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Credit Suisse AG, Frohburgstrasse 15, 4600 Olten credit-suisse.com

Dauer 120 Min. (inkl. Pause)

Abo ausser Abo

Preis 50

Programm

Sergej Rachmaninow (1873—1943)

Moments musicaux, op. 16, Nr. 1–4

Nr. 1 b-Moll, Andantino

Nr. 2 in es-Moll, Allegretto

Nr. 3 in h-Moll, Andante cantabile

Nr. 4 in e-Moll, Presto

Variationen über ein Thema von Chopin, op.22 ***

Anton Gerzenberg

Klavierrezital am Karfreitag

Sergej Rachmaninow

Moments musicaux, op. 16, Nr. 5 und 6

Nr. 5 in Des-Dur, Adagio sostenuto

Nr. 6 in C-Dur, Maestoso

Frédéric Chopin (1810—1849)

24 Préludes, op. 28

Pünktlich zum 150. Geburtstag Rachmaninows widmet der letztjährige Gewinner des Géza Anda Wettbewerbs, Anton Gerzenberg, dem Komponisten ein Klavierrezital.

Die Sammlung «Moments musicaux» entstand aus einer Not heraus: Während einer Zugfahrt wurde Sergej Rachmaninow ausgeraubt. Um seine Finanzen wieder aufzubessern, widmete er sich kurzen Klavierstücken, die sich — so seine Hoffnung — gut vermarkten lassen würden. Denn die Premiere seines ersten Sinfoniekonzertes verlief leider nicht wie gewünscht und bescherte ihm nicht den erhofften Erfolg.

In den kurzen Klavierstücken orientiert sich Rachmaninow offensichtlich an Chopin: Der Einfluss der «Nocturnes» ist in Nr. 1 und 5 deutlich, jener seiner «Etüden» in den Nummern 2, 4 und 6. Während Chopins Stücke noch etwas kürzer sind, verdichtet Rachmaninov die Strukturen und lässt mehrere melodische Ideen einfliessen. Die «Moments musicaux» werden im Vergleich monumentaler und virtuoser.

Rachmaninows Musik wirkt auch im Kleinen immer ganz gross, seine Musik trägt viel Emotionalität in sich. Auch die sechs Miniaturen erzählen von Sehnsucht, Jubel, Triumph aber auch Traurigkeit und Düsternis. Im ersten Stück erklingt eine zarte, liedhafte Melodie über einer nocturneartigen Begleitung. Nach einer kurzen Steigerung im Mittelteil, findet die Musik am Ende wieder zu ihrem Ursprung. Nr. 2 ist dynamisch angelegt, wobei besonders die unaufhörliche Bewegung in der Bassstimme auffällt. Nr. 3 trägt eine tiefe Schwermütigkeit in der Musik, die an Wagners «Tristan und Isolde» erinnert. Im Mittelteil wird ein Trauermarsch angedeutet, der mit dem Dies irae­Motiv, dem Todessymbol, unterlegt ist. Darauf folgt in Nr. 4 ein Sturm: Die Läufe rasen dahin und langsam kristallisiert sich ein fanfareartiges Motiv heraus, das die jubelnde Grundstimmung unterstützt. Mit dem fünften Moment kehrt die Ruhe zurück. In der linken Hand dominieren Akkordbrechungen, die der Musik einen Hauch von Volkstümlichkeit verleihen. Die Sammlung schliesst mit einem jubelnden Maestoso, das die Stimmung der

4. Nummer wieder aufgreift. Mit den farbigen Harmonien und den effektvollen Taktwechseln nimmt Rachmaninow hier den kühnen Stil seiner Solokonzerte vorweg.

