Gemeindemagazin BRÜCKE 183 -1-2016

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Gemeinsam zum Ziel

MAG AZIN UND INFORMATIONEN DER EV.-REF. KIRC HEN GEMEINDE S T. PAULI IN LEMGO

NR. 183 JAHRG AN G 2016 MÄRZ – JUNI

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Die Vision ansteuern

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Wir sind alle unterschiedlich

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Inhalt Informationen Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 st·paulı spirituell Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 st·paulı jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı Diakonie Mehrgenerationenhaus« . . . . . . . . . . . . . . . 8 Flüchtlingshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 st·paulı beratung und seelsorge . . . . . . . . . 9 st·paulı musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 st·paulı gratuliert Seniorengeburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . 11 st·paulı informiert Taufen, Trauungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Trauerfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Konfirmationen 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . 18

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Liebe Leserinnen und liebe Leser! Dass der Mensch eine herausragende Position unter den Lebewesen der Welt hat, ist unter anderem seiner Hand zu verdanken: Der Daumen ist den anderen Fingern gegenübergestellt, erst dadurch kann er kreativ handeln. Es gibt also Gegensätze, die nötig sind, um gestalten zu können. So ist es auch in einer Gemeinde: Nicht alle müssen die gleichen Ansichten haben, um eine gute Gemeinschaft zu sein. Im Gegenteil – verschiedene Sichtweisen sind wichtig, um „das Ganze“ im Blick zu haben. Die Kunst ist dabei, zur Ergänzung zu finden. Dass wir in St. Pauli sehr verschieden sind, wissen wir schon lange. Wir haben ein kleines aktuelles Stimmungsbild zu der Frage eingefangen: „Was ist dir in der Gemeinde fremd?“ (8s. S. 22). Vor allem möchten wir Ihnen aber unseren Gemeindekompass (8s. S. 24) vorstellen. Es ist eine Karte, die wie ein Kompass zu jeweils einem bestimmten Thema die Grundrichtungen (in den Spektralfarben rot, grün, blau) aufzeigt. Dabei merkt man sehr schnell,


Wir sind alle unterschiedlich . . . . . . . . . . . 22 Die Vision ansteuern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Denk-Male und Gedanken-Spiele . . . . . . . 26 Beteiligungskonferenz: Vom Ich zum Wir.. . 28 Tagebuch: Wir sind alle verschieden . . . . . 29 An-ge-dacht: Für einen guten Platz im Leben . . . . . . 30 Trostpflaster für dich . . . . . . . . . . . . . . 31 Ein neuer Kirchenvorstand . . . . . . . . . . . . . 32 Abschied von Günther Plöger . . . . . . . . . . . 33 Gottesdienste mit Tischgemeinschaft . . . . 33 10 x 10 Tische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Auferstehungskirche Lüerdissen . . . . . . . . 35 Bibelmarathon (Nacht der Offenen Kirchen) 36 3. Ökumenischer Lippischer Kirchentag . . 37 Aus unserem Mehrgenerationenhaus . . . . 38 Pinnwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 welche einem selbst besonders liegt und dass es noch andere gibt, die genauso nötig sind. Ziel ist dabei ist nicht, andere mit der eigenen Farbe „einzufärben“, sondern gemeinsam zum Weiß in der Mitte zu finden. Mit Denk-Malen und Gedanken-Spielen zum Gemeindekompass (8s. S. 26) bringt uns Werner Kuloge den Sinn desselben noch etwas näher. Eine Form, das praktisch werden zu lassen, ist unsere Beteiligungskonferenz (8s. S. 28) im Herbst. Wir werden dort unter professioneller Moderation einen gemeinsamen Weg für die Zukunft entwickeln, „vom ICH zum WIR“. Halten Sie sich doch bitte den 30.9. bis zum 2.10. frei und seien Sie mit dabei! U.a. wird es dort auch um unsere Kirche in Lüerdissen (8s. S. 35) gehen, denn die Erlebnisausstellung „Credoweg“ ist Ende 2015 ausgezogen. Wir möchten gern mit Ihnen feiern und gemeinsam essen, z.B. beim Projekt „10 x 10 Tische“ (8s. S. 34) oder bei unseren Gottesdiensten um Ostern mit Tischgemeinschaft (8s. S. 33). Denn dass Jesus Christus vom Tod auferstanden ist und sein Leben mit uns teilen möchte, ist wirklich Grund zu feiern! Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne viel Lebensfreude! Ihre Pfarrerin Cora Salzmann

MAG AZIN UND INFORMATIONEN DER EV.-REF. KIRC HEN GEMEINDE S T. PAULI IN LEMGO

NR. 183 JAHRG AN G 2016 MÄRZ – JUNI

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Inhalt Magazin

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ZUM THEMA

unterschiedlich... Und das ist gut so!?

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nsere Gemeinde lebt von der Unterschiedlichkeit ihrer Mitglieder. Es gibt viele verschiedene Bereiche, in die man sich einbringen und durch die man auch etwas lernen kann. Aber diese Unterschiedlichkeit birgt auch die Gefahr, dass man sich nur im vertrauten Rahmen

bewegt und das Anderssein als fremd und bedrohlich empfinden kann. Im Brückenteam kamen die Fragen auf, was einzelne Gemeindeglieder innerhalb der Gemeinde als „fremd“ wahrnehmen und wie sie damit umgehen. Diese Umfrage ist nicht repräsentativ, aber sie gibt einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt von neun Gemeindemitgliedern zwischen 17 und 80 Jahren. • Die drei befragten Jugendlichen/jungen Erwachsenen sehen ihren Arbeitsschwerpunkt in der Gemeinde im Jugendbereich, während die anderen Befragten ein breites Spektrum von „Kirchkaffee“ über „Hauskreis“ bis „Technik“ abdecken. • Zwei der Befragten empfinden nichts als besonders „fremd“, während die anderen einzelne Punkte nannten. Dabei wurden das Mehrgenerationenhaus (Struktur, Arbeit) dreimal und die Begegnung mit unbekannten Menschen, z.B. nach dem Gottesdienst, zweimal erwähnt.

• Eine Befragte sagte, dass es Zeit und Kraft koste, sich „dem Fremden“ zu stellen, damit dieses nicht fremd bleibe, und dass es an dieser Zeit und Kraft leider manches Mal fehle. • Ein Befragter teilte mit, dass er unsicher sei, wie er auf Flüchtlinge, die das Mehrgenerationenhaus oder auch den Gottesdienst besuchen, zugehen solle. • Eine weitere Befragte sagte, dass sie den Lobpreis im Gottesdienst manchmal als „fremd“ empfinde. Wenn sie aber sehe, dass andere von dieser Form des Gebetes angesprochen seien, helfe ihr das, die Anbetungszeit zu akzeptieren. • Wichtig ist den meisten, die den Aspekt der „Fremdheit“ nannten, dass sie dabei nicht stehen bleiben wollen, sondern nach Ideen und Möglichkeiten suchen, diese Fremdheit zu überwinden, oder das für sie „Fremde“ um der Geschwister willen aushalten. Insgesamt haben mich die Antworten der Befragten doch etwas überrascht, da ich dachte, dass z.B. Unterschiede in den Gottesdienstformen viel mehr zum Gefühl der Fremdheit beitragen würden (oder ich habe einfach die „richtigen“ Menschen befragt!) Wenn wir alle die Offenheit und den Wunsch der Befragten teilen, Gefühle von Fremdheit zu überwinden, und aufeinander zugehen, wird unsere Gemeinde bestimmt noch mehr zu einem Ort, an dem wir in aller Unterschiedlichkeit gemeinsam Gott erleben und dienen dürfen! INES ENGELKE

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Eine Gemeinde auf Kurs bringen Wir sind im Kirchenvorstand vor 2 Jahren mit einer Zielangabe für das Jahr 2018 aufgebrochen. Dabei war es der Gemeindeleitung wichtig, im Hören auf Gott und aufeinander eine Richtungsanweisung für unser Gemeindeleben und unsere Gemeindearbeit zu formulieren, die grundlegenden christlichen Werten und auch unserem eigenen Herzen entspricht. So formulierten wir die 3 Schlüsselgedanken unserer „Vision 2018“: Gott erwarten, Lieben lernen, Versöhnung leben.

Wanderer in unwegsamen Gebieten kennen das Problem: Wer nicht im Kreis laufen oder irgendwo ankommen will, braucht etwas, um sich zu orientieren. Doch es gibt ja glücklicherweise einen Kompass, der die Himmelsrichtung zeigt. Wo genau man die Füße hinsetzt,

Jesus Christus als Vorbild Der Apostel Paulus drückte es so aus: Die Gemeinde soll sich an Jesus Christus ausrichten. Er verglich das mit dem menschlichen Körper: Wie alle Körperteile auf den Kopf hin ausgerichtet sind und durch ihn „gesteuert“ werden, soll die Gemeinde sich zu ihrem Haupt, Jesus Christus, hin orientieren und von ihm leiten lassen. Damit ist die grobe Richtung klar. Doch wie lässt sich diese Grobrichtung verfeinern? Wie finden wir zu einem bestimmten Thema eine genauere Orientierung?

muss unser Wanderfreund zwar immer noch entscheiden. Aber es ist ungemein hilfreich, dass er ein kleines Gerät besitzt, das ihm immer signalisiert, in welcher Richtung das Ziel liegt.

Der Gemeindekompass

Die Vision ansteuern 24


ZUM THEMA

Unser „Gemeindekompass“ zu einem gemeinsamen Weg Richtung 2018 Um die Orientierung und Diskussion über einen guten gemeinsamen Weg bei aller Meinungsbandbreite zu garantieren, nutzen wir nun einen „Gemeindekompass“, den wir im vergangenen Jahr entwickelt haben. Er ist kurz gefasst und übersichtlich, zeigt die Meinungsbandbreite auf und kennzeichnet dabei deutlich Fehlwege – das Ganze ist so komprimiert, dass es auf eine Postkarte passt. Natürlich kann damit nur ein Teil des ganzen Bildes angedeutet werden. Zu manchen Themen müsste man eine ganze Bibliothek an Auseinandersetzung lesen, um die Feinheiten der Materie zu erfassen. Doch wer erst einmal die Grundidee der Kompasskarte verstanden hat, kann sich blitzschnell orientieren. Das ist entscheidend! Wie ist die Karte aufgebaut? Jede Karte hat eine Vorderseite, auf der das Thema entfaltet wird, immer mit dem Schaubild eines Farbkompasses. Die drei Farben grün, blau und rot stehen für die drei Pole Denken, Fühlen und Handeln. In der Mitte ist ein weißes Feld, und die Mitte ist das Ziel. Wie das weiße Sonnenlicht erst aus der Mischung der drei Farbanteile entsteht, wird auch jedes Thema nur dann angemessen erfasst, wenn die drei Pole Denken, Fühlen, Handeln berücksichtigt werden. Da aus diesen drei Bereichen unterschiedliche Bedürfnisse und Perspektiven erwachsen, die oft in Spannung zueinander stehen, ist dem Ziel der weißen Mitte nicht leicht nahezukommen. Es gelingt nur durch ein aufmerksames aufeinander Achten. Jede Karte hat auch eine Rückseite. Dort stehen Anleitungen, wie man Schritt für Schritt mit Hilfe der Karte das jeweilige Thema reflektiert. Beispiele für die Themen, zu denen es schon Karten gibt, sind: „Fördere Gott wahrzunehmen“, „Fördere Heilung“, „Fördere Musik“, „Fördere Konfliktlösung“. Wir planen eine Sammlung von Postkarten zu spannenden Themenfeldern, die auch immer weiter ergänzt werden kann. Denn mit diesem System lassen sich viele unterschiedliche Situationen und Themen neu in den Blick nehmen.

Das gemeinsame Weiß oder aus Spannungen Ergänzungen machen Wir haben entdeckt, dass unterschiedliche Wahrnehmungen, Auffassungen und Bewertungen nicht zwingend zu Konfrontationen führen müssen, sondern auch als Ergänzung erlebt werden können. Das u.a. bedeutet „Lieben lernen“ (vgl. die Vision 2018). Durch Geduld und Wertschätzung lernen wir in unterschiedlichen Themenfeldern, wie unsere Ansichten, Wahrnehmungen, Einschätzungen und Bewertungen sich gegenseitig benötigen. In der Liebe Jesu versuchen wir so einen gewissen Spagat, der darin besteht, einerseits die Eigenart eines jeden zu würdigen und zugleich jeden nur als Teil des Ganzen Leibes Jesu Christi zu sehen. Wie jede menschliche Gemeinschaft steht auch eine Gemeinde in dieser großen Aufgabe, zwischen Freiheit des Einzelnen und Verbindlichkeit um einer gemeinsamen Sache willen einen Weg zu finden. Wir streben dem gemeinsamen Weiß entgegen, ohne eine jeweilige Farbe grundsätzlich zu verachten. Im Gegenteil: Wir würdigen auch die einseitige Position in ihrem berechtigten Anliegen, beziehen sie aber immer auf das ganze Farbbild. Wenn eine Farbe ausfällt, finden wir nämlich nicht zum Weiß! In dieser Weise möchten wir „Gott erwarten, Lieben lernen und Versöhnung leben“. Das ist das Ziel auf unserer „Gemeindewanderung“. HELGE SEEKAMP

PREDIGTREIHEN 2016: Wir werden in diesem Jahr drei Predigtreihen und im Januar 2017 eine Reihe zu jeweils einem Thema anbieten. So können sich alle Interessierten intensiv mit unserem Gemeindekompass auseinandersetzen. Die erste Predigtreihe startete am 14. Februar. Jeweils vier Sonntage hängen dann inhaltlich zusammen. Die Inhalte und Termine finden Sie hier und unter www.gottesdienste.st-pauli-lemgo.de:

Gott wahrnehmen – 14.02. bis 20.03 Unterscheidung fördern – 22.05. bis 26.06 Freiheit fördern – 14.08. bis 11.09 Leben anregen – 22.01. bis 11.02.2017 25


Denk - Male und Gedanken - Spiele zum Gemeindekompass Ein Kompass ist ein guter Begleiter, wenn es darum geht, seinen Weg zu finden. Der Gemeindekompass ist sicherlich ein guter Begleiter, um unseren Weg als Gemeinde zu finden. Dabei ist er einerseits intuitiv zu erfassen, andererseits sehr komplex. Daran, was er sagen will, können wir uns im Alltag durch historische Lemgoer Denk-Male und ein Monopoly-Spielhütchen erinnern lassen.

Denk-Male Beim Gemeindekompass geht es um Ausgewogenheit, in diesem Falle zwischen den drei Polen Denken, Fühlen und Handeln, um dem spannungsreichen Ziel in der Mitte nahezukommen. Um solche Mittelpositionen, meist zwischen zwei Polen, haben sich schon antike Philosophen Gedanken gemacht; einer von Ihnen war Aristoteles. Er führte den Begriff „Mesotes“, griechisch für „Mitte“, in die Ethik ein. Demnach steht eine Tugend zwischen zwei Lastern. So ist beispielsweise Freigiebigkeit die Tugend zwischen den Lastern Verschwendung und Geiz, oder Toleranz die Tugend zwischen den Lastern Intoleranz und Ignoranz. 8 Mit Blick auf den Gemeindekompass sind die Lasterpaare den nach außen weisenden gegenüberliegenden Pfeilen ähnlich. Eine Darstellung des Aristoteles, DenkMal Nr. 1, befindet sich am Erker der Ratsapotheke Richtung Mittelstraße. Zudem gibt es nicht weit von Herrn Aristoteles entfernt eine Abbildung des personifizierten Mesotes-Konzeptes: Frau Temperantia – die Mäßigkeit – gießt aus einem Becher Wasser in einen Becher mit Wein, bis das rechte Maß hergestellt ist. Denk-Mal 26

Nr. 2 kann man entdecken, wenn man vom Marktplatz auf die äußerste rechte Ecke des Rathauses zum Altstadtscharren schaut. Das Rathaus beherbergt auch DenkMal Nr. 3, die Dialectica. Nur ein paar Meter links von Aristoteles zeigt sich an der Mittelstraße eine Frau mit Pfeil und Bogen im Kreise weiterer sechs Allegorien, die insgesamt für die sieben freien Künste stehen. Als 1589 die sogenannte Kornherrenstube errichtet wurde, war Lemgo für sein Gymnasium berühmt, an dem man die hier als Personen dargestellten Fächer studieren konnte, die dann weiterführend an den Universitäten gelehrt wurden: Grammatik, Rhetorik, Musik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und eben Dialektik. Der Begriff Dialektik wurde im Laufe der Zeit unterschiedlich verwendet, bedeutet aber ursprünglich etwa „Kunst der Gesprächsführung“. 8 Die Verbindung mit dem Gemeindekompass lässt sich insofern herstellen, als auch hier alle Aspekte im wertschätzenden Dialog Berücksichtigung finden sollen, um dann die zielführenden Ableitungen treffen zu


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können. So erklärt sich dann auch, dass die Lemgoer Dialectica mit ihrer Schusswaffe gerne ins Schwarze - beim Gemeindekompass wäre es das Weiße - treffen möchte. Gedanken-Spiele Stellt man sich vor, man würde auf einen großen Gemeindekompass gestellt und solle durch Umhergehen das Optimum in der Mitte erreichen, mutet dies noch relativ einfach an. Dabei ist offensichtlich, dass es in Wirklichkeit nicht so einfach ist, das Ziel in dieser Weise zu erreichen. 8 Es scheint daher hilfreich, den zweidimensionalen Gemeindekompass nun gedanklich durch einen riesigen Monopoly-Spielstein zu ersetzen. Je weiter man zur Mitte kommt, desto steiler und beschwerlicher wird der Anstieg zum guten Ziel. Außerdem behindert der Mittelteil die Sicht auf die anderen Bereiche. Weiterhin stellt sich die Frage: „Wo ist denn die (goldene) Mitte?“ Liegt sie quasi bei 50%? Herr Aristoteles würde hier vermutlich mit dem Kopf schütteln und auf den „goldenen Schnitt“ verweisen, auch bekannt als „proportio divina“, also die „göttliche Proportion“. Diese wird etwa

für eine Strecke so definiert: Hat man eine zweigeteilte Strecke, so ist das Verhältnis des größeren Teiles zur gesamten Strecke gleich dem Verhältnis des kleineren Teiles zum größeren Teil. Dieses Phänomen taucht überall in der Schöpfung auf und wurde auch in die Architektur übernommen. Da die Beschreibung sehr theoretisch ist, hier ein praktisches Beispiel: Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein und messen Sie die Strecke vom Boden bis zum Bauchnabel. Wenn Sie nun diese Strecke durch Ihre gesamte Körpergröße teilen, sollte sich der gleiche Wert ergeben wie bei der Division der Strecke vom Bauchnabel bis zum Scheitel durch die Strecke vom Boden bis zum Bauchnabel, nämlich ungefähr 0,62. Übrigens gibt es zum goldenen Schnitt auch ein Denk-Mal Nr. 4 in Lemgo: Über dem Südportal der Kirche St. Marien befindet sich im Fenster ein fünfzackiger Stern, ein Pentagramm. Dieser ist keine magische Rune, sondern ein Zeichen für die Vollkommenheit der Schöpfung, denn jede Seite des Sterns wird von einer beliebigen anderen Seite, die sie schneidet, im Verhältnis der göttlichen Proportion in zwei Teile geteilt. Ein ebenso zu verstehender Stern befindet sich auch am Wippermann-Haus, dem ehemaligen Standesamt, oben links am Giebel. 8Für den gedachten überdimensionalen Monopoly-Spielstein würde dies bedeuten, dass die Spitze, die das göttliche Optimum darstellt, zu einer Seite geneigt sein könnte. Allerdings sollte dies nicht als Argument herhalten, die Spitze zur jeweils eigenen Position heranziehen zu wollen, da nicht von vornherein klar ist, wohin der Ausschlag gehen könnte. Ein gutes Beispiel dafür ist die Modellierung unseres Weltalles, womit wir wieder bei Aristoteles sind. Er hat um 350 vor Christus zwar die Kugelgestalt der Erde festgestellt, dachte aber noch wie später Claudius Ptolemäus – daher Ptole-

mäisches Weltbild –, sie läge im Zentrum unseres Universums. Genau so lehrt er es mit zwei erhobenen Fingern und dem entsprechenden Modell unter der linken Hand seit 1612 vom Lemgoer Rathaus herab. Fast zu gleicher Zeit, um 300 vor Christus, vertrat der griechische Astronom und Mathematiker Aristarch von Samos allerdings schon die Ansicht, in unserem Universum drehten sich alle Planeten um die Sonne. Gegen die weitaus bekannteren Herren Aristoteles und Ptolemäus konnte sich aber sein richtiges Weltbild zunächst nicht durchsetzen; erst mit dem polnischen Mathematiker und Astronomen Nicolaus Copernicus gab es 1509 einen bedeutenden Fürsprecher. In einem Himmelsatlas von 1661 erscheinen endlich beide Weltbilder als gleichwertige Hypothesen, bevor sich um 1700 das Modell von Aristarch und Copernicus durchsetzt. Hier war also ziemlich lange eine Spannung entgegengesetzter Meinungen auszuhalten, die in einem lange nicht für möglich gehaltenen Ergebnis ihre Auflösung fand. 8Bezogen auf den Gemeindekompass könnte man dies so deuten: Zum einen ist es manchmal notwendig, eine gespannte Situation über längere Zeit zu ertragen, zum anderen muss man gegebenenfalls auch einmal eine nichtzentrische Entscheidung zulassen, falls sie sich eindeutig als richtig erweisen sollte. Damit scheinen auch Möglichkeiten und Grenzen des Gemeindekompasses auf. Jede und jeder möge für sich oder mit anderen darüber nachdenken, aber auch fühlen und handeln, damit sich das Optimum ergeben kann. Und vielleicht erhält man den Impuls dazu beim nächsten Einkaufsbummel durch die Mittelstraße… WERNER KULOGE

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ZUM THEMA

Konferenz zur Vertiefung der Vision auf praktischer Ebene

Vom ICH zum WIR Beteiligungskonferenz in St. Pauli 30.9.-2.10.2016

• durch Zusammenarbeit • mit Berührung und Erlebnissen aus anderen Bereichen • durch Entwicklung einer gemeinsamen Zukunft

mit professioneller Moderation durch Oliver und Sabine Schippers Worum geht es dabei? Wir kommen alle für ein Wochenende zusammen und beschäftigen uns mit der Zukunft unserer Gemeinde. Was macht Gott uns wichtig? Welche Veränderungen geschehen in unserem Umfeld? Wo wollen wir als Gemeinde in den nächsten Jahren hin? Welche Schwerpunkte müssen wir für die nächsten Jahre setzen? Wie kommen wir dorthin? Es ist wichtig! Reservieren Sie den Termin jetzt schon! Die Beteiligungskonferenz gibt uns Zeit und Raum, eine Vision zu erbeten und zu entwerfen – ein lebendiges Bild, das auch Ideen und Vorstellungen von Ihnen enthält. Ziel ist es, dass das Bild einer Zukunft entsteht, für das es sich aus Ihrer Sicht lohnt zu arbeiten, das realisierbar ist und das dann unsere gemeinsame Zukunft wird. Ein Wochenende nur Zukunft? Nein, so einseitig wird es nicht. Der erste Teil der Konferenz dient der Vorbereitung auf den Zukunftsentwurf. Da werden wir 28

die Vergangenheit Revue passieren lassen. Wir betrachten unsere Gegenwart und fragen uns, was gut läuft und was weniger gut läuft. Und wir finden heraus, was um uns herum vorgeht und worauf wir uns in Zukunft einstellen müssen. Danach entwerfen wir dann unsere gemeinsame Zukunft und erarbeiten Schwerpunktziele für die nächsten Jahre und überlegen uns erste konkrete Schritte für deren Umsetzung. Wird das Wochenende anstrengend? „Beteiligungskonferenz“, das klingt mühevoll, so als müsste man lange stillsitzen. So soll unser Treffen aber in keinem Fall sein. Im Gegenteil: Es soll lebendig sein und allen Spaß machen. Alle haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Das ist neu und anders als die bisherigen Konferenzformen. Viele Dinge werden wir in kleinen Gruppen miteinander besprechen. Wir glauben, dass bei unserer Beteiligungskonferenz jede/jeder etwas Wichtiges beitragen kann und dass

wir alle viel voneinander lernen können. Wir sind uns sicher, dass wir durch die gemeinsame Zeit mehr noch als bisher zu einer Gemeinde werden, die sich gut versteht, sich vertraut und die zusammenhält. Damit entwickeln wir einen Weg vom ICH zum gemeinsamen WIR. Für das Wochenende haben wir zwei Moderatoren engagiert, die damit Erfahrung haben und die Konferenz so gestalten, dass sie sowohl Freude macht wie effektives Arbeiten erlaubt. Die Oliver Schippers Moderatoren sind Oliver Schippers, Leiter des Instituts für natürliche Gemeindeentwicklung und seine Frau Sabine Schippers, die als PersonalCoach arbeitet.


DAS SPENDENPROJEK T

Wer kann teilnehmen? Ganz verschiedene Frauen und Männer aus allen Ecken unserer Gemeinde – möglichst alle, die an unserer Gemeinde interessiert sind. Daher laden wie Sie ein und freuen uns, wenn Sie mit Ihrer Teilnahme die weitere Arbeit unserer Gemeinde mitgestalten. Wir haben nur begrenzt Platz und rechnen mit 200 Personen. Wann und wo findet die Zukunftskonferenz statt? Die Zukunftskonferenz findet im Gemeindehaus, Echternstr. 18 statt. Es beginnt am 30.9. 2016 um 18:30 Uhr. Ab 17:45 Uhr steht ein Imbiss bereit. An diesem Freitag sind wir bis 22:00 Uhr zusammen. Am Samstag beginnen wir bereits um 9:00 Uhr und werden bis 18:00 Uhr zusammen sein. Am Sonntag beginnen wir um 9:30 Uhr. Den Abschluss bildet ein Gottesdienst um 15:00 Uhr (Ende ca. 16.00 Uhr). Für das leibliche Wohl haben wir gesorgt. Getränke, Kaffee, Tee, Mittagessen sowie ein kleiner Imbiss zwischendurch stehen bereit. Kinderbetreuung Dies können wir noch nicht garantieren, aber wir arbeiten daran, weil wir die Familien dabei haben wollen. Bitte melden Sie sich an: im Gemeindebüro oder über www.konferenz.st-pauli-lemgo. de. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsamen Tage im Herbst. KAI MAURITZ Die Beteiligungskonferenz ist auch unser Spendenprojekt von März bis Juni. In einigen Gottesdiensten werden wir dafür sammeln.

Ihre Spende kommt direkt ans Ziel: Wenn Sie dieses Projekt durch eine Spende unterstützen möchten, nutzen Sie bitte folgende Bankverbindung: Kirchengemeinde St. Pauli DE07 4825 0110 0000 0125 59 Kennwort: „Beteiligungskonferenz“ Wenn Sie Namen und Adresse angeben, wird Ihnen eine Spendenbescheinigung zugeschickt.

ALEX’ TAGEBUCH

Wir sind alle

verschieden

Ihr Lieben, mein Mann meint, ihm seien Leute fremd, die sich und alles andere so ernst nehmen, die zum Lachen in den Keller gehen. Meine Kollegin meint: „Politisches Dogma“, ist gerade so`n Modeslogan. Würde schon in der Bibel stehen und sei nichts Neues. Ich meine erstmal gar nix, mein Leben ist gerade schon verschieden genug. Habe ja schon letztes Mal erzählt: neue Wohnung, ein Kind zurück aus Amerika, eins gerade in Australien und dazu noch eine dreijährige Weiterbildung. Aber meine neue Klasse (die bei der Weiterbildung) ist super, 13 Leute zwischen 25 und 52, Erzieherinnen, Krankenschwestern, Physiotherapeutinnen und Heilerziehungspflegerinnen, vor allem aber auch Leute „aus der Welt“. Wir lernen total viel (nach 26 Jahren wieder Schule) und haben jede Menge Spaß. Gestern z.B. hat mein Sitznachbar mir beigebracht, wie man Papierflieger baut (die auch wirklich fliegen). Während man sich nebenan beim Lehrer seine Halbjahresnote abholen konnte, gab es wilde Flugrouten im Klassenzimmer. Einige haben extra eine „WhatsApp-Picknickgruppe“ eingerichtet, wo geschrieben wird, was jeder jeweils mitbringt; das geht von Kräuterdip über Tomaten bis hin zu sauren Gurken. Auch Süßigkeiten werden regelmäßig rumgereicht. Wir haben Spaß, schweißen uns doch u.a. Dienstagabende, wo wir von 16 bis 21 Uhr die Schulbank drücken und alle müde sind, zusammen. Aber auf dem Weg zum Parkplatz (gefühlte 2km) überlegen wir, uns auch mal in einer Kneipe zu treffen, am besten zu einem regelmäßigen Stammtisch. Auch die Lehrer sind süß (ist nun mal mein Wort), der Sportlehrer lacht die ganze Zeit und liebt es, mitzuturnen. Der Politiklehrer hat unser Herz erobert, indem er an die Tafel geschrieben hat: „Früher war der Vater der „Chef von`s Ganze“). Fragt mich, warum, aber wir hatten die ganze Stunde Spaß! Bei einem anderen verfliegt die Zeit nur so; er kann so herrlich erzählen… …wir wissen, wo man in Lemgo den besten Döner bekommt, wie seine Kinder ticken und wie schön Frankreich ist. Und auch, wenn er mal nicht mehr als Lehrer arbeiten möchte, gibt es noch mehrere Optionen: kann er doch Häuser renovieren, Autos reparieren und sogar Ledertaschen flicken. Nur unser Nahrungsangebot behagt ihm nicht so, es fehlen noch Nüsse im Repertoire!

Eure Frau Sauer 29


AN-GE-DACHT

Für einen guten Platz im Leben

D

ie Vorstellung von Gott als einem Vater, der uns - wie in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn – liebt, loslässt und stets mit offenen Armen empfängt, ist mir sehr vertraut. Jesus hat oft vom himmlischen Vater gesprochen, der viel mehr geben und authentischer lieben kann als jeder irdische Vater es je schafft. Väter haben ihre Begrenztheiten, wenn es um Ermutigen, Korrigieren und Wertschätzen geht. Der Vater im Himmel nicht. Dass Gott genauso auch mütterlich ist, ist mir viel weniger geläufig. In der Jahreslosung aus Jesaja 66,13 sagt Gott über sich selber, dass er uns trösten will wie eine Mutter. Diese Worte waren erstmalig an das Volk Israel gerichtet, das nach verlorenen Kriegen in Gefangenschaft geraten war. 70 Jahre dauerte die Kriegsgefangenschaft an. Eine lange Zeit, die viele nicht überlebten. Alles verloren. Keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Irgendwann fing Gott an, vom Ende der Gefangenschaft zu reden. Die finstere Zeit sollte ein Ende haben. Mitten in diesen ermutigenden Worten steht auch der Satz: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Ich habe gerade zur Vorbereitung auf einen Vortrag einen Fachartikel gelesen über die Bedeutung von Mutter und Vater für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Darin heißt es, dass Mütter in besonderer Weise ihren Kindern ein Grundgefühl von Geborgenheit und Annahme vermitteln. Sie geben ihnen mit, dass sie einen guten Platz im Leben haben. In der Realität ist es aber manchmal so, dass die leiblichen Mütter dieses Grund30

gefühl nicht ausreichend vermitteln konnten – aus welchen Gründen auch immer. Das hinterlässt seine Spuren. So manche Erwachsene leben mit dem permanenten Eindruck, von anderen nicht angenommen zu sein und nirgendwo wirklich hinzugehören. Wenn Gott uns tröstet, wie es eine gute Mutter tut, dann bedeutet das: durch die Beziehung zu ihm können wir nachholen, was in der Beziehung zu unserer Mutter zu kurz gekommen ist. Er will uns Geborgenheit schenken („Ich bin bei euch jeden Tag!“ Mt. 28), weiß genau, wer wir sind („Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“ Jes. 43) und drückt seine Annahme z.B. so aus: „Du bist es! Mein Kind, ganz und gar geliebt! Auf dir ruht mein uneingeschränktes Ja!“ Lk. 3,22. Das finde ich wirklich tröstlich. Was auch immer Menschen an mir versäumt haben, es kann nachreifen durch die Bindung an diesen Gott, der wie eine Mutter trösten kann. Vielleicht wäre ja folgendes Experiment einen Versuch wert. Jedes Mal, wenn wir Ablehnung, Schutzlosigkeit und Alleinsein empfinden, nicht beim Klagen oder Ärgern stehen zu bleiben, sondern Gott um Trost zu bitten. Was sich dann wohl verändert? KAI MAURITZ

Gott spricht:

Ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet! Jesaja 66, 13


V

orab: ich bin Jahrgang 1977 und kann mit einem gewissen Stolz behaupten, dass ich meine eigene Kindheit überlebt habe! Denn groß geworden bin ich zu einer Zeit, als es noch völlig unüblich war, Kinder auf der Rückbank anzuschnallen oder etwa Auto-Kindersitze zu verwenden. Es gab auch keine Fahrradhelme oder Hand-, Ellenbogen- und Knieschoner. Zumindest hatten wir keine. Stattdessen hatten wir aufgeschlagene Knie, wenn wir mit unseren Rollschuhen die Garageneinfahrten runter sausten und dummerweise den „Rollschuh-Stopper“ als Bremse benutzten. Ich kann mich gut daran erinnern (und die vielen Narben an meinen Knien sind Beweis genug), wie ich dann mit meinen blutigen Knien zu meiner Mutter ging, damit sie mich trösten und meine Wunden versorgen konnte. Wobei die tröstenden Worte dann oftmals waren: „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ und es zum Abschluss der Behandlung noch brennendes Jod gab und ein Pflaster, das man am allerliebsten nie wieder abzog, weil es unheimlich gut klebte. Die Jahreslosung fordert mich heraus. umzudenken – anders zu denken! Denn in diesem Spruch wird die Mutterliebe zu ihrem Kind mit der Liebe von Jesus Christus zu uns verglichen. Was ist, wenn dieser bildliche Vergleich, aus verschiedensten Gründen, nicht gelingt? Deshalb verstehe ich die Jahreslosung auch als ein Gebot der Nächstenliebe. ICH möchte in diesem Jahr versuchen, selbst „die Trösterin“ zu sein

und den Menschen Trost zu schenken, die ihn brauchen. Denn durch das eigene Tun bekomme ich vielleicht eine Ahnung davon, wie sehr mich Jesus liebt und trösten möchte. In der Praxis bedeutet das oftmals, gegen meinen eigenen Impuls anzukämpfen, insbesondere als Mutter von drei Kindern. Bei uns zuhause vergeht eigentlich nie ein Tag ohne Weinen & Trösten, weshalb ich manchmal geneigt bin, den emotionalen Schmerz meiner Kinder nicht ernst zu nehmen oder ihn herunterzuspielen. Denn einen anderen Menschen trösten heißt, sich zu bewegen – auf den anderen zuzugehen und das eigene Bedürfnis hintenan zu stellen. Würde ich meinem eigenen Bedürfnis nachgehen wollen, würde ich mir wahrscheinlich „Ohropax“ in die Ohren stecken und mir einen wunderschönen Bildband ferner Länder ansehen, mit einem Glas frischgepresstem Orangensaft in der Hand. Aber mit Jesus im Herzen gelingt es mir vielleicht besser, meinen Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und sie aufrichtig zu trösten. Dann stelle ich mir Jesus vor, wie er mir zusieht: mit einem aufmunternden Kopfnicken vielleicht, einem Liebe ausstrahlenden Blick und einem weichen, hautfreundlichen Trostpflaster für mich und für dich! ELLI JUNGHÄRTCHEN

Anmerkung: Heute gibt es sogar Pflaster, die betäuben können, bevor einem Kind Blut abgenommen wird. Großartig!

Ein Trostpflaster für Dich! 31


AUS DEM KIRCHENVORSTAND

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ls Gemeinde sind wir mehr als dankbar für die Arbeit unseres Kirchenvorstandes (KV). Eine neue 4-Jahresperiode des KV hat begonnen. Am 14. Februar 2016 fanden die Wahlen der Landeskirche in Lippe statt. Die Kirchengemeinde Heiden und wir waren die einzigen von 69 Kirchengemeinden der Lippischen Landeskirche, in denen eine Wahl durchgeführt worden ist. Nach der Verfassung unserer Landeskirche (Art. 31 Abs. 1) werden die Kirchenältesten auf vier Jahre gewählt. Das ist neu. Früher wurde alle acht Jahre gewählt. Die Änderungen haben auch damit zu tun, dass Menschen sich mittlerweile nicht mehr gern für eine so lange Periode zur Verfügung stellen möchten. Der aktuellen Leitung der St.-Pauli-Gemeinde war es sehr wichtig, dass die Gemeinde mit entscheidet und ihren Kirchen-

vorstand auch wirklich selbst wählt; denn diese Form ermutigt die Gemeinde, ihren Willen auszudrücken und ihr Leitungsgremium zu legitimieren. Das gelang nun leider nicht mit dem erwünschten Kandidatenüberschuss; denn wir hatten nur 2 KandidatInnen mehr als Plätze im KV zu besetzen sind. 10 weitere Personen waren gefragt worden, waren aber aus verschiedenen Gründen nicht bereit, sich zur Wahl zu stellen. 5 neue KandidatInnen hatten sich zur Wahl gestellt (Ingo Hojer, Stephanie Koch, Anne Lahl, Michael Schmidt, Eric Szagun). Dem gegenüber stehen 5 Personen, die nach der Wahl-Periode 2012-2016 ausgeschieden sind (Ralf Klemme und Martin Molter und im Vorfeld Manfred Burger, Friedhelm Humpert und Burkhard Wenzel). Dass dennoch eine Wahl stattgefunden hat, liegt daran, dass der Kirchenvorstand für die neue Wahlperiode eine Anzahl von 16 Kirchenältesten (statt vorher 18) beschlossen hatte. 2 Personen konnten somit nicht gewählt werden. Das war nicht unproblematisch. Der Kirchenvorstand und die neuen KandidatInnen hatten sich

gemeinsam mit dieser Sachlage intensiv auseinandergesetzt und durch den Vergleich mit biblischen Verfahren (Apg. 1, 23-26) eine innere Zustimmung bekommen. Gesamttenor war: Die 2 Personen, die nicht gewählt wurden, weil sie die wenigsten Stimmen auf sich vereinten, werden motiviert weiter ihren Dienst im Reich Gottes versehen und akzeptieren das Wahlergebnis als Ausdruck von göttlichem Mitentscheid vermittels der Stimmen der Gemeinde. Welche Personen gewählt worden sind, kann hier aufgrund des Redaktionsschlusses am 1. Februar noch nicht präsentiert werden. Sie finden das Wahlergebnis aber im Internet unter www.st-pauli-lemgo.de und in unserem monatlich erscheinenden VielFaltBlatt. Am Sonntag, den 6. März, wird der neue Kirchenvorstand im Gottesdienst um 10 Uhr in sein Amt eingeführt werden. Dazu laden wir herzlich ein. HELGE SEEKAMP

Einführung im Gottesdienst am 6. März um 10 Uhr

Ein neuer Kirchenvorstand 32

Kirchenvorstandswahlen umd Neujahrsempfang, beides am 14. Februar


VORSCHAU

In Erinnerung an Günther Plöger

Gründonnerstag und Ostermontag

Gottesdienste mit Tischgemeinschaft

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nser langjähriger Kirchenältester Günther Plöger ist im Januar im Alter von 86 Jahren verstorben. Er war viele Jahre Mitglied im Kirchenvorstand und hat sich dort in besonderer Weise engagiert. Bis 1998 übte er das Amt der Rechnungsführung aus. Wir wünschen seiner Familie Gottes Segen und Trost.

HELGE SEEKAMP IN NAMEN DES KIRCHENVORSTANDS

Wir bitten um Entschuldigung ... ... für irrtümlich zugestellte Post Im Zuge der Kirchenvorstandswahl am 14.02. sind Wahlbenachrichtigungen an alle Gemeindeglieder verschickt worden. Sie wurden leider auch an schon verstorbene Personen verschickt sowie an Personen, die nicht mehr zu unserer Kirchengemeinde gehören. Wir bitten dafür um Entschuldigung! Grund dafür ist eine Umstellung im kirchlichen Meldewesen. Es wurde eine neue Schnittstelle entwickelt, die die Daten, die von den Kommunen an das Landeskirchenamt übermittelt werden, weiterverarbeitet. Zusätzlich ist auch zum 01.11.2015 das neue Bundesmeldegesetz (BMG) in Kraft getreten. Der Kirche standen seit Ende 2015 nun lediglich noch die Daten zur Verfügung, die ausdrücklich im § 42 (BMG) genannt sind. Diese z. T. gravierenden Änderungen hatten Auswirkungen auf die Daten der kirchlichen Datenbank. Die aktuellen Veränderungen seit dem 01.11.2015 konnten nicht aufgerufen werden. Mittlerweile sind sie aber wieder für Erfassungen freigeschaltet.

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wei unserer Gottesdienste um Ostern feiern wir auf ungewöhnliche Art und Weise – in Tischgemeinschaft. Gründonnerstag (19 Uhr) erinnern wir uns an den Abend, als Jesus bei der jüdischen Sederfeier des Passafestes das Abendmahl einsetzte. Wir verbinden die Abendmahlsfeier mit der bei uns üblichen Mahlzeit, einem Abendbrot. Praktisch bedeutet das: Jede/r bringt etwas zu essen (etwas Brot, Aufschnitt oder auch einen Salat) und etwas zu trinken mit. An einer langen Tafel teilen wir miteinander. Versammlungsort ist das Gemeindehaus in der Echternstr. 18. Der Abend beginnt mit den gemeinsamen Vorbereitungen, gefeiert wird in der Kirche. Ostermontag um 10 Uhr feiern wir im Gemeindehaus – mit Groß und Klein. Ein fröhliches buntes Osterfrühstück ist der Rahmen für unseren Gottesdienst für jedes Alter. Wir essen und freuen uns an der Auferstehung Jesu und unseres Lebens (in Christus). Den Gottesdienst feiern wir an Tischen sitzend: Wir singen, essen, hören und erzählen uns gegenseitig etwas, auch von unserem Glauben. Praktisch bedeutet das: Jede/r bringt für das Buffet etwas zu essen, etwas zu trinken und auch das benötigte Geschirr mit. Zu diesen Gottesdiensten laden wir herzlich ein! 33


VORSCHAU

10 x 10 Tische

10 x 10 I

Projekt „Tischgemeinschaft“ ab 11. April

m vergangenen Jahr haben wir erstmalig das Projekt „10 x 10 Tische“ mit großem Erfolg durchgeführt. Wir hatten uns gefragt, wie wir in einer großen Gemeinde Familie Gottes erleben, Gemeinschaft vertiefen und auch neue Kontakte knüpfen können. Die Lösung war ganz einfach: Wir essen in kleinen Gruppen miteinander, die bunt zusammengewürfelt sind! Fast alle Tischgruppen waren mehrgenerational besetzt. Die einhellige Meinung bei den über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war: „Das müssen wir nächstes Jahr unbedingt noch einmal machen!“ Sie hatten zumeist einen intensiven und interessanten Austausch bei den Mahlzeiten, die Gruppen waren nach der langen Zeit zusammengewachsen. Die Atmosphäre war offen und liebevoll. Es kamen Leute zusammen, die sich sonst nie an einen Tisch gesetzt hätten – und es ging gut! Deshalb starten wir nun ab dem 11. April in die zweite Runde.

Wie funktioniert das Projekt Tischgemeinschaft? Zunächst einmal suchen wir mindestens 10 Gastgeberinnen und Gastgeber, die 10 Wochen lang 1x pro Woche für eine Mahlzeit Gäste zu sich einladen. An welchem Wochentag, zu welcher Mahlzeit und auch die Anzahl der Gäste dürfen sie selbst entscheiden. Gastgeberin bzw. Gastgeber zu sein bedeutet nicht, alle zu beköstigen. Im vergangenen Jahr haben es die Gruppen meistens so geregelt, dass jeder Gast etwas zum Essen beisteuerte. So ist der Aufwand für alle gering, das „Buffet“ aber vielfältig. Die wöchentlichen Treffen dauern ca. 60 Minuten. Wenn sich die möglichen GastgeberInnen gemeldet und die Zeit angegeben haben, zu der sie jede Woche ihren Esstisch zur Verfügung stellen, können sich die Gäste anmelden. Über das 34

Gemeinde-Intranet oder auch per Einladungskarte (im Gemeindebüro oder direkt nach den Gottesdiensten erhältlich) kann sich jeder, der mit dabei sein möchte, eintragen, indem er/sie die Uhrzeiten ankreuzt, die aus dem Kreis der GastgeberInnen angeboten werden. Welche Gastgeberin oder welcher Gastgeber sich hinter den Uhrzeiten verbirgt, das bleibt zunächst noch ein Geheimnis! Nach der Anmeldephase werden den GastgeberInnen „ihre“ Gäste zugewiesen, die dann in den 10 Wochen eine feststehende Tischgemeinschaft bilden. Man bleibt also 10 Wochen lang zusammen, lernt sich kennen und – so hat es die Erfahrung des vergangenen Jahres gezeigt – man wächst auch zusammen. 10 Wochen sind eine lange Zeit. Aber es braucht auch Zeit, wenn man sich näher kennen lernen möchte. Und auch das ist erlaubt: Nicht jeder Gastgeber kann immer. So dürfen Treffen auch mal verschoben werden oder müssen im Notfall ausfallen. Den Gästen ergeht es nicht anderes. Der eine oder die andere hat Verpflichtungen, so dass die Teilnahme auch einmal nicht möglich ist. Dennoch gilt das Prinzip: Verbindlich dabei sein und möglichst immer kommen. Familien, Paare, Singles, Jugendliche und Seniorinnen und Senioren sollen mit dabei sein! Es ist ein kleines Abenteuer, das sich wirklich lohnen wird!

GastgeberInnen melden sich bitte bis zum 18. März an. Anmeldeschluss für die Gäste ist der 1. April.

Kontakt:

Pfr. Kai Mauritz, Tel. 12679, E-Mail: pfr.mauritz@st-pauli-lemgo.de


AUFERSTEHUNGSKIRCHE

Auferstehungskirche Lüerdissen Wie es nach dem „Credoweg“ weitergeht

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ie Erlebnisausstellung „Credoweg“ in der Kirche in Lüerdissen war als volksmissionarisches Projekt der Landeskirche konzipiert. Projektleiter Pfarrer Fred Niemeyer hat mit einem ehrenamtlichen Mitarbeiterteam den „Credoweg“ in der Kirche Lüerdissen für 5 Jahre betreiben können. Leider kann dieses Projekt nicht in der bisherigen Weise weitergeführt werden. Die Synode der Lippischen Landeskirche hat sowohl den Betriebskostenzuschuss als auch den Stellenanteil für den „Credoweg“ auf Null gesetzt und keinen Auftrag zur Fortsetzung des Projektes erteilt. Der Verein Credoweg e.V. hat die verbleibenden Möglichkeiten und verschiedene Alternativen geprüft und sich schweren Herzens entschlossen, die Erlebnisausstellung in der Kirche in Lüerdissen mit Ende des Jahres 2015 einzustellen.

„Credoweg“ – Erlebnisausstellung bis Ende 2015 in der Kirche

Wie geht es in der Auferstehungskirche weiter? Neuanfang des „Credowegs“ in Lieme Der Verein Credoweg e.V. bedankt sich für die Bereitschaft, den Nun gilt es für die St.-Pauli-Gemeinde neu zu überlegen, wie die Mut und die Unterstützung der Kirchengemeinde St. Pauli, die Kirche sinnvoll genutzt werden kann. Einen regelmäßigen GotKirche in Lüerdissen für das Projekt zur Verfügung zu stellen. tesdienst soll es vorerst nicht geben, jedoch können die Räume Das Projekt wird auf andere Art und Weise fortgeführt werden. z.B. für Gottesdienstprojekte oder bestehende Seminarangebote unserer Gemeinde ab sofort belegt werden. Das ist möglich, weil einige lippische KirDarüber hinaus freuen wir uns auf die chengemeinden sich entschlossen haben, Die Kirche bietet folgende Möglichkeiten: Veranstaltungen, die in diesem Jahr in Zufinanzielle Unterstützung zu leisten. Die 1 Raum für 80-250 Personen (Kirchraum) sammenarbeit mit dem Heimatverein geZusagen von elf Kirchengemeinden (dar- 1 Raum für 30-40 Personen (Seminarraum) plant sind (siehe Kasten), insbesondere auf über hinaus prüfen noch vier Gemeinden 1 Raum mit Küche für 15 Personen (Bistro) das Anliegen) und die zahlreichen po- Diese 3 Räume stehen ab sofort wieder frei das 50-jährige Jubiläum des Kirchgebäudes sitiven Rückmeldungen zum Credoweg für Angebote der Gemeindearbeit (wie z.B. am Pfingstsonntag 2016 um 10 Uhr mit ermutigen den Verein, einen Neuanfang Seminare der Beratungsstelle, des Mehrge- anschließendem Beisammensein. Herzliche unter anderen Bedingungen und Möglich- nerationenhauses, der Flüchtlingshilfe usw.). Einladung dazu! keiten in der Kirchengemeinde Lieme zu Alle, die in unserer Gemeinde bisher auch wagen. Dort sieht man eine realistische Räume nutzen, sollten sich dazu untereinan- Eine Kirche im Dorf Basis für Kirche ist die gelebte Gemeinschaft Chance, die Ausstellung im Gelände und der absprechen. von Christen. Eine Verankerung der Kirche unter Nutzung der Gebäude der Kirchengemeinde Lieme so aufzustellen, dass Führungen und Seminare in den Ortschaften oder Quartieren fördert genau dies: Nähe und für Erwachsene und Workshops für Konfirmandengruppen Beziehungen. Nachbarschaft, wo man sich kennt und hilft, gehört möglich werden. Sie sollen auch von anderen Gemeinden genutzt zum größten Schatz. Gemeinde findet dort statt, wo die Gemeindemitglieder leben. werden können. 35


