Technologie werden folglich als einander ergänzend verstanden. Deutlich wird dadurch aber auch ein Wandel in den Berufsidentitäten. So verschwimmt das Selbstbild zwischen Handwerker*innen, Designer*innen, Techniker*innen und Kreativberufler*innen. Die von uns untersuchten Handwerksidentitäten sind aber untrennbar mit einem Anspruch an Kreativität verknüpft. Diesem kann eine praxisorientierte Ausbildung Erdung verleihen, indem sie zum einen Gestaltungskompetenz und Materialwissen in den Vordergrund rückt und zum anderen vermittelt, dass „Selbstverwirklichung” nicht nur künstlerisch definiert werden muss, sondern letztlich dort beginnt, wo kreative Arbeit nachhaltig das wirtschaftliche Überleben sichert.
2.5. Herausforderung einer Ausbildung produzierender Gestalter*innen
Im Anschluss an das vorgestellte Forschungsprojekt setzten wir uns im Rahmen der Publikation „Kreative Identitäten: Eine Milieustudie in Handwerks- und Kreativberufen” (Moritsch et al. 2020) vertiefend mit unserer Studie und ausgewählten Fallgeschichten auseinander.
Dabei zeigte sich, dass unterschiedliche, teils auch widersprüchliche wirtschaftliche Entwicklungen und Anforderungen, institutionelle Sozialisationsformen sowie diskursive Praktiken von An- und Aberkennung in Ausbildungen die Entwicklung des neuen Typus des*r „produzierenden Gestalter*in” tangieren.
Die Tätigkeitsbereiche der produzierenden Gestalter*innen zeichnen sich durch neue und komplexe Zusammenhänge von Kompetenzen und Wissensbeständen, Technologien und Materialien sowie Sinnund Bedeutungszuschreibungen aus. So müssen sie das Material, mit dem sie arbeiten, genau kennen, seine Beschaffenheit, seine Eigenschaften, Möglichkeiten und Grenzen. Dieses Wissen gilt es zu verinnerlichen, es wird eingeschrieben in jede körperliche Bewegung im Umgang, in der Interaktion mit dem Material. Zum einen muss ein*e produzierende*r Gestalter*in wissen, was grundsätzlich möglich ist mit dem Material, zum anderen sollte er*sie sich aber auch nicht von Konventionen einengen lassen. Demnach gilt es einerseits frei, innovativ und kreativ denken zu können, andrerseits aber auch dazu fähig zu sein, dieses Denken in Konzepten, Entwürfen und Designs sowie auch in konkreten Prototypen und Produkten wieder manifest werden zu lassen. Hierfür bedarf es einer umfassenden Gestaltungsund Produktionskompetenz, die stets wechselseitig aufeinander bezogen werden muss (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 132).
Neben solchen Kernkompetenzen müssen produzierende Gestalter*innen nicht bloß Ideen entwickeln und mit Material umgehen können, sondern auch mit Werkzeugen bzw. Maschinen sowie neuen Technologien, die es überhaupt erst möglich machen, Ideen in Entwürfe umzusetzen und ein Material schließlich zu einem Produkt werden zu lassen. Weiters sind breite soziale Kompetenzen erforder-
lich, um mit u .a. Kolleg*innen, Fördergebenden, Kund*innen und Konkurrent*innen gleichermaßen professionell umgehen zu können, sowie Darstellungskompetenzen, die es erlauben, Produkte in analogen sowie sozialen und digitalen Medien, vor Fördergebenden und potenziellen Kund*innen, bei Ausstellungen, auf Messen oder Märkten zu präsentieren. Dafür sind nicht zuletzt auch kulturelle Kompetenzen essenziell, um einem Objekt sowie auch sich selbst als Individuum eine spezifische Bedeutung zu verleihen (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 132f). So verkauft ein*e produzierende*r Gestalter*in nicht bloß Gebrauchsgegenstände, sondern damit auch Distinktionsmerkmale und Lebensstile, Aspirationen und Hoffnungen, Stil und Individualität. Aus der Tätigkeit produzierender Gestalter*innen entstehen somit neue Praxisbündel sowie neuartige Konstellationen aus Kompetenzen, Materialien und Bedeutungen (vgl. Shove et al. 2012).
Es wird deutlich, dass es weder aus ökonomischer noch kultureller Sicht einfach ist, produzierende*r Gestalter*in zu werden. Wie wir auf Basis unserer Publikation „Kreative Identitäten” argumentieren, bedarf es Unterstützungsstrukturen auf unterschiedlichen Ebenen, um neue Formen kreativ-wirtschaftlicher Berufe nachhaltig überlebensfähig zu machen.
Auf der diskursiven Ebene benötigen wir neue, medial sowie institutionell unterstützte Bilder produzierender Gestalter*innen – nämlich solche, die sowohl Kreativität als auch handwerkliche und ökonomische Kompetenz positiv darstellen. Das gegenwärtige Ausbildungssystem konzentriert sich schon in sehr frühem Alter auf die Hinleitung zur akademischen Bildung; so wird dem Erlernen praktischer Fähigkeiten im klassischen Schulsystem nur wenig Raum gegeben und damit entsprechende Begabungen seltener erkannt und gefördert (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 133). Nicht zuletzt das EU-InterregProjekt „DuALPlus – Promoting excellence in dual education”2 (Laufzeit 2018–2021), an dem wir als Projektpartner*innen beteiligt
2https://www.alpine-space.org/projects/dualplus/en/home
waren, zeigte die Notwendigkeit der Förderung des Images und der Attraktivität und die Entwicklung neuer Modelle dualer Ausbildung, um das Bewusstsein für die Wertigkeit handwerklicher Bildung wieder bei jungen Menschen, Eltern und Entscheidungsträger*innen zu stärken.
Die bedeutende Rolle, die der institutionellen Ebene dabei zukommt, offenbarte sich auch in den von uns analysierten Fallgeschichten, die das Potenzial einer frühzeitigen Unterstützung und Förderung handwerklich begabter, junger Menschen deutlich machten. Die Präferenz formal höherer Bildung beruht häufig auch im Zeitpunkt (achte Schulstufe) sowie der angeblichen „Endgültigkeit” einer Entscheidung für eine Lehre im Gegensatz zur scheinbar mehrere Möglichkeiten eröffnenden Matura oder zum Studium. Eine stärkere institutionelle Durchlässigkeit zwischen dualen und tertiären Bildungsformen könnte die Herausbildung kreativer, gestalterischer und produzierender Identitäten maßgeblich fördern. Ein Beispiel hierfür sind duale Studiengänge, die etwa ein Hochschulstudium mit einer Berufsausbildung bzw. Berufspraxis kombinieren (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 133f).
In Österreich starteten in den letzten Jahren mehrere Initiativen und Programme, um handwerkliche Ausbildung sowohl attraktiver als auch formal durchlässiger zu gestalten. Beispielsweise kombiniert die neue Werkraumschule Bregenzerwald3 auf Sekundarschulebene einen Handelsschul- sowie Lehrabschluss in unterschiedlichen Berufsfeldern. Auf tertiärer Ebene entwickelten, testeten und evaluierten wir im Rahmen von „DuALPlus” das Pilotmodell „Facharbeiter*innenausbildung für Studierende”4 mit ausgewählten Diplomand*innen des Bachelor-Designstudiengangs „Design, Handwerk & materielle Kultur“ an der New Design University (NDU) in St. Pölten. Parallel zum Studienabschluss als Bachelor of Arts konnten die angehenden Akademiker*innen einen Lehrabschluss als Stahlbautechniker*in erwerben. Dabei traten Problemstellungen auf, die sowohl zeigten,
3http://werkraum.at/werkraumschule/
4https://www.alpine-space.org/projects/dualplus/pdfs/t241/dt241trainingprogrammereport_ ndu_d.pdf
welch hohes Fach- und Praxiswissen nötig ist, um einen qualifizierten Lehrabschluss zu erreichen, als auch institutionelle und bildungspolitische Hürden im berufsbildenden und akademischen Bereich, welche die Implementierung derartiger innovativer Formate erschwert bis verunmöglicht. Der Wechsel aus der Lehre oder berufsbildenden Schule an eine Universität und umgekehrt ist zwar grundsätzlich möglich, gestaltet sich in der Praxis aber aufgrund formaler Zugangsvoraussetzungen, durch den Habitus beeinflusster informeller Hürden (z. B. Zugänglichkeit zu Information, Erwartungen), aber vor allem durch die fehlende Bereitschaft zu grundlegenden bildungspolitischen Innovationen schwierig (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 134).
Produzierende Gestalter*innen bewegen sich zwischen handwerklich-produzierendem Facharbeiter*innen- und künstlerisch-kreativem Designmilieu. In diesem beruflichen Zwischenbereich haben sich die befragten Personen eine Nische geschaffen, aus der sich neue berufliche Identitäten, Profile, Bildungsinstitutionen und Ökonomien entwickeln (vgl. Moritsch et al. 2020, S. 135).
Aufbauend auf den Projektergebnissen sowie weiterer Forschung fokussierte sich die Folgestudie „Produzierende Gestalter*in werden“ (2021) auf das Bachelorstudium „Design, Handwerk & materielle Kultur“ an der NDU als Raum, in dem diese Gewohnheitsformen und Identitäten entwickeln, um Unterschiede zwischen Studierenden und Absolvent*innen aus formal „bildungsnahen” und „bildungsfernen” Familien in Bezug auf u. a. Fähigkeiten und akademischen Erfolg, Herausforderungen im Rahmen der Ausbildung oder Übergängen vom Studium ins Berufsleben zu untersuchen.
Dabei zeigten die Ergebnisse nur geringe signifikante Unterschiede zwischen den Studierenden bzw. Absolvent*innen aus formal „bildungsnahen” und „bildungsfernen” Familien. So verfügen beide Gruppen über eine hohe intrinsische Bildungsmotivation und profitieren von einer Kombination theoretischer Spezialisierungen und dem Ausbau praktischer Kompetenzen während des Studiums.
Der Bildungserfolg wird tendenziell auch heute noch durch den familiären Hintergrund geprägt. So zeigte auch unsere Studie, dass die Herausforderungen im Rahmen des Studiums der Befragten durch den beruflichen Hintergrund ihrer Eltern sowie ihre bisherigen theoretischen und praktischen Erfahrungen beeinflusst wurden.
Dabei wiesen die gesammelten Daten aber zugleich auch auf erhebliche kollektive Unterstützungsbemühungen unter den Studierenden hin, die sich sowohl im Austausch praktischer Erfahrungen als auch in impliziten Praktiken äußerten.
3. Forschungsperspektive
Die Ergebnisse unserer bisherigen Forschung verdeutlichen die Notwendigkeit einer Reformierung der Lehre. Den Wandel in Habitus und Identität berücksichtigend, untersucht daher das Projekt „Research in Design Education“5 (2019–2022) Möglichkeiten, Design und wissenschaftliche Praxen in der Designlehre innerhalb von Bachelorstudiengängen so zu implementieren, dass eine tragfähige Wissensbrücke zwischen Theorie, Empirie und Designpraxis gebaut werden kann.
Unser mittelfristiges Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, um die Permeabilität zwischen Wissenschaft und Praxis zu verbessern, indem beispielsweise die Anschlussfähigkeit praxisgenerierten Wissens zu wissenschaftlichen Standards schon in der Handwerksund Designausbildung thematisiert wird und die Grundlagen dafür gelegt werden. Dazu ist es erforderlich, weiteres Grundlagenwissen über aktuelle Methoden und Standards innerhalb der epistemischen Traditionen und der konstruktiven Designforschung (experimentell, methodisch, programmatisch und dialektisch) zu generieren. Darauf aufbauend könnten in der Lehre vermittelbare Methoden entsprechend allgemein gültiger wissenschaftlicher Standards entwickelt werden, die den Transfer von Erkenntnissen aus der Praxis in die Wissenschaft und vice versa ermöglichen. Wir sehen die Notwendigkeit der Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Forschung,
5https://www.ndu.ac.at/forschung/drittmittelprojekte/research-in-design-education/
Design und Handwerk aber nicht nur im universitären Bereich, sondern ebenso auf Ebene berufsbildender, betrieblicher und schulischer Ausbildung. Dabei beschäftigt uns unter anderem die Frage, wie Fachschüler*innen und somit künftige Praktiker*-innen im Handwerk von der Vermittlung von Forschungs- und Gestaltungskompetenzen in ihrer Ausbildung profitieren könnten. Die Integration forscherisch-gestaltender Arbeitspraxen in fachschulische Curricula könnte zum einen zur Schärfung praktischer Berufsbilder im Hinblick auf die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes beitragen, in dem die Verknüpfung von Forschung, Gestaltung und Produktion zunehmend relevant wird. Zum anderen verbessert eine entsprechende Weiterentwicklung des Lehrplans berufsbildender mittlerer Schulen die Durch-lässigkeit zwischen fachschulischer und akademischer Bildung, wodurch Fachschüler*innen zusätzliche Perspektiven für ihren künftigen Bildungs- und Berufsweg eröffnet werden.
