„Man muss schnell und kurzfristig reagieren können“
Stefan Eschelbach, aus der Pfalz stammend, studierte Rechtswissenschaften in Mannheim und kam über ein Volontariat des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie in Koblenz zum Orchestermanagement. Bevor er zehn Jahre Orchesterdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz war, wirkte er zweieinhalb Jahre als Orchestergeschäftsführer beim Philharmonischen Orchester Heidelberg. Fest im Sattel und mit dem Orchesterbetrieb bestens vertraut, hält er dem oft stürmischen Alltagsgeschehen mit ausgeglichener Ruhe stand: „Es gibt schon Tage, an denen aufgrund der vielfältigen Einflüsse nicht alles planmäßig laufen kann. Aber idealerweise finden wir dann gemeinsam eine Lösung.“
Musik von klein auf Sie arbeiten fast lautlos, aber ohne ihre Arbeit würde kaum ein Ton in der Staatsphilharmonie erklingen. Orchesterdirektor Stefan Eschelbach und Michael Saur, Referent von Generalmusikdirektor Marcus Bosch, sind das organisatorische Rückgrad des Orchesters. Ihre Arbeitsbereiche sind zwar sehr unterschiedlich, aber eng miteinander verzahnt. Beide durch ihr Studium mit juristischem Wissen ausgestattet, haben sie bei der Berufswahl ihrer Liebe zur Musik den Vorzug gegeben – ein gutes Team!
Er selbst stammt aus einem musikalischen Elternhaus; der Vater ist als Gitarrist und Lautenist vor allem der Alten Musik verschrieben. Stefan Eschelbach spielte von früher Kindheit an viele Jahre Violine, später auch in kammermusikalischen Ensembles. Während des Studiums sang er mehrere Jahre in verschiedenen Chören und näherte sich so auch dem Opernrepertoire. Hier am Haus schätzt er die Vielfalt des Operngenres und das „Nebeneinander“ von Konzert und Musiktheater. „Den ‚Don Giovanni‘ in der vergangenen Spielzeit mochte ich sehr, auch die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“ von Richard Strauss bleiben mir in bester Erinnerung.“
Ein breites Aufgabengebiet Ein Hauptbetätigungsfeld seines Alltages ist, den Tagesbetrieb für das Orchester auszugestalten, also unter vielerlei Gesichtspunkten die Einsatzfähigkeit des Orchesters zu garantieren. „In diesem Bereich erlebt man trotz gewissenhafter Vorausplanung immer wieder Überraschungen und man muss auf Veränderungen teilweise sehr schnell und kurzfristig reagieren können, denn der Spielplan muss zu 100 Prozent eingehalten werden.“ Einen weiteren Schwerpunkt bilden arbeitsvertragliche und tarifrechtliche Angelegenheiten. „Hierbei ist eine intensive Kommunikation in verschiedene Richtungen nötig“, so Eschelbach. „Ich sehe mich als Bindeglied zwischen der Theaterleitung und der Künstlerischen Leitung auf der einen und dem Orchester und den Gremien auf der anderen Seite; als Person, die die Interessenslagen zusammenführt und entsprechende Lösungsvorschläge unterbreitet. Nur so kommt man zu Ergebnissen, die dann auch für alle von größtmöglichem Vorteil sind“, so Stefan Eschelbach über einen Beruf, der mitunter diplomatisches Geschick erfordert. „Herausfordernd ist auch die Disposition; hier mit den anderen Abteilungen eine Lösung zu finden, die allen Interessenslagen gerecht wird, ist nicht immer leicht – manchmal die Quadratur des Kreises. Einerseits müssen z. B. die Konzerte den notwendigen Raum zur Vorbereitung bekommen, andererseits sollen aber die Musiktheatersparten Ballett und Oper
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