münchberg früher und heute
Druckerei Guenther Quelle StA
Am 15.11.1969 übernahm die MHZ den bis dato selbstständigen „Helmbrechtser Anzeiger“ und schloss sich vier Jahre später, zum 01.01.1973, mit der Frankenpost zusammen. Fortan lieferte Letztere den allgemeinen Mantelteil, während die Redaktion bei der Druckerei Günther für den Lokalteil verantwortlich war. In abgeänderter Form (zwischenzeitlich ist die Frankenpost-Redaktion auch für diesen Teil verantwortlich) ist es bis heute so.
1977 – 2018 KAUFHAUS GÖTZ Die Geschichte des Kaufhauses Götz reicht weit zurück: Bereits am 5. März 1859 hatte Carl Hermann Albert die Konzession zum Handel mit „Spezereiwaren und Kleineisenzeug“ erhalten und einen Laden in der Ludwigstraße 23 eröffnet. Sein Nachfolger, Hans Götz, spezialisierte sich schließlich auf Baubeschläge und Werkzeuge, ehe die Firma 1968 in eine KG umgewandelt und zum Schwesternhaus der Firma Thomas Witt, Bamberg, wurde.
In den 1990er Jahren jedoch sollten eben jene Ketten und Discounter dem Götz zum Verhängnis werden: Der Umsatz ging zurück und aufgrund verschiedener Uneinigkeiten kam das langsame Ende: 1999 musste „der gute Laden“ schließen, wenngleich ehemalige Mitarbeiter die Erinnerung in der Stammbacher Straße noch einige Zeit lang wachhielten. Verschiedene Initiativen, darunter die „Slow-Bier-Messe“, Kunstausstellungen und der Flohmarkt der Stadtjugend, trugen dazu bei, die alten Hallen in der Bahnhofstraße immer wieder mit Leben zu füllen, doch verfiel der Komplex zusehends. Mit der Übernahme des 2200 Quadratmeter großen Areals durch die MOG Treuhand begann 2009 das letzte (nervenaufreibende) Kapitel: Nachdem der Verkehrswert in jenem Jahr auf 650.000€ festgelegt worden war, lehnte die MOG verschiedene Angebote (darunter auch eines über 60.000€ von der Stadt Münchberg) ab. Während das Gebäude zusehends verfiel, arbeitete man in der Stadt weiter hinter den Kulissen und unterbreitete schließlich am 03. März 2015 ein neues Angebot über 80.000€, das man auf 120.000€ erhöhte. Am 18. März 2015 erteilte das Gericht der Stadt Münchberg den Zuschlag – seither befindet sich der Götz in ihrem Besitz und die Entwicklung der Fläche steht im Fokus der Aufmerksamkeit. Es werden Machbarkeitsstudien erstellt und am Ende ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Es wurde klar, dass der Komplex abgerissen werden muss – die Schäden, die man lange Jahre hindurch lediglich abgedeckt, nicht aber ausgebessert hat, waren schlicht zu massiv. Im Februar 2018 begannen die Abrissarbeiten, die bis Mai abgeschlossen sein sollen. Die im Zuge des Architektenwettbewerbs eingereichten Modelle können vom 21. bis 26. April in der Kreuzbergschule besichtigt werden.
Auf der Suche nach passenden Flächen stieß man auf die Druckereigebäude und erwarb sie schließlich 1977. Unter der Planung des Architekten Hans Grossmann entstand ein wegweisendes Konzept, das einen Gegenentwurf zu Discountern und Centern darstellen sollte. Stattdessen rückte man „den Kaufmannsladen“ in den Fokus, was sich unter anderem dadurch ausdrückte, dass man Schrauben und andere Kleinwaren einzeln verkaufte. Der entsprechende Slogan „Götz – der gute Laden“ war weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, und so wundert es nicht, dass sich teils bis heute dort gekaufte Produkte in manchem Werkzeugkasten erhalten haben.
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Goetz Quelle StA
Günther für die amerikanischen Besatzer die englischsprachige „The Howitzer“ heraus. Noch im Dezember des gleichen Jahres erhielt die Frankenpost als eines der wenigen Medien eine Drucklizenz, die MHZ zog erst vier Jahre später im Rahmen der allgemeinen Pressefreiheit nach.