4. Schlussfolgerungen
Unsere bisherige Forschung legt den Schluss nahe, dass eine Integration forscherisch-gestaltender Arbeitspraxen in duale bzw. fachschulische (Aus-)bildungen einerseits die Entwicklung zukunftsfähiger praktischer Berufsbilder hinsichtlich der Herausforderungen des modernen Arbeitsmarktes, in dem das Zusammenspiel von Forschung, Gestaltung und Produktion immer bedeutender wird, begünstigt. Andrerseits gehen wir davon aus, dass eine entsprechende Adaption der Curricula von Berufsschulen und berufsbildenden mittleren Schulen auch die Durchlässigkeit zwischen sekundärer und tertiärer Bildung fördert, wodurch sich neue Bildungs- und Karrierewege für Facharbeiter*innen und Fachschüler*innen öffnen und duale Bildungsmodelle, im Unterschied zur reinen Schulbildung, wieder die ihnen zustehende gesellschaftliche Anerkennung finden könnten. Die Ausbildungs- und Lehrzeit spielt im Rahmen der beruflichen Sozialisation eine entscheidende Rolle. In ihr muss sowohl dem praktischen Erlernen spezifisch handwerklicher und gestalterischer Fertigkeiten, dem Erwerb intellektueller Qualifikationen als auch der Identitätsbildung ausreichend Zeit und Raum gegeben werden.
Im akademischen Kontext möchten wir mit Blick auf die anhaltende Diskussion und die Frage aus den traditionellen wissenschaftlichen Disziplinen, welche Art von Wissen aus einer praxisorientierten Forschung resultieren könnte, die wissenschaftlichen Standards entspricht, zu einer Verbindung beider Bereiche beitragen. Aus Sicht der Praxis bedeutet dies, neue Methoden mit bewährten zu verbinden, und sich an wissenschaftlichen Standards zu orientieren. Aus der Perspektive der Wissenschaft bedeutet dies, die Praxis als Feld der Wissensgenerierung zu erschließen. Unsere Recherchen sowie unsere eigene empirische Forschung haben deutlich gemacht, dass produzierende Gestalter*innen, Handwerker*innen und Designer*innen heute sowohl solide fachliche Qualifikationen in Gestaltung und Produktion vorweisen und den Herausforderungen der Wirtschaft gewachsen sein als auch Forschung und Entwicklung in ihre Arbeitspraxis integrieren müssen, um Innovationsmöglichkeiten zu erkennen und nachhaltig nutzen zu können. Eine zukunftsorientierte Ausbildung in Handwerks- bzw. Kreativberufen muss daher Gestaltung, Produktion, Ökonomie und Forschung eine weitgehend gleichberechtigte Stellung geben. Dafür bedarf es größerer Durchlässigkeit zwischen berufsbildender und hochschulischer Ausbildung sowie der Verbesserung der Anschlussfähigkeit unter den Disziplinen.
Wir trauern nicht um jenes „traditionelle” Handwerk als Teil eines immateriellen Kulturerbes, das in Freilichtmuseen, Brauchtumsgruppen und anderen kulturhistorischen Reservaten gut aufgehoben ist, sondern möchten vielmehr einen Beitrag dazu leisten, dass die produzierenden Gestalter*innen der Zukunft ihre Chancen erkennen und nutzen können und damit an einer positiven Entwicklung unserer Gesellschaft und ihrer materiellen Kultur mitwirken!
Univ.-Prof. Mag.art Stefan Moritsch, Designer, Studiengangsleiter BA „Design, Handwerk & materielle Kultur“, Fakultät Gestaltung, New Design University, St. Pölten
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