In den heute selten zu hörenden Variationen über ein Thema von Chopin baut Rachmaninow auf ein c­Moll­Prélude aus der Sammlung op. 28 seines verehrten Vorbildes Chopin auf. Auch Ferruccio Busoni wählte das Stück bereits 1885 für eine kürzere Variationsreihe. Chopins Präludium zeugt von einer düsteren Stimmung, die an einen Trauermarsch erinnert und besteht aus lediglich 13 Takten, das Rachmaninow durch das Streichen einer Wiederholung auf lediglich neun Takte reduziert. Insgesamt entstanden 22 Variationen, die der Komponist in eine Art dreisätzige Sonate gruppierte. Die attacca ineinander übergehenden Stücke haben EtüdenCharakter, indem sie jeweils ein bestimmtes technisches Problem in anspruchsvoller Weise behandeln. Nach den ersten zehn Stücken folgt ein Mittelteil, der vorwiegend langsame Variationen präsentiert. Wobei besonders die 12. Variation, eine 4­stimmige Fuge, auffällt. Fas Finale wird in der 19. Variation mit vollgriffigen Akkorden und rhythmischer Energie eingeleitet.

Chopins 24 Préludes gelten als Gipfelwerk seines Schaffens und sind bis heute für spätere Komponisten wegweisende Inspirationsquelle. Chopin knüpfte mit dem Werk an Bachs «Das wohltemperierte Klavier» an. Darin führt Bach systematisch mit 48 Präludien und Fugen durch alle Dur­ und Molltonarten. Chopins Zyklus folgt indes nicht der chromatischen Tonleiter, sondern dem Quintenzirkel mit anschliessender Mollparallele.

Chopin versteht die Form des Präludium nicht als Vorspiel, sondern viel eher als ein Fantasieren. So nimmt er einen sehr kurzen musikalischen Kerngedanken, der in der Folge ausgearbeitet und entfaltet wird. Daraus entstehen ganz unterschiedliche Stücke, von einfach bis hoch virtuos.

Über die Entstehung der Präludien auf Mallorca wurde in der Vergangenheit viel spekuliert. Der Chopin­Biograph, Ernst Burger, äussert sich darüber wie folgt: «Aus den Préludes Nr. 3, 19 und 23 hellen Sonnenschein oder Liebesglück der ersten Wochen von Chopins mallorquinischem Aufenthalt, aus der bedrückenden Stimmung der oben aufgeführten ostinatoartigen Préludes das Unglück der darauffolgenden Zeit herauszulesen, muss schon deshalb reine Spekulation bleiben, da diese Stücke zum Teil wahrscheinlich schon vor Chopins Reise nach Mallorca entstanden. Vermutlich kamen auch die vielzitierten Regentropfen eines später danach benannten Prélude lediglich aus George Sands phantasievoller Schreibfeder; ihrer Bemerkung im Anschluss an diese Geschichte schenkt man kaum Beachtung: ‚Er [Chopin] wurde sogar ärgerlich, als ich von Tonmalerei sprach, und verwahrte sich heftig und mit Recht gegen solche einfältigen musikalischen Nachahmungen von akustischen Einfällen.‘ Chopin komponierte auf Mallorca nicht anders als sonst: nobel, majestätisch, elegisch.»

Anton Gerzenberg

Anton Gerzenberg, 1996 in Hamburg geboren, begann im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel und wurde unter anderem von Julia Suslin und Julia Botchkovskaia in Hamburg, Jan Jiracek von Arnim in Wien und aktuell von Pierre­Laurent Aimard in Köln unterrichtet. Kammermusikalisch ist er mit Musiker*innen wie Martha Argerich, Dora Schwarzberg und Alvise Vidolin aufgetreten. Klavierkonzerte gab er unter anderem mit dem Taipei Symphony Orchestra, den Münchner Symphonikern, der Hamburger Camerata, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Musikkollegium Winterthur sowie dem Tonhalle­Orchester Zürich. Ausserdem ist er häufiger Gast bei Festivals wie dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Klavierfestival Ruhr, dem Schleswig­Holstein Musikfestival, der Accademia Chigiana in Siena und dem Mozartfest Würzburg.

Im Juni 2021 gewann er den Ersten Preis beim 15. Concours Géza Anda in Zürich.

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