AUFERSTEHUNGSKIRCHE

Darüber hinaus bedarf es eines Kristallisationspunktes für die Zusammenkunft. Die Kirche in Lüerdissen wurde vor 50 Jahren für genau diesen Zweck errichtet – Dorfmittelpunkt zu sein. Da es keinen Dorfkern gibt, sondern Ortschaften, die zusammen ein „Kleeblattdorf“ bilden, wurde die Kirche im sogenannten „Verlorenen Land“ gebaut, in etwa im geografischen Mittelpunkt des Ortsteils Lüerdissen. Zusammen mit Heimatverein, Aktionsgruppen und Gemeindegliedern wollen wir im Jahr 2016 diese symbolische Mitte neu wahrnehmen und den Kirchplatz als Dorfplatz nutzen, um die Dorfgemeinschaft zu fördern.

50 JAHRE AUFERSTEHUNGSKIRCHE L Ü E R D I S S E N PFINGSTSONNTAG • 10 UHR GOTTESDIENST • FEST IM ANSCHLUSS

Angebote in der Kirche 2016 in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Von Januar bis Dezember werden in Lüerdissen die schon geplanten und vom Kirchenvorstand beschlossenen Veranstaltungen und Gottesdienste stattfinden: • Januar: Neujahrsempfang der Dorfgemein schaft mit Sternsingern der Kath. Kirche • Mai: Pfingstsonntag 50 Jahre Jubiläum des Kirchgebäudes • Oktober: Apfelfest vor der Kirche (Erntefest) • Dezember: Adventskonzert, Gottesdienst an Heiligabend Neue Ideen? Neue Ideen für die Lüerdisser Kirche (und darüber hinaus für die Gemeinde insgesamt) sollen bei der Beteiligungskonferenz vom 30.9. bis zum 2.10.2016 eingebracht werden. Visionsprozesse möchten wir dort geordnet und gemeinsam voranbringen. HELGE SEEKAMP

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Eine andere Art, Gottes Wort zu hören
 Pfingstsonntag in Lüerdissen 15 Uhr bis ca. 23 Uhr (Nacht der Offenen Kirchen) • Wir wollen die Bibel als Gruppe gemeinsam lesen. Das schafft nicht nur eine tiefe Gemeinschaft, sondern entfaltet auch eine nachhaltige Wirkung auf den Einzelnen. • Wir lesen die Bibel und hören auf Gottes Stimme. Wir laden ihn ein und hoffen ihm zu begegnen. • Wir lesen die Bibel. Ohne Umwege. Ohne Ablenkung. Ohne, Gott ins Wort zu fallen. Wir lesen und hören, ohne zu diskutieren. Gott darf uns durch die Bibel ganz persönlich ansprechen. Wir möchten Sie einladen, am Pfingstsonntag bei der „Nacht der Offenen Kirchen“ dabei zu sein. Verschiedene Leser werden die Texte vortragen, denen Sie lauschen dürfen – mit der Erwartung, dass Gott darin zu Ihnen spricht. Weitere Informationen: Im VielFaltBlatt Mai und auf www.st-pauli-lemgo.de sowie auf www.bibelmarathon.ch.

Wer Ideen und Visionen für die Lüerdisser Kirche u.a. hat, kann das gern den PfarrerInnen mitteilen oder per FORMULAR www.ideen. st-pauli-lemgo.de auf der Webseite St. Pauli senden sowie im INTRANET in dem APP „Inspiration“ konkret darstellen und nach Mitstreitern/Kooperationspartnern suchen. Diese Ideen werden dann in der Beteiligungskonferenz aufgenommen und dort gemeinsam unter der Moderation eines Gemeindeberaters weiter entwickelt.


LIPPISCHER KIRCHENTAG

„Weite wirkt“ 3. Ökumenischer Kirchentag in Lippe 16. bis 21. Mai 2016

St. Pauli Kirchenta feier t mit beim Pfingstmo gs-Gottesdienst a m ntag findet kein – in unseren Kirch en Gottesdien st statt.

Mitmachen – Mitwirken – Mitfeiern 16. Mai (Pfingstmontag): Eröffnungs-Gottesdienst um 11 Uhr auf Schloss Wendlinghausen 18. Mai: Internationaler Partnerschaftstag 17.-20. Mai: Veranstaltungswoche in den Regionen 21. Mai: Zentraler Veranstaltungstag rund um Schloss Wendlinghausen

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ine weltweite Religion ist das Christentum seit seinem Beginn. Auch wir Christen in Lippe sind in Partnerschaften, Freundschaften, in Initiativen und im Gebet mit Menschen und Kirchen auf der ganzen Welt verbunden. Das Thema WEITE WIRKT regt an nachzudenken: Was bedeutet es für mich, für meine Gemeinde, unser Dorf, dass wir die Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung mit den Menschen weltweit teilen? Wie prägt, beeinflusst, bereichert diese Weite uns in Lippe? „Reformation und die Eine Welt“ ist das Thema 2016 in der Reformationsdekade von 2008 bis 2017. So fragen auch wir in Lippe weiter: Wo sind Christen an Bewegungen, Initiativen beteiligt, die sich auf Gerechtigkeit und Freiheit richten? Von welchen Aufbrüchen wissen wir? Wo wollen wir uns beteiligen?

Schloss Wendlinghausen

Träger-Kirchen: Lippische Landeskirche, Katholisches Dekanat Bielefeld-Lippe, Evangelisch-Methodistische Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten). Infos unter: www.kirchentag-lippe.de 37


Ein bewegtes Jahr in der Echternstraße 12: Flüchtlinghilfe, Pflegebegleitung und mehr Zertifikatsübergabe an die Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter. Die Kursleitung lag bei Silke Schmidt (2. von rechts) und Dagmar Begemann (ganz rechts).

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m Anfang des Jahres wurde vom Stadtkonvent und der Kirchengemeinde entschieden, dass die Echternstraße 12 ab April der Sitz der neu aufgestellten Flüchtlingshilfe der „Kirche in Lemgo“ sein wird. Mitte April trat Thomas Frank mit 25 Wochenstunden seine neue Arbeitsstelle an. Seine Aufgaben sind die Koordinierung des freiwilligen Engagements und die Beratung von Geflüchteten im Asylprozess. Im Sommer zeichnete sich langsam ab, wie sehr dieses neue Tätigkeitsfeld das Profil des Mehrgenerationenhauses prägen würde. Nachdem die Flüchtlingszahlen sprunghaft zunahmen, war klar, dass Herr Frank die Aufgabe nicht alleine bewältigen kann. Dagmar Begemann wurde ihm zur Seite gestellt und ist seitdem mit einem großen Anteil ihrer Zeit in der Flüchtlingshilfe tätig.

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Gemeinsam mit dem unermüdlichen Einsatz von Praktikantinnen und Praktikanten ist es beiden gelungen, innerhalb kürzester Zeit ein System aufzubauen, das Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen wollen, in bestehende Arbeitsfelder vermittelt. Seit Beginn der Arbeit haben sich über 250 Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen. Sie konnten zum einen an andere Organisationen weitervermittelt werden, zum anderen stehen sie auf Abruf zur Verfügung oder sind in den Angeboten der Flüchtlingshilfe aktiv. Das Angebot der Flüchtlingshilfe der Kirche besteht aus offenen Sprachangeboten (sogenannten Sprachtreffs) und Patenschaften. Mittlerweile sind in diesen Bereichen ca. 130 Personen aktiv. Auch das Begegnungscafé wird durch die Flüchtlingshilfe bereichert. Manche

Patinnen und Paten treffen sich mit Menschen, die sie begleiten, während der Cafézeiten. Vormittags finden ein Sprachtreff und die Beratung der Flüchtlinge in den Caféräumen statt. So wird auch das Café zu einem Ort, an dem sich unsere Neubürgerinnen und Neubürger willkommen und zuhause fühlen. Zusätzlich zur Flüchtlingshilfe gab es viel Gutes im Lauf dieses Jahres. Es konnten sehr erfolgreich Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter für lippische Unternehmen qualifiziert werden. Insgesamt 16 Personen haben ein Zertifikat aus den Händen des Bürgermeisters entgegengenommen. Im Sommer kam die Nachricht, dass das nächste Jahr finanziell durch den Bund gesichert ist und die ersten Gespräche mit den Ländern erfolgreich verlaufen sind.


AUS UNSEREM MEHRGENERATIONENHAUS

Das Mehrgenerationenhaus wird gefördert vom:

Neu im Mehrgenerationenhaus: Sabine Rosemeier

Nicole Belik unterstützt die Flüchtlingshilfe und das Café

Mit Unterstützung aus Mitteln des Landes NRW unter dem schönen Namen „Zusammenkommen und Verstehen“ konnten die Wände im Café neu gestrichen werden. Seit Herbst findet einmal monatlich donnerstags im Café ein Freizeittreff für pflegende Angehörige statt, der dieser Gruppe eine kleine Auszeit von der Pflege schenken möchte. Wegen der Fülle der Aufgaben wurde deutlich, dass die anfallende Arbeit mit den zur Verfügung stehenden Stunden nicht zu schaffen ist. Der Kirchenvorstand hat deswegen entschieden, für 2016 das Personal des Mehrgenerationenhauses aufzustocken. Die Stelle von Dagmar Begemann wird von 20 auf 30 Stunden erhöht, Silke Schmidt bleibt auf 19 Stunden. Zusätzlich wird Sabine Rosemeier mit 10 Stunden das Team verstärken. Sie wird sich schwerpunktmäßig um das Café kümmern und in der

Verwaltung mitarbeiten. Außerdem wurde eine FSJ-Stelle eingerichtet, die ab dem 1. Juli besetzt werden kann. Bis dahin wird Nicole Belik auf Minijobbasis für das Café und die Flüchtlingshilfe arbeiten. DAGMAR BEGEMANN

Wenn Sie Fragen zur Arbeit des Mehrgenerationenhauses haben oder sich ehrenamtlich einbringen wollen, steht Ihnen unser Büro gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns unter (0 52 61) 920 46 08 oder über Email:  dagmar.begemann@st-pauli-lemgo.de 8 Das Begegnungscafé in der Echternstr. 12 ist Mo, Di, Mi und Fr jeweils von 15 – 18 Uhr geöffnet. Unsere Cafémitarbeiterinnen freuen sich über Ihren Besuch! 8 Silke Schmidt vermittelt im n.e.t.z.-Büro ehrenamtliche und professionelle Hilfe und Unterstützung vom Besuchsdienst über Beratung bis hin zur Nachbarschaftshilfe. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Information über weiterführende Hilfen, Angebote und Beratung zum Thema Demenz. Sie erreichen sie direkt zu der Sprechzeit: mittwochs 15.00 – 18.00 Uhr, telefonisch unter (0 52 61) 66 89 29 oder über Email: netz@st-pauli-lemgo.de Weitere Terminvereinbarungen sind möglich. 8 Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unter­ stützen möchten, dann können Sie unter dem Vermerk »Mehrgenerationenhaus« spenden auf das Konto: Kirchengemeinde St. Pauli, Konto-Nr. 1 25 59 bei der Sparkasse Lemgo (BLZ 482 501 10)

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...an die Pinnwand:

Aktuelle Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.st-pauli-lemgo.de oder im monatlich erscheinenden VielFaltBlatt. 40

OSTERN 2016 Passionsandachten der Lemgoer Stadtgemeinden vom 10.02. bis 16.03. mittwochs um 18 Uhr in der St.-Marien-Kirche

Gründonnerstag 19 Uhr, Gottesdienst St.-Pauli-Kirche, mit Abendmahl und -essen (jeder bringt Essen und Getränke für sich mit)

Karfreitag 10 Uhr, Gottesdienst St.-Pauli-Kirche, mit Abendmahl

Ostersonntag 10 Uhr, Gottesdienst St.-Pauli-Kirche

Ostermontag 10 Uhr, Gottesdienst im Gemeindehaus, mit Frühstück (jeder bringt Geschirr, Essen und Getränke für sich mit)

SCHULUNG FÜR EHRENAMTLICHE SENIORENBEGLEITER/INNEN

Für Menschen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, bieten der Kreis Lippe und das Mehrgenerationenhaus vom 02.-30.04.16 an fünf Samstagen eine Schulung zur Seniorenbegleiterin bzw. zum Seniorenbegleiter an. Jeweils um 09.30 Uhr im Gemeindehaus. Nähere Informationen im Mehrgenerationenhaus, Tel. 66 89 29

GOTTESDIENST ZUM WELTGEBETSTAG

für Kuba, „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ 04.03., 18 Uhr in Heilig Geist, Pideritstraße, Imbiss im Anschluss. AUFSTELLUNGSABENDE

„Versöhnt in Beziehungen“ (angeboten von unserer Beratungsstelle), ab 04.03., 18.30 Uhr, Auferstehungskirche Lüerdissen, s. S. 9

MATINÉE ZU PROSOYA

20.03., 11.30 Uhr, Gemeindehaus, aktueller Bericht über das Sozialprojekt in Yanachaga, Peru, mit Ruth Schlegel

GOSPELWORKSHOP mit Helmut Jost und Ruthild Wilson 30.04, 10-16.30 Uhr

Info und Anmeldung: info@levent-lemgo.de FRAUENFRÜHSTÜCK

OMF-SONNTAG

10.04., ab 10 Uhr Geistliche Impulse und Berichte aus Asien, Gottesdienst mit anschl. Matinée im Gemeindehaus.

11.06., 9 Uhr, im Gemeindehaus mit Nelli Block. Anmeldung bei S. Hojer Tel.: 184 64 46, E-Mail: Stefanie.Hojer@freenet.de HIMMELFAHRT

05.05., Gottesdienst der Lemgoer Stadtgemeinden um 10 Uhr, St.-Pauli-Kirche PFINGSTSONNTAG

15.05., 50 Jahre Auferstehungskirche Lüerdissen, 10 Uhr, Gottesdienst & Fest

ADONIA-MUSICAL: PETRUS, DER JÜNGER

PFINGSTMONTAG

16.05., Eröffnungsgottesdienst des Lippischen Kirchentags um 11 Uhr auf Schloss Wendlinghausen

23.03., 19.30 Uhr, in der Bibelschule Brake, Eikermannsberg 12 Veranstalter: AHFGrundschule Lemgo

STROHSEMMELFEST

26.06., Gottesdienst der Lemgoer Stadtgemeinden um 10.30 Uhr auf dem Marktplatz

SENIORENFREIZEIT IN LAM (BAYRISCHER WALD) 14.-24.06.16, im Hotel „Zum Hirschen“

Preise: im DZ 760 €, im EZ 840 € incl. Halbpension, Bustransfer, Kurtaxe, Reiserücktrittsversicherung und Busfahrten zu Ausflugszielen. Anmeldung bis zum 12. Mai 2016. Leitung & Kontakt: P. Kai Mauritz

Öffnungszeiten BegegnungsCafé (Echternstraße 12) Mo – Mi und Fr, 15 – 18 Uhr


Inhalt Informationen Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 st·paulı spirituell Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 st·paulı jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı Diakonie Mehrgenerationenhaus« . . . . . . . . . . . . . . . 8 Flüchtlingshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 st·paulı beratung und seelsorge . . . . . . . . . 9 st·paulı musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

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