3 minute read

Di 10.01.2023 Die sieben Todsünden

Die sieben Todsünden

Advertisement

Libretto von Bertolt Brecht & Musik von Kurt Weill

Dauer 85 Min. (ohne Pause) Abo Musiktheater Preise 70 | 60 | 50

In deutscher und englischer Sprache mit Übertiteln

Produktion

Theater Orchester Biel Solothurn

Inszenierung & Bühne

Olivier Tambosi

Musikalische Leitung

Iwan Wassilevski

Kostüme

Lena Weikhard

Mit

Christiane Boesiger Christian Manuel Oliveira Remy Burnens Konstantin Nazlamov Félix Le Gloahec Jean-Philippe Mc Clish Sinfonie Orchester Biel Solothurn Neid, Völlerei, Habsucht, Wollust, Hochmut, Faulheit und Zorn. Das sind die sieben Todsünden des Christentums, die von Papst Gregor I. im 6. Jahrhundert zum ersten Mal in dieser Form zusammengetragen wurden. In der Bibel sind sie zwar nicht direkt aufgelistet, geben jedoch ihre Grundsätze wieder. Die frühe Kirche stufte die sieben Todsünden sogar als Kapitalsünden ein, die nicht vergeben werden konnten. Erst mit dem neuen Testament konnten alle Sünden von Gott vergeben werden. Nach der christlichen Überlieferung haben die sieben Todsünden ihre Wurzeln im Verlangen nach mehr. Der Mensch hat stets das Bedürfnis nach Überfluss, das es zu kontrollieren gilt. So wurden die sieben Todsünden von der katholischen Kirche im Mittelalter als moralisches Regelwerk genutzt, das dafür sorgte, dass die Menschen bestimmte Hemmschwellen nicht übertraten. Spätestens mit der Industrialisierung veränderte sich aber das Verständnis der Todsünden. So wurden einige frühere Sünden teilweise sogar zu Tugenden, einstige Todsünden waren nun erstrebenswertes Verhalten. Habgier, Neid und Geiz wurden wichtige Antriebskräfte für die kapitalistische Wirtschaft. Sie liessen die Menschen möglichst viel Kapital anhäufen und brachten den Wohlstand.

Mit dem Stück «Die sieben Todsünden» übten Kurt Weill und Bertolt Brecht genau gegen diese kapitalistische Wirtschaft Kritik. Das Stück entstand 1933 in Paris, wohin Kurt Weill vor den Nationalsozialisten geflohen war. Die Uraufführung fand im gleichen Jahr im Pariser Théâtre des Champs-Elyssées statt. Es wurde die letzte Zusammenarbeit des Komponisten Kurt Weill mit dem Dramatiker Bertolt Brecht. Mit der «Dreigroschenoper» hatten sie 1928 einen Erfolg gelandet, doch ihre Beziehung verschlechterte sich seitdem und endete schliesslich nach den «sieben Todsünden».

Das musikalische Ballett gliedert sich in sieben Szenen, die jeweils einer Todsünde gewidmet werden und in sieben verschiedenen Städten spielen. Es handelt von zwei Schwestern, Anna I und Anna II, zwei Persönlichkeiten, die aber ein und dieselbe Person sind. Sie machen sich auf, um in den grossen Städten ihr Glück zu finden, getrieben von der Familie, die auf ihre Kosten ein bequemes Leben führt. Die bissigen Kommentare der Familie, bewusst gesungen von einem Männerquartett, zeigen die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft auf. Das satirische Stück thematisiert die kleinbürgerliche Doppelmoral einer Gesellschaft, die bereit ist, für Wohlstand ihre Werte und ihre psychische Gesundheit aufzugeben.

Regie in diesem Stück führt Olivier Tambosi. Seit 1997 ist Tambosi international als Opernregisseur tätig. Daneben lehrt er als Professor für Musikdramatische Darstellung an der Universität Graz. Iwan Wassilevski hat die musikalische Leitung inne. Wassilevski ist künstlerischer Leiter des Choeur Symphonique de Bienne, des Akademischen Orchesters Basel und des Kammerorchesters Neufeld Bern. Ausserdem unterrichtet er eine Dirigierklasse an der Zürcher Hochschule der Künste und ist musikalischer Leiter der Thunerseespiele.

In den Hauptrollen sind Christiane Boesiger und Christian Manuel Oliveira zu sehen. Christiane Boesiger begann ihre Bühnenlaufbahn an den Stadttheatern Luzern und Biel-Solothurn. Danach spielte sie internationale Gastspiele beispielsweise in Salzburg, Berlin, Barcelona oder Tokyo. Christian Manuel Oliveira absolvierte sein Studium an der Schauspielschule in Frankfurt am Main und war von 2003–2010 im Ensemble des Mainfrankentheaters Würzburg bei Berhard Stengele, wo er mit dem Förderpreis 2004 ausgezeichnet wurde. Im Theater Orchester Biel Solothurn spielte das bekannte Bühnenpaar bereits in der «Lustigen Witwe» und in «Sweeney Todds» mit.

Wenn ihre enerGie vielfältiG verWaltet W ... ird

dann Sind Wir ihr kompetenter partner.

www.aen.ch Strom. Gas. Wärme. Wasser.

This article